Warum ist das Meta wie es ist?

Ynnead Gott der Toden

Tabletop-Fanatiker
28. November 2006
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Das aktuelle Meta ist ja sowieso immer scheiße (bzw. verbesserungswürdig um es positiv aus zu drücken) und früher war angeblich noch alles besser, weil man da auch kompetetiv Infanterie spielen konnte...

Meine Ernst gemeinte Frage ist jetzt aber: Warum?


Klar heute gibt es Riptides und Phantomritter etc. aber die 5-6 Carnifexe in den Nitzillalisten von früher hatten auch kein wesentlich schlechteres Preis-Leistungsverhältniss, Russen waren (wenn ich mich recht entsinne) ziemlich Günstig (die schweren Waffen bei der Infanterie umgekehrt teurer und Schnellfeuerwaffen deutlich schlechter), BT Rückten mit Trippelraidern vor die gegen Lanzeneffekte u.ä. immun waren, Necrons hatten einen Mono der gegen die meisten Antifahrzeugeffekte ebenfalls immun war, IW konnten wenn ich mich recht entsinne Obis auch in andere Slots schieben, Kolosse spamten zwar nich S7 hatten dafür S10 Ds1 Massebeschleuniger (und nicht den jetzigen S8 Abklatsch) usw. usf.


Deshalb meine Frage: Was war eigentlich Anders aufgrund dessen Infanterie nicht so drittklassig war wie heute?
 
Weniger Panzer, Panzer leichter zu töten und generell wurde weniger effektiv geschossen. Niedrigere Kadenzen, weniger Wiederholungswürfe, eventuell kleinere Schablonen, Deckung ignorieren nur bei Flammern usw; das Problem heute ist, dass die guten Transportkillerwaffen gleichzeitig auch kurzen Prozess mit Infanterie machen.

Russen waren (wenn ich mich recht entsinne) ziemlich Günstig

Kommt halt auf die Edition an. Wenn man halt nur drei nehmen kann und die Unterstützung dann voll ist, ist das was anderes als heute. Oder wenn die Bewegen-oder-Schießen haben und bei Streifschuss 6 kaputtgehen, ist das einfacher.


edit: GG unter mir drückt es besser aus.
 
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Infanterie lebte "früher" einfach länger. Der Beschussoutput hat sich mehr als verdoppelt, wohingegen TLOS und der generelle GeländeMangel auf (Turnier)Tischen die Möglichkeiten der vollständigen Beschussvermeidung halbiert haben. Pauschal formuliert, Infanterie verreckt 4-mal so schnell wie "früher".

Dazu gibt's Deckungswürfe ignorieren sowie Treffer- und/oder Verwundungswürfe wiederholen für viele Armeen zum Schnäppchenpreis.

Des Weiteren ist Infantrie zu langsam. Spätestens jetzt mit den Mahlstrommissionen merkt man das sehr.

FAST jegliche Art von Infanterie sind aktuell einfach nur noch Opfer. Am meisten aber wohl Elite-Nahkämpfer. Wer keinen (wiederholbaren) 2+ Retter und/oder Rüster hat, sollte nicht auf dem Tisch stehen. Oder wenigstens Widerstand 6-8 haben und mehr als 4 Lebenspunkte. Oder Unsichtbar sein.

Naja, meiner Meinung nach ist Infanterie aus allein diesen Gründen im Turnierumfeld kaum spielbar. Es mag natürlich noch andere Gründe geben und Einzelfälle, wo Standard-Infanterie irgendwie gut funktioniert. Dann kenne ich die nur einfach nicht, weil ich sie in dieser Edition nicht erlebt habe.

Gruß
General Grundmann
 
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Damals (ich spreche von der 4. Edition, wo ich angefangen habe), gab es folgendes nicht:

- Imperial Knights
- Dreadknights
- Wraithknights
- Baneblades
- Waffen/Fertigkeiten mit "ich würfel einmal und du bist tot, egal wie teuer du bist"-Effekt (D-Waffen, Force Weapons, Jaws, etc.)
- Flieger
- Leman Russ Schwadrone
- Grey Knights
- Riptide

Tyraniden hatten nur 2 Arten von monströsen Kreaturen und auch wenn diese gespammt werden KONNTEN, MUSSTE man dies nicht tun, um erfolgreich mit der Armee zu spielen. Mal abgesehen davon, dass man maximal 8 mitnehmen konnte, das überbieten heutzutage schon Tyranidenlisten, die manche Leute als Schwarmliste bezeichnen...

Das sind nun mal nun alles Einheiten, die es einfach mehr bringen und man kann einen ganzen Arsch voll davon mitnehmen, weil GW die Modelle verkaufen will. Ein Carnifex wäre damals in einigen Armeen das Herz der ganzen Armee gewesen, heutzutage sehen 40K-Spiele eher aus wie 78mm Skirmish...
 
Zum Glück spiele ich, wenn überhaupt, nur ausserhalb der Tunierszene... denn ich mag Infanterie...
Aber schade zu lesen sind diese Erfahrungsberichte dann leider doch 🙁

Das letzte mal richtig 40K gespielt hab ich zur 2. bzw. 3. Edition. da gab es, meiner Meinung nach, nur bei der imperalen Armee viele Fahrzeuge und schwere Waffen.
Und leisten konnten wir uns damals das große Zeug auch nicht, so war das dann schon mal was besonderes nen Avatar des Khaine oder nen Predator Tank zu sehen.

zu den neuen Editionen kann ich bisher aber nicht viel sagen... leider 🙂
 
Hm, also ein Problem scheint also tatsächlich TLOS verursacht zu haben bzw. die mangelnde Anpassung der Platten daran (wobei das Lagerungsproblem was immer angeführt wird kein wirkliches sein dürfte, da sich auch recht ordentliches Lagerungsoptimiertes Zusammensteckgelände bauen lasse sollte) - das ist dann natürlich nicht schuld der Regeln...

Der Andere Grund ist die Spamebarkeit, was ich aber immernoch nicht ganz nachvollziehen kann - damals waren auch die Spielgrößen kleiner und die Monster einer Nidzillaliste dürften auch an die 1K gekostet haben (ich hatte glaub ich nicht mehr so viel anderes auf dem Tisch wenn ich da bei 1350-1500 Punkten Nidzilla gespielt habe - das waren dann noch ein paar Ganten mit Endloser Schwarm Regel, damit mir die Standards nicht weg geschossen werden konnten und ich hatte glaub ich nur 5 Carnis, da ich auch 1x3 Zoans in der Liste hatte dann noch nen paar Symbionten glaub ich und das wars).

Spame bekommt man ja aber tatsächlich über allgemeine Beschränkungen in den griff - die gab es ja abgesehen davon damals auch schon (Fahrzeuge mit Gesamtpanzerung 35+ und BCMs wurden glaub ich beschränkt und z.t. ganz verboten), dafür braucht man nicht irgendwas Armeespetzifisches - außerdem steht jetzt glaubich sogar im GRB das die Spieler sich auf Restriktionen einigen sollen, womit Beschränkungen sogar Regelkonform sind...


Also wenn das die Probleme sind, sehe ich die eher als selbstgemacht an und von einigen formulierte Forderungen, wie Lords of Battle oder AOP-Erweiternte Maßnahmen als hierfür contraproduktiv (mehrfacher AoP, Alliierte, Formationen usw.)
 
Infanterie hatte es temporär auch in der 5 schwer gehabt .
Gegen die erwähnte Carnifex spamerei konnten viele Infanteristen " gefühlt " gar nix machen weil Plasmawerfer usw noch nicht soo verbreitet waren .
Ork Infanterie zB hatte es in der 5 Edi teilweise auch schwer , das alte Fearless machte verlorene NKämpfe zur Hölle . ( überspitzt ausgedrückt )
Mit Multicharges konnte man so mehrere Mobs gleichzeitig verstümmeln .

In der 5 Edi hat Infanterie auch sehr unter doppel Lash Prinzen + 9 Kyborgs gelitten .
Mit der Peitsche der Unterwerfung konnte man extrem viel blödsinn anstellen und gegnerische Trupps extrem behindern .

Entweder knubbelte man den Trupp schablonen freundlich zusammen , zog ihn aus der Deckung oder schob ihn zurück damit er garantiert nicht chargen konnte .
 
Naja, anhand von ein paar Beispielen lassen sich doch die Gründe schnell finden.

  • Leman Russ Eradicator (Linienbrecher), ehemals 160 Punkte, nun 120 Punkte bei 12 Zoll mehr Reichweite. Als Marinespieler vielleicht noch lustig, alles andere kannst du von der Platte kratzen
  • Illum Zar, von ehemals DS4 für ne große Schablone, nun mittlerweile auf DS3 runter.

  • (Deathstormlandungskapsel von Forgeworld, von 3 Schablonen mit 3 Zoll auf 5 Zollschablonen hoch)
  • Typhoon Raketenwerfer mit doppelter Kadenz

Wen wundert es, dass man über einen Cybot mit Raketenwerfer lacht, wenn alles um ihn herum doppelt so oft schießt für die hälfte der Punkte? Wie GG bereits erwähnte, der Beschussoutput ist einfach höher als damals. Außerdem bewegen wir uns mit den Punktwerten mittlerweile in einem Bereich, wo das Balancing immer schwieriger wird. Mit jedem Codex werden die Infantriemodelle gut nen Punkt günstiger, die Panzer werden meistens auch günstiger (Whirlwinds 20 Punkte!!!)
Da wundert es kaum, dass solche Probleme auftreten wie sie mit den Graumähnen und den Sororitas stets veranschaulicht wurden. Irgendwann ist alles irgendwie fast gleich teuer, und dann kosten die 3 Sonderregeln und die Profilwerte der Wölfe halt nichtmal ein Punkt pro.

Als ein weiteres Problem sehe ich die Tatsache, dass die Bepunktung Ausrüstung in den seltensten Fällen am Charakter bemessen ist, der sie trägt. Es macht dabei doch sehrwohl nen Unterschied, ob ein Scriptor, ein Captain oder ein Ordensmeister ewiger Krieger bekommt. Es macht doch wohl einen Unterschied, ob der Crisis Commander oder ein Crisis einen Stimulanzinjektor bekommt (beim Sturmflut haben sie es glücklicherweise berücksichtigt). Genau das gleiche bei der Bewaffnung, es macht auch hier einen Unterschied, ob ein Crisis eine Luftzielverfolgung kauft oder eine Breiseite oder gar der Riptide. Warum bezahlt ein Scout mit BF3 das selbe für einen Raketenwerfer wie ein Space Marine mit BF4 und das selbe für Luftabwehrraketen? Selbiges ist der Wegfall des Bonuses bei der Protektorgarde, wenn Bolter gegen Waffen getauscht werden (bei den Kombiwaffen finde ich es fair, dass es keinen mehr gibt).
Hier wurde es sich deutlich einfacher gemacht als in der vierten, auch das Wegfallen der Punktkosten, die kein Vielfaches von 5 sind sehe ich ein Problem (bei den Tau gibts das noch).
Damit war in der vierten sicherlich nicht alles gut, Fahrzeuge wurden auch da gerne eingesetzt, aber es war irgendwie plausibler, warum ich für meine Waffe an einem 3 LP Modell mehr Zahle als an einem 1 LP Modell.

Problematischer sehe ich dann die Änderungen der 7ten. In Mahlstrommissionen punktet alles, Fahrzeuge von Standardauswahlen bekommen die Regeln von Standardauswahlen dazu. Dazu sind die Fahrzeuge schwerer zu zerstören als in der 6ten. Da stellt sich mir die Frage doch gar nicht mehr, ob ich 35 Punkte für ein Transportfahrzeuge bezahle (was dazu noch sehr billig ist). Ich habe mit 5 Marines für 70 Punkte die Option mit 6 Zoll Bewegung + Rennen auf ein Missionsziel vorzurücken oder es mit 12 Zoll + Turboboost mit einem Rhino zu tun. Wo sind meine Aussichten höher den Punkt zu bekommen?

Generell bin ich gewillt in meiner Spielerrunde demnächst ein alternatives Balancing auszuprobieren bei dem erstmal generell alle Punktkosten verdoppelt werden, um ne gesündere Abstufung der Punktwerte reinzubekommen, was Ausrüstung angeht und anschließend alle Modelle die nicht zuverlässig von einer Standardwaffe umgehauen werden können, nochmal etwas teurer machen. Dazu punkten dann nur Infantriemodelle (Infantrie mit Sprung-, Schwebemodul usw.) und dann wird im Einzelfall nachbearbeitet. Sowas global wie im Rahmen von Open40k zu regeln ist schwieriger, aber für unseren kleinen Kreis lasse ich es mal auf einen Versuch ankommen und beobachte das Resultat.
Genau hier sehe ich nämlich auch was coolguy ansprach, es reicht mittlerweile einfach nicht mehr aus, die Regelvorschläge, die GW macht zu akzeptieren, wenn man dieses Spiel auf nem vernünftigen Niveau spielen will, muss man selber ran und reden.

Dabei finde ich die Regeln der 6ten und die nachgebesserten der 7ten (mit Ausnahme der Psiphase, die ja auch nicht nachgebessert ist, sondern neu eingefügt) gar nicht verkehrt.
 
Ja meine Fresse, wenn man eben alles mit Turniermaßstäben bewertet fallen natürlich alle Einheiten, die nicht das Maximum Kosten-Nutzen-Effizienz mitbringen, aus der Armee heraus. Außerhalb dessen sieht die Welt aber schon wieder ganz anders aus, da kann man - hört, hört - auch mit Einheiten Spaß und Erfolg haben, die von den hiesigen Turnierspielern als "unspielbar" bezeichnet werden.

Mir geht das Geheule über die Balance des Spiels so dermaßen auf den Sack, ich empfinde das mittlerweile als noch schlimmer als die Kritik an der GW-Preispolitik. Ihr habt die Möglichkeiten das Spiel selbst in die Hand zu nehmen und innerhalb eurer Spielkreise die Regeln anzupassen. Macht euch Gedanken darum, diskutiert es, deal with it.
 
Ja meine Fresse, wenn man eben alles mit Turniermaßstäben bewertet fallen natürlich alle Einheiten, die nicht das Maximum Kosten-Nutzen-Effizienz mitbringen, aus der Armee heraus. Außerhalb dessen sieht die Welt aber schon wieder ganz anders aus, da kann man - hört, hört - auch mit Einheiten Spaß und Erfolg haben, die von den hiesigen Turnierspielern als "unspielbar" bezeichnet werden.

Mir geht das Geheule über die Balance des Spiels so dermaßen auf den Sack, ich empfinde das mittlerweile als noch schlimmer als die Kritik an der GW-Preispolitik. Ihr habt die Möglichkeiten das Spiel selbst in die Hand zu nehmen und innerhalb eurer Spielkreise die Regeln anzupassen. Macht euch Gedanken darum, diskutiert es, deal with it.
Genauso wenig wie man aber alles nach Turniermaßstäben bewerten muss, darf man auch nich immer einfach auf sie scheißen und sagen "wenn man nich kompetitiv bzw. nach Maximum Kosten/Nutzen spielt is alles ok"...
 
Genauso wenig wie man aber alles nach Turniermaßstäben bewerten muss, darf man auch nich immer einfach auf sie scheißen und sagen "wenn man nich kompetitiv bzw. nach Maximum Kosten/Nutzen spielt is alles ok"...

Ich tue mich mit den Turnierspielern generell etwas schwer, weil ich die Attitüde mit der sie an das Spiel herangehen nicht ganz nachvollziehen kann. Es ist und bleibt ein Spiel mit Miniaturen. Natürlich kann man sich darüber Gedanken machen, Strategien entwickeln et cetera, aber muss es denn alles gleich in einer Meisterschaft enden? Durch die ganze Aufregung über das Meta tut ihr euch doch selbst auch keinen Gefallen, das Ärgernis muss doch den Spielspaß total trüben vor lauter Gemecker.
 
Tut es auch.

Du sprichst da das Kernproblem an, denn das sind die Spieler selbst.

Verlieren tut keiner gerne. Aber wenn das Spiel schon nach der Liste entschieden ist, warum spart man sich da nicht die Zeit und macht Listenhammer?

Gut ich bin schon über 30 und verheiratet, da brauch ich keinen Genitalvergleich mehr aber mal im Ernst muss es doch möglich sein MIT jemandem Spass zu haben als GEGENEINANDER. Es ist ein Hobby, das soll Spaß machen und zwar jedem. Die 7. geht da mMn genau in die richtige Richtung und ich kann immer nur wieder den positiven Effekt der Kommunikation hervorheben. Das mögen nun für einige Leute bömische Dörfer sein aber wenn es denen anders keinen Spass macht wenn sie den Gegner nicht total fertig machen können würde ich ein anderes Hobby und einen guten Psychologen empfehlen.
 
Infanterie lebte "früher" einfach länger. Der Beschussoutput hat sich mehr als verdoppelt, wohingegen TLOS und der generelle GeländeMangel auf (Turnier)Tischen die Möglichkeiten der vollständigen Beschussvermeidung halbiert haben. Pauschal formuliert, Infanterie verreckt 4-mal so schnell wie "früher".
Das ist nicht unbedingt das Problem. Bei SST verreckt Infanterie noch zehnmal schneller als aktuell bei 40k und man kann trotzdem Infanterie spielen. Das Problem ist das Powerniveau-Verhältnis zwischen Infanterie und Monster/Fahrzeugen, das stimmt einfach nicht mehr. Außerdem gibt es mittlerweile zehn Milliarden fette Schablonen pro Spiel, die ganze Infanteriezüge auf einmal ausradieren, während ihre Besitzer (meistens überschwere Panzer oder Minititanen) nur schwer zu knacken sind.


Des Weiteren ist Infantrie zu langsam. Spätestens jetzt mit den Mahlstrommissionen merkt man das sehr.
Das war bei 40k aber schon immer so. Infanterie war immer arschlahm und ohne Transporter für Bewegungstaktik kaum zu gebrauchen. Ist imo auch seit Ewigkeiten eines der größten Probleme des Systems.


Ich tue mich mit den Turnierspielern generell etwas schwer, weil ich die Attitüde mit der sie an das Spiel herangehen nicht ganz nachvollziehen kann. Es ist und bleibt ein Spiel mit Miniaturen. Natürlich kann man sich darüber Gedanken machen, Strategien entwickeln et cetera, aber muss es denn alles gleich in einer Meisterschaft enden? Durch die ganze Aufregung über das Meta tut ihr euch doch selbst auch keinen Gefallen, das Ärgernis muss doch den Spielspaß total trüben vor lauter Gemecker.
Viele Turnierspieler sind eigentlich ganz nette Gesellen, die das Spiel eher locker sehen. Klar gibt es Ausnahmen, aber statistisch hab ich mehr schlechte Erfahrungen mit reinen Ladenspielern gemacht.
 
Ich verstehe das Problem, das ihr mit Turnierspielern habt nicht. Das kann sehr wohl Spass machen und macht es meistens auch. Auch wenn man teilweise schlechte Karten hat, kann man immer noch versuchen nicht unterzugehen. Gerade in Teamturnieren kann das am Ende viel ausmachen.

Mir macht es Spaß zu schauen was geht und das ganze so anzugehen. Dagegen finde ich Spiele einfach nur zum Zeitvertreib mit absichtlich schlechten Listen meistens langweilig. Tickt halt jeder anders. Problem ist in meinen Augen sowieso nicht das Meta oder das Balancing, das den Spaß zerstört. Es ist der Gegenspieler. Ich bin auf Tunieren schon untergegangen und hatte Spaß dabei. Ein netter Gegenspieler, angenehmes, flottes Spiel. Versucht ein gutes Ergebniss zu schaffen und dabei gescheitert. Aber Spaß war da. Ist der Gegenspieler sozial inkompetent, dann macht weder ein B&B Spiel noch ein Turnierspiel Spaß. Sowas finde ich aber häufiger bei spontanen Spielen im Laden als auf Turnieren. Mag daran liegen, das unklare Regeln im Vorfeld des Turniers durch Anfragen oder FAQ geregelt sind und auf dem Turnier die meisten die gleiche Einstellung haben und bei Zufallstreffen doch große Diskrepanzen zwischen Regelauslegung und Spielziel vorkommen können.
 
Du sprichst da das Kernproblem an, denn das sind die Spieler selbst.

Das worüber ihr redet, kann man aber schwerlich als Turnierspieler bezeichnen. Kompetitiv bezeichnet ja eigentlich etwas, das auf einen Wettbewerb ausgerichtet ist. Sicherlich geht es in einem Wettbewerb darum, der Sieger zu sein, aber es geht doch in einem ähnlichem Maße um eine Herausforderung. Generell jede Art der Herausforderung als "Schwanzvergleich" abzutun halte ich für unnötig.

Es gibt eben verschiedene Gründe ein Hobby zu betreiben. Einige mögen den Rollenspielaspekt und das Bemalen, andere wollen eben analytischer an die Sache herangehen und sich ihre Armee optimiert aufbauen. Daran ist erstmal nichts auszusetzen. Wenn man sich mit Gleichgesinnten auf einem Turnier trifft ist doch nichts an einer optimierten Liste auszusetzen.

Probleme machen doch eigentlich nicht die Turnierspieler, also die die wirklich auf einem Turnier spielen, sondern eher die Leute, die sie nachäffen. Das sind meistens entweder keine erfolgreichen Turnierspieler oder irgendwelche Leute die Listen aus dem Netz kopieren und völlig unverhältnismäßig an die Sache herangehen. In dem Fall kann man dann durchaus vom "Schwanzvergleich" sprechen. Es gibt für einen ernstzunehmenden Turnierspieler keinerlei Grund gegen eine nichtmaximierte Liste zu spielen, er kann weder im Umgang mit anderen ausmaximierten Listen besser werden, noch hat er ne wirkliche Herausforderung. Man kann in dem Fall also nicht wirklich von einem Wettbewerb sprechen, da dieser ja mindestens zwei Personen vorsieht, die den Sieg erringen wollen (was auf den Spieler der unmaximierten Liste gar nicht zutrifft).
Ich bin der Meinung, dass für solche Leute nicht einfach der Begriff "Turnierspieler" abwertend benutzt werden sollte.

Sicherlich gibt es auch unter den Turnierspielern paar Würstchen, doch die meisten die ich kennengelernt habe sind doch ganz normale Leute. Und viele die ich kenne sind mit dem Spiel vertrauter als manch ein anderer, sie kennen ihren Codex und sind diejenigen, die im Freundschaftsspiel dann noch die kumpelhaftesten Listen stellen. Getreu dem Motto, zweimal im Jahr fahre ich weg, duelliere mich mit anderen, den Rest des Jahres spiele ich das worauf ich Lust habe und habe Spaß daran.

Ich bin der Meinung, dass es jedoch auch im Turnierspiel paar Gentleman Agreements geben sollte. Sowas ist bei 40k jedoch viel schwieriger, weil das System noch gar nicht so unerfolgreich ist, wie es dafür sein musste. Beim Herrn der Ringe hat sich niemand beklagt, dass man keine Sandwich Formationen aus Uruk-Hai mit Schilden, Orks mit Speeren und Uruk-Hai mit Piken aufstellen durfte oder Bündnisse die thematisch affig waren beschränkt wurden. Es gab auch nur wenige größere Turniere, sodass man sich aussuchen durfte, ob man gar nicht mitspielt oder akzeptiert. Im Moment gibt es dafür meiner Meinung nach deutschlandweit fast noch zu viele 40k Turniere. Wenn ich auf dem einen nicht spielen darf, was ich will, gehe ich halt zum nächsten. Das und die Arbeit die dahintersteckt, da 40k komplexer ist als HDR und dauerhaft erweitert wird, erschwert so einen Ehrencodex bisher.
Ich gehe an dieser Stelle einfach mal davon aus, dass jemand der ernsthaft an dem Spiel interessiert wird auch eine Herausforderung haben will, auch wenn Leistungsbereitschaft ja generell nicht mehr so angesagt zu sein scheint.

Aber ich denke wir schweifen mit dieser stets auftauchenden Diskussion etwas vom eigentlichen Thema ab.
Das Problem ist einfach, alles ist größer und härter geworden. Ein Quadmortar von Forgeworld feuerte in der 4ten einmal alle zwei Runden und kostete 70 Punkte. Mittlerweile sind wir bei 55 Punkten und das Ding feuert jede Runde. Und dann haben wir noch ne Wyvern für 65 Punkte.
Die Bewaffnung der Infantrie hingegen hat sich nahezu gar nicht verändert, mein Bolter ist immer noch ein Bolter, der Marine ist zwar etwas billiger geworden, aber nicht in dem Maß, dass er das kompensieren könnte, was andere erreicht haben.
 
Probleme machen doch eigentlich nicht die Turnierspieler, also die die wirklich auf einem Turnier spielen, sondern eher die Leute, die sie nachäffen.

Genau DAS meinte ich ja. Auf einem Turnier, da sind wir uns ja einig, geht es nur um den Sieg. Solange alles fair bleibt gar kein Thema.

Ausserhalb dieses Events geht es aber auch um das Hobby und es sind diese Leute die das System in Verruf bringen. Wenn wir diese zwei Typen voneinander trennen, und da stimme ich deiner Ansicht vollkommen zu, müssen wir Turnierspieler von dem o.g. Vorwurf freisprechen. Anders habe ich das auch nicht gemeint und wenn das falsch rübergekommen ist sei es hiermit klargestellt. Mea culpa.

Was man dann allerdings sagen muss, ist doch das entweder GW die Möglichkeiten limitieren sollte (bitte nicht) ODER aber die Community reagiert und sich selbst gewisse Verhaltensweisen auferlegt. Das Ausschließen bestimmer Spieler klappt hier vor Ort sehr gut. Nicht das es schön wäre, aber der Erziehungseffekt trägt rapide Früchte.
 
Auf einem Turnier, da sind wir uns ja einig, geht es nur um den Sieg. Solange alles fair bleibt gar kein Thema.
Leider isses nur nich fair da die Armeen nich untereinander ausgewogen sind. 🙁

Klar jetz kann man einfach wieder stur sagen "dann kauf dir doch die derzeit beste Armee." oder so aber dann is man halt wieder bei Pay2Win und das is doch scheiße.
 
Ich war mir ziemlich sicher, dass du das auch so meinen würdest, aber angesichts des obigen Beitrags von J Paul Blackrain musste ich einfach um diese Klarstellung bitten, damit das hier nicht zu einem "aber die bösen Turnierspieler beschweren sich ständig"-Thread verkommt 😉

Leider isses nur nich fair da die Armeen nich untereinander ausgewogen sind. 🙁

Klar jetz kann man einfach wieder stur sagen "dann kauf dir doch die derzeit beste Armee." oder so aber dann is man halt wieder bei Pay2Win und das is doch scheiße

ODER man führt generell ne Season ein. Dann ist halt 40k 2015 alles, was bis spätestens November 2014 erschienen ist, dann bisschen dran gebastelt wurde (in Sachen Errata/FAQ oder wenn gewollt, Beschränkungen) und dann muss man halt bis zur Season 2016 aushalten. Bleibt genug Zeit sich auf den Codex einzustellen, auch bei steigender Releasgeschwindigkeit und notfalls anzupassen. Ändert nun wenig an der Lage, dass paar Modelle mehr Euro als Punkte kosten und 9mal gespielt werden sollten, aber es verlangsamt doch den Konsumzwang ein wenig.
 
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