Hätte man sicherlich, aber andererseits ist das auch immer ein wenig schwierig. Die "Charakterorden" wie Salamanders, White Scars und Space Wolves identifiziert man nun mal anhand ihrer Traditionen, die von ihren Primarchen eingebracht wurden- klar, dass diese Bräuche erst Recht da sind, wenn auch der Primarch noch da ist.
Man hätte natürlich die Marines als Teil eines "neuen Zeitalters" heldenhafter, netter, freundlicher machen können- das wäre ein Weg gewesen. So, wie sie sich in den Büchern darstellen, sind sie es eben nicht- vielleicht, weil es den Autoren nicht gelungen ist, dieses "goldene Zeitalter" darzustellen, meiner Meinung nach aber eher weil die Autoren eben zeigen wollten, dass es genau das nicht war- ganz gleich, als was man den "großen Kreuzzug" später sieht, letztlich war das auch nur ein gewaltiger Genozid und Unterwerfungsfeldzug, durchgeführt von Männern, die genauso grausam waren wie 10.000 Jahre später, nur dass sie einfach mehr Möglichkeiten hatten- genau das ist doch letztlich der Inhalt der Bücher, dass es den meisten Menschen (und vor allem Xenos) in der Galaxie vorkommen muss, als wäre der Feldzug des Imperators nicht mehr als ein gigantomanischer Versuch, die Galaxis selbst seinem Willen zu unterwerfen, und dass es da zwar viel Technologie, jedoch nur wenig edles gab.
Die Marines sind zwar noch jung und in Bezug auf das Chaos noch "unschuldig", aber eben keinesfalls die Saubermänner, als die sie dargestellt werden. Und genau das ist der Witz dabei- dass sie nie wirklich "die Guten" waren, sondern schon immer waren, wie sie sind, und nur der Wahnsinn des 40. Jahrtausends sie als die "Guten" erscheinen lässt... Das ist der Eindruck, den ich bei den Büchern erhalte, und ehrlich gesagt finde ich den auch nicht schlecht.
Letztlich kann man wirklichen Wandel ja leider nur bei den Verrätern darstellen, das hat man bei den Emperor's Children ja auch gemacht. Nur, dass die trotzdem auch vorher eben nicht "die Guten" waren.