Unterschiedliches Spielniveau in der Spielergruppe - Lösungsmöglichkeiten

Das Problem ist, dass die gesamte Situation bereits etwas weiter eskaliert ist als man es annehmen könnte.
  • Vorschlag Liste verändern: Problem ist, dass 4 durch einige etwas krassere Spiele mit 1 und einer anderen Gruppe bereits soweit ist, immer härtere Listen zu stellen (also Turnierebene). 1 sagt auch, dass er daran schuld ist, 4 so „erzogen“ zu haben, weswegen es nun vier auch wirklich schwer fällt (auch seine eigene Aussage), sein eigenes Listenniveau wieder runter zu schrauben und auf ein entspannteres Niveau zu kommen. 1 und ich versuchen uns gerade massiv einzuschränken, 1 benutzt nur einen Bruchteil seines Codex und lässt die wirklich harten Sachen raus, ich bin selbst gerade dabei, Mono-Khorne aufzubauen, um maximal berechenbar zu sein.
  • Punktegröße und Narrativmissionen: 4 möchte aber seine großen Tau-Anzüge auf die Platte bringen, und versucht uns aktiv immer wieder hin zu 2000 Punkte hinzubekommen. Zudem hat er nicht so recht Bock auf reine Narrativ-Spiele. Haben eine Kampagne mit verschiedenen erzählerischen Ausgleichmechanisten abgebrochen, weil er es als unangenehm empfand, dass ich als Kampagnenleiter Einfluss auf Missionen und das drum rum nahm. Wir haben es auch schon mit unterschiedlichen Punktzahlen versucht, aber das wurde von beiden Seiten als komisch wahrgenommen.
  • Spielverhalten: kann da mit Bestimmtheit nur von mir sprechen, aber ich mache das schon. Gebe ihm sogar die Chance, Sachen rückgängig/anders zu machen, obwohl wir schon ne Phase weiter sind. Im letzten Spiel habe ich bis auf Blutbanner und rerolls noch nicht mal Strats eingesetzt und ihn bei potenziellen Fehlern wirklich gefragt, ob er das aus diesen oder jenen Gründen machen will.

allgemein empfinde ich die Situation als etwas schwierig. eigentlich scheinen wir alle uns darüber einig, dass wir entspannte Spiele haben wollen, aber gravitieren immer wieder zu powerspiralen.

liebe Grüße
Zerzano
 
Nummer 4 hat ein Ego Problem.
Klingt fies und wirkt wie "zurück lassen", aber es ist schon richtig, die Sache wirkt verfahren. Andererseits glaube ich einfach nicht, dass das System an sich so unbalanciert ist, dass es gerade auf geringen Punkten einen riesigen Unterschied macht, ob er ausmaximiert oder nicht - sofern das Missionsdesign stimmt. Klar, der Tau-Jäger-Commander mit seinen ganzen Rerolls war immer fies, kostet mittlerweile aber auch mehr als Ordensmeister der Spacemarines wie Shrike.

Ich kenne das auch aus meinem Umfeld - da wird dann das gebaut, was auf Reddit gerade "gut" ist. Da wird nach einer Internetrecherche dann die CSM-Subfraktion gespielt, die gerade als stark gilt und nicht der ursprüngliche Plan durchgezogen. Und dann nimmt man halt die fieseste Kombination mit.
Hier hilft es nur, das Setting aufzubrechen und es durchzuziehen. Wir spielen 1000 Punkte Tempest of War, das ist weit genug weg vom Turniermeta. Sicherlich gibts da auch zu starke Kombinationen oder ein paar zu günstige Einheiten. Aber spielerisch geht da dann einfach mehr. Und ein größerer Teil de Truppe scheint sich ja einig zu sein.
 
Habe das Thema mit Interesse gelesen. Ich kann mir schon vorstellen, dass es kompliziert ist auf einen Nenner zu kommen, wenn unterschiedliche Ansprüche bestehen. Was ich nur nicht verstehe, und das wurde auch schon von anderen angesprochen: Du sagst, dass Einigkeit besteht, entspannte Spiele machen zu wollen. Das lese ich dann aber aus den Erläuterungen nicht wirklich heraus. Mit dem genannten Anspruch würde man ja nicht auf Min-Max gehen?
 
Was eventuell helfen könnte ist eine Rule of one für Elite/Sturm/Unterstützung, für die Turnierspieler einzuführen. Da wird das Listen bauen bei 2K Runden gleich deutlich schwieriger, wenn man nicht mehr redundant aufstellen kann. Da durch lernt der Mitspieler auch gleich Stärken und Schwächen verschiedener Gegnereinheiten kennen.
 
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Habt ihr mal über asymmetrische Punkte nachgedacht? Sprich die stärkeren Spieler spielen z. B. mit 1000 Punkten, die schwächeren mit 1250. Je nach Erfolg wird der Punkte Bonus in den kommenden Spielen dann verkleinert oder vergrößert.

Bei uns in der Kampagne haben wir so eine Methodik und die funktioniert relativ gut.
 
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Das ist schon etwas schwierig. Kenne auch einige Leute, die an das Thema mathematisch rangehen, ergo: Besten Einheiten + gute Taktik = Sieg. Da ist halt auch schwer dran zu schrauben, weil es häufig ein Teil der Person ist.

Wir haben bei uns auch Anfänger in der Gruppe, aber die haben auch das Interesse besser zu werden und haben dann wenig Probleme, auch einfach mal auf die Omme zu bekommen. Richtig maximierte Listen spielt hier keiner, allerdings sind die meisten Leute schon recht gut. Häufig stellt man sich interessante Konzepte zusammen und bringt das dann auf die Platte. Der erfahrene Spieler wird meist immer noch gewinnen, aber so hätte der Gegenüber auch noch Spaß.

Weiterhin empfehle ich Tipps und auch Hilfestellung bei den einzelnen Phasen.

Ich spreche hier allerdings auch über AoS. Da kann man Vieles spielen und kann damit immer noch was reißen. Weiß nicht genau, wie der Zustand bei 40k gerade ist.
 
Mhhh wie wäre es denn wenn ihr einen Punkte Multiplikator einbaut, der nach dem Spiel greift, ähnlich wie es in manchen Spielen der Fall ist (z.B. They are Billions)?
Dieser muss so gestaltet sein, dass er "schwächere" Einheiten und/oder Aufstellungen begünstigt und "sehr starke" mit einem Malus versieht. Zusätzlich muss es noch eine Armeestärke als Ausgangspunkt geben bzw. Als Referenz.
Auf die Weise kann aufgestellt werden was immer auch aufgestellt werden will und trotzdem könnte jeder gewinnen.

Ihr könntet ja auch eure Armeen Auswürfeln^^ Das wäre dann so random, dass die Liste wohl nicht den Gewinn bringt, sondern der Spieler. Und wenn der Mitspieler dann nicht verlieren kann dann und da muss ich mich den Vorrednern anschließen, hat er Pech gehabt.
Ehrgeiz ist schön und gut, aber es ist nicht eure Aufgabe diesen in eine gesunde Bahn zu lenken, sondern seine eigene. Wenn Uhr ihm alle Hilfestellung gebt, die ihr geben könnt und es dann immer noch nicht funktioniert, dann braucht er ne andere Spielgruppe oder ein anderes Mindset, dass aber er generieren muss.
 
Mal ganz davon abgesehen, dass Warhammer kein Schach ist und es einfach auch daran liegen kann, dass eure Armeen untereinander nicht gebelanced sind (seitsn GW):

Ihr wisst gegen wen ihr spielt. Also kennt ihr auch dessen Armee und was deren Stärken und Schwächen sind. Gerade den Einsteiger kann man dann bei der Stange halten, wenn man ihn nicht auskontert. Bei AoS habe ich das gegen StD zum Beispiel so gemacht, dass ich keinen Fernkampf mitgenommen habe, sodass ich dem Gegenüber nicht gleich seine neuen schönen Modelle in Runde 1 abschiessen kann.
Learning by doing ist die Devise. Und gerade ein Neuling wird mit jedem Fehler, den er macht, besser. Natürlich weise ich hier und da mal darauf hin, was passiert wenn man XY nun so spielt. Aber ich lasse die Leute auch machen und sage ihnen nach dem Zug, was eventuell cleverer gewesen wäre.

Auch wären 2 vs 2 Spiele sicher hilfreich, damit er nicht so ganz auf verlorenem Posten steht. Und ihm dabei natürlich einen starken Spieler zur Seite stellen, der in Bezug auf taktische Entscheidungen das Heft in die Hand nimmt.

Einen Spieler wie Nummer 4 würde ich komplett ignorieren. Der kann seine Hardcore-Listen gerne auf Turnieren spielen. Rasieren, selbst wenn das ginge, würde ich ihn aber nicht, das hat ja in allererster Linie dazu geführt, wo er jetzt ist.
 
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Einen Spieler wie Nummer 4 würde ich komplett ignorieren. Der kann seine Hardcore-Listen gerne auf Turnieren spielen. Rasieren, selbst wenn das ginge, würde ich ihn aber nicht, das hat ja in allererster Linie dazu geführt, wo er jetzt ist.
Spieler 4 ist doch hier der Neuling, oder hab ich das falsch verstanden ?
 
Im Eingangspost wäre eine Übersicht, wer jetzt 1 bis 5 sind hilfreich 🤣
Ich meine natürlich den Hardcore-Spieler, der jedes Mal eine noch härtere Liste bastelt.
Alles klar, man sollte meinen, bis 5 zählen sollte man mit Mitte 40 gemeistert haben, aber irgendwie ist Nr. 5 bei mir untergegangen und ich dachte, es wären insgesamt nur 4 Spieler.
Das ergibt so natürlich mehr Sinn. 5 ist der Neuling, und Nr. 4 hat oft auf die Mütze gekriegt und stellt daher nun immer härtere Listen auf.
 
Finde das immer sehr schwierig. Ich persönlich würde niemals absichtlich verlieren, liegt nicht in meiner Persönlichkeit. Aber wenn ihr in erster Linie zum Spaß spielt, finde ich persönlich nicht, dass gewinnen oder verlieren entscheidend ist. Klar ist gewinnen besser als verlieren 😀
Aber wenn das Spiel gut war und spaß gemacht hat, dann ist eine Niederlage doch auch kein Problem. Ich persönlich spiele die Minis die mir gefallen und die meiner Meinung nach gut zum Fluff passen und mir gefallen die Panzer einfach super, auch wenn sie akutell verhältnissmäßig etwas schwach sind (HH).
Hinzu kommt, dass wir alle 3 Anfänger sind und die Armeen auch mal durchtauschen, einfach um auch mal was anderes zu spielen und die gegnerische Armee besser zu verstehen.
Allerdings muss ich sagen, dass ich euren Neuling auch nicht ganz verstehe, also den mit den Hardcore Listen. Hört sich für mich so an, als ob er nicht aus seinen Fehlern lernt und auch nicht wirklich darauf eingeht was ihr zu Ihm sagt, wenn er einen vermeintlichen Fehler macht und dies durch seinen übertriebenen Listenbau wett zu machen. Also sein spielerisches Geschick scheinbar nicht in dem Maße wächst wie er gerne hätte oder er es nicht zulässt, da er nicht auf die Tipps eingeht etc.
 
Was eventuell helfen könnte ist eine Rule of one für Elite/Sturm/Unterstützung, für die Turnierspieler einzuführen. Da wird das Listen bauen bei 2K Runden gleich deutlich schwieriger, wenn man nicht mehr redundant aufstellen kann. Da durch lernt der Mitspieler auch gleich Stärken und Schwächen verschiedener Gegnereinheiten kennen.
Hat in meiner Spielergruppe auch immer geholfen um die Powerspirale zu stoppen.
 
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Ich spiele ja kein Warhammer, aber:
Wenn ich mit meiner Spielpartnerin irgend ein Karten- oder Brettspiel spiele und merke dass ich dort einiges besser bin als sie, dann fang ich an "anders" zu spielen. Nein, ich lasse sie nicht gewinnen, ich suche mir sozusagen neue Herausforderungen beim Spielen. Versuche auf anderem Wege zu gewinnen und experimentiere mehr. Wenn ich mitbekomme das A --> B --> C nahezu immer zum Sieg führt, dann versuche ich mal über D --> E --> F zum Sieg zu kommen. So kann man das Spiel auch selbst besser kennenlernen.

Beispiel:
Bei Dominion als Deckbuilder ist es ja wichtig eine funktionierende und nach Möglichkeit schnelle Engine zu entwickeln um genug Geld zu generieren um die Siegpunktkarten kaufen zu können. Hierfür muss man erst Synergien zwischen bestimmten Kartenkombinationen entdecken und diese dann auch nutzen. Wenn bestimmte Karten auf dem Tisch zur Auswahl liegen konnte ich fast davon ausgehen dass ich das Spiel gewinne weil ich entsprechende Synergien bereits erkannt und erfolgreich erprobt habe, die sie noch nicht erkannt hat. (Aber auch nicht von mir wissen möchte da dass Erkennen und Nutzen halt das Spiel ausmacht.)
Anstatt mich dann darauf zu stürzen versuche ich dann halt davon abzuweichen und andere Kartensynergien/andere Wege zum Sieg zu finden. Mal funktionieren die neuen Synergien besser und ich gewinne wieder, mal schlechter und ich verliere.

Als wir noch Magic gespielt haben war es ähnlich. Ich besass damals ein Kartendeck mit dem ich gegen viele ihrer Decks quasi jedes Mal gewonnen habe.Ich hab dann halt versucht mit dem Deck auf anderem Weg zu gewinnen oder angefangen das Deck zu verändern um zu gucken wie es sich dann spielt. Immer mit dem Ziel neue Möglichkeiten zu entdecken aber trotzdem zu gewinnen.

Ich lerne das Spiel besser kennen ohne mein Gegenüber absichtlich gewinnen zu lassen und das Spiel an sich ist für beide Seiten wieder spannend ohne dass eine Seite jetzt absichtlich schlechter spielen muss.

(Kommt aber ehrlicher Weise sehr selten vor sowas. In den meisten kompetitiven Spielen die bei uns auf den Tisch kommen ist sie viel, viel besser als ich. 🙂 )

Vieleicht können die besseren/erfahreneren Spieler bei euch also auch einfach mal bekanntes Terrain verlassen. Wenn ihr eine Armee/eine Strategie habt die funktioniert und die ihr kennt, dann einfach mal was an der Armee und/oder der Strategie ändern und sich ein wenig auf unbekanntes Terrain bewegen. Aus einer reinen Fernkampliste mal eine gemischte oder reine Nahkampfliste machen. Statt immer die für einen selbst "unverzichtbare" Figur X (wegen ihrer Auren/Synergieeffekte etc.) aufzustellen, diese vieleicht einfach mal weglassen oder durch eine andere Figur ersetzen und versuchen damit ans Ziel/zum Sieg zu kommen. usw usw... Also kein "Ich vergesse jetzt Einsatzmöglichkeiten und Strategie und spiele absichtlich schlecht" sondern ein "Ich lasse mich auf was neues ein und versuche meine Armee mal anders einzusetzen/kennenzulernen, gebe dabei aber dennoch mein bestes"
 
Spielt miteinander, nicht gegeneinander.Seht den Mitspieler, nicht den Gegner.
Habe in mehreren Systemen Anfänger ins Hobby begleitet und es funktioniert am besten wenn man Fehler aufzeigt,diskutiert und mal ein Auge zudrücken kann.
Die ersten paar Spiele dauern dann vlt etwas länger, dafür ist eine Lernkurve da und der Langzeit Spaß gegeben.
Wenn man es richtig krachen lassen will, einen alten Hasen nehmen und den unerfahren Spieler ruhig mal zusehen lassen. ??
 
aber durch Niederlagen gegen uns ersten drei (subjektiv) genötigt fühlt immer härter aufzustellen und mehr Richtung Kompetitiv gravitiert.
Naja, eine gewisse Logik hat das ja schon, oder täusche ich mich da?
Keine Ahnung, wie Ihr da untereinander kommuniziert, aber klingt schon ein wenig nach "letztes Mittel"... 😉

Ich persönlich hatte wegen unterschiedlicher Spielstärke ein ähnliches Problem, da mein einziger Mitspieler @Naysmith und mir in jeder Hinsicht (Erfahrung, Regelkenntnisse, taktisches Verständnis) haushoch überlegen war. Ohne das er im Geringsten was dafür konnte, habe ich am Ende das Spielen aufgegeben, weil es für mich insgesamt zu frustig war.

Wenn man nur einen sehr eingeschränkten Kreis an Mitspielern hat, und die Erfahrung so unterschiedlich groß ist, dann gibt es ab einem gewissen Grad meiner Meinung nach keine Möglichkeit mehr, das Spiel so zu gestalten, dass beide Seiten daran noch Spaß haben.
Von daher würde ich jetzt fragen, ob Euer Neuling Nr.4 nicht noch auf einem anderen Weg Spielpraxis sammeln kann; vielleicht gegen jemanden, der mehr sein Niveau ist?
 
mir in jeder Hinsicht (Erfahrung, Regelkenntnisse, taktisches Verständnis) haushoch überlegen war.
Da gab's bei mir im Club immer eine Lösung, die ich für mich auch angenommen habe. Ich habe immer die selbe Liste gespielt. Das erleichtert dem Mitspieler, Situationen einzuschätzen, meine Armee und Möglichkeiten kennen zu lernen und entsprechend zu reagieren. Statt Powerspirale ist dann zwar auch die Anti-Liste möglich, diese gibt mir dann aber vielleicht die Möglichkeit, mich zu verbessern.