Tabletop Photografie

m00v

Bastler
16 April 2009
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Tutorial

So, im Grunde ist das wesentliche bei solchen Fotos die Lichtseztung.
Damit man volle Kontrolle hat, geschieht das ganze im dunklen Raum. Das Licht wird dann mit der
Taschenlampe oder anderen kleinen Lichtquellen (z.B. Laserpointer) gesetzt. Vorher alles aufbauen,
Kamera auf Stativ, Modelle aussuchen und positionieren. Was will ich auf dem Bild haben? Wo soll
die Schärfe liegen? Das probiert man am besten alles noch im hellen aus.

Die Kamera sollte über einen manuellen Modus verfügen, denn sämtliche Bilder sind langzeitbelichtet
(meist zwischen 1 und 15 sec) und die Blende lässt sich nach belieben anpassen. Da Langzeitbelichtungen
tendenziell anfälliger für Bildrauschen sind, wird der ISO-Wert runtergeschraubt. Was das Licht "stimmungsvoll"
macht ist Rauch oder Nebel. Wer keine Nebelmaschine hat, kann Räucherstäbchen oder ähnliches nehmen,
muss dann allerdings den Aufbau etwas zuhängen damit der Rauch sich sammelt. Am besten mit transparenter
Frischhaltefolie.

Ist die Vorbereitung abgeschlossen, alle Lichtquellen, bis auf die Taschenlampe, auschalten. Nun kann
fotografiert werden. Sinnvoll ist es mit Selbstauslöser zu arbeiten, zum einen um die Verwacklungsgefahr
zu minimieren und zum anderen hat man dann genug Zeit die Taschenlampe an die gewünschte(n)
Stelle(n) der Szene zu richten. Und dann wird mit Belichtungszeiten rumprobiert, bis die Taschenlampe
die gewünschte Helligkeit auf den Fotos liefert. Das Histogramm kann hier zur Beurteilung sehr
nützlich sein, da man im dunklen Zimmer auf dem Monitor der Cam oftmals die Bilder völlig ander
einschätzt als diese später am PC angezeigt werden.


Beispielweise lassen sich bei langer Belichtung mehrere Lichtquellen setzen, indem man 3 sec von rechts beleuchtet,
die Taschenlampe ausmacht, auf die linke Seite wechselt und seine Figuren dann von dort 3 sec beleuchtet.
Mit farbigen Bastel-Transparenzfolien vor der T-Lampe lässt sich das Licht einfärben. Mit der Blende kann nicht
nur die Schärfentiefe, sondern auch die "Form" des Lichts beeinflusst werden. Bei Offenblende ist das Licht eher
diffus, grell und milchig, wird die Blende kleiner ändert sich das ins Gegenteil. Auswirkung darauf hat auch die
Art der Taschenlampe und die Qualität des Objektivs.

Wenn die verwendete Taschenlampe das Licht zu weit streut und beispielweise ein gebündelter Lichtkegel gewünscht ist,
einfach mit etwas Alufolie vorne an der Lampe das Licht seitlich abdecken.

Wer kein Macro-Objektiv hat, das Bild mit Bearbeitungssoftware später nicht beschneiden (croppen) will, und trotzdem
"größere" Minis auf den Bildern will: Es gibt ein Nahlinsenset bei bekanntem Online-Händler für ca. 20€, womit ich an
Brennweiten 18-50mm gute Erfahrungen gemacht habe.
 

wedge

Hüter der Flotten
22 November 2006
1.331
0
13.771
Hhm interessanter Ansatz.
Ich frage mich jetzt ob das eher nur fürs Inszenieren der Figuren geeignet ist, oder auch für die Standard Fotos die "nur" die Minis zeigen.
Der normale Ansatz ist ja das man möglichst viel Licht drumherum Platziert, was ich aber auch nicht hab.

Müsste ich mal ausprobieren, frage mich nur ob das auch mit meiner LED "Lichtschwert" Taschenlampe geht oder ob die zu Hell ist.
Als Fokus-Licht im dunklen ist die nämlich nicht so gut geeignet... Mitte zu Hell Rand zu dunkel -> Kamera findet kein Fokus :(.
 

m00v

Bastler
16 April 2009
881
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Klar geht das auch für "Standard" Fotos. Grundsätzlich kann man sagen: Je länger die Belichtungszeit, desto "heller" wird das Bild.

Falls du den Autofokus zum Scharfstellen meinst:
Den Fokus der Kamera am besten auf das Motiv scharfstellen bei Zimmerbeleuchtung oder wenn du die Mini direkt anleuchtest.
Danach stellst du von Autofokus auf Manuellen Fokus um, damit deine Cam nicht jedesmal scharfstellen will.

Ihr könnt hier auch gerne eure Bilder/Versuche reinstellen.