Tatort Internet

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C

Chinchilla

Aushilfspinsler
10. Dezember 2009
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#1
Ich habe am Montag auf dem Sender RTL 2 eine Sendung gesehen mit dem Titel:
>> Tatort Internet - Schützt endlich unsere Kinderer <<
Das Problem dass in dieser Reportage eindrucksvoll ans Tageslicht gebracht wurde, ist mir schon länger bekannt. Jedoch nicht in diesem Ausmaß.

Ich will kurz erklären, was in dieser Sendung gezeigt wird:
Eine Arbeitsgruppe zur bekämpfung von sexuellen Straftaten im Internet, loggt sich in verschiedenen Chatrooms ein und gibt sich als minderjährige Mädchen oder Jungen aus, die kaum älter als 13 oder 14 Jahre sind.
Sofort suchen mehrere Männer jeden Alters Kontakt zu den vermeindlich minderjährigen Kids. In den wenigsten Fällen bleibt die Unterhaltung harmlos und es geht recht schnell in die sexuelle Richtung bis hin zur Verabredung.
Wenn es zu einem Treffen kommt, wird dieses Treffen von der Arbeitsgruppe arrangiert und ein volljähriger Lockvogel der jedoch um einige Jahre jünger zu seien scheint, nimmt den Platz des Minderjährigen ein.
Schnell wird klar, dass die meist unscheinbar aussehenden Männer alles für den Geschlechtsverkehr vorbereitet haben. Sie haben Kondome, Decken Gleitgel und sonstiges dabei.
Ein Mann hatte sogar einen Tag vor dem Treffen die Scheiben seines PKW`s
abdunkeln lassen.

Wenn die Situation durch die Arbeitsgruppe aufgeklärt wird, zeigen sich die Männer überraschend Gesprächsbereit.
So erfährt man, dass es ihnen bewusst ist etwas falsches zu tun, es aber nicht ändern können. Die meisten beteuern, dass sie das erste mal zu so einem Treffen gegangen sind.

In einem anderen Fall wurde ein Mann wegen sexueller Nötigung und Erpressung im Internet in mehr als 50 Fällen angeklagt.
Das Urteil: Ein Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung!


Es wäre schön, wenn ihr eure Meinung dazu in diesem Thread postet.
- Muss im Internet mehr gefahndet werden?
- Sind unsere Strafen in diesen Fällen zu mild?
- Muss mehr Aufklärung in den Schulen betrieben werden?
- Wie kann man solche Straftäter noch aufspüren?

Meine Meinung: Wir brauchen härtere Strafen. Die meisten Urteile sind ein Witz.

Ich als Polizeibeamter, bekomme jedesmal einen dicken Hals, wenn ich mitbekomme, was für Strafen an die Personen die wir verhaftet haben ausgesprochen werden.

Also, jetzt seid ihr dran. Schreibt was ihr denkt, den ein Tabuthema sollte das nicht länger sein.
 
#2
Zunächst zu deinen Fragen:

1. Muss im Internet mehr gefahndet werden?

Nein. Die Menschen sind eigenverantwortlich, wobei natürlich Chatbetreiber eine Meldungsverantwortung besitzen.


2. Sind unsere Strafen in diesen Fällen zu mild?

Nein, wenn man sie anwenden würde.


3. Muss mehr Aufklärung in den Schulen betrieben werden?

Ja, wie auch bei den Eltern. Sollte man auf dem Elternabend thematisieren mit Medienkompetenz der Kinder und die Verantwortung der Eltern.


4. Wie kann man solche Straftäter noch aufspüren?

Da die meisten sexuellen Straftäter im Familien-/Bekanntenkreis der betroffenen Kinder zu finden sind, müsste man Kinder auf sexuelles Übergriffe sensibilisieren, so dass diese dies melden. Leider besteht dann die Gefahr einer Übersensibilisierung, die Menschen vernichten kann.


@Tatort Internet

Eine sehr überflüssige, sensationsgeile, Sendung, die im gleichen Programm läuft wie z.B. Bondage, Lack und Leder! - Wenn die Lust zum Fetisch wird oder Deutschlands erstes Teeny-Bordell.

Ähnlich qualitativ ist diese Sendung.

Link Eine recht gute Beurteilung der Show
Link 2


Habe mir 2 Sendung selber angesehen, und fand sie sinnlos. Die Forderung, dass eine Gesetzeslücke geschlossen werden müsse, ist nicht vorhanden, dieses Grooming ist bereits verboten. Die Chattips sind ungenau und zweifelhaft. Die Telefonnummer für Opfer ist kostenpflichtig (was durchaus ein Hinderungsgrund für 10 jährige sein kann). Es wird nicht darauf eingegangen, dass auch Frauen Kinder vergewaltigen.

Diese Liste könnte man fortsetzen, wenn man sich etwas genauer mit der Sendung auseinandersetzen würde.

Gut ist aber, dass jetzt auch wirklich alle Eltern hoffentlich über dieses Thema Bescheid wissen und entsprechend reagieren.

Edit: Persönlich fand ich es extrem schlimm, dass ein Missbrauchsopfer unverpixelt interviewt wurde. Die tollen Fragen auf dem Schulhof nach der Sendung müssen toll gewesen sein für das Mädchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
#3
Ich find die Serie geil, die erinnert mich an die South Park Folge "Ein bisschen Tourette?" wo am Ende auch die ganzen Pädophilen aufschlagen 😀 (Aber es hat auch bisschen was von Nordamerikas-Männer-Buben-Liebhaber-Vereinigung ^^ Da gab's noch das mit der "Chinesischen Mauer" und Mongolen ^^)

Diese Serie dient rein der Unterhaltung und ist sowas wie die Bild im Fernsehen, Internet ist ein Medium wie jedes andere auch. Ich musste sowas von lachen als ich den Lehrertypi am Ende der Sendung gesehen hab wie er sich nackt in dem Zimmer von dem Jungen auszieht und sich "vorbereitet", während die Psycho-Tante reinkommt und ihn inflagranti erwischt mit "Wer sind Sie? Was machen Sie hier?" :lol:

Es hat gar keine wirkliche aufklärende Wirkung, sondern dient nur der Panikmache. (Man sollte bedenken, das es Pädophile auch außerhalb des Internets existieren, aber neiiin 🙄)

Zu deinen Stichpunkten:
- Besser wär's, es ist ja auch schon in Gnage, indem sie die ganzen Seiten sperren lassen
- RTL 2 zeigt einige (wenn nicht sogar alle) Pädos an, die sie nicht einsichtig sind
- Könnte man tun, wenn ich mir im Radio anhör, worüber die Kids nichts wissen, brauchen die wirklichi mehr Alltag- und Allgemeinwissen
- Sicher nicht durch's bloßstellen im Fernsehen ^^
 
#4
Also wenn es in diesem Land noch einen Sender gibt, der blitzblank recherchierte Dokumentationen zeigt, dann ist es rtl 2.
Das Problem ist da, keine Frage, muss auch nicht runtergespielt werden.
Aber: Guck dir mal das Programm an was die haben, wenn auch nur beim zappen. Die machen momentan sehr viel Doku Verschnitt.

Ganz ehrlich, wenn sie mich oder dich bei irgendeiner pikanten Situation ertappen (Angefangen beim CD_Album auf der Platte), würde doch keiner spontan vom Saulus zum Paulus werden und das beichten etc.

Das da drauf aufmerksam gemacht wird is gut. Aber die Art und Weise....

Naja, is daran nicht sogar die Guttemberg beteiligt?
 
#6
Freder(TM) schrieb:
Blossstellen im Privatfernsehen am besten noch für Quote und Werbeeinnahmen finde ich ekelhaft. In England wird hingegen jeder Mitschnacker, Klauer, Graffitikünstler etc. unabhängig vom Alter mit Namen, Addresse und Photo einfach in die Zeitung gesetzt.
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Das klingt ja um ein vielfaches geiler als die Leute im Fernsehen bloßzustellen :blink:
 
#7
#8
Ich find das sollte man hierzulande auch einführen (auch wenns irgendwie diskriminierend ist, aber das ist ja wohl Sinn der Sache!), das ist mMn wirklich abschreckend für Leute die sowas ähnliches vorhaben, wenn die direkt mit einem unzensierten (!!!) Foto mit vollem (!!!) Namen (!!!!!) in der Tageszeitung (?) erscheinen (Wochenzeitung wär natürlich noch mieser 😎)

Aber der Artikel ist auch gut 😀
http://www.yorkpress.co.uk/news/eastyorkshire/8674293.Super_sized_egg_laid_by_hen_in_Pocklington/
 
#9
@ Magua:
2. Sind unsere Strafen in diesen Fällen zu mild?

Nein, wenn man sie anwenden würde.
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Die Forderung, dass eine Gesetzeslücke geschlossen werden müsse, ist nicht vorhanden, dieses Grooming ist bereits verboten.
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Also bei allem Respekt, wenn mein Kenntnisstand nicht veraltet ist, dann sind sexuelle Übergriffe im Gegensatz zu diversen anderen Dingen Vergehen und keine Verbrechen! Dies hat zur Folge, dass...
a) Keine Meldepflicht vorhanden ist! (Ein Mensch mit Kenntnis derartiger Vergehen, wie sie in der Sendung gezeigt werden, muss die betreffenden personen nicht melden)
b) Der Versuch steht nicht unter Strafe

-> Es gehört nicht zu unserem Rechtsstaat, dass Straftaten erst bei Ausübung unter Strafe stehen, bei diesen sexuellen Übergriffen (nachdem sie als Vergehen klassifiziert sind) ist es aber so. Auch für mich ist so etwas eine üble Gesetzeslücke, über die man sich Gedanken machen sollte und wie man an den 2 genannten Punkten sieht, reichen auch die bestehenden Strafen nicht aus, denn für den Versuch gibt es keine!
 
#11
Ich find das sollte man hierzulande auch einführen (auch wenns irgendwie diskriminierend ist, aber das ist ja wohl Sinn der Sache!), das ist mMn wirklich abschreckend für Leute die sowas ähnliches vorhaben, wenn die direkt mit einem unzensierten (!!!) Foto mit vollem (!!!) Namen (!!!!!) in der Tageszeitung (?) erscheinen (Wochenzeitung wär natürlich noch mieser 😎)
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Ich finde so ein Anprangern hat etwas von finsterem Mittelalter und gehört nicht in die moderne Welt, aber ok, irgendwie leben wir ja noch immer in einem feudalen Kastensystem, der jüngste Erlass zur Krankenreform hat das ja wiedermal bewiesen.... Armes Deutschland! -_-

Sicher haben da Anfangs nur die etwas zu befürchten, die Dreck am Stecken haben. Aber wird es nur bei diesen bleiben? Ist eine Gewährleistung hierfür gegeben?
Wer kann schon ausschließen, dass irgendwelche Politiker solche Grundlagen verwenden um eine Hetze gegen ihre Gegner zu starten? Ich denke in unserer korrupten Welt wird es da immer Probleme geben...

Andererseits hab ich schon gehört, dass im Amiland durch solche Sachen Flüchtige und Verbrecher erfolgreich gefangen werden konnten, da so die Bevölkerung wusste wonach sie Ausschau halten musste. Also im Grunde wie die Steckbriefe im Wilden Westen. Wenn es hierfür gebraucht werden würde wäre es ja ok, doch auch hier ein Aber: Damit bietet man der staatlichen Gewalt zuviel Spielraum und auch hier kann es sein, dass die Macht zum Eigennutzen missbraucht wird...

Also wenn die Macht gleichmäßig verteilt wäre und eine Institution so eine Plattform nicht für den eigenen Nutzen verwenden kann, dann ist das sicher eine super Sache. Ansonsten halte ich lieber Abstand von sowas, denn in der Theorie kann sich alles als das "Perfekte" entpuppen.

Ich hoffe es ist klar geworden worauf ich hinaus will?!
Wenn es also bei den Perversen Schweinen bleibt die auf KiPos stehen, dann ist das ok. Wenn es generell bei Straftätern bleibt, ok. Sobald man aber zuleicht auch "normale" Menschen da anprangern kann wirds gefährlich weil dann ist auch der Schritt nichtmehr fern, bei dem man jedermann anprangern kann...

und nun zu:

Es wäre schön, wenn ihr eure Meinung dazu in diesem Thread postet.
- Muss im Internet mehr gefahndet werden?
- Sind unsere Strafen in diesen Fällen zu mild?
- Muss mehr Aufklärung in den Schulen betrieben werden?
- Wie kann man solche Straftäter noch aufspüren?
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-Siehe oben: Wenn es nur dabei bleibt und keine Institution geschaffen wird wie die Stasi (ich sag mal Bundestrojaner), dann ist das vertretbar. Wenn nun eine Institution aber stichprobenartig jedermann ausspionieren dürfte, dann gehts eindeutig zu weit!

-Ob unsere Strafen zu Mild sind? Weiß ich nicht, kenne mich da nicht wirklich aus...

-Mehr Aufklärung in der Schule? hehe, ja aber da müsste man inzwischen auf sovielen Gebieten aufklären, dass die Schulzeit 24 jahre beanspruchen würde um wirklich alles abzubauen. Es mangelt ja nicht nur an Aufklärung bezüglich Internetnutzung, die Liste ist noch viel länger wo Nachholbedarf ist 😉

-Wie man solche Straftäter noch aufspüren kann? Die frage müsste viel mehr Lauten: Wie kann man solche Straftäter noch aufspüren, ohne einen Überwachungsstaat zu kreieren? Das ist nen recht umfangreiches Thema ich sag mal: Was ist vertretbar und was greift zu sehr ins Privatleben ein...
 
Zuletzt bearbeitet:
#12
Doch der Versuch zu Kindern Kontakt aufzunehmen unter sexueller Absicht ist Verboten, das ist ja "grooming" dieser Absatz im Strafgesetzt bezieht sich btw auf alle Lebensbereiche @Tharek

Versuchter Mord oder die Planung eines Mords ist auch strafbar...auch wenns nicht klappt und der Mensch noch lebt, so mal als Beispiel um deine Gedankenkette ad absurdum zu führen.

Genaues Informieren würde solche Theorien aber in Luft auflösen, wenn man das nicht tut, dann kann man aber immernoch bei RTL 2 arbeiten.

Man muss nur Mordabsichten laut Gesetzt melden mmn. bzgl. anderer Dinge darf man sich das Recht nehmen nichts zu melden, zumindest habe ich das mal gelesen, bin jetzt aber auch nicht sicher in dieser Frage, bin auch kein Jurist sondern nur Sozialwissenschaftler 😀

RTL 2 benutzt versuchte Kinderschänderei mit dem Stilmittel des Populismus und schlichter Unwahrheit um Quote zu machen, dabei spielen sie sich dann als Wohltäter auf, das finde ich sehr schockierend an der ganzen Sache, sie könnten auch einfach mit versteckten Kameras Familien filmen, da finden nämlich die meisten Übergriffe auf Kinder statt, die btw. deutlich schwerer zu verhindern sind, denn das Internetverhalten der Kinder kann man trainieren und Eltern können es sogar überwachen, wenn sie denn so viel Zeit und Mühe in die Sicherheit ihrer Kinder stecken möchten.

Anprangern gehört in keinsterweise nach Deutschland, unser Rechtsstaat baut auf den Gedanken der zweiten Chance auf, und das soll und muss auch so bleiben, was man verbessern muss ist die Umsetzung dieser zweiten Chance, und da gehts dann ums Geld, da Pranger und neue Gesetze zur Volksüberwachung aber sehr kostengünstig sind im Gegensatz zu mehr Polizei oder Psychologen, ist klar wonach die werten Volksvertreter schreien.
 
#13
Ich beziehe mich bei meinen Aussagen auf Artikel wie diesen:

http://www.spiegel.de/kultur/gesells...725655,00.html .


Edit:
Ich weiß jetzt nicht, in wie fern ein Chatbetreiber rechtlich verpflichtet ist so etwas zu melden. Bin halt nur ein BWLer.
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Das ist mein Problem auch mit besagten Artikel👎. Auch diese versuchen (oft), einfach eine (persönliche - die des Verfassers) Meinung zu verkünden.
Tatsächlich war mein Kenntnisstand etwas veraltet, dennoch macht es immer noch einen kleinen, aber feinen Unterschied, ob ein Vergehen auch als Versuch strafbar ist (was es so wohl nun ist) oder ob es direkt als Verbrehcen klassifiziert wird.
So bleibt beispielsweise das Ausbleiben der Meldepflicht und ebenso bleibt die Intention straffrei (eben wenn letztlich die Kontaktperson älter als angenommen ist)
Was das am Ende für die Sendung bedeutet ist mir eigentlich egal, dennoch wären selbst das 2 Punkte, die für mich diskussionswürdig sind.
Um aber keine Halbweisheiten zu verbreiten, werde ich mich mal bei meinem Jurakollegen schlau machen.

Zur Sendung:
Für mich immer wieder bezeichnend, dass die Sendung mehr Empörung und Kritik hervorruft, als die Täter darin!
 
#14
Also bei allem Respekt, wenn mein Kenntnisstand nicht veraltet ist, dann sind sexuelle Übergriffe im Gegensatz zu diversen anderen Dingen Vergehen und keine Verbrechen! Dies hat zur Folge, dass...
a) Keine Meldepflicht vorhanden ist! (Ein Mensch mit Kenntnis derartiger Vergehen, wie sie in der Sendung gezeigt werden, muss die betreffenden personen nicht melden)
b) Der Versuch steht nicht unter Strafe
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Natürlich ist das ein Verbrechen und der Versuch strafbar.(Klick)

edit: geninjat

Für mich immer wieder bezeichnend, dass die Sendung mehr Empörung und Kritik hervorruft, als die Täter darin!
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Bezeichnend für was?
 
Zuletzt bearbeitet:
#15
Bezeichnend für was?
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Beliebtes Mittel des Populisten: Die Kritiker an der Form als Täter oder Sympathisanten dieser oder als gleichgültig darstellen.
Das wird dann aber nicht dirket getan sondern mit geschickten Anspielungen.
Eine genauere Betrachtung zeigt aber, dass solche Behauptungen Quatsch sind und obendrein in manchen Fällen sogar in Rufmord ausarten.

Edit: Konnte jetzt das Zitat von Neopopes Post nicht mitquoten, daher mal nur seine Reaktion auf das vorangegangene Zitat.
 
#16
Nach Schätzungen des Kinderschutzbundes, des Weißen Ringes e. V. und anderen Vereinigungen finden 90% des sexuellen Mißbrauchs durch Familienmitglieder und Bekannte statt. DA sollte man ansetzen! Der pädophile Internet-Kinder-Stalker ist ein genau so ekliges Problem wie alles in dieser Richtung, allerdings ist dieser "unbekannte" Kinderschänder bzw. Vergewaltiger zumindest zahlenmäßig ein eher untergeordnetes Problem. Als ich *klein* war, sprich minderjährig, da stand der PC mit Internet-Zugang nur im Wohnzimmer. Da konnten meine Eltern immer ein Auge drauf haben. Wenn jetzt die 7-Jährige zu Weihnachten neben dem PC auch gleich noch die Webcam geschenkt kriegt und eine ungesicherte bzw. einen ungeschützte Standleitung in´s Internet hat und den Eltern ist´s total egal, was die liebe Kleine 15 Stunde am Tag im Internet macht, dann ist der Pädophile immer noch das Schwein, aber die Eltern trifft eine Mitschuld.

Ist aber generell ein gesellschaftliches Problem, ich sehe das als Lehrer täglich. Einerseits sollen die lieben Kleinen alle Möglichkeiten haben und gleichzeitig andererseits von der Gesellschaft optimal beschützt werden?!? Wie soll das gehen? Natürlich ohne, dass man sich als Eltern darum kümmern möchte. Das soll schon alles der Staat erledigen.

Alle Freiheiten für mein Kind, gleichzeitig ohne Verantwortung der Eltern. Das ist eine völlige Illusion. Pädophile gab´s immer, in PräInternetZeiten trieben die sich dann als Betreuer beim Jugendsport rum, auf Spielplätzen und baggerten dort Single-Mütter an um an´s Kind ran zu kommen. Dazu kommen in neuerer Zeit andere Phänomene, wie die Patchwork-Familie. Geschiedene Mutti hat eine 15-Jährige Tochter, ist selber 38 und hat einen neuen 43 jährigen Freund. Leider scheinen viele Männer nur zwei sexuelle Einstellungen zu haben: Entweder beschützen oder *nützen*. Der Inzestschutz greift eigentlich nur bei Mädchen, wo man👎 selber der leibliche Vater ist. Durch die Sozialbindung von der Zeugung an, dem Miterleben der Schwangerschaft der Partnerin, die Geburt, das Aufwachsen und so weiter wird das Schutzprogramm gestartet. Wenn das wegfällt, scheint bei einer Zahl y von einer Zahl x Männern eher das Jagdprogramm zu laufen.

Und wer meint, das gibt´s doch gar nicht: Gott sei Dank ist meine ganze Jugend an mir vorbeigelaufen, ohne dass ich jemals selber traumatische Erlebnisse hatte oder davon was mitgekriegt hätte. Allerdings erinnere ich mich noch düster an die ersten Tanzparties so in der siebten, achten Klasse. Da guckte mehr als nur ein *Daddy* gerne mal leicht lüstern sabbernd in den abgedunkelten Kellerraum... von manchen meiner ehemaligen Lehrern auf Klassenfahrten mal ganz zu schweigen, wo sich 50+ jährige adipöse Oberstudienräte an 17-jährige Abiturientinnen rangeworfen haben...

Ne, das Problem ist alt, war immer da, wird immer da sein. Das TV-Foramt als solches ist eine Schande, die Opfer stehen wieder mal nicht im Vordergrund, sondern die Täter. Kein Wort über Prävention, Selbstschutz und Eigenverantwortlichkeit der Familien für ihre eigenen Kinder.

Sehr, sehr bedenklich... und in meinen Augen einfach widerlich. Der ganze Themenkomplex. Aber was will man von RTL 2 schon erwarten? Wenn das Format etwas weniger sensationsgeil wäre, dann könnte man drüber reden. Aber so ist das einfach nur billige Effekthascherei auf niedrigstem Niveau, die weder Aufklärung bringt noch informativen Gewinn.

Als kleinsten gemeinsamen Nenner könnte man sich vielleicht darauf einigen, dass durch diese Sendung für einen kleinen Moment die Problematik mal wieder in der Öffentlichkeit aufflackerte. Immerhin etwas Positives.


Gruß
General Grundmann
 
#17
Ich find das sollte man hierzulande auch einführen (auch wenns irgendwie diskriminierend ist, aber das ist ja wohl Sinn der Sache!), das ist mMn wirklich abschreckend für Leute die sowas ähnliches vorhaben,
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Nein, ist es nicht. Die sind gestört (sprich, die Furcht ist bei den Meisten einfach nicht da) und alles, was man damit tut, ist dem Mob zu sagen, wo ein Schwein wohnt, was nicht unserem Rechtsempfinden entsprechen kann.

-Ob unsere Strafen zu Mild sind? Weiß ich nicht, kenne mich da nicht wirklich aus...
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Nein, der Strafrahmen ist weit genug. Das Problem bei drakonischen Strafen ist, dass man damit die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Opfer getötet werden. Es hat sich herausgestellt, dass die Mordquoten in Ländern mit Todesstrafe meist höher sind als in Ländern, die keine Todesstrafe haben. Wenn man nicht selber dem Tod ins Auge blickt, ist die Hemmung vielleicht da, alle Zeugen verschwinden zu lassen; wenn man durch die Strafandrohung nichts mehr zu verlieren hat, kann man auch mal versuchen, ob man mit dem Totschlag durchkommt, sozusagen.

Ansonsten halte ich das für ein aufgeblasenes Problem, da Missbrauch nur untergeordnet außerhalb des Bekanntenkreises stattfindet. AUßerdem - wenn die Leute ihre Kinder mal wieder vernünftig erziehen würden, würden die sich auch nicht mit jemand Wildfremden treffen, und schon gar nicht abseits der Öffentlichkeit.

Wie soll das gehen? Natürlich ohne, dass man sich als Eltern darum kümmern möchte. Das soll schon alles der Staat erledigen.
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Ich frage mich vor allen Dingen, was die Leute sich da vorstellen. Aus der Politik kann doch überhaupt nichts sinnvolles kommen, die Leute sind selber technologisch inkompetent und ignorieren ihre Berater (wie Zugangserschwerungsgesetz, für das sich jetzt alle schämen, wo außer vdL jeder wusste, dass es Blödsinn ist) sowie echte Experten. Ich zitiere da nur mal de Maiziere, der, nachdem ein Hacker den neuen Perso geknackt hat, allen Ernstes gesagt hat: "natürlich können irgendwelche Hacker immer alles hacken, aber der Ausweis ist 100% sicher". Was für ein Bullshit. Als ob das nicht irgendwann in technisch interessierten Kreisen Allgemeinwissen würde.

Genau wie dieser Scherzkeks von der CDU, der den Vorschlag gemacht hat, Nicknames zu verbieten, damit sozusagen jeder Verantwortung für seine Forenposts übernehmen muss. Wie gefährlich das ist, ist dem Mann scheinbar völlig unklar. Das ist so, als ob man sich im echten Leben jedem auf der Straße vorstellen würde und gleichzeitig alles mitgeschnitten wird, was man sagt, und jeder diesen Mitschnitt kriegt und in 3 Sekunden rausfinden kann, wo wer wohnt. Ist ja Wahnsinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
#18
Natürlich ist das ein Verbrechen und der Versuch strafbar.(Klick)
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Sexuelle Nötigung =/= sexueller Mißbrauch von Kindern
Straftat =/= Verbrechen

Strafbar ist der Versuch lediglich, weil die entsprechende Straftat einen Vermerk auch für den Versuch hat (eben seit 2003)
Beliebtes Mittel des Populisten: Die Kritiker an der Form als Täter oder Sympathisanten dieser oder als gleichgültig darstellen.
Das wird dann aber nicht dirket getan sondern mit geschickten Anspielungen.
Eine genauere Betrachtung zeigt aber, dass solche Behauptungen Quatsch sind und obendrein in manchen Fällen sogar in Rufmord ausarten.
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Ah ja, na wenn du das so sagst, dann muss das ja genau meine Intention gewesen sein!
 
#19
General Grundmann schrieb:
...Wenn jetzt die 7-Jährige zu Weihnachten neben dem PC auch gleich noch die Webcam geschenkt kriegt und eine ungesicherte bzw. einen ungeschützte Standleitung in´s Internet hat und den Eltern ist´s total egal, was die liebe Kleine 15 Stunde am Tag im Internet macht, dann ist der Pädophile immer noch das Schwein, aber die Eltern trifft eine Mitschuld.

Ist aber generell ein gesellschaftliches Problem, ich sehe das als Lehrer täglich. Einerseits sollen die lieben Kleinen alle Möglichkeiten haben und gleichzeitig andererseits von der Gesellschaft optimal beschützt werden?!? Wie soll das gehen? Natürlich ohne, dass man sich als Eltern darum kümmern möchte. Das soll schon alles der Staat erledigen.

Alle Freiheiten für mein Kind, gleichzeitig ohne Verantwortung der Eltern. Das ist eine völlige Illusion. Pädophile gab´s immer...
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Ich finde hier ein paar wichtige Punkte, die einfach Knackpunkte in unserem System sind und die die ganze Misere zeigen aufzeigen. Wie die meisten Mitposter erkannt haben, ist Pädophilie kein neues Thema. Es wird lediglich von der Presse gerne ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt, weil man damit Quote machen kann. Der Aufklärungszweck einer solchen Berichterstattung ist meines Erachtens immer sekundär.

Die Schwierigkeit ist aus meiner Sicht, dass viele Eltern nicht mehr mit ihren Kindern und deren Entwicklung mitkommen oder mitkommen wollen. Ich habe das erst vor einiger Zeit erfahren, wo es um die Verantwortlichkeit der Eltern bei Filesharing und der Urheberrechtsproblematik ging. Wie hilflos viele Eltern sind, weil sie sich mit der Materie nicht auskennen. Erschreckenderweise sind es die Kinder, die in den Hilfeforen nach Rat fragen und auch unverblümt angeben, dass es die Eltern nicht interessiert. Eltern-sein ist halt ein harter Job, was manchen Eltern wohl erst viel zu spät auffällt. Doch da kann man nur aufklären. Wer das machen soll? Gute Frage, aber mir will spontan nichts Gutes dazu einfallen.

Die Problematik der Verlagerung der Erziehung vom Elternhaus in die Schule sehe ich durchaus. Die Lehrer sind diesbezüglich häufig die Leidtragenden. Meines Erachtens ist Deutschland in punkto Bildung und Erziehung aber völlig falsch aufgestellt. Wenn wir wirklich die Leistungsgesellschaft wollen und alle Kinder hochqualifiziert werden sollen, damit wir überproportional Hohe Quoten von Hochschulabgängern haben, dann muss ich auch in die Bildung investieren. Anstatt dessen wird immer noch darauf gesetzt, dass die Eltern einen nicht unwesentlichen Teil der Schulbildung am Nachmittag übernehmen. Dummerweise funktioniert das jedoch nicht. Es gibt genug Alleinerziehende, die arbeiten gehen müssen und ebenso gibt es Familien, wo beide Eltern arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen. Dazu kommen noch die Eltern, die zwar die Zeit hätten, die Kinder zu unterstützen, denen jedoch dazu die Bildung oder Intelligenz fehlt oder schlichtweg das Interesse. Das soll jetzt gar nicht ketzerisch gemeint sein, denn wenn ich sehe, was heute an den weiterführenden Schulen unterrichtet wird, dann muss selbst ich bei einigen Themen kapitulieren, weil ich davon noch nie gehört habe. Wie soll ich dann meinen Kindern helfen, wenn ich gar nicht begreife, was das Problem ist?
Sicherlich kann man es sich als Eltern nicht allzu leicht machen. Alle Eltern haben eine Verantwortung den Kindern gegenüber, doch unsere Politik macht es den Eltern auch nicht gerade einfach, wenn grundsätzlich erwartet wird, dass beide Eltern beruflich erfolgreich sein sollen. Kein Wunder, dass immer weniger Leute Kinder haben wollen. Ich meine, dass je höher Menschen gebildet sind desto weniger Kinder haben sie. Kein Wunder, dass dann solche Probleme entstehen, die durch das Internet noch mehr gefördert werden.

Dennoch sehe ich keine wirklich tolle Lösung für das Problem. Schließlich kann kein Staat überwachen, was die Eltern zu Hause mit den Kindern machen oder nicht machen. Man kann jedoch besser in Bildung investieren und die Kinder mehr fordern und fördern. Ob dafür Maßnahmen wie mehr Lehrer, kleinere Klassen, Ganztagsschulen oder auch eine generelle Reform des Schulsystems der richtige Weg ist, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß jedoch, dass es Länder gibt, wo es mit der Bildung offensichtlich besser läuft. Es kann nicht schaden, wenn man sich da etwas abschauen würde.
Wäre da nicht das Problem unseres tollen Förderalismus 🙄
 
#20
- Muss im Internet mehr gefahndet werden?

Ja, finde schon. Gerade WEIL Eltern oft zu unbedarft mit dem Internetkonsum ihrer minderjährigen Kinder umgehen sollte ne feste Hilfe von außen installiert werden. Es *könnte* zum Beispiel ne Abfrage von speziellen Wörtern geben, die eine Unterhaltung flaggen. Diese geflaggten Unterhaltungen könnten dann weiter von jemand (anonymisiert) beguckt werden, ob da sexuelle Inhalte drin sind - sollte das der Fall sein, würde das Gespräch, dann ent-anonymisiert, ans BKA weiter geleitet werden. So bliebe für 99% der Leute ihre Privatsphäre auch privat und nur sexuelle Kisten wären betroffen.

- Sind unsere Strafen in diesen Fällen zu mild?

Vorneweg: Die Leute sind KRANK. Und das heißt, sie MÜSSEN dringend in eine Therapie. Ob die langfristig dann Erfolg hat oder nicht ist natürlich vom Einzelfall abhängig. Aber eine Gefängnisstrafe hilft da wohl gar nix. Wenn man so einen unkontrollierbaren Hunger in sich hat, dann hört das auch nach 3 Jahren Gefängnis nicht auf. Ich würde wohl auch nicht aufhören, knapp bekleidete Frauen interessant zu finden nur weil man mich 5 Jahre wegsperrt.
Having said this: Man sollte jedenfalls härter durchgreifen. Ein Angebot an die Leute machen, sich für eine Therapie in einer geschlossenen Einrichtung zu machen. Wenn sie dies nicht annehmen: Foto mit Namen in die Zeitung. Ersteres würde ja noch irgendwie beweisen, dass sie einsehen,dass sie krank sind. Bei Krankheitsuneinsichtigkeit eben dann ne Warnung an die Öffentlichkeit.

- Muss mehr Aufklärung in den Schulen betrieben werden?

Auch JA! Das thema Sexualität wird ja nach wie vor von Lehrern nicht gern angepackt, gerade WEIL die Eltern dann immer sehr empört sind. Allerdings: In einer offenen Fragestunde, die ich im Referndariat geleitet habe, kamen nach einiger Zeit durchaus so Fragen wie "Was ist eigentlich ein flotter dreier?" oder "Ich hab gehört, manche machen es auch in den Po!???". Und das von Viertklässlern. Von daher sollte man nicht unterschätzen, was die alles schon wissen. MEHR MEHR MEHR MEHR drüber reden.

- Wie kann man solche Straftäter noch aufspüren?

AUGEN auf. Und zwar alle. Allerdings: Nicht übereifrig werden. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man gerade als männlicher Lehrer SOFORT im Verdacht stehen kann, wenn man nicht aufpasst. Kinder haben bisweilen keine Berührungsängste - und so kommt es schon mal vor, dass eine auf den Schoß will oder einer auf den Arm. Darf man alles nicht machen, weil man ja in den Verdacht geraten könnte.
Schwierig.
 
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