40k Sternenstaub [Update 14.07]

Here we go.
Damit SHOKer auch noch was zu lesen :>
Immer noch Kapitel 1, ich hab diesmal nichts vergessen, zum Glück ^^

Und auch heir wieder - das aktuelle Word-Doc -> *Link*

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Wissenschaftler-Viertel, Ilos-Prime

Illos, Homeworld-Cluster

Es roch schon hier penetrant nach Desinfektionsmitteln.
Ihre Hände waren kalt und schwitzig. Ihr Herz raste und sie versuchte, ihre Anspannung so gut es eben ging zu verstecken. Verdammt – wann war sie das letzte Mal so aufgeregt gewesen? Dabei ging es hier doch nicht mal um einen Kampfeinsatz. Die Schmerzen in der Brust, dem linken Arm und in der Magengegend waren auch nicht gerade zuträglich für die Situation.
Chaiya Sernos fuhr sich mit der Hand durch die dunkelroten Haare und atmete schwer. Mit einem schnellen Blick überprüfte sie nochmal den korrekten Sitzt ihrer mit Orden und Auszeichnungen geschmückten schwarzen Paradeuniform, rückte ihren Pulsar-Halsorden noch einmal zurecht und vergewisserte sich, das ihre Mähne entsprechend gebändigt war.
Solche Anlässe waren eigentlich überhaupt nichts für den StarColonel, aber es musste nun mal sein – es sollte sein; das war sie ihr schuldig und sie verdiente es so. Immerhin hatte sie dieser Kriegerin zu verdanken, dass sie überhaupt heute hier stehen konnte. Als die verspiegelte Aufzugtür sich schließlich öffnete hob sie den Kopf und nickte entschlossen, bevor sie mit dem schwarzen Koffer an der Hand die große Halle betrat. So residierte also die Wissenschaftlerkaste. Interessant. Sie ließ den Blick ein wenig schweifen und schüttelte den Kopf. Die Halle war wirklich riesig. Soviel Dekadenz, soviel Überheblichkeit. Unfassbar das jemand dieses Bauwerk überhaupt genehmigt hatte.
Andererseits konnte sie es ihnen nicht ganz verdenken. Hier entstand neues Leben. Sauber und rein, soweit es eben ging. Die Wissenschaftler hielten die Zukunft ihrer Rasse in den Händen. Dürfte man da nicht ein wenig Pomp nach außen tragen?
Der schwarze Marmor auf dem Fußboden, die großen, gräulichen Säulen die sich gen Decke erhoben und die Unmengen von verbautem Glas, die einen wunderbaren Blick auf den Wasserfall keinen Klick entfernt zuließen – fast kam sich der StarColonel eher in einem Urlaubsparadies vor, als in einer wissenschaftlichen Einrichtung.

Einer der drei Wissenschaftler, die offenbar auf ihre Ankunft gewartet hatten löste sich von der kleinen Gruppe und kam ihr entgegen, streckte der Frau zum Gruße die Hand entgegen und setze eine ernste Miene auf.
„StarColonel Sernos. Ich freue mich sie zu sehen, auch wenn der Grund für ihre Anwesenheit nicht sonderlich erfreulich ist.“
„Nicht sonderlich erfreulich?“ Chaiya hob eine Augenbraue, so dass sich das Bild der rothaarigen Frau mit dem kritischen Gesichtsausdruck und der steil angehobenen Braue ergab, der so typisch für den StarColonel war. Die angebotene Hand ignorierte sie geflissentlich.
„Wahrscheinlich sind ihnen unsere Gebräuche nicht zu 100 Prozent geläufig, aber selbst sie sollten schon mitbekommen haben, dass es für eine Kriegerin keine größere Ehre geben kann.“ Die eisblauen Augen funkelten ihren Gegenüber an und wenn Blicke töten könnten, dann gäbe es nun einen toten Wissenschaftler mehr. Sie mochte diese selbsternannten Halbgötter in Weiß einfach nicht und dieser Kerl führte ihr wieder deutlich vor Augen warum das so war ..
„Natürlich.“ Der Wissenschaftler – ein hagerer, langer Typ mit einem ungepflegten Drei-Tage-Bart, einer ziemlich dämlich aussehenden Brille und dem typischen Lycraoverall seiner Kaste – grinste ein wenig schief, konnte sich aber beherrschen und stellte seine Missbilligung der Riten der Kriegerkaste nicht weiter zur Schau. Besser so für ihn.
„Wenn sie mir folgen würden, StarColonel Sernos.“
Er überspielte geschickt die Situation, machte einen Schritt zur Seite, deutete der Rothaarigen den Weg und übernahm dann die Führung.
Wortlos nickte Chaiya und folgte ihm.

Die beiden erreichten den zweiten Aufzug, der sie weiter in das eigentliche Herzstück der Anlage bringen würde. Mit hinter dem Rücken verschränkten Händen wartete der Mann, Donovan war sein Name, neben ihr und wippte auf den Füßen leicht hin und her. War er nervös? Verwunderlich wäre es nicht gewesen. Es gab kaum jemanden, der den StarColonel nicht kannte. Ihre Taten auf Quara III waren legendär. Nicht ohne Grund war sie eine der wenigen, der die Ehre zuteil wurde, einen Pulsar tragen zu durften.
Nach einer kleinen Ewigkeit, in der keiner der Beiden auch nur ein Wort verlor, kam der Aufzug endlich und öffnete mit einem leisen Summen seine Türen.
Donovan ließ Sernos den Vortritt wie es sich gehörte und zog eine Chipkarte aus einer der Brusttaschen seines Overalls. Routiniert drückte er einen Knopf auf dem Panel, zog die Chipkarte durch den entsprechenden Leser und tippte danach noch eine Zahlenkombination auf dem Nummernfeld ein.
Als die Türen sich dann wieder schlossen und er einen Schritt zurück machte um sich neben die Kriegerin zu stellen, grinste er ein wenig schief.
„Sicherheitsmaßnahmen, StarColonel. Wir wollen natürlich nicht, dass irgendjemand in die Bruthöhle kommt ohne entsprechende Autorisierung.
Wir sind hier immerhin die Wiege unserer Zivilisation.“
Da war er wieder – dieser überhebliche, großkotzige Unterton in der Stimme eines jeden Wissenschaftlers, wenn er davon sprach, dass sie ja diejenigen waren, die das Volk der Turianer am Leben erhielten. Sie, die Wissenschaftler, die Retter der Menschheit. Eine Lösung für den eigentlich Grund ihrer Beinaheausrottung und den Gendefekt hatten sie immer noch nicht gefunden, obwohl sie nun schon mehrere Jahrhunderte danach forschten. Aber vielleicht wollten sie ihn auch gar nicht finden. So wie es jetzt war, konnte es ihnen doch kaum besser gehen. Sie war ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft. Ohne sie gab es kein neues Leben. Der Status Quo konnte also ruhig unverändert bleiben, wenn es nach ihnen gehen würde.
Sanft lächelnd blickte die Rothaarige zu dem etwas größeren Mann auf, doch ihre Worte straften die freundliche Miene Lügen.
„Es ist schön zu sehen, dass sie ihre Pflicht so ernst nehmen. Ich hoffe nur, dass ihre Sicherheitsvorkehrungen wirklich so gut sind, wie sie es propagieren.
Aber ich bin nicht hier um ein Plauderstündchen zu halten. Ich erweise einer gefallen Kriegerin die letzte Ehre.“
Donovan, ein wenig überrumpelt von der harschen Art seines Gegenüber, räusperte sich kurz, verzichtete aber darauf, irgendetwas zu erwidern oder ihr gar zu widersprechen und so herrschte wieder eisiges Schweigen, bis sie ihr Ziel erreicht hatten – Ebene S4 – oder umgangssprachlich auch die ‚Bruthöhle‘ genannt.
Er übernahm wieder die Führung und geleitete die Kriegerin durch einen langen, weißen Gang, an dessen Ende eine weitere abgesicherte Tür den weiteren Weg versperrte. Wieder folgte das übliche Sicherheitsprozedere, bis das Schott schließlich zur Seite glitt und es weitergehen konnte.
Auch dieser Abschnitt war weiß und schmucklos, mit dem einzigen Unterschied, dass sich auf der linken Seite über die komplette Länge ein riesiges Panoramafenster erstreckte.
Und das, was die sie hier sah, ließ ihren Atem stocken.
Von hier aus, gute zwanzig Meter über dem Boden, konnte sie die riesige Halle sehen. Spärlich beleuchtet wurden die immensen Ausmaße nur schwer deutlich, aber es war dennoch atemberaubend. Chaiya zählte alleine über fünfzig Reihen, von denen jede einzelnen mindestens zweihundert Tanks lang war und mehrere ‚Stockwerke‘ besaß. Hier war sie also damals geboren worden. Beeindruckend, wirklich beeindruckend. Wie kleine Ameisen wuselten Dutzende, wenn nicht gar Hunderte von Wissenschaftler zwischen den Tanks umher und gingen ihrer Arbeit nach. Wie viele neue Turianer alleine hier herangezüchtet wurden, unvorstellbar. Und dabei wusste sie nicht mal, was sich alles noch in dem Schatten des hinteren Hallenteils verbarg.

„StarColonel, können wir weiter?“
„Wie? Hm .. ja, natürlich …“
Nur schwerlich konnte sie sich von dem Anblick losreißen, aber sie hatte noch etwas zu erledigen. Mit einem mulmigen Gefühl in den Knochen schloss sie zu dem Wissenschaftler auf, der die Frechheit besessen hatte, nicht auf sie zu warten, und warf ihm einen giftigen Blick zu.
Es ging durch einen weiteren Gang, dann waren sie am Ziel.
Hinter der Tür verbarg sich ein kleiner Raum, vielleicht zwei Mal zwei Meter groß. Er war, im Gegensatz zu den restlichen Räumen hier, komplett schwarz und beinhaltete eigentlich nur zwei Dinge – ein Podest auf der rechten Seite, groß genug für den Koffer, den sie dabei hatte, und eine kleinen Vorrichtung auf der gegenüber liegenden Seite der Tür. Die Apparatur stand auf einer schwarzen Steinsäule und bestand eigentlich nur aus einem Trichter, in dem man wohl ein passendes Gefäß stecken konnte, einen Schalter zum Aktivieren des Ganzen und zwei Rohre, die sich vom Trichter aus an der Säule entlang den Weg nach unten bahnten.
Sie stellte den Koffer auf dem dafür vorgesehenen kleinen Podium ab und drehte sich zu ihrem unliebsamen Begleiter um. Ihr Blick sprach ein weiteres Mal Bände.
„Ich brauch sie hierfür nicht.“
„Aber StarCol…“
„Ich hab gesagt ich brauch sie nicht Donovan! Und jetzt machen sie sich aus dem Staub und warten draußen. Sie sind kein Mitglied der Kriegerkaste und haben kein Recht, dabei zu sein.
Ich werde ihre Ehre nicht dadurch beschmutzen, jemand Unwürdigen dabei gehabt zu haben.“
„StarColonel Sernos, ich muss doch bitten. Sehen sie das Ganze nicht ein wenig zu eng.“ Erwiderte Donovan empört.
„Raus hier!“ Die Hand mit dem ausgestreckten Finger Chaiyas zeigt gen Tür.
„Verlassen sie den Raum, bevor ich mich vergesse“
Sichtlich angewidert und in seinem Ego verletzt nickte der Wissenschaftler nur und knirschte leise mit den Zähne, sagte aber zum Glück nichts mehr.
Als er dir Tür hinter sich geschlossen hatte, seufzte Sernos schwer und versuchte sich zu beruhigen. Noch einmal überprüfte sie den korrekten Sitz ihrer Uniform, atmete einmal tief durch und trat an den Koffer heran.
Angespannt legte sie beide Hände auf dessen Oberfläche, öffnete die beiden Clips mit ihren Daumen und lies den Deckel aufspringen. In einer weichen und schützenden Neoporform lag ein einzelner Edelstahlbehälter -Zylinderförmig, nicht länger als zwanzig Zentimeter, mit einem Durchmesser von guten fünf Zentimeter und gefüllt mit einer seltsamen, grauen Flüssigkeit.
Voller Ehrfurcht hob sie den Zylinder aus der Form und wand sich nach links, macht einen Schritt vorwärts und steckte ihn behutsam auf die dafür vorgesehene Vorrichtung. Das Indikatorlicht am Fuße des Zylinders leuchtete schwach rot auf.
„Wir kehren dahin zurück, von wo wir kamen. Aus dem Tank geboren kehrst du dorthin wieder zurück. “ intonierte die mit kräftiger Stimme und betätigte in einer respektvollen Geste den Knopf der Vorrichtung, bevor sie stillstand und die Hand zum militärischen Gruß an die Stirn hob.
„Wir nehmen Leben. Jetzt hast du die Chance, neues Leben zu geben. Nutze sie gut.“
Zwei Sekunden nachdem sie den Mechanismus in Gang gesetzt hatte erklang ein leises, kaum wahrnehmbares Summen, das rote Licht wechselte auf ein sanftes Blau und die Flüssigkeit wurde langsam in den Trichter gesaugt.
„Mach es gut Cara Richards.
Danke ..“


*****


325th Galaxy-Headquarter, Ilos-Prime
Ilos, Homeworld Cluster

Die Ereignisse von Virmire lagen nun schon fast eine Woche zurück, die Schmerzen waren immer noch da. Die Medikamente halfen da auch nur rudimentär. Vor allem die Zwerchfellhernie bereitete ihr immer noch Probleme.
Vor zwei Tagen hatte sie Cara Richards die letzte, die größte Ehre erwiesen. Nur sehr wenige Kriegerinnen durften sich glücklich schätzen, dass ihre sterblichen Überreste der Nährlösung für die neuen Züchtungen hinzugefügt wurde. Die Erinnerungen an sie waren ebenfalls noch da. Zwar hatte sie nicht übermäßig viel Kontakt mit ihr gehabt,aber die wenigen intimen Momente waren dafür um so intensiver gewesen. Chaiya Sernos verzog das Gesicht ein wenig und zog die dunkelgraue Jacke ihrer Felduniform über den immer noch bandagierten Arm.
Eine Schande, dass sie nicht mehr da war. Sie war ein gut NovaCommander gewesen und nicht nur der StarColonel hatte ihre eine große Karriere vorausgesagt. Aber so war nun mal ihr Leben - der Tod wartete an jeder Ecke. Sie hatte ihre Aufgabe erfüllt und hatte Großes geleistet. Nur leider war ihr Ableben nicht einer Kriegerin würdig gewesen. Eigentlich war schon alles vorbei gewesen und dann - so was. So was Unnötiges, so was Verschwenderisches. Es machte sie noch fast verrückt. Warum? Warum so? Wutentbrannt griff sie nach dem erst besten Gegenstand in ihrer Reichweite - eine Vasenreplik - und schleuderte sie quer durch den Raum gen Küche, wo sie an der Kühlschranktür zerschellte.
„VERDAMMTE SCHEISSE!!“ brüllte Chaiya ihren Zorn und die Trauer über den Verlust in die Welt hinaus und sank auf die Knie. Mit geballten Fäusten stützt sie sich auf dem kalten Boden ab und schloss die Augen. Schweigend hockte sie da und hatte große Mühe, sich zu beherrschen.
Es vergingen einige Minuten, bis sie sich schließlich wieder beruhigt hatte. Langsam wurde sie wieder Herrin über sich selbst, blickte auf ihr Bett zurück und gönnte sich ein leichtes, wehleidiges Schmunzeln; dann erhob sich die rothaarige Frau wieder und machte sich auf den Weg zu ihrem Vorgesetzten. Immerhin war sie eine Kriegerin. Der Tod war ihr Geschäft, Verlust ihr ständiger Begleiter.
Im Vorbeigehen schnappte sie sich aus der Schale neben der Tür noch schnell ihr Medikamentendöschen und schluckte zwei der gelben Pillen. Ob die Dinger auch irgendwann mal Wirkung zeigen würden?
In Gedanken darüber, was GalaxyCommander Ryn nun von ihr wollte, trat sie auf den Gang hinaus, wandte sich nach rechts und schlenderte zum Besprechungsraum A1.

Auf dem Weg über den Zwinger, wie der große Übungsplatz auch genannt wurde, traf sie auf Samuel, der die ehrenvolle Aufgabe hatte, das Denkmal der Krieger in der Mitte des Platzes zu bewachen. Seine Unlust konnte man förmlich spüren.
Mit einem hämischen Grinsen näherte sie sich in einem toten Winkel dem Mann in seinem HardSuit.
„Soldat! Stillgestanden! Das hier ist keine Schulveranstaltung. Sie sind im Dienst und nehmen sie Haltung an, ansonsten melde ich sie dem nächsten Void den ich sehe!!“
Sichtlich überrascht zuckte der Mann zusammen um kurz danach, wie befohlen, still zu stehen.
„ Entschuldigen sie M’am. Es wird nicht wieder vorkommen. Werden sie mich wirklich melden?“
„Neg, Samuel.“ brachte die Frau lachend hervor und trat in sein Sichtfeld.
„StarColonel, ich hätte es wissen müssen ..“ erwiderte er ihr mit einem leicht genervten Unterton. Nachdem er nun wusste, wer ihn da angeschnauzt hatte, entspannte sich der Krieger wieder und nahm eine lockere Haltung ein.
„Wir sind nicht alle perfekt, nicht wahr StreakCommander?“ Mit vor der Brust verschränkten Armen musterte die Frau den Mann mit ihrer typischen, hoch erhobenen kritischen Augenbraue.
„Pos. Da haben sie wohl Recht.“ Brachte er freundlich hervor. Seine Miene konnte man aufgrund des geschlossenen Vollhelms nicht erkennen. Er schien aber gelassen zu sein.
„Wie geht es ihnen?“
„Mir ging es schon mal besser, aber machen sie sich keine Sorgen. Beim nächsten Einsatz werde ich sie und ihre Leute wieder durch die Gegend scheuchen können!“ der StarColonel grinste kurz, klopfte Samuel dann fast kameradschaftlich auf die Schulter.
„Machen sie weiter StreakCommander, ich hab noch eine Besprechung vor mir.“
Zackig salutierte der Krieger und nickt im Anschluss flüchtig.
„Pos, aber sicher M’am, passen sie auf sich auf.“
„Immer doch Samuel, immer doch.“
Dann hob auch sie die Hand zum militärischen Gruß, wand sich von der Wache aber und stapfte weiter ihres Weges.

Die Tür war offen.
Chaiya pochte mit der geschlossenen Hand an die Wand um auf sich aufmerksam zu machen.
„Kommen sie rein StarColonel und schließen sie die Tür hinter sich.“ ertönte eine kräftige Stimme von drinnen.
Gesagt, getan. Die Kriegerin betrat den Besprechungsraum – ein ziemlich spartanisch eingerichteter Quader mit grob sechs Metern Seitenlänge, einem großen Holotank in der Mitte, der den meisten Platz hier einnahm und einigen festmontierten Stahlbänken ohne Polsterung die sich um den Mittelpunkt anordneten.
GalaxyCommander Frederick Ryn der sie rein gebeten hatte, war nicht alleine. Welch Überraschung. Drei weitere Personen waren ebenfalls anwesend.
Da war zu einem Ashley Connor, die Pariah. Sernos kannte sie recht gut und nickte ihr zu. Aber was wollte sie hier? Normalerweise waren die Ausgestoßenen nicht dazu privilegiert bei wichtigen Besprechungen anwesend zu sein. Sie bekamen ihre Aufträge eigentlich ohne dass sie dazu etwas sagen dürften. Aber der Pariah-Status Connors war eh etwas, dem Sernos schon immer kritisch gegenüber stand. Sie hatte so etwas nicht verdient. Vielmehr hätte man sie zum GalaxyCommander befördern müssen …
Die zweite Person kannte sie ebenfalls. StarAdmiral Alexander Keer. Ein großer, leicht untersetzter Mann, der den Gerüchten Zufolge mittlerweile mehr Cyborg war als Turianer. Was bei ihm alles durch Bionics ersetzt worden war, wusste Chaiya nicht, und genau genommen interessierte sie es auch nicht. Keer machte immer einen guten Job, er war beliebt bei seinen Leuten und hatte ein paar der besten Raumschiffpiloten, die ihre Lizenz zum Fliegen noch nicht verloren hatten, unter seinem Kommando. Wenn er hier war, konnte es sich eigentlich nur um etwas Besonderes handeln. Mitglieder der Navy waren eigentlich nie bei Besprechungen der Bodentruppen anwesend; und wenn, dann nur wenn eine Großoffensive anstand, die ein komplexes Zusammenspiel zwischen den beiden Truppengattungen erforderte - aber die gab es nicht, oder hatte sie irgendetwas verpasst?
Die dritte Person im Bunde war eine groß gewachsene Blondine, die eigentlich nur von Keer überragt wurde und von der sie nur Gerüchte gehört hatte. Void Alexa Payne, eine der wenigen, die einen vollständigen Namen besaß. Ihr Ruf eilte ihr voraus - eiskalt, wunderschön und kalkulierend, mit einem ausgezeichneten Gespür für Taktik und Strategie. Aber offenbar wusste sie auch, wann es angebracht war, die Regeln mal ein wenig individueller auszulegen- etwas zu dem leider nicht jeder Void fähig war; sie war also das genaue Gegenteil von diesem Idiot Xanjitsu. Hübsch war sie, das konnte man nicht von der Hand weisen. In ihrer nachtschwarzen Felduniform mit den blutroten Litzen machte sie durchaus eine gute Figur; daran konnte auch die lange Narbe, die sich von der linken Schläfe bis fast zum Kinn zog nichts ändern, aber das spielte jetzt keine Rolle. Später vielleicht, aber nicht jetzt.
Und dann war da natürlich auch noch ihr Vorgesetzter, der GalaxyCommander.
Mittlerweile war er ein wenig in die Jahre gekommen und sein kurzgeschorenes Haar zeigte schon die ersten, grauen Strähnen – all das tat seiner Klasse und der Inbrunst, mit der er an seine Aufgaben heran ging keinen Abbruch. So mancher Welpe konnte sich von ihm ruhig ein Stück abschneiden.
Die Vier standen in einem Halbkreis um den Holotank herum und schienen nur auf Sernos gewartet zu haben. Keer und Payne hatten die Arme vor der Brust verschränkt und wirkten gelassen, aber nicht desinteressiert, Connor vergrub die Hände in den Taschen ihrer Feldjacke und schien fast gelangweilt zu sein während Ryn mit hinter dem Rücken verschränkten Hände zu dem StarColonel hinüber blickte.
Auf Formalitäten wurde verzichtet und niemand salutierte vor dem anderen.
„Ich hoffe, es geht ihnen besser, StarColonel Sernos?“
Die Angesprochene nickt langsam „Den Umständen entsprechend. Danke der Nachfrage GalaxyCommander. Ich mache mir nur Gedanken um die Vorfälle auf Virmire.“
Keer räusperte sich.
„Es war nicht ihre Schuld. Der Tod Cara Richards‘ war leider …“
„Nein Sir, darum geht es mir nicht“ unterbracht Sernos den StarAdmiral, bevor er noch weiter in die falsche Richtung driftete.
„Einerseits hatte das Ganze einen fahlen Beigeschmack einer groß angelegten Falle, andererseits..“
„Ihr Verstand scheint wieder auf der Höhe zu sein ..“ warf die Blondine in die kleine Pause ein, die entstand als die Rednerin eine ihrer Schmerzpillen nehmen musste.
„Danke Void.“ Gab sie ihr ein wenig gereizt zurück, sprach dann aber weiter.
„Andererseits mache ich mir Gedanken um Void Xanjitsu. Ich habe erfahren, was passierte, bevor Cara Richards zu ihrem Entsatzangriff aufgebrochen ist. Und jetzt ..“
„Machen sie sich keine Sorgen StarColonel.“ Payne gönnte sich ein abfälliges Lächeln als sie Rothaarige ein weiteres Mal unterbrach, „um Xanjitsu werde ich mich kümmern. Das ist nicht mehr ihr Problem.“
Ein wenig verwirrt ob dieser Ansage und dem flüchtigen Zwinkern, das die Void ihren Worten noch hinterher geworfen hatte, nickte die Angesprochene, konnte aber nicht darauf antworten.
„Nun, da auch das geklärt wäre – willkommen zurück im Dienst, StarColonel. Ihr nächster Auftrag wartet bereits“
Chaiya nickt, bliebt aber kritisch. Ein neuer Auftrag – das war nun nichts Besonderes. Damit hatte sie bereits gerechnet. Eine Frage aber bliebt – warum waren die anderen Drei hier?
„Wie Alexa es schon richtig erkannt hat – zum Glück funktioniert ihr Verstand tadellos. Sie hatten Recht. Virmire war eine Falle und wir sind hinein getappt, weil wir uns auf die Daten verlassen haben, die uns unser Geheimdienst besorgt hat.
Wie sie sich bereits denken können – die Daten waren natürlich gefälscht.
Aber jetzt haben wir einen Ansatzpunkt.“
Mit einem zufriedenen Lächeln betätigte der GalaxyCommander einen Knopf an der Steuerkonsole des Holotanks. Blau leuchtend und leise summen erwachte dieser zum Leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow und gleich so ein langer Teil. War doch nicht nötig 😉

Gefällt mir sehr gut. Der Wechsel der Hauptperson ist zwar etwas ungewöhnlich, aber ich denke, damit kommen wir klar. Einziger Kritikpunkt: Der Wissenschaftler ist so stereotypisch und klischeebehaftet. Kannst du den nicht etwas weniger bescheuert darstellen? Ich finde das irgendwie abwertend gegenüber der Wissenschaft.
Mein Tipp wäre: Ersetz den Typen, der ja eh keine große Funktion hat, durch einen arroganten Roboter, der ihr mit seinem Gequake auf die Nerven geht. DAS wäre passend.

Davon abgesehen würde mich interessieren, was genau die graue Flüssigkeit war. Du schreibst später von ihren sterblichen Überresten. Davon kann dieses Zeugs aber nur ein Teil gewesen sein.
 
Nunja, wenn jemand in der Ausübung seiner Pflicht gestorben ist, muss halt jemand anders in die Breche springen - der Tod wartet halt wirklich überall, harhar!

Bzgl. dem Wissenschaftler - ist es wirklich so schlimm? So war es eigentlich nicht gedacht. Vlt. ist das Ganze ein wenig von Chaiyas Abneigung gegenüber den Wissenschaftler gefärbt, das mag sein. Die Idee mit dem Roboter - die hat was, ja. Mal gucken. Viel Wissenschaftler wird es aber nicht mehr geben, wenn ich den Storyverlauf so grob im Kopf habe .. aber mal sehen 🙂

Die graue Flüssigkeit ist das, was übrig bleibt, nachdem man eingeäschert und aufbereitet wurde, damit auch wirklich nur das "Gute" mit in die Nählösung kommt. Ob das jetzt wirklich Grau ist - gute Frage ^_^
Der unbrauchbare Rest .. nun, darüber schweigt man lieber.
 
Stell es dir einfach so vor wie die entfernten Verwandten der Turianer,
die Menschen von Terra, es mit ihren Kriegern handhaben;
die Apothekarii suchen am Ende des Kampfes das Schlachtfeld ab und entnehmen den gefallenen Brüdern die Progenoide,
um die Gensaat für den Orden zu erhalten, die Zukunft des Ordens zu sichern.

Wenn die turianische Gesellschaft an einem nahezu tödlichen Gendeffekt leidet,
der ja vielleicht von den Eldar verursacht/erzeugt wurde,
ist es doch nur logisch daß "wichtige Biomasse", qualitativ hochwertiges genetisches Material, wieder in den Kreislauf eingebracht wird, um den Genpool durch diese Reintegration wieder aufzufüllen/stärken/vergrößern.
 
Jeee .... nein ^^
So läuft das auch nicht Jor 😉

Es wird schon die ganze Leiche geborgen, die dann verbrannt, nachdem/bevor das wichtige Material extrahiert wurde.
Und mit der Auffüllung/Stärkung des Genpools hat das auch nicht so viel zu tun, sondern wie geschrieben, mit dem Zugeben in die Nährlösung, in der die Embryos/Züchtungen in ihren Bruttanks schwimmen.
 
Ja, so hatte ich das auch verstanden mit der Nährlösung. Das fand ich aber irgendwie komisch. Wozu braucht man da Material von Toten? Und ist es nicht gefährlich, wenn sich da das Zeugs von vielen verschiedenen Leuten vermischt? Und ich hatte jetzt das Gefühl, dass der Zylinder nicht allzu groß ist. Kleiner als ein Tank bestimmt. Aber heißt das dann nicht, dass man die Überrester mehrerer Verstorbener braucht, um EINEN Tank zu füllen? Das wäre ein Problem, glaube ich ^^. Ich fände das mit dem Genpool sinnvoller. Nährlösung kann man bestimmt synthetisch produzieren, genetisches Material eher weniger.
Deshalb habe ich ja auch gefragt, was genau das von ihr ist. Ich hatte erwartet, dass es ihre Eizellen oder so sind.
 
Moment, bevor ihr Missverständnisse aufkommen:

In den Bruttanks ist Nährlösung, ja. Die wird aber eben synthetisch hergestellt. Das stimmt soweit.
Das, was Chaiya gemacht hat, also die sterblichen Überreste einer Kriegerin da zuzugeben, ist wie erwähnt, eine große Ehre und nicht der Usus, das Tüpfelchen auf dem i. Man braucht keine toten Krieger für die Nährlösung, Gott bewahre ^^.
Die Zugabe besteht also nicht aus Notwendigkeit, sondern wegen der Ehrdarbietung den gefallenen Helden gegenüber.

Genetisches Material ist wieder ne ganz andere Geschichte, die hat damit jetzt nicht direkt was zu tun. Material wird jedem Krieger bei Routineuntersuchungen entnommen und erst mal gelagert.
Und irgendwann entscheidet dann mal die Wissenschaftlerkaste, das man das Material nun verwenden könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jeee .... nein ^^
So läuft das auch nicht Jor 😉

Es wird schon die ganze Leiche geborgen, die dann verbrannt,
nachdem/bevor das wichtige Material extrahiert wurde.
Und mit der Auffüllung/Stärkung des Genpools hat das auch nicht so viel zu tun, sondern wie geschrieben,
mit dem Zugeben in die Nährlösung, in der die Embryos/Züchtungen in ihren Bruttanks schwimmen.
Nagut, daß die turianischen Heiler rumlaufen und den gefallenen Kriegern die Schädel aufschneiden,
um den ganzen brauchbaren Kram zu entnehmen, hatte ich eigentlich auch nicht im Sinn...
Und ich hatte jetzt das Gefühl, dass der Zylinder nicht allzu groß ist. Kleiner als ein Tank bestimmt.
Naja, wenn du einem menschlichen Körper, zum Beispiel dem von Fletcher ^^,
die 90% Wasser aus denen er besteht entziehst, bleibt auch nicht viel mehr übrig als zwei Hände voll von...was auch immer...
Genetisches Material ist wieder ne ganz andere Geschichte, die hat damit jetzt nicht direkt was zu tun. Material wird jedem Krieger bei Routineuntersuchungen entnommen und erst mal gelagert.
Und irgendwann entscheidet dann mal die Wissenschaftlerkaste, das man das Material nun verwenden könnte.
Etwa um, zum Beispiel, bei schweren Verletzungen beschädigte Organe oder Körperteile (Arme, Augen) für den Krieger klonen zu können...?
Terranische Krieger bekommen Bionics, die sie oft auch noch als Waffe einsetzen (können),
turianische Krieger bekommen dafür komplett neue, Körpereigene und 100 % kompatible "Ersatzteile"...?
 
Schöner Teil herr Fletcher, und wenn ich mir das kurz erlauben darf: Tjaha, jetzt ist die blöde Nutte endlich tot!
Entschuldigt bitte meine Ausdrucksweise doch keinerlei körperliche Vorzüge können den Tod eines oder mehrerer Eldar entschuldigen. nur dass das mal gesagt wurde.

Der Gen-Pool erinnert mich irgendwie an Tyraniden... *würg*
Kann man damit also theoretisch überirdisch geile Hormonbomben von Weibsstücken produzieren? Und: Kann man die irgendwo bestellen?

MfG, Kaeloc (Danke für die NAchricht, ich hätt des ernsthaft verpennt :/)
 
@Jor: Wir wollen nicht übertreiben ~ 70% Wasser afaik 🙂
Geklonte Körperteile sind möglich, aber eher selten. Ein bionisches Implantat erfüllt die selbe Aufgabe meistens besser und ist einfach in der "Produktion", dennoch ist es machbar.


@Exarch:
Ich seh schon ..du magst keine toten Eldar.
Dann muss ich dich enttäuschen ..davon wird es noch mehr geben ;P
doch keinerlei körperliche Vorzüge können den Tod eines oder mehrerer Eldar entschuldigen.
Mal gucken ob du die Aussage nicht irgendwann revidierst 😉
Gezüchtete Hormonbomben wären bestimmt möglich, aber relativ unpraktisch für den Krieg ..von daher leider Pech gehabt.


@MMJ:
Eigentlich hab ich ja die Mitte dieser Woche angestrebt, aber das werde ich wohl leider nicht halten können. Ich hab zwar schon einige Textfragmente für den nächsten Teil hier, aber leider nichts, was ich euch präsentieren kann.
Es dauert also noch ein wenig. Ich bitte um Geduld 🙂
 
Ist zwar nur ein kleines Stückchen, aber imo stockt es ein wenig mit dem Schreiben, daher das so als kleinen Apetizer, nicht das ihr mir weglauft 😉
Zum Glück muss ich das FSK 18 Schild nicht auspacken :>

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Eigentlich war es eine Schande.
Er war nicht mehr tragbar geworden. So viel versprechend wie er damals gewesen war hatte er sich nicht entwickelt. Leider. Es war wirklich eine Schande.
Aber das sollte jetzt aber nicht ihr Problem sein.
Zuerst würde sie ihren Spaß haben und danach das tun, was sie tun musste.
Hart knallte sie mit dem Rücken gegen die Tür des Badezimmers, als Tsun kaum noch in der Lage war, sein Verlangen zu zügeln. Den Schmerz nahm die Blondine spärlich wahr; vielmehr war sie damit beschäftigt, den Kuss ihres Liebhabers zu erwidern. Eine Hand legte sie dabei in seinen breiten Nacken und zog ihn noch etwas näher zu sich, während sie mit der anderen auf eine Erkundungstour unter seine Uniform ging.
Der schwarzhaarige Hüne ging dabei weit weniger umsichtig mit ihr vor. Nachdem er sie recht unsanft an die Tür gepresst hatte, konnte er es nicht mehr erwarten, sie in ihrer ganzen Vollkommenheit unbekleidet zu sehen. Ungeniert glitten seine kräftigen Hände über ihre Oberschenkel und die Hüften hinauf zu ihrer Feldjacke und schoben diese, soweit es eben ging zur Seite. Rabiat und ohne Rücksicht riss er an ihrem Oberteil um einen Schritt weiter zu kommen.
„Hey, pass auf, ich wollte die Uniform eigentlich noch länger tragen ..“ nuschelte Alexa in den immer noch anhaltenden Kuss hinein und lugte ein wenig nach unten zu dem, was er dort tat, bevor sie ihm, als Strafe, sanft in die Unterlippe biss
Tsun lachte leise auf und lies den Kuss langsam ausklingen; dabei stellte er seinen Versuch, sie von ihrer Uniform zu befreien, nicht ein und riss nochmal an dem Stoff bis der Klettverschluss schlussendlich den Kräften nachgab, sich löste und so den Blick auf ihre Brust gestattete.
„Stell dich nicht so an ..“ brummte er leise und schlang einen Arm um ihre Hüfte, riss die Blondine zu sich und grinst sie süffisant an. „Du magst das doch .. gib es ruhig zu Alexa.“
Alexa verengte kurz die Augen, schmiegte sich aber an ihn und spürte seine Erregung.
So ganz Unrecht hatte er ja nicht mal, das konnte sie nicht leugnen, aber das auch zugeben? Niemals.
Als ob sie kein Wässerchen trüben könnte legte die Angesprochene ihren Kopf ein wenig zur Seite und tippelte mit der freien Hand über ihr Brustbein.
„Und was wäre, wenn ich dir das nicht geben würde?" spracht sie herausfordernd, aber mit gesenkten Blick, während ihre Finger auf ihrer linken Brust, knapp oberhalb des weißen BHs verweilte.
„Dann müsste ich es mir wohl oder übel holen …“
Mit der Hand, die noch vor ein paar Sekunden auf ihrer Brust geruht hatte, wehrte sie seine Hand, die auf ihren Busen zu schnellte, ab und hob erst jetzt wieder den Kopf um sich ein überlegenes Lächeln zu gönnen.
„Na na na, nicht so schnell …“
Mit einem Augenzwinkern und eine blitzschnellen Drehung wand sie sich aus seiner Umarmung, öffnete gekonnt die Tür zum Badezimmer und verschwand dahinter.
„Ey!“ Xanjitsu, relativ baff von dieser Vorstellung, stand ungläubig im Raum und klopfte erbost gegen das Metall.
„Komm daraus! Alexa, was soll der Scheiß denn?!
Stille, keine Antwort.
„Alexa!“
Wieder nur Stille.
Es vergingen ein paar Momente, in denen Tsun fast seine Fassung verlor und wie wild gegen die Tür hämmerte, als er merkte, das sich hinter der Barriere etwas regte und er einen Schritt zurück machte.
Langsam öffnete sich die Tür wieder und da stand sie.
Die Frau seiner Träume. Nur bekleidet mit ihrer Feldjacke, ansonsten komplett nackt. Xanjitsu verloren sich in dem Anblick des – für ihn – perfekten Frauenkörpers. Lange Beine, stramme Oberschenkel, einen Bauch mit dem leichten Ansatz von Muskeln, Brüste, genauso wie er sie sich immer vorgestellt hat, makellose Rundungen wo er hinblickte und ein Gesicht wie aus Marmor gehauen. Dazu noch die Augen aus Eis und die wilde, blonde Mähne. Sie war ein Engel …
„Warten wir auf irgendetwas?“ fragte Alexa schmunzelnd und streckte den Arm nach ihm aus, bevor sie einen Schritt nach vorne auf ihn zu machte.


Ein lauter Schrei verging in der Dunkelheit ihres Quartieres.
Die Einheit der beiden Körper löste sich langsam wieder. Schwer atmend, nassgeschwitzt und sichtbar zufrieden lag Tsun auf dem Rücken in ihrem Bett und blickte an die Decke.
Es war unbeschreiblich gewesen – wie immer. Das würde er nie vergessen. Niemals.
Neben ihm regte sich seine Bettgefährtin und setzte sich gemächlich auf. Auch sie war nassgeschwitzt von ihrem vorangegangenen Akt und er verfolgte mit Genugtuung und Neugierde dem Verlauf der einzelnen Schweißperlen, die sich den Weg an ihrem nackten Körper hinab bahnten.
„Ich hoffe, dass du das niemals vergessen wirst…“ raunte sie leise und verrucht zu ihm rüber.
„Mit Sicherheit nicht, mit Sicherheit nicht.“
„Dessen bin ich mir bewusst.“ Alexa hob die Decke an um ihre Blöße zu verdecken und deutete mit der Hand gen Tür „Und jetzt pack deine Sachen und verschwinde!“
Perplex und sichtlich überrascht drehte er den Kopf zu ihr rüber und starrte sie einen Moment lang schweigend an.
„Was?“
„Raus hier!“
„Wieso, sonst haben wir doch auch ….“
„Weil ich mein Quartier nur mit Mitgliedern der Kriegerkaste teile; alles andere ist meiner nicht würdig.“ entgegnete sie ihm kühl und berechnend, während sie in alle Ruhe ihre blonde Mähne mit einem Haarband zu bändigen versuchte.
„Wie bitte?“ Xanjitsu verstand im Moment die Welt nicht mehr. Was wollte sie von ihm?
Payne lächelte – es war ein düsteres, gefrorenes Lächeln. Der Teufel hätte es nicht besser hinbekommen.
„Du bist kein Mitglied der Kriegerkaste mehr. Dein Verhalten und deine Taten auf Virmire waren untragbar. Wir haben die Konsequenzen gezogen. Ab morgen trittst du deinen Dienst in der Technikerkaste ein.“
Ein Kribbeln durchströmte Void Xanjitsus Körper; die Gänsehaut breitete sich aus wie ein Lauffeuer. Ihr Blick.
Dieser kalte und gefühlslose Ausdruck in ihren Augen sagte ihm, dass sie es wirklich ernst meinte. Er war kein Krieger mehr .. er war ein Nichts.
Das würde er wahrlich niemals vergessen.
 
Ersteindruck: Hmm.....Ja. 😀

Ne, im Ernst. Ich bin nicht ganz so begeistert. Sprachlich gut, aber inhaltlich nichts wirklich Umwerfendes. Der erste Teil hat mich irgendwie überhaupt nicht berührt. Ich fand die Verhaltensweisen der beiden Personen irgendwie seltsam und leider auch vorhersehbar. Vielleicht solltest du noch mehr Mimik und Gestik beschreiben. Auch sind solche allgemeinem Beschreibungen wie "Brüste, wie er sie sich immer vorgestellt hatte. Makellose Kurven. Blonde Mähne." sind zu vermeiden. Dann konzentrier dich lieber auf weniger besondere Details, das wirkt überzeugender. Weil so perfekt ist sowieso niemand. Hebe lieber das hervor, was ihm gefällt, statt sie so zu beschreiben wie das Muster des allgemeinen Schönheitsbildes. Auch wäre es schon interessant zu wissen, was er sich denn immer vorgestellt hat. Und was für Rundungen er makellos findet. Und wie lang ihre Haare sind, wie sie gebunden sind ect. Durch solche Details könntest du die Beschreibungen wesentlich lebendiger machen.

Der zweite Teil war besser. Auch wenn du am Ende mehr Emotion hättest reinbringen können. Ich weiß nicht, ob sie es bedauert, ob sie ihn verachtet, ob sie Mitleid mit ihm hat oder was weiß ich.

Letzter Kritikpunkt: Ich kann den Namenwechsel nicht immer nachvollziehen. Heißt sie jetzt Alexandra oder Payne? Dann lieber mal an irgendeiner Stelle erwähnen, wie sie vollständig heißt. In einem Buch wäre das vermutlich kein Problem, aber hier im Forum, wo du nur ab und zu postest, merkt man sich halt nicht, wie deine Charaktere vollständig heißen und ich persönlich hab auch keine Lust, zwischendurch ins Glossar zu gucken. Weiß auch grad nicht, ob da überhaupt Personen drinstehen.

Aber ich bin trotzdem neugierig, wie es weitergeht. Nur hab ich das Gefühl, ich muss die bisherigen Kapitel nochmal im Ganzen lesen, um zu verstehen, wo jetzt eigentlich die Zusammenhänge sind.

Nimm mir die ganze Kritik nicht übel. Ich weiß, dass ich hier ziemlich viel mecker, aber ich hoffe auch, dass ich dir damit helfe. Also mal sehen, was die Zukunft uns bringt.
 
Keine Angst, du hilfst damit SHOKi 🙂
Man kann es zwar nie allen Recht machen, aber solang Kritik konstruktiv und begründet ist, kann man doch was damit anfangen. Und du bist nun wirklich niemand, der sinnfrei Kritik äußert oder einfach nur schreibt " Na, scheisse, mag ich nich" von daher, 🙂
Ich muss schon zugeben, das mir dieses kurzes Stück ein wenig schwerer gefallen ist als der Rest - warum?
Das kann ich dir nicht wirklich sagen, vlt weil ich Probleme hatte, das rüber zu bringen, was ich vor meinem geistigen Auge hatte. Wer weiß.
Vlt. wegen dem, was du angesprochen hast.
Wenn es nochmal zu so einer Szene kommt (und das wird es, versprochen ..aber man muss ja vorsichtig hein, FSK 18 undso ..harhar), nehme ich mir deine Punkte zu Herzen und werde versuchen, es so umzusetzen. (Oder ich auf die Idee komme, den Teil zu überarbeiten, mal sehen)
Vlt lag meine temporär Schreibblockade auch mit diesem Teil zusammen .. mal sehen wie es weitergeht.

Was den Namen angeht.
Die Frau heißt "Alexa Payne" - das steht im Glossar und wurde, wenn ich mich nicht irre (und das tue ich nie ;D ) im vorherigen Teil erwähnt, also ihr komplette Name 😉

Für sonstige Anregung und Kritik bin ich natürlich immer zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für sonstige Anregung und Kritik bin ich natürlich immer zu haben.
Also, wilder leidenschaftlicher Sex zwischen zwei oder mehr Frauen ist eigentlich nie verkehrt,
und tote Eldar, um den allgemeinen Kriegszustand in das Bewußtsein des Lesers zurück zu holen...
Oder eine Kombination von beidem...hmm...

Aber ich denke, du wirst schon den richtigen/einen guten Weg finden... 😉 🙂 😎