Studiengebuehren in UK und anderswo

Sind Studiengebuehren gerechtfertigt?


  • Umfrageteilnehmer
    62
[1]Medizin ist eigentlich wie Jura: vor allen Dingen Sachen in den Kopf kloppen und dabei nicht in Bulimielernen verfallen, bei dem nichts hängen bleibt.

[2]Wobei ich auch den Eindruck habe, dass am Ende immer hauptsächlich die jammern, die in der Vorlesung die ganze Zeit quatschen. Würden sie mehr zuhören, könnten sie sich auch ihr Paniklernen schenken.
1. Das habe ich auch schon von einem Mediziner gehört. Also im Grunde dass es ein Auswendiglernen ist, egal ob zum Beispiel von Namen von Muskeln und Knochen oder auch von bestimmten Krankheiten die bei bestimmten Symptomen infrage kommen. Aber als außen Stehender möchte ich mir da kein Urteil erlauben (habe es trotzdem geschrieben 😉). Später wird es sicher auch komplizierter und anspruchsvoller (so sagte es auch der Mediziner), aber die ersten Semester seien vor allem Auswendiglernen.

2. Muss man wirklich so viel zuhören? [ernst gemeinte Frage] Wieder als außen Stehender, habe ich nun auch schon oft gehört, dass der Prof auch nichts anderes tut als die Folien/Präsentationen, die eh im Netz zu finden sind, an die Tafel zu schreiben. Mancher Prof mag das mit sinnvollen erklärenden Worten begleiten, die wirklich weiterhelfen, aber oftmals ist es ein stummes anschreiben von Inhalten, die der Prof seit Jahren so immer und immer wieder anschreibt [manchmal tut der Prof nicht mal dies, sondern erzählt lieber aus seinem Privatleben, auch dies wurde mir von einem Freund schon so erzählt]. Stattdessen kann man die Folie auch zu Hause durcharbeiten!? Klar, das gilt eher für Physik und Mathe als für Medizin, wo man dem Prof über die Schulter schaut, wie er eine Leiche aufschneidet 😉, oder Chemie, wo man ins Labor geht und praktisch arbeitet und natürlich gibt es auch andere Aktionen bei denen man aktiver mitwirken muss, das ist mir schon klar.
 
Dein 2. Punkt kommt auf den Dozenten an. Unsere sind größtenteils ziemlich jung und stehen auf freie Rede. Sprich, mit den Folien allein kann man eigentlich nichts anfangen, weil da im Prinzip nur Stichwörter drauf sind. Meine Präsentationen sind mittlerweile auch so; wer nicht da war, hat halt verschissen, wenn er nicht folgen kann. 😉.
 
Dein 2. Punkt kommt auf den Dozenten an. Unsere sind größtenteils ziemlich jung und stehen auf freie Rede. Sprich, mit den Folien allein kann man eigentlich nichts anfangen, weil da im Prinzip nur Stichwörter drauf sind. Meine Präsentationen sind mittlerweile auch so; wer nicht da war, hat halt verschissen, wenn er nicht folgen kann.
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Hängt aber auch von den Mitteln ab. Wenn man mehr Geld investieren kann, kann man mehr Tutorien etc anbieten, statt einer Hörsaalanleitung eben zwei.
Im Grunde fehlt es ja meist an Zeit und Dozenten. hat man mehr Leute kann man mehr Veranstaltungen anbieten und die Vorlesung ganz anders strukturieren 8Hörsalübungen/Anleitungen etc).

Und dann hängt es auch stark vom Fach ab, bei vielen Grundlagenfächern geht es im Grunde um das Auswendiglernen von bestimmten Begriffen etc, da ists echt egal ob man sie selber liest oder sich vorlesen lässt. Bei anderen Fächern (zB der Klassiker: Thermodynamik) ist es wichtig hin zu gehen da man sehr oft alleine nicht in der Lage ist aus den von Bloodknight angesprochenen Stichworten schlau wird 😀

@ Topic:
Ja was halte ich von Studiengebühren?
Ich selber gebe zu in Hessen zu studieren weil ich das Geld nicht habe für Studigebühren, ergo: Gäbe es Studiengebühren überall in Deutschland wäre es für mich nur schwer möglich zu studieren, für andere Menschen dann garnicht.
Ist nicht gut weil das unwiderruflich zu einer Klassengesellschaft führt. Man darf einem Menschen aus welchen Gründen auch immer(Reichtum, ethische Abstammung etc) keine Bildung vorenthalten, denn tut man dies begeht man den ersten Schritt in den eigenen Untergang!
Jeder sollte ein Recht auf Bildung haben.

Aber: (Aus)Bildung hat seinen Preis, in der heutigen Welt ist nichts umsonst. Daher ist die Ausbildung auch nur so gut, wie es die geldlichen Mittel zulassen.
Meiner Meinung nach sollte dies der Staat tragen, da es von dessen Interesse ist, dass wir alle eine Arbeit nehmen. Klar ziehen wir selber dadurch auch einen Eigenvorteil aber dem Staat sollte Bildung doch im Grunde noch viel mehr bedeuten als der einzelnen Person (sollte man zumindest meinen, und dann betrachte man sich mal den lächerlichen Etat, denn Deutschland für Bildung ausgibt)...

Private Unis haben im übrigen keinerlei förderung durch den Staat verdient (was hierzulande auch falsch läuft!) Weil diese Unis arbeiten gezielt auf die Klassengesellschaft hin da sie es eben nur Reichen ermöglichen bei ihenn zu studieren durch extreme Gebühren die sie verlangen.

Wenn ein Staat jedoch nicht in der Lage ist die Ausgaben der Bildung alleine zu tragen (Achtung: Deutschland wäre sehr wohl in der Lage dazu wenn man auf unnütze Ausgaben verzichten würde... zB endlich den verdammten "Kulturbunker" zu schließen), dann müsste die Bildung eben doch in angemessenen Maße von der Bevölkerung mit getragen werden (also von denen die die Ausbildung in Anspruch nehmen, hier eben die Studenten).

Doch ist es keine Lösung so unverschämte Gebühren zu verlangen wie die Briten es tun!
Diese Summen sind absolut nicht zumutbar und ich vermute, dass nun viele Briten nach Deutschland etc zum studieren gehen werden da sie eben das Studium in der Heimat nicht bezahlen können, und sowas geht nicht! Da wären wir wieder beim Thema: Bildung darf nicht vorenthalten werden!

PS: mir fehlt da noch ne Abstimmmöglichkeit, die aktuellen sind doch recht extrem. Irgendetwas wie "wenn angemessen und nicht anders möglich" würde ich mir wünschen. Weil:

NEIN. Gar keine. Bildung sollte fuer alle frei sein. -> Bildung sollte frei sein ja, aber Bildung hat ihren Preis. Kann ein Staat die Bildung alleine tragen, sind Gebühren überflüssig, ansonsten sind sie nötig um die Ausbildung überhaupt zu gewährleisten.
Eigentlich sollte es ja ein Grundsatz sein, dass Bildung für alle zugänglich ist (aber nur von Liebe kann man halt nicht leben, Zaster ist immer nötig 😉)


Nein. Der AStA-Beitrag ist schon hoch genug. -> hier fehlt der gegenpart, wenn Asta Beitrag zu niedrig ist, ist dann Studiengebühr eher vertretbar?



Mir egal. -> Also das ist mal eine absolut krasse Auswahlmöglichkeit 😀



Ja. Ich kann durch bessere Lehrer/Kurse mich auch besser bilden. -> Kann man theoretisch immer als Antwort nehmen, denn durch mehr Gelder wird die Bildung definitiv besser, wenn also ein Staat mehr als genug Geld selber investiert und dann noch Studiengebühren gesetzlich verlangt wird auch die Bildung besser, und von dem Überschuss an Geld wird eben der Campus vergoldet 😀


Ja. Papis Geld trennt Spreu vom Weizen. Uni nur fuer Reiche, wenn heute eh schon jeder Abi macht!-> Auch eine extreme Antwort, sicher ist auch ein extremes Thema aber irgendwelche wirklich neutralen Betrachtungsweisen/Antwortmöglichkeiten wären schön...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja was halte ich von Studiengebühren?
Ich selber gebe zu in Hessen zu studieren weil ich das Geld nicht habe für Studigebühren, ergo: Gäbe es Studiengebühren überall in Deutschland wäre es für mich nur schwer möglich zu studieren, für andere Menschen dann garnicht.

500 Euro im Semester sind imho kein Weltuntergang. Im Zweifelsfall gibt´s ja immer noch die Möglichkeit, einen Studienkredit bei der KfW zu beantragen. Ich denke schon, dass es in Deutschland nach wie vor jedem der möchte möglich ist zu studieren. Wie bereits geschrieben klappt´s halt für viele nur mit Jobben, aber es geht. 😉

Mir egal. -> Also das ist mal eine absolut krasse Auswahlmöglichkeit 😀

Warum? Glaubst du, einen gelernten Maurer interessiert das, wie hoch die Studiengebühren sind?
 
500 Euro im Semester sind imho kein Weltuntergang. Im Zweifelsfall gibt´s ja immer noch die Möglichkeit, einen Studienkredit bei der KfW zu beantragen. Ich denke schon, dass es in Deutschland nach wie vor jedem der möchte möglich ist zu studieren. Wie bereits geschrieben klappt´s halt für viele nur mit Jobben, aber es geht. 😉

Jo danke, zusätzlich zum Studium das inkl Übungen auf 40 SWS ausgelegt ist noch jobben und nen Kredit aufnehmen. Damit sichs wenigstens lohnt. Ich hab dank Studiengebühren in Hessen einiges an Schulden, und Verbesserung gabs 0.
 
2. Muss man wirklich so viel zuhören? [ernst gemeinte Frage] Wieder als außen Stehender, habe ich nun auch schon oft gehört, dass der Prof auch nichts anderes tut als die Folien/Präsentationen, die eh im Netz zu finden sind, an die Tafel zu schreiben. Mancher Prof mag das mit sinnvollen erklärenden Worten begleiten, die wirklich weiterhelfen, aber oftmals ist es ein stummes anschreiben von Inhalten, die der Prof seit Jahren so immer und immer wieder anschreibt [manchmal tut der Prof nicht mal dies, sondern erzählt lieber aus seinem Privatleben, auch dies wurde mir von einem Freund schon so erzählt]. Stattdessen kann man die Folie auch zu Hause durcharbeiten!? Klar, das gilt eher für Physik und Mathe als für Medizin, wo man dem Prof über die Schulter schaut, wie er eine Leiche aufschneidet 😉, oder Chemie, wo man ins Labor geht und praktisch arbeitet und natürlich gibt es auch andere Aktionen bei denen man aktiver mitwirken muss, das ist mir schon klar.

Stimmt teilweise ;-) Kommt immer auf die Profs an. Manche haben mal ein Buch geschrieben, die Vorlesung kann man sich also schenken, solange man das Buch kauft (wir haben die berühmt-berüchtigte Willnervorlesung, was bedeutet: Hat ein Buch geschrieben, nuschelt sich jetzt bei einer schlecht gemachten PPP einen ab...Klausur = Aufgaben aus dem Buch, welches mit der Wörterzahl der Bibel mithalten kann).
Andere haben eben vernünftige Skripte, andere eben nichts, dafür ist die Vorlesung gut...andere schaffen weder noch, und man kauft sich "Fremdbücher".
Und zur Chemie: die rosigen Zeiten sind vorbei, Experimentalvorlesungen sind leider passe, Praktikum sind vllt. 10 SWS im Mittel.
 
Danke für eure interessanten Antworten. Mir war klar, dass es nicht überall und bei jedem Prof so ist, aber es ist schon interessant, dass man bei einigen (etlichen?) Profs in Deutschland im Grunde die Vorlesung meiden kann, da man alles (ähnlich wie im Fernstudium?) am PC zu Hause selbst erarbeiten kann, indem man die Skripte abarbeitet, die man online findet. Da fragt man sich dann schon, wofür diese Herren Professoren ihr Gehalt bekommen 🙂.
 
Mir tut die Mille im Jahr natürlich auch weh, andererseits sehe ich keine Probleme in Gebühren in solch "erträglicher" Höhe.

Aber wenn ich dann hier lese, dass an manchen Hochschulen den Studenten Geld in welcher Form auch immer gutgeschrieben wird, oder sie Waren geschenkt bekommen (habe ich selbst mitbekommen bei Freunden und Bekannten, die in Passau angefangen haben; hier in Regensburg gab's z.B. nichts), dann nimmt mir das echt den Atem vor lauter Dreistheit.

Ich frage mich auch öfters, was die Hochschule mit all dem Geld macht. Die Verwaltung will das auch nicht veröffentlichen, selbst nicht nach mehrtägigem Streik seitens der Studierenden. Wer weiß, wo das alles hinkommt...

Und nebenbei bröckelt der Stahlbeton an allen Ecken und Enden der Universität und die Sitzreihen in den Hörsälen fallen auseinander...
 
Und nebenbei bröckelt der Stahlbeton an allen Ecken und Enden der Universität und die Sitzreihen in den Hörsälen fallen auseinander...

Bei uns dürfen die Gebühren dafür nicht ausgegeben werden, die sind rein für die Lehre bestimmt. Das führt dazu, dass wir mehr Tutorien und Gastdozenten etc. haben, aber leider schaffen die damit keine Planstellen für richtige Dozenten, oder manche Fachbereiche können mit dem Geld nichts anfangen (die Physiker zB sitzen auf Geld, das sie nicht ausgeben können).
Wobei ich nichts dagegen hätte, wenn es zu einem bestimmten Semester mal was gäbe - könnte nen eeePC brauchen 😉.
 
Ich frage mich auch öfters, was die Hochschule mit all dem Geld macht. Die Verwaltung will das auch nicht veröffentlichen, selbst nicht nach mehrtägigem Streik seitens der Studierenden. Wer weiß, wo das alles hinkommt...

Steht es nicht im Hochschulgesetz, dass die Verwendung offengelegt werden müssen oder ist das nur Nettigkeit? Wenn es im Gesetz steht, dann schlagt dem AstA vor, die Uni zu verklagen, damit sie es tun müssen.

Zum Thema: Obwohl ich selber aus Studiengebühren bezahlt werde, würde ich es besser finden, wenn es sie nicht gäbe/ nicht nötig wären. Der Hauptgrund dafür ist einfach die soziale Ungerechtigkeit, die entsteht, zudem der Wandel des Selbstverständnis von einer Bildungsinstitution zu einem Dienstanbieter.
Zudem fand ich die Umsetzung der Einführung an meiner Uni sehr dürftig, da weder Fakultät noch Institut auf das Geld vorbereitet waren. Erst in meinem zweiten Studienjahr wurde es besser und nun merkt man schon eine Verbesserung (Mehr Tutorien, mehr Seminare, öfters Veranstaltungsreader). Im Moment haben die Fakultäten auch noch das Problem, dass sie auf dem Geld sitzen und nicht wissen, wie sie das Geld des ersten Jahres ausgeben sollen und dieses verfällt bald. Dies führt zu reinen Verpulverungsaktionen wie z.B. Kopierkontingent für Studierende (nicht ganz nutzlos, aber man könnte es ggf. besser einsetzen)

Und nebenbei bröckelt der Stahlbeton an allen Ecken und Enden der Universität und die Sitzreihen in den Hörsälen fallen auseinander...

Ich weiß nicht, ob es in anderen Bundesländern anders ist, aber meines Erachtens dürfen die Gebühren auch nicht zur Instandhaltung bzw. Neubau von Gebäuden eingesetzt werden genauso wenig dafür festangestellte Dozenten zu bezahlen.
 
Bin absolut gegen Studiengebuehren.

1. Bildung sollte jedem zur verfuegung stehen.
2. ist das eine Resource die extrem wichtig ist.
3. geb ich, als Archi Student im Monat ca 40-60 Euro fuer Materialien aus. Dazu noch den Asta beitrag von 250 Euro sind wir ganz schnell bei 550 Euro im Semester.

Wen dazu nun noch 4-500 Euro Studiengebuehren kommen wuerden, koennten sich bei uns im Studiengang, das noch genau die haelfte leisten.
Bei anderen Studiengaengen, die ehr von normal Sterblichen Buergern, zbs Bauing. Wesen, koennten sich das weniger Studenten leisten.
Denn das sind Studiengaenge, die man auch nur zur"weiterbildung" studiert...
Dann muesst man einen Studienkredit aufnehmen, und diese Kondition sind meist unter aller Sau.

Das Problem, dass die Asta nicht weiss, fuer was sie das geld ausgeben soll, kenn ich bei uns nur zu gut.
Da werden auch Partys geschmissen fuer die Designer, nur weil 3/4 der Asta Designer sind.
Aber Buecher, die jeder Architekt/Bauing braucht nur 1-2 mal fuer 500 Leute zur verfuegung stehen.
Und wenn wir uns jedes Buch kaufen muessten, was wir brauchen, wuerden wir im Monat 100-200 Euro an Buechern ausgeben...vieleicht nen wenig uebertrieben^^
An dieser stelle, ein hoch aufs Englisch und das Internet 😀
 
@Blackorc: Nur, weil man von einem Thema nicht direkt betroffen ist, kann/sollte man sich trotzdem eine Meinung darüber bilden, wie ich finde.

Klaro.
Sorry falls das falsch rüber kam, ich wollte damit nicht ausdrücken, dass ich diese Einstellung gutheiße, sondern vielmehr dass "ist mir egal" kein sooo ungewöhnlicher Standpunkt bei diesem Thema ist.

Jo danke, zusätzlich zum Studium das inkl Übungen auf 40 SWS ausgelegt ist noch jobben und nen Kredit aufnehmen.

Gern geschehen. ^_^
Bitte versteh mich nicht falsch, ich meine das weder böse noch abwertend (schließlich bin ich selbst Student und somit unmittelbar betroffen) aber ich finde, 500 Euro pro Semester sollte einem das Studium schon wert sein. Letzten Endes ist das ein Hunni im Monat, das muss doch irgendwie zu machen sein.

Danke für eure interessanten Antworten. Mir war klar, dass es nicht überall und bei jedem Prof so ist, aber es ist schon interessant, dass man bei einigen (etlichen?) Profs in Deutschland im Grunde die Vorlesung meiden kann, da man alles (ähnlich wie im Fernstudium?) am PC zu Hause selbst erarbeiten kann, indem man die Skripte abarbeitet, die man online findet. Da fragt man sich dann schon, wofür diese Herren Professoren ihr Gehalt bekommen 🙂.

Bei mir hat sich das ausgeglichen. Es gab Vorlesungen...
...die mich nicht die Bohne interessiert haben
...in denen der Prof wortwörtlich sein Script vorgelesen hat
...die von didaktisch vollkommen unfähigen Profs gehalten wurden

Aber dann gab es eben auch andere, in denen man dem Prof förmlich an den Lippen geklebt ist. Wir hatten sogar ein Fach, bei dem der Prof jede Vorlesung so viel Stoff durchgenommen hat, das wir in der Lerngruppe immer erstmal die Mitschriften abgleichen mussten um "das Puzzle zusammen zu fügen".
 
Es ist nun zwar schon eine ganze Weile her, aber einen Punkt wollte ich aus gekränktem Stolz nocheinmal aufgreifen.

@Bloodknight:
Zitat:Und auch Philosophen finden bei großen Unternehmen Anstellungen, wenn sie denn gut genug sind - weil sie um die Ecke denken können.

Daraufhin KOG: Bei allem Respekt für Deinen exzellenten, kolossalen Beitrag: das ist nach meinem Dafürhalten auch mehr urbaner Mythos als Realität - es wird zwar allenthalben propagiert, aber wenn man sich reelle Beispiele dafür sucht, wird die Luft um diese Aussage eher dünn.

In Deutschland ist es natuerlich sehr schwer, dazu verlässliche Zahlen zu finden, allerdings entwickelt sich die Situation derzeit dahin, dass viele Unis nun auch schon recht offensiv damit werben, dass ein Philosophie-Studium für etliche Fächer wichtige Grundlagenfragen in einer Tiefe behandeln kann, die in den Fächern selbst nicht möglich ist. Beispielsweise die Unis Bayreuth und Frankfurt die mit Philosophy&Economics (Jaja, da komm ich her) und Philosphy, Finance & Economics ihren Studenten das nötige Handwerkszeug zur Grundlagenreflexion beibringen. Da geht es dann um Fragen der Wirtschaftsethik, der Bemessung des Erfolgs politischer Maßnahmen (Mehr Wachstum wirklich = mehr Glück), Verteilungsfragen im allg. und im Gesundheitssystem insbesondere, uvm.

Solche Leute kommen dann übrigens ganz hervorragend (ja, das kann ich auch statistisch belegen...) in Unternehmensberatungen, im Management, bei Banken und internationalen Organisationen unter - alles Positionen, die wohl auch einiges an gesellschaftlichem Nutzen abwerfen (und vielleicht hilft es ja auch, wenn sich in solchen Positionen Leute befinden, die sich im Studium explizit mit Ethik, politischer Philosophie und Grundlagenfragen der Ökonomie beschäftigt haben).

Man sollte allerdings im Hinblick auf Geisteswissenschaften dann auch etwas differenzierter an die Sache herangehen, als einfach nur den Nutzen eines Ingenieurs der eine Brücke baut mit dem Nutzen eines Geisteswissenschaftlers, der ... Taxi fährt zu vergleichen. Viele Dinge die den Menschen ganz beträchtlich vorangebracht haben (auch nach den Maßstäben der Naturwissenschaftler) sind nämlich grade der Beschäftigung mit vermeintlich trivialer Philosophie geschuldet. Beispielsweise die moderne Logik, die seinerzeit wohl eher das Produkt von Gotlob Freges (der Mann bezeichnete sich als Philosoph) akademischer Streitsucht war, als die gezielte Vorbereitung der Grundlagen der Computertechnik (Ja ich weiss, da war er nicht der einzige, aber ein bisschen Credit verdient er schon 😉 ).

Vielleicht ist in den Geisteswissenschaftlern die Varianz des individuellen Beitrags zum Gemeinwohl einfach unheimlich groß. Dazu kommt dann natürlich auch noch, dass, wie von KOG schon angemerkt, wirklich nur der verbittertste Technokrat ernsthaft behaupten kann, dass die Beschäftigung mit ethischen, politischen und kulturellen Fragen für eine Gesellschaft vollkommen zweitrangig ist.

Zudem, das wurde hier ja schon oft angesprochen, lernt man als Geisteswissenschaftler ja schon noch die ein oder andere nützliche Sache: Das Verstehen und Strukturieren komplexer Argumentationen zum Beispiel. Dass das Studium dann nicht ganz fruchtlos ist (zumindest in den Staaten nicht) zeigen bspw. die Ergebnisse der GRE Tests (Zur Aufnahme in den Master) dort, die jährlich von Millionen von Studenten durchlaufen werden: Philosophen beispielsweise finden sich ganz oben an der einsamen Spitze wieder, zusammen mit den Ingenieuren und Physikern - wohlgemerkt grade AUCH bei den Teiltests, die mathematische und logische Kenntnisse erfordern.

Zuletzt aber bleibt zu sagen, dass Der Große Graben von beiden Seiten am Leben erhalten wird, ich kenne viele Geisteswissenschaftler die mit beinahe schon kriminellem Desinteresse naturwissenschaftler Erkenntnis und Arbeit gegenübertreten.


So, nun zum Thema: Ich hielt es immer für eine unheimlich nette Idee Studenten (also Menschen die im Durchschnitt dank des Studiums später mal wesentliche mehr Kohle einstreichen, staatliche subventionierte Kultur geniessen können, politischen Einfluss ausüben, usw.) einen höheren Anteil der Kosten für Bildung aufzubürgen.

Damit das keinen Einfluss auf die Entscheidung zur Aufnahme eines Studiums oder der Fachwahl hat, sollte einfach jeder Student nach Abschluss seines Studiums für eine bestimmte Zeit einen bestimmten Prozentsatz seines Gehaltes über einem gewissen Freibetrag an den Staat abführen müssen. Ein Studienkredit also, der nur dann fällig wird, wenn man in der Lage ist, ihn zurückuzahlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit das keinen Einfluss auf die Entscheidung zur Aufnahme eines Studiums oder der Fachwahl hat, sollte einfach jeder Student nach Abschluss seines Studiums für eine bestimmte Zeit einen bestimmten Prozentsatz seines Gehaltes über einem gewissen Freibetrag an den Staat abführen müssen. Ein Studienkredit also, der nur dann fällig wird, wenn man in der Lage ist, ihn zurückuzahlen.

Das wäre dann mehr oder weniger das Australische System, wobei das bei denen auch eine Art Bafög einschließt, das einfach jeder bekommt. Finde ich nicht so übel, muss ich sagen. Wer viel davon hat, zahlt auch viel zurück, wer wenig davon hat, zahlt wenig zurück.
 
Steht es nicht im Hochschulgesetz, dass die Verwendung offengelegt werden müssen oder ist das nur Nettigkeit? Wenn es im Gesetz steht, dann schlagt dem AstA vor, die Uni zu verklagen, damit sie es tun müssen.

Zum Thema: Obwohl ich selber aus Studiengebühren bezahlt werde, würde ich es besser finden, wenn es sie nicht gäbe/ nicht nötig wären. Der Hauptgrund dafür ist einfach die soziale Ungerechtigkeit, die entsteht, zudem der Wandel des Selbstverständnis von einer Bildungsinstitution zu einem Dienstanbieter.
Zudem fand ich die Umsetzung der Einführung an meiner Uni sehr dürftig, da weder Fakultät noch Institut auf das Geld vorbereitet waren. Erst in meinem zweiten Studienjahr wurde es besser und nun merkt man schon eine Verbesserung (Mehr Tutorien, mehr Seminare, öfters Veranstaltungsreader). Im Moment haben die Fakultäten auch noch das Problem, dass sie auf dem Geld sitzen und nicht wissen, wie sie das Geld des ersten Jahres ausgeben sollen und dieses verfällt bald. Dies führt zu reinen Verpulverungsaktionen wie z.B. Kopierkontingent für Studierende (nicht ganz nutzlos, aber man könnte es ggf. besser einsetzen)



Ich weiß nicht, ob es in anderen Bundesländern anders ist, aber meines Erachtens dürfen die Gebühren auch nicht zur Instandhaltung bzw. Neubau von Gebäuden eingesetzt werden genauso wenig dafür festangestellte Dozenten zu bezahlen.


Das Problem ist, dass bei Studiengebühren massiv gegen das Gesetz verstoßen wird seitens der Hochschulen und das Ministerium das deckt.
Z.b. werden befristete Stellen ausgeschrieben, zulange besetzt und damit zu einer unbefristeten.
Alles weitere ist nur Auslegungssache. Den am Ende hat der Rektor die alleinige Befugniss über die Verwendung des Geldes zu entscheiden.
(so zumindest in BdW) Auch als AStA in BdW kann man da relativ wenig machen, da man weder finanziell noch politisch die Möglichkeit hat.
(Gibt kein AStA Geld und man ist direkt an die Weisungen des Senats/Rektors gebunden).

PS: Zur Offenlegung: Es ist im Gesetz nicht vorgesehen, zwischen Studiengebühren und dem allg. Haushalt zu trennen. Folglich kannst du nur in den gesamten Haushalt einsehen (falls das zugelassen wird) und darfst alles rausrechnen. Viel Spass ;-)
 
@ dkonedarkside
1. Bildung sollte jedem zur verfuegung stehen.
2. ist das eine Resource die extrem wichtig ist.
3. geb ich, als Archi Student im Monat ca 40-60 Euro fuer Materialien aus. Dazu noch den Asta beitrag von 250 Euro sind wir ganz schnell bei 550 Euro im Semester.
Ich picke dich jetzt einfach mal heraus, betrifft aber auch genug andere:
Wenn du dir ein Studium nicht leisten kannst (auch welchen Gründen auch immer), dann solltest du vielleicht nicht studieren? Nur weil ich mir einen Porsche nicht leisten kann, kann ich auch nicht verlangen, dass der billiger werden muss!
Klingt jetzt vielleicht hart, ist aber doch so! Zumal jeder "bedürftige" Student wirklich die Möglichkeit hat, ein entsprechendes Studentendarlehen zu bekommen. Wenn man natürlich nun sagt, man will nicht mit einem Schuldenberg anfangen, dann ist das wieder dein Problem, dann kannst du eben nicht studieren.

Das Studium kostet nunmal unglaublich viel (es bringt auch viel, das sage ich nicht), aber ich als Berufstätiger finanziere das Studium durch meine Steuern schließlich mit und irgendwann gibts halt nicht mehr genug Geld für das Studium und dann kommen eben die Studienbeiträge!

Was aber eine Sauerei ist, wenn nicht veröffentlicht wird, was mit dem Geld gemacht wird, bzw. die wirklich dringenden Sachen (die Uni Regensburg fällt wirklich auseinander) nicht finanziert werden dürfen!
 
Das Studium kostet nunmal unglaublich viel (es bringt auch viel, das sage ich nicht), aber ich als Berufstätiger finanziere das Studium durch meine Steuern schließlich mit und irgendwann gibts halt nicht mehr genug Geld für das Studium und dann kommen eben die Studienbeiträge!

Naja - andererseits dürften die meisten Akademiker so viel verdienen, dass ihre Steuern nicht nur das Studium wieder hereinholen, sondern auch so einiges andere finanzieren - auf diese Art und Weise könnte man dann auch von einem "normalen" Arbeiter fordern, mehr für Kindergarten und die Bildung ihrer Kinder zu zahlen, schließlich finanzieren dies ja dann auch die Akademiker zum großen Teil 😛

Wenn man aber sagt: BIldung soll eben auch für Kinder in Grundschulen, Kindergärten und weiterführenden SChulen frei sein, dann müsste logischerweise auch die BIldung an Unis frei sein.