Unterschiedliches Spielniveau in der Spielergruppe - Lösungsmöglichkeiten

Zerzano

Eingeweihter
16. Juni 2011
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Moinsen zusammen,

wir haben gerade in der Gruppe nen kleines Problem:

Vorweg:
  • alle sind sich des Problem bewusst, würden es gerne beheben, sind sich aber absolut nicht sicher, wie am besten. Wir verstehen uns aber eigentlich so gut, dass wir gerne weiter zusammen zocken wollen.
  • wir sind eine sehr heterogene Gruppe: drei sehr erfahrene Spieler, einer nur an Narrativ interessiert ohne Turniererfahrung, einer mit Turniererfahrung aber nur noch an entspannten und/oder narrativen Spielen wirklich interessiert (ich) und einen der entspannt alles spielt und Turniererfahrung hat. Dann einen der vor einem Jahr mit 40k angefangen hat und eigentlich Fluffig aufstellen will, aber durch Niederlagen gegen uns ersten drei (subjektiv) genötigt fühlt immer härter aufzustellen und mehr Richtung Kompetitiv gravitiert. Und dann ein Anfänger, der auch vor allem am Narrativ interessiert ist.

Das Problem ist vielleicht auch schon durch die Übersicht ersichtlich. Nummer vier hatte einige Niederlagen mit seinen formal Phobos-Marines gegen 1-3 einstecken müssen, einfach, weil wir mit mehr Erfahrung selbst mit unseren Listen hart spielen konnten. Dazu kamen dann noch ein zwei spiele wo manche von uns dann härtere Kombis auf dem Tisch hatten, was Vier natürlich Listentechnisch noch mehr unter Druck setzte.
Dieser stellt nun, vor allem mit seinen Tau, immer härter auf, was 1 dazu schon erwogen hat, zu sagen, „ne, dagegen spiele ich nicht“. 5 bleibt da ganz auf der Strecke.

wir sind uns da recht unsicher, wie wir es schaffen können, ein gutes internes Balancing hin zu bekommen zwischen entspannten und harten Level, und den unterschiedlichen Spielerfähigkeiten.

habt ihr da vielleicht irgendwelche Ideen?

mit freundlichen Grüßen
Zerzano
 
[...]einfach, weil wir mit mehr Erfahrung selbst mit unseren Listen hart spielen konnten. [...]
Dann macht das nicht. Spielt entspannt, lauft nicht jedem Siegespunkt hinterher, vergesst mal den einen oder anderen Buff, entscheidet bei Ungereimtheiten (messen im Mikrometerbereich oder so) zu Gunsten des Anfängers.
 
Dann macht das nicht. Spielt entspannt, lauft nicht jedem Siegespunkt hinterher, vergesst mal den einen oder anderen Buff, entscheidet bei Ungereimtheiten (messen im Mikrometerbereich oder so) zu Gunsten des Anfängers.
das ist doch aber auch nicht im Sinne des Gegenübers. "Komm ich lass dir ne Chance und spiele extra etwas schlechter"
Das vermittelt doch ein extrem mieses Gefühl.
 
das ist doch aber auch nicht im Sinne des Gegenübers. "Komm ich lass dir ne Chance und spiele extra etwas schlechter"
Das vermittelt doch ein extrem mieses Gefühl.

Mann muss es natürlich so machen, dass der Gegenüber es nicht merkt. Dafür haben die anderen ja mehr Erfahrung. 🙂

Bei uns im Verein heißt es immer: "Ich spiele nicht gegen ihn, sondern mit ihm." Man muss es schon so machen, dass beide Spass am Spiel haben.
 
Klingt doof , aber macht es halt wie wenn ihr Fußball gegen Kleinkinder spielt. Da holzt du sie ja auch nicht um damit sie nicht merken das du sie gewinnen lässt. Gerade mit Stratagem ist es ja recht leicht, da man sie einfach nicht spielen kann bzw. sagen kann das man leider nicht daran gedacht hat sie zu nutzen/sie für etwas anderes aufsparen wollte.
Wobei es ja auch nicht darum geht ihn gewinnen zu lassen, sondern einfach den Spielausgang kanpper zu gestalten.

Und gerade wenn es eher ein Anfänger ist, hilft häufig schon ein wenig Anleitung im Spiel. Heißt ja nicht das man gleich den eigenen Spielplan telegraphiert, aber Hinweise wie: "Denk daran, dass wenn du das machst, ich dies oder das machen kann...." helfen da schon sehr. Oder wenn man sieht, dass das der Spieler sich zu sehr aufs töten konzentriert, einfach mal fallen lassen das es ja echt eng mit der Primärmission wird.


Letzten Endes wenn die eine Seite nur Hardcore/profimäßig kann, die andere das aber eben nicht, dann sollte man vielleicht auch einfach akzeptieren das es einfach nict passt. Ist Schade, ist aber praktisch in jedem Hobby so.
 
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Spielt ausschließlich Flufflisten.
Eben. Ich würde auch eher an den Listen feilen. Absichtlich verlieren ist immer so ne Sache, die sich irgendwo auch bisschen schäbig anfühlt. Ich bin auch der Meinung das es Anfängern wenig hilft, denn, wie soll jemand etwas lernen, wenn man absichtlich ein gutes Resultat oder Siegespunkte sabotiert?

Dann eben wirklich erstmal schwächere Listen spielen.
 
Ach ja, nur Flufflisten klingt so nett, aber hat echt nichts zu heißen.

Ne Farsight Crisis Liste ist total fluffig. Aber mit das stärkste was Tau können.

Ne Deathwing Liste ist auch voll fluffig. Vor dem letzten BDS aber wohl nicht das was der Anfänger sehen will.

Eine BA Springerliste ist fluffig und kann nett sein. Oder bei passendem Gegner Richtung autowin tendieren.

Und so kann man weiter machen.


Was also vielleicht gemeint ist, ist absichtlich eine möglichst schlechter Liste zu bauen. Was dann auch schon nichts anderes mehr ist als nicht so 100% auf Sieg zu spielen.
 
Eben. Ich würde auch eher an den Listen feilen. Absichtlich verlieren ist immer so ne Sache, die sich irgendwo auch bisschen schäbig anfühlt.
Ja, zumal ja auch beide Seiten Spaß dran haben sollten.

Wenn allen beteiligten das Problem bewusst ist und so wie ich das rauslese, sind ja alle auch eher am entspannten/narrativen Spiel interessiert,
wie wäre es denn wenn ihr den stärkeren Spielern weniger Punkte gebt ? Im narrativen Spiel lässt sich sowas ja prima einbauen.
Für die stärkeren Spieler bleibt das Spiel interessant ohne dass sie absichtlich schlecht spielen müssen, und der schwächere Spielpartner hat automatisch etwas höhere Siegchancen.
 
Was mir gerade einfällt, gerade bei Crusade ist mir aufgefallen das es einige Missionen gibt die den Angreifer/Verteidiger stark bevorzugen bzw. für einige Völker einfach, für andere echt hart sind.

Also warum als erfahrener Spieler nicht mal da durchgehen und dann den anderen Vorschlagen das man Mission X gerne mal als Angreifer spielen will.

Was natürlich auch geht ist sich selbst Herauszufordern mit schwierigeren Secondaries. Gegen TS mal nicht Abhor the Witch, sondern eben etwas knifflige Sachen. In fast jedem Codex gibt es doch die Secondaries die niemand nimmt weil man echt arbeiten muss damit dabei was rauskommt.
 
Auf Fehler hinweisen hilft enorm.
Ich hab meine Armeen "so wie sie sind" und spiele sie "so wie sie sind", und spiele sehr oft mit Anfängern.
Gemeint ist damit, gespielt wird was bunt ist, bis auf wenige Ausnahmen, ich pack mir nun nicht plötzlich unbemalte "Codexleichen" in die Liste.

"Wenn du deine Kasrkin jetzt da hin portest knallen denen 60 Schuss ins Gesicht bevor sie was machen können", macht Eindruck, und vermeidet Gotcha-Momente.
Generell, Gotcha-Momente sind total Stuhl für Anfänger, kann mir wenig demoralisierenderes vorstellen, also immer wenn sich einer abzeichnet rechtzeitig drauf aufmerksam machen, und auch mal Dinge zurücknehmen lassen.
"Willst du das wirklich machen?"
Löst normalerweise ein "joah, warum nicht?" aus, dann mal grad erklären was passieren wird.

Ich würd mich nicht selbst (sehr viel) schlechter machen, sondern darauf hin arbeiten dass das Gegenüber besser wird.
Ist n Prozess, dauert, bedeutet noch so einige miese Spiele, auf Dauer aber nachhaltiger.

Achja!
Gelände, es gab da mal son Spiel, da hab ich 2000 Punkte Admech pures Geballer gegen 1k Punkte Grey Knights und 1k Punkte Drukhari gespielt, und den Grey Knight das Gelände aus meiner Box suchen und aufbauen lassen.
Ich hab ihn genau 4 mal gefragt ob er WIRKLICH eine riesen Lücke in der Mitte lassen will ("Riesen Lücke" meint in diesem Fall ca 25") und dahinter seine gesamten 1000 Punkte "verstecken" will.
"da is doch dichte Deckung"

Zu meiner Verteidigung, er ist KEIN Anfänger, und er spielt auch immer noch mit mir ^^

Na gut.
Nach Turn 1 hab ich gegen 1000 Punkte Drukhari zu spielen gehabt, und er "Shisha-Dienst" ^^


Das Beispiel kann man auch anders herum drehen 😉
 
Ach ja, nur Flufflisten klingt so nett, aber hat echt nichts zu heißen.

Ne Farsight Crisis Liste ist total fluffig. Aber mit das stärkste was Tau können.

Ne Deathwing Liste ist auch voll fluffig. Vor dem letzten BDS aber wohl nicht das was der Anfänger sehen will.

Eine BA Springerliste ist fluffig und kann nett sein. Oder bei passendem Gegner Richtung autowin tendieren.

Und so kann man weiter machen.


Was also vielleicht gemeint ist, ist absichtlich eine möglichst schlechter Liste zu bauen. Was dann auch schon nichts anderes mehr ist als nicht so 100% auf Sieg zu spielen.
? ? ?

Wenn du bei der Forderung nach einer Fluff-Liste eine WAAC-Liste anführst, die du mit Fluff begründen musst...

Um den besten Rat zu zitieren:
Dann macht das nicht.

Wir können jetzt natürlich solange an dem Ratschlag rumformulieren, bis er keinen Handlungsspielraum mehr lässt.
Wie wäre es mit: "Spielt nur Flufflisten, die keine Spamlisten sind."
Dann kommst du mit: "Akshually..."
Dann vllt: "Spielt nur Flufflisten des Fluffs Willen, die keine Spamlisten sind."

Und so kann man weiter machen.

Aber darum geht es nicht. Es geht nicht darum ein Regelkonstrukt zu bauen, das "Expertenspieler" ausmaxen können und am Ende immernoch ein chancengleiches Spiel mit dem Anfänger herumkommt.
Es geht darum, dass erfahrende Spieler im Listenbau und Spiel selbst die Möglichkeiten behalten ihre Listen und Spielzüge auszumaxen. Es. Aber. Nicht. Tun.
Denn wenn stimmt, was OP sagt, "alle sind sich des Problem bewusst, würden es gerne beheben", dann sehe ich nicht den geringsten Grund, warum es nicht gelingen könnte.

"Jeder erfahrene Spieler, der sich nicht im Stande sieht eine Liste zu bauen, die chancengleich mit der Liste eines unerfahrenen Spielers ist, hat entweder nicht die Absicht das zu tun, oder ist kein erfahrener Spieler."
-lastlostboy
 
Ich bin selbst auch immer wieder Anfänger gewesen, da ich beruflich/privat über lange Strecken nicht zum Spielen komme.
Wir haben auch ein gewisses Gefälle im Club und ich bin eher unten am Berg...
Wir klären vorher ab, wie "hart" aufgestellt wird.
Der Tisch wird dann entsprechend der Armeen mit Gelände gedeckt. Entsprechend Beschuss oder CC Armeen, muss dann der erfahrene Spieler für einen ausgewogenen/gerechten Tisch sorgen.
Bei Fehlern oder Dusseligkeiten darauf hinweisen und erklären und ein korrigieren ermöglichen. Kleine Fehler sollen/müssen aber gemacht werden. Dadurch lernt man halt am Besten.
Ich weiß ja nicht, wie eure Motivation/Möglichkeit bezüglich einer Journeyman Liga wäre.
Von 500 Punkten aufwärts in 500er Schritten eine Armee über einen Zeitraum X hinweg spielen hilft enorm beim Kennenlernen. Da kann dann vorher auch gemeinsam über die Listen gesprochen werden und ein gemeinsamer Nenner gefunden werden. Das war bei uns im Club immer ne feine Sache, die Spaß gemacht hat.
 
? ? ?

Wenn du bei der Forderung nach einer Fluff-Liste eine WAAC-Liste anführst, die du mit Fluff begründen musst...

Also die Fahrsight Listen und Deathwing Listen kannst du damit wohl nicht meinen.
Also die BA Listen? Verrückt wie sich die Zeiten ändern. Früher hieß es, wie unfluffig BA ohne viel Springer zu spielen. Deren Orden zeichnet sich doch über Geschwindigkeit und Nahkampf aus.
Jetzt heißt es, buh viele Springer, voll die WAAC-Liste.

Und du sprichst es ja es selbst an. Dann kommt man von wegen, Flufflisten die kein Spam sind. Aber auch mit ner bunten Liste kann man knallhart aufstellen. Und auch mit Spam kann man ne Scheisliste liefern. Was also eigentlich gemeint ist: Stell ne möglichst schwache Liste auf. Was letztlich ja eben einfach sich selbst nen Handicap I'm Spiel geben ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist der "Anfänger" nicht aus gutem Grund ein "Anfänger" und lässt sich das nicht mit Kommunikation lösen? Unabhängig vom Listenbau meine ich.

Einfachere Missionen, weniger Punkte helfen, einen besseren Überblick über die eigenen Modelle und Möglichkeiten zu behalten. Der Rest ist dann Kommunikation, sagt warum ihr euch wie entscheidet und welche Möglichkeiten ihr habt. "Ich stelle meine Besessenen hier hin, damit ich dich ggf. nächste Runde angreifen kann. Oder "Vorsicht, wenn du deine Einheiten dort hinstellst, könnte ich sie angreifen oder heroisch intervenieren" usw. Damit kommt auch viel eher das Gefühl auf, dass die eigenen Erfolge/Misserfolge eben nicht an der Armeeliste liegen, sondern an der Spielerfahrung.
 
"Wenn du deine Kasrkin jetzt da hin portest knallen denen 60 Schuss ins Gesicht bevor sie was machen können", macht Eindruck, und vermeidet Gotcha-Momente.
Generell, Gotcha-Momente sind total Stuhl für Anfänger, kann mir wenig demoralisierenderes vorstellen, also immer wenn sich einer abzeichnet rechtzeitig drauf aufmerksam machen, und auch mal Dinge zurücknehmen lassen.
"Willst du das wirklich machen?"
Löst normalerweise ein "joah, warum nicht?" aus, dann mal grad erklären was passieren wird.

Ich würd mich nicht selbst (sehr viel) schlechter machen, sondern darauf hin arbeiten dass das Gegenüber besser wird.
Ist n Prozess, dauert, bedeutet noch so einige miese Spiele, auf Dauer aber nachhaltiger.
😉
This!
Ich bin momentan auch in der Situation, dass wir einen Neuling in unserer 40k-Gruppe haben. Dem Gegner zwischendurch Hinweise geben, wie er sich positionieren kann oder welches Stratagem ihm helfen könnte, ist echt hilfreich.
Was auch funktionieren könnte, wäre, eine Kampagne zu spielen und Catch-Up Mechaniken für den Verlierer einzuführen, zb. dass er Extra Punkte für den Listenbau bekommt.
 
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Aktuelles Beispiel:
Meinem Partner ist alles bisschen zuviel geworden. Dann hab ich ihm gesagt er soll die Modelle spielen welche er gern testen würde. So kamen wir auf 630 Punkte. Reines Warscroll vs Warscroll ohne Battletome Regeln.
Dazu hab ich meine Liste von unten nach oben gebaut. (Bzgl Spielstärke)

Dann hab ich bisschen aggressiver gespielt, 2 Fehler gemacht und es versucht über n höheres Risiko zu drehen.

Nicht ganz absichtlich verloren, aber hab mir gute Chancen gegeben nicht zu gewinnen. Dafür war mein Gegner echt happy endlich mal gewonnen zu haben.

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