Nachdem der Text schon langsam einstaubt, habe ich mich nun doch entschlossen ihn hier zu posten. Vielleicht bringt mich das ja dazu, das ganze endlich weiter zu schreiben.
Viel Spaß beim lesen.
Je näher sie der Makropole kamen, desto brodelnder wurde das Gefühl in Gaius Bauch. Es war schon viele Jahre her, seit er das letzte Mal Tyraniden gegenüber gestanden hat. Damals war er noch ein junger und unerfahrener Marine, heute gehörte er zur Deathwatch, der Elite der Xeno-Jäger innerhalb des Imperiums der Menschheit. Als Veteran sollte er die Ruhe selbst sein, doch vor jedem Einsatz gegen die Tyraniden verspürte er die selbe Unruhe in seiner Magengrube, seit ihm damals in der Schlacht um Macragge die Klaue einer Kriegerbestie Teile seiner Eingeweide ausgerissen hatte. Er durfte sich jetzt nicht durch seine Erinnerungen plagen lassen, dass Überleben seines Killteams war davon abhängig das sein Geist klar und voll auf das gegenwärtige Geschehen gerichtet war.
Als er den Blick durch den Stormraven wandern lies, brachte ihn der Anblick seiner Brüder wieder zurück in die Gegenwart.
Te'san, der seine Hand abwesend über den Lauf seines schweren Bolters fuhr, während er den Kopf ins Cockpit steckte und versuchte ein paar Worte aus Gralon zu quetschen, welcher mit Hilfe seiner Mechandriten die Kontrolle des Stormraven übernahm. Die beiden Salamanders waren mittlerweile Gaius längste Begleiter innerhalb der Deathwatch, und über die Jahre sind sie zu mehr als nur Brüder geworden. Sie hatten sich bereits mehrfach gegenseitig das Leben gerettet und Gaius würde keine Sekunde zögern, sein Leben zu opfern um es wieder zu tun.
Mit ihnen im Abteil war noch Keld, ein wahrer Sohn Russ'. Er sog die Luft des Planeten durch seine breite Nase tief ein, als versuchte er jedes einzelne Wesen unter ihnen zu erschnüffeln. Das geflochtene, dreckigblonde Haar fiel im über die Schultern auf den Brustpanzer seiner vernarbten Servorüstung. Gaius hasste es Keld ohne Helm zu sehen, wenn sie in den Einsatz flogen, aber so oft er ihn auch drauf angesprochen hatte, hatte es nie etwas genützt. Für einen Wolf vor der Jagd wirkte er wieder mal überaus gefasst. Gaius lies sich durch die Äußerlichkeiten nicht täuschen, er hatte schon zu oft gesehen wie sich Kelds Wesen änderte, sobald er erst einmal die Oberfläche eines Planeten betritt, geschweige denn einem Gegner im Kampf gegenüber steht.
Neben Keld saß Apothekarius Cassius und überflog noch ein letztes Mal die Anzeigen auf seiner Ausrüstung und die Injektoren seines Narteciums. Der Novamarine war gründlich - wie immer. Es erfüllte Gaius immer wieder mit Stolz, zu sehen wie auch die Nachfolgeorden den Lektionen Guillaumes folgten und den Codex Astartes ehrten.
Und dann war da noch Rabok. Er war der jüngste Zuwachs des Killteams und dieser Einsatz würde ihr erster gemeinsamer sein. Obwohl er noch vor dem Einsatz über seine Beziehungen auf der Feste versuchte so viel wie möglich über den Black Shield zu erfahren, wusste Gaius fast nichts über ihn. Genau genommen hatte er noch nicht mal sein Gesicht gesehen. Scriptoren waren an sich schon eine Sache für sich und jeder von ihnen trug seine Geheimnisse mit sich rum, aber Radok verschleierte darüber hinaus auch seine Herkunft in schwarzer Farbe. Dies machte es Gaius nicht leicht, Radok in sein Team zu integrieren, nachdem der letzte Scriptor der sie begleitetet hatte in der Schlacht in den Warp gerissen wurde.
"Wie stark vernebelt die Anwesenheit der Xenos das Immaterium, Bruder Scriptor?" sprach er ihn an. "Es ist nicht gerade angenehm, aber ich sollte dennoch in der Lage sein ihre mickrige Existenz zu beenden." kam die, wie gewohnt, knappe Antwort.
"Wir nähern uns der angegebenen Zielposition. Haltet euch besser fest, wir müssen noch durch diese Gewitterfront vor uns." meldete Gralon sich über Funk. Während sie sich der Gewitterfront näherten, beobachtete er aus dem Cockpit die verschwommenen Umrisse von Xenogruppierungen auf der Oberfläche, wie sie durch die Hitzeschlieren über der glasige Wüste zogen. Es schien als hätten sie das selbe Ziel. Die Ordnung innerhalb der Gruppierungen lies Gralon darauf schließen, dass sich unter ihnen vermutlich mehrere Synapsenkreaturen aufhielten. Sie waren bereits kurz vor dem Eintritt in die Gewitterfront, als eine Auspex-Meldung seine Aufmerksamkeit erregte. Mehrere biologische Zeichen innerhalb der Wolken leuchteten auf seiner Konsole auf. Im Vorfeld des Einsatzes hatte er sowohl ihre Rüstungen, als auch den Stormraven mit Infiltriol überzogen, allerdings bezweifelte er nach wie vor, dass es ausreichen würde um einen kompletten Stormraven vor den Tyraniden zu verbergen. Wenn der Imperator so wollte, würde es reichen um sie ohne Schäden durch die hungrige Masse der geflügelten Kreaturen zu bringen.
Mittlerweile hatte der Stormraven die Gewitterfront erreicht und lauter Donner und prasselnder Regen gesellte sich zum gleichmäßigen Dröhnen der Triebwerke. Die Sicht wurde durch große Mengen von Aschepartikeln in den Wolken und im Regen immer eingeschränkter, sodass sich Gralon trotz leichter Interferenzen zunehmendes auf das Auspex verlassen musste. Der Techmarine fuhr gerade die Waffensysteme auf volle Energie hoch, als eines der größeren Zeichen auf dem Auspex auf Abfangkurs ging und erste Alarmsignale ertönten. Ohne sie groß zu beachten, schaltete er sie mit einer schnellen Bewegung eines Mechandriten aus und konzentrierte sich weiter auf das Auspex. Als sich die Kreatur auf einen halben Kilometer an den Stormraven genähert hatte, segelte sie durch die dichten Wolken in das Blickfeld des Marines. Riesige, ledrige Schwingen trugen ein von Knochenplatten und -kämmen übersätes Monstrum geradewegs auf sie zu. In Sekundenbruchteilen ging er die bereits berechneten Feuerleitlösungen nochmals durch und korrigierte jede noch so minimale Abweichung. Ein einzelner Gedankenimpuls würde ausreichen um die Waffensysteme zu zünden und die Kreatur auf einen dampfenden Klumpen Biomasse zu reduzieren. Seine Befehle waren eindeutig - Feuergefechten so lange wie möglich aus dem Weg zu gehen, um die Wirksamkeit des Infiltriol-Überzugs zu testen.
Die Kreatur näherte sich weiter dem Stormraven, bis sie so nahe war, dass Gralon bereits weitere, kleinere Wesen in Spalten zwischen den Knochenplatten am Rücken und Bauch des Monstrums ausmachen konnte. Weitere Kollisionswarnungen erschienen, die Gralon eine nach der anderen deaktivierte, als die Tyranidenkreatur ihr Maul aufriss, um einen gewaltigen Schrei in das Unwetter zu brüllen und mit einem einzigen, kraftvollen Flügelstoß ruckartig ihren Kurs änderte.
Da die Interferenzen stetig zunahmen, wurden seine Versuche die Kreatur über das Auspex weiter zu verfolgen immer aussichtsloser. Mit Litaneien der Reinigung und Besänftigung versuchte Gralon den Schiffsgeist zu fokussieren, doch seine Bemühungen blieben erfolglos. Er versuchte gerade verbissen aus dem Rauschen einzelne Informationen zu extrahieren, als er ohne Vorwarnung durch einen Einschlag aus seiner Arbeit gerissen wurde. Etwas großes musste den Stormraven in die Seite getroffen haben und Gralon verlor zunehmends die Kontrolle über das Landungsschiff. Das gesamte Cockpit war in verschiedene Rot-Schattierungen gehüllt und von einer Kakophonie von Alarmsignale erfüllt, während die Konsole nur so von Warnanzeigen aufleuchtete. Scheinbar wurde ein großer Teil des linken Flügels abgerissen und die Turbine versagte, sodass der Stormraven ins Trudeln geriet. "Auf Einschlag vorbereiten! Ich versuche den Vogel so sanft wie möglich runter zu bringen, aber ich kann für nichts garantieren." brüllte er über die Alarmsirenen hinweg.
Als sie die Wolkendecke durchbrachen wurde die Sicht ein wenig klarer und ein Blick aus dem Sichtfenster verriet Gralon, dass sie mit einer etwas kleineren Kreatur kollidiert sein mussten. Nahezu parallel zu ihrer Absturzbahn konnte er die verstümmelten Überreste eines geflügelten Tyraniden ausmachen, der sich, wie sie selbst, mit bedrohlicher Geschwindigkeit dem Boden näherte. Scheinbar hatte der Einschlag den Tyraniden so mitgenommen, dass er im Gegensatz zu Gralon nicht einmal mehr versuchen konnte seinen Absturz zu kontrollieren.
Für die Situation in der sie sich befanden ging es im Truppenabteil des Stormraven vergleichweise geordnet zu. Ihre gesteigerte Reaktionsfähigkeit hatte den Marines ausgereicht, um sich im Bruchteil einer Sekunde zu verankern und so nicht, wie die wenigen nicht ordentlich verstauten Teile der Ladung, wild durch das Abteil zu fliegen. "Keld, du musst hier raus und unsere Absturzstelle sichern! Das Spektakel wird sicherlich einen ganzen Haufen dieser Xeno-Brut anlocken, verschaff uns ein paar Sekunden!" brüllte Gauis seine Befehle über den Lärm hinweg. Ohne zu zögern betätigte Keld die Öffnungsvorrichtung der Luke, zündete sein Jetpack und lies aus dem abstürzenden Stormraven in den prasselnden Regen des Gewitters fallen. "Radok, kannst du irgendwie unseren Aufprall vermindern? Ich brauche alles was du hast!". Kaum hatte er den Befehl ausgesprochen, sank der Scriptor auch schon in einen meditativen Zustand.
Gralon sah, wie sich der Boden immer weiter näherte, während er die Kontrolle wieder an sich riss und alles gab, um dem Aufprall so viel Wucht wie nur möglich zu entziehen. Sekunden dehnten sich in seiner Wahrnehmung zu Minuten und als der Boden nur noch wenige Meter entfernt war, konnte er sehen wie sich an der Oberfläche ein bläulich schimmerndes Feld aufbaute.
Innerhalb des Truppenabteils bildete sich Raureif an den Wänden und ein lautes Knistern, gefolgt von Geräuschen die von verzogenem Stahl zeugten, erfüllte die Atmosphäre, als der Stormraven in das Kraftfeld eintrat und die Wände schlagartig begannen sich zu erhitzen und zu verziehen. Einen einzelnen Augenblick später schlug das Transportschiff hart auf der nassen, aschebedeckten Oberfläche von Orakur Prime auf.
Viel Spaß beim lesen.
Je näher sie der Makropole kamen, desto brodelnder wurde das Gefühl in Gaius Bauch. Es war schon viele Jahre her, seit er das letzte Mal Tyraniden gegenüber gestanden hat. Damals war er noch ein junger und unerfahrener Marine, heute gehörte er zur Deathwatch, der Elite der Xeno-Jäger innerhalb des Imperiums der Menschheit. Als Veteran sollte er die Ruhe selbst sein, doch vor jedem Einsatz gegen die Tyraniden verspürte er die selbe Unruhe in seiner Magengrube, seit ihm damals in der Schlacht um Macragge die Klaue einer Kriegerbestie Teile seiner Eingeweide ausgerissen hatte. Er durfte sich jetzt nicht durch seine Erinnerungen plagen lassen, dass Überleben seines Killteams war davon abhängig das sein Geist klar und voll auf das gegenwärtige Geschehen gerichtet war.
Als er den Blick durch den Stormraven wandern lies, brachte ihn der Anblick seiner Brüder wieder zurück in die Gegenwart.
Te'san, der seine Hand abwesend über den Lauf seines schweren Bolters fuhr, während er den Kopf ins Cockpit steckte und versuchte ein paar Worte aus Gralon zu quetschen, welcher mit Hilfe seiner Mechandriten die Kontrolle des Stormraven übernahm. Die beiden Salamanders waren mittlerweile Gaius längste Begleiter innerhalb der Deathwatch, und über die Jahre sind sie zu mehr als nur Brüder geworden. Sie hatten sich bereits mehrfach gegenseitig das Leben gerettet und Gaius würde keine Sekunde zögern, sein Leben zu opfern um es wieder zu tun.
Mit ihnen im Abteil war noch Keld, ein wahrer Sohn Russ'. Er sog die Luft des Planeten durch seine breite Nase tief ein, als versuchte er jedes einzelne Wesen unter ihnen zu erschnüffeln. Das geflochtene, dreckigblonde Haar fiel im über die Schultern auf den Brustpanzer seiner vernarbten Servorüstung. Gaius hasste es Keld ohne Helm zu sehen, wenn sie in den Einsatz flogen, aber so oft er ihn auch drauf angesprochen hatte, hatte es nie etwas genützt. Für einen Wolf vor der Jagd wirkte er wieder mal überaus gefasst. Gaius lies sich durch die Äußerlichkeiten nicht täuschen, er hatte schon zu oft gesehen wie sich Kelds Wesen änderte, sobald er erst einmal die Oberfläche eines Planeten betritt, geschweige denn einem Gegner im Kampf gegenüber steht.
Neben Keld saß Apothekarius Cassius und überflog noch ein letztes Mal die Anzeigen auf seiner Ausrüstung und die Injektoren seines Narteciums. Der Novamarine war gründlich - wie immer. Es erfüllte Gaius immer wieder mit Stolz, zu sehen wie auch die Nachfolgeorden den Lektionen Guillaumes folgten und den Codex Astartes ehrten.
Und dann war da noch Rabok. Er war der jüngste Zuwachs des Killteams und dieser Einsatz würde ihr erster gemeinsamer sein. Obwohl er noch vor dem Einsatz über seine Beziehungen auf der Feste versuchte so viel wie möglich über den Black Shield zu erfahren, wusste Gaius fast nichts über ihn. Genau genommen hatte er noch nicht mal sein Gesicht gesehen. Scriptoren waren an sich schon eine Sache für sich und jeder von ihnen trug seine Geheimnisse mit sich rum, aber Radok verschleierte darüber hinaus auch seine Herkunft in schwarzer Farbe. Dies machte es Gaius nicht leicht, Radok in sein Team zu integrieren, nachdem der letzte Scriptor der sie begleitetet hatte in der Schlacht in den Warp gerissen wurde.
"Wie stark vernebelt die Anwesenheit der Xenos das Immaterium, Bruder Scriptor?" sprach er ihn an. "Es ist nicht gerade angenehm, aber ich sollte dennoch in der Lage sein ihre mickrige Existenz zu beenden." kam die, wie gewohnt, knappe Antwort.
"Wir nähern uns der angegebenen Zielposition. Haltet euch besser fest, wir müssen noch durch diese Gewitterfront vor uns." meldete Gralon sich über Funk. Während sie sich der Gewitterfront näherten, beobachtete er aus dem Cockpit die verschwommenen Umrisse von Xenogruppierungen auf der Oberfläche, wie sie durch die Hitzeschlieren über der glasige Wüste zogen. Es schien als hätten sie das selbe Ziel. Die Ordnung innerhalb der Gruppierungen lies Gralon darauf schließen, dass sich unter ihnen vermutlich mehrere Synapsenkreaturen aufhielten. Sie waren bereits kurz vor dem Eintritt in die Gewitterfront, als eine Auspex-Meldung seine Aufmerksamkeit erregte. Mehrere biologische Zeichen innerhalb der Wolken leuchteten auf seiner Konsole auf. Im Vorfeld des Einsatzes hatte er sowohl ihre Rüstungen, als auch den Stormraven mit Infiltriol überzogen, allerdings bezweifelte er nach wie vor, dass es ausreichen würde um einen kompletten Stormraven vor den Tyraniden zu verbergen. Wenn der Imperator so wollte, würde es reichen um sie ohne Schäden durch die hungrige Masse der geflügelten Kreaturen zu bringen.
Mittlerweile hatte der Stormraven die Gewitterfront erreicht und lauter Donner und prasselnder Regen gesellte sich zum gleichmäßigen Dröhnen der Triebwerke. Die Sicht wurde durch große Mengen von Aschepartikeln in den Wolken und im Regen immer eingeschränkter, sodass sich Gralon trotz leichter Interferenzen zunehmendes auf das Auspex verlassen musste. Der Techmarine fuhr gerade die Waffensysteme auf volle Energie hoch, als eines der größeren Zeichen auf dem Auspex auf Abfangkurs ging und erste Alarmsignale ertönten. Ohne sie groß zu beachten, schaltete er sie mit einer schnellen Bewegung eines Mechandriten aus und konzentrierte sich weiter auf das Auspex. Als sich die Kreatur auf einen halben Kilometer an den Stormraven genähert hatte, segelte sie durch die dichten Wolken in das Blickfeld des Marines. Riesige, ledrige Schwingen trugen ein von Knochenplatten und -kämmen übersätes Monstrum geradewegs auf sie zu. In Sekundenbruchteilen ging er die bereits berechneten Feuerleitlösungen nochmals durch und korrigierte jede noch so minimale Abweichung. Ein einzelner Gedankenimpuls würde ausreichen um die Waffensysteme zu zünden und die Kreatur auf einen dampfenden Klumpen Biomasse zu reduzieren. Seine Befehle waren eindeutig - Feuergefechten so lange wie möglich aus dem Weg zu gehen, um die Wirksamkeit des Infiltriol-Überzugs zu testen.
Die Kreatur näherte sich weiter dem Stormraven, bis sie so nahe war, dass Gralon bereits weitere, kleinere Wesen in Spalten zwischen den Knochenplatten am Rücken und Bauch des Monstrums ausmachen konnte. Weitere Kollisionswarnungen erschienen, die Gralon eine nach der anderen deaktivierte, als die Tyranidenkreatur ihr Maul aufriss, um einen gewaltigen Schrei in das Unwetter zu brüllen und mit einem einzigen, kraftvollen Flügelstoß ruckartig ihren Kurs änderte.
Da die Interferenzen stetig zunahmen, wurden seine Versuche die Kreatur über das Auspex weiter zu verfolgen immer aussichtsloser. Mit Litaneien der Reinigung und Besänftigung versuchte Gralon den Schiffsgeist zu fokussieren, doch seine Bemühungen blieben erfolglos. Er versuchte gerade verbissen aus dem Rauschen einzelne Informationen zu extrahieren, als er ohne Vorwarnung durch einen Einschlag aus seiner Arbeit gerissen wurde. Etwas großes musste den Stormraven in die Seite getroffen haben und Gralon verlor zunehmends die Kontrolle über das Landungsschiff. Das gesamte Cockpit war in verschiedene Rot-Schattierungen gehüllt und von einer Kakophonie von Alarmsignale erfüllt, während die Konsole nur so von Warnanzeigen aufleuchtete. Scheinbar wurde ein großer Teil des linken Flügels abgerissen und die Turbine versagte, sodass der Stormraven ins Trudeln geriet. "Auf Einschlag vorbereiten! Ich versuche den Vogel so sanft wie möglich runter zu bringen, aber ich kann für nichts garantieren." brüllte er über die Alarmsirenen hinweg.
Als sie die Wolkendecke durchbrachen wurde die Sicht ein wenig klarer und ein Blick aus dem Sichtfenster verriet Gralon, dass sie mit einer etwas kleineren Kreatur kollidiert sein mussten. Nahezu parallel zu ihrer Absturzbahn konnte er die verstümmelten Überreste eines geflügelten Tyraniden ausmachen, der sich, wie sie selbst, mit bedrohlicher Geschwindigkeit dem Boden näherte. Scheinbar hatte der Einschlag den Tyraniden so mitgenommen, dass er im Gegensatz zu Gralon nicht einmal mehr versuchen konnte seinen Absturz zu kontrollieren.
Für die Situation in der sie sich befanden ging es im Truppenabteil des Stormraven vergleichweise geordnet zu. Ihre gesteigerte Reaktionsfähigkeit hatte den Marines ausgereicht, um sich im Bruchteil einer Sekunde zu verankern und so nicht, wie die wenigen nicht ordentlich verstauten Teile der Ladung, wild durch das Abteil zu fliegen. "Keld, du musst hier raus und unsere Absturzstelle sichern! Das Spektakel wird sicherlich einen ganzen Haufen dieser Xeno-Brut anlocken, verschaff uns ein paar Sekunden!" brüllte Gauis seine Befehle über den Lärm hinweg. Ohne zu zögern betätigte Keld die Öffnungsvorrichtung der Luke, zündete sein Jetpack und lies aus dem abstürzenden Stormraven in den prasselnden Regen des Gewitters fallen. "Radok, kannst du irgendwie unseren Aufprall vermindern? Ich brauche alles was du hast!". Kaum hatte er den Befehl ausgesprochen, sank der Scriptor auch schon in einen meditativen Zustand.
Gralon sah, wie sich der Boden immer weiter näherte, während er die Kontrolle wieder an sich riss und alles gab, um dem Aufprall so viel Wucht wie nur möglich zu entziehen. Sekunden dehnten sich in seiner Wahrnehmung zu Minuten und als der Boden nur noch wenige Meter entfernt war, konnte er sehen wie sich an der Oberfläche ein bläulich schimmerndes Feld aufbaute.
Innerhalb des Truppenabteils bildete sich Raureif an den Wänden und ein lautes Knistern, gefolgt von Geräuschen die von verzogenem Stahl zeugten, erfüllte die Atmosphäre, als der Stormraven in das Kraftfeld eintrat und die Wände schlagartig begannen sich zu erhitzen und zu verziehen. Einen einzelnen Augenblick später schlug das Transportschiff hart auf der nassen, aschebedeckten Oberfläche von Orakur Prime auf.