Wie angebracht ist Religion/Glauben heutzutage noch?

Wenn es nach manchen hier geht, hätte ein Stephen Hawking also gar nicht geboren werden sollen???

Ist ja auch leichter als sich mit Leiden, Sterben und Qual, mit Hässlichkeit und Schmerz auseinandersetzen zu müssen.

Ich finde es echt erschreckend welche Weltbilder hier mal eben zur schau getragen werden, zum Design Baby ist es da nicht mehr weit.

Ich habe Abitur und Studiert, ich bin ein Fan von Prof. H. Lesch, auch nehme ich die Bibel nicht wörtlich, aber wie Einstein sagte: "Wenn Sie wüßten was ich weiß. würden Sie auch an Gott glauben".

Islam, Judentum aber auch viele andere Glaubensrichtungen geben für viele Menschen in schwerer Zeit tröstende und heilende Anworten auf Fragen der Seele.
Ich als gläubiger Katholik finde trost in dem glauben, in der Gewissheit, einst zu leben auch wenn ich sterbe, dei denen zu wohnen die mich liebten, und das die mir folgen die ich liebte.

@Freder(TM)Religiöse Empfindsamkeit ist keineswegs nur etwas für "Hinterwäldler", es ist teil deiner menschlichen Hybriss so abwertend über gläubige Mitmenschen zu urteilen.

mit meinen 31 Jahren habe ich schon Menschen sterben sehen, bei der Bundeswehr, bei meinen Feuerwehr Einsätzen, während meiner freiwilligen Arbeit in einem Hosbiz.

Unsere Gesellschaft, die über alle maßen freizügig ist, und immer mehr dazuneigt selbstverwirklichenden Egoismus des einzelnen überalles zu stellen, versteckt Leid und Tod, wahrscheinlich weil es uncool ist und damit zu wenig Geld verdient wird.

Kritik an Autoritäten ist wichtig und richtig, PopeBashing, die Defamierung von gläubigen aller Art, die Pauschale Verurteilung der Institution Kirche, die dieser trotz aller Fehler die Sie haben mag, nicht gerecht wird, lehne ich jedoch ab.

lg
A_F
 
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Wenn es nach manchen hier geht, hätte ein Stephen Hawking also gar nicht geboren werden sollen???
Also die Annahme ist nun totaler Mist.

Hawking leidet an ALS, einer Krankheit, die zum einen nach derzeitigem
Wissenstand nur in weniger als 10% eine genetische Ursache hat, also durch
PID diagnostiziert werden könnte, meist erst bei einem Lebensalter von über
50 Jahren auftritt und noch zudem in einem Bruchteil der Fälle einen so dras-
tischen Verlauf nimmt wie bei Hawking. Dieser hat z.B. für eine lange Zeit,
bis zum Ausbruch der Krankheit, ein normales Leben geführt, geheiratet und
drei Kinder bekommen.

Eine Krankheit mit derartigen Aussichten würde erst gar nicht unter die
schwerwigenden Erkrankungen fallen, bei denen eine PID gemäßunserem
Recht überhaupt zulässig ist.

Es geht hier um Krankheiten, die einen derart gravierenden Verlauf haben,
das Betroffene nur wenige Monate überleben, oder bei denen es gar nicht
erst zu einer Lebendgeburt kommt. Zudem geht es um Risikofaktoren, die
ein erhebnliches Risiko für die Mutter des Kindes darstellen.
 
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Ich als gläubiger Katholik ...

mit meinen 31 Jahren habe ich schon Menschen sterben sehen, bei der Bundeswehr, bei meinen Feuerwehr Einsätzen, während meiner freiwilligen Arbeit in einem Hosbiz.

Wie kommt ein gläubiger Katholik zur Bundeswehr, einer Institution, die soweit ich weiß, weder die Nächstenliebe noch das christliche Gebot "du sollst nicht töten" vorantreibt? Göttliche Eingebung? :cat:
 
Wie kommt ein gläubiger Katholik zur Bundeswehr, einer Institution, die soweit ich weiß, weder die Nächstenliebe noch das christliche Gebot "du sollst nicht töten" vorantreibt? Göttliche Eingebung? :cat:
Vielleicht nach der Zeit zum Glauben gefunden? ISt ja nicht so, dass der Mensch keine Entwicklung durchmacht.
 
Um mal offensiv und sehr polemisch vorzugehen:
Wie kann man denn erst spät zum einzig richtigen Glauben finden? Wenn es doch nur einen Gott gibt, nur einen wahren, richtigen Glauben, wieso sehen alle intelligenten Menschen das nicht ein und schließen sich der christlichen oder welcher auch immer Kirche an?

Ich will A_F nicht persönlich angreifen, aber er hat einige meiner Meinung nach falsche Dinge vorgebracht.

1. Sicherlich mögen Islam und Judentum Hoffnung bringen, wenn man diese braucht oder brauchen will. Aber:
Israels Politik und damit die Politik eines klar jüdisch, also religiös geprägten Staates, ist seit Jahrzehnten für Gewalt und Mord im Gaza verantwortlich, das beisst sich meiner Meinung nach mit jedem Werteempfinden der Religion. Ich kann verstehen, dass der jüdische Nationalstaat ein wichtiges Symbol und ein ethisch gerechtfertigter Staat ist, aber von einem Volk, dass Jahrhunderte unter Verfolgung und schrecklichen Gewalttaten gelitten hat erwarte ich mehr, als wieder nur Gewalt und Hass hervorzurufen.

Auch im Islam mögen Menschen Hoffnung finden. Wenn aber ein bärtiger Höhlentroll seine Hoffnung darin findet, 42 (?) Jungfrauen in einem herbeigesehnten Paradies zu empfangen, dann ist das zu viel des Guten. Die paradoxe und absolut weltfremde Rangordnung innerhalb der konservativen muslimischen Kreise ist nicht zu rechtfertigen und in keinster Weise akzeptabel. Wenn im 21. Jahrhundert in einem modernen Staat Frauen zusammengeschlagen werden, weil sie kein Kopftuch tragen oder sich erdreisten, alleine Auto zu fahren, dann wird mir einfach nur übel. Mädchen, die nicht zur Schule gehen dürfen und die dominierende Rolle von allem, was einen Bart und einen Penis hat mal beiseite gelassen. Wenn eine Religion zu solcher sinnloser Grausamkeit führt, dann ist mir die Hoffnung die sie schürt, herzlich egal!

Angenommen, es gibt also diesen Gott, für den also von jeder Seite Verbrechen begangen wurden und werden. Was hat er uns bisher gegeben, das dies rechtfertigt? Emotionen? Liebe? Was nützen Hoffnung und Liebe, wenn für genau diesen Gott anderen Menschen, weil sie nicht seinen Vorstellungen entsprechen solen, sämtliche Rechte aberkannt werden?
Angenommen, es existiert kein Gott; Wie sinnlos war all das Töten, all die Rechtfertigung von Unterdrückung und Missbrauch durch einen Gott?

Ich bin kein Religionshasser, ich finde einige Glaubensrichtungen und Religionen sehr modern und angemessen. Nehmen wir den Shintoismus, der zwar in einigen Belangen primitiv ist, andererseits allerdings die Natur vor Zerstörung bewahrt. Selbst wenn es keinen einzigen Kami gibt, deren Verehrung schützt deren angeblichen Wohnort vor der Ausbeutung durch die Bestie Mensch.


Ich hoffe, jeder hier kann verstehen was ich meine und sehe.

Und @Anastasius: Ich finde es beeindruckend und lobenswert, dass du bei der Feuerwehr warst/bist bzw. in einem Hospitz arbeitest. Ich wollte lediglich auf den kleinen Dualismus hinweisen, dass viele christliche Menschen, deren Wertekatalog es ihnen eigentlich verbieten sollte, dennoch in einer Armee dienen.

MfG,

Kaeloc
 
also wenn ich mal meine 2 cent dazu geben darf: meine frau ist zeugin jehovas, ich bin es nicht, wohl bin ich aber durchaus gläubiger christ.

fürs erste hat sich dieser nterschied durchaus erstmal als problematisch dargestellt, es gibt durchaus einige dinge, die man erstmal verstehen muß.

an meiner frau hat mich vor allem beeindruckt, wie offen sie zu ihrem glaben stehen kann, trotz aller wiedrigkeiten. sie hat ein moralkonzept, an dem sie sehr sehr festhält. und das ist für mich absolut nichts negatives. ganz im gegenteil, ich kenne wenige menschen, die dermaßen zuverlässig sind wie meine frau. gut, ich darf das jetz nicht im bezug auf pünktlichkeit sehen (da haben hier in mexico city noch eine menge anderer leute probleme, was mich ab und an durchaus zur weißglut treibt 🙄 ).

nein, vielmehr bewundere ich meine frau dazu, wie sehr sie sich selbst treu bleibt. sie macht einfach keine ausnahmen nach dem motto "ist ja nicht so schlimm" wir alle wissen, dass es viele dinge gibt, die wir nicht tun sollten bzw. durchaus lieber tun sollten, sie aber aus bequemlichkeit lassen.

von daher sehe ich religösität bzw spiritualität im allgemeinen nicht als negativ. irgendwo ist ja religion auch der ursprung unserer moral und wertevorstellung. anzunehmen, man meine damit immer direkt den christlichen glauben, das liegt dann eher an unserer eigenen überheblichkeit. bzw an der überheblichkeit der christlich geprägten, abendländischen kultur.

religiösität ist etwas ganz ganz anderes als religiöser fanatismus. diesen lehne ich ab. ein krankhafter eifer der bis zur gewalt reicht, weil du nicht glaubst, was ich glaube, das ist absolut ablehnenswert.

ich verlange von niemandem, eine gewisse religion anzunehmen oder einer bestimmten philosophie zu folgen, trotzdem sollte sich jeder ab und an hinsetzen und nachdenken, wie er auf andere wirkt, wie er von anderen wahrgenommen wird, wie er wahrgenommen werden will und was er dafür tun kann. damit wäre schon viel geholfen in unserer heutigen zeit.

aber wie gesagt, das sind meine 2 cent.
 
Sicher gibt es einen Unterschied zwischen bloßen Gläubigen und Fanatikern.

Aber ich verstehe nicht, wieso ein halbwegs intelligenter Mensch sich nicht einfach Gedanken über seine Werte, sein Empfinden und seine Meinung machen kann, ohne dabei direkt einer religiösen Gemeinschaft anzugehören, die an einen nicht unbedingt existenten Gott glaubt und sehr zweifelhafte Dinge veranlasst, tut oder vertuscht.
Es kann doch jeder Mensch nach christlichen Werten leben, ohne gleich an einen Gott zu glauben oder Kirchgänger zu sein.
 
Israels Politik und damit die Politik eines klar jüdisch, also religiös geprägten Staates, ist seit Jahrzehnten für Gewalt und Mord im Gaza verantwortlich, das beisst sich meiner Meinung nach mit jedem Werteempfinden der Religion.

Ich halte es für vollständig falsch, die Politik des Staates Israel mit dem jüdischen Glauben zu vermischen. Du stellst da in meinen Augen einen ungültigen Zusammenhang her. Nebenbei möchte ich bemerken, dass mit 43% der größte Anteil der jüdischen Weltbevölkerung in den USA lebt. In Israel sind es nur 38%. Soweit mir bekannt ist neigen die Juden in den USA nicht übermäßig zu Gewalttaten.

Wenn aber ein bärtiger Höhlentroll seine Hoffnung darin findet, 42 (?) Jungfrauen in einem herbeigesehnten Paradies zu empfangen, dann ist das zu viel des Guten.

Wenn der bärtige Höhlentroll repräsentativ für die Moslems ist, dann ist es auch der Ku Klux Clan für die protestantischen Christen. 😉
Bei aller gerechtfertigten Kritik am Islam: Man kann nicht von religiösen Fanatikern auf eine gesamte Glaubensgemeinschaft schließen.
 
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Aber ich verstehe nicht, wieso ein halbwegs intelligenter Mensch sich nicht einfach Gedanken über seine Werte, sein Empfinden und seine Meinung machen kann, ohne dabei direkt einer religiösen Gemeinschaft anzugehören, die an einen nicht unbedingt existenten Gott glaubt und sehr zweifelhafte Dinge veranlasst, tut oder vertuscht.
Es kann doch jeder Mensch nach christlichen Werten leben, ohne gleich an einen Gott zu glauben oder Kirchgänger zu sein.
Sehr personales Gottesbild meiner Meinung nach.
Warum wettern soviele dagegen, dass man in einer Gemeinschaft mit anderen leben will, die sich auf ein einheitliches Credo geeinigt haben?
Und christliche Werte zu haben und Gott zu verneinen ist wie an den kategorischen Imperativ glauben, ohne das höchste Gut oder die Idee der Menschheit anzuerkennen.
Man kann zwar hat das Christentum keine exklusiven Werte, aber das christliche daran ist, dass es in Beziehung zu Gott gesetzt wird.


Wenn der bärtige Höhlentroll repräsentativ für die Moslems ist, dann ist es auch der Ku Klux Clan für die protestantischen Christen.
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Ich bin ja immer noch für die: Westboro Baptist Church :cat:
 
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Ich halte es für vollständig falsch, die Politik des Staates Israel mit dem jüdischen Glauben zu vermischen. Du stellst da in meinen Augen einen ungültigen Zusammenhang her. Nebenbei möchte ich bemerken, dass mit 43% der größte Anteil der jüdischen Weltbevölkerung in den USA lebt. In Israel sind es nur 38%. Soweit mir bekannt ist neigen die Juden in den USA nicht übermäßig zu Gewalttaten.

Ich wollte keinem Mitglied der jüdischen religion übermäßige Gewaltbereitschaft unterstellen. Aber der Staat Israel IST nunmal jüdisch geprägt und daher in einem gewissen Maß repräsentativ. Ihn als Repräsentant für eine komplette Glaubensgemeinschaft zu verwenden war nicht meine Absicht 😉

Wenn der bärtige Höhlentroll repräsentativ für die Islamisten ist, dann ist es auch der Ku Klux Clan für die protestantischen Christen. 😉
Bei aller gerechtfertigten Kritik am Islam: Man kann nicht von religiösen Fanatikern auf eine gesamte Glaubensgemeinschaft schließen.

Sicherlich nicht, aber das ändert nichts an ihrer Existenz und ihrem religiösen Ursprung. Ich sehe nicht jeden Muslim als bärtigen Höhlentroll, aber solange eine Gruppe Höhlentrolle sich auf den Islam beruft gehören sie mit zur Problematik dieser Religion. Der Ku Klux Klan ist das Gegenstück in der christlichen Kirche. Es bleibt jedoch, dass ich bisher nichts davon weiß, dass der KKK Bombenattentate in Nigeria, Sudan oder Südafrika verübt hat, während Islamisten sich auch im ungläubigen Ausland in die Luft jagen. :mellow:
 
Grrrr, ich bin eigentlich ausgesziegen aus diesem Thema, aber was man hier so liest...

@ Moral und christliches Weltbild ohne Glauben...

Klar geht das, das hat auch keiner der wenigen hier schreibenden Gläubigen geäußert. Nur der Quelle sollte man sich bewußt sein...



@ Nochmal PID ...

Ich frage ganz polemisch mal andersrum (und spekulativ, weil ich keine Frau bin und es auch meine Familie nicht betrifft):
Wenn ein (Ehe)paar weiß, daß bei den Nachkommen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine schwere bis tödliche Erbkrankheit auftreten wird...
Kann dann bei diesen Leuten, so schwer es auch ist, die Vernunft siegen? Ich weiß nicht, wie es in eurer Gegend aussieht, aber die Kinderheime die ich kenne sind voll mit Kleinstkindern, die dringenst Eltern bräuchten.
Denn der Begriff der Elternschaft hat nicht nur eine biologisch Komponente, wie wir alle wissen...

@Kondome... weil jemand so polemisch war dies anzusprechen...

Daß Enthaltsamkeit, als das Nichtsexhaben, die beste Verhütungsmethode ist, steht außer Frage. Wer sich nie hinter das Steuer eines Wagens setzt, kann nie während der Fahrt dahinter einschlafen...
Und hier hilft Religion den Menschen, sich an bestimmte Moralvorstellungen zu halten. Trotz Aids (vermutlich von einem dieser bekoppten religiösen Ärzte diagnostiziert, der seinen Jahresurlaub/Ruhestand in Afrika für lau arbeitet) mit anderen Sex zu haben ist einfach nur unmroalisch...
Und sich nun darüber aufzuregen, daß die katholische Kirche lieber Primär- als Sekundärperävention betreibt zeugt von schlichter Ignoranz.

@ Gott Ja oder nein...
Diejenigen, die von der Existenz von etwas überzeugt sind, das nicht bewiesen ist, haben es immer schwerer als diejenigen, die sie deshalb leugnen...

Darum ist es mutig, zu glauben und zu sagen: Ich glaube!

Hut ab vor allen, die diesen Mut besitzen...


So, mal sehen ob ich diesmal schaffe, künftig meine Klappe zu halten.
 
Aber der Staat Israel IST nunmal jüdisch geprägt und daher in einem gewissen Maß repräsentativ.

Nach meinem Verständnis einer Trennung von Religion und Staatswesen ist er das eben nicht. Politische Entscheidungen werden aus einer Perspektive getroffen die mit religiösen Motiven i.d.R. nichts zu tun hat. Natürlich lässt sich das nicht immer trennscharf abgrenzen, aber man denke beispielsweise an den Kurdistan-Konflikt der Türkei. Auch hier wird eine Minderheit im eigenen Land bekämpft, mit Religion hat das aber nur wenig zu tun.

Ich sehe nicht jeden Muslim als bärtigen Höhlentroll, aber solange eine Gruppe Höhlentrolle sich auf den Islam beruft gehören sie mit zur Problematik dieser Religion.

Angenommen ich würde ein Kettensägenmassaker anrichten und mich darauf berufen, ich hätte Schädel für Khornes Thron sammeln wollen: Inwiefern würde sich das auf deine Ausübung des Warhammer-Hobbys auswirken? Würdest du das als Einzeltat eines Verrückten ansehen, oder wärst du der Meinung, unser aller Lieblingsspiel wäre vielleicht tatsächlich potentiell dazu geeignet, solche Bluttaten hervor zu rufen?
Unterm Strich lässt sich nahezu aus jedem Anlass eine radikale Ideologie stricken. Natürlich ist der radikale Islamismus ein Teilproblem, mit dem sich auch nicht radikale Moslems auseinander setzen müssen. Aber ich halte es für sehr gefährlich, solche Vergleiche heran zu ziehen. Gerade Religion wird sehr häufig für gänzlich unreligiöse Zwecke instrumentalisiert.
 
Angenommen ich würde ein Kettensägenmassaker anrichten und mich darauf berufen, ich hätte Schädel für Khornes Thron sammeln wollen: Inwiefern würde sich das auf deine Ausübung des Warhammer-Hobbys auswirken? Würdest du das als Einzeltat eines Verrückten ansehen, oder wärst du der Meinung, unser aller Lieblingsspiel wäre vielleicht tatsächlich potentiell dazu geeignet, solche Bluttaten hervor zu rufen?
Unterm Strich lässt sich nahezu aus jedem Anlass eine radikale Ideologie stricken. Natürlich ist der radikale Islamismus ein Teilproblem, mit dem sich auch nicht radikale Moslems auseinander setzen müssen. Aber ich halte es für sehr gefährlich, solche Vergleiche heran zu ziehen. Gerade Religion wird sehr häufig für gänzlich unreligiöse Zwecke instrumentalisiert.

Wir sprechen aber nicht von Einzeltätern, sondern von einer Gruppe die systematisch auf einen Glaubenskrieg hinarbeite, den sie zu führen glauben. Würdest du jetzt noch 2.500 Freunde haben die dir helfen würde ich das ganze ebenfalls als Problem der Spielergemeinde vor allem in Hinblick auf Trittbrettfahrer sehen.
 
Wir sprechen aber nicht von Einzeltätern, sondern von einer Gruppe die systematisch auf einen Glaubenskrieg hinarbeite, den sie zu führen glauben. Würdest du jetzt noch 2.500 Freunde haben die dir helfen würde ich das ganze ebenfalls als Problem der Spielergemeinde vor allem in Hinblick auf Trittbrettfahrer sehen.

Ich weiß nicht genau, wie viele Warhammer-Spieler es in Deutschland gibt, aber 2.500 wären sicherlich ein signifikant hoher Anteil. Laut diesem Artikel hier...

http://www.focus.de/politik/ausland/tid-9091/islam-studie_aid_263343.html

...sind etwa 7% aller Moslems radikale Islamisten. Man kann sich nun sicherlich über die Interpretation dieser Zahl streiten, aber nach meinem Verständnis ist das eine dermaßen starke Minderheit, dass keinerlei Rückschlüsse auf die gesamte Glaubensgemeinschaft möglich sind.
 
...sind etwa 7% aller Moslems radikale Islamisten. Man kann sich nun sicherlich über die Interpretation dieser Zahl streiten, aber nach meinem Verständnis ist das eine dermaßen starke Minderheit, dass keinerlei Rückschlüsse auf die gesamte Glaubensgemeinschaft möglich sind.

Einerseits will ich das garnicht, andererseits: 7% von wie viel Milliarden Menschen? Und welches Vernichtungspotenzial hat ein Attentäter, wie viele % einer radikalen Gruppe sind zu Attentaten oder anderen Angriffen bereit?
 
Einerseits will ich das garnicht, andererseits: 7% von wie viel Milliarden Menschen? Und welches Vernichtungspotenzial hat ein Attentäter, wie viele % einer radikalen Gruppe sind zu Attentaten oder anderen Angriffen bereit?

Aber ist das ein exklusives Problem vom radikalen religiösen Fundamentalismus oder ist ein generelles Problem von radikalen ideologischen Fundamentalismen?
Jeder radikale Anhänger einer Ideologie nimmt doch Opfer für sein Ziel in Kauf. Sei es die RAF, IRA, ETA, Al-Quaida, die Nationalsozialisten oder die Kreuzritter im Frühmittelalter (um mal wieder das Übliche zu nennen).
Ich gebe zwar Kaeloc Recht, dass man als Mitglied einer ideologischen Ansicht sich auch mit den Extremformen auseinander setzen sollte, aber was bleibt den Gemäßigten übrig außer zu sagen, dass sie damit nicht einverstanden sind und die Vorgehensweise ablehnen?
 
Der Versuch eines kleinen Inputs:
Die Nahen entfernen sich - Christ und Welt

Interview mit einem Soziologen, der die kath. Kirchenaustritte analysiert hat.
Kurzfassung ist, dass man die Kirchenaustritt nicht alleine mit den Missbrauchsvorfällen in Verbindung erklären könne, sondern dahinter auch eine Entfremdung mit der Klerikerkirche stehe, die nicht nur an Glaubwürdigkeit verloren hat, sondern sich auch gegen innere Kritik immunisieren wolle.
Es treten nun also nicht nur die Kirchenfernen aus, sondern durch die Entwicklung auch die eigentlich eher kirchennahen Menschen. Wenn sich dieser Trend weiter fortführt kann man mit Küng schon fragen: Ist die Kirche noch zu retten? (oder muss man das vielleicht gar nicht?)
 
Ist die Kirche noch zu retten? (oder muss man das vielleicht gar nicht?)

Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich der katholischen Kirche eine Träne nachweinen würde, wenn sie jetzt zugrunde ginge. Vor allem aber sehe ich ihre Probleme als zu 100% hausgemacht an. Daher obliegt es den katholischen Würdenträgern selbst, ihren Karren aus dem Dreck zu ziehen. Wenn sie das nicht schaffen, dann bin ich in diesem Falle ganz sozialdarwinistisch der Meinung, dass es ihre Institution auch nicht verdient hat, zu "überleben".

Meiner Meinung nach hat sich die katholische Kirche insgesamt in vielen Fällen selbst unglaubwürdig gemacht. Missbrauchsskandale sind da nur die Spitze des Eisberges, mir geht es viel mehr um eine übertrieben konservative Haltung. Ein Papst der durch die Welt jettet und "Kontra Empfängnisverhütung - Pro Enthaltsamkeit" predigt ist einfach nicht tragbar. Mit dieser Haltung vergrault sich die Kirche viele Anhänger, die ihr eigentlich treu bleiben würden, jedoch in solchen Grundsatzfragen nicht bereit sind, auf den radikalen Kurs der Kirche einzuschwenken.

Da eine Kursänderung mit diesem Papst nichts mehr wird, klappt es frühestens beim Nächsten. Da kann man natürlich schon die Frage stellen, was schneller geht: Eine eventuelle Modernisierung und Umstrukturierung oder die Abwanderung der Schäfchen.
 
Da eine Kursänderung mit diesem Papst nichts mehr wird, klappt es frühestens beim Nächsten. Da kann man natürlich schon die Frage stellen, was schneller geht: Eine eventuelle Modernisierung und Umstrukturierung oder die Abwanderung der Schäfchen.

Problem ist ja noch dabei, dass der jetzige Papst durch Besetzung den späteren Kurs mitbestimmen kann und leider sieht man dass auch immer mehr, dass er den konservativen Kurs beibehalten will, auch nach seinem Tod.