Der Befleckte teil 1
Das erste was ihm auffiel war der Geruch nach Lavendel. Er musste davon niesen. Aschebart hatte diesen Geruch noch nie gemocht. Es erinnerte ihn an die großen Hallen seiner Heimat. Groß, imposant und mit großen Feuern beleuchtet. Doch die Feuer brachten nicht viel. Es war mehr ein gewaltiges Wechselspiel zwischen Schatten und Licht. Dieser Anblick hatte ihm immer Angst gemacht ohne das er genau wusste wieso. Und jedes Mal wenn er in die Hallen treten musste hatte er diesen Geruch gehabt. Lavendel. Sein Herz stockte bei den Gedanken und nackte Panik flutete in seiner Seele. War er wieder zurück? Doch Aschebart wusste das war unmöglich.
Außer… Es grauste ihn als er sich erinnerte wer ihn niedergeschlagen hatte. War das der Grund wieso keiner hören sollte wie er sein Zimmer verließ? Hatte der Zwerg ihn zurückgebracht in seine Heimat? Nein, das war wirklich unmöglich. Man musste einen langen Weg auf sich nehmen um von Karak-A-Karaz in seine Heimat zu kommen. Doch ganz sicher war sich der Zwerg nicht. Nur seine Augen würden ihn überzeugen können dass er nicht wieder daheim war. Aber eine bekannte Angst verhinderte dass er sie öffnete. Jetzt war er noch ungewiss wo er sich befand. Und damit konnte er besser umgehen als mit der Gewissheit wieder da zu sein. Also blieb er einige Zeit regungslos liegen bis Aschebart doch verwirrt die Augen aufschlug. Er ignorierte aber den ersten Impuls der Neugier und horchte in sich hinein. Doch da war nicht außer seine eigenen Gedanken. Es klang zwar verrückt, selbst in seinen eigenen Ohren, Doch das waren nicht seine Gedanken gewesen. Jedenfalls stimmte davon einiges nicht. Je mehr Aschebart darüber nachdachte, desto mehr kam fiel ihm auf wie sehr seine Gedanken in letzter Zeit anders waren. Es war gar nicht seine Art sich lauter trübsinniger Gedanken hinzugeben. Und doch war sein Geist die letzten zwei Tage ein einziges Jammertal Misstrauen überflutete den Zwerg und mit geistigen Argus Augen überwachte er seine Gedanken und Gefühle.
Einige Momente lang tat er nicht als tief in sich hineinzuhorchen. Doch da war nichts Fremdes! Er war allein in seinem inneren. Doch dies beruhigte den Zwerg ganz und gar nicht. Seiner Rasse war an sich jegliche Art von übernatürlicher Macht zu wieder, solange es keine Runen waren. Panik keimte auf, ähnlich wie damals in diesem festgefrorenen Ort wo er nach seinem komischen Gespräch gelangt war. Doch da kam ihm der Gedanke. Es konnte nur das Ding sein was er aus dem seltsamen Reich mitgenommen hatte. Alle Anzeichen standen dafür, nur wo hatte er es?! Aschebart schaute sich nun das erste Mal im Raum um, wobei er nur nebensächlich den Ort dabei erkundete. Und es gab auch nicht viel zu sagen.
Kleiner Raum, ein Ausgang, nackte Wände und ein wolliger Teppich aus Wollnashornfell. Doch nirgends war diese beschissene Tafel! Und doch fühlte er sich nicht schwach und angeschlagen. Gänzlich anders als er sein Krankenzimmer verlassen hatte. Nein, es ging ihm seit seinem Aufwachen am besten. Dass aber die Wirkung der Tafel auf ihn einmalig war glaubte Aschebart nicht im Mindesten! Sein Kopf fing ordentlich zum Hämmern an und der Zwerg beruhigte sich nach einigen Atemzügen wieder. Wenn er sich jetzt aufregte würde es sich nichts bringen. Und im Moment waren die Tafel und was sie mit ihm machte unwichtig. Wichtig war erstmals herauszufinden wo er bei allen Ahnengöttern war. Aschebart schaute sich noch einmal intensive im Raum um, doch ihm fiel nichts anderes im Blick als was er beim ersten Umschauen schon bemerkt hatte. Seine einzige Möglichkeit aus dem Raum zu kommen war der Durchgang. Dieser war zwar beleuchtet, doch machte er kurz danach eine starke Kurve und entglitt Aschebarts blick. Der Zwerg zögerte hineinzugehen. Zu oft hatte er die Sagen und Legenden seines Volkes über Labyrinthe gehört. Und zu oft verdursteten die tapfersten Helden kaum zwölf schritten neben dem Ausgang oder wurden von monströsen Bestien zu Tode gefoltert. Oder wurden einfach gefressen.
Und der ehemalige Wächter hatte auf nichts wirklich Lust. Also dachte er noch einmal kurz nach was alles passiert war. Der seltsame Zwerg, der dunkle Raum und der Niederschlag. Zwar wusste er nicht genau wie lange er bewusstlos gewesen war, doch es konnte nicht mehr als eine Stunde gewesen sein. Denn die Stelle wo er getroffen worden war eher noch betäubend als schmerzhaft. Was hieß das es nicht lange aus sein konnte. Das alles stimmte ihn ganz positive. Er musste einfach noch in Karaz-A-Karak sein! Um noch einmal ganz sicher zu gehen lauschte Aschebart in sich hinein. Auch wenn es bei Menschen einige Legenden gab was den übernatürlichen Sinn des kleinen Volks unter der Erde anging, so untertrieben sie. Im Prinzip konnte jeder Zwerg vom Bauch heraus sagen wie Tief er sich befand, wie frisch die Luft war und in welche Himmelsrichtung er sich bewegte. Es war sogar bekannt das die Ahnengötter so einen ausgeprägten Sinn hatten das sie sogar spüren konnten welche Kreaturen sich im inneren der Welt bewegten. Vielleicht eine gewaltige Übertreibung, aber sicherlich nicht unmöglich. Aschebart selbst aber konnte das leider nicht und so musste er sich mit seinem Standort begnügen. Das was er aber herausbekam war ziemlich unbefriedigend. Er war nicht außerhalb von Karaz_A-Karak, er war sogar ziemlich in der Mitte der riesigen Stadt. Aschebart war zwar nicht in der Stadt geboren und für Zwergen Verhältnisse noch nicht lange hier, doch er konnte munter behaupten das gesamte Zentrum der Hauptstadt zu kennen.
Und da war entsprechend wenig Platz für einen Raum mit geheimnisvollem Gang. Der Zwerg spuckte aus. Und grummelnd und fluchend stapfte er aus dem Raum. Und hoffte dabei dass er sich bei seinen Vermutungen wirklich nicht irrte. Der Gang entpuppte sich als gewaltige Wendeltreppe. Ungefähr fünf Menschenschritt breit. Die Stufen waren perfekt für Zwergen Füße ausgearbeitet. Die Wände waren nackt, aber sehr gut behauen, selbst für die Verhältnisse seines Volkes. Aschebart fragte sich schon im Geiste wie lange er wohl brauchen würde bis er oben war.
Er schätzt mal eine großzügige halbe Stunde, wenn er schnell war. Wendeltreppe waren berühmt sich Elends lang in den Himmel zu schrauben. Doch zu seinem unfassbaren Gütern umrundete er sie einmal und kam in den nächsten Raum. Dieser frustrierte ihn aber schon wieder. Er war zwar etwas größer als der letzte Raum und es stand auch ein großer Tisch mit Stühlen darin, doch ansonsten war er komplett identisch.
Trotz diesem ersten schlechten Eindruck besah sich Aschebart noch einmal alles genau an. Er fing mit dem Boden an um vielleicht die verräterische Form einer Falltür zu sehen. Dann die mauern ob es eine Geheimtür gab. Und schlussendlich sogar die Decke ob nicht eine verkehrte Falltür nach oben führte. Doch wie im unteren Raum, alles nur gut Poliert und beschlagener, aber nackter Fels. Schlussendlich blieben der Tisch und die Stühle.
Es überraschte Aschebart dass sie allesamt aus Kupfer gefertigt waren. Zwar ein nicht rostbares Metall, aber dennoch sehr leicht zu verbiegen und nicht wirklich belastbar. Kein Zwerg würde sich so etwas ins Haus stellen. Schließlich waren unnütze Gegenstände bei seinem Volk sehr ungern gesehen und die Besitzer wurden oft mit Abscheu betrachtet. Dass gleiche galt für die Stühle. Diese Dinger würden keinen seines Volks lang tragen können ohne zusammenzuklappen wie ein Elf nach einer ordentlichen Kneipenschlägerei! Verächtlich ausschnaufend setzte sich Aschebart kurz entschlossen hin. Egal wo er war, dem Besitzer würde es sicherlich eine Erleuchtung sein zu sehen wie schwach seine Möbel waren. Mit einem Plumps setzte sich sein Hintern auf den Stuhl.
Doch das erwartete krachen erklang nicht. Nicht einmal ein leises Ächzen erklang. Das machte Aschebart stutzig. Zwar hatte er sehr viel von seinem Gewicht verloren, doch selbst ein Elfen Knabe hätte wenigstens einen leichten Abdruck hinterlassen. Da kam dem Zwerg ein Gedanke. Konnte es wirklich sein? Zugleichen teilen Misstrauisch und Neugierig klopfte Aschebart gegen den Stuhl. Und da hörte er es schon. Jedes Metall gab einen anderen klang von sich. Natürlich beeinflusst von Dichte und Form.
Doch Aschebart war sich absolut sicher das der klang anders war als er sein müsste. Er probierte das noch bei allen anderen Gegenständen. Und überall war das gleiche Geräusch. Für ihn bewies das seine Vermutung. Die Stühle und der Tisch waren mit einer speziellen form erschaffen worden. Im inneren bestanden sie aus normalen Eisen. Das aber Rost anfällig war. Und quasi als Schutz und Verzierung war eine dicke Abdeckung Kupfer angebracht. Aber so das die den Metalle sich nur minimalst vereinten und im Grunde geschlossene Schichten bildeten.
Schmiedekunst von höchster Stufe und nur die reichsten seines Volkes konnten sich so etwas leisten. Das verwirrte Aschebart aber im Grunde noch mehr. In Karaz-A-Karak gab es vielleicht ein dutzend Clans die so etwas besaßen, aber keiner von ihnen hatte, soweit Aschebart wusste, ein geheimes Tunnelnetzwerk. Er war ehemaliger Oberster Wächter gewesen. Er wusste mehr oder weniger jeden versteckten Winkel in der Hauptstadt. Verdammt. Egal was er bisher rausgefunden hatte, es kam immer aufs Gleiche hinaus! Anstatt noch länger zu verweilen ging er weiter.
Später wünschte er sich er hätte es nicht getan. Sechsundsiebzig Räume. Die drei ersten nicht mitgezählt. Aschebart fand mindestens fünf Schlafzimmer, genauso viele Räume angefüllt mit Büchern, ein paar Speisekeller die ordentliche Bierfässer enthielten. Am fand der Zwerg alle Arten von Räume die sein Volk benutzten. Gewaltiger Luxus im Grunde. Wenn es ihm möglich wäre, er hätte neunundsiebzig Räume einfach eingerissen und einen alkoholbetriebenen Dampfkessel mit Aufzug reingebaut. Dieser Gedanke half ihm nicht in einem sinnlosen Wutausbruch zu gelangen. Am Ende half ihm aber auch nicht mehr allein der Gedanke daran. Achtzig verdamme leite Zimmer.
Achtzig! Der einzige Grund wieso er das Zimmer nicht komplett verwüstete war, weil es eine Art Vorhalle bildete. Und in dieser Vorhalle gab es nichts außer Wände und da bräuchte er schon die Kraft von zehn Ogern um seiner Wut eindrucksvoll Ausdruck zu verleihen. Und wieder runterzugehen nur um seinen Zorn zu befriedigen, das kam nicht in Frage. Schließlich siegte der Gesunde Zwergen verstand über Gefühle. Seufzend und alle verfluchend die ihn hierhergebracht hatten ging er weiter. Er nahm sich jetzt schon vor beim nächsten Bierfass stehen zu bleiben und einen ordentlichen schluck zu nehmen. Zwar hatte er merkwürdigerweise noch keinen Hunger und auch keinen Durst, aber er war immer noch geschwächt. Und Bier war bekannt erweise die kräftigste Speise die man einnehmen konnte. Aschebart ging die nächste Treppe hinauf und fragte sich welcher Raum wohl als nächstes drankamen. Er schätzte auf ein Schlafzimmer. Und hoffte auf eine große Speisekammer. Interessanterweise war aber beides falsch. Anstatt eines weiteren Zimmer offenbarte sich dem Zwerg ein Gang der zu einer hebe Tür führte. Diese war mit mehreren Mechanismen geschützt. Aschebart überprüfte sie alle.
Und kam zum Schluss dass niemand ohne die Kraft eines Drachen durch die Tür kommen konnte. Außer man wusste wie man die Tür öffnete. Zwar war er sich ziemlich sicher dass der Öffnungsmechanismus nirgendwo rumliegen würde, doch aus Prinzip heraus suchte er danach. Und zu seinem Erstaunen fand er einen Hebel. Natürlich hielt ihn sein Völkischem Misstrauen davon ab den Hebel zu ziehen.
Es war zwar keine Magie, aber man musste schon beschränkter als ein Snotling sein um zu glauben der Hebel sei der Schlüssel. Doch Aschebart fand nichts Weiteres im Gang. Und der Sinn von einem weit entfernten Hebel erschloss sich ihm nicht ganz. Also untersuchte er die höchstwahrscheinliche Falle noch einmal. Aber es gab nicht viel zu sagen. Normaler Hebel. Normales rauf runter Prinzip. Nichts was sonderlich weiterhalf. Aber er wäre kein Zwerg wenn er sich ihn nicht noch einmal anschauen würde.
Dieses Mal nahm er auch sein e Hände zu Hilfe. Nach einigen Minuten in dem er auf keine Erzader stieß kam er schließlich drauf. Der Hebel war nicht ganz oben. Gut ein Finger breit ging er noch hoch. Aschebart bewunderte den Ingenieur. Einfach und trickreich. Anstatt komplizierter Rätsel tat man einfach auf Täuschung. Und da will noch jemand sagen das Zwerge nicht gewitzt waren! Grinsend drückte er den Hebel nach oben. Es ertönte ein klacken und Aschebart drehte sich schon zur Tür als… Nichts geschah.
Fassungslos schaute sich der Zwerg um. Keine offene Tür, keine Fallen, keine monströsen Wesen aus plötzlich auftauchenden Nischen. Es kam nicht einmal was so simples wie ein gewaltiger Felsen der alles zu Matsch verarbeitete was ihm im Weg stand. Verdammte Goblinkacke! Angefressen sah sich Aschebart den Hebel noch einmal an und tat einfach das, weswegen er im Geiste ein Vielzahl von Völkern verlacht hatte. Er drückte den Hebel nach unten. Vermutlich hatte er die Genialität des Zwerges der das alles erschaffen hatte einfach überschätzt. Mit mehr Kraft als angemessen stürzte er sich auf die Stang. Doch anstatt das der Hebel runterging drückte Aschebart ihn versehentlich ein. Mehrmals klackte etwas, die Wände fingen leicht zu beben an und der Zwerg war sich ziemlich sicher die falle gefunden zu haben. So ein Mist!
Verzweifelnd versuchte er die Stange wieder rauszuziehen und in die unter Position zu schieben. Doch es ging nicht. In seiner Verzweiflung versuchte er jede mögliche Richtung, doch nichts gelang. Am Ende rammte er das Ding versehentlich noch tiefer hinein bis nur noch die Kugel rausschaute. Angst fraß sich in seinem Herz als er daran dachte allein in diesen Gemäuern zu sterben. Aschebart schaute sich sorgsam um und packte den noch rausragenden Knauf. Nur für den Fall das der Boden unter seinen Füßen sich als Trügerisch herausstellte. Doch das Beben hörte auf und es kamen auch keine Geräusche mehr aus der Wand. Misstrauisch blickte sich der Zwerg um. Doch das einzige was sich verändert hatte, war das die Riegel der Tür nicht mehr versperrt waren.
Aschebart schaute verwundert darauf. Hatte er es wirklich geschafft durch pures Glück geschafft die Falle zu überleben? Das Misstrauen blieb. Doch er konnte auch nicht ewig rumstehen und darauf warten dass er eine Falle entdeckte. Schweren Herzens tat er also das einzige was er machen konnte. Er tastete sich langsam vor. Ein Schritt nichts geschah. Aschebart machte einen weiteren. Auch da geschah nichts. Also machte er noch einen Schritt. Dabei verlagerte er sein Gewicht auf seinem derzeitigen Standpunkt. Ein klicken erklang und der Zwerg spürte einen scharfen Luftzug an seiner rechten Wange. Ein starkes klingen schallte durch den Gang und vor den Füßen des Zwerges viel ein zwei Zoll dicker Bolzen mit Eisenspitze. Nun, wenigstens war es kein gewaltiger riesen Felsen.
Aschebart musste schmunzeln. Selbst jetzt schlug sich sein Galgen Humor durch. Nun stellte sich aber die Frage wie er die restlichen drei schritt zur Tür machen konnte ohne von Bolzen durchlöchert zu werden. Der Zwerg drehte sich um das Loch zu sehen aus dem der Bolzen gekommen war. Doch es gab nichts zu sehen. Es sah alles so aus wie vorher und in Aschebart nährte sich der Verdacht das doch vielleicht Magie im Spiel war. Aber das war eher unwahrscheinlich. Es gab nur wenige Zwerge die die Zauberei ausübten und die waren nicht sonderlich beliebt. Ein Zwerg der was auf sich hielt sicherte sein Haus mit ausgeklügelten Fallen oder Irrgärten. Und mehr als nur ein paar allzu kluge Diebe, allen voran Elfen, hatten schon erlebt das eine Schlachtaxt die von der Decke runtersauste genauso tödlich war wie ein Feuerball. Und weit weniger aufwendig. In diesem Moment wäre es dem Zwerg um einiges lieber das Fallen sich kleinerer Beliebtheit erfreuen könnte.
Aber rumphilosophieren brachte nichts. Wie anfangs tastete er sich langsam vor. Es war sogar eher so dass er über den Boden rutschte. Und dieses Mal war extremste froh darüber dass er so beträchtlich abgenommen hatte. Es brauchte schon sein ganzes Gewicht damit sich einer der Bolzen löste. Und so das er sich immer etwas breitbeinig fortbewegte ging kein Geschoss Hagel auf ihm nieder. Aschebart erreichte die Tür und ohne zu zögern öffnete er sie. Nachdem sie gute fünf Zoll aufgegangen war erschallte wieder ein Klicken und reflexartig warf er sich auf den Boden. Dann erklang schon ein Krachen und es fing in Aschebarts Ohren zu dröhnen an. Perplex und auch Orientierungslos versuchte er sich aufzurappeln. Alles was er zusammenbrachte war aber das er umfiel. Statt es noch einmal zu versuchen wartete der Zwerg ab. Es dauerte lange, viel zu lange nach seinem Geschmack.
Vorsichtig stand er auf. Die Tür stand nun komplett offen, ein zwei Zwerge schwerer Riesen Amboss. Baumelte genau davor. Er hatte eine Höhe von anderthalb Metern und Aschebart schätzte das selbst ein Oger mit gebrochen Kreuz elendig krepieren würde. Aschebart blickte nach oben und betrachtete das Loch in dem sich der Amboss befunden hatte. Die Decke hatte ein nahtlos mit der Mauer verschmelzende Lucke. Stark genug das der Amboss nicht durch brach und dünn genug das man sie allein wieder einhängen konnte. Jedenfalls wenn man groß genug war. Der Amboss selbst war an einer Handballen großen Kette befestigt sich tief in den Stein verankerte. Doch mehr interessierte den Zwerg auch nicht mehr. So schnell und vorsichtig wie möglich verließ er den Gang und betrat eine Art Zwischenraum. Ohne lange zu überlegen ging Aschebart durch. Es konnte schon sein das auch hier noch Fallen waren, doch wie sollte er sie überrumpeln?
Er vertraute lieber das Valya ihren Schutz über ihn Spinte als das er sich irgendwo an der Wand herumtastete. Und die Ahnen waren mit ihm. Er durfte nicht vergessen am nächsten Tag am Schrein der Ahnengötter eine Firmat Blume zu hinterlassen. Schnell ließ er den Raum hinter sich und stieß eine einfache Tür aus Eisen auf. Dahinter erschien ein weiteres Zimmer, aber ungleich größer als alle anderen Räume die Aschebart bis jetzt in dem komplex gesehen hatte. Die Wände waren mit Teppichen und Mosaiken ausgestattet. Sein zeigten wichtige Momente in der Geschichte der Dawi.
Der Zug in den Norden, der Kampf gegen das Chaos, die Freundschaft mit den Elfen. Erinnerungen von tausenden Jahren. Die Decke war mit gewaltigen Säulen gefestigt. Die trutzigen Monolithen waren so groß das man zehn Zwerge bräuchte um sie zu umspannen. Zwei große Kamine standen jeweils auf einer Seite und gaben eine prickelnde Wärme von sich. Am Boden waren einige Bettvorleger. Von Hochlandrinder Häuten bis hin zu Mammut Fellen war fast alles vertreten, was es gefährliches im Weltangebirge gab. Aber wie schon zu oft in letzter Zeit war es das letzte im Raum was er erblickte, das ihn erstaunte. Denn weiter oben im Raum, etwas verdeckt von einer der riesigen Säulen war ein kleiner Tisch mit einem Stuhl hingestellt worden.
Ein Paradox inmitten dieser Dawi Baukunst. Etwas hinter dem Tisch dann stand eine Person, im Zwergischem Thain Rüstzeug. Der Zwerg hielt ein Buch in der Hand und schien Aschebart nicht einmal bemerkt zu haben. Ohne lange zu überlegen ging der bärtige zu seinem Artgenossen. Er brauchte mehr als zweihundert schritt bis er die letzte Säule passierte und so gut wie hinter dem anderen Zwerg stand. Aschebart wollte schon etwas sagen als der Zwerg plötzlich sein Buch zuschlug und sich umdrehte. Und das war dann auch der Moment wo Aschebart vor erstaunen fast umgefallen wäre.
Das erste was ihm auffiel war der Geruch nach Lavendel. Er musste davon niesen. Aschebart hatte diesen Geruch noch nie gemocht. Es erinnerte ihn an die großen Hallen seiner Heimat. Groß, imposant und mit großen Feuern beleuchtet. Doch die Feuer brachten nicht viel. Es war mehr ein gewaltiges Wechselspiel zwischen Schatten und Licht. Dieser Anblick hatte ihm immer Angst gemacht ohne das er genau wusste wieso. Und jedes Mal wenn er in die Hallen treten musste hatte er diesen Geruch gehabt. Lavendel. Sein Herz stockte bei den Gedanken und nackte Panik flutete in seiner Seele. War er wieder zurück? Doch Aschebart wusste das war unmöglich.
Außer… Es grauste ihn als er sich erinnerte wer ihn niedergeschlagen hatte. War das der Grund wieso keiner hören sollte wie er sein Zimmer verließ? Hatte der Zwerg ihn zurückgebracht in seine Heimat? Nein, das war wirklich unmöglich. Man musste einen langen Weg auf sich nehmen um von Karak-A-Karaz in seine Heimat zu kommen. Doch ganz sicher war sich der Zwerg nicht. Nur seine Augen würden ihn überzeugen können dass er nicht wieder daheim war. Aber eine bekannte Angst verhinderte dass er sie öffnete. Jetzt war er noch ungewiss wo er sich befand. Und damit konnte er besser umgehen als mit der Gewissheit wieder da zu sein. Also blieb er einige Zeit regungslos liegen bis Aschebart doch verwirrt die Augen aufschlug. Er ignorierte aber den ersten Impuls der Neugier und horchte in sich hinein. Doch da war nicht außer seine eigenen Gedanken. Es klang zwar verrückt, selbst in seinen eigenen Ohren, Doch das waren nicht seine Gedanken gewesen. Jedenfalls stimmte davon einiges nicht. Je mehr Aschebart darüber nachdachte, desto mehr kam fiel ihm auf wie sehr seine Gedanken in letzter Zeit anders waren. Es war gar nicht seine Art sich lauter trübsinniger Gedanken hinzugeben. Und doch war sein Geist die letzten zwei Tage ein einziges Jammertal Misstrauen überflutete den Zwerg und mit geistigen Argus Augen überwachte er seine Gedanken und Gefühle.
Einige Momente lang tat er nicht als tief in sich hineinzuhorchen. Doch da war nichts Fremdes! Er war allein in seinem inneren. Doch dies beruhigte den Zwerg ganz und gar nicht. Seiner Rasse war an sich jegliche Art von übernatürlicher Macht zu wieder, solange es keine Runen waren. Panik keimte auf, ähnlich wie damals in diesem festgefrorenen Ort wo er nach seinem komischen Gespräch gelangt war. Doch da kam ihm der Gedanke. Es konnte nur das Ding sein was er aus dem seltsamen Reich mitgenommen hatte. Alle Anzeichen standen dafür, nur wo hatte er es?! Aschebart schaute sich nun das erste Mal im Raum um, wobei er nur nebensächlich den Ort dabei erkundete. Und es gab auch nicht viel zu sagen.
Kleiner Raum, ein Ausgang, nackte Wände und ein wolliger Teppich aus Wollnashornfell. Doch nirgends war diese beschissene Tafel! Und doch fühlte er sich nicht schwach und angeschlagen. Gänzlich anders als er sein Krankenzimmer verlassen hatte. Nein, es ging ihm seit seinem Aufwachen am besten. Dass aber die Wirkung der Tafel auf ihn einmalig war glaubte Aschebart nicht im Mindesten! Sein Kopf fing ordentlich zum Hämmern an und der Zwerg beruhigte sich nach einigen Atemzügen wieder. Wenn er sich jetzt aufregte würde es sich nichts bringen. Und im Moment waren die Tafel und was sie mit ihm machte unwichtig. Wichtig war erstmals herauszufinden wo er bei allen Ahnengöttern war. Aschebart schaute sich noch einmal intensive im Raum um, doch ihm fiel nichts anderes im Blick als was er beim ersten Umschauen schon bemerkt hatte. Seine einzige Möglichkeit aus dem Raum zu kommen war der Durchgang. Dieser war zwar beleuchtet, doch machte er kurz danach eine starke Kurve und entglitt Aschebarts blick. Der Zwerg zögerte hineinzugehen. Zu oft hatte er die Sagen und Legenden seines Volkes über Labyrinthe gehört. Und zu oft verdursteten die tapfersten Helden kaum zwölf schritten neben dem Ausgang oder wurden von monströsen Bestien zu Tode gefoltert. Oder wurden einfach gefressen.
Und der ehemalige Wächter hatte auf nichts wirklich Lust. Also dachte er noch einmal kurz nach was alles passiert war. Der seltsame Zwerg, der dunkle Raum und der Niederschlag. Zwar wusste er nicht genau wie lange er bewusstlos gewesen war, doch es konnte nicht mehr als eine Stunde gewesen sein. Denn die Stelle wo er getroffen worden war eher noch betäubend als schmerzhaft. Was hieß das es nicht lange aus sein konnte. Das alles stimmte ihn ganz positive. Er musste einfach noch in Karaz-A-Karak sein! Um noch einmal ganz sicher zu gehen lauschte Aschebart in sich hinein. Auch wenn es bei Menschen einige Legenden gab was den übernatürlichen Sinn des kleinen Volks unter der Erde anging, so untertrieben sie. Im Prinzip konnte jeder Zwerg vom Bauch heraus sagen wie Tief er sich befand, wie frisch die Luft war und in welche Himmelsrichtung er sich bewegte. Es war sogar bekannt das die Ahnengötter so einen ausgeprägten Sinn hatten das sie sogar spüren konnten welche Kreaturen sich im inneren der Welt bewegten. Vielleicht eine gewaltige Übertreibung, aber sicherlich nicht unmöglich. Aschebart selbst aber konnte das leider nicht und so musste er sich mit seinem Standort begnügen. Das was er aber herausbekam war ziemlich unbefriedigend. Er war nicht außerhalb von Karaz_A-Karak, er war sogar ziemlich in der Mitte der riesigen Stadt. Aschebart war zwar nicht in der Stadt geboren und für Zwergen Verhältnisse noch nicht lange hier, doch er konnte munter behaupten das gesamte Zentrum der Hauptstadt zu kennen.
Und da war entsprechend wenig Platz für einen Raum mit geheimnisvollem Gang. Der Zwerg spuckte aus. Und grummelnd und fluchend stapfte er aus dem Raum. Und hoffte dabei dass er sich bei seinen Vermutungen wirklich nicht irrte. Der Gang entpuppte sich als gewaltige Wendeltreppe. Ungefähr fünf Menschenschritt breit. Die Stufen waren perfekt für Zwergen Füße ausgearbeitet. Die Wände waren nackt, aber sehr gut behauen, selbst für die Verhältnisse seines Volkes. Aschebart fragte sich schon im Geiste wie lange er wohl brauchen würde bis er oben war.
Er schätzt mal eine großzügige halbe Stunde, wenn er schnell war. Wendeltreppe waren berühmt sich Elends lang in den Himmel zu schrauben. Doch zu seinem unfassbaren Gütern umrundete er sie einmal und kam in den nächsten Raum. Dieser frustrierte ihn aber schon wieder. Er war zwar etwas größer als der letzte Raum und es stand auch ein großer Tisch mit Stühlen darin, doch ansonsten war er komplett identisch.
Trotz diesem ersten schlechten Eindruck besah sich Aschebart noch einmal alles genau an. Er fing mit dem Boden an um vielleicht die verräterische Form einer Falltür zu sehen. Dann die mauern ob es eine Geheimtür gab. Und schlussendlich sogar die Decke ob nicht eine verkehrte Falltür nach oben führte. Doch wie im unteren Raum, alles nur gut Poliert und beschlagener, aber nackter Fels. Schlussendlich blieben der Tisch und die Stühle.
Es überraschte Aschebart dass sie allesamt aus Kupfer gefertigt waren. Zwar ein nicht rostbares Metall, aber dennoch sehr leicht zu verbiegen und nicht wirklich belastbar. Kein Zwerg würde sich so etwas ins Haus stellen. Schließlich waren unnütze Gegenstände bei seinem Volk sehr ungern gesehen und die Besitzer wurden oft mit Abscheu betrachtet. Dass gleiche galt für die Stühle. Diese Dinger würden keinen seines Volks lang tragen können ohne zusammenzuklappen wie ein Elf nach einer ordentlichen Kneipenschlägerei! Verächtlich ausschnaufend setzte sich Aschebart kurz entschlossen hin. Egal wo er war, dem Besitzer würde es sicherlich eine Erleuchtung sein zu sehen wie schwach seine Möbel waren. Mit einem Plumps setzte sich sein Hintern auf den Stuhl.
Doch das erwartete krachen erklang nicht. Nicht einmal ein leises Ächzen erklang. Das machte Aschebart stutzig. Zwar hatte er sehr viel von seinem Gewicht verloren, doch selbst ein Elfen Knabe hätte wenigstens einen leichten Abdruck hinterlassen. Da kam dem Zwerg ein Gedanke. Konnte es wirklich sein? Zugleichen teilen Misstrauisch und Neugierig klopfte Aschebart gegen den Stuhl. Und da hörte er es schon. Jedes Metall gab einen anderen klang von sich. Natürlich beeinflusst von Dichte und Form.
Doch Aschebart war sich absolut sicher das der klang anders war als er sein müsste. Er probierte das noch bei allen anderen Gegenständen. Und überall war das gleiche Geräusch. Für ihn bewies das seine Vermutung. Die Stühle und der Tisch waren mit einer speziellen form erschaffen worden. Im inneren bestanden sie aus normalen Eisen. Das aber Rost anfällig war. Und quasi als Schutz und Verzierung war eine dicke Abdeckung Kupfer angebracht. Aber so das die den Metalle sich nur minimalst vereinten und im Grunde geschlossene Schichten bildeten.
Schmiedekunst von höchster Stufe und nur die reichsten seines Volkes konnten sich so etwas leisten. Das verwirrte Aschebart aber im Grunde noch mehr. In Karaz-A-Karak gab es vielleicht ein dutzend Clans die so etwas besaßen, aber keiner von ihnen hatte, soweit Aschebart wusste, ein geheimes Tunnelnetzwerk. Er war ehemaliger Oberster Wächter gewesen. Er wusste mehr oder weniger jeden versteckten Winkel in der Hauptstadt. Verdammt. Egal was er bisher rausgefunden hatte, es kam immer aufs Gleiche hinaus! Anstatt noch länger zu verweilen ging er weiter.
Später wünschte er sich er hätte es nicht getan. Sechsundsiebzig Räume. Die drei ersten nicht mitgezählt. Aschebart fand mindestens fünf Schlafzimmer, genauso viele Räume angefüllt mit Büchern, ein paar Speisekeller die ordentliche Bierfässer enthielten. Am fand der Zwerg alle Arten von Räume die sein Volk benutzten. Gewaltiger Luxus im Grunde. Wenn es ihm möglich wäre, er hätte neunundsiebzig Räume einfach eingerissen und einen alkoholbetriebenen Dampfkessel mit Aufzug reingebaut. Dieser Gedanke half ihm nicht in einem sinnlosen Wutausbruch zu gelangen. Am Ende half ihm aber auch nicht mehr allein der Gedanke daran. Achtzig verdamme leite Zimmer.
Achtzig! Der einzige Grund wieso er das Zimmer nicht komplett verwüstete war, weil es eine Art Vorhalle bildete. Und in dieser Vorhalle gab es nichts außer Wände und da bräuchte er schon die Kraft von zehn Ogern um seiner Wut eindrucksvoll Ausdruck zu verleihen. Und wieder runterzugehen nur um seinen Zorn zu befriedigen, das kam nicht in Frage. Schließlich siegte der Gesunde Zwergen verstand über Gefühle. Seufzend und alle verfluchend die ihn hierhergebracht hatten ging er weiter. Er nahm sich jetzt schon vor beim nächsten Bierfass stehen zu bleiben und einen ordentlichen schluck zu nehmen. Zwar hatte er merkwürdigerweise noch keinen Hunger und auch keinen Durst, aber er war immer noch geschwächt. Und Bier war bekannt erweise die kräftigste Speise die man einnehmen konnte. Aschebart ging die nächste Treppe hinauf und fragte sich welcher Raum wohl als nächstes drankamen. Er schätzte auf ein Schlafzimmer. Und hoffte auf eine große Speisekammer. Interessanterweise war aber beides falsch. Anstatt eines weiteren Zimmer offenbarte sich dem Zwerg ein Gang der zu einer hebe Tür führte. Diese war mit mehreren Mechanismen geschützt. Aschebart überprüfte sie alle.
Und kam zum Schluss dass niemand ohne die Kraft eines Drachen durch die Tür kommen konnte. Außer man wusste wie man die Tür öffnete. Zwar war er sich ziemlich sicher dass der Öffnungsmechanismus nirgendwo rumliegen würde, doch aus Prinzip heraus suchte er danach. Und zu seinem Erstaunen fand er einen Hebel. Natürlich hielt ihn sein Völkischem Misstrauen davon ab den Hebel zu ziehen.
Es war zwar keine Magie, aber man musste schon beschränkter als ein Snotling sein um zu glauben der Hebel sei der Schlüssel. Doch Aschebart fand nichts Weiteres im Gang. Und der Sinn von einem weit entfernten Hebel erschloss sich ihm nicht ganz. Also untersuchte er die höchstwahrscheinliche Falle noch einmal. Aber es gab nicht viel zu sagen. Normaler Hebel. Normales rauf runter Prinzip. Nichts was sonderlich weiterhalf. Aber er wäre kein Zwerg wenn er sich ihn nicht noch einmal anschauen würde.
Dieses Mal nahm er auch sein e Hände zu Hilfe. Nach einigen Minuten in dem er auf keine Erzader stieß kam er schließlich drauf. Der Hebel war nicht ganz oben. Gut ein Finger breit ging er noch hoch. Aschebart bewunderte den Ingenieur. Einfach und trickreich. Anstatt komplizierter Rätsel tat man einfach auf Täuschung. Und da will noch jemand sagen das Zwerge nicht gewitzt waren! Grinsend drückte er den Hebel nach oben. Es ertönte ein klacken und Aschebart drehte sich schon zur Tür als… Nichts geschah.
Fassungslos schaute sich der Zwerg um. Keine offene Tür, keine Fallen, keine monströsen Wesen aus plötzlich auftauchenden Nischen. Es kam nicht einmal was so simples wie ein gewaltiger Felsen der alles zu Matsch verarbeitete was ihm im Weg stand. Verdammte Goblinkacke! Angefressen sah sich Aschebart den Hebel noch einmal an und tat einfach das, weswegen er im Geiste ein Vielzahl von Völkern verlacht hatte. Er drückte den Hebel nach unten. Vermutlich hatte er die Genialität des Zwerges der das alles erschaffen hatte einfach überschätzt. Mit mehr Kraft als angemessen stürzte er sich auf die Stang. Doch anstatt das der Hebel runterging drückte Aschebart ihn versehentlich ein. Mehrmals klackte etwas, die Wände fingen leicht zu beben an und der Zwerg war sich ziemlich sicher die falle gefunden zu haben. So ein Mist!
Verzweifelnd versuchte er die Stange wieder rauszuziehen und in die unter Position zu schieben. Doch es ging nicht. In seiner Verzweiflung versuchte er jede mögliche Richtung, doch nichts gelang. Am Ende rammte er das Ding versehentlich noch tiefer hinein bis nur noch die Kugel rausschaute. Angst fraß sich in seinem Herz als er daran dachte allein in diesen Gemäuern zu sterben. Aschebart schaute sich sorgsam um und packte den noch rausragenden Knauf. Nur für den Fall das der Boden unter seinen Füßen sich als Trügerisch herausstellte. Doch das Beben hörte auf und es kamen auch keine Geräusche mehr aus der Wand. Misstrauisch blickte sich der Zwerg um. Doch das einzige was sich verändert hatte, war das die Riegel der Tür nicht mehr versperrt waren.
Aschebart schaute verwundert darauf. Hatte er es wirklich geschafft durch pures Glück geschafft die Falle zu überleben? Das Misstrauen blieb. Doch er konnte auch nicht ewig rumstehen und darauf warten dass er eine Falle entdeckte. Schweren Herzens tat er also das einzige was er machen konnte. Er tastete sich langsam vor. Ein Schritt nichts geschah. Aschebart machte einen weiteren. Auch da geschah nichts. Also machte er noch einen Schritt. Dabei verlagerte er sein Gewicht auf seinem derzeitigen Standpunkt. Ein klicken erklang und der Zwerg spürte einen scharfen Luftzug an seiner rechten Wange. Ein starkes klingen schallte durch den Gang und vor den Füßen des Zwerges viel ein zwei Zoll dicker Bolzen mit Eisenspitze. Nun, wenigstens war es kein gewaltiger riesen Felsen.
Aschebart musste schmunzeln. Selbst jetzt schlug sich sein Galgen Humor durch. Nun stellte sich aber die Frage wie er die restlichen drei schritt zur Tür machen konnte ohne von Bolzen durchlöchert zu werden. Der Zwerg drehte sich um das Loch zu sehen aus dem der Bolzen gekommen war. Doch es gab nichts zu sehen. Es sah alles so aus wie vorher und in Aschebart nährte sich der Verdacht das doch vielleicht Magie im Spiel war. Aber das war eher unwahrscheinlich. Es gab nur wenige Zwerge die die Zauberei ausübten und die waren nicht sonderlich beliebt. Ein Zwerg der was auf sich hielt sicherte sein Haus mit ausgeklügelten Fallen oder Irrgärten. Und mehr als nur ein paar allzu kluge Diebe, allen voran Elfen, hatten schon erlebt das eine Schlachtaxt die von der Decke runtersauste genauso tödlich war wie ein Feuerball. Und weit weniger aufwendig. In diesem Moment wäre es dem Zwerg um einiges lieber das Fallen sich kleinerer Beliebtheit erfreuen könnte.
Aber rumphilosophieren brachte nichts. Wie anfangs tastete er sich langsam vor. Es war sogar eher so dass er über den Boden rutschte. Und dieses Mal war extremste froh darüber dass er so beträchtlich abgenommen hatte. Es brauchte schon sein ganzes Gewicht damit sich einer der Bolzen löste. Und so das er sich immer etwas breitbeinig fortbewegte ging kein Geschoss Hagel auf ihm nieder. Aschebart erreichte die Tür und ohne zu zögern öffnete er sie. Nachdem sie gute fünf Zoll aufgegangen war erschallte wieder ein Klicken und reflexartig warf er sich auf den Boden. Dann erklang schon ein Krachen und es fing in Aschebarts Ohren zu dröhnen an. Perplex und auch Orientierungslos versuchte er sich aufzurappeln. Alles was er zusammenbrachte war aber das er umfiel. Statt es noch einmal zu versuchen wartete der Zwerg ab. Es dauerte lange, viel zu lange nach seinem Geschmack.
Vorsichtig stand er auf. Die Tür stand nun komplett offen, ein zwei Zwerge schwerer Riesen Amboss. Baumelte genau davor. Er hatte eine Höhe von anderthalb Metern und Aschebart schätzte das selbst ein Oger mit gebrochen Kreuz elendig krepieren würde. Aschebart blickte nach oben und betrachtete das Loch in dem sich der Amboss befunden hatte. Die Decke hatte ein nahtlos mit der Mauer verschmelzende Lucke. Stark genug das der Amboss nicht durch brach und dünn genug das man sie allein wieder einhängen konnte. Jedenfalls wenn man groß genug war. Der Amboss selbst war an einer Handballen großen Kette befestigt sich tief in den Stein verankerte. Doch mehr interessierte den Zwerg auch nicht mehr. So schnell und vorsichtig wie möglich verließ er den Gang und betrat eine Art Zwischenraum. Ohne lange zu überlegen ging Aschebart durch. Es konnte schon sein das auch hier noch Fallen waren, doch wie sollte er sie überrumpeln?
Er vertraute lieber das Valya ihren Schutz über ihn Spinte als das er sich irgendwo an der Wand herumtastete. Und die Ahnen waren mit ihm. Er durfte nicht vergessen am nächsten Tag am Schrein der Ahnengötter eine Firmat Blume zu hinterlassen. Schnell ließ er den Raum hinter sich und stieß eine einfache Tür aus Eisen auf. Dahinter erschien ein weiteres Zimmer, aber ungleich größer als alle anderen Räume die Aschebart bis jetzt in dem komplex gesehen hatte. Die Wände waren mit Teppichen und Mosaiken ausgestattet. Sein zeigten wichtige Momente in der Geschichte der Dawi.
Der Zug in den Norden, der Kampf gegen das Chaos, die Freundschaft mit den Elfen. Erinnerungen von tausenden Jahren. Die Decke war mit gewaltigen Säulen gefestigt. Die trutzigen Monolithen waren so groß das man zehn Zwerge bräuchte um sie zu umspannen. Zwei große Kamine standen jeweils auf einer Seite und gaben eine prickelnde Wärme von sich. Am Boden waren einige Bettvorleger. Von Hochlandrinder Häuten bis hin zu Mammut Fellen war fast alles vertreten, was es gefährliches im Weltangebirge gab. Aber wie schon zu oft in letzter Zeit war es das letzte im Raum was er erblickte, das ihn erstaunte. Denn weiter oben im Raum, etwas verdeckt von einer der riesigen Säulen war ein kleiner Tisch mit einem Stuhl hingestellt worden.
Ein Paradox inmitten dieser Dawi Baukunst. Etwas hinter dem Tisch dann stand eine Person, im Zwergischem Thain Rüstzeug. Der Zwerg hielt ein Buch in der Hand und schien Aschebart nicht einmal bemerkt zu haben. Ohne lange zu überlegen ging der bärtige zu seinem Artgenossen. Er brauchte mehr als zweihundert schritt bis er die letzte Säule passierte und so gut wie hinter dem anderen Zwerg stand. Aschebart wollte schon etwas sagen als der Zwerg plötzlich sein Buch zuschlug und sich umdrehte. Und das war dann auch der Moment wo Aschebart vor erstaunen fast umgefallen wäre.
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