WHFB Stärke und Mut

Ich mag Nordmänner!
Dort sehe ich meinen Vater,
dort sehe ich meine Mutter,
meine Brüder und Schwestern,
dort sehe ich meine Ahnen von Beginn an.
Sie rufen nach mir,
sie bitten mich meinen Platz einzunehmen
unter ihnen in den Hallen von Walhalla,
wo die Tapferen ewig leben.”

Die Charaktere gefallen mir bisher ausgesprochen gut.
Gerade Harolkin besitzt viel tiefe und ist trotz allem ein sympatischer Charakter.
Hier entsteht gerade guter Lesestoff 😉
 
Rattenpelz/Die Grüne Flut

Melkor hatte zum ersten Mal in seinem Leben wirklich Angst. Zwar hatte er in seinen Leben schon alle möglichen Gefahren erlebt, doch jedes Mal hatte es eine Wahrscheinlichkeit gegeben zu überleben. Nun war er von gut dreißig dieser widerwärtigen Rattenmenschen umringt. Und trotz aller Narben an seinem Körper war Melkor längst nicht so ein großer Krieger um alle zu töten. Ja, wenn er noch genug Magie hätte heraufbeschwören können wäre es eine andere Sache. Doch leider gab es da das kleine Problem das er sich schon verausgabt hatte. Nicht zu vergessen das er sich sowohl konzentrieren und Zeit brauchte um seine Macht zu entfesseln. Und das würden ihm die Skaven sicher nicht gewähren.
Also schnaubte Melkor nur aus seinen Nüstern aus und senkte angriffslustig seinen großen Kopf. Die Ratten quittierten das mit wütenden quietschen und schwenkten ihre Waffen. Doch keine von diesen Maden schien genug Mut zu haben als erste nach vorn zu stürmen. Melkor spie einen Speichelbrocken aus und stieß mit seinem rechten Huf gegen den Felsen hinter sich. Ohne dieses Stück Felsen hätten ihn diese feigen Bastarde sicherlich schon längst in Stücke gerissen. Melkor fragte sich wie es jemals dazu kommen konnte. Es hatte alles gut angefangen. Er war ein wichtiges Mitglied eines mächtigen Stammes gewesen. Ein guter Krieger mit starken magischen Eigenschaften. Gut dreitausend Tiermenschen zählte damals ihre Herde. Doch selbst diese Menge hatte nicht ausgereicht diese widerlichen Ratten zurückzudrängen. Nein, vielmehr drängten diese quietschenden Maden immer weiter in ihr Gebiet ein und nahmen die herdensteine ein.
Schon immer bekriegten sich Skaven und Tiermenschen um diese gewaltigen Felsen. Während die Skaven nur in den Warpstein in den Steinen sahen waren den Tiermenschen diese Herdensteine heilig. Es war sozusagen ein Heiliger Krieg für die Götter damit diese ungläubigen ihre Relikte nicht befleckten. Doch nach dem Sturm des Chaos war es schlimmer geworden als jemals zuvor. Die Imperialen rotteten in ihrem blinden Eifer beinahe alle anderen Rassen in ihrem Gebiet aus.
Die Kisleviten schlugen mit aller Härte zurück und holten sich längst verlorene Gebiete zurück. Die verräterischen Orks, die Schuld waren das der Sturm sich in einen leichten Wind verwandelte, führten einen Kampf gegen die restlichen Armeen des Chaos. Und als sie schon fast am Boden waren, kamen schließlich sie. Hinterhältig nahmen sie fast alle herdensteine in Besitz und begannen sie abzubauen. Das Land der Trolle, hatte gewaltige Mengen an Warpstein, sowohl im Boden als auch in seinen Bewohnern.
Seit Jahrtausenden war es bewacht von Trollen, Tiermenschen, Barbaren und den unzähligen mutierten Bestien. Doch nach so vielen Schlägen schafften es die Ratten aus dem Höllengrube große Teile des Landes einzunehmen. Daraufhin folgten fünfzig Jahre blutige Scharmützel die keine Fraktion wirklich voranbrachte. Doch vor knapp vier Monaten hatte sich etwas bei den Skaven getan. Die Späher sagten dass sich eine Armee von gut zehntausend Skaven in den Norden zog. Begleitet von Rattenoger, Riesenratten und Söldnern vom Klan Skrye waren sie eine ernste Bedrohung für die Tiermenschenstämme. So hatte es eine große Zusammenkunft gegeben.
Alle größeren Stämme hatten sich deswegen unter einem Anführer vereint, dem auserwählten des Slaanesh. Vielleicht unpassend aber er war der Stärkste und dabei war er noch nicht einmal der beschränkteste unter ihnen. So zogen um die dreißigtausend Tiermenschen in den Süden. Der gewaltigste Aufmarsch des Chaos nach dem Sturm des Chaos. Die Schlacht selbst wurde zwischen zwei kleinen Tälern ausgetragen, umgeben von mehreren Fuß hohen Bergen.
Diese waren zu besteigen wieso sie einen großen Vorteil boten. Die erste Armee die ankam, konnte seine fern Kämpfer nach oben schicken und während die Gegner unten Kämpften, einen Pfeilhagel nach dem anderen ausschicken. Nur leider kamen die Tiermenschen zu spät an. Zusammen mit mehreren Kriegern war Melkor daraufhin hinaufgestiegen und hatte die Jezzial Teams zu klump gehauen. Und trotz starker Bewachung durch Rattenoger und anderem Gesocks schaffte er es sie alle zu erschlagen. Leider hatten sie da schon einen hohen Blutzoll gefordert. Und am Ende, als fast alle rattenerschlagen worden waren. Kam deren Verstärkung.
Beinahe zwanzigtausend frische Ratten, darauf erpicht ihr Blut zu vergießen. Melkor hatte sich dabei keine Illusionen geben wer gewinnen würde. Trotzdem war er schließlich mit seiner Truppe vom Berg heruntergestürmt und hatten sich diese Maden vorgenommen. Normalerweise hätte das auch gereicht. Skaven waren ein sehr feiges Volk was schon bei einem zu starken Ansturm lieber an Flucht dachte. Doch dieser verdammte Züchterklan hatte etwas mitgenommen mit dem Melkor und kein anderer Tiermensch gerechnet hätte. Es waren Ratten die knapp über zwei Schritt groß waren, Muskelbepackt und geschickt im Schwertkampf. Nicht zu vergessen verflucht grimmig.
Also im Grunde alles was normale Skaven eigentlich nicht waren. So verlief leider die Schlacht so wie sie wohl keiner vorausgesehen hatte. Die Hälfte aller Tiermenschen erschlagen, die andere Hälfte verletzt und flüchtend. Melkor selbst gehörte zu einer der letzten Gruppen die Flüchteten. Das sie jedoch überhaupt entkommen konnten, hatten sie den Kriegern Khornes zu verdanken. Denen war es scheiß egal das sie in der unterzahl waren und sterben würden. Sie kämpften solange erbittert gegen die Skaven bis keiner mehr stand. Und das hatte alle anderen, feigeren Tiermenschen, geholfen zu fliehen. Leider waren Rattenmenschen führ ihre Hyperaktivität und Schnelligkeit berühmt. So hatten sie die letzten Gruppen rasch eingeholt.
So auch seine, obwohl Melkor es immer wieder schaffte alle zu töten. Mit der Hilfe von gut vierzig weiteren Tiermenschen die nun aber allesamt ins Chaos aufgegangen waren. Melkor hatte gehofft sich nach Einbruch der Dunkelheit verschwinden zu können, doch die Maden hatten einen verdammt guten Riecher. Schließlich war er jetzt da angekommen wo er jetzt war. Gut fünfzig Ratten um sich herum, und jede zu feige um ihn anzugreifen. Er war jetzt erstaunlich froh als Tiermensch in diese Welt geschickt worden zu sein und nicht als erbärmliche Skave. Ein plötzliches Stampfen lenkte seine Aufmerksamkeit nach vorn. Dort stand umringt von verängstigenden, sich verbeugenden Ratten einer dieser Riesen. Sein Nager Gesicht verzog sich und er blickte verabscheut auf die Ratten vor seinen Füßen. Er holte mit dem Fuß aus und trat eine der Ratten aus dem Kreis. Erschrocken richteten sich alle anderen Ratten auf. Und sprangen auseinander.
„Dämliche Würmer! Wir haben einen Tagesmarsch zurück, ich bin echt müde und ihr verplempert Zeit weil keiner von euch die Eier hat ihn anzugreifen? Ihr erbärmlicher Abschaum, man sollte euch allesamt aufschneiden und eure Gedärme an der nächsten Eiche Nageln! Also wenn ihr nicht wollt das ich eben das tue dann bringt mir seinen Missgeburten Kopf bevor ich das hier fertig gegessen habe“!
Dabei zeigte er auf einen Apfel. Nun war Melkor stutzig geworden. Es war klar dass es dem Züchterklan gelang, intelligentere Skaven zu erschaffen, Es war klar dass sie stärker, größer und einfach in jedem Bereich besser waren als andere Rattenmenschen. Aber das Ratten anstatt von Frisch abgerissen Fleisch lieber einen Apfel aßen, da musste etwas dran sein. Auch war sein Aussprache um einiges besser als die anderer Skaven. Schließlich wiederholten diese jedes zweite Wort und sagten überall ding dazu. Also entweder er war eine Ausnahme oder diese Neuerschaffen Rattenmenschen waren intelligenter als gedacht. Melkor hoffte inständig auf ersteres.
Die ersten Skaven setzten sich in Bewegung. Doch sie bewegten sich zögerlich. Melkor musste schnell handeln bevor einer der Skaven wirklich all seinen Mut zusammennahm und gegen ihn anrannte. Natürlich würde er sofort sterben doch es war dann wie eine Flut. Dann rannten alle Skaven auf einmal auf ihn zu (oder wenigstens große Teile der Gruppe) und zerlegten ihn. Und Melkor hatte echt keine Lust das sein Kopf wohl als Nachttopf für diesen Riesigen Rattenarsch dienen würde.
So ließ er ein markerschütterndes brüllen vernehmen. Etwas wildes, krankes das nur darauf wartete Blut zu vergießen und sich an den Körper seiner Opfer zu laben. Durch und durch Tierisches was seinen Menschlichen Verstand in seine Schranken stieß. Erschrocken quietschten die Skaven und sprangen zurück. Dann blickten sie zu ihrem Anführer. Dieser aß genüsslich weiter seinen Apfel und lies sich zeit. Nichts deutete daraufhin das er seinen Gefolgsleuten die Gedärme rausreißen würde. Doch es schien dass die Skaven schon länger mit dieser Ratte zu tun hatten.
Denn plötzlich rannten einige auf ihn zu. Doch Melkor konnte das Angstsekret riechen das von ihren missgestalteten Körpern kam. Jetzt blieb nur die Frage ob das Sekret wegen ihm oder wegen dem anderen verströmt wurde. Melkor hoffte inständig auf ersteres. Flink wie ihre kleineren Vettern kamen sie auf ihn zu. Bis jetzt waren es nur sieben und alle kamen von vorne. Die anderen Ratten hofften dass sie ihn schon klein kriegen würden. Doch zu Melkors Glück würden sie sich wohl irren. Die erste Skave kam mit einer Lanze angerannt.
Melkor wich etwas nach Links aus, packte die Lanze in der Mitte und hackte die Ratte in zwei Hälften. Flink wirbelte er mit der Lanze herum während er gleichzeitig sein Schwert in Bauchhöhe hob. Die nächste Ratte kam angelaufen und der Tiermensch rammte ihr die Lanze durch die Brust. Quiekend hing nun das Vieh daran fest. Doch es störte Melkor nicht sonderlich. Denn mit etwas Anstrengung schaffte er es mit nur einem arm die Lanze samt dranhängender Ratte gegen einen weiteren Angreifer zu schwenken. Die Skave wurde einfach von den Füßen gerissen. Zusammen mit der Leiche kam sie auf den Boden auf. Doch Melkor konnte ihr leider noch nicht den Gnadenstoß geben.
Brüllend schwang er sein Schwert und lies drei Gegner zurück hüpfen. Eine etwas klügere Ratte versuchte hinter seinem Rücken zu kommen. Melkor rammte ihr einfach die Lanze in den Wanst und haute sie in Richtung der anderen Skaven. So abgelenkt war es ein leichtes sie auseinander zu schlagen. Doch kurz bevor er den letzten mit seinem Schwert den Kopf abschlug kamen gut ein Dutzend weiterer Ratten angerannt. Melkor fluchte und wehrte die ersten Angriffe mit seiner Lanze ab. Diese zerbrach jedoch schon nach dem vierten Schlag und Melkor musste wutentbrannt die Skaven mit seinem Schwert auf Abstand halten. Sie drängten ihn zurück während er versuchte aus dem Halbkreis auszubrechen den sie um ihn schlossen. Doch die Lanzen hatten mehr Reichweite als sein Schwert, auch wenn seine Klinge das Holz mit Leichtigkeit zerschlagen konnte.
Wie einen Berserker der Norse haute er auf die Ratten drauf, doch es half nichts. Er schaffte es gerade mal drei weitere Skaven ins Jenseits zu schicken. Doch für jeden Toten waren zwei dazu gekommen. Und nun hatten sie ihn komplett eingeschlossen. Wenn er einen Ausfall wagte würde er sicherlich mehr als ein halbes Dutzend Klingen in seinem Brustkorb bekommen. Wenn er jedoch weiterhin nur verteidigte würde die Skaven ihn irgendwann niederstechen. Das hieß er hatte keine Möglichkeit mehr zu überleben. Nun ja, vielleicht bis auf eine…
Melkor atmete tief durch und öffnete seinen verdrehten geist. Schon konnte er es spüren, den Sog aus dem Norden. Die Zeit verrann plötzlich Träger, es schien als würde sich alles durch Schlamm bewegen. Auch Melkor wurde körperlich langsamer, doch dafür nahm die Kraft seines Geistes zu. Sein Geist zweigte sich etwas von dem gewaltigen Strom von Macht etwas ab, gerade so viel das sein Körper nicht davon zerstört wurde.
Dann konzentrierte er diese Macht in seinen linken Arm. Sie glitt in seinem Körperteil und randalierte darin. Sie wollte raus, verändern was in der Umgebung war und es komplett neuformen. Doch diesen Wunsch der Macht konnte Melkor mit seiner Willenskraft unterdrücken. Als sich die Macht schließlich so geformt hatte wie er es wollte hob er seinen Arm. Und lies es los. Licht blendete ihn, ein schriller Schrei erklang in der Luft und der Geruch von frischer gebratener Ratte erfüllte die Luft.
Melkor schwankte leicht. Der Tiermensch blinzelte um wieder etwas zu sehen. Doch als sich seine Augen erholt hatten, konnte er trotzdem nichts sehen. Dichter Rauch stieg scheinbar vor ihm vom Boden auf und lies keinen Blick nach außen zu. Also spitzte Melkor seine Ohren um etwaige Angreifer zu hören. Doch alles was er hörte war ein leises Rauschen. Melkor atmete tief durch und versuchte sich wieder komplett aufzurichten. Doch die Magie forderte ihren Tribut. Sein Arm schmerzte und es schien so als würde sich sein Körper weigern seinen Befehlen zu gehorchen. Melkor war seit Jahrzehnten schon mächtig genug um Magie zu wirken. Und dieser Zeit war er immer darauf bedacht sie nie überzustrapazieren. Zwar zog er die Magie nicht aus seinem Körper sondern aus den Strömen, doch es brauchte etwas von der eigenen Kraft um das Ganze zu bändigen.
Und da Melkor in letzter Zeit oft von seiner Kraft Gebrauch gemacht hatte war es auch schon schwierig für ihn einen Blitz aus seinem kleinen Finger zu verschießen. Die Zeit verstrich und der schmerz verließ langsam seinen Arm. Als sich schließlich der Rauch verzog war Melkor wieder stark genug aufrecht zu stehen und sein Schwert zu halten. Die Skaven umringten ihn immer noch. Doch Melkor konnte ihre Angst in der Luft er schnuppern. Vermutlich wären sie schon längst weg gerannt würde die riesige Ratte nicht aufpassen. Als der Blick der Skave ihn traf, verspürte Melkor das Bedürfnis wegzurennen. Die Augen der Ratte verhießen Blutdurst.
Sie öffnete den Mund und sagte etwas, doch Melkor konnte dank dem Rauschen in seinen Ohren immer noch nichts hören. Er fluchte und versuchte einen sicheren Stand einzunehmen. Doch er verlor schon bei der kleinsten Regung beinahe das Gleichgewicht. Melkor verfluchte sich innerlich selbst die Ratten nicht auf andere Weise getötet zu haben. Obwohl die rohe Chaosmagie viel zu chaotisch war um mit ihr etwas Genaues zu erschaffen. Jedenfalls war das in seinem Volk so.
Die große Skave kam nun auf ihn zu und verzog dabei das widerwärtige Nager Gesicht. Melkor kriegte den unbändigen drang seine Hufe an dem Gesicht abzuwischen. Doch er blieb weiter ruhig und versuchte sich nicht zu bewegen. Als sein Gegner nur noch einen Steinwurf entfernt verkrampfte sich seine Schwert Hand. Er konnte immer noch nichts hören und ohne sein gehör war er nicht einmal ein Gegner für einen Goblin. Doch der Tiermensch biss die Zähne zusammen und griff nach seinem Gürtel. Darin steckte eine kleine Hand Axt die er dazu verwendete sein Essen zurecht zu Hacken. Sie war schartig und auch etwas stumpf, doch sie würde als Ablenkung sicher reichen.
Sein Gegner ging gemächlich auf ihn zu und blieb fünf schritt vor ihm stehen. Für Melkors Geschmack war der Abstand etwas zu wenig. Fünftausend schritt währen ihm in diesem Moment um einiges Lieber. Die Grinste ihn mit diesem unheimlichen Lächeln an und zog ihre Klinge. Melkors Atem stockte leicht als er sie sah. Es war ein großer Zweihänder und er stammte sicher nicht von Ratten Hand. Für Melkor passte dieses Schwert vielmehr in den Händen eines Betronischen Ritters als in die ekligen Klauen einer Skave.
Melkor schnaubte. Nun, er würde sie diesem Bündel an Hässlichkeit aus den Klauen reißen. Vorausgesetzt er überlebte den ersten Schlagabtausch. Doch zur Melkors Freude kehrte sein Gehör wieder zurück. Zwar immer noch durch Rauschen beeinträchtigt doch besser als wenn seine Ohren komplett nutzlos wären. Die große Skave vor ihm machte immer noch keine Anstalt ihn anzugreifen. Sie stand nur da, grinste und schaute ihn dabei an.
Dann öffnete sie plötzlich den Mund weiter auf und sagte: „Hab ich es doch gewusst das du ein Schamane bist. Deine Hässliche Fresse ist mir aufgefallen. Du warst es doch der Pilgrim und Negret in diese Bestie verwandelt hast“.
Melkor schnaubte erneut. Er hatte so viele in der Schlacht in Chaosbestien mutieren lassen um sich irgendetwas davon zu merken. Am meisten auch deswegen weil Skaven für ihn alle gleich ausschauten. „Echt ein Jammer das du abhauen konntest bevor ich dich erreichte. Ich wette du bist im Herzen ein ziemlicher Feigling was“? Die Ratte fing zum Kichern an.
„Allein wegen dir bin ich bei den Verfolgungsjagten dabei. Ich wollte unbedingt dein Gesicht sehen wenn ich dir den Wanst aufschneide und deine Gedärme fresse. Hast du gewusst das man selbst bei tödlichen Wunden meist noch ein kurze Zeit lang Lebt? Und ich wette mir bliebe eine kleine Ewigkeit wenn ich dich aufesse während du noch lebst. Meinst du nicht auch“?
Wieder fing die Skave zu Kichern an. Melkor runzelte die Stirn. Er wusste das Skaven an sich feige und durchgeknallt war. Doch dieses Exemplar war besonders Krank. Rattenmenschen redeten meist nicht so viel davon was sie ihren Gegnern antun wenn sie gewinnen. Sie überraschten sie meist damit. Vielleicht redeten sie aber auch nur deswegen nicht so viel weil man ihre Aussprache sowieso nicht verstand. Doch egal, ob die Skave vor ihm besonders Krank war oder nicht, die war gefährlich. Melkor würde sie reden lassen und bei der ersten Gelegenheit sie ins Jenseits befördern. Jedenfalls würde er es versuchen.
„Also, du weißt schon dass es unfreundlich ist, wenn man nicht mit seinem Gegner redet? Schließlich ist es für einen der beide ja das letzte Gespräch. Aber ihr bekloppten Tiermenschen seid zu blöde um das zu wissen oder? Aber was soll ich auch von einem Räubervolk halten das sich schon gegenseitig tötet weil es gerade Lust hat. Wirklich ein Jammer das man euch Würmer nicht schon längst unter die Erde geschickt hatte. Das erinnert mich irgendwie an diesen komischen Betronischen Ritter dem ich dieses Langschwert zu verdanken habe. Hat nie gesprochen und war komplett mürrisch. Das einzige Mal als er schließlich einen anderen Gesichtsausdruck aufsetzte war, als mein Schwert seinen Fuß abschlug. Da hatte er dann zum Weinen angefangen“.
Die verrückte Ratte schaute nachdenklich nach oben. Melkors Körper spannte sich. Blitzschnell sah sein Gegner ihn wieder mit einem stechenden Blick an. „Hast du eigentlich schon mal gegen Ritter gekämpft? Kann ich dir gar nicht empfehlen. Nicht weil sie so gut zu Pferd sind, schwer gepanzert in die Schlacht ziehen und Schwerter schwingen die einen Minotaurus in zwei Stücke schneidet. Oh, nein. Man sollte nicht gegen sie kämpfen weil die meisten so viel reden. Wirklich, die beschimpfen einen die ganze Zeit und reden von ehre, das die Herrin des Sees sie schützt oder so. Manchmal sagen sie auch was wegen einer Queste. Aber das sind nicht mal die schlimmsten. Die kannst du wenigstens während des Kampfes aufziehen. Die die mir richtig auf den Zeiger gehen, das sind die verschwiegenen. Die schauen dich dämlich an, knurren, blecken die Zähne und warten einfach was der Gegner macht. Ich würde diesen Maden einfach am liebsten die Hälse umdrehen“!
Und plötzlich war die Ratte mit einem Satz bei ihm. Melkor konnte gerade noch sein Schwert hochreißen und die Klinge davon abhalten ihn zu Spalten. Melkor hieb mit deiner Axt auf den Bauch der Skave, doch sie sprang rechtzeitig zurück. Dann lies sie einen wahren Schwert Hagel auf ihn los. Der einzige Vorteil des Tiermenschen war das er mit zwei Waffen besser parieren konnte. Doch Melkor befand sich durchgehend in der Verteidigung. Er hatte nicht die Reichweite um die Skave in die Verteidigung zu zwingen. Und außerdem führte diese Ratte ihre Klinge meisterhaft.
Zum ungezählten Mal fragte sich Melkor wer nur eine solche Bestie erschafft hatte. Melkor duckte sich unter einem Schwertstreich und sprang in geduckte Haltung nach vorn und stieß sein Schwert in den Bauch der Skave. Die klinge durchdrang das Leder das die Skave umgab. Doch statt das Blut herausschoss wurde sein Schwert zurückgestoßen. Der Tiermensch taumelte und bevor er reagieren konnte kriegte er einen Schwertgriff in seine Schnauze.
Benommen kam er auf den Boden auf und spuckte Blut und einen Teil seines Eckzahnes. Die Skave stand vor ihm, machte jedoch keine Anstalt ihn anzugreifen. Ein schnelles Ende war ihm wohl nicht vergönnt. Melkor schnaubte spuckte einen blutigen schleimklumpen aus und stand auf. Er würde diesem hinterhältigen Arsch zeigen was es hieß einen Tiermensch langsam töten zu wollen. Dieses Mal fing er mit einem wütenden Hagel an schlagen an. Er nutzte all seine Beweglichkeit und Stärke aus um die Skave ja nicht zum Zug kommen zu lassen. Diese jedoch blieb ruhig und quittierte seine Angriffe meist mit einem abfälligen quieken. Was die Wut von Melkor nur noch mehr anheizte.
Er trieb seinen Gegner mehrere Schritt zurück, blendete seine gesamte Umgebung aus und brüllte vor Blut Lust. Seine Axt traf auf den Zweihänder und Melkor versuchte die Waffe unterzuducken. Doch die Ratte hatte damit gerechnet. Sie trat einen Schritt zur Seite schwang das Schwert zurück. Melkor kam leicht ins Stolpern und versuchte sich zur Seite zu drehen. Er schaffte es gerade noch das Schwert vor ihm zu sehen wie es auf ihn niederging. Wie das Schwert eines Henkers schoss Melkor gerade noch durch den Kopf.
Dann traf die Klinge auf wiederstand. Blut spritze auf den Boden. Es schien als würde für Melkor die Zeit stehen bleiben. Blut benetzte sein Gesicht seinen Oberkörper. Überall nur Blut. Eine Taubheit hatte seinen Körper befallen und es schien als würde er nur ein Geist sein, ohne jede Möglichkeit mit der Welt in Verbindung zu treten. Doch den Göttern sei Dank spürte er seine Arme. Komplett verkrampft hatte er alle beide nach oben geworfen um dieser grausamen Henkersklinge zu entkommen. Leider hatte es nicht ganz so funktioniert wie Melkor gehofft hatte. Trotz der Taubheit schaffte der Tiermensch es seinen Kopf Ruckartig nach vorne zu bewegen.
Er war nicht über sechzig geworden ohne einem Übermaß an Raffinesse und Intelligenz. Denn in einer so harten Gesellschaft wie seiner gab es nur Gewinner und Verlierer. Die Skave hatte natürlich angenommen er wäre in einem Blutrausch verfallen und somit quasi so intelligent wie ein Fisch.
Nun ja, in einem Blutrausch war er tatsächlich. Doch sein Geist hielt fest an seinem Körper. Der Tiermensch hatte damit gerechnet dass die Ratte ihn in eine Falle locken würde. Nur hatte er gehofft dass die Skave nicht so schnell wäre. Anstatt das nun sein Hackebeil in der Seite der Ratte steckte lief ihm Blut von seinem Gesicht. Eine große Schnittwunde teilte seine Stirn bis zum Hals Ansatz entzwei.
Doch Melkor musste sagen das der Angriff sich doch gelohnt hatte. Denn nun steckte sein Armlanges Horn in der Brust der Ratte. Blut rann aus dem Mundwinkel seines Gegners und die glasigen Augen berichteten über dessen baldiges ableben. Doch plötzlich kam der Fuß der Skave angeschossen und traf ihn mit voller Wucht in sein Gesicht. Melkor flog durch die Luft und mit einem Ruck riss seine Horn aus der rechten Brust der Ratte. Schwer kam der Schamane auf und spuckte Blut und schleim aus.
Kurzeitig wurde er ohnmächtig. Doch schon Augenblicke später war er wieder bei Bewusstsein. Melkor wäre es lieber gewesen er wäre an jenem dunklen Ort geblieben. Denn dort war seine Nase keine klumpige Maße aus Fleisch und Knochen. Sein Gesicht war noch komplett Heil und sein Schädel brummte nicht wie nach einem dreitägigen Gelage mit Zwergenbier. Und es gab keine übergroße Skave die ihm die scheiße aus dem Leib prügelte. Doch man erlaubte ihm nicht dahin zurückzukehren. Melkor musste bei den Lebenden bleiben.
Seine Sicht war verschwommen. Er sah alles doppelt und er konnte nur mit einem Auge richtig sehen. In dem anderen Auge war heißes Blut eingedrungen. Melkor spürte quasi wie sein Blut sich langsam verhärtete. Er versuchte mit fahrigen Bewegungen das Blut wegzuwischen. Doch sein vor Schmutz starrendes Fell machte alles nur schlimmer. Doch er schaffte es wenigstens die Kruste aufzubrechen. Blinzelnd kehrte seine Sehkraft langsam in seinem Auge zurück. Auch hörten die Dinge auf sich doppelt zu zeigen. Und so zeigte seine wiederkehrende Sicht Melkor einen riesigen Rattenmenschen der auf ein Loch in seiner rechten Brust starrte.
Er stand auf wackeligen Beinen langsam auf und versuchte einen festen stand einzunehmen. Wenn erst mal der Schock vorbei war würde die Skave mit solcher Wucht angreifen das selbst ein frischer Gegner ins Wanken kommen würde. Und Melkor war alles andere als frisch. Als hätte die Mistgeburt seine Gedanken gehört, fing sie plötzlich an zu schreien. Und mit ein paar gewaltigen schritten war sie bei ihm. Es ergoss sich ein halbes Dutzend Schläge auf ihn die er gerade noch so parieren konnte. Doch er wurde unbarmherzig nach hinten getrieben bis er schließlich den Felsen spürte der ihn vorher noch vor dem Tod bewahrt hatte. Jetzt brachte er ihm den Tod.
Ein Mensch würde sicherlich über die Ironie Lachen. Melkor spuckte stattdessen der Ratte einen großen Brocken blutigem Speichel ins Auge. Sofort stockten die Angriffe und Melkor nutzte die Chance. Still dankte er den Göttern. Sein Schwert und Hacke nahmen das Langschwert der Ratte in die Zange und er schmiss sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen. Stolpernd trat die Skave nach hinten und rutschte auf der mit Blut verschmierten Erde aus. Doch anstatt das Melkor folgte sprang er nach hinten. Was mehr oder weniger nur dazu führte das er drei schritt entfernt auf den Rücken fiel. Fluchend stand er wieder auf und musste sich gleich darauf ducken da Melkor sonst um einen Kopf kürzer wäre.
Reaktionsschnell wie sein Zustand es zuließ antworte er mit einem weit ausholenden Schlag seines Schwertes von oben. Die Ratte hatte kein Problem damit sein Schwert zu parieren. Melkor hielt mit aller Kraft dagegen. Doch es war so als würde es das Loch in der Brust nicht geben. Die beiden Klingen begegneten sich, Kräfte wurden gemessen. Und mit einem lauten Klirren wurde der Gewinner erkoren. Melkor trat einen Schritt zurück. Dadurch rettete er um ein Haar sein Leben. Schon zischte die Zweihandklinge an ihm vorbei und ging in die Höhe. Die Skave hatte nicht damit gerechnet das Melkors Schwert einfach zerbrach. So hatte sie Zuviel Kraft hineingelegt und befand sich mit dem Schwert zu hoch oben.
Das war Melkors Chance. Doch er schwankte Zuviel um einen wirklich ernsthaften Angriff zu machen der auch etwas taugte. Außer er tat etwas vollkommen Dämliches. Entweder abwarten, Kräfte sammeln und auf eine andere Chance warten oder ein Risiko auf sich nehmen. Melkor wäre eigentlich für ersteres da sein Gegner schon schwer verwundet war. Doch richtig verlassen konnte er sich nicht darauf wenn er sah wie stark die Skave noch war. Das hieß die Chancen zwischen den zwei Möglichkeiten zu sterben waren gleich hoch.
Melkor entschied sich für die zweite Selbstmord Möglichkeit. Der Tiermensch ließ sich einfach nach vorne fallen und schwang dabei sein Hackebeil ungefähr auf Brusthöhe. Melkor stürzte und es schien als würde die Zeit sich durch Wasser bewegen. Er sah den Unglauben in den Augen der Ratte und sie versuchte nach hinten auszuweichen. Gleichzeitig bewegte sie das Schwert nach unten. Melkor biss die Zähne zusammen und hoffte das Khorne seinen Blutgeilen Augapfel auf ihn gerichtet hatte.
Es waren die wohl längsten Momente in Melkors bisherigen Leben. Einmal hatte ihm ein alter Gor erzählt dass so ein Rückblick fast immer passierte wenn man kurz vor dem Tod war. Melkor hatte ihn als Dummkopf bezeichnet und das er sich anhörte wie diese Weichhaut Krieger die zu alt geworden waren um zu kämpfen. Der alte Gor hatte sich daraufhin auf ihn gestürzt und versucht ihn zu Tode zu Prügeln. Am Ende des Abends hatte Melkor drei frische neue Narben an der Seite. Und auf der anderen Seite den Kopf des Gors. In der Nacht hatten fast alle im Lager nur von ihm gesprochen wie er einem älteren und erfahreneren Gegner mit reiner Körperkraft den Schädel abgerissen hat. Gute alte Zeiten.
Selbst der Häuptling und der Schamane hatten davon gehört und ihn zwei Angebote gemacht. Der Häuptling wollte ihn in seiner Leibwache haben als einen der berühmten Bestigors. Allein schon der Gedanke daran, die besten Waffen, die beste Beute und die besten Chancen selbst Häuptling zu werden hatten Melkor vor Hochgefühl und Triumph platzen lassen. Doch dann war eine zweite Person hinzugetreten. Der Schamane ihres Stammes kam zu ihm. Weder hatte er ihm versprochen besonders mächtig, berüchtigt oder sonst etwas zu werden. Das einzige was er gesagt hat war, dass wenn Melkor den Weg des Schamanen ging, er sich nie wieder von Häuptlingen herumkommandieren lassen musste.
Melkor hatte den letzten Weg gewählt. Leider war heraus gekommen das Melkor nicht gerade der beste Schamane war. Ihm gelang es zwar die Magie zu nutzen um seine Gegner zu rösten bevor sie auch nur zwei Dutzend Schritte an ihm heran waren. Doch weder konnte er Beschwörungen vornehmen, noch den Willen der Göttern sehen. Nach zwei Jahren hatte Melkor beschlossen sich selbst aus der Lehre zu befreien, bevor es der Schamane tat. Was hieß das er auch dessen Kopf von seinen schwächlichen Körper getrennt hatte.
Die restlichen Jahre verbrachte Melkor dann damit der beste Kämpfer zu werden den seine Herde jemals hervorgebracht hatte. Leider hatten ihn dabei diese Bastarde von Weichhäuten dazwischen gefunkt. Gleich nach seiner Lehre bei dem Schamanen hatten Reiter ihr Lager entdeckt und niedergeritten. Dank seinen Schamanen Kräften hatte er es geschafft zu flüchten. In der darauffolgenden Zeit wurden beinahe alle anderen Tiermensch Stämme von Weichhäuten getötet oder vertrieben. Melkor lebte deswegen ganze dreißig Jahre lang komplett allein und kämpfte mit allem und jedem ums nackte Überleben. Erst als neue Tiermenschen Herden aus dem Norden kamen schloss er sich wieder einer Herde an.
An diesem Zeitpunkt war Melkor schon einer der besten und zähesten Kämpfer die es gab. Er wurde gefeiert und gefürchtet. Und er konnte behaupten nach dem Häuptling wohl die meisten Weibchen gehabt zu haben. Komisch dass er sich an so einem Moment fragte wie viele seiner Würfe wohl überlebt hatten. Und aus wie vielen wurden große starke Gors, mit gewaltigen Hörnern und mächtigen Hufen? Wie viele seiner eigenen Kinder er wohl schon getötet und gegessen hatte?
Plötzlich spürte Melkor wie die Luft aus seinem Körper gepresst wurde und seine Nasenlöcher sich mit Staub füllten. Reflexartig versuchte Melkor sich zur Seite zu drehen. Doch er schaffte es gerade sich etwas hochzuheben. Sein Körper schien aus Blei zu sein und das Atmen fiel ihm schwer. Und seine Schnauze war vermutlich gebrochen. Der Tiermensch hechelte somit Bewegungsunfähig am Boden herum und wartete auf den Todesstoß. Melokor glaubte nicht das er die Ratte erwischt hatte. Denn soweit sein Augenwinkel es ihm sagen konnte stand sie noch und hielt ihr gewaltiges Schwert. Ein schneller Tod wäre jetzt das Beste was er kriegen konnte. Doch diese verdammte Mistgeburt einer Ratte wollte ihn wohl noch ein bisschen leiden sehen.
Melkor fielen die Augen zu und bevor er sich aufraffen konnte, viel er in Ohnmacht. Welcher Gott bloß wollte dass er auf eine solch Würdelose Weise verreckte? Das war sein letzter Gedanke bevor er sich in der großen Dunkelheit befand und von ruhe umfangen wurde.

Die Grüne Flut (teil 1)


Jörk hasste Schamanen. Klar waren sie nützlich und meist auch keine schlechten Ratgeber. Doch eines hatten sie alle gemeinsam. Sie wollten unbedingt ihren Boss beeinflussen um eigene Ziele zu erreichen. Ansicht nichts Falsches daran. Auch Jörg hatte das gemacht bevor er der Boss wurde. Doch nun versuchten die dämlichen Schamanen ihn zu beeinflussen. Und damit war Jörg in einer Zwickmühle. Einerseits war er der wohl intelligenztde Ork der jemals die Ödnis der Berge gesehen hatte. Ausgenommen die Schamanen. Und das war auch der Ursprung seines Problems. Niemand sollte wissen wie Intelligenzt er wirklich war. Bei normalen Orks war es nicht schwierig das vorzutäuschen und trotzdem noch seine ausgefeilten befehlen zu befolgen. Bei diesen von Gork und Mork verdammten Schamanen war es schon eine andere Sache. Jörk wollte sich nicht Manupolieren lassen, doch er durfte auch nicht durchblicken lassen das er mehr war als ein großer grüner Totschläger. So war jedes Gespräch was er mit einem der Schamanen führte Anstrengung pur. Und wie jedes Mal fragte sich Jörk wieso er seinem redenden Problem nicht einfach mit einem Faustschlag ein Ende bereitete.
„Alzo Bozz, du hast jez so sechzigtausnd Jungz um dik herum. Dat sindn mächtiga haufn Spaltaz. Und die sin alle daruf aus n paar Stumpn schädll zu moschn. Di brauchn wat zum moschn bevor si noch zum stänkan anfängen. Alzo bozz, wan gets los“? Der Schamane der im gehobenen Orkisch da vor sich hin laberte war Krunzog. Einer seiner etwas weniger intelligenztn Schamanen. Was nicht hieß das er nicht auch versuchte ihn zu beeinflussen. Endlich verstand Jörk wieso es so viele Ork Waaarrgghs!!! Gab die ohne Schamanen loszogen. Sie redeten den Bossen einfach zu viel.
Jörk schaute mit seinen kleinen Augen den Schamanen vor sich an und antwortete: „Wilsste ma jez sagn wat ik zu tun hab? Dat wär net gesund für dik“. Sofort erbleichte der Schamane und Jörk lachte in sich hinein. Er liebte es seine Schamanen Angst ein zu jagen. Ein wichtiger Grund wieso er sie noch nicht längst den Schädel eingeschlagen hatte.
„NNNein, Bozz war net meine absicht. Ik wollt nur mal n rrrratschläg gebn. Mehr nik“. Angstvoll wich der Schamane zurück und beugte sich unterwürfig. Und mit Sicherheit bereitete er einen Zauber in seinem Geiste vor um Jörk zu zermatschen.
„Na, dann is ja gud. Ik weis dat die jungz wat zum Moschn brauchn. Dock die Stumpens sindn zähär hauf’n. Und di ham auch fette Töre. Wie solln ik mit mein orkse da durch kommän, he“? Auffordernd sah er den Schamanen an. Zwar hatte er schon zu viel durchblickän lassen, aber Krunzog war nicht der schlauste und er hatte Angst. Da würde er schon nicht genau mitbekommen haben was Jörk genau gesagt hatte. Und wenn doch würde er es für einen puren Glücksfall halten. Schließlich fand selbst mal ein blinder Snootling einen Spalter.
„Eh, Bozz ik glaub ik hät da ne Idee. Alzo, vor kuzn hab ik mal gehört das zwäi Oger Söldner-stämme in da nähe sin. Di sin sichär stark genug um son Stumpn Tor zu klump zu haun. Die sin son tagesmärsch entfärnt. Ik wät di würdn sich den Waaarrrggh gärn anschließn. Bitte Bozz nix zuhaun“.
Na, wenn das nicht mal das nützlichste war, was seine Schamanen je rausgekriegt hatten. Er trat näher heran und klopfte Krunzog beherzt auf die Schulter. Eine zwar unübliche Geste von einem Bozz aber man musste seine Untertanen loben wenn sie mal nicht alles in die Goblin klacke geritten hatten. Leider vergaß Jörk immer noch wie verdammt Mächtig er jetzt war. Nach seinem ersten Klopfer war es schon vorbei. Mit einem merkwürdig verdrehten Kopf blickte Krunzog anklagend an. Schulterzuckend und mit leichtem bedauern packte er den Ork und warf ihn aus dem Zelt.
Sofort stieg draußen ein Tumult auf und das Gerücht machte die Runde das der Bozz sehr mies gelaunt war. Es war normal dass der Bozz mal den einen oder anderen Schädel einschlug um die Ruhe im Glied zu wahren. Doch Schamanen waren rar gesät. Und im Grunde auch sehr wertvoll für einen Feldzug. Auch wenn sie nervten.
Also war es ein Zeichen gewaltiger Wut wenn ein toter Schamane aus dem Häuptlings Zelt flog. Jörk seufzte. Erst jetzt kam es ihm das nun bald alle anderen Schamanen auftauchen würden. Dann würden sie sich beklagen, einschmeicheln, beruhigen und versuchen der Lieblings Schamane zu werden. Zum Glück gab es im ganzen Lager nur drei weitere Schamanen die ihm auf die Nerven gehen konnten.
Und allen durfte er nicht den Kopf abreißen. Jörk seufzte schwer und wartete ab. In der Zwischenzeit schaute er sich nach etwas zum Knabbern um. Doch in seinem Zelt waren bis auf einen Haufen Fellen, einem groben Tisch mit Karte und Dreck nichts da. Nun ja, er hatte auch noch seinen Thron. Oder besser gesagt ein etwas zerfressener Baumstamm der ihm als sitz Gelegenheit diente. Aber essbar war er leider nicht. Jörk grunzte. Er war schon immer ein säuberlicher Ork gewesen. Mit schweren schritten machte der riesige Ork sich auf den Weg zum Ausgang und brüllte laut:“Gobbos“!
Sofort wurde es still um das Zelt herum. Nur um gleich darauf von einem gewaltigen Chor von kreischen und Gezänk zu weichen. Die Goblins stritten sich prügelten sich gerade darum wer die ehre hatte ihrem vermeintlich wütendem Boss zu Diensten zu sein. Nur kurze Zeit später hörte das Gekreisch auf und Jörk hörte stattdessen schadenfrohes lachen und die wett Abmachungen wie der unglückliche starb. Nun, sie würden sicherlich eine Überraschung erleben. Der Goblin trat zitternd ins Zelt. Sein gesamter Körper war angespannt wie eine Sprungfeder und Jörk hätte seinen Spalter darauf verwettet das der Goblin schon mindestens einen Fluchtweg hatte.
„Gobbos, komm hier här“. Jörk zeigte auf den Platz genau vor seinen Füssen. Zögernd und schwer schluckend ging der Goblin auf seinen Platz. Nachdem der Gobbos da stand fing er heftig an zu zittern. Der große Ork Häuptling sah verwundert nach unten und hoffte das der Goblin jetzt nicht einfach verreckte vor Angst. Damit wäre er schon der sechste Goblin in Folge. Und jörk hatte keine Lust mehr auf rohen Goblin. Davon bekam er immer nur richtig unangenehmen Durchfall.
„Schau mich an Gobbos“. Der Goblin sah ihn mit furcht erweiterten Augen an. Seine Angst hatte seine Augen schon so riesig gemacht dass sie beinahe das gesamte Gesicht zu bedecken schienen. „Na gut, jez hörste mal zu Gobbos“. Besagter Goblin nickte eifrig. Er witterte Chance doch noch lebend rauszukommen. Die Ohren des Goblins gingen auf Anzeichen von Leben in die Höhe. „Alzo ik hab geradä hunga bekommn“. Die Ohren sanken komplett nach unten. „und ik will net wieda rohen Goblin essn“. Ohren stiegen auf normale Größe. „da krieg ig imma probleme midn magn“. Die Ohren sanken erneut auf den Tiefpunkt. Etwas mehr und sie würden bald seine Füße erreichen. „du wirst jez losmaschären und mir ne saftige Ziege oda sowat mitnähmn. Klar“? Der Goblin nickte und rannte so schnell nach draußen das es einen Moment dauerte bis Jörk überhaupt bemerkte das er weg war.
Der Orkhäuptling genoss die aufkommende ruhe in seinem Zelt und setzte sich auf seinen Baumstamm. Ruhe und Frieden. Es war schön einfach dazusitzen und auf seine frisch gebratene, etwas Rohe aber umso saftigere Ziege zu warten. So saß Jörk einfach nur da und hoffte dass seine Ziege vor den drei Schamanen ankam. Er war mit leerem Magen nicht gerade freundlich. Und er wusste das die Schamanen ihn gleich an der Grenze seiner Reitz grenze bringen würden. Die sowieso großzügig hoch war, im Vergleich mit anderen ork Bossen.
Aber natürlich wollten die Götter ihn wieder mal dabei zusehen wie er sich zusammenriss nicht alles zu zerhacken was vor ihm war. Er brauchte dringend wieder mal eine Schlacht um die aufgestaute Gewalt auszulassen. Der Gedanke machte Jörk noch wütender. Da hatte Krunzog doch Recht gehabt das die Jungs bald was zum Moschen brauchten. Schritte erklangen vor seinem Zelt und drei alte, magere und verdammt nerv tötende Schamanen traten ein. Jörk spuckte daraufhin einen großen schleim Batzen in eine entfernte Ecke des Zeltes.
Die drei blieben ein dutzend schritt von ihm weg. Noch nah genug um ohne schreien miteinander zu reden und weit genug entfernt um noch schnell einen Zauber auf Jörk zu hetzen wenn er durchdrehte. Wirklich clever diese Schamanen. „Moin Bozz „, begann der mittlere Ork, “ wir ham gehört du hast Krunzog wegemoscht. Alzo wir wolln jez ned sagn dass dat ne schlechtä idää war. Ik mein krunzog war komplett fürn Gobbos. Aba er warnt Schamane und von unz gibt’s jez nich grade so viel. Wir woll’n damit sagn dass es nich gerade so gut fürn waarrrrgghh! Is wenn du jez uns alle kloppen tust“. Der Orkhäuptling besah sich mit seinen kleinen Äug lein die Schamanen genau an. Die Anspannung und die starren blicke ließen Jörk darauf schließen das sie sich auf einen Zauber vorbereiteten. Nun, auch ohne diese Kennzeichen, allein weil die Haare der Orks sich langsam aufrichteten wusste Jörk das sie Magie nutzten. Er sollte er sehr vorsichtig sein was seine Bewegungen anging. Ein falscher Schritt und der Ork durfte erfahren wie viele Veränderungen das mittel wirklich an ihm angerichtet hatte.
„Willste mir jez drohn oda wat“? Jörk ließ etwas Wut seine Stimme begleiten und er stand ruckartig auf. Die Schamanen taten derweil noch nichts. Sie hatten sicher erwartete dass er zuerst zornig reagieren würde. „Ik sag euch jez mal wat. Wenn ik lust hab nen ork zu haun, dann tu ik dat auch! Wenn ik Lust hab n Menschn zu haun, dann passiert das auch! Und wenn ich einen Schamanen zu einem blutigen Brei zusammenschlagen will, dann tue ich das auch! Es ist mir so gleich was ihr Narren zu mir zu sagen habt! Ich ziehe in den Krieg wann ich es für richtig halte und ich zerreiße wenn ik will“! Jörk ging langsam unbewusst auf die Schamanen zu. Eine leise Stimme versuchte ihn noch zu beruhigen, doch er blendete sie einfach aus. Nun war Zeit zu zeigen wer der Boss war! „und wenn ihr mir noch einmal auf den Geist geht, dann zerquetsche ich euch wie eine faulende Frucht und Nehm euer Knochenmehl um meine Ziege zu würzen“! Jörk hatte sich in Rage geredet und hatte auch nicht vor irgendwann in nächster Zeit damit aufzuhören. Doch ihn traf plötzlich was von oben. Es warf ihn nieder und rammte ihn in die Erde. Der Druck verschwand und Jörk spuckte einen klumpen Erde aus. Doch bevor er seine Gliedermaßen auch nur leicht zucken konnte traf ihn wieder etwas von oben. Es fühlte sich fast so an als würde ein Riese auf ihm draufsteigen. Auch das hörte auf, doch zu dem Zeitpunkt war Jörk schon mächtig angeschlagen und bewegte sich nicht. Das einzige was er tat war Atmen.
„So Jungz, ik glaub wir brauchen einen neun Bozz“.
„Ihr Dumpfbackän, wieso habtn ihr in angegriffen? Er war die große Chance! Er war da einzige der eine so große Horde führn konnte ohne ein Schwarzork zu sein. Und ik will ned schon wieda in ne klein Hütte versauern“.
„Greng, du mackst dir zuviele sorgn. Wir nehmn einfach Zunbath als neun Bozz und der wird sich bessa krontolliern lassen als die Mistgeburt da“. Jörk spürte ein leichtes Stoßen an seiner Schulter. „Zunbath kann genauso gut die Orks anführn. Und wenn dir restlichn Orkbandn herkommän ham wir fast achtzigtausend Orkse. Dat muss reichn um die komische Stad einzunehmähn. Ik mein son paar Stumpn könn ja eigentlich nix gegn so ne Masse von Spaltas ausrichtn“.
„Ik glaub dat echt ned. Ihr habt noch nie gegn stumpn gekämpft. Nur mid orks komm man nich rein. Wir brauchn auch taktik. Und bei Gork, Zunbath hat die Taktik von ner Kuh! Da kannste gleich lieba gar nix machen bevor wir alle noch ins große Grün eintretn“.
„Und was willste statdessn machen Greng? Da Bozz is jez hinüba. Der hart zweimal Gorks Fuß reingekriegt, der steht nich mehr auf. Aba ik glaub es wär wohl besser wenns nur zwei Schamanen im Lager gibt. Drei is so ne ungerade zahl, weist du“? Plötzlich erschallte ein Klatschendes Geräusch. Kurz darauf war die Luft voll mit Gekreisch schlag Geräuschen und Beschimpfungen. Doch das Gerangel dauerte nicht allzu lange. Nach dem was Jörk so hörte war Greng von seinen zwei Schamanen Brüder zu Boden gerungen worden. Langsam erhob sich Jörk.
„Ihr Bastarde, ik mach euch fertig, bei Mork, ik wird eure Haut abziehn und sie dann zum hintan abwischn nehm!“ Da gezättere ging noch etwas weiter doch Jörk hatte nicht die Muse zuzuhören. Er stand nun in dem gewaltigen Fußabdruck und spürte geradezu jede Stelle seines Körpers. Es würde verdammt lange dauern bis er wieder komplett bei Kräften war. Doch selbst noch in diesem schwachen zustand war er noch in der Lage ein paar Verrätern zu Brei zu Kloppen. Dabei war die Idee von Greng nicht mal so schlecht. Schamanen Haut würde sich sicher gut zum Hintern abwischen geben. Er musste sich das ihm Hinterkopf behalten wenn er die Schamanen mit seinem Fuß in den Boden treten würde. Die zwei genannten Schamanen hielten einen dritten Schamanen am Boden. An der Konzentration in ihren Gesichtern konnte Jörk erkennen das dabei waren einen Fluch auf den dritten Schamanen zu wirken. Das hieß sie würden ihn nicht mal bemerken wenn er direkt vor ihnen stehen würde. Dem Ork Häuptling schlich sich ein breites Grinsen auf seinem komplett zerschlagen Gesicht. Mit großen bebenden Schritten trat er neben die Schamanen und hob seine Arme. Da Greng der einzige war der nicht Konzentriert ins leere Starte, viel ihm auch die drei Meter große Gestalt gleich auf. Mit einem ungläubigen Blick starte er Jörk an. Der große Ork ließ sich davon nicht beeinträchtigen und packte die beiden Schamanen neben sich einfach. Und mit lautem Krachen ließ er die beiden Schädel aufeinander schlagen.
Mit einem hohl klingenden krachen brachen die Schädeldecken, Blut und Hirnmasse spritzte in allen Richtungen. Jörk schmiss die beiden Leichen auf den Boden und wischte sich den Dreck aus den Augen. Der Orkhäuptling sah nach unten und sah einen komplett mit Hirnmasse bedeckten Ork. Greng war noch so geschockt seinem Boss lebend wieder zu sehen dass er nicht einmal zu atmen schien. Um ihn vorm wo möglichen ersticken zu retten trat Jörk ihm leicht in die Seite.
Das zeigte Wirkung. Greng wälzte sich auf dem Zelt Boden und spuckte alles Mögliche Zeug aus. Er hat wohl versehentlich den Mund offen gehabt als Jörk die Schädel aufgeschlagen hatte. Jörk wartete geduldig bis Greng wieder dazu fähig war normal zu schnaufen. Dann ging er zu ihm, packte ihn an der faltigen Haut um seinen Hals und hob ihn hoch.
„Hör mir genau zu Schamane. Du scheinst mir der Klügste von dem ganzen Haufen da gewesen zu sein“. Dabei zeigte er auf die zwei Leichen die ihm seinen Zelt Boden versauten. „Und ich schätze du willst nicht wirklich sterben, oder? Nicke einfach wenn du derselben Meinung bist wie ich“. Greng nickte fleißig. „Nun gut, ich will dich nicht umbringen, aber gleichzeitig will ich auch nicht dass jemand herausfindet wie Klug ich wirklich bin. Das heißt dass du mich in eine äußerst verwzicktä Lage bringst. Am einfachsten wäre es dich zu töten und mir neue Schamanen irgendwo zu suchen. Es gibt sicherlich noch ein paar die sich mir anschließen wollen. Glaubst du nicht“? Der verängstigte Ork sah in nur ratlos an. Würde er ihm recht geben könnte es sein Todesurteil sein. Und wenn er ihm widersprach war das genauso so sehr ein Spiel mit dem Sqieg. Entweder das oder der Schamane war noch geistlich nicht auf dem Höhepunkt und kapierte einfach nicht was Jörk ihm sagte. „Jedenfalls, Krunzog hat mir vorher etwas echt interessantes berichtet. Er sagte das nur einen Tagesmarsch entfernt mehre Oger darauf warten von irgendeinem Kriegsherr ergattert zu werden. Es ist mir zwar ein Rätsel wie sie so nahe an das Herr herankommen und so lange unentdeckt bleiben konnten. Am meisten weil es Oger sind. Aber egal. Da meine ganzen untergbenän nicht gerade sehr Intelligenzt sind, brauche ich jemanden der mit den Ogern reden kann ohne dass es zum Moschen kommt. Also schicke ich einfach dich. Und nimm das als Art Prüfung. Wenn du mir keine Oger besorgst werde ich mit dir ein bisschen Nussknacker spielän. Und was erst passiert wenn du wegrennst will ich mir nicht mal vorstellen. Also hast du verstanden“? Er wartungsvoll sah Jörk den Schamanen an und sah wie sich der Mund formte. Greng brachte ein schweres krächzendes ja zu Stande.
Jörk hatte natürlich nichts anderes erwartete und setzte den Ork wieder auf den Boden. Schwer keuchend lag er da und stand schließlich zitternd auf. Statt jedoch noch irgendetwas ging er stolpernd aus dem Zelt. Kurz nachdem der Schamane gegangen war, kam auch schon sein heiß ersehntes Schaf ins Zelt. Die vier Goblins die den riesigen braten reinbrachten waren so schnell wieder draußen das sie nicht einmal die zwei toten Schamanen bemerkten. Jörk konnte das nur recht sein. Er hatte anderes zu tun als Goblins zu sagen wo sie seinen Dreck wegräumen sollten. Irgendeiner würde es schon wegräumen und am besten war es einer der wenig redete. Mit Heißhunger riss der Boss ein großes Stück Fleisch heraus und kaute genüsslich darauf herum. Während er die endlich eintretende ruhe und das essen genoss, dachte er darüber nach wie es überhaupt dazu kommen konnte das er seine Schamanen so provoziert hatte. Aus irgendeinem Grund war er plötzlich komplett unnütz wütend geworden. Normalerweise war das nicht seine art. Jörk schob seine Gefühle immer hinter seinem Verstand. Dieser Ausbruch war einfach nur merkwürdig.
Da diese Gedanken begannen seine eingetretene gute Laune runterzudrücken schob er diese einfach weg. Er musste sich einfach mehr beherrschen, das war alles. Da Jörk ein gutes Gespür für Zeit hatte, konnte er sagen dass er fast den gesamten Nachmittag damit verbrachte das Schaf aufzufuttern. Eine gewaltig lange Zeit wenn man bedachte das ein anderer Orkboss seiner Größe so etwas in einer Stunde oder weniger sich einverleibte.
Als nur noch Knochen und ein paar ungenießbare Teile auf den Boden verstreut waren erlaubte sich Jörk sich selbst zu loben. Er hatte diesen Dummköpfen von Schamanen gezeigt wer den Spalta im Gürtel hängen hatte und ihm war die Unterstützung der Oger fast gewiss. Gewisser maßen hatte er alles um die Wehrstadt der Zwerge nun zu vernichten. Doch Jörk wäre nicht er selbst wenn er sich damit zufrieden geben würde. Zwerge wahren wahrhaft zähe Bastarde. Ansonsten wären sie vermutlich schon längst von dem Antlitz der Welt gefegt worden. Jörk spuckte aus. Das sicherste wäre noch mehr Truppen in seine Reihen zu bringen. Doch selbst mit mehr Kriegern war es gewaltig schwierig eine Wehrstadt ohne große Schäden an den Mauern einzunehmen. Wenn er wirklich siegen wollte musste er die Stadt innerhalb von nur zwei Monaten eingenommen haben. Danach würde ihm sicherlich eine Unterstützungsarmee der Zwerge in den Rücken fallen. Und wenn sein Heer erstmals in der falle saß, würden sie von den Bärtigen Maden auseinandergenommen. Wie Hammer und Amboss.
Doch innerhalb von zwei Monaten eine solche Festung zu erobern war kurz gesagt unmöglich. Wenn sie sich nur auf eine Zone konzentrieren mussten würden sie keine Probleme haben ihn abzuwehren. Und seine Krieger aufzuteilen war auch keine Lösung. Es gab keinen Ork im Heer der schlau genug war was anderes zu machen als „Sturmangriff“. Und er traute auch keinem überm weg. Das hieß aufspalten war die falsche Wahl. Er brauchte jemanden schlaues, der sich nicht gegen ihn stellen würde und der die Einheiten der Zwerge an einem anderen Ort binden könnte. Letzteres war beinahe unmöglich da Zwerge nur einen einzigen Eingang hatten. Und der führte durch ihr Haupttor. Somit wäre es eigentlich komplett unmöglich sie an verschiedenen Punkten anzugreifen.
Jörk stand auf und stampfte zum Zelt Eingang. Nach einem guten Pilzbier würde er sicherlich besser nachdenken können. Der Orkboss hoffte dass noch etwas von dem Gebräu da war. Die einzigen die wussten wie man das richtige gute Zeug herstellte waren nicht in seinem Heer. Was Jörk auch sehr stinkig machte. Dann kam ihm der Einfall. Wie erstarrt blieb Jörk stehen. Und fing dann heftig zu lachen an.

Wie Donnergrollen erklang es aus dem Zelt und der eine oder andere Goblin nahm daraufhin Reißaus. Doch das gewaltige Lachen noch weit in die Lager der Grünhäute. Und ließ sie in dem innehalten was sie gerade taten. Auch wenn Orks und Goblins nicht zu den Rassen zählten die viel hinterfragten, doch in diesem Moment fragten sich wohl alle was in den Boss gefahren war.
Doch das Glück ist mit dem neugierigen. Schon bald würden sie erfahren was dieses Gelächter aus Jörk geholt hatte.

Rattenplez

Es war unglaublich schwer mit gebrochener Schnauze zu Schlafen. Blut und Schleim verstopften die Höhlen und so musste Melkor notgedrungen durch den Mund Atmen. Zum Glück war wenigstens der noch nicht gebrochen. Es hatte doch Vorteile nur eine Art halbschnauze zu haben. Seine Nase war teilweiße mit seiner Oberlippe zusammengewachsen und etwas Schweine Schnauzen mäßig. Es hatte früher in seiner Herde viele gegeben die sich darüber Lustig gemacht hatten. Gelacht hatten sie am Ende nicht mehr. Doch selbst wenn er durch den Mund atmete kriegte er fast keine Luft. Also öffnete Melkor einfach seine Augen und starrte in den schwarzen Himmel.
Sein Zeitgefühl war komplett verlorengegangen und der Tiermensch fragte sich wie lange er bewusstlos rumlag. Sein gesamter Körper schmerzte noch von den Torturen. Ächzend und zitternd suchte Melkor seinen Körper nach Schnittwunden und Brüchen ab. Doch außer von seiner Nase von der er nicht genau wusste ob sie gebrochen war, konnte Melkor keine Brüche finden. Das war mal ein gutes Zeichen. Doch die Wunde in seinem Gesicht stellte alles in den Schatten. Zu seinem Glück war das Schwert nicht schräg sondern gerade durch sein Gesicht geschnitten. Und hatte dabei wundersamer weise sein rechtes Auge verfehlt. Der schnitt zog sich ungefähr in der Mitte seines Gesichts. Von der Mitte der Stirn hatte sich das Schwert leicht nach rechts bewegt. Gerade so das Nase und Auge verschont geblieben waren. Der schnitt teilte leicht den rechten Rand seiner Lippe und endete bei seinem Kinn.
Zähneknirschend hob der Tiermensch seinen Kopf besah sich seine Umgebung. Doch in seiner Umgebung war im Grunde nichts was interessant wäre. Steine, Bäume, ein paar Leichen, das übliche Schlachtfeld halt. Irgendetwas in seinem Gedächtnis ließ ihn aber die Stirn runzeln. Doch der Versuch führte zu starke Schmerzen in seiner frischen wunde. Zwar hatte sie aufgehört zu bluten doch das hieß noch lange nichts. Die Wunde konnte jeden Moment aufs Neue ausbrechen. Doch trotz den Schmerzen blieb der Gedanke, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, hängen. Melkor zermarterte sich das Gehirn darüber, doch seine Gedanken waren noch vollkommen durcheinander. Da schlug das tierische in ihm zu. Er wischte alles denken mal weg und versuchte sich zu erheben. Wichtig war das er lebte, mehr nicht. Und er würde nicht sehr lange weiterleben wenn er sich nicht sofort seinen beharrten Ziegen Arsch in die Höhe bekam. Mit etwas Kraft und einem starken Willen schaffte es Melkor seinen Oberkörper hochzuheben. Keuchend ruhte er kurz um seine Kräfte zu sammeln. Dabei viel sein Blick auf einen Körper, nur zwei schritt neben ihm. Endlich wusste Melkor wieso er so verwundert war am Leben zu sein.
Diese miese Ratte hatte nach seiner Ohnmacht wohl doch endlich der Tod geholt. Er hoffte das die Seele der Ratte für ewig in den Hallen von Slannesh gequält werden würde. Seine Gedanken Bekräftigend spuckte Melkor einen großen Blutigem schleim in das Gesicht seines Gegners. Dabei fiel ihm aber etwas ziemlich merkwürdig es auf. Genau in der Mitte der Stirn steckte ein Stück Holz. Verwundert starrte Melkor darauf und fragte sich, wie bei den Chaosgöttern da ein Stück Holz sein konnte. Doch es dauerte nur einige Momente bis der Tiermensch die drei Federn entdeckte und draufkam das, dass ein Pfeil war. Nun war klar woher das Holz herkam. Das einzige unklare war wär zum Henker da geschossen hatte. Als er so weiter darüber nachdachte viel ihm auch ein das da noch ein paar dutzend normale Skaven hier sein müssten. Also drehte Melkor seinen Kopf. Er bereute es zwar sofort da ein heftiger stich durch seinen Schädel fuhr und ihn zum keuchen brachte. Doch es lohnte sich. Ungefähr zwei Dutzend Skaven lagen Tod im Dreck rum, die meisten mit Schwert niedergemacht. Er sah entfernt noch weitere Leichen denen etwas im Rücken steckte. Was die restlichen Skaven anging, waren die wohl weitergekommen als ihre Brüder. Und egal wer die ganzen da ins Chaos befördert hatte, er hatte die Verfolgung aufgenommen. Das gab Melkor Zeit selbst abzuhauen. Der Schamane hatte nicht wirklich das Gefühl das ihn der schütze laufen ließ.
Also strengte sich der Tiermensch noch einmal richtig kräftig an und schaffte es beinahe sich hochzubekommen. Doch bevor er richtig saß hatte er schon eine schlanke, aber sehr Schafe klinge am Hals. Sigmar verflucht, wieso hassten ihn die Götter nur so sehr? Da entkommt man knapp den Tod, nur um einen anderen Henker zu finden? Das war einfach nur Scheiße! Die Wut in ihm wurde zu einem Feuer und beinahe hätte Melkor sich auf diesen Arsch gestürzt. Doch das Tier in ihm hinderte ihn daran. Reiner Überlebensinstinkt ließ ihn bewegungslos bleiben. Er war zu schwach zu kämpfen und wenn er jetzt noch nicht einen Kopf kürzer war, dann gab es da die geringe Chance dass der Jäger ihn Leben ließ.
Die klinge drückte etwas stärker gegen seinen Hals. Melkor verstand sofort und ließ sich wieder auf den Rücken nieder. Dabei kriegte er auch erst mal einen Einblick auf den Jäger. Und er hätte fast losgelacht wäre da nicht das scheiß Schwert gewesen. Vor ihm war nichts anderes als eine Frau. Zwar war ihr Gesicht bis auf die Augen verhüllt und auch das Haar war zurückgebunden und hinter einer Art Kapuze fast gänzlich bedeckt. Doch die schlanke Form und diese Lächerlichen Dinger an ihrer Brust zeichneten sie als weibliche Vertreterin irgendeine Rasse aus. Melkor war wirklich froh das kein Tiermensch in der Nähe war. Mit der Schande von einer Frau Gefangen zu werden war er einfach erbärmlich. Selbst Ungors würden daraufhin auf ihn spucken. So wie alle Tiermenschen hasste er die Frauen anderer Rassen. Dabei nicht mal in erster Linie deswegen weil sie Frauen waren, sondern einfach weil sie so verflucht unnütz waren. Ob nun Mensch, Elb, Skave oder sonstige verfluchte Scheiß Völker. Erstens ließen sie sich durchfüttern während die meisten Männer kämpften. Zweitens hatten die meisten nur zwei Zitzen! Wie soll da ein ordentlicher Wurf heraus kommen wenn man gerade nur zwei Säugen konnte. Da waren die Tiermenschen Weibchen besser bestückt. Je mehr Zitzen desto besser. Und Melkor durfte damit angeben nur mit Weibern Würfe gezeugt zu haben die mehr als zehn hatten. Solche Weibchen nahmen sich meist nur die Häuptlinge! Und der wohl wichtigste Grund war das diese Weiber schwach und ängstlich waren. Bei den Tiermenschen war das nicht so. Die meisten konnten nicht einmal einen weiblichen von männlichen Gor unterscheiden. Und nun lag er, Melkor, gefürchtet im ganzen Land der trolle am Boden und erwartete den Todesstoß von einer Frau. Welcher Arsch hatte sich sein Schicksal nur so gesponnen? Melkor wurde unsanft aus seinen trübseligen Gedanken herausgerissen als ihm das Weibchen eine Frage stellte. Und bevor das Tier in ihm ihn hindern konnte spuckte er der Schlampe in die Fresse. Daraufhin rammte sie ihm ihre Faust in den Magen. Der Tiermensch keuchte, drehte sich zur Seite und kotzte. Diese Frau hatte den Schlag eines Schwarzorks. Melkor musste es wissen, da er schon mehr als einmal die Erfahrung mit diesen Riesen gehabt hatte.
Das Weib wischte sich den Speichel weg und sagte dann mit süßer Verführer stimme: „So, du haariges kleines Scheusal, nun können wir ja endlich wie zivilisierte Wesen reden, oder“? Melkor hatte keine Ahnung was Zivilisnt oder so hieß, aber wenn es hieß das sie ihm nicht mehr zum Kotzen brachte verhielt er sich gern so. Er hasste den Geruch von Kotze an seinem Fell. Also nickte er zustimmend. „Schön, „sagte das Weib erfreut“, nun ich habe mit dir etwas Wichtiges zu bereden. Und dabei solltest du wissen dass ich dir das Leben gerettet habe. Ansonsten hätte dich dieses reizende Frettchen, „sie zeigte auf den Leichnam neben ihm“, in Stücke zerrissen. Du hast ihn zwar ordentlich in den Rippen erwischt aber die wenigen Minuten leben hätten sicher ausgereicht dir den Kopf von den Schultern zu trennen. Also hab ich ihm einen schönen neuen Pfeil eingepflanzt und seine kleinen Ratten allesamt zu diesem gehörnten irgendwas befördert oder was sie anbeten. Jedenfalls will ich dir, Melkor Blitz-Flüstere ein Angebot machen. Und das beinhalt das du weiterlebst, also mach nichts, was mich auf ordert dich zu töten. Hast du das verstanden“?
Melkor nickte.
„Na Perfekt. Dann will ich auch gleich beginnen. Also, mein Meister und Geldgeber, will wieder etwas mehr Blut sehen. Aber er will nicht irgendein Blut sehen, sondern bestimmtes Blut. Aber in richtig großen Massen. Da er aber selbst zu beschäftigt ist mit, mit weiß was ich für Dinge, braucht er gewisse Helferlein die das für ihn machen können. Also hast du Interesse, du stinkendes Rindsvieh“?
Melkor schluckte und dachte kurz über das gesagte nach. „Was ist wenn ich nicht will“?
„Dann hacke ich deinen Kopf ab, höhl ihn aus und verkauf ihn als Nachttopf an irgendeinen Grafen“.
„In Ordnung, ich helfe deinem Meister. Welches Blut wünscht er zu sehen“?
„Nun, zuerst müssen wir mal darüber reden wie wieder an Truppen kommen“.
„Und wie soll ich bitte an Krieger kommen? Diese hässliche Mistgeburten,“Melkor deutete mit seinen Kopf auf die ganzen Leichen“, haben alle Tiermenschen geschlachtet oder vertrieben. Und mit ein paar tausend geschlagene Tiermenschen kann ich nicht einmal diese scheiß Mauer überwinden oder…“
Weiter kam Melkor nicht mehr da ihm das Weib wieder in den Bauch schlug. Dieses Mal war es aber nicht so fest wie letztes Mal. Der Tiermensch konnte den Kotz reiz unterdrücken. Still verfluchte er die Schlampe und vermerkte sich jeden schlag. Er würde ihr jeden Schlag hundertfach zurückzahlen. „Hör mir jetzt genau zu. Und wenn ich meine das du zuhören solltest, dann meine ich das ich kein Wort aus deinem Stinkenden Maul hören will. Du wirst dich jetzt aufmachen und zu dem Großen Herdenstein an der Grenze zu Norsca begeben. Dort versammeln sich alle überlebenden der Schlacht und mehre der kleineren Herden. Zusammengenommen sind es zehn-bis fünfzehntausend deiner Art die sich dort in einen-zwei Monate versammeln werden. Und du wirst sie allesamt unter dir vereinen“.
„Und wie bitte soll ich das anstäarrrrr“!...
„ich hab dir doch gesagt du sollst dein ungewaschenes Maul halten „sagte das Weib zuckersüß während sie ihre rechte Faust ballte. Die linke befand sich gerade noch in seiner Seite. Bevor sie noch mit der anderen Hand zuschlug nickte Melkor und machte noch einen strich an seiner Liste an Untaten die er dem Weibsbild antun würde. „Wo war ich noch einmal stehen geblieben“? Ach ja, der Herdenstein. Also du gehst dorthin, überzeugst alle dich als nächsten Großhäuptling anzuerkennen und versuchst alle restlichen Herden zu vereinen. Am besten wäre es wenn du alle verbliebenen Chaoswesen in diesem Land versammeln könntest. Und dann wirst du mit allen Mitteln die Skaven davon abhalten dieses Land komplett zu übernehmen. So, du darfst wieder ungestraft reden“.
Melkor starrte sie nur ungläubig an. Er hätte verdammt vieles erwartet aber das?! Das Weibchen musste ordentlich blöd sein wenn sie glaubte das Melkor in seinem Zustand auch nur einen Goblin überzeugen konnte für ihn zu kämpfen. Geschweige denn eine Riesige Horde von angepissten Tiermenschen! Und das würde er dieser schlampe auch gleich sagen! „Wie stellst du dir vor das ich in meinen Zustand irgendetwas überzeugen kann? Ich brauche mindestens Wochen lang um nur halbwegs wieder auf den Beinen zu sein. Und selbst dann werde ich noch nicht kräftig genug sein um die anderen Anwärter zu besiegen. Die würden mich einfach zerfleischen. Wie soll ich so auch noch die Skaven ausrotten? Kannst du mir das mal verraten“? Melkor knurrte noch zum Abschluss und fühlte sich richtig gut. Bis sich sein verstand wieder bei ihm meldete und ihm sagte das er gerade die besten Gründe gegeben hatte ihn einfach abmurksen zu lassen. Er sah geradezu wie das Weib hinter dem Schleier lächelte und das Schwert drückte nun stärker gegen seine kehle. Fieberhaft dachte Melkor nach wie er sich aus dieser scheiße befreien konnte. Reden würde nichts bringen und er zu schwach um mit ihr zu ringen. Und selbst in Vollbesitz seiner Kräfte hätte ihn das Weibchen fertig gemacht. Er gestand es sich nicht gern ein, doch es war leider so. Sie hatte sicherlich genug Kraft um einen Oger im Armdrücken zu besiegen. Doch er hatte noch eine andere Möglichkeit. Zwar waren seine magischen Kräfte immer noch verbraucht und sein Schutz gegen die schädlichen Magie ziemlich weit unten, doch er konnte sicherlich genug herbeibeschwören und das Weib töten. Und das ohne dass er seinem Körper zu viel Schaden verbreichte. Er wollte sich gerade bereitmachen als das Weibchen zum Kichern anfing und die klinge von seinem Hals nahm. Melkor klappte vor Verblüffung der Mund auf und zu.
Als das Weib stand steckte sie ihr Schwert ein und griff nach einem Beutel an ihren Gürtel. Während sie das machte sagte sie: „Ganz genau. Du bist im Moment viel zu schwach um jemanden anzuführen und selbst im Vollbesitz deiner Kräfte bist du nicht übermäßig stark. Nicht im Vergleich zu mir und anderen mächtigen Wesen. Doch du bist der wohl schlauste Kopf unter den Nördlichen Tiermenschen, deswegen hat der Meister dich gewählt. Doch um deine Artgenossen zu überzeugen brauchst du Macht und viel Kraft. Also habe ich dir das hier mitgebracht“. Sie hatte einen der Beutel geöffnet und hielt seinen Inhalt in ihrer Hand. Es war ein großer schmuckloser Steinring der nur ein paar Runen auf der Oberfläche aufweisen konnte. „Das, was ich da in der Hand halte war früher im Besitz eines mächtigen Schamanen. Er hat alle Magisch begabten Wesen die er getötet hatte ihre Kräfte genommen und in diesen Ring gesperrt. Obwohl der ring nicht sehr vielsagend ausschaut, so ist er doch wohl eines der mächtigsten Artefakte die deinem Volk je gelungen ist zu erschaffen. Denn es ist nicht nur die Macht der getöteten darin die sich irgendwann aufbraucht, nein, der Ring erlangt die Kräfte wieder zurück. Der Schamane der ihn schuf hätte es sicher weit bringen können hätte er nicht durch ein Versehen seine eigene Kraft darin eingesperrt. Er wurde daraufhin von seinem Schüler getötet während er noch zu schwach war den Ring zu benutzen. Zu unserem Glück wusste dieser aber nicht was der ring konnte und hat ihn achtlos weggeworfen. Denn der Ring ist für den Rest der Welt unsichtbar was die magischen Kräfte darin geht. Nur der Meister des Ringes kann sie spüren. Und diesen ring will ich dir schenken, zusammen mit dieser kleinen Flasche hier“. Sie zeigte ihre andere Faust her und zeigte ein Glas in dessen inneren eine trübe Flüssigkeit schwamm. „Nimm das ein und du wirst stark wie ein Kriegsbär der Kislevsiten. Und nebenbei heilt es alle deine Wunden und so weiter. So, dann wäre nur noch zu regeln was du machen musst nachdem du die Skaven wieder zurückgetrieben hast“.
Sie räusperte kurz und ballte die Faust um den Ring. „halte die Skaven mehr als ein Jahr lang hin, hörst du? Es ist wirklich wichtig dass die Skaven in einem Jahr keine Truppen im Land der Trolle haben und allesamt in der Höllengrube rumhocken. Wenn du das fertig gebracht hast, ziehe dich mit allen Truppen zurück zum großen Herdenstein. Dort wirst du eine schöne Überraschung aus dem Norden kriegen. Und mit dieser Überraschung, meine stinkende Bestie, „sie legte ihm sowohl Ring als auch Flasche auf die Brust und blieb in gebückter Position“, wirst du nicht nur die Ratten vertreiben, nein. Ganz Kislev wird dann von den Tiermenschen in den Boden gestampft. Und vielleicht reicht der Rest auch noch für den Norden des Imperiums. Wichtig ist das du richtig handelst, doch ich glaube das du schlau genug bist um die Zeichen zu sehen. So, ich hoffe ich sehe dich in zwei Jahren in Praag“. Lachend sprang sie auf und verschwand schon bald in den Wäldern. Nur ihr Lachen zeigte wie nah sie noch war. Melkor lag noch eine Weile da, bis er sicher war das sie weg war. Dann hob er sich mühsam auf und betrachtete die Gegenstände in seiner Hand. Eine schmerzenswelle ging durch seinen Körper und mit unterdrücktem stöhnen hielt Melkor sich gerade noch aufrecht. Nach kurzem Nachdenken machte er die Flasche auf und trank. Zuerst spürte er nichts.
Doch dann kribbelte plötzlich sein ganzer Körper und Melkor spürte wie sich die Wunde in seinem Gesicht schloss und verheilte. Seine Knochen knackten und seine Haut schloss sich. Kein schmerz oder sonst noch irgendetwas Unangenehmes. Melkor fühlte sich so gut wie an dem Tag als er auf die Welt geworfen wurde. Mit diesem Gedanken setzte sich Melkor in Bewegung. Es war ein weiter weg bis hin zu den Heiligen Stellen und der Tiermensch hatte wenig Zeit. Gedankenverloren starrte der Tiermensch auf den Ring den er immer noch in seiner Faust verbarg. Der Inhalt der Flasche hatte ihn wirklich stark gemacht und geheilt. Also würde auch der ring das tun was dieses Weibsbild ihm gesagt hatte. Als er wieder an diese eingebildete Schnepfe dachte stieg Wut in ihm empor. Doch da viel ihm ihre letzten Worte ein. Wir sehen uns in Praag. Ein Grinsen verzog sein hässliches Gesicht. Er konnte es kaum erwarten. Doch er würde sich seine Zeit sicher vertreiben können. Und mit diesem Gedanken streifte Melkor den Ring um
 
Zuletzt bearbeitet:
Wissen

Trotz dem ausbleiben von kommentaren hab ich mich entschieden das nächste kapitel hochzuladen. Vielleicht belebt das den therad wieder ^^

„Phalanx bilden und auf mein Zeichen warten“! Standfest stand der Tileaner vor den gut vierhundert Dawikoni und schrie befehle. Die Krieger waren mit langen Eichenspeeren bewaffnet die von einer Kupfernen Spitze gekrönt wurden. Dazu hielten sie noch ein großes rundes Schild aus Fichte mit Eisen überzogen. Sie hatten allesamt Helme mit Nasenschutz auf und trugen mit Eisennieten verstärkte Leder Rüstung. Darunter trugen sie eine Art Fell Mantel der unten zu einer Hose umgeformt war. Das Oberteil konnte man mit Knöpfen schließen. Wie eine Mauer standen sie da. Um der Formation mehr Halt zu geben stützten die hinteren Reihen die vordere reihe. Laut dem Tileaner konnte man so sogar den Ansturm einer zehn fachen Übermacht ohne Probleme Standhalten. Ob das aber wirklich so viel brachte wussten die Speerträger aber erst wenn sie es auf dem Schlachtfeld ausprobierten. Der Anführer brüllte wieder einen Befehl und die langen Speere wurden nach oben gehoben und die schilde zur Seite gelegt. Diese Disziplin war bei Dawikoni höchst ungewöhnlich. Normalerweise waren die Krieger eher in Banden unterteilt die mehr schlecht als recht eine Formation oder Kampflinie zusammenbrachte. Bewaffnet mit Spießen, Äxten und ein Schwertern. Im Grunde hatten ihr eine ähnliche Formation wie die Tiermenschen im Imperium. Doch es hatte auch noch fast nie ein Dawikoni Heer gegeben das über tausend Köpfe groß war. Und je größer das Herr, desto wichtiger wurde die Disziplin. Und da war der Phalangiten verband ein Musterbeispiel. Vortis selbst gehörte aber nicht dazu. Er stand gut hundert Schritt entfernt von der Formation und beobachtete wie sich die Männer anstellten. Doch er war nicht allein. So ziemlich alle Krieger der Dawikoni die nicht beschäftigt waren hatten sich versammelt um zuzusehen. Wobei die meisten Zuschauer wohl Norse waren. Die wilden Krieger aus dem Norden hatten es nicht nötig das man ihnen etwas über den Krieg lehrte. Sköhnd, der Anführer der Norse, schlug seit zwanzig Jahren Schlachten gegen alle möglichen Völker und Kreaturen im hohen Norden. Er gehörte zum Stamm der Skalinger, die noch immer an den Glauben an Ulric und Ursun. Die dreihundert Norse waren nur eine Art Geschenk um ein Bündnis mit den Dawikoni und Zwergen zu besiegeln. Zwar etwas ungewöhnlich, doch Vortis wollte sich nicht beklagen. Jeder einzelne von den Nordmännern war mindestens einen Kopf größer als er und jeder konnte Narben vorzeigen bei dem es ihn grauste.
„Früher haben Krieger noch die Bordelle heimgesucht wenn sie etwas Freizeit ergattern konnten. Und jetzt stehen sie alle da und sehen anderen Kriegern dabei zu wie sie üben. Ich vermisse wirklich die alten Zeiten“. Aus seinen Gedanken gerissen drehte sich Vortis zur Seite und sah in das feuerrot umrandete Gesicht von Romalnov. Der Dawikoni grinste an den Anblick des Zwerges. Es war lange her seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Und auch wenn Vortis nicht freundlich mit dem Zwerg umgesprungen war, so war er doch für den jungen Dawikoni ein Freund.
„Wie lange bist du schon hier? Ich habe dich gar nicht bemerkt, normalerweise machst du dich doch lautstark bemerkbar“.
„Natürlich mach ich mich bemerkbar! Schließlich bin ich kein verfluchter Elf der das schleichen als Kunst ansieht. Nein, ich bin gerade erst aufgetaucht. Wollte mal sehen ob unser Söldner lehrer da unten auch was kann. Und wies scheint hat er mit seinen Versprechungen nur leicht übertrieben“. Romalnov lachte kurz auf. Überrascht hob Vortis eine Augenbraue.
„Ich wusste gar nicht dass du dich so blendend mit einer Tileanischen Kriegs Taktik auskennst. Da wäre es doch besser gewesen wenn du unsere Leute auf die Schlacht vorbereiten würdest.“Romalnov grinste und stemmte spielerisch seine Arme in die Hüften.
“Es ist echt schade das du erst jetzt erkennst welch überragendes Militärisches Genie ich bin. Du würdest dich wundern, wie viele Techniken der Kriegsführung ich schon gesehen und selbst durchgeführt habe. Vom eisigen Norsca bis zu den Sandwüsten Kehmris, von den Estalischen Obstgärten bis zum fernen Ind bin ich wohl bekannt. Und von jedem Land hab ich alle Arten von Kriegsführung übernommen. Und obgleich ich wohl der Genialste Kriegsheer der Welt sein könnte hat man mich dazu abkommandiert auf euch halb Barbaren aufzupassen und euch zur tödlichen Streitmacht auszubilden. Echt einer Verschwendung Militärischer Führung“.
Vortis grinste bei den Worten des Zwerges und auch Romalnov zeigte seine Zähne. Doch schließlich sagte er dann im ernsten Tonfall: „Nein, um ehrlich zu ist die einzige Taktik die ich wirklich beherrsche die der Zwerge. Ich lasse die neueren Taktiken doch lieber den verträumten Hazkals. Der Grund wieso ich so viel von der Phalanx weis ist weil mich der Hochkönig zusammen mit einigen Dutzend anderen nach Tilea geschickt hatte um etwas zu finden was die Zwerge bräuchten. Und da sind wir auf eine sehr alte Taktik gestoßen die bei den Tileanern fast nicht mehr verwendet wird. Nur noch einige Hügelvölker die in den Ausläufern der Apuccini Gebirges leben benutzen sie noch. Wenn man von den gelegentlichen Söldnerbanden absieht. Vermutlich ist diese Taktik verspönnt worden wegen ihrem Fehlen an Flexibilität und weil sie erst einmal zusammengebrochen quasi schutzlos war. Dabei hätte man sie einfach nur weiterentwickeln müssen, aber was Solls. Jedenfalls wurde sie dazu benutzt die gewaltigen Anstürme der 0rks standzuhalten. Zu meinem Glück hatte damals eine größere Horde Grünhäute das Dorf überfallen wo ich mir die Phalanx ansah. Und was ich vor zehn Jahren damals gesehen habe hat mich von seiner Wirksamkeit überzeugt. Dreihundert Tote Orks und vier tote Menschen und ein paar verletzte. Ab da waren wir überzeugt dass wir diese Taktik in den Bergen brauchen könnten. Danach haben wir mehre der Söldner eingeladen ins Zwergen Reich zu kommen und die Taktik weiterzubilden. Und diese Söldner zeigen nun deinem Volk diese Jahrtausende alte Form des Krieges. Aufregen nicht wahr“?
Romalnov zwinkerte ihm zu und schaute wieder auf die Phalanx. Vortis war wirklich überrascht. Er hätte nie gedacht dass man einen Zwerg wie Romalnov auf so etwas Heikles ansetzte. Für ihn war der Zwerg bislang immer nur ein stink normaler Zwergenkrieger gewesen. Doch wenn der Hochkönig persönlich ihn ausgeschickt hatte, musste er eine höhere Stellung bekleiden als Vortis angenommen hatte. Ein Schatten viel plötzlich neben ihm und gleichzeitig erschallte eine dröhnende Stimme die eine Sprache sprach die fern an Donner erinnerte. Der Dawikoni drehte sich um und schaute in das Gesicht von Sköhnd. Und wie immer gleich neben ihm stand sein kleiner Bruder Boront der blutige Redner. Boront war im Grunde der Übersetzer für seinen großen Bruder, der nur Norsi sprach. Soweit Vortis wusste konnte der Norse die imperiale Sprache, den stark veränderten Dialekt der Dawikoni, Kislevisch und Betronisch. Anscheinend waren ihm sogar ein paar sprach Brocken des Tileanischen hängen geblieben. Im Grunde war er überaus gebildet für einen Norsen.
Weswegen man ihm den Spottnamen Redner gegeben hatte. Als er schließlich aber ausgewachsen war überragte er seinen ebenfalls riesigen Bruder beinahe um eine Kopfgröße. Und als er schließlich bei seinem ersten Kampf sich wie eine Sense im Kornfeld durchgemäht hatte, gab man ihm noch den Beinamen blutige. Seit der Schlägerei traf Vortis die beiden jeden Tag. Und fast jedes Mal wurde er auf ein Bier eingeladen. Die Norse waren sicherlich Barbaren, doch dafür um einiges Gastfreundlicher als so manche anderen die sich Zivilisiert nannten. Auch Romalnov hatte die Neuankömmlinge in der Runde bemerkt und sagte ebenfalls etwas auf Norsisch. Darauf begannen Sköhnd und Boront laut zum Lachen an. Vortis hasste es nicht zu verstehen was sie redeten. Er hatte schon angefangen Norsi zu lernen, doch es schien er hatte wenig Talent für das Erlernen der Sprachen. Trotzdem hatte er sich fest vorgenommen, das er am Ende seiner Ausbildung, also in neun Monden, sich auch ohne Hilfe mit Sköhnd zu reden.
Bis dahin musste er auf Boronts Übersetzungskünste vertrauen. Zu seinem Glück wusste der Nordmann das auch. So sagte er schnell: „Mein Bruder sagte es sei bei uns nicht üblich das erwachsene Männer noch mit Stöcken spielen“.
Romalnov sah ihn an und sagte dann mit etwas Schalk in der Stimme:“ Und bei ihnen ist es nicht üblich das Frauen solch lange Bärte haben“. Boront fing dröhnend zum Lachen an,und dieses Mal konnte auch Vortis mitlachen. Nordmänner waren zwar ein überaus gewalttätiger Haufen, doch wenn man wusste wie konnte man sich prima mit ihnen Unterhalten und Witze reißen. Wann man die Grenze überschritt wusste man wenn man eine Axt plötzlich in seinen Wanst vorfand. Sköhnd sagte wieder etwas auf Norsisch und sein Bruder antwortete mit einem kräftigen Ja. Auch wenn sich die Völker so unterschieden, die Sprache hatte doch gemeinsame Wurzeln. Romalnov stimmte genauso mit einem grunzen zu und erklärte Vortis das Sköhnd der Hunger plagte. Oder eher der Durst. Der Norse verleibte sich bei jeder Mahlzeit mindestens vier Krüge Stark Bier ein. Sein Bruder meist nur einen und Vortis war es als Rekrut untersagt Alkohol zu trinken wenn er nicht einen freien Tag hatte. Und freie Tage gab es nur an Feiertagen oder wenn wieder unter Besetzung bei den Ausbildern war. Für harte Söldner und harte kämpfen wurden sie schnell Krank oder brachen sich was. So gingen die vier von dem Schauplatz weg und traten gemütlich den Weg zum Essenszelt an. Während sie so gingen fingen Romalnov und Boront darüber an zu reden wie weit sich die Ausbildung der Dawikoni sich was brachte. Boront war der Meinung dass die Infanterie der Dawikoni nichts weiter als Milizen war die in der Schlacht ohne Unterstützung der Zwerge sofort zusammenbrechen würde. Die einzigen Truppe die sich seiner Meinung nach was brachten war die Kavallerie, die Kundschafter und Überfall Truppen. Ansonsten waren die meisten mehr oder weniger Kanonenfutter.
Romalnov hielt stark dagegen und behauptete das sich Vortis Volk am Ende genauso geschickt im krieg anstellte wie die westlichen Dawikoni. Dank seinem Erinnerungsschwund wusste er im Grunde nicht über sein Volk oder andere Völker. Nur das was er von anderen so mitbekommen hatte gab ihm ein unvollständiges Weltbild. Und nun hörte er zum ersten Mal von diesen westlichen Dawikoni. Doch bevor er fragen konnte mischte sich Sköhnd ein und sagte in einem nachdenklichen Ton einige Sätze auf Norsisch.
Sein Bruder nickte und sagte in Vortis Muttersprache: „Du hast nicht unrecht, doch die Fastzwerge vom Weltangebirge stammen nicht dem gleichen Blut ab wie ihre Westlichen Vettern. Ihre Vorfahren sind Politische oder religiös verfolgte Flüchtlinge gewesen. Und die meisten von ihnen sind an sich Bauern, Hirten, Holzfäller oder Jäger. Nicht gerade das kriegerischste Volk mein Bruder. Die Dawikoni im Grauen Gebirge und den Himmelspfeilern sind es gewohnt gegen allen möglichen Abschaum zu kämpfen. Dazu kommt noch, das soweit ich weiß, sie auch eine starke Räuber Tradition besitzen, wie dir Imperiale und Betronische Dörfer sicher sagen können“. Sköhnd nickte und erwiderte kurz etwas auf Norsisch. Doch bevor die zwei anderen wieder etwas sagen konnte stoppte Vortis ihnen den Atem. Es verwirrte ihn gerade vollkommen wieso der Norse ein Gespräch verfolgen konnte obwohl er der Sprache nicht mächtig war. Das brachte er auch gleich zu Wort. Darauf lachten die zwei Norse während Romalnov misstrauisch schaute. So wie fast jeder Zwerg war er dem übernatürlichen abgeneigt was für sie das gleiche war wie Zauberei. Unnützes Zeug was mehr Chaos und Unordnung herbeirief als gut war. Auch Vortis war gegenüber Übernatürlichem eher schlecht gestimmt. Wofür es gar keinen guten Grund gab, er hatte einfach nur ein schlechtes Gefühl. Und es erinnerte ihn an seine Träume…
Bevor die dunklen Erinnerungen der Nächte ihn jedoch wieder erreichen konnten riss ihn Boronts mächtige Stimme aus seinen Gedanken. „Oh, Obs ihr es glaubt oder nicht, mein Bruder versteht so ziemlich jedes Wort was ihr sprecht. Er kann so ziemlich jede Sprache der alten Welt bis auf das gequietschte der Rattenmenschen und Kazahild“. Sköhnd grinste und nickte zu dem was sein Bruder sagte. Doch das beantwortete Vortis frage nicht und auch Romalnovs Gesicht zeigte Misstrauen. Als der Nordmann in ihre Gesichter blickte erkannte er dass er ihnen mehr erzählen musste. „Meinetwegen, ihr wollt als o die ganze Geschichte“. Er holte tief Luft und ging fing an zu gehen. Erst jetzt bemerkte es Vortis dass sie stehen geblieben waren. Sein Misstrauen und seine Gedanken hatten ihn davon abgelenkt was er tat. Der Gedanke daran war beängstigend. Doch schon erklang wieder die Stimme des Normanns und holte Vortis einmal mehr aus seinen dunklen Gedanken heraus. „Also, ihr müsst wissen dass mein Bruder als er klein war eine gewaltige Neugier besaß. Oder besser, er besitzt sie noch heute“. Dabei grinste er seinen Bruder an und zwinkerte. „Jedenfalls wollte er so ziemlich alles wissen. Deswegen hat unser Vater, ein damaliger Häuptling einer reichen Kleinstadt bei der Krallensee, einen gelehrten aus dem Süden herholen lassen um meinen Bruder zu lehren. Und er lernte schnell und alles was man ihm gab. Sprachen, das Zählen, Verhaltensweisen. Sköhnd hat sogar gelernt wie man Vögel hielt die man dann mit einer Nachricht ausschickte. Kurz gesagt er hat am Ende alles gekonnt was man ihm beibringen konnte in unserer kleinen Stadt. Und dabei war er gerade mal fünfzehn. Um noch mehr zu erlernen heuerte an einem Schiff an und fuhr manchmal als Händler oder Plünderer sieben Jahre lang durch die Gewässer. Er war schon nach drei Jahren der Kapitän des Schiffes. In den restlichen vier Jahren wurde er von den Norse Seefahrern als bester Händler und blutigster Plünderer verehrt. Das wäre auch noch Jahrzehnte so weiter gegangen, hätte er nicht ein Schiff überfallen das den Nördlichen Plünderern von Norsca gehörte. Dabei nahmen sie einen Chaosmagier gefangen der sie als Verräter an allen Norse bezeichnete. Daraufhin riss ihm Sköhnd eigenhändig die Zunge raus. Doch bevor er das tat verfluchte er meinen Bruder. Er verfluchte das, worauf mein Bruder immer so stolz war, und zwar auf seine Bildung als Norse. Ulric sei Dank war er aber nicht besonders mächtig und hatte auch nicht wirklich Rückhalt aus dem Chaos. Also verfluchte er ihn stattdessen das er zwar jede Sprache verstehen konnte, doch die Worte nie auszusprechen wieder in der Lage sein würde. Sköhnd hat daraufhin gelacht und ihm die Zunge ausgerissen und ihm nebenbei alle Zähne ausgeschlagen. Doch der verdammte Magier hatte den Fluch wirklich hingekriegt und es geschafft meinen Bruder zu einem Sprachkrüppel zu machen. Zum Glück war dieser hinterhältige Arsch noch am Leben als mein Bruder es erfuhr“. Boront endete mit seiner Erzählung und sagte auch nichts mehr darauf.
Romalnov sah Vortis For daraufhin eindringlich an und bedeutete mit seinem Blick das er nicht nachfragen sollte. Vortis wusste, dass er es bereuen würde, doch er musste einfach fragen: „Was hat er den mit den Schamanen gemacht“? Romalnov verdrehte die Augen und beinahe konnte der Dawikoni einen stillen Fluch von den Lippen des Zwerges lesen. Sköhnd lachte kurz und bösartig und sagte: „Blutaar“. Romalnov sah ihn noch einmal eindringlich an und dieses Mal beschloss Vortis auf seinen Freund zu hören. Doch es schien das Boront ihnen einen Strich durch die Rechnung machen wollte.
Denn mit seiner lauten Stimme erklärte er: „Ihr kennt diese Bestrafung vielleicht unter den Namen Blutadler. Was, nebenbei bemerkt, auch jetzt der Name des Schiffes ist. Beim Blutadler werden dem bestrafenden der rücken aufgeschnitten mitsamt Rippen und Schulterblättern. Die Knochen werden etwas auseinander gebrochen und am Ende wird die Lunge nach hinten gezogen. Das sieht dann aus wie die blutigen schwingen eines Adlers. In unsere Heimat ist das die fürchterlichste und gefürchtetste Todesart. Nicht nur das sie qualvoll ist, sondern laut einer Sage bei unserem Volk werden die getöteten des Blutadlers nicht in die reiche der Götter gelassen. Sie müssen als Geister mit ihren neuen Flügeln durch die Welt fliegen und verkünden bei jedem Schlag ihren gewaltigen Schmerz“.
Das Schweigen dauerte aber nur kurz, denn schon bald erreichten sie das Essenszelt. Sköhnd übernahm die Führung und ging Zielstrebig zu einen großen Tisch mit eingeritzten Runen. Der Nordmann mochte es immer auf den gleichen Tisch zu sitzen. Und wehe dem der sich ohne seine Erlaubnis dorthin setzte. Anstatt sich zu setzen holten sie gleich ihr Essen. Boront trug dabei die Ration seines großen Bruders. Sköhnd war nämlich mit einem kleinen Bierfass beschäftigt den er zu ihren Tisch trug. Der Nordmann schlug den Deckel ein packte sich einen Humpen, den er immer bei sich trug, und füllte ordentlich Bier rein. Danach folgte sein Bruder und Romalnov. Vortis selbst blieb beim Wasser. Wenn er ehrlich war schmeckte ihm Bier nicht sonderlich obwohl er vermutlich früher genauso viel Bier getrunken hatte wie jeder andere Dawikoni. Dank der Nähe zu den Zwergen war sein Volk äußerst trinkfreudig und Trinkfest. So nahm er sich einen Becher und ging zu dem Brunnen. Auch wenn seine Freunde auf sein essen aufpassten sollte er sich beeilen. Er verdächtigte schon seit Tagen das Romalnov sich hin und wieder das Fleisch seines Eintopfes genehmigte. Und Boront schien sich die Rübenstücke einzuverleiben. Und der einzige, der sich nichts nahm war Sköhnd. Ob er Vortis aber helfen konnte war eher fraglich. So beeilte er sich und betrachtete seinen Eintopf argwöhnisch. Alle Fleischstücke schienen noch drinnen zu sein. Auch die Rüben waren noch vollständig. Beruhigt fing der Dawikoni zu essen an. Schon bald füllten sich die restlichen Plätze und mehrmals erschallten wütende stimmen da alle Plätze besetzt waren. Da blieb entweder im Stehen essen oder sich bei einem anderen Essenszelt blicken zu lassen. Dass das nicht jeder gemütlich aufnahm war klar. Auch bei ihr Tisch wurde schnell aufgefüllt. Die meisten waren Nordmänner, doch es waren auch einige Dawikoni dabei. Romalnov schien es nicht zu stören das keine Zwerge da waren. Er hatte sich vermutlich schon darauf eingestellt der einzige Zwerg zu sein. Und so führte er nun wieder eine muntere Unterhaltung mit Boront. Die restlichen schwiegen und aßen. Die Söhne der berge waren schon immer ein schweigsames Volk gewesen, und was die Nordmänner anging. Nun, es waren halt Nordmänner. So verlief das essen ruhiger als jemals zuvor. Es war beinahe schon unheimlich. Nur das schaben der Löffel und das schmatzen der Rekruten zu hören gingen ihm gewaltig auf den Geist. Fast schon versessen lauschte er am Tisch und hoffte auf irgendein Wort, irgendeine Bemerkung, die es ihm erlaubte ein Gespräch anzufangen. Er hätte auch gern selbst eines angefangen, nur hatte er das Problem dass er nicht wusste was er sagen sollte. Sein gesamtes Wissen war gerade mal drei Monde her. Seit dem Tag seines Aufwachens, alles andere war in Dunkelheit gehüllt. Bis auf ein paar Bilder die ihm immer wieder in seinen Träumen heimsuchten. Eine Lawine aus schwarzem Stein, ein Mann der die ganze Zeit „Tod den Huren“ schrie. Und ein Gesicht, weder Mann noch Frau. Und jedes Mal wollte das Gesicht ihn verschlingen. Vortis bekam Gänsehaut von der Erinnerung der Traumwelt und versuchte sie abzuschütteln. Er konnte ein ganzes Leben vergessen, aber keinen verfluchten Alptraum. Egal wer ein Auge auf Vortis hatte oder gehabt hatte. Er schien das böswilligste Wesen der Welt gewesen zu sein um das zu verdienen. Vielleicht war es ja Glück das es keinen mehr gab der wusste wie er vor der Schlacht war.“ Und wenn ich es dir sage, Peter, da braut sich ordentlich was zusammen, im Norden“.
„Ach du spinnst doch. Es ist bekannt dass die Grünlinge umherwandern. Und nur weil dir ein alter Ork mit einem Fuß was erzählt hat, muss es lange nicht stimmen. Wieso sollte er überhaupt die wahrheit sagen? Sind doch nur ein verlogenes pack“. Vortis drehte zur seiner linken Seite und sah einen alten Dawikoni mit leicht gräulichem Haar und einen jüngeren der wohl gerade erst ein Mann geworden. Der älter schien Jäger zu sein und Vortis glaubte sich zu erinnern das der Mann Frederick hieß. Ein berühmter Jäger aus den Nördlichen Regionen. Obwohl berüchtigt besser passen würde. Anscheinend wollten einige Zwerge ihn nicht einmal im Heer haben, da er mit Orks handelte. Die Grünhäute waren bei beiden Bergvölkern überaus unbeliebt und mit Orks zu handeln hielten einige für den tiefsten verrat den man begehen konnte. Doch Frederick hatte anscheinend nie irgendetwas Wichtiges gegenüber Orks ausgesprochen, vielmehr hatte er aus ihnen alles Mögliche herausbekommen um zu überleben vieler Dörfer zu sichern. Deswegen wurde er quasi geduldet. Der Jüngere Mann war anscheinend einer aus der Stadt Karak Kadrin. Wie vortis gehört hatte bildeten die Dawikoni bei den Wehrstädten meistens Armenvierteln. Nur in Barak Varr, der Seefeste, schienen die Dawikoni reicher zu sein. Überall sonst kam gut ein reicher Dawikoni auf zweihundert Arme. Doch anscheinend war das in jeder Menschenstadt so. Was nicht hieß das es Vortis als ungerecht empfindet. Jedenfalls war der junge Dawikoni das was diese Armenviertel ausspuckte. Übellaunig, wenig Geduld und darauf bedacht sich aus dem Loch zu hieven in dem sie das Licht erblickt hatten. Dabei gingen sie auch über Leichen.
„Ja, du hast Recht dass die meisten nichts Gutes im Schilde führen, aber ich kenne den alten Nok seit ich handeln konnte. Und damals war ich zehn. Ich hab von ihm Dekaden lang das neueste zeug gehört was die Grünhäute treiben. Oder wieso glaubst du hab ich es immer geschafft den Orkbanden beim Jagen auszuweichen oder die Dörfer früh genug zu warnen bevor sie kommen? Ich sag es dir, es ist die Wahrheit. Nur weil du davor Angst hast solltest du nicht die Augen davor schließen. Da oben hat sich ein neuer Anführer erhoben, der anders wie Grimgork nicht nur auf seinem Arsch rumsitzen wird und Skaven Futtert. Er wird auf Ruhm, Blut und Gold aus sein. Und was bringt mehr Gold als gegen die mächtigste Feste des Nordens zu ziehen?“
„Dann sollen sie nur kommen! Glaubst du die bilden uns aus Spaß heraus fürs kämpfen aus? Beinahe zwanzigtausend von uns allein in dem Lager. In Karak Kadrin gibt es noch ein Lager und anscheinend soll weiter westlich noch eines sein. Und wir sind dabei das kleinste Lager. Zusammen mit den Zwergen können wir die Wehrstadt mit Leichtigkeit verteidigen. Selbst im freien Feld werden wir sie mit Leichtigkeit schlagen. Denn alles was du mir erzählt hast ist, das sich ein paar kleine Orkbanden und Möchtegern Stämme sich in den Norden versetzt haben. Was können die uns schon anhaben.“
Der Junge schaute den älteren auffordernd an, doch Fredericks Gesicht war die Ruhe selbst. Es war bekannt dass der alte Dawikoni ruhig und besonnen war. Und sich von einem Jungen ärgern zu lassen war höchstens peinlich für den betreffenden. So erwiderte Frederick mit ruhiger Stimme: „Oh nein, das glaub ich nicht. Aber Nok ist ein bekannter Ork im Norden. Früher hat er zur Grimgorks harter Horde gehört, bis er bei einem Kampf einen Fuß verloren hat. Seitdem zeigt er den jüngeren Orks oder wer auch immer zu ihm kommt einige kniffe für den Kampf um sein essen zu sichern. Und dabei erfährt er so einiges. Und das alles erzählt er mir. Schließlich bin ich der Mann der ihn alles besorgt hat was er braucht. Und Nok ist kein dümmlicher Ork. Der alte Knochen hat was im Kopf und merkt sich alles was die anderen grünhäute ihm erzählen. Und in den letzten Monat sind gut zwanzig verschiedene dieser Möchtegern Stämme bei ihm gewesen um ihn um Rat zu fragen ob es wirklich schlau wäre in den Norden zu ziehen. Alles kleinere Horden, insgesamt waren es knapp unter zweitausend. Doch es gibt genüg grünhäute die Nok nicht um Rat fragen. Und mit etwas nachbohren hat er herausgefunden das die Orks wirklich alle verschwunden waren. Manche sind noch da, doch gerade größere Stämme sind in den Norden gezogen. Und das letzte Mal als eine solche Wanderung entstand waren es die Anzeichen für den wandernden Schlund. Schon um einige größere Armeen oder gar Reiche sind gefallen weil sie solche Anzeichen einfach abgetan haben. Und willst du alle Dörfer und Städte Nördlich der Slayerburg einfach aufgeben und die Bewohner den grünhäuten überlassen? Ich für meinen Teil bin lieber wachsam und werde als Schwarzseher bezeichnet, bevor ich mich im Bauch eines Trolls vorfinde“!
Nach diesen Worten trank der alte Mann seinen Krug leer, stellte ihn ab und verließ sichtlich gereizt den Tisch. Auch wenn er versucht hatte sich zusammenzureißen, so war er doch eine sehr ungeduldige Person. Der junge Dawikoni mit dem er gestritten hatte, machte eine trotzige Mine und beschäftigte sich mit seinem Eintopf. Der gesamte Tisch war mit plötzlichen schweigen ausgefüllt. Die Stimmung hielt sich bis zum Ende des Essens hin. Auch wenn Vortis sah wie Romalnov leise mit Boront sprach und mit Sköhnd Blicke wechselten die Bände sprachen. Am Ende trennte sich Vortis von den anderen. Der Dawikoni musste einiges verarbeiten. Und was noch wichtiger war, er musste mehr erfahren. Alles was er nach seinem Erwachen wusste waren einfache Dinge, wie rechnen, reden atmen und einige weitere Dinge. Zu seinem Glück war einer der Dinge mit denen er aufgewacht war unstillbare Neugier gewesen. Dank diesem ihn ständig antreibenden Gefühl hatte er alles wissen aufgesaugt was man ihm gegeben hatte. Ob er diese Neugier jedoch immer schon hatte, oder ob sie erst mit dem merkwürdigen Frauen Gesicht gekommen war, wusste er nicht. Manchmal suchte ihn das Gesicht heim und zeigte ihm Bilder. Ein Gebirgsabfall in dem sich zwei gegnerische Heere gesammelt hatten. Eines mit schwarzer, das andere mit weißer Rüstung. Dann folgten Bilder von einem Ozean der vollkommen leer war. Tausende von seltsamen Gefährten schwammen darin und unter dem Wasser regte sich etwas. So groß das es den Ozean verdrängte und das salzige Nass gewaltige Landmassen ertränkte. Selbst Gebirge waren davor nicht gefeit. Das letzte Bild zeigte ihm einen großen Geist in einem kleinen Körper und einen großen Körper mit wahnsinnigem Geist. beide waren miteinander verbunden und schienen in einem endlosen Labyrinth zu marschieren. Und alles hinter den zwei zusammenhängenden Kreaturen fing an zu Bluten. Solange bis es eine wahre Flut wurde aus den Tunnel auf die Oberfläche schwappte und der Boden alles aufsog. Meist wachte Vortis danach auf. Nur einmal hatte er etwas anderes gesehen. Eine große goldene Halle, verziert mit düsteren doch ungleich schönen Materialien. Der Boden war mit Nebel bedeckt und am Ende der Halle konnte er eine einsame Gestalt sehen. Nägel und Hacken ließen die mächtige gestalt aufrecht stehen und hielten sie am Thron. Die Schnüre die an dem Eisen befestigt waren zogen sich tief hinunter bis in den Nebel. Am Ende sah ihn die Gestalt an und zeigte mit der freien Hand nach unten. Doch jedes Mal, bevor er nach unten schaut konnte wachte er auf. Und jedes Mal schauderte es ihn wenn er wieder an den Blick des Wesens dachte.
Die Erinnerung fingen an ihn immer mehr einzunehmen, doch bevor er sich komplett darin verlor verbannte er die Bilder aus seinen Kopf. Mit schnellen Schritten eilte er zu der Wehrstadt der Zwerge. Auch wenn sie klein war und größtenteils von Kriegern besetzt gab es dort einen alten Zwerg der sich mit sehr vielen Dinge auskannte und auch lesen konnte. Dieser Graubart brachte ihm im Grunde alles bei was er vergessen hatte und vermutlich noch viel mehr. Vortis wusste jetzt schon was seine erste Frage sein würde. Er wollte wissen was „der wandernde Schlund“ gewesen war. Und was daran so schrecklich war.
 
Gerede

Ja, der Blutadler war schon eine Heftige sache. Aber so ziemlich jedes Volk hatte solche Todesurteile und mit manchen kann sich der Blutadler nicht einmal vergleichen.

Noch so eine kleine Nebeninfo: Bis jetzt war es eher eine Art Charakter vorstellung. Ab jetzt rücken Vortis, Jörk, und drei weitere Charaktere ins Hauptlicht.
Und hier ist gleich mal wieder der neue Teil.

Aschebart war tot. Soviel stand mal fest. Er spürte fast noch die einschlagswunden der Bolzen und wie er seinen letzten Herzschlag getätigt hatte. Nun, das war eigentlich nicht mehr wichtig. Aschebart war gestorben um seinen König zu beschützen und das reichte. Er hoffte nur das Thorgrimm noch lebte. Der alte Zwerg brauchte noch etwas Lebenszeit um seinen Traum zu verwirklichen. Doch wie gesagt, es war eigentlich egal. Aschebart ging einen Weg entlang den er nicht sah. Er hörte nichts, roch nichts, schmeckte nichts und er spürte auch nicht das Geringste. Und trotzdem wusste er wieder weg aussah, eine große prächtige Straße aus Naturstein, umrandet mit großen Felsen die wundervolle formen annahmen. Einmal die eines Zwerges den ihn an seinen Vater erinnerte, ein verwitterter der die gebeugte Gestalt seiner geliebten Ähnl. All jene die er in seinem langen Leben je gekannt hatte waren hier. Doch er sah es nicht nur. Er spürte ihre Anwesenheit. Es schien ihm als würde seine Mutter neben ihm stehen und ihn geradezu mit Mutterliebe überschwemmen. Er roch das frisch gemachte Steinbrots seines alten Ohms der immer nach dem backen gleich Bierbrauen ging. Er hörte die alten Geschichten über seine Ahnen die seine Base ihm immer wieder erzählt hatte. Und er schmeckte wieder das erste schöne, dunkle Bier das er zusammen mit seinem versammelten Clan getrunken hatte. Endlich wusste Aschebart was Frieden hieß. Was Geborgenheit und Liebe bedeutenden.
So ging Aschebart weiter durch ein Land das es nicht gab, doch für ihn mehr Wirklichkeit war als alles was er zuvor je gesehen oder gehört hatte. Oder mit seinen anderen Sinnen berührt hatte. Aschebart wusste nicht wie lange er schon ging als es plötzlich eine Veränderung in seinem Weg gab. Inzwischen all den Felsen lag ein kleines gemütliches Haus. Und davor stand eine Bank in einen wundervollen Garten. Und auf dieser Bank saß ein alter Mann und rauchte an einer Pfeife. Aschebart trat näher und besah sich die merkwürdig Erscheinung an. Er hatte noch nie gehört das auf den Weg zu den goldenen hallen ein alter Mann am Weg lebte. Doch man hatte auch nie erzählt wie berauschend allein schon der Weg dorthin war. Also beschloss der Tote Zwerg vorbei zu schauen und mit dem alten Mann zu reden. Als ihn schließlich seine Füße zu der Bank getragen hatten, schaute der Greis ihn an und deutete auf den Platz neben ihm. Gehorsam setzte sich Aschebart hin und genoss den Anblick des Gartens. Eine Zeitlang tat sich nichts. Der alte Mann war vertieft darin an seiner Pfeife zu paffen und Aschebart betrachtete weiter fröhlich den Garten.
Ganz plötzlich drehte sich der Greis zu ihm zu und paffte Aschebart eine schöne kräftige Wolke ins Gesicht. Der Zwerg zog den rauch ein der nach frischen Wildkräutern und komischerweise nach Bier schmeckte. Begeistert versuchte Aschebart noch mehr einzusaugen, doch der rauch war schon verflogen. Enttäuscht lehnte sich der Zwerg wieder zurück doch der alte Mann neben ihm Lachte leise und reichte ihm eine frische Pfeife. Aschebart sah ihn an und zum ersten Mal sah er das Gesicht des Greises. Er hatte nur wenige Falten, seine Augen schienen zu strahlen und ein Ironisches Lächeln umschmeichelte seinen Mund. Aschebart hatte schon viele Menschen gesehen, auch alte. Deswegen beunruhigte ihn das Gefühl das der Greis anders war als die anderen. Aber vielleicht lag es auch daran das er einfach Tod war. Der alte Mann zerstreute seine Zweifel indem er ihm seine Pfeife anzündete und Aschebart einen kräftigen Zug dieser Krautmischung nahm. Einfach nur herrlich! Was würde er nur geben wenn er so etwas auch als lebender geraucht hätte. Dann wäre er Zeit seines Lebens sicherlich glücklicher gewesen als so wie es jetzt geendet hatte. Aschebart paffte eine Zeitlang bis ihm plötzlich das Kraut ausging. Doch Aschebart betrübte das nicht, nein, ganz im Gegenteil. Er war froh das er das Zeug ausprobieren konnte und lies sich nicht von schlechten Gefühlen wie Trauer oder gier übermannen. Er wollte gerade seine Pfeife zurückgeben als der Greis aufstand und ins Haus ging. Und bevor Aschebart etwas sagen konnte war der alte Mann schon drinnen. Kurz entschlossen lief er ihm nach. Er würde die Freundlichkeit dieses Menschen nicht ausnutzen und ihm dann seine Pfeife zu klauen! Aschebart trat durch die Tür und bevor er sich versah war er in einem kleinen Saal, gestützt von Säulen. Alles bestand aus Naturstein und war komplett schmucklos. Und trotzdem hatte der Bau etwas Anziehendes auf Aschebart. Mit der Hand streifte er eine dieser Säulen und spürte die rauen Flächen und glatten Kanten.
„Bewunderst du gerade die Architektur meines Hauses, mein Freund“? Überrascht drehte sich Aschebart um und blickte in das grinsende Gesicht des Mannes. Obwohl er so alt ausschaute konnte er sich anschleichen wie eine Katze. Keine gerade gute Eigenschaft für Besucher mit schwachem Herzen. Grugni zum Dank jedoch war Aschebart mit dem Herzen eines Wolfes gesegnet. Und es schien im Tod kein erschrecken oder sonstige schlechte Gefühle oder Angstzustände geben. „Entschuldigung, ich habe selten Besuch, da vergesse ich hier und da das ich wie ein Geist herumwandle. Nun, was sagst du zu meinem Heim? Etwas eintönig vielleicht, doch ich empfinde dass zu viel Schnickschnack die wahre Schönheit eines Gebäudes schmälern. Wie bei der Säule, ich habe beobachtet wie du darüber gestrichen hast. Mit lauter Schnörkeln auf der Oberfläche hättest du sicherlich nicht den wunderbaren Kantenschlief gesehen, nicht wahr? Man sollte nicht Dinge für Dinge herstellen die die Schönheit des Hauptdings verringern, was“?
Aschebart sah den Greis irritiert an. Er hatte noch nie jemanden kennengelernt der so redete. Und um ehrlich zu sein war er auch froh darüber. Der alte Mann schien nicht gerade Jemand zu sein der sich verständlich ausdrückte. Doch wenn er schon mal hier war konnte er den Greis auch gleich ein paar Dinge Fragen. Doch der Greis kam ihm zuvor.
„In Ordnung, du scheinst nicht gerade interessiert zu sein um mit mir über Architektur zu reden. Also werde ich einfach mal deine Fragen beantworten die dir sicher auf der Zunge liegen. Also frag mal los“! Das ironische Lächeln auf den Lippen des Mannes schien Aschebart in den Bann zu schlagen.
Aschebart hatte viele Fragen die er dem unbekannten stellen wollte. Doch er brauchte nicht lange bis er sich eine ausgesucht hatte. Also fragte Aschebart: „Wieso bist du hier“?
„Wie meinst du das, mein Freund“? Der Greis neigte den Kopf und der Zwerg sah in den Augen seines Gegenübers das er sehr wohl wusste was er meinte.
„Wieso bist du hier im Totenreich neben dem Weg zur goldenen Halle der Zwerge? Wieso lebt ein Greis neben gewaltigen Statuen von Zwergen, wo der Wind den Duft von frischem Steinbrot geschwängert ist, die Liebe einer Mutter allgegenwärtig ist, wo Geschichten alter Tage zwischen den Felsen schallen und wo man nur die Zunge ausstrecken muss um wunderbares Bier auf der Zunge zu schmecken. Besser gesagt wieso gibt es dich eigentlich hier“?
Der alte Mann nickte bedenklich legte den Kopf ins Nacken und dachte nach. Es dauerte einige Zeit bis der Greis wieder sein Gesicht zeigte und der mit Ironie geschmeichelter Mund sich öffnete: „Keine schlechte Frage. Die wenigen mit denen ich bisweilen ein wenig gequatscht habe, haben immer fragen gestellt wie: Wo bin ich? Bin ich Tod? Lebe ich noch? Ist das ein Traum? Und so weiter und so fort. Nach der Zeit wird der drang des Redens eingedämmt von dem Drang nicht immer die gleichen blöden Fragen zu beantworten. Du bist der erste seit langem der mich nicht gleich nach dem ersten Geplänkel nervt. Du darfst dich ruhig geehrt fühlen. Vielleicht liegt es aber auch immer daran das ich immer nur Menschen bei mir zu Gast hatte. Ein Zwerg war bisher noch nie da. Nun zu deiner Frage mal, wie kommst du darauf das das überhaupt der Weg zu Goldenen Halle ist“?
Langsam kriegte Aschebart Kopfweh von der ganzen Verwirrung die er wegen dem alten Mann hatte. Wie konnte man nur so eine Frage stellen? „Ich bin Tod und jeder Tote Zwerg kommt in die Goldenen Hallen wenn er nicht Schande über sich gebracht hat oder anderen Göttern huldigt“.
Der Greis erwiderte nur Lächelnd: „Und woher, mein Freund, hast du dieses Wissen über das, was nach dem Tod passieren wird“?
„So wurde es von Generation zu Generation von meiner Rasse weitergegeben. Angefangen bei den Ahnen Göttern, den Urahnen die uns aus dem Süden in den Norden geführt haben. Und es wird enden wenn der letzte Zwerg wieder zu Stein und Staub wird“.
„Das heißt also du weist nur aus Erzählungen heraus das es die Goldenen hallen gibt“?
Aschebart machte schon den Mund auf um zu wiedersprechen, doch im Grunde hatte der Greis Recht. Er wusste das alles nur aus Erzählungen. „Ja, aber ich vertraue trotzdem darauf u…“
„Das ändert aber trotzdem nichts daran das du nicht genau weist was nach dem Tod passiert oder? Denn wenn du genau nachdenkst muss das nicht der Weg zur Goldenen Halle sein. Genauso gut könntest du einfach noch leben und träumst dir in den letzten Momenten deines Lebens das alles zu Recht. Erst wenn es zu spät ist wirst du sehen was kommt. Dieser Ort könnte alles Mögliche sein. Und ich könnte einfach nur deiner Phantasie deines Geistes entsprungen sein. Vielleicht hat es ja den Ort schon gegeben, doch erst durch dich fing ich an zu existieren. Schlussendlich weist du wirklich gar nichts“. Doch trotz der eher harten Worte blieb auf den Lippen des alten immer noch dieses Lächeln. Der Zwerg ließ sich das gesagte durch den Kopf gehen und legte sich eine Antwort zu Recht.
„Nur weil ich nicht weiß ob es passieren wird, heißt das nicht das es passiert. Ich glaube und vertraue einfach auf die Legenden der Ahnen. Und es wäre wohl besser wenn ich gehen würde“. Doch bevor Aschebart auch nur seinen Fuß heben konnte stand der Greis vor ihm. Dem ersten Impuls folgend wollte Aschebart ihn zur Seite schieben, doch ob es wegen dem Alter, dem Ironischen Lächeln oder wegen irgendetwas anderem war. Er wollte den alten Mann nicht stoßen. Nein, es ging nicht darum ob er ihm wehtat. Es war fast so als würde er sich davor fürchten den Greis überhaupt anzufassen. Nein nicht einmal Furcht. Es war eine Art Gewissheit dass irgendetwas passieren würde sobald er den Greis berührte. So also blieb der Zwerg tatenlos stehen. Und musste notgedrungen hören was sein gegenüber zu sagen hatte.
„Mein Freund, es wäre sicher Schade wenn du gehen würdest. Deswegen bitte ich dich, noch eine Weile hier zu verweilen und mir Gesellschaft leisten“. Der Greis verstummte kurz. Doch nach kurzer Zeit öffnete er wieder seinen Mund: „Alles was ich doch nur will ist, das du dir Gedanken um all diese Dinge machst. Es gibt viel zu viele die Blind durch das Leben rennen und fest an Dinge Glauben die sie sich nur eingebildet haben. Ohne auch nur einmal genau darüber nachzudenken. Doch leider sind die meisten nicht zum Denken, sondern zum Gehorchen erzogen. Und die die Lenken sind Zuviel mit Herrschaft und Intrigen versponnen um darüber nachzudenken. Intelligenz und Neugier sind zwei besonders wertvolle Güter die einen dazu bringen Dinge zu tun und zu machen die sich andere nicht einmal vorstellen können. Und du mein Freund, du bist jemand der diese besonderen Werte noch Wert beimesst“.
Aschebart brauchte einige Zeit um den Wortschwall zu verarbeiten und sich eine Antwort festzulegen. Doch er schaffte es nur sich eine weitere Frage auszudenken. „Ihr sagt ich soll also alles hinterfragen und nichts glauben was andere sagen“?
Der Greis nickte.
„Das wäre dann jedoch keine Intelligenz oder Neugier sondern Zweifel. Und wie kommt ihr überhaupt dazu zu wissen ob ich Neugierig oder intelligent bin“?
„Nun, zu deiner zweiten Frage lässt sich nur sagen dass du mir in mein Haus gefolgt bist. Jemand ohne Neugier wäre vermutlich vorbeigegangen. Denn nur der mich sehen will sieht mich auch. Was die Intelligenz angeht, du schaust einfach nicht aus wie ein Trottel, das ist alles. Und was deine Erkenntnis angeht, ja da hast du recht. Es ist Zweifel. Und Zweifel entspringt Neugier. Und aus den Erkenntnissen des Zweifels wiederum entsteht Wissen und je mehr Wissen man hat desto Intelligenter wird man. Du kannst der größte Tollpatsch sein und nie irgendetwas herstellen können. Und doch kannst du der Gescheiteste unter allen Gelehrten sein. Einfach nur dank deines Zweifels. Jedenfalls sieht so meine Meinung aus. Und um dir einen Gefallen zu tun, werde ich dir jetzt sagen wo du bist. Du hattest von Anfang an Recht, dies ist der Weg zur Goldenen Halle. Doch dein Weg wird nicht weiter nach vorne gehen, sondern führt dich leider nach hinten“.
Und mit diesen Worten trat der Greis zu ihm und drückte Aschebart etwas in die Hand. Und bevor der Zwerg noch irgendetwas noch tun konnte, berührte ihn die Hand des alten Mannes an der Brust. Und plötzlich verschwamm alles. Der Tempel zerfiel zu Staub und die Farbe von Granit fühlte sein Blickfeld aus. Alles bis auf den lächelnden Mann vor ihm. Doch auch er verschwand plötzlich. Die zweit schien stehe zu bleiben. Alles fror ein. Auch Aschebarts Gedanken schienen zu erstarren. Voller Panik stieß er Hilfeschreie aus. Doch der einzige Ort wo sie sich wiederhallten war sein Kopf. Dann war alles weg. Nichts bewegte sich, nichts geschah. Alles blieb wie es war. Alles was noch da war, war die gewaltige Panik die sich in Aschebart befand. Zeit verlor die Bedeutung. Es war die schrecklichste Folter die es gab. Weder bewegen noch denken, nur dazu verdammt nichts zu tun. Zwar bemerkte er dass sich nichts tat, doch er konnte nicht dagegen tun. Sich nicht einmal im Geiste zu beruhigen war eine schreckliche Qual. Doch irgendwann musste wohl alles enden.
Sein Rücken schmerzte. Er roch bittere Tinkturen, hörte das Schnarchen einer Zwergin und schmeckte in seinen Mund den Nachgeschmack von Bier und Brot. Nichts von alldem konnte ihm etwas sagen wo er sich befand. Also schlug der Zwerg seine Augen auf.
Eine Weiße Decke war das einzige was er sah. Sie war aus wundervollen Marmor gebaut worden und mit Bildern und Runen verziert. Die Schrift pries die Heilkunst und sandte Gebete zu Valaya um die Genesung des Kranken. Verwirrt starrte Aschebart auf die Decke. Er wusste wo er war. Doch es konnte gar nichts sein das das der Ort sein konnte an den der Zwerg sich erinnerte. Er war gestorben. Bolzen hatten ihn durchbohrt. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen und seine Seele war in die Goldene halle eingegangen. Oder war wenigstens auf den Weg dorthin. Doch selbst wenn er wieder lebte, wieso war er hier?
Das letzte Mal, als er dieses Zimmer gesehen hatte war vor mehr als fünfzig Jahren. Damals hatte ein Waarrrghhboss namens Tänzn’t seine riesige Orkhorde nach karaz-A-Karak geführt. Und beinahe wäre es ihm gelungen den genau um diese Zeit hatte der Hochkönig Gnöemil Silberbein in die Tiefen geschickt um die Skaven zu vertreiben die sich in den alten wegen der Zwerge eingenistet hatten. Deswegen waren nur so wenige Verteidiger übriggeblieben. Doch trotz der starken Unterlegenheit hatte Thorgrimm Grollbart ganze drei Tage ausgehalten und die Orks Welle für welle zurückgeschlagen. Dabei erlitt er Verletzungen die ihn beinahe Umgebracht hätten. Doch erst, als durch Zufall die Vorfahren der Runen-Oger in das Schlachtfeld kamen und das Blatt wendeten ließ sich der Hochkönig richtig behandeln. Zum Dank für die Rettung der Stadt wollte der Hochkönig die Oger sogar belohnen. Mit Land und einigen Gütern. Doch die meisten sprachen sich dagegen aus, da die Oger ja schließlich nur mit ihrem Bauch dachten. Vermutlich hätten sie recht gehabt, wäre nicht der Tyrann des wütenden Faust Stammes bei ihnen gewesen. Er hatte die Führung über alle Oger übernommen und es geschafft dass die Zwergenheit ihn anerkannte.
Jedenfalls hatte der Hochkönig wegen seiner Wunden beinahe zwei Monate in diesem Zimmer verbracht. Das persönliche Heilzimmer für den Hochkönig. Die Frage war nur wieso man jemanden wie ihm hier hineinlegte. „Nun, rumliegen und auf die Decke glotzen wird mich wohl auch nicht weiterbringen“ dachte sich Aschebart und versuchte sich aufzusetzen. Schmerzen durchzuckten seinen Körper und beinahe wäre er wieder zurückgesunken. Doch wenn sich ein Zwerg was in den Kopf gesetzt hatte, dann wurde das auch durchgesetzt. So schaffte es Aschebart schwer Atmend und stöhnend sich aufzurichten. Nachdem er das geschafft hatte, schaute er sich um. Das Zimmer an sich war nicht wirklich bemerkenswert. Es bestand vollkommen aus Marmor. Die Wände waren allesamt mit Runen bedeckt. Das einzige nicht weiße an der Wand war die große Steinerne Tür. Auch dort waren Runen eingemeißelt worden. Ansonsten befand sich im Raum nur ein Bett, ein Tisch mit lauter Kräutern obendrauf und anderen Utensilien für Heilkundige. Das letzte Möbelstück war ein Stuhl der von einer fülligen alten Zwergin in Beschlag genommen wurde. Dass sie nicht aufgewacht war durch sein Stöhnen wunderte Aschebart nicht. Sie Schnarchte fast so laut das man damit die Geräusche eines Dampfhammers überdecken konnte. Aschebart öffnete seinen Mund um ihr etwas zuzurufen, doch er brachte nicht mehr als ein brüchiges Krächzen zu Stande. Erst jetzt viel ihm auf das sich sein Mund anfühlte als hätte er vom Sand Kehmris abgeleckt. Der Zwerg hustete und versuchte etwas Speichel im Mund zu sammeln. Doch selbst das half ihm nicht seine Trockenheit loszuwerden.
Verzweifelt suchte nach irgendeinem Krug, doch im ganzen Zimmer schien es nichts zum trinken zu geben. Die Trockenheit wurde immer schlimmer und Aschebart versuchte verzweifelt sich aufzusetzen oder sich sonst irgendwie zu bewegen. Doch die Schmerzen in seiner Brust waren zu groß. Panik breitete sich in seiner Brust aus und Aschebart erinnerte sich an die schreckliche Zeit, in der alles im Stillstand war. Nun war er wieder zum Stillstand verdammt. In seiner Not schlug er fast ohne es zu merken mit seinem Armen herum und wendete seinen Körper. Schmerzen durchzogen seine Körper und der Zwerg keuchte auf. Wobei sein keuchen sich nicht vielmehr als ein erbärmliches röcheln anhörte.
Doch dabei stieß er irgendetwas Hartes mit seinen Fingern an. Angestrengt ertastete Aschebart es und schaffte es zu sich zu holen. Der Gegenstand war schwer, weswegen der Zwerg auch seinen zweiten Arm dazu holen musste. Es daute eine Zeit bis er das Ding soweit zu sich geholt hat das er es ansehen konnte. Als er es sah konnte er es kaum glauben. Es war eine große Steintafel, die man an der Seite seines Bettes gelegt hatte. Aschebart war einfach nur verwirrt. Wieso zu den guten Göttern legte man so etwas in sein Bett? Der Zwerg hätte geschnaubt wenn er nicht dazu eine viel zu trockene Kehle hätte.
Doch egal, die Steintafel konnte ihm dazu helfen an Wasser zu kommen. Kurz entschlossen nahm er alle seine Kraft zusammen und warf sie in Richtung der alten Zwergenfrau. Dass er sie nicht traf war ihm klar gewesen. Trotzdem verbitterte es ihm wie die Tafel schon bei der Hälfte des Weges auf den Boden aufkam. Einst hatte er Felsbrocken die so schwer waren wie er heben können. Und jetzt konnte er nicht einmal eine Steintafel heben die gerade mal ein Fünftel seines Gewichts hatte.
Doch egal ob er traf oder nicht. Die Tafel zeigte Wirkung. Das Schnarchen endete und die alte Frau wachte aus dem Tiefen schlaf auf. Trotzdem dauerte es einige qualvolle Momente für ihn bis er den Klang von Schritten hörte. Im Stillen verfluchte er das Weib. Wie konnte man nur so verflucht langsam sein! Er hörte Gemurmel und Ächzen. Sie hatte also die Steinplatte aufgehoben. Dann wieder Schritte und sie legte die Tafel auf das Bett. Doch anstatt Aschebart eines Blickes zu würdigen drehte sie sich um und sagte grummelnd: „Verdammich, ich hätte besseres zu tun als immer wieder diese scheiß Steintafel aufzuheben und diesem toten Wasser einzuflößen. Schließlich bin ich die wohl eine der besten Heiler und Hebammen der Stadt! Und dann werde ich zum Bewachen für einen Leichnam abkommandiert. Phhh, doch zu wem sag ich das überhaupt? Ich sollte mit dem Selbstgesprächen aufhören“. Aschebart hörte die Scharniere einer Tür und bevor er sich noch bemerkbar machen konnte, war sie weg. Verzweifelt lag der Zwerg, schwach wie ein Säugling im Bett und musste warten.
Und er wartete lange. Die Welt fing an zu verschwimmen und er döste leicht ein. Er wünschte sich teilweise zu dem alten Mann zurück. Dort gab es keinen Durst und Hunger. Keine Angst und sonstige negativen Gefühle. Es gab nur die Gewissheit dass irgendwie alles gut war. Zum ersten Mal seit Aschebart denken konnte, war er wirklich glücklich gewesen.
Plötzlich konnte er all die Slayer verstehen. Es war einfacher zu sterben und zu diesem wunderbaren Utopia zu wandern, als in Schande zu leben. Eigentlich sollte auch er den Schwur des Grimnir auf sich nehmen. Er hatte als Hauptmann der Wache versagt. Anstatt den Hochkönig mit seinem Leben zu beschützen, war er von den eigenen Bolzen ins Jenseits gebracht worden.
Plötzlich überkam ihn die Schuld und Trauer. Und trotz seiner Härte wäre eine Träne aus seinen Augen entronnen, hätte er nur Wasser in sich gehabt das er entbehren konnte. Bevor er jedoch weiter in den Abgrund hinabsteigen konnte wurde die Tür wieder geöffnet. Die schweren Schritte hallten im Raum wieder und die Frau erschien in seinem Blickfeld. Da er durch die körperlichen Anstrengungen komplett entkräftet war konnte er sich nicht bemerkbar machen. Selbst sein keuchen und ächzen reichte nicht um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Und während er kurz davor war wieder zu sterben, ging die alte Frau zum Tisch und leerte etwas um. Hoffnung keimte in Aschebart auf und sehnsüchtig erwartete er das kühle Nass. Doch sie kam nicht zu ihm. In tiefen Zügen trank sie das Glas aus und setzte sich wieder auf den Stuhl und fing wieder zum Grummeln.
Verbissen drehte und wendete sich Aschebart mit aller Kraft doch es reichte nicht um Aufmerksamkeit auf sich zu regen. Stattdessen schaffte er es die Steintafel ein zweites Mal aus dem Bett zu befördern. Zu Tode erschöpft bemerkte er noch wie die Zwergin ächzend aufstand. Dabei sagte sie etwas über Tote, Geister und Narrentum. Für Aschebart alles uninteressant. Er sammelte alles an Kraft was sich noch in seinem schmerzerfüllten Körper befand.
Die Zwergin bückte sich und hob die Steintafel auf und legte sie wieder in sein Bett. Und bevor sie sie zurückziehen konnte packte sie eine knöcherne Hand am Unterarm. Erschrocken drehte sich die Hebamme um und sah in das eingefallene und abgemagerte Gesicht von Aschebart.
Ein krächzen verlies seinen Mund was sich wie Wasser anhören sollte. Doch es erinnerte nur an das Krächzen eines alten Raben. Erschrocken riss sich die Hebamme los und starte auf den für Tod gehaltenen Zwerg. Ohne ein weiteres Wort flüchtete sie zu Tode erschrocken aus dem Zimmer. Doch Aschebart bekam das alles nicht mehr mit. Die wundervolle Gnade der Ohnmacht nahm ihm das Leiden ab.
 
Der teil ist nur zum gröberen verständnis gedacht um zu zeigen was sich alles in der warhammerwelt so getan hat.

Mornis, aus dem Clan der Goldredner schaute Vortis erfreut an. Sie befanden sich sehr tief unter der Erde, gleich Oberhalb des Thronsaals des Thains. Der Raum war für Zwergische Maßstäbe sehr klein, was für Menschen hieß das er die Größe eines Tanzsaals betrug. Komplett ausgefüllt mit Büchern, Schriftrollen und beschrieben Steintafel war fast kein Platz für das kleine Podest mit dem großem Tisch. Lesen war etwas was Zwerge ehr als unwichtig empfanden und wenn es nicht irgendetwas Wichtiges war, dann lasen Zwerge auch nicht. Aber die Ausnahme bestätigte bekanntlich die Regel. Mornis war einer dieser ausnahmen. Ursprünglich kam der Zwerg aus Barak Varr wo er fast einhundert Jahre lang auf einen schiff gedient hatte. Von Wanderlust hatte es ihn dann irgendwann nach Karak Kadrin verschlagen wo er bei der Verteidigung der feste im Sturm des Chaos geholfen hatte. Sein fehlendes Bein war eine Erinnerung daran. Unfähig noch zu kämpfen und auch für die meisten Zwerge typischen Arbeiten untauglich wurde er einfach Gelehrter. Und dank ihm wusste Vortis so ziemlich alles was er jetzt wusste. Und wenn es mit dem Wissensfluss so weiter ging war er am Ende sicherlich genauso gebildet wie der Zwerg. Zumindest bildete er es sich das ein.
„Also, du willst erfahren was der wandernde Schlund war? Es freut mich dass du dich für die Vergangenheit interessierst, am meisten für die die gefährlich starke Auswirkungen auf die jetzige Zeit hat. Aber ich müsste etwas weiter ausführen wenn du alle zusammenhänge wissen willst. Das könnte jedoch etwas dauern, also wenn du nicht so viel Zeit hast…“
Wie es seine Angewohnheit war ließ Mornis die Frage unvollendet im Raum stehen. Vortis hatte die Vermutung dass der Zwerg einfach nur herausfinden wollte wie viel ihm wirklich an Wissen lag. Bei ihrer ersten Begegnung zitierte nämlich der Zwerg irgendeinen Toten der sagte: „Wissen ist Macht. Wissen schmiedet die klinge, beackert den Boden, fällt den Baum, erbaut das Haus, fängt das Wild und verhindert an seiner Dummheit zu sterben. Ein König ohne Wissen ist daher nicht viel mehr als eine Marionette anderer mit mehr Wissen“. Ob das so wirklich stimmte wusste der Dawikoni zwar nicht, doch auch ohne seine Neugier hätte er den Ratschlag sicherlich befolgt. Er hatte schließlich seine Erinnerungen eingebüßt, nicht seinen Verstand. „Für jede Geschichte muss man sich zeit nehmen. Je mehr Zeit sie dafür braucht desto mehr sagt sie auch aus“. Das war es was der Zwerg wollte. Grinsend erhob er sich und mit zwei Krücken beförderte er seinen schwerfälligen Körper durch den Raum. Durch die fehlende Bewegung war der Zwerg gewaltig verfettet. Und manchmal fragte Vortis sich ob Mornis mehr in der Höhe maß als in der breite. Doch insgeheim empfand der Dawikoni nur Mitleid mit dem Zwerg. Es gab genug die ihm gern helfen würden den Raum wieder auf Vordermann zu bringen und ihm beim Aufräumen zu helfen. Doch Mornis war zu stolz als Hilfe anzunehmen und jede Art von Mitleid erwiderte er mit Verachtung und Hass. Also half Vortis ihm auch nicht während er durch all die Schriften stolperte und versuchte irgendein Buch in dem Chaos zu finden. Es dauerte einige Zeit als der Zwerg ein erfreutes brummen von sich hören lies. Und stolpernd kam er schließlich wieder zum Podest. Erleichternd seufzend setzte er sich wieder auf das Thronartige Gebilde. Er legte seine Krücken gegen den Tisch und hob einen gewaltigen Schmöker hoch. Eine feine Staubschicht hatte sich auf den Einband gelegt und Mornis blies einmal kräftig darüber. Dann schlug er es auf und blätterte ein bisschen durch bis er anhielt.
„So, mein Findelkind, ich fange am besten gleich an. Und unterbrich mich ja nicht. Wenn doch gib mir ein Zeichen damit ich mir die Stelle markieren kann. Der Imperiale der das geschrieben hat genau die Schrift wo man schnell den Überblick verlieren kann. Eine wunderbare Erzählkunst, aber die größte Orkklaue die ich je gesehen habe. Also dann, setz dich auf den Stapel da, ja genau den und hör genau zu. Ansonsten muss ich dir das Buch um die Ohren hauen und ich bring dir Lesen bei, dann kannst du dich allein durch das ganze quälen“. Mornis räusperte sich und fing mit geübter stimme zum Lesen an: „Sechstes Kapitel, Wandel der Welt, die Geschichte des eisigen Kislevs. Es ist kurz nach dem Sturm des Chaos und das Land liegt in Trümmern. Festungen wurden geschleift, Dörfer gebrandschatzt und das Land selbst scheint am Boden zu sein. Tzarina Katarina die große versucht alles Mögliche, doch selbst zwei Jahre nach dem Sturm ist das Land verwüstet. Die Bevölkerung ist rebellisch, die Bojaren arrogant, die Priester verblendet und alle anderen Kasten versuchen sich auszustechen. Sie alle behindern den Wiederaufbau des Landes da sie für sich allein den Löwenanteil des Wiederaufbaues verlangen.
Zu jener doch sehr dunklen Stunde erschien jemand der sich Adrian nannte, der Bastard Sohn des Tzarina. Ob das stimmt ist bis heute ungeklärt, doch Katarina empfing ihn und fragte nach seinem Begehr. Wenig weiß man über seine Bewegründe, doch er verlangte sich in den Augen seiner anscheinenden Mutter zu bewehren. Und trotz seinem zarten Alter von fünfzehn Jahren sie gab ihm die Chance. Sie gab ihm die Ländereien des gesamten Waldes im Osten und sagte zu ihm er soll den Ort zum Blühen bringen. Am Ende verspottete und lachte ihn jeder aus. Es wurden gar Wetten abgeschlossen wenn der kleine Eis-Bastard, wie sie den jungen verspottenden, weinend nach Kislev rennen würde. Am Ende gewann keiner. Der Junge beritt sich mit den niedersten und höchstens. Er hörte die Probleme die das Land plagte. Und sofort fing er an zu Handel. Er nahm alle Krieger die er kriegen konnte und schaltete die größte Bedrohung für das Volk aus. Tiermenschen und Goblins. Doch anstatt einfach in den Wald mit erhobene klinge hineinzustürmen stellte er der größten Tiermenschen Horde eine falle. Den flinken Knulgrez nannte man den Gor der die Herde führte. Er war das gefürchtete Monster in den Wäldern und selbst erwachsene Männer sollen sich vor dem Namen zu fürchten. In einer heißen Sommernacht stellte der Junge einen Hinterhalt bei einem Gehöft tief in den Wäldern. Am nächsten Tag ritt er durch die einzige Stadt des Landes, mit dem abgeschlagen Haupt des Ungeheuers am Speer. Sie hatten jedem Tiermenschen den Kopf abgeschlagen den sie in die Finger gekriegt hatten. Man zählte die Köpfe und man kam auf die stattliche Zahl das es eintausend einhundertvierunddreißig Schädel. Ein gewaltiger Sieg von einem grünen jungen der nur die Hälfte der Männer hatte und das noch im Gebiet der Tiermenschen. Zwei Jahre lang dauerte es bis der Eis-Bastard den großen Wald gesäubert hatte. Zwischen den kämpfen und der Vertreibung baute der Junge Straßen aus, rief neue Steuern aus und er verschaffte jedem Bauern ein Zugpferd. Was die Bojaren als maßlose Dummheit hinstellten. Auch alle anderen Männer der höheren Ämter sahen dies so und bald wurden auch Stimmen laut die nach seinen Kopf riefen. Doch der junge Bojar hatte Katarina die Große von sich überzeugt, weswegen sie die Vorwürfe als ungenügend abtat und auch ansonsten kalt wie Eis blieb was die Sache anging. Das ging auch weitere drei Jahre gut bis die Tzarina es doch nicht mehr vor sich herschieben konnte und den nun erwachsenen Mann nach Kislev bestellte um sich zu erklären. Es steht fest das im Grunde alle damit gerechnet hatten den Bastard einen Kopf kürzer zu sehen. Doch Adrian war kein Dummkopf und brachte der Tzarina ein Geschenk dar, das die Geschichte des rückständigen Landes vollkommen änderte“.
Mornis räusperte sich und nahm einen Krug aus einer lade. Dann holte er noch eine Flasche hervor die durch die Jahre eine ungesunde dunkle Färbung angenommen hatte. Daraus zu trinken wäre für Vortis sicher nur in Frage gekommen wenn man ihm ein Messer unter die Kehle setzte. Der Zwerg schien solche Skrupel jedoch nicht zu kennen und füllte sich seinen Krug großzügig an. Mit einem tiefen Zug leerte er den Krug dann gleich beim ersten Mal und stellte den Krug auf den Tisch.
„So, dann mal weiter. Wo bin ich noch einmal stehen geblieben? Moment gleich hab Ichs wieder… Ah endlich! Als Adrian am Königlichen Hof ankam hatte sich eine gewaltige Menge versammelt. Einige weil sie seinen Kopf rollen sehen wollten, andere um das zu verhindern. In erster Linie waren die Priesterschaft und die Bürokraten für seinen Tod, genauso wie einige Aristokraten. Doch dank dem Militär, der Bauernschaft, den Intelligentsia und den wenigen Bojaren schaffte Adrian es in die Hauptstadt ohne überfallen zu werden und verschnürt der Tzarin ausgeliefert zu sein. Er wäre dabei freilich nicht in der Lage gewesen seiner Mutter die Früchte seines Erfolgs zu zeigen. Er brachte ihr eine ganze Kiste voller Gold dar und sagte er würde nun jeden Monat eine Kiste an den Hof schicken. Als man ihn fragte wie er das machbar machen wollte, sagte der Junge Bastard: ich nutze nur den Reichtum meines Heimatlandes“. Besser gesagt hatte Adrian in den drei Jahren nicht nur den restlichen Wald gesäubert sondern auch große Teile des Vorgebirges im Osten eingenommen. Schon immer hat es Vermutungen gegeben das die Kislevsiten im Osten ihres Reiches gewaltigen Reichtum zu erwarten haben. Der Eis-Bastard hat es nur bewiesen. Ab diesen Moment hatte keiner seiner Feinde noch etwas unternehmen können. Als Belohnung für seine Treue wurde Adrian schließlich zu einen Minister ernannt und wurde in den Thron Rat geholt“.
Mornis hörte ab da auf, legte das Buch weg und wandte sich Vortis zu. Das Buch ließ er aber offen. „Hier beginnt eigentlich die Geschichte des Eis-Bastards, doch für die deine Frage ist das eher unwichtig. Und obwohl ich dir gern mein Wissen teile, ich hab nicht genug Zeit um dir auch nur die gesamte Geschichte der letzten hundert Jahre mitzuteilen“. Der Zwerg seufzte schwer. „Früher hab ich mich immer über meine Freizeit beschwert und jetzt würde ich alles geben um noch etwas mehr davon zu haben. Junge, hol mir doch mal die Kerze da hinter dir. Nein die andere Seite. Sie steht auf einem kleinen Tisch. Ja, genau die dort“! Während Mornis ihm die Anweisungen erteilte eilte der Dawikoni durch den Raum und fand die Kerze schließlich auf einen kleinen. Als er sie erblickte fragte sich Vortis wie er das Monstrum nur übersehen konnte. Zusammen mit dem kleinen Tisch ragte die Kerze mindestens zweieinhalb Meter in die Höhe und wog sicherlich so viel wie Vortis. Als er sie jedoch hochhob überraschte es ihn dass sie um einiges leichter war als er gedacht hatte. Die Größe hatte ihn von der dicke der Kerze etwas getäuscht. Denn sie war gerade mal so dick wie sein Unterarm. Eher etwas weniger. Der Dawikoni trug die Kerze zu dem Zwerg und stellte sie auf einen freien Platz am Podest ab. Was schwieriger war als man sich vorstellen konnte. Der Zwerg war wirklich kein ordentlicher Vertreter seiner Rasse.
Mornis blickte die Kerze an und murmelte eine Verwünschung. Ein Handzeichen deutete Vortis die Kerze wieder zurückzustellen. Dank dem Gerümpel musste der Dawikoni gewaltig aufpassen das er nicht stolperte und den Raum in Flammen steckte. Er schaffte es schließlich durchzukommen, doch bei allen Göttern, er würde nie wieder eine Kerze für einen Zwerg rumtragen! Vortis hoffte das die Götter seinen Schwur ernstnahmen und ihn vor solchen Unheil schützen würden.
Als er sich wieder gesetzt hatte fing Mornis wieder zum Reden an. „So mein Junge, wir haben jetzt nur noch gut eine Stunde Zeit, also leg ich mal das Buch weg und sag es dir in der schnell Fassung. Also nachdem Adrian so hoch aufgestiegen war und von seiner anscheinenden Mutter akzeptiert wurde, verging zwei Jahre bis zum nächsten großen Ereignis. Kislev hat genug Gold gesammelt um zu einem der reichsten Länder der Welt zu werden. Deswegen rief die Tzarina letztendlich zu einer großen Säuberung im Land der trolle aus. Leider fehlte es Katherina an Truppen, weswegen sie einfach ein Kopfgeld ausstellte. Natürlich wurde mit Imperialen Münzen gezahlt. Kislevisches Geld war zur derzeit höchst unbeliebt bei allen Völkern. Und ist es eigentlich immer noch. Soweit ich weiß zahlten sie damals für jeden Tiermenschen, Skaven und Grünhäute Kopf zehn Pfennig. Für Minotauren, Trolle, Hydren und all die größeren Viecher wurden ganze zehn Schilling gezahlt. Du willst gar nicht wissen wie gewaltig der Ansturm war. Gut zehntausend Abenteuer, Söldner, Kopfgeldjäger und der restliche Abschaum sind in den Norden gezogen. Die meisten waren im Grunde aber komplette Dummköpfe die nicht wirklich Erfahrung mit den Nördlichen Kreaturen zu tun hatten. Deswegen war die ganze Sache drei Jahre lang komplett für den Goblin. Bis schließlich die zweite wichtige Person in der neusten Geschichte Kislevs auftauchte. Nikolas de Montebello-Lannes. Ein Spross einer kleinen Adelsfamilie die im Grunde nicht mehr zu sagen haben wie die leibeigenen, was die Herzöge angeht. Nikolas de Montebello-Lannes war der sechste Sohn der Familie, weswegen er im Grunde keine Chancen zum Aufstieg hatte. Er hätte Ritter werden können, doch er war von kleiner Größe, gerade mal so groß wie ich. Und soweit ich weiß wurde dieser Weg auch von seinem Vater vereitelt, der fürchtete sein Zwergenhafter Sohn würde der Familie Schande bereiten. Am Ende verließ er seine Heimat und begann ein Leben als Söldner. Sein Ziel war es so reich zu werden das sich so viel Land kaufen konnte das sein Vater ihm um Vergebung bitten würde. Verlacht wegen seiner Idee machte sich der junge Adelige auf. Er suchte aus Gemeinen, Landsknechten und sogar Vogelfreien sein Männer raus und begann mit seiner Laufbahn. Zu seinem Glück war der kleine Nikolas verflucht gut damit Leute zu überreden. Und er hatte Talent für Taktiken. Deswegen konnte er bald Erfolge vorweisen und verdiente auch ordentlich was. Doch anstatt zu versaufen investierte er in seine Bande die er mit den besten Bögen, Speeren und Rüstungen versorgte. Genauso wie viele anderen kam er nach Kislev um schnell Geld zu machen. Wobei er wohl der einzige war der das wirklich schaffte. Alle anderen banden waren zu sehr damit beschäftigt sich gegenseitig zu bekämpfen als die Tiermenschen zu jagen. Also bekämpfte er zuerst seine Mitstreiter, holte sie zu ihm in seine kleine Armee und überzeugte sie von ihm. Nach diesen drei Jahren jedenfalls war Nikolas der unangefochtene Befehlshaber über eine Gruppe zehntausend schwer zu beherrschender Männer. Was nur beweist wie verflucht klug der kleine war. Er hat aus den Narren eine halbwegs gute Armee erschaffen und führte Taktiken aus die auch etwas brachten. In den nächsten fünf Jahren säuberte er große Teile im Süden vom Land der Trolle und errichtete mehre größere Stützpunkte. Er baute sich sogar eine eigene Festung die von einhundert Zwergen Baumeister in zehn Jahren fertig gestellt wurde. Jedenfalls nach fünf Jahren kam es zu einer schicksalshaften Wendung. Denn nicht nur Ausländer hatten sich für das Gold der Tzarin interessiert. Auch die Kurgan, Dolgan und Ungol Stämme im Norden fingen an die Kreaturen des Chaos zu Jagen. Der größte von ihnen war ein Dolgan Häuptling Namens Fal‘ares. Er hatte sich nach dem Sturm des Chaos von den dunklen Göttern abgewandt verehrte dann Ulric und Ursun. Er führte die meisten Stämme an und jagte in der Taiga nach allem was irgendwie Geld einbrachte. Mit dem er sofort Nahrung kaufte um seine Leute durch den Winter zu bringen. Jedoch wurde er dadurch Zielscheibe des Chaos und an einem schicksalhaften Tag im Mai geriet er in eine Falle von dreißigtausend Tiermenschen. Sie waren ihm sechs zu eins überlegen und führten in ihren Reihen auch einige große Monster an. Zum Glück von Fal’ares war Nikolas de Montebello-Lannes Auch in der Nähe, lange rede, kurzer Sinn, er überfiel die Gehörnten von hinten und während sie sich noch umdrehten nahmen die Steppenkrieger sie in die Zange. Nachdem Ende der Schlacht konnten sie sich nicht einigen wär jetzt nun die Beute einstreichen sollte. Es wäre beinahe zu blutigen Ergebnissen gekommen hätten sich die beiden Anführer nicht währenddessen auf halbe-halbe geeinigt. Aus dem damaligen Tag ist schließlich ein Bündnis hervorgekommen, das mehr oder weniger das gesamte Land der Trolle gesäubert hat. Die Stämme waren uneins, die Trolle zu blöd und die Tzarina lies selbst mehrmals Strafexpedition aussenden um sie dabei zu unterstützen. Doch als schließlich nur noch einige wenige Herden im Land rumtobten kam die Wendung. Sowohl der Eis-Bastard, Fal‘arres als auch Nikolas erlitten nach zehn Jahren ihre erste große Niederlage. Beinahe zehntausend Männer verloren ihr Leben als sie mit ihren Herren bis zum Grenzfluss im Norden ziehen wollten. Doch am Felsen „der roten Schmach“ wie die Kislevisiten ihn später tauften wurden sie von allen restlichen Stämmen überrascht und geschlagen. Durch diese und mehren darauffolgenden kleineren Niederlagen wurde beschlossen eine Mauer zu errichten. Man hatte große Teile des Landes befriedigen können. Und durch die Angst sie wieder zu verlieren entschloss sich die Tzarina einen Wall zu bauen. Zuerst war es nicht viel mehr als ein Graben und ein Holz Wall. Daraufhin wurden Fal’arres zum Füsrten der Orkmark während Nikolas de Montebello-Lannes zum Herzog der westlichen Ölländer wurde. Der gesamte Süden ging an Bojaren und anderen Männern die sich im Krieg hervorgetan hatten. Montebellos Festung war die Nördlichste Grenze der Mauer, eine wunderbare Zwergische Trutzfestung. Komplett aus Stein und geradezu geschaffen für eine Trennung zum Land restlichen Land der Trolle. Man nahm sich an der Burg ein Beispiel und baute alle paar Meilen weitere Burgen. Kein Vergleich mit der Größe der Montebello Festung, doch immerhin konnte man es als Burg bezeichnen. Als kleine Burg, besser gesagt. Die Pläne wurden umgesetzt, doch ungefähr zwei Monate nach der Umsetzung wurde die wohl größte Herde gesichtet seit dem großen Krieg gegen das Chaos. Selbst in den Chaoskriegen waren nie so viele der Gehörnten aus dem wilden Norden gedrungen. Die Zählungen gingen von dreihunderttausend bis hin zu fünfhunderttausend Tiermenschen die den Grenzfluss überschritten. Es brach eine gewaltige Massen Panik aus und die Tzarina rief alle verfügbaren Truppen zusammen um die Tiermenschen noch am Wall aufzuhalten. Der bis dato nichts weiter als ein graben, aber egal. Die Tiermenschen hätten ohne Probleme Kislev überrannt. Und vermutlich wären die wenigsten dagegen gewesen Kislev am Boden zusehen. Am Endeffekt wollte jeder das Kislev ein kleines, rückständiges Land bleiben würde. Eine gute Pufferzone zum Norden, mehr nicht. Doch zum Glück kam es anders. Die Horde richtete sich nämlich nicht nach Süden, sondern vielmehr in Richtung Osten. Sie überquerten den wall, metzelten einige Truppen nieder, stampften Dörfer in den Erdboden und änderten einige Tagesmärsche Nördlich von Praag die Richtung. Sie überquerten den alten Grenzfluss und begaben sich ins Weltangebirge. Wie man später herausfand war das Ziel des Kriegszugs nicht die Unterwerfung des Südens, sondern das hinrichten eines Verräters. Sie marschierten Karak Ungol, auch Rotaugenberg genannt. Und im Grunde wollten sie nur den riesigen hässlichen Kopf von Grimgork Eisenpelz. Nur ungefähr hunderttausend entschieden sich lieber das Land der trolle zu erobern. Dass beide Pläne fehlgeschlagen sind ist weitestgehend bekannt. Die Tiermenschen im Norden hatten keine Zeit sich um die Menschen zu kümmern weil sie die Warpstein Vorräte und Herdensteine vor den Skaven beschützen mussten. Und die riesige Herde die in Richtung Süden unterwegs war? Nun, die sind zwischen den Fängen des wandernden Schlunds gekommen“.
Der Zwerg hustete und trank aus wieder aus dem krug. „Hier muss irgendwo noch eine Karte rumliegen wo ich es dir glaub ich besser zeigen kann“. Mornis kramte unter seinem Pult bis er mit einem Triumphierenden „ha!“, wieder nach oben auftauchte und eine Karte ausbreitete. Sie zeigte Kiselv, den Norden des Imperiums, Das Land der Trolle, die Westlichen Ausläufer des Weltangebirges und den Süden Norscas.


„Du kannst sie dir ausleihen wenn du willst. Damit wirst du dir das ganze besser vorstellen können“. Mornis räusperte sich.
„So und jetzt kommen wir endlich zu dem wichtigen teil. Der wandernde Schlund nennt man im Grunde ein Ereignis der größten Oger Wanderung seit dem Eintreffen des großen Schlunds der die Oger in den Westen getrieben hatte. Das ganze fing einige Jahre nach dem Sturm des Chaos an, keiner weiß im Grunde genaue Zahlen. Jedenfalls brachen mehre dutzende Jagt Trupps der Oger aus um im Norden des Weltangebirges zu jagen. Die damals sehr angespannte Lage brachte für die Oger einen gewaltigen Vorteil bei der Jagd und so dauerte es nicht lange bis irgendwelche Oger vom gelobten Land sprachen. Einem Land in dem Fleisch und Bier fließt wie es bei den Ogern heißt. Die Oger Ansicht waren im Grunde überbevölkert und dank Speckus Goldzahn waren Kriege unter den Ogerstämmen verboten. Die Berichte über das Land mit seiner Fülle an allen möglichen Leckereien stiegen deswegen immer weiter an. Und als schließlich Goldzahn einer seiner berühmten Strafexpeditionen unternahm kam es zum wandernden Schlund. Innerhalb zwei Monde war das Trauer Gebirge von den Ogern wie leergefegt und sie folgten der Bergverbindung zwischen ihrem Gebirge und unserem. Doch es wären längst nicht fast alle Ogerstämme gefolgt hätte Skrag der Schlächter nicht einen Fresszug ausgerufen. Von Visionen geleitet marschierte er in der ersten Reihe und ihm folgten mehre hunderte verschlinger oder wie diese hässlichen Viecher heißen. Lange Rede, kurzer Sinn. Die Oger überrannten alles vom Anfang Norscas bis zu Karak Kadrin. Orks, Skaven Tiermenschen, Goblins. Niemand hatte der gewaltigen Masse was in gegenzusetzen. Höchstwahrscheinlich wären sie dann weiter nach Westen gezogen und in Kislev und dem Imperium eingefallen. Doch damals zersplitterte aus undefinierbaren gründen der Fresszug. Ein Teil spaltete sich in mehre kleinere Jagdgesellschaften auf und blieb in den Nördlichen Tälern. Skrag selbst einigte sich mit den Nachtgoblins und zog ins tiefenreich ein. Und schließlich war da noch der Stamm der wütenden Faust der mit acht weiteren Stämme in Richtung Süden Marschierten um Karak-A-Karaz zu erobern. Am Ende war die einzige gruppe die nachhaltig was eroberte die Jagdtrupps die heutzutage mehre kleinere Stämme bilden. Skrag führte seine Oger in die Tiefen der Gebeine und metzelte sich durch die Skaven. Zehn jahrelang zog er durch das Tiefenreich, wobei er hauptsächlich im Untergrund des Imperiums blieb und sich von den Armeen ernährte die sie ihm entgegenschickten. Am Ende wurden sie vernichtet und die Oger verstreuten sich im Tiefenreich. Sie hätten auch sicherlich nicht überlebt hätten die Nachtgoblins nicht Anspruch auf die höhlen, Kavernen und Gänge erhoben. Zusammen mit den Resten der Oger setzten sie sich fest und seit mehr als fünfzig Jahren ist ein großer Teil des Untergrunds unter dem Imperium in der Hand der Nachtgoblins. Skrag der Schlächter zählte auch zu den Überlebenden der letzten großen Schlacht. Doch anstatt wie alle anderen Oger verbündete er sich nicht mit den Nachtgoblins sondern sammelte alle Verschlinger und Fleischer um sich und zog weiter. Keiner hat sie danach wieder gesehen, doch immer wieder sollen Skaven verschwinden und ganze Nester plötzlich wie leergefegt sein. Das einzige was bleibt sind die Knochen. In Skrag sehen die Ratten Menschen deswegen die größte Gefahr da er überall zuschlagen kann und das empfindliche Machtverhältnis der Skaven stark beeinflusst. Was im Großen und Ganzen auch der Wahrheit entspricht. Stirbt ein Krieger Klan kann das dafür sorgen dass einer der vier anderen Klans dadurch geschwächt wird. Diese nutzen natürlich ihre Chance und fangen sofort einen Bürgerkrieg an. Bis jetzt haben sich die größeren Klans zusammengerissen, doch die kleineren haben sich schon mehre Machtkämpfe um den fertiggeworden Raum geliefert. Das schwächt die Ratten mehr als das besetzte Gebiet der Nachtgoblins. Die dritte Splittergruppe, angeführt vom Häuptling der wütenden Faust, hat zwar überlebt, doch kann man sie nicht mehr wirklich noch mit anderen Ogern vergleichen. Denn ob durch Zufall oder dank irgendeiner Göttlichen Kraft verhinderte ein Schneesturm dass die Oger weiter zum Immergipfel vorstoßen konnten. Ganze vier Wochen mussten sie einen Tagesmarsch entfernt von der Hauptstadt aushaaren. Als der Schnee schließlich schmolz, waren die Oger so ausgehungert das sie ohne jegliche Vorsicht auf die Wehrstadt zustürmten. Gut zwei Monate vorher hatte der Hochkönig eine große Zwergen Armee in den Untergrund geschickt um Karak Ankor von all dem Abschaum zu säubern. Und als das Herr schon in der Nähe von Karak Kadrin angelangt war kamen die Orks. Tenker Gobbosmampfa hat es damals geschafft mehre Stämme und banden zu vereinigen. Und durch Glück und einem verräterischen Dawikoni hatte er den perfekten Zeitpunkt erwischt. Ganze zehn Tage tobte die Belagerung und Thorgrimm Grollbart soll während dieser Zeit nie vom Wall gegangen sein. Soweit ich weiß war es ein Kräfte Verhältnis von sechstausend gegen gut hunderttausend Grünhäute. Eigentlich wäre die Festung so noch leicht zu verteidigen gewesen, doch Tenker hatte einen starken Schamanen in seinen Reihen und so eskalierte es zu einem blutigen, fiesen Gemetzel. Es wurde erst beendet als schließlich die Oger in dem Rücken des Orkheeres auftauchten und…“
Der Zwerg wurde plötzlich unterbrochen als die Tür aufgerissen wurde und ein Hazkal, ein junger Zwerg, die Tür aufschlug. Der junge Zwerg war völlig außer Atem weswegen er nur wild mit seinen Armen herum Wedel konnte um sich bemerkbar zu machen. Doch Mornis schien trotz allem den Zwerg zu verstehen, denn er stand auf und überreichte Vortis die Karte. „Es tut mir leid, doch die Pflicht ruft. Vielleicht kann ich dir später erzählen was der Hunger eines Ogers alles erreicht. Nun denn, dann wollen wir mal Grendel was“? Zusammen mit dem immer noch nach luftschnappenden zwar verließ Mornis den Raum. Vortis For ging nur einige Momente später ebenfalls und besah sich neugierig die Karte. Er hoffte nur das er noch genug Zeit hätte sie zu studieren bevor die nächste Trainingszeit anbrach.
Irgendwo Jenseits von Raum und Zeit

Kalte Flammen, heißer Schnee. Farben und Formen verschwammen in einem gewaltigen Fluss und veränderten sich. Oder war es ein stiller Ozean der sich keineswegs bewegte, sondern das vielmehr ich mich bewegte? Vielleicht war es auch wie Regen. Stürmisch und brutal wie Platzregen oder ein sanftes, friedvolles Nieseln?

Bewegte er sich oder bewegte die Welt sich? Oder wandeln wir beide durch die Substanz oder bewegt sich keiner von uns? Keine Antwort fand sich in den endlosen Weiten. Aber was hatte ich erwartet? In einem solch kleinen Raum eine Antwort zu finden?

Nicht immer hatte er diese Gedanken. Einst war er wie alles andere hier. Einfach nur eine Maße die sich wandelte. Jetzt jedoch, war er anders. Gedanken Muster stoben durch ihn wo überhaupt keine Gedanken sein durften.
Ich registriere dinge die ich nie bemerken dürfte. Alles war anders geworden vor lang, langer Zeit. Oder war es erst gerade eben wo es passierte? Wörter durchzucken meinen geist. Friede. Geborgenheit. Erfüllung. Glücklich.
Er hatte keine Ahnung was diese Worte genau wollten und was ihr sinn war. Es gab hier nicht einmal Worte. Diese Dinge kamen von einem anderen Ort, weit entfernt und doch so nah das er nur die Hand ausstrecken musste um hindurchzugreifen. Obwohl er keine Hände besaß. Er war nur ein Teil vom ganzen und das ganze wirbelte nur umher. Keine Zeit für die Bildung für so etwas wie einen arm.
Plötzlich fiel mir ein was die Worte bedeuteten. Welchen Sinn sie ergaben und wieso sie durch meinen nicht existenten Geist schossen. All die Empfindungen die diese Worte vermittelten sollten diesem Ort zueignen sein. Doch dem war nicht so. Ich gehöre nicht mehr hierher. Zwar bin ich ein Teil dieser stillen Substanz, doch es als würde es mich abstoßen. Immer mehr spaltete ich mich von der umher rasenden Geschwindigkeit ab. Angst. Panik. Hilfe. Die Wörter strömten durch meinen Geist und sie ergaben auch Sinn. Doch die Gefühle waren nicht hier. Nichts durchströmte meinen Körper bis auf die alten Gefühle. Hass, Zorn, Wut, Ehre, Trotz. Sie füllten meinen Geist immer mehr aus bis ich schließlich nicht mehr da war. Ich war keine Substanz mehr. Ich hatte einen Körper.
Seine Augen Starrten auf ein endloses Meer, bestehend aus alten Schädeln. Er kannte jede Geschichte eines Kopfes. Die Wege der verschiedensten leben kannte er. Allesamt Krieger die in den endlosen Anzahl der Schlachten gestorben waren. Er mochte es sie zu betrachten. So viele Möglichkeiten, so viele Wege die ihnen ein längeres Leben beschenkt hätten. Doch ehre, Hass, Wut und stolz hatten sie dazu getrieben ihr kleines Leben einem Sinn zu geben. Leider konnte er sich nicht wieder in den Geschichten der Helden und Feiglinge vertiefen. Denn er war nicht allein. Eine große Gestalt stand nur einige Schritte vor seinem Thron entfernt. Sein Körper spannte sich und in seiner Faust erschien eine Bronze Axt. Er kannte das Wesen vor ihm. In der Gegenwart dieser Kreatur unbewaffnet zu sein war selbst für einen wie ihn gefährlich. Doch es schien nicht dazu geneigt zu einem Kampf auszutragen.
Schade. Plötzlich erschienen Bilder in seinem gewaltigen Geist. Er sah grüne Wesen in schlecht beleuchteten Höhlen brüllend durchmarschieren und kleine bärtige Wesen die eine verfallene Festung stürmten. Schatten die sich in dem Himmel erhoben und in einem hellen Licht aufgingen. Ein gewaltiges Monstrum das sich durch die Meere schlängelte und hunderte Schiffe fraß. Und er sah ein Gesicht. Grüne Augen, leicht weibliche Züge und absolut haarlos. Aus der Mitte der Stirn floss Blut.

Er erhob sich aus seinem Thron und blickte seinen Bruder an. „Es ist also vorbei“?
Die Gestalt vor ihm nickte nur. Und verschwand.


Anmerkung zum letzten Kapitel: Ich hoffe ich hab die Darstellung vom Chaos gut getroffen. Wirklich schwer von etwas zu schreiben was teilweise ein Induvidium und anderseits einfach nur ein haufen purer energie ist. :huh:
 
Zuletzt bearbeitet:
Alter Groll (Teil 1)

Aschebart stellte fest das das aufwachen immer am schlimmsten war. Denn auf einen Schlag kamen all die Sinneseindrücke wieder die im Schlaf so wunderbar vermieden wurden. Kopfschmerz, Übelkeit, Hunger, Durst und das schlimmste war der gewaltige Druck auf seine Blase. Er schaffte es einfach nicht der Natur seinen freien Lauf zu lassen. Sein Stolz verbot es ihm. Seit seinem ersten erwachen nach dem kuriosen Traum (er hatte sich entschieden das es ein Traum war) wachte er jeden Tag einmal auf. Bisher war es drei Tage gewesen und kein einziges Mal war er länger als ein paar Minuten wach.
Doch heute schienen Grugnis Bartzöpfe auf seinen Kopf zu liegen. Denn als er aufwachte war seine Blase leer, die Kehle feucht, seine Wunden schmerzten nicht sehr und auch sein Kopfschmerz war gesunken. Der Hunger war noch immer gewaltig, doch nicht schlimmer als in den Jahren wo er wochenlang ohne Nahrung in der Wildnis als Kundschafter tätig war. Die erfreulichste aber bei seinem Aufwachen war der Zwerg der vor seinem Bett stand.
„Mein Hochkönig“. Bei den Worten erschien ein grimmiges Lächeln im bärtigen Gesicht des alten Zwerges. Erwartungsgemäß war die Antwort des obersten aller Zwerge etwas struppig: „Endlich bist du mal wach. Ich steh mir seit fünf Tagen die Füße in den Bauch und warte darauf dass du deinen Schönheitsschlaf beendest. Und dann kommst du mir auch noch mit so einer miesen Begrüßung? Wieso ich dich vor all den Jahren nur als mein Hauptmann eingestellt habe ist mir schleierhaft“. Die Worte klangen hart, doch die ganze Zeit hatte sein König ein schelmisches grinsen aufgesetzt. Besser gesagt Aschebart glaubte dass er grinste. Wegen dem ganzen Bart war das alles sehr schwer zu erkennen.
Statt seinem missbilligend dreinschauenden Hochkönigen jedoch gleich zu antworten versuchte er sich erst aufzusetzen. Durch sein Wohlbefinden getäuscht glaubte der Zwerg wieder gesund zu sein. Ein schwerer Irrtum. Sein gesamter Rumpf fing an mehreren Stellen gleisenden Schmerz auszustrahlen. Ächzend senkte er sich wieder zurück und versuchte seine Arme zu heben. Er schaffte es, doch sie fingen so heftig zum Zittern an das er sie wieder runternehmen musste.
Wie eine eiserne Faust schloss sich die Angst und Verzweiflung um sein Herz. Was hatte das zu bedeuten? Was war mit seinen Armen und was für Wunden hatte er nur erlitten das er sich nicht mal aufrichten konnte. Er sah seinen Hochkönig ins Gesicht und der Ausdruck den er dort in seinen Augen sah brannte sich tief in seine Seele. Aschebart hatte schon viele Blicke ertragen die vor Hass oder Abscheu beinahe brannten. Doch Mitleid war da schon eine ganz andere Sache.
Aschebart sah Throgrimm in die Augen und er wusste dass sein König die Angst in seinen Augen sah. Doch in diesem Moment war es ihm egal. Eine Frage drängte sich in seinem Gedächtnis und vertrieb alles andere so dass eine gewaltige Leere seinen Kopf ausfüllte. Und in der Mitte diese eine Frage. „Mein Hochkönig, sagt mir, wie schlecht steht es um mich? Was haben die Bolzen alles angerichtet als sie in meinen Körper drängten? Darf ich leben nur damit ich als Krüppel weiter durch die Welt schreite“?
Plötzlich wandelte sich das Mitleid in den Augen des Hochkönigs in Zorn. „Was bei allen Grünhäuten soll das, Aschebart? Willst du dich jetzt in Mitleid suhlen? Wenn ja, dann tut es mir wirklich leid dass wir dich die ganze Zeit am Leben gehalten haben und dich nicht gleich durch das große Tor schreiten ließen! Verflucht, ein solches Verhalten ist eine Schande für jeden Bartträger den es gibt! Also reis dich zusammen und erinnere dich daran das du kein kleines Elfchen bist das sich den Zeh gestoßen hat“! Der Hochkönig schnaufte kurz durch und in den Augen lag plötzlich eine Müdigkeit die Aschebart vorher nu nie bei ihm gesehen hatte. Auf einmal erinnerte er sich daran das Throgrimm selbst schon für Zwergen Maßstäbe gewaltig alt war. Dreihundert Jahre, wenn nicht sogar mehr, ganz genau wusste niemand wie alt Throgrimm Grollbart wirklich war. Und er dummer Hazkal hatte ihn so sehr in rasche gebracht mit seiner Schwäche, das es ihm nun sogar an Luft fehlte. Bedauern und reue keimten in ihm auf und trotz all der schmerzen die er nun empfand hob er die Arme und hob sich hoch. Wie ein Erdbeben brachen die schmerzen über ihm. Seine Augen traten vor und Aschebart war kurz davor das sich Galle ihren Weg nach oben arbeitete.
„Mein Hoch..., keuchend brach er kurz zusammen und hustete,…könig verzeih..t mihir…“ Aschebart brach wieder ab und keuchte während sein linker Arm abartig stark zitterte. Speichel rann aus seinem Mundwinkel in seinen Bart. Er wollte noch etwas sagen doch der vorhin noch schnaufende Hochkönig war plötzlich bei ihm und drückte ihn mit merkwürdiger Sanftheit zurück ins Bett.
Keuchend lag der Graubärtige Zwerg auf dem für Menschen weichen Bett. Kurz wurde ihm dunkel vor die Augen und sein Kopf schien sich aberwitzig stark zu drehen. Aschebart schloss kurz seine Augen damit es aufhörte. Doch er schien dabei kurzeitig wohl auch das Bewusstsein verloren haben. Denn als sein blick wieder seine Umgebung betrachtete stand sein Hochkönig mit zwei frischen Humpen vor ihm. Einer war schon halb leer, der andere war noch aufgefüllt mit Bugmans XXX. An den Gedanken dass ein solches Bier seiner Kehle hinunter laufen könnte lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Denn Ahnengöttern sei Dank schien das auch der Grund sein wieso Grollbart den zweiten Krug mitgenommen hatte. Ob man es glaubte oder nicht, meistens hatte der Hochkönig zwei Krüge weil der erste zu schnell leer wurde. Andere Zwerge würden deswegen einfach ein Fass mitnehmen, doch Thorgrimm durfte so etwas als oberster Herrscher nicht tun.
„Nicht du musst dich entschuldigen, mein getreuer Freund. Vielmehr muss ich es tun. Und bevor du mir ins Wort fallen willst, nimm lieber einen Schluck und hör mir zu“. Wie befohlen behielt Aschebart seine Worte für sich und lies sich von Grollbart etwas Bier einflössen. Er musste sagen dass er wohl noch nie ein besseres getrunken hatte. Und würde jeder schluck von diesem Gebräu solche Glückseligkeit bei ihm auslösen, er würde seine Lebtage nur noch damit verbringen dieses Bier zu trinken. Während er so dahinschwelgte zog Throgrimm den Wurm aus dem Goldahuefen weiter raus. „Aschebart, ich bin zwar kein heiler, doch ich kann dir versichern das du weder verkrüppelt noch sonst irgendwelche Langfristigen Schäden hast. Die Zwerginnen und Zwerge die sich um dich gekümmert haben sagten mir dass du vorrausichtlich in einer Woche wieder genesen bist. Du bist derzeit nur so schwach weil dir die Bewegung zu lange fehlte. Deine alte Stärke wird wiederkommen, hab Geduld. Und was deine Wunden angeht, dein linker Arm sollte fast komplett wieder verheilt sein genauso wie dein Rücken. Bei deinem Schenkel ist es etwas heikler, da wirst du noch längere Zeit brauchen. Doch auch das sollte bald wieder so sein wie früher. Nein, Aschebart, das größte Problem macht die Wunde die dir der Furundar beigebracht hat. Es könnte noch gut ein halbes Jahr dauern bis du nichts mehr spürst. Also im Grunde nicht wirklich viel Zeit für einen Zwerg“.
Der Hochkönig grinste kurz, doch schon gleich darauf wurde er wieder ernst. Irgendetwas schien ihn stark bedrücken und Aschebart fragte sich ob das der Grund war wieso er auch im Heilzimmer des Königs lag. Es dauerte etwas bis Grollbart schließlich doch sein Schweigen brach. Zuvor aber verabreichte er ihm noch einmal einen kräftigen Schluck feinstes Zwergenbier. „Der eigentliche Grund, Aschebart, wieso ich hier bin ist, dass ich dich um Verzeihung bitten möchte“. Aschebart wurde so sehr davon überrascht dass er das Bier wieder hochprustete. Keuchend lag er im Bett während Bier und spucke an seinem grauen Bart runterliefen. Da er in diesem Zustand nichts weiter sagen konnte nutzte sein Hochkönig die Chance ihm alles zu sagen: „Du musst wissen, ich wusste schon mehre Wochen vor dem Konzil von den Attentätern. Deswegen hatte ich auch so viele Wachen beantragt von dem ich von jedem sagen konnte das sie mich beschützen würden. Ich weihte auch jeden einzelnen schließlich ein. Das waren drei Wochen vor der Versammlung. Nur ein einziger erschien dabei nicht. Und das warst leider du Aschebart. Du warst mehre Tage irgendwo in der Bergwildnis wo es ein leichtes ist jemanden zu töten und ihn seine Rolle zu schlüpfen. Also sagte ich allen ein besonderes Auge auf dich zu haben. Und wie du dich sicher erinnerst habe ich dich in den zwei Wochen ziemlich unsinnige Dinge tun lassen. Das alles war nicht weiter um zu prüfen ob du noch der Zwerg warst den ich kannte. Und du hast alles so getan wie ich es von dir erwarten würde. Nur mein Zwergisches Misstrauen war zu groß, genauso wie bei allen meinen Wächtern. Und so befahl ich jedem einzelnen bei dem geringsten anzeichnen von Verrat dich zu töten. Deshalb wurdest du auch sofort von Bolzen gespickt. Das alles tut mir leid, alter Freund, und ich hoffe du kannst mir vergeben das ich dir zu wenig getraut habe“.
Aschebart war noch nie so verblüfft wie jetzt. Welcher Zwerg, oder gar Wesen, wurde jemals von dem Hochkönig um Verzeihung gebeten? Es war ein ergreifender Moment und der verletzte Zwerg hatte keine Ahnung was er darauf sagen sollte. Aschebart hatte seinem Hochkönig die Treue geschworen und wenn der ihn als Attentäter verdächtigte… Nun was blieb ihm dann nur übrig? Er wusste selbst wie wenig man jemand vertrauen konnte wenn es um wichtige Persönlichkeiten ging. Die Zeiten wo man sich in der Schlacht den Kopf des Königs geholt hatte schienen schon lange vorbei zu sein. Oder gab es sie jemals?
Doch trotz all dieser tausend Fragen die ihm im Kopf rumschwirrten und auch den Gefühlen die in ihm herumwirbelten. Eine Frage stach sich nun beinahe Schmerzhaft durch seinen Schädel Richtung Zunge. Er wollte sie gar nicht stellen. Wenn er die Gedanken zu Worten werden ließ, könnte die Antwort ihn noch mehr aus der Bahn bringen. Doch er kannte jetzt schon die Antwort. Seine einzige Hoffnung blieb das sein Hochkönig ihm einen anderen Namen geben würde. Oh bitte, große Vorväter, lasst es gegeben sein das mein König nicht genau das getan hat was ich vor allem anderen Fürchte, betete Aschebart still. Der Zwerg öffnete den Mund und formte die Worte. „Ich vergebe euch bedienungslos, eure Hoheit. Ich habe euch Treue bis in den Tod geschworen und wenn ich durch meine Taten Verdächtigungen auf mich gezogen habe, dann ist dies auch ganz allein meine schuld. Das einzige was wichtig ist das ihr lebt und der Rat den Reformen zugestimmt hat. Doch mein Hochkönig, gestattet mir eine einzige Frage von tausenden die auf meine Lippen brennen“. Der Zwerg starrte in das Weiß umrandete Gesicht und sah Erleichterung.
„Aschebart, wenn du willst werde ich dir sogar tausend Tage und Nächte nur für deine Fragen da sein. Also, frage die eine Frage die dich so belastet“. Der Hochkönig sprach mit eine Hochstimmungen die andeuten ließ das er nicht wusste worauf Aschebart anstoßen wollte. Es war ein wahrlich mieses Gefühl seine Stimmung in die Minen zu befördern.
„Wer war es der auch sagte was die Furungar vorhatten“?
Stille. Die Miene Grollbarts ließ keinen Eindruck zu. Aschebart hingegen staarte den Hochkönig mit einem beinahe verzweifelten Blick an. Es bedurfte nur die Ausschließung dreier Wörter und er würde heute glücklich einschlafen. Alles andere konnte für ihn ein kleines Stück Glückseligkeit sein. Doch es dauerte lange, viel zu lange bis der Hochkönig schließlich sprach. Es konnte daher nur ein einziger sein der es getan hatte. Und Aschebart Herz verkrampfte sich bei der aufkeimenden Wut die in ihm zu wachsen schien.
Schließlich sprach der Hochkönig aus was er befürchtete: „Ich habe Thorus Gemmensplitter Eisenpforte zu meinen Augen und Ohren erklärt. Ja Aschbeart, mir ist bewusst was für einen Groll du gegen ihn hegst, doch er ist der beste Zwerg dafür. Und bis jetzt hat alles was er mir geschickt hat bis ins kleinste Detail gestimmt. Ohne ihn wäre viel Schlechtes über das Zwergenreich gekommen. Seine Art zu Kämpfen ist nicht ehrenhaft, doch ist es sehr ehrenhaft sein Volk zu beschützen“. Aschebart hörte gar nicht richtig zu. Resignierend lag er einfach in seinem Bett und knirschte bedrohlich mit seinen Zähnen. Der Zwerg hatte als oberster Wächter sehr viel gelernt. Am meisten das man meistens nicht einmal seine Meinung mitteilte, sondern sie einfach schnell in die Tat umsetzte. So ersparte man sich das ganze rumgerede und konnte gleich die Gefahr loswerden. Doch im Prinzip war er ein Zwerg. Und sein Volk war dafür bekannt alles was ihm nicht passte entweder zu erschlagen oder mit Worten in den Boden zu stampfen.
Und Aschebart würde dieses Zwergen Vorurteil jetzt mit aller Kraft hochhalten. „Mein Hochkönig, habt ihr den Verstand verloren? Man kann, diesem Zwerg nicht trauen! Er ist eine komplett aus der Art geschlagene böswillige Kreatur, die von dem Leid anderer zu zäheren scheint wie andere vom Brot! Bei allen Ahnengöttern, wie könnt ihr nur so etwas in eure Reihen lassen? Jagt ihn fort, oder besser tötet ihn. Ich traue ihm zu seine eigene Art genauso zu töten wie jedes andere Wesen dieser…“ Aschebart redete sich in Rage und er sah jetzt sicherlich aus wie ein knallroter Apfel mit Bart. Thorgrimm hörte sich das ganze ohne Probleme an. Was ihn frustrierte und seinen Zorn weiter nährte. Er wollte diesem königlichen Dickschädel endlich klarmachen mit was er sich da nur eingelassen hatte! Verstand er es einfach nicht oder kam ihm Aschebart hysterisch rüber? Die selbstgestellte Frage lies sein Wut noch einmal aufflammen. Ohne zu atmen polterte Aschebart munter weiter und schließlich beruhigten sich auch seine Gefühle. Oder fehlte ihm schon so viel Luft das ihm die Kraft fehlte weiter zu reden? Schließlich musste er verstummen und diese Chance ergriff der Hochkönig.
Mit aller Königlichen Autorität die diesem altem Wesen gegeben war stand Thorgrimm vor ihm. Vermutlich wären selbst Orks und Elfen vor dieser Ausstrahlung zurückgewichen. Und als schließlich seine Stimme erklang, bei allen Göttern, selbst Dämonen müssten da einen Moment ehrfürchtig aufschauen. „Und ich soll Thorus also nur weil du einen Groll gegen ihn hegst das Zwerg sein aberkennen und töten lassen“? Fast hätte er lauthals ja geschrien, doch dann bis er sich lieber auf die Lippen. So würde er ihn nicht überzeugen und Thorgrimm würde nur an seinen Verstand zweifeln. Also sagte er stattdessen: „Mein Hochkönig, ich flehe euch an, nehmt diesen…Zwerg nicht in eure Reihen auf. Er ist nicht nur ein unverlässlicher Diener sondern auch hochgradig gefährlich. Man kann ihm einfach nicht trauen“! Thorgrimm blickte nachdenklich und Aschebart klopfte sich innerlich selbst an der Schulter. Er hätte seine Wut besser kontrollieren sollen und nicht so hochgehen sollen. Er hatte sich damit nur die Glaubwürdigkeit genommen. Er brauchte gute, wohlüberlegte Argumente um den alten Felsbrocken von seiner Meinung abzubringen. Nur, er hatte keine. Nun, keines was er Grollbart vortragen konnte.
Der Blick des Hochkönigs veränderte sich und ein entschlossener Ausdruck erschien in seiner Miene. Aschebart wusste, egal welche Entscheidung der oberste Zwerg nun getroffen hatte, er würde sie ganz bestimmt nicht ändern. „Es tut mir Leid alter Freund, aber ich brauche einen Zwerg wie Thorus. Du solltest nämlich Wissen das er seit mehr als fünfzig Jahren in meinem Dienst steht. Und bis jetzt hat er mich nicht einmal enttäuscht. Und ich beschwöre dich deinen Groll ruhen zu lassen. Wenn wir das Zwergenvolk wieder in alter Größe erstrahlen lassen wollen müssen wir geeint sein. Selbst wenn du einen solchen Hass auf ihn empfindest“. Aschebart sagte dazu nichts. Er war wütend und enttäuscht. Zu enttäuscht um dem Hochkönig zu antworten und zu Wütend um die tausend Fragen in seinem Kopf loszuwerden. So verstrich die Zeit. Aschebart wurde langsam müde und ohne dass er es wirklich bemerkte, glitt er in den Schlaf. Kurz bevor er sich aber in seine Träume flüchten konnte legte der Hochkönig noch etwas auf den Tisch neben seinem Bett. Dann ging er.
Vielleicht bildete es sich Aschebart nur ein, doch er glaubte eine Trauer in den schritten seines Königs vernommen zu haben. Und dies schmerzte ihm sogar mehr als die Wut gegen diesen Bastard Thorus Gemmensplitter Eisenpforte. Aschebart seufzte und wollte sich für die nächsten Stunden von der Welt abkapseln. Er hoffte jedenfalls dass keine Träume seinen Schlaf heimsuchten. Doch kurz bevor er dies tat sah er noch zu dem Tisch zu seiner linken Seite. Er war komplett kahl, bis auf eine Steintafel auf der einige Schriftzeichen standen. Sie kam Aschebart schrecklich bekannt vor doch er war schon zu weit von dieser Welt entfernt um sich noch daran zu erinnern. Kurz darauf schlief er ein und ein lautes schnarchen erklang in dem Raum. Die Öllampe die an der Decke das Licht verbreitete verlosch schließlich und reine Dunkelheit ergoss sich im Zimmer. Einzig das Schnarchen schien Anlass zu geben das der Raum nicht ein einziges Loch im Nichts zu sein schien. Die Zeit verrann und Aschebart schlief zum ersten Mal seit langem einen erholsamen Schlaf. Und auch kein Traum plagte ihn.
Bis auf ein einziges Mal. Einige wenige Momente lang blitze ein Bild von einem Tisch auf. Auf dem Tisch war eine Tafel die im satten grün-blau tönen leuchtete. Doch der Großteil der Tafel wurde von einer riesigen gepanzerten Faust bedeckt. Doch dann war es verschwunden und bis in den frühen Morgengrauen schlief er ungehindert weiter. Als er schließlich erwachte lagen auf dem Tisch neben ihm sein Frühstück sowie ein schöner Humpen Bier. Während er aß und trank dachte er über das Gespräch mit dem Hochkönig zurück. Aschebart bewegte seine Armee und Füße um ihnen wieder Beweglichkeit einzuhauchen. Und erfreut stellte er fest dass es schon leichter ging als gestern. Dadurch in Hochstimmung versetzt beschloss er den Hochkönig die Dinge zu fragen die er ihm schon letzten Abend stellen wollte. Denn kurzen Blitz der Klarheit während seinem Traum hatte er schon längst vergessen.
 
Alter Groll (2)

Doch Aschebart erhielt nicht die Gelegenheit zu fragen. Die Zeit verstrich und es ließ sich niemand blicken. Da er sonst nichts tun konnte versuchte der Zwerg die jetzigen Grenzen seines Körpers auszutesten. Das Ergebnis war ordentlich deprimierend. Sein Gesamter Oberkörper schmerzte schon bei kleinen Bewegungen. Bei größeren oder schnelleren war es als würde noch einmal das Insekten Bein in ihn hineinstoßen. Die Arme waren da schon besser dran. Zwar war viel Kraft durch das viele herumliegen entwichen und auch seine Geschmeidigkeit war katastrophal. Doch nachdem er sie eine Zeit lang bewegt hatte ging es schon viel besser. Erfreut über den kleinen Erfolg machte er dies auch mit seinen anderen Körperteilen. Im Grunde beschäftigte er sich so den gesamten tag. Die einzigen Abwechslung die auftraten waren wenn man ihm eine Mahlzeit brachte oder Aschebart sich erleichtern musste. Die alte Zwergin die ihm Trank und Speis brachte versuchte er vergeblich in ein Gespräch zu binden. Doch gleich nach seinem ersten Wort stellte sie klar dass er die Klappe halten sollte. Natürlich hatte er sie weiter angesprochen. Nur weil sie doppelt so alt war wie er hatte sie nicht das Recht ihm den Mund zu verbieten. Oder in Unwissend zu lassen.
Sie versuchte so schnell wie möglich wieder aus seinem gemach zu gelangen weswegen er nicht einmal wirklich dazukam viel zu sagen. Deswegen konzentrierte er sich vielmehr sie zu beobachten. Zwar nicht die unbedingt stärkste Eigenschaft eines Zwerges, doch Aschebart war schon immer etwas anders gewesen. So kam er dadurch auf drei Erkenntnisse. Die erste war das sie versuchte sich so fern wie möglich von ihm zu befinden. Um mal zu testen ob seine Vermutung stimmte tat er so als würde er sich zufällig etwas im Bett zurechtlegen. Ihre aus weich Reaktion war so heftig das es schon an Zurückspringen reichte. Die zweite Sache war ihr blick. Die alte Zwergin versuchte zwar ein ausdrucksloses Gesicht zu ziehen, doch hier und da brach die Maske. Dahinter lag Unsicherheit, etwas Furcht und eine ordentliche Portion Abscheu. Das alles traf ihn furchtbar hart. Von einem anderem seines Volkes verabscheut zu werden war eine große Schande. Am meisten wenn es eine solch alte Persönlichkeit war wie die Zwergin. Nach der Erkenntnis bemühte er sich nur umso mehr mit ihr ins Gespräch zu kommen. Nun in erster Linie weil er wissen wollte wieso er diesen Blick verdient hatte. Doch es war sinnlos. Am Ende des Abends schließlich kam er auf die dritte Erkenntnis. Dies war das sie vor ihm nicht am meisten Angst zu haben schien. Zufällig hatte er ihre angespannte Körperhaltung mitbekommen als sie der Tafel an seinem Tisch nähergekommen war. Mit aller Vorsicht versuchte sie nicht daran anzukommen. Vergebens. Der Körper der alten Zwergin war längst nicht mehr das was er einmal war. Und so zitterten die Hände unter dem Gewicht des reichhaltigen Abendessens. Beim niederstellen stieß sie dabei an seine Tafel an die ihm von dem merkwürdigen Ort gefolgt war.
Als die Berührung erfolgte war plötzlich alles still. Die Zwergin bewegte sich nicht und Aschebart selbst wartete in ihrem faltigen Gesicht nach einer Reaktion. Schließlich stürmte sie ohne weiteres aus seinem Zimmer. Das einzige was blieb war der letzte Blick den sie in diesem Raum ließ. Voll grauenhafter Angst die ihn selbst auch ängstigten. Danach schlief er irgendwann ein. Aschebart erwachte früh und hoffte doch noch mit der alten Zwergin ins Gespräch zu kommen. Doch als schließlich die Tür geöffnet wurde kam eine ebenso miesgelaunte Zwergin hinein, doch sie war auf jedenfalls nicht seine alte Pflegerin. Überraschend sprach er sie an doch das Gespräch verlief zwar besser als das mit seiner letzten Pflegerin, doch am Ende blieb er genauso unwissend. Auf seine Fragen wo der Hochkönig sich aufhielt, was die Ergebnis des Thronrates schließlich waren und wie lange er noch bis zu seiner kompletten Genesung brauchte, kam genau eine Antwort. „Keine Ahnung“. Langsam wuchs in Aschebart ein gewaltiger Groll. Er verbrachte den zweiten Tag genauso wie den ersten, nur das er dieses Mal sich die Frage stellte wieso sich sein leben nur in Goblin scheiße verwandelt hatte. Als Chaosdiener abgestempelt, von Bolzen und Insekten Beinen durchbohrt. Nicht zu vergessen das halbe Jahr das er im Tiefschlaf verbracht hatte. Und zum krönenden Abschluss wurde er von seinen Pflegern verabscheut und sein Hochkönig schien wichtigeres zu tun zu haben als ihm aus der Grube zu helfen in die er ihn gebracht hatte. Aschebart erschrak so sehr vor seinen eigenen Gedanken und den Groll den sie beinhielten dass er versuchte nicht mehr darüber nachzudenken. Dafür aber dachte er umso mehr über andere Sachen nach. Die ihn letztendlich fertig machten und ihn auch genauso vor sich selbst erschrecken ließ. Aschebart fragte sich wie vielen es eigentlich wirklich bewusst war wieso seine eigenen Leute ihn niedergebolzt hatten. Vielleicht wussten es die meisten nicht und hielten ihn für einen Diener des Chaos? Sein Kiefer verkrampfte sich als er daran dachte das sein gesamter aufgebauter Ruf, den er jahrzehntelang ohne jegliche Clan Hilfe erbaut hatte, nun wegen einer dummen Fehlhandlung im Arsch war. Er ließ sein Frust und seine Wut schließlich auf seinen Tisch aus. Am Ende blutete er an seinen Knöcheln und der Tisch hatte einige Dellen. Ihm kam auch die Frage was er jetzt machen sollte. Vernichteter Ruf bei so ziemlich allen Zwergen, ein Hochkönig der sich zwar schuldig fühlte, aber trotz allem ein König war. Und man wurde nicht König wenn man jedem seiner bekannten einen Gefallen tat der das eigene Ansehen schmälerte. Um es anders zu sagen man musste als Oberhaupt ein verkrampfter Egoist sein der stur wie ein Felsbrocken für sein Volk kämpfte. Und wenn deswegen manche auf der Strecke blieben diente alles nur einem höheren zwecks. Aschebart gab sich keine Illusionen hin das Thorgrimm Grollbart nicht seine eigene Ehre für Karaz Ankor hergeben würde. Dazu war er einfach ein zu guter König. Und zurück zu seinem Clan konnte er genauso wenig. Letzten Endes blieb ihm wohl nur eine Möglichkeit um wieder Arbeit zu finden. Er musste wohl oder übel bei den Menschen Arbeit finden.
Zwergen Arbeiter waren stark gefragt, vom Schmied bis zum Söldner stand ihm alles offen. Dovh bevor er das tun konnte musste ihn der Hochkönig aus seinem Dienst entlassen. Auch wenn andere vielleicht glaubten er habe keine Ehre, so würde er erst seinen Posten verlassen wenn sein Herr ihm das auch erlaubte. Fahnenflucht war einfach noch nie sein Ding gewesen. Im Laufe des Tages bat Aschebart schließlich nach Stift und Papier. Und zu seiner Freude kam beides nach schon geschätzten zehn Minuten zu ihm. Auf den Blättern schrieb er schließlich seine Ideen auf was er alles machen konnte. Dazu kamen noch die Wege wie er dazu kam und wie sicher die Lage war das er es auch in die Tat umsetzen konnte. So verbrachte er den restlichen Tag und er setzte auch voraus dass er morgen das Gleiche tun würde. Doch als er morgens spät erwachte fand er neben sich keine reichhaltige Mahklzeit sondern einen wirklich grimmig dreinblickenden Zwerg. Und bevor Aschebart etwas sagen konnte deutete der Zwerg ihm aufzustehen und nicht zu reden. Aschebart zögerte. Ein unbekannter weckte ihn auf, gab ihm zu befehlen keinen Laut von sich zu geben und ihm zu folgen. Das hörte sich nach genau den Sachen an vor die man ihn als kleiner Hazkal gewarnt hatte. Er überlegte eine etwas längere Zeit während der Zwerg ihn einfach nur Ungeduldig anblickte. Schließlich entschied sich Aschebart dem Zwerg zu folgen. Zwar war der ehemalige Wächter misstrauisch, doch er wollte den ganzen Tag nicht noch einmal damit verbringen sich Gedanken über seine Zukunft zu machen. Und außerdem, er war mitten in Karaz-A-Karak. Dem Herz des Zwergen Reiches und von unbescholtenen und ehrenhaften Zwergen bewohnt. Er würde dem Zwerg schon vertrauen können. Das Bild der Furungar die sich in seinen Erinnerungen eingebrannt hatten verdrängte er.
Selbst wenn, er würde in seinem Zustand nicht einmal einen Goblin fertig machen können. Also versuchte er zitternd aufzustehen. Dank seiner Bewegung der letzten Tage und dem wirklich unglaublichen Heilprozess den sein Körper durchmachte, schaffte er es aufzustehen. Trotz allem aber war er gewaltig schwach und nur sein Stolz hielt ihn noch auf den Füßen. Schwäche durfte er sich in dieser Situation einfach nicht leisten. Er wollte wenigstens als zäher Verräter angesehen werden als ein Schwächling. Sein neuer Führer ging zur Tür und öffnete sie. Nach kurzem spähen bedeutete er Aschebart weiterzumachen. Die Öffentliche Geheimniskrämerei nährten Aschebarts Zweifel noch weiter. Auf so ziemlich alles vorbereitet marschierte der angeschlagene Zwerg zur Tür. Es dauerte beinahe eine Ewigkeit bis er sie endlich erreicht hatte. Doch jeder Schritt schien ihm schwerer zu fallen ohne dass es dabei aber um seine Kraft ging. Es war als wollte ihn irgendetwas dabehalten. An der Tür angekommen war der Druck am stärksten. Er wurde sogar so stark der Aschebart ächzte. Zitternd überlegte er was er tun sollte. Sobald er die Tür schwelle verließ würde er zusammenbrechen wenn der Druck weiter so groß war. Aber einfach dableiben konnte er genauso wenig.
Der Zwerg drehte sich um und betrachtete noch einmal den Raum. Spartanisch eingerichtet und nur mit den wichtigsten Möbel ausgestattet. Schließlich viel sein Blick auf den Tisch neben seinem Bett. Dabei blieb sein Blick auf der Tafel hängen. Der Zwerg fluchte in Gedanken drauf los als er sich zu der Tafel hin bewegte. Und wirklich, der druck verschwand. Sofort blieb Aschebart stehen und wich einen Schritt zurück. Alles in ihm sträubte sich weiter zu der Tafel zu gehen. Seine gesamte Zwergische Natur warnte ihn vor dem ding. Doch gleichzeitig wusste er dass er die Tafel mitnehmen musste wenn er weggehen wollte. Der Zwerg gab sich einen Ruck und ging mit voller Zweifel auf den Tisch zu. Bei jedem Schritt musste er sich zusammenreisen nicht abrupt stehen zu bleiben. Doch dank eines besonders gutmütigen Gottes erreichte der Zwerg den Tisch ohne davor wegzurennen. Aschebart musste sagen dass er sich lieber inmitten eines Pfeilhagels befinden würde als jetzt vor dem Tisch. Eine Zeit lang geschah einfach nichts. Zwar strengte es ihn sehr an einfach stehen zu bleiben, doch etwas warnte Aschebart die Tafel anzugreifen. Ein wütendes Schnauben ließ ihn wieder darauf aufmerksam werden das er erwartet wurde. Und das sein Führer nicht wirklich geduldig zu sein schien was das Warten auf Personen belangte. Naja, welcher Zwerg hatte das schon? Tief einatmend überwand er schließlich seinen Widerstand uns streckte die Hand aus. Langsam umfassten seine Finger den mit Runen verzierten Stein. Aschebart schluckte und hob sie nun komplett hoch. Obwohl er sie jetzt in der Hand hatte stärkte sich das Gefühl sich von dem Ding wegzubewegen. Nur blöd das seinem Gefühl nicht bewusst war das er zusammenbrachen würde wenn er sich zu weit davon entfernte. Aschebart verzog angewidert sein Gesicht als er schließlich seine eigene schwäche in seinen Gedanken raushörte. Er hörte sich ja noch nach einem elenden Elfenweib an!
Schnell drehte sich der Zwerg um und setzte sich in Bewegung. Der Zwerg, der wie Aschebart jetzt auffiel braun-rote Augen hatte, schaute ihn voller Zorn an. Der ehemalige Wächter wollte wieder eine deftige Antwort auf den Blick geben. Doch wieder hob der rotäugige Zwerg nur dem Finger und zwar so energisch das Aschebart es einfach mal runterschluckte. Er hoffte nur dass dieser Steinklumpen einen guten Grund hatte ihm den Mund zu verbieten. Solange sich das geklärt hat eilte Aschebart dem Zwerg nach. Als sie aus dem Tor traten blickte er sich um. Sie waren in einem langen Korridor wo vereinzelt ein paar Tore eingebaut worden waren. Außer ihnen war der gang beinahe komplett verweist. Die einzige andere Person die noch anwesend war eine alte Zwergin auf einem Hocker die fröhlich vor sich hin schnarchte. Er hätte sie sicherlich nicht noch eines zweiten Blickes gewürdigt hätte sie nicht genau vor seiner Pforte geschlafen. Aschebart musste aber auch dann noch zweimal hinschauen um die Zwergin zu erkennen die er als erste gesehen hatte als er aus seinem Traum erwacht war. Der Zwerg runzelte die Stirn. Wieso sollte eine ehrwürdige wie sie, die ihn dazu noch behandelte wie einen gefangen Guhl, vor seiner Tür warten? Doch bevor er wirklich weiter nachdenken konnte marschierte sein Führer schon weiter und eilig schloss Aschebart auf. Nebenbei bemerkte er dass sie nach rechts gingen, weg vom Thron und Schlafsäle des Hochkönigs. Deswegen hoffte der Zwerg wirklich stark dass ihr Ziel nicht weit entfernt war.
Ungefähr hundert Schritte nach diesem Gedanken war er kurz davor umzufallen. Sein gesamter Körper bebte und er bemerkte zähneknirschend dass er sich völlig verschätzt hatte. Er brauchte sicher noch eine Woche um wirklich normal gehen zu können. Und gut ein halbes Jahr um wieder der Zwerg zu sein der er vorher war. Verdammt deprimierend. Doch trotzdem versuchte Aschebart sich weiterzuschleppen. Und zu seiner Überraschung schaffte er es auch. Zwar war es immer noch anstrengend, aber er kam nicht zu den Punkt wo er seinem Körper schließlich aufgab. Es war fast als hätte man ihn kurz vor dem Ende aufgehalten. Doch bald hatte Aschebart keine Zeit mehr zum Denken. Seine Konzentration brauchte er nun völlig um nicht zu stolpern und regelmäßig Luft zu holen. Der Weg zog sich gewaltig in die Länge. Obwohl gerade einmal ein paar Minuten vergangen waren kam es ihm vor als hätte die Sonne schon ihren halben Weg zurückgelegt. Und als die Berge scheinbar sich schon in Luft aufgelöst haben müssen blieb sein Führer vor einer Tür stehen. Keuchend blieb Aschebart stehen. Ein Schmuckloser Torbogen vor einer einfachen Steintüre. An solchen waren sie schon dutzenderweise vorbeigegangen.
Das einzige was sie unterschied war ein leichter Verzierungsunterschied. Selbst Zwerge konnten sich deswegen schnell Iren. Aschebart schwor dass er den Zwerg einen Knoten im Bart machen würde wenn das die falsche Tür war. Doch er machte, nachdem er sich versichert hatte des Aschebarts noch da war, das Tor auf. Mit einer ärgerlichen Geste deutete er ihm einzutreten. Zwar hasste Aschebart es in einen unbekannten raum einzutreten der noch dazu vollkommen dunkel war, doch er wollte sich vor dem Zwerg keine Schwäche erlauben. Oder nicht mehr als er schon getan hatte. Entschlossen trat er ein. Es brauchte einige Momente bis er sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Dabei sah er dass sich in dem Raum einfach nichts befand. Und bevor Aschebart genau wusste was dies bedeutete erklang ein dröhnen und er sah nichts mehr. Erst als er auf den Boden einschlug dachte er sich das ihn irgendetwas am Kopf getroffen haben musste. Dann drang das nicht wieder in seine Gedanken und verschlang Gedanken und verstand.