Vitamin A Genreis, was ist davon zu halten?

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Knights of the Raven

Hintergrundstalker
03. August 2011
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Habe folgendes gelesen:

Activists have destroyed a field trial of Golden Rice.

They are destroying the opportunity to avoid half a million children going blind and avoiding 680,000 deaths each year.

Sign the petition below and tell the authorities, Greenpeace and the activists, that this is wrong. And forward to your friends.

Golden rice is genetically modified to have vitamin A. Three billion people depend on rice as their staple food, with 10% at risk for vitamin A deficiency, which, according to the World Health Organization, causes 250,000-500,000 children to go blind each year. Of these, half die within a year. A study from the British medical journal The Lancet estimates that, in total, vitamin A deficiency kills 668,000 children under the age of five each year.

It is likely the cheapest and smartest way to combat vitamin A deficiency, and the scare stories, you may hear, are wrong. You can read more in my column: http://www.project-syndicate.org/commentary/the-costs-of-opposing-gm-foods-by-bj-rn-lomborg

The activists openly admit they were "fired up by warnings from concerned scientists and peasant leaders about the dangers of the Golden rice or genetically modified (GM) rice to health and its threat to biodiversity.” http://bulatlat.com/main/2013/08/09/farmers-in-bicol-uproot-golden-rice/

Greenpeace openly admit that they've pushed this concern: "In the Philippines, we supported and highlighted the community rejection of golden rice in the Mindanao area. We will continue our campaign to halt release of GE rice to the environment, and to support public resistance to GE foods, by promoting existing, more effective and more sustainable solutions for tackling vitamin A deficiency." (p33, http://www.greenpeace.org/international/Global/international/publications/greenpeace/2013/GPI-AnnualReport2012.pdf)

The solution Greenpeace prefers is that that poor farmers should buy more "vitamin-rich vegetables." This, of course, is an easy suggestion for rich Westerners. It sounds awfully close to 'let them eat vitamin-enriched cake' (http://www.greenpeace.org/seasia/ph/PageFiles/462570/Golden%20Illusion.pdf)

The reality is, that the Greenpeace solution hasn't worked very well for the past 12 years. Yet, over the past 12 years, Greenpeace and others have tried to block Golden Rice in every possible way. Over the past 12 years, 8 million people have died because of vitamin A deficiency.

It is hard not to conclude that Greenpeace and the activists in the Philippines are at least partially responsible for 8 million deaths. And they are now taking part of the responsibility for the 680,000 deaths we will see in 2014.

If you feel this is wrong, please sign the petition, and forward it to your friends:

http://www.change.org/petitions/glo...ield-trials-of-golden-rice-in-the-philippines

Ich bin nicht Innovationsfeindlich, im Gegenteil, trotzdem halte ich ,,Gen-Pflanzen" allein auf Grund ihrer Unkontrollierbarkeit für mehr als bedenklich.

Aber wenn damit direkt soviele Leben gerettet oder verbessert werden können?


Vitamin-A Präparate sind ja eigentlich sehr billig, für 300 Milionen+ Menschen dann erst Recht, aber die Verteilung und die regelmäßige Einnahme würde wohl nicht durchgeführt, so dass dies wohl keine Alternative ist.

Die andere ALternative ist wohl nur abwarten, bis der globale Wohlstandaufschwing auch bei diesen Menschen angekommen ist und die Opfer bis dahin ,,abschreiben".🙁
 
Naja, ob Genpflanzen wirklich unkontrollierbarer sind als normal modifizierte Pflanzen (also die andere Variante, wo man wohl Strahlung, Kreuzungen usw einsetzt) muss man mal untersuchen...das Zeug ist bislang wirklich noch etwas zu unbekannt. Wobei jedoch an sich eine gelenkte Entwicklung sinnvoller erscheint als eine, die dem Zufall überlassen (Try and Error) wird und wo dann nach vielen Experimenten evtl. eine neue, "sinnvolle" Pflanze (ebenfalls ohne viele Tests) an den Mann gebracht wird.
Was mich eher wundert ist die angebliche Unterversorgung mit Vit A. Klar, ich kanns nicht nachprüfen, aber zumindest bislang war mir kein derartiger Missstand klar. Man braucht unglaublich wenig davon, sodass rein rechnerisch wohl ein guter Salat und eine beliebige Hauptspeise für ein Jahr reichen würden - wir leben wohl eher in einer Überversorungssituation, was so ziemlich alle Vitamine (vor allen Dingen C) angeht. Das in Entwicklungsländern nun aber so viel weniger davon konsumiert wird, dass es derart heftige Folgen haben soll...
 
Nur ist ein Salat für die meisten Menschen mit VItamin A Mangel außer Reichweite, da Salat ein schwer zu lagerndes Produkt ist. Außerdem kann man Vitamine kaum eine Woche speichern.

Wikipedia:

Die Unterversorgung mit Vitamin A (Vitamin-A-Defizienz oder VAD) ist ein weit verbreitetes Problem in Entwicklungsländern. Etwa 250 Millionen Vorschulkinder leiden an VAD und jedes Jahr sterben daran etwa eine Million Kinder. Zwischen 250.000 und 500.000 Kinder erblinden zudem durch VAD und die Hälfte stirbt im darauf folgenden Jahr.[SUP][10][/SUP] Auch führt Vitamin-A-Mangel zu einer stark erhöhten Komplikationsrate bei Infektionskrankheiten wie Masern.[SUP][11][/SUP]
 
Ich bin nicht Innovationsfeindlich, im Gegenteil, trotzdem halte ich ,,Gen-Pflanzen" allein auf Grund ihrer Unkontrollierbarkeit für mehr als bedenklich.
Wieso sollten sie unkontrollierbar sein?

Ich habe mich im Zuge der Beendung von HannoverGen mal etwas intensiver mit dem Thema beschäftigt, so gut es eben als Laie geht. Um es mal etwas provokativ zu sagen, glauben die meisten Deutschen Gentechnisch veränderte Pflanzen seien unkontrollierbar, weil es die Öko-Grünen-Propaganda seit Jahren so erzählt. An sich ist eine konventionell gezüchtete Pflanze nicht weniger kontrollierbar als eine gentechnisch veränderte Pflanze. In beiden Fällen muss man unter Laborbedingungen und auf Testfeldern die Eigenschaften der neu gezüchteten Pflanze überprüfen, bevor man sie frei gibt. Wenn sie freigegeben werden, muss man in beiden Fällen davon ausgehen, dass sie unbedenklich sind. Die meisten Ökos haben halt die romantische Vorstellung, dass konventionelle oder ihre Biopflanzen mit Auslese gezüchtet werden, wenn man ihnen erzählt, dass auch Bio-Pflanzen durch Bestrahlung gezüchtet werden, schauen sie zweifelnd. In einem Science Blog hatte ich diesbezüglich gelesen, dass zum Beispiel ein in Biomärkten beliebter Pfirsich durch Bestrahlung gezüchtet wurde. Die Ironie dabei ist, dass die Bestrahlung schlechter kontrollierbar ist als die gentechnische Methode, letztere wird aber immer gefürchtet.

Die Positiven Seiten sind eben jene, wie dieser Mais oder eine hohe Trockenresistenz. Wenn nämlich kein "böser Konzern" (Monsanto, das Totschlagargument der Gentechnik Gegner 😉) hinter der gentechnisch veränderten Pflanze steht, dann ist es einfach die Zukunftstechnologie, die den Menschen in der dritten Welt dabei helfen kann sich besser selbstständig mit Nahrung zu versorgen.

Ich kann aber auch verstehen, dass die Leute Angst davor haben. Es klingt schon etwas nach Frankensteins Monster, wenn Kuh-Gene in eine Tomate verpflanzt werden. Und die Leute haben natürlich auch berechtigte Ängste, wenn Nussallergiker immer befürchten müssen, dass Nussgene (inklusive des Gens, welches für die Erzeugung des Allergen zuständig ist) zum Beispiel in Getreide transferiert worden sind, dann könnte der Allergiker plötzlich viele Produkte gar nicht mehr essen. Die Pflanze wäre dann vielleicht Ertragreicher oder Vitaminreicher oder ähnliches, hätte aber eben auch einen Nachteil.
 
An sich ist eine konventionell gezüchtete Pflanze nicht weniger kontrollierbar als eine gentechnisch veränderte Pflanze. In beiden Fällen muss man unter Laborbedingungen und auf Testfeldern die Eigenschaften der neu gezüchteten Pflanze überprüfen, bevor man sie frei gibt. Wenn sie freigegeben werden, muss man in beiden Fällen davon ausgehen, dass sie unbedenklich sind.

Niemand kann wissen, welche Langzeitfolgen es hat nur die direkten Folgen werden und können getestet werden, wenn es aber erstmal auf dem Feld ist, kommt die DNA auch in Umlauf. Und niemand kann sie zurückholen.
 
e
Ich habe mich im Zuge der Beendung von HannoverGen mal etwas intensiver mit dem Thema beschäftigt, so gut es eben als Laie geht. Um es mal etwas provokativ zu sagen, glauben die meisten Deutschen Gentechnisch veränderte Pflanzen seien unkontrollierbar, weil es die Öko-Grünen-Propaganda seit Jahren so erzählt.
Im Grunde gibst du dir die Antwort selber warum so Sachen wie HannoverGen für die Ökos die Hölle sind: wer sich mit dem Thema beschäftigt merkt recht fix das dass Großteils absolut sinnfreie Dämonisierung ist was da betrieben wird. Bildung ist der Feind jeder Religion, gilt auch für die church of ecology.
Gentechnik ist einfach nur ne Technik: sicherlich mit gefahren behaftet, aber durchaus kontrollierbar und mit verkraftbaren Folgen (simple Anekdote: an Genfood ist hierzulande noch keiner gestorben, an verseuchtem Ökofrass schon)

Eine bitte: lies dich auch in die Themen Wassersparen, Energiewende und Atomkraft ein, da verbreitet grün nämlich den gleichen Stuß .... 😀

Zum Aufruf: hat vollkommen recht. Mit dem greenpeace Hansel der sowas vorschlägt:
The solution Greenpeace prefers is that that poor farmers should buy more "vitamin-rich vegetables."
sollte man verfahren wie anno dazumals mit Marie Antoinette nach ihrer Aussage von mögen sie doch mehr Kuchen essen....gleicher menschenverachtender bullshit.
 
Was bei Genpflanzen zumindest am Anfang problematisch war (ich weis nicht wie es damit aktuell aussieht) war die Art und Weise wie man das Genmaterial in die Pflanze eingebracht hat. Da gab es meines Wissens z.B. eine Methode unter Zuhilfenahme von Bakterien. Problematisch war dass mit der Zeit wohl eine erhöhte Antibiotikaresistenz auftritt die sich auch in die Natur überträgt. Wir haben bereits heutzutage ein nicht geringes Problem mit Antibiotikaresistenzen und das zu verstärken wäre mit Sicherheit fatal. Ansonsten kann man Langzeitwirkungen natürlich immer schwer abschätzen, das Ganze grundsätzlich als negativ zu betrachten halte ich allerdings für falsch. Ansonsten ist es halt wichtig, dass man nicht einigen wenigen Agrarkonzernen die ganze Kontrolle zugesteht. MfG DvM
 
Niemand kann wissen, welche Langzeitfolgen es hat nur die direkten Folgen werden und können getestet werden, wenn es aber erstmal auf dem Feld ist, kommt die DNA auch in Umlauf. Und niemand kann sie zurückholen.
Und das ist bei einer durch Strahlung oder Selektion gezüchteten Pflanze nicht der Fall? Die per Selektion seit Jahrtausenden gezüchteten Getreidesorten zum Beispiel, haben kaum noch etwas mit dem wilden Urgetreide zu tun. Es ist mehr oder weniger Glück, dass bei der weitflächigen Ausbreitung des Menschen, diese Pflanzen dem Ökosystem nicht so sehr geschadet haben, dass es zu Problemen gekommen wäre, auch da hätte es theoretisch fatale Folgen haben können. Ob ich nun eine Pflanze bestrahle (heute übliche Technik) und so eine zufällige Mutation hervorrufe oder ein bestimmtes Gen einpflanze, ist schon ein Unterschied, die Gentechnische Methode ist die Methode, die man besser kontrollieren kann. Das was du da äußerst, ist eine typische Angst, die aber unberechtigt ist. Unter diesem Gesichtspunkt sind alle Neuzüchtungen ein gewisses Risiko, die Langzeitfolgen kannst du auch bei einer durch Selektion gezüchteten Bioerdbeere nicht vorhersagen. Auch da könnte es passieren, dass die neue DNA (denn Gene sind ja nicht das Böse, Gene sind in jeder Pflanze, es ist nur die Frage auf welche Art und mit welcher Technik der Mensch die Gene manipuliert, aber manipuliert werden sie bei jeder Methode) sich verbreiten und wilden Pflanzen oder anderen Pflanzen auf Nachbarfelder schadet.

Edit: Ich editiere jetzt mal sehr spät. Eigentlich wollte ich ein Doppelpost vermeiden und habe abgewartet, da aber bisher kein anderer gepostet hat, editiere ich mal.

Natürlich ist das oben von mir beschriebene eben kein reines Glück, dass unsere Kulturpflanzen keinen Schaden angerichtet haben, sondern der zu erwartende Zustand. Denn evolutionär werden sich die Gene durchsetzen, die gut und nützlich sind. Wenn wir also das Schreckensszenario aufbauen, dass sich die Pollen eines Feldes mit genmanipuliertem Getreide im Umland verteilen und so Wildgräser davon beeinflusst werden, dann werden sich die Gene die für die Wildpflanze schädlich sind auf Dauer nicht durchsetzen, die Pflanze integriert dann die Gensequenzen die nützlich sind. Ein recht anschauliches Beispiel sind die Wildschwein-Hausschwein Mischlinge, die immer mal wieder entstehen, wenn Tiere aus einer Zucht entwischen. Die Gene dieser Schweine sind nicht dominant, sodass jetzt im Laufe der Jahrhunderte oder gar Jahrtausende das Wildschwein total verändert worden wäre, wegen der "bösen Hausschweingene", sondern es haben sich weiterhin die Wildschweingene durchgesetzt, die für ein Leben in der Wildnis nützlicher sind als die Gene des Hausschwein.

Zudem muss man von der Vorstellung eines Ökologischen Gleichgewichts wegkommen. Ein Begriff der von den "Ökos" gerne, dabei wertend, eingesetzt wird. Ein solches Gleichgewicht gibt es aber nicht. Sollte im Worst-Case-Szenario das Genmanipulierte Getreide zum Aussterben von Wildgräsern führen, dann werden andere Pflanzen diese Nische einnehmen, das System wird aber nicht aus dem Gleichgewicht kommen und die große Katastrophe anstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann NGF nur zustimmen. Zufällige Mutationen sind weit schwerer zu kontrollieren als definierte Mutationen oder
rekombinante Pflanzen. In Letzteren ist wirklich nur das Gen modifiziert bzw. eingebracht worden, was den Phäno-
typen erzeugt den man haben will, wobei es bei zufälligen Mutationen im wahrsten Sinne des Wortes ein reines
Glücksspiel ist, ob das dabei heraus kommt was man haben will ... wenn überhaupt.

Und neben dem gewünschtem Effekt hat man noch 1.000 andere, undefinierte Mutationen, die man evtl. nicht einmal
erkennt, weil sie keinen Effekt auf den Phänotypen haben ... noch nicht. Heutzutage kann man zufällige Mutationen
vieleicht sequenzieren, aber wenn man den Schritt macht kann man auch gleich eine definierte Mutante erzeugen.

Die meisten Leute werfen mit dem Begriff "Gengemüse" sowieso wie die Irren um sich, ohne überhaupt eine leiseste
Ahnung zu haben wovon sie überhaupt reden. Vor einigen Jahren hatte ein Ökobäcker hier in Münster mal ein Schild
im Fenster hängen, mit dem schönen Text "Unsere Produkte sind 100% genfrei". Mein damaliger Prof konnte sich
dann doch nicht nehmen sich das näher erklären zu lassen und einen Tag später war das Schild wieder weg.

Was bei Genpflanzen zumindest am Anfang problematisch war (ich weis nicht wie es damit aktuell aussieht) war die Art und Weise wie man das Genmaterial in die Pflanze eingebracht hat. Da gab es meines Wissens z.B. eine Methode unter Zuhilfenahme von Bakterien. Problematisch war dass mit der Zeit wohl eine erhöhte Antibiotikaresistenz auftritt die sich auch in die Natur überträgt. Wir haben bereits heutzutage ein nicht geringes Problem mit Antibiotikaresistenzen und das zu verstärken wäre mit Sicherheit fatal. Ansonsten kann man Langzeitwirkungen natürlich immer schwer abschätzen, das Ganze grundsätzlich als negativ zu betrachten halte ich allerdings für falsch. Ansonsten ist es halt wichtig, dass man nicht einigen wenigen Agrarkonzernen die ganze Kontrolle zugesteht. MfG DvM
Was du meinst ist die Übertragung von DNA mittels Agrobacterium tumefaciens. Das ist eine der wichtigen Methoden um
DNA in Pflanzen zu übertragen, neben Protoplastentransformation und Shotgun-Transformation (ja das heißt wirklich
so und funktioniert genau so wie man denkt ;-) ), das hat aber nichts mit der Antibiotikaresistenz zu tun. Die Resistenz
ist nur der Marker mit dem du kontrollierst ob das Material übertragen wurd, zumindest bei Bakterien. Sind sie nach der
Transformation resistent ist das Gen drin. Das bringt dir aber bei Pflanzen nichts, weil Antibiotika bei Pflanzen nciht wirken,
daher benutzt man sie bei ihnen nicht.

Ich denke du hast das mit der Pestizidresistenz verwechselt. Pflanzen wurden genetisch modifiziert, damit sie gegen ein
bestimmtes Pestizid resistent sind, damit sie nicht zerstört werden, wenn man damit die Felder gegen Insekten besprüht.
Viele Schädlinge sind mitlerweile jedoch resistent gegen dieses Pestizid.

Das hat jedoch nichts mit der gentechnischen Veränderung der Pflanzen zu tun, sondern mit dem Einsatz des Pestizids.
Die Schädlinge haben die Resistenz nicht von den Pflanzen erhalten, sondern sind schlichtweg selbst mutiert, so das sie
mit der Zeit auch resistent wurden. Das tritt irgendwann immer auf wenn man bestimmte Pestizide gegen Insekten
verwendet, genau so wie bei Antibiotika und MRSA in Krankenhäusern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kontrolliert, gewollt... mir alles Wurst. Ich will keine Gentechnik auf meinem Teller und kaufe nur was zweifelsfrei frei von Gentechnik ist. Das heisst halt in vieler Hinsicht auf Fertigprodukte zu verzichten. Aber damit tut man sich ohnehin nichts Gutes. Der größte Witz ist ja, das Genpflanzen nicht weniger sondern mehr gespitzt werden müssen. Krank genug das heute manche Menschen das Gemüse nicht kaufen, nur weils bisschen verformt oder schief gewachsen ist. Spätestens auf dem Schnittbrettchen hab ich auch nichts mehr von einem genormten Stück Pflanze...
 
@Cywor: Was ist für dich denn Gentechnik? Es gibt ja nicht nur GrüneGentechnik, sondern Gentechnik in der Medizin (Insulin für Diabetiker wird mittlerweile mit Gentechnischen Mitteln hergestellt). Auch deine Lebensmittel auf denen Gentechnikfrei steht, wurden genetisch manipuliert, dann halt durch Bestrahlung. Was ist da für dich der Unterschied? Was sind deine Ängste, was bei der gentechnisch veränderten Pflanze anders ist als bei der durch Bestrahlung erzeugten? Auf das Insulin wird keiner verzichten wollen, aber die Pflanze macht vielen Menschen Angst, ich kann das nur schwer nachvollziehen.

Das wirkt immer so naiv, als ob die Menschen die Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel meiden, so eine heile idyllische Welt vor Augen haben, von Bauernhöfen und ursprünglichen Pflanzen, nach dem Motto zurück zur Natur. Dabei hat der Mensch seit Anbeginn die Pflanzen manipuliert, eben nur mit verschiedenen Methoden.

Ich weiß auch nicht immer was die Leute so gegen das "Spritzen" haben. Diese Erkenntnisse und Anwendung von Pestiziden hat uns doch erst dahin gebracht wo wir heute sind. Noch vor 100 Jahren hat ein Bauer viel weniger Menschen versorgt, als es heute durch diese Methoden möglich ist. Und damit auch erst ermöglicht, dass die Arbeitskraft dieser Menschen in andere Bereiche verlagert werden konnte und eine Industrialisierung stattfinden konnte! Es gab früher Hungersnöte, die sich keiner von uns zurückwünscht. Natürlich müssen Grenzwerte eingehalten werden, damit die Gesundheit des Konsumenten nicht gefährdet wird, das sollte selbstverständlich sein.
 
Kontrolliert, gewollt... mir alles Wurst. Ich will keine Gentechnik auf meinem Teller und kaufe nur was zweifelsfrei frei von Gentechnik ist
Du lebst von Wasser alleine? 😀
Keine der heute existenten Arten wäre ohne "Gentechnik" existent.

Die ganzen Ökoclowns sollen mir mal erklären warum gezielte Veränderung gewollter Merkmale gefährlicher sein soll, als der vollkommen wilkürliche Akt von (a)sexueller Rekombination plus menschliche Selektion eben des gewünschten Merkmals bei konventioneller Züchtung.

Manchmal ist Demokratie zum verzweifeln. ...
 
Die ganzen Ökoclowns sollen mir mal erklären warum gezielte Veränderung gewollter Merkmale gefährlicher sein soll, als der vollkommen wilkürliche Akt von (a)sexueller Rekombination plus menschliche Selektion eben des gewünschten Merkmals bei konventioneller Züchtung.
Viele haben halt Angst, was passieren könnte, wenn man diese Pflanzen dann ins Ökosystem einbringt (Pollen befruchten Wildgräser oder das Feld des Nachbarn der eine andere Getreidesorte auf dem Feld hat). Eine Frage die man sich bei der Einführung von Pflanzen aus der neuen Welt (Kartoffeln, Tomaten, Mais, usw.) natürlich nicht gestellt hat, die kauft man einfach im Bioladen, ohne groß darüber nachzudenken. Da sind eben viele Ängste dabei, die von der entsprechenden Lobby geschürt wurden, aber unberechtigt sind.
 
(Insulin für Diabetiker wird mittlerweile mit Gentechnischen Mitteln hergestellt)

Lab für Käse auch, da kann man sich das Kälberschlachten sparen.

ch weiß auch nicht immer was die Leute so gegen das "Spritzen" haben.

Ich auch nicht. Den meisten Biokäufern ist gar nicht klar, dass Biobauern ebenfalls spritzen dürfen und das auch tun, z.B. mit stark bodenfaunaschädlichen Kupferpräparaten oder mit Quassin.
 
@Cywor:
Dann solltest du ab jetzt besser auch auf alles verzichten was in irgend einer Art und Weise
Soja enthält. 94% des Soja aus den USA ist transgenes Soja, in Brasilien sind es 77%, in
Argentinien 97%. Und das beschränkt sich nicht nur auf Soja als Inhaltsstoff. Der Sojakuchen
der bei der Herstellung von Sojaöl entsteht geht fast ausschließlich in die Tierfutterherstellung.

Weiterhin währen zu erwähnen Mais, Raps uva., teilweise auch schon mit Anteilen von weit
über 25% am Weltmarkt.

Zudem hoffe ich das du keine Diabetiker in der Familie hast, oder Pudding mit "natürlicher
Vanille" isst.

Und NEIN: All das ist nicht kennzeichnungspflichtig.

Wenn man von heute auf morgen alle Produkte kennzeichnen würde, die direkt oder
indirekt gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe beinhalten, sind das locker 60% aller
industriell hergestellten Produkte, und das ist mMn noch relativ niedrig gegriffen.

Und ich mein gent. verändert im Sinne der Bio-Leute. Wäre es in irgend einer Art und
Weise genetisch verändert wären es 100%.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entscheident damit man "natürliches Zitronenaroma" oder "natürliches Vanillearoma" schreiben darf ist,
das es nicht chemisch synthetisiert wird, sondern von einem lebendem Organismus. Bei Citronensäure
is es kein Zitronenbaum sondern der Pilz Aspergillus niger, bei Vanille ist es nicht die Vanilleschote
sondern das Bakterium Amycolatopsis, mit dem man aus Ferulasäure Vanillin synthetisiert.

Wenn es aus der Schote oder der Frucht stammt, darf man "echte Vanille" bzw. "echte Zitrone"
schreiben.
 
Das wirkt immer so naiv, als ob die Menschen die Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel meiden, so eine heile idyllische Welt vor Augen haben, von Bauernhöfen und ursprünglichen Pflanzen, nach dem Motto zurück zur Natur. Dabei hat der Mensch seit Anbeginn die Pflanzen manipuliert, eben nur mit verschiedenen Methoden.

Ist doch eine ganz persönliche Entscheidung. Es ist eine Sache, auf natürliche Weise zu "manipulieren", oder an den Genen selbst herumzufuhrwerkeln.


Ich weiß auch nicht immer was die Leute so gegen das "Spritzen" haben. Diese Erkenntnisse und Anwendung von Pestiziden hat uns doch erst dahin gebracht wo wir heute sind. Noch vor 100 Jahren hat ein Bauer viel weniger Menschen versorgt, als es heute durch diese Methoden möglich ist.

Bitte, was? 😉

Das Bauern damals weniger Menschen versorgt haben hatte ganz andere Gründe. Es gab keine mit heute vergleichbaren Großbetriebe, geschweige denn Logistik und Vernetzung, und die Standards zum Leben waren allgemein ganz andere. Fehlende Landmaschinen beispielsweise, wie wir sie heute kennen... geschweige denn Versicherungen oder einen Staat, der Ausfälle bezahlt hat.

Auch heute gibts noch Ernteausfälle und Missernte. Ausschussware auch, nur sieht davon niemand was, weil sowas dank der EU nicht mehr im Handel verkauft werden darf, bzw. die Einkäufer schon blocken, wenn die Gurke nur paar Millimeter schief ist. Geh doch mal in einen Betrieb und helf bei der Ernte. Ich hab das jedenfalls in meinen jungen Jahren gemacht, und kann Dir sagen... man gewinnt eine ganz neue Sicht auf Lebensmittel...

Wir heute soweit vernetzt und globalisiert, dass der Discounter eben sein Zeug dann woanders herbezieht, wenns bei Erzeuger A in der geforderten "Qualität" nicht machbar ist. Folglich gibts auch keine Lebensmittel Knappheit. Mit Spritzen hat das alles wenig zu tun. Das Spritzen reduziert nur die Ausfälle, bzw. theoretisch. Oft wäre es gar nicht nötig. Es ist halt rein präventiv. Als würde ich jeden Tag Pillen schlucken, weil ich ja krank werden könnte.


Es gab früher Hungersnöte, die sich keiner von uns zurückwünscht.

Die gibt es heute auch noch. Wir haben lediglich das Glück dort zu leben, wo günstige Lebensmittelpreis subventioniert werden, und nicht dort wo die Leute hungern obwohl sie Bananen anbauen...


@Cywor:
Dann solltest du ab jetzt besser auch auf alles verzichten was in irgend einer Art und Weise
Soja enthält.

Tue ich sowieso. 😀


Zudem hoffe ich das du keine Diabetiker in der Familie hast, oder Pudding mit "natürlicher
Vanille" isst.

Wird mir nicht schwer fallen. Habe seit ca. 7 Jahren keinen Joghurt oder Pudding mehr gegessen. Ich schwöre auf frische, regional erzeugte Lebensmittel bei den Hofläden oder Mühlen meines Vertrauens. Vorteil in einer solchen Region zu wohnen wo das gut möglich ist. Industrielle Fertigprodukte kaufe ich nur wenns nicht unumgänglich ist. Alleine die Weichmacher in Plastikflaschen, Verpackungen etc. will ich nicht in mir haben.
 
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