Wolfgang Schäuble - Der Gefährlichste Mann Europas?

Wenn Du schon selbst merkst, dass die nicht ernst zu nehmen sind, lies doch gleich was antändiges...

Zumal es durchaus auch in anderen Medien kritische Beiträge zu Zypern gibt. Nun bin ich zwar alles andere als ein Freund von Schäuble, aber an der Situation inZypern hat er nicht allein seinen Anteil. Denn auch die zypriotische Regierung trifft Schuld. Sie war es wohl, die eine Abgabe auf kleine Spareinlagen ins Spiel gebracht hat. das ist nicht auf Schäubles Mist gewachsen.
 
Es geht weniger um Zypern als das, und das glaube ich auch, die politische Union im "Hinterzimmer" längst beschlossene Sache ist und Schäuble ist ausführendes Organ. Begründungen dafür (teils aus dem Artikel)

- er streitet es ja gar nicht aber und er ist der Mann der sowas wirklich organisieren kann.
- Goldman Sachs (wer sonst) hat neulich durchgerechnet wieviel Kohle sich mit einem "Europa-Soli" einnehmen liese. Die machen solche Berechnungen nicht aus Spaß, jemand hat die dafür bezahlt.
- Zypern ist so derartig stümperhaft gelaufen das man dahinter Methode erwarten muss. So blöd ist einfach keiner, das man den medialen Aufschrei nicht hätte vorhersehen können.

Ums direkt zu formulieren: es gibt nur zwei Optionen aus der gegenwärtigen Staatsschuldenkrise im Euroraum rauszukommen.
(a) man löst den Euro auf
(b) es kommt zur permanenten Transferunion
da die politische Führung Europas den Euro, aus Gründen die ich nicht nachvollziehen kann (ich vermute weil auch 99% der Politiker nicht die geringste Ahnung haben wie unser Geldsystem funktioniert), ums verrecken nicht aufgeben werden ist die Transferunion mal wieder "alternativlos".
Alles um was es jetzt eigentlich noch geht ist der Preis für die Nordländer. Und das ist dass, was auf Zypern eigentlich grade wirklich passiert. Der Herr Schäuble hat als Representant des Norden ein Angebot gemacht: 1/3 des eingebildeten Geldes, von dem ihr dachtet das ihr es hattet, was ihr aber nie hattet schreibt ihr ab, 2/3 bezahlen wir. Aber die Zyprioten sind, wie bisher alle Südstaaten, sind gierig. Sie erwarten das der reiche Norden gefälligst 100% zahlt.
Man wird diese Reaktion nicht erhofft, aber vermutlich erwartet haben. Jetzt kann man nämlich ein Exempel statuieren. Frei nach Mao: züchtige einen, erziehe hunderte. Denn Zypern ist wirklich vollkommen bedeutungslos für die Eurozone als ganzes. Die Bilanzsumme des kompletten zypriotischen Bankenwesens beträgt ~5% derer der deutschen Bank. (Zum veranschaulichen: die Schweizer UBS hat in 2012 etwa soviel verwaltetes Geld verloren wie Zypern insgesamt verwaltet) und die Realwirtschaft ist unter "ferner liefen". Eigentlich können die nicht anders als als komplette Bittsteller auftreten, das man Widerspruch wagte war ein Fehler. Ich erwarte wirklich das man Zypern jetzt abwickeln wird. Wenn man ernsthaft vor hätte Zypern zu retten, hätte man denen beispielsweise die Verpfändung des Rententopfes durchgehen lassen: die Idee ist zwar Irrsinn, aber auch nicht schlimmer als andere Sachen die man bereits praktiziert.

Es geht jetzt darum das Zypern massiv auf die Fresse fliegt, bankrott geht und aus dem Euro/der EU raus muss. Und man wird alles dafür tun das es weh tut. keinesfalls wird man die sauber aus der Sache lassen wie z.B. die Isländer.
Die Zyprioten müssen jetzt leiden, damit der letzte Depp in den ClubMed Staaten kapiert das man ein Angebot von Onkel Wolfang nicht ablehnt. Denn bald (ich erwarte diesen Sommer) wird man ähnliche Gespräche mit Portugal, Spanien und eventuell auch schon Italien führen. Und da geht es dann um relevante Summen. Mit Zypern vor Augen werden die Bürger dankbar sein und darum betteln das man sie um 10% ihres Privatvermögens enteignet um nur diesen Schicksal zu entgehen. Dann wird man "bemerken" das es mit ner einmaligen Zahlung nicht getan ist: die arg defizitären Handelsbilanzen und die unterschiedlichen Produktivitätsgrade machen einen Dauertransfer notwendig, da sich sonst wieder solche Spannungen aufbauen. Man wird also ne jährliche Abgabe von 8-10% für nötig halten und akzeptieren.
Dann kommt die große Schauspielerei: den Deutschen und anderen Zahlmeistern wird man erzählen das Clubmed einsichtig und besserungswillig ist - was sie ja durch ihre Zwangsabgabe, der sie selber zugestimmt haben beweisen. Jetzt dürfen auch wir uns unserer 'solidarischen Pflicht' nicht mehr verweigern und müssen das selbe tun. Die CDU rennt eh wie nen sabbernder Zombi Merkel/Schäuble nach und die versammelte Linke wird auf den Schlüsselreiz "Solidarität" reagieren wie Pawlows Hund und der Enteignung von ~8% jedes Jahr freudig zustimmten. Nur die FDP wird Lunte riechen, aber sie ist zu dem Zeitpunkt keine Regierungspartei mehr.
Und voila, die Schuldenunion ist da ohne das man das Kind so nennen wird und der Pöpel wirds in dem Glauben schlucken schlimmeres abgewendet zu haben.

Das einzige was dem Schäuble jetzt noch die Show vermasseln könnte ist, wenn die Zyprioten mit den Isländern reden. Die könnten ihnen nämlich zeigen wie man schmerzfrei aus sowas rauskommt und ohne Euro prima lebt. Wenns den Zyprern also besser ginge als beispielsweise den Griechen. das wäre natürlich ein fatales Zeichen und alle würden mit wehenden Fahnen aus dem Euro türmen. Wird aber nicht passieren das man die Zyprioten eine geordnete Insolvenz durchziehen lassen wird, da gibts Mittel und Wege.


....hat einer den Mut gegen das Szenario zu wetten? 😀
 
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Ist den Island aus dem Euro raus? Oder war schon drin? Weiß ich jetzt grad garnicht. Aber um mal auf Schäuble zurückzukommen. Weder ihm noch Merkel geht es darum Deutschland und Europa aus der Krise zu führen. Merkels Politik, die Schäuble exekutiert, perpetuiert die Krise. Denn dank ihr lässt sich auf andere Mitgliedsländer Druck aufbauen, der ohne die Krise nicht möglich wäre. Und da sich in den südlichen ländern Widerstand regt, gilt es jetzt an einem in ihren Augen entbehrlichen Staat, wie Zypern ein Exempel zu statuieren. Soweit SdK stimme ich mit dir überein. Wo ich dir aber widerspreche, das der " Club Med" gierig und faul wäre. Es ist eine Binse, dass die Überschüsse des Einen zwingend die Defizite des Anderen sind. Es ist nämlich nicht so toll, dass wir Exportweltmeister sind. Unsere Produkte sind deshalb so billig, weil hier in D jahrelang Lohndumping betrieben wurde. Das heißt aber, dass die Südländer garnicht ihrerseits durch Exporte nach Deutschland ihre Defizite abbauen können, weil aufgrund der Lohnpolitik seit Schröder in Deutschland die Nachfrage dafür gesunken ist. Um die wirtschaftliche Krise zu beheben, müsste unter Anderem Deutschland die Löhne kräftig anheben und Subventionen zurückfahren. Das wollen Merkel und Schäuble aber nicht.

Sie wollen die politische Union. Das ist ansich auch nicht zu kritisieren. Denn es ist eine Frage, wie diese plotische Union aussehen soll. Was Schäuble und Merkel machen ist ähnllich wie Bismarck die Revolution von Oben. Man kann sich ausmalen was dabei herauskommt. Die EU Komission als Regierung ohne dass es ein Parlament gibt, welches diese kontrolliert. Dadurch werden die nationalen Parlamente entmachtet und das geht so: EU Komission handelt im Hinterzimmer irgendetwas aus, von dem die nationalen Regierungschefs wissen, dass dafür in ihren Parlamenten keine Mehrheiten vorhanden sind und dann kommt aus Brüssel eine entsprechende EU Richtlinie, vion der es heißt, dass das PArlament sie zu verabschieden hätte, weil es von der EU kommt und man dazu vertraglich verpflichtet wäre.


Ich bin geneigt, machmal zu hoffen, das der Euro letzlich scheitern wird. Mir graut nur vor den Folgen. Denn die werden auch für Deutschland verheerend sein. Man stelle sich mal vor, wir würden plötzlich zur D- Mark zurückkehren. Die D- Mark würde in kürzester massiv aufwerten. Das hieße, die Exportwirtschaft würde massiv Schaden nehmen. Und da Deutschlands Wirtschaft sehr exportorientiert ist, könnte nicht von jetzt auf gleich das Schrumpfen dieser Wirtschaftssektoren aufgefangen werden. Man könnte natürlich sich darauf vorbereiten und durh entsprechende Lohnpolitik vorher die Binnennachfrage stärken, so dass der Absturz nicht ganz so hart ausfällt. Das passiert aber nicht. Denn auf der Agenda Merkel und Schäubles steht ja nicht die Zerschlagung des Euros, sondern die Durchsetzung der politischen Union. Nur sehe ich das so, dass mittlerweile der Widerstand in den Krisenländern derart wächst, dass eine politische Union nach Merkel Vorstellung den Anfang vom Ende der EU bedeutet. Dann wrden in den Südländern die Parlamentsgebäude brennen.
 
Die D- Mark würde in kürzester massiv aufwerten. Das hieße, die Exportwirtschaft würde massiv Schaden nehmen

Dafür würden Importe und Rohstoffe spottbillig. Es müsste langsam mal geklingelt haben, dass ein großer Außenhandelsüberschuss nichts Gutes sein kann - denn wenn das jeder will, wer soll den Kram von den Exporteuren denn kaufen? Schon Ford sagte: Autos kaufen keine Autos.

Dann wrden in den Südländern die Parlamentsgebäude brennen.

Ich würde davon ausgehen, dass es hier irgendwann auch mal brennt, wenn den Leuten endgültig klar geworden ist, dass man sie die letzten Jahre effektiv um ihre Arbeitskraft und ihren Lohn betrogen hat (der Export nach Süden ist im Endeffekt in einer Welt der Rettungspakete mit dem Verschenken der Produkte gleichzusetzen, wenn man hinterher mit seinen Steuern auch noch dafür bezahlen muss, dass man sie produziert und verkauft hat, weil die Forderungen an den Süden nichts wert sind), damit sich ein paar Bosse die Taschen vollmachen können und weil ein paar Politiker einem Hirngespinst hinterhergelaufen sind, das von den Bevölkerungen nicht getragen wird.

Ich bin mir nicht mal sicher, ob man mit dem Merkelschen "das Ende des Euro ist das Ende des Friedens in Europa" nicht komplett falsch liegt und mit diesen Zwangsmaßnahmen and die Einen und Enteignungsmethoden bei den anderen nicht gerade - ob aus Versehen, ob absichtlich - an einem kommenden europäischen Bürgerkrieg bastelt, indem man die Völker gegeneinander aufwiegelt.

Davon abgesehen scheint man aus der Geschichte nichts gelernt zu haben. Welche politisch geschaffenen Vielvölkerstaaten (die "natürlich" gewachsenen USA mal ausgenommen, und selbst die hatten mit dem Sezessionskrieg den verlustreichsten Krieg ihrer Geschichte) haben denn funktioniert und sind nicht irgendwann, teilweise sehr blutig, geplatzt?
 
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Eine Außenhandelsüberschuss ist natürlich nur für das Land das es erwirtschaftet etwas gutes. Dort aber etwas sehr gutes. Die Lösung ist aber nicht, dass die man den irgendwie künstlich beschränkt, sondern dass die anderen eben wettbewerbsfähiger werden. So entsteht Wohlstand.
Deshalb wurde auch niemand ,,effektiv um ihre Arbeitskraft und ihren Lohn betrogen".


Vielvölkerstaaten sind in der Tat schwer überlebensfähigkeit, aber das sind alle Staaten. Es gab auch Vielvölkerstaaten die 1000 Jahre überdauert haben.
Außerdem wir die EU eben kein Vielvölkerstaat in dem eine Volkszugehörigkeit dominiert.

und selbst die hatten mit dem Sezessionskrieg den verlustreichsten Krieg ihrer Geschichte

Aber nur weil Sie es fast der einzige Krieg auf Ihrem Teritorium war.
 
Eine Außenhandelsüberschuss ist natürlich nur für das Land das es erwirtschaftet etwas gutes.

Es ist auch nicht für den, der es erwirtschaftet etwas gutes. Wenn deutsche Produkte deswegen konkurrenzfähig sind, weil der Faktor Arbeit nicht im Verhältnis zur Produktivität steht, dann ist das vielleicht gut für den Unternehmer, aber nicht für die Allgemeinheit. Denn wenn aufgrund geringer Jaufkraft die Binnennachfrage nach Produkten und Dienstleistungen sinkt, hat das auch Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft. Es kommt nicht auf den Wohlstand ansich an, sondern auch, wie er gesellschaftlich verteilt ist.

Vielvölkerstaaten sind in der Tat schwer überlebensfähigkeit, aber das sind alle Staaten. Es gab auch Vielvölkerstaaten die 1000 Jahre überdauert haben.
Außerdem wir die EU eben kein Vielvölkerstaat in dem eine Volkszugehörigkeit dominiert.

Das ist eine Frage, wie die ienzelnen Regionen verwaltet werden. Wenn es eine relativ weitgehenden regionale Autonomie gibt, kann das sehr langlebig sein.
 
sondern dass die anderen eben wettbewerbsfähiger werden

Da beißt sich doch die Katze in den Schwanz, weil dann eben auf noch mehr Export gedrängt wird, und die anderen auch exportieren wollen. Wo sollen denn die Kunden herkommen, wenn zum Wohle des Exports der Binnenmarkt abgewürgt wird?

Wenn es angeblich Deutschland besser geht, muss man sich bei den aktuellen Entwicklungen fragen: Wer ist eigentlich Deutschland? Ich schätze, wir marschieren gerade mit Riesenschritten in die Postdemokratie, und die wichtigste Frage, die man jetzt stellen muss ist: Cui bono?


So entsteht Wohlstand.

Da muss ich nur auf die Lohnentwicklungsstatistik ein D schauen, um das für ein Gerücht zu halten. Jetzt wird man mir die Arbeitslosenstatistik dagegen halten, aber der wachsende Niedriglohnsektor (der von den tatsächlichen Steuerzahlern quersubventioniert wird und deshalb ein weiteres Beispiel der Privatisierung von Gewinnen und Sozialisierung von Kosten darstellt) und die abnehmende Anzahl unbefristeter Arbeitsverhältnisse macht diese Statistik eigentlich zur Farce.


Es gab auch Vielvölkerstaaten die 1000 Jahre überdauert haben.

Das Osmanische Reich ist jetzt nicht so das Supervorbild.
 
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Also ich weiß nicht wie ich mit 5,23 € netto die Stunde großartig den Binnenmarkt stärken kann.......also wenn man mir erzählt das unsere Wirtschaft brummt weil (hier generischen politischen Mist reinsetzen)....ist das falsch....es liegt daran das die Arbeiter hierzulande auf alles mögliche verzichtet haben....vernünftige Lohnerhöhungen etc etc.....


Was die viel Völkergeschichte angeht......ja nee is klar das die Typen in Brüssel , fair über die Belange der "Mitglieder" beraten und verteilen , und nicht mehr für "Ihre" Ecke der EU.
Siehe momentan die Ausschüttung von Subventionen für ökologischen Agrarklimbim , glaube ich. Ging größtenteils nach Italien und Spanien und wer saß wohl im Gremium dafür und zu wem gehörte wohl die "Unabhängige" Firma die alles unter die Lupe nahm.....

Mir wäre eine Gemeinschaft wie die damalige EG schon fast lieber....
 
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Wenn sich die Krisen häufen und ein Land nach dem anderen plötzlich ein Rettungspaket braucht, dann muss man doch das ganze System überdenken und vielleicht doch mal "freundlich" in den Chefetagen fragen, ob die nicht mit ein paar Millionen weniger auf dem Konto zufrieden sein könnten. Dass im Zusammenhang mit Zypern (und allen anderen, die bereits vorher ne Finanzspritze brauchten) schon wieder die Domino-Theorie als Damoklesschwert über Europa schwingt, lässt mich Böses ahnen. War nicht die Angst vorm Domino-Effekt die Wurzel des Übels in Vietnam? Und man weiß ja, was es gebracht hat.

Ich find es allerdings ne ganz schöne Sauerei, wenn man die Maßregelung Zyperns durch die EU wieder den "bösen Deutschen" anlastet und Angela Merkel kurzerhand mit Adolf Hitler vergleicht. Wir können es gerne drauf ankommen lassen und Zypern vor die Hunde gehen lassen. Die werden schon sehen, womit sie besser fahren werden. Wer uns allerdings aus dem Dreck zieht, wenn Deutschland irgendwann soweit ist und nen Rettungspaket braucht...ich weiß es nicht. Wenn´s soweit ist, wird sich das System auf Dauer nicht länger behaupten können. Das kommt davon, wenn man ne an sich gute Idee nimmt und sie von Stümpern ausführen lässt (da könnte man den Euro und das ganze Finanzsystem ruhig mit dem Problem-BER gleichsetzen).

Über Herrn Schäuble selbst lass ich mich lieber nicht aus, sonst könnte ich leicht den Tatbestand der Beleidigung (vor allem im Bezug auf Spendenskandal und Schwarzgeldkonten) erfüllen. Ob er wirklich der große Macher ist, wird man sowieso erst hinterher sehen, wenn die große Rechnung präsentiert wird. Er wäre nicht der erste "Superminister", der hoch gelobt wird und es am Ende doch nicht hinbekommt.
 
Wo ich dir aber widerspreche, das der " Club Med" gierig und faul wäre.
Wenn das so rüberommt tut es mir leid. Sind sie nicht.
Aber sie sind naiv, sie wissen weder was Geld heute ist noch wissen sie wo ihr Wohlstand herkommt.
Länder wie Griechenland oder Zypern haben in den letzten 15-20 jahren ein wahnsinniges Wachstum hingelegt. Die lebten in den 90er im Grunde auf Schwellenlandniveau. Die Länder hatten bis zur Krise eine "Erfolgsgeschichte" und haben eben das Märchen geglaubt das durch die gute Führung (sowohl der eigenen Politiker als auch der EU) und die eigene harte Arbeit der Abstand zu den "reichen" Ländern wie Deutschland praktisch auf Null gefahren wurde.
Sie glauben dieses Märchen noch immer. Das ist das Problem.
Aber in diesen Ländern hat sich substantiell seit den 90ern nix geändert. Die Wirtschaft ist genau so unproduktiv wie damals, eher schlechter. Es gab nie ein Wirtschaftswachstum, die haben von Subventionen und Geschenken gelebt. Und das geht jetzt halt nimmer.

Der Euro ist ein prima Mechanismus doesen Vorgang zuverstecken.

Wenn ein Zyprer und ein Deutscher 10.000Euro auf die Bank legen, dann hat das beides den selben Nennwert. Tatsächlich haben aber beide vollkommen verschiedene Wirtschaftskraft aufs Konto geschoben.
Der deutsche Sparer hat "eigentlich" ca. 12.000 aufs Konto gelegt (wir sind etwa 20% unterbewertet). Der Zyprer hat eigentlich nur 5000-7000€ "in echt" aufs Konto gelegt (so genau kann man das noch gar nicht sagen, mangels Zahlen weis gar keiner wie mies die wirklichdastehen, es wird auch viel bewußt gelogen)

Dadurch entsteht jetzt ne Spannung, die man auf 3 Wegen lösen kann
(a) man nennt die Werte die wirklich auf den Konten liegen: 12000 "deutscheuro" und 5000 (oder 7000) "Zypern-Euro. Das Ende der Währungsunion also.
(b) die Zyprer schreiben den "eingebildeteten" Mehrbeitrag einfach ab. Die Zwangsabgabe von 7 bzw 10% wäre genau das. Wollten die Zyprer nicht. Nicht mal aus "Gier", sondern weil sie wirklich denken, dass das was auf ihren Konten liegt wirklich das wert ist was drauf steht, es ihnen zusteht und sie es ehrlich erwirtschaftet haben. Tut es nicht. Das ist das falsche denken vom wertgedeckten Geld das noch 99% aller Menschen im Kopf haben, selbst wenn sie abstrakt wissen was Kreditgeld ist. Sie kennen den Begriff, begreifen ihn aber nicht.
(c) irgend jemand (also wir!) bezahlt die Differenz zwischen dem was der Zypriot nominell auf dem Konto hat und dem was da tatsächlich drauf ist. Auch das wird grade verhandelt. Schäuble hatte knapp 2/3 angeboten, war ihnen zu wenig.

(a) scheidet aus, wollen die EU oberen nicht, obwohl es die beste Lösung wäre, also vesucht man irgend nen Zwischending zwischen (b) und (c) hin zu bekommen. Dabei ist es unser deutsches Interesse (und das macht Schäuble und auch Merkel relativ gut) das möglichst viel (b) und möglichst wenig (c) am Ende steht.

Ich bin geneigt, machmal zu hoffen, das der Euro letzlich scheitern wird. Mir graut nur vor den Folgen. Denn die werden auch für Deutschland verheerend sein. Man stelle sich mal vor, wir würden plötzlich zur D- Mark zurückkehren. Die D- Mark würde in kürzester massiv aufwerten. Das hieße, die Exportwirtschaft würde massiv Schaden nehmen
Nein, wirklich nein. Ähnlich wie man den Südländern das Märchen vom selber erwirtschafteten Wachstum erzählt, erzählt man den deutschen dieses Märchen von der bösen Aufwertung, damit sie aus Angst dem Euro zustimmen.
Sieh dir an mit wem wir wirlich handeln. also Handelsvolumen. Die Länder, in die wir nicht nur Waren schicken, sondern die auch was zurückschicken. Das sind in der Eurozone fast nur Nordländer denen gegenüber wir nicht oder kaum aufwerten. einzig Frankreich wäre ein Problem, aber die können wir schon irgendwie in einen "Nordeuro" retten, notfalls einmarschieren, wird eh mal wieder überfällig, gibt ne ganze Generation die noch nicht die traditionelle Belgien-Paris Tour gemacht hat 😀 😀 😉
Wir handeln nicht mit Griechenland, und schon gar nicht mit Zypern. Wir schicken ab und an ein paar Carepakete runter für die uns irgendwelche abstrakten Zahlen namens Target2 Salden gutgeschrieben werden, aber daraus resultiert hier kein Wertzuwachs oder mehr Wohlstand.
Man hätte zu DDR Zeiten ja auch nicht behauptet man "handelt" mit der Westverwandschaft, wenn die 1-2 Mal im Jahr nen Paket geschickt haben, nur weil man aus Freundlichkeit mal ein paar Familienfotos oder etwas Weihnachtsplunder aus dem Erzgebirge in die Gegenrichtung geschickt hat.

Rest der Arguentation siehe Bloodknight.
 
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gibt ne ganze Generation die noch nicht die traditionelle Belgien-Paris Tour gemacht hat 😀 😀
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Stimmt, war früher mal ne nette Tradition, ist leider in Misskredit geraten. Einmal pro Generation zum Auswärtsspiel fahren. Ach ich komm ins Schwelgen. ( Sarkasmus aus)

Nein, wirklich nein. Ähnlich wie man den Südländern das Märchen vom selber erwirtschafteten Wachstum erzählt, erzählt man den deutschen dieses Märchen von der bösen Aufwertung, damit sie aus Angst dem Euro zustimmen.
Sieh dir an mit wem wir wirlich handeln. also Handelsvolumen. Die Länder, in die wir nicht nur Waren schicken, sondern die auch was zurückschicken. Das sind in der Eurozone fast nur Nordländer denen gegenüber wir nicht oder kaum aufwerten.

Es stimmt, dass wir mittlerweile ehr mit Ländern außerhalb der EU handeln, mittlerweile aber nicht schon immer. Lange Zeit gingen 2/3 der deutschen Exporte in die Eurozone. Was mir Angst macht, ist auch weniger, dass der Euro überhaupt irgendwann wegfällt, sondern dass er kurzfristig und abrupt gegen nationale Währungen eingetauscht werden könnte. Denn unsere Wirtschaft ist einseitig exportorientiert. Es hätte sehr wohl die massiven Folgen einer Aufwertung. Denn wenn auf einmal deutsche Außenstände nicht mehr in Euro, sondern in massiv abwertenden Landeswährungen wie Lira oder Drachme zu bezahlen sind, stellt das Verluste dar, die die Exportunternehmen erst mal verkraften müssen. Und das gilt ja nicht nur gegenüber Handelspartnern in der EU, sondern auch gegenüber anderen. Deutsche Produkte würden sich durch die Aufwertung verteuern. Denn sie müssten sich dann mit den neuen Preisen dem Weltmarkt stellen. Deutsche Produkte haben zwar den Vorteil hoer Qualität und würden bestimmt auch weiterhin gekauft werden, nur eben nicht mehr in dem von den Unternehmen vielleicht geplantem Umfang. Und da bei einem Rückgang der Exporte hier Überkapazitäten, die nicht durch einen Binnenmarkt aufgefangen werden können, entstehen, schlagen diese bei den Exportunternehmen als Verlust zu Buche.

die Frage ist also, wenn man aus dem Euro austeigt, wie das möglicht verlustarm zu bewerkstelligen ist. Eine Resteurozone würde den Krisenländern den Genickstoß geben. Denn ihre Schulden würden in Euro bestehen bleiben. Sie könnten sich nicht durch Abwertung entschulden. Man müsste schon eine Lösung finden in der alle gleichzeitig wieder zur Nationalwährung zurückkehren. Und dies nicht über Nacht, sondern von langer Hand vorbereitet. Dann wären die oben geschilderten Effekte handhabbar und in der Tendenz auch begrüßenswert. GW- Produkte würden nur noch n Appel und n Ei kosten und das Hobby würde wieder Spaß machen😀.

Aber so wird es nicht kommen. Merkel und Schäuble und mit ihnen die Arbeitgeberverbände sind nicht daran interessiert, die Krise zu beenden. Sie werden, solange sie können die Krise dazu nutzen, den ungeliebten Sozialstaat zurückzubauen, Arbeitnehmerrechte beschneiden und versuchen die Verluste von Großanlegern zu sozialisieren. Nur wenn man sich die Länder Portugal und Spanien aber auch Italien anschaut, siehe Grillo, dann sieht man, dass die Zeichen jetzt schon auf Sturm stehen und der Punkt bald erreicht ist, wo die Leidensfähigkeit überschritten ist. dann kommt der Punkt, wo der Euro nicht geordnet sondern in einem Crsh weggefegt wird. Und dann treten auch die von mir geschilderten Effekte in Deutschland ein.
 
Wenn Du schon selbst merkst, dass die nicht ernst zu nehmen sind, lies doch gleich was antändiges...

Weil der Kern des Artikels eigentlich richtig ist. Hier wollen Leute in der Politik eine Politische Union unter allen Umständen erzwingen.

Es kann keiner sagen das die Politik des Volkes wegen den Euro retten will. Der Euro ist das Hauptwerkzeug zum "Europäischen Reich". Die Union steht ganz sicher nicht in Demokratischem Interesse. Wirkschaftliche Interessen liegen im Vordergrund, und denen ist egal wer wen Wählt oder was zu sagen hat, da geht es nur um die Bilanz am Ende jeden Monats, jeden Jahres. Schenken-Abkommen & Euro, das dient nur dazu das die Wirtschaft "Grenzenlos" agieren kann. "Unsere" Politiker sind nur die Marrionetten von Managern & Bankern & Wirtschaftsbossen. Da aber die WIrtschaft nicht ewig Wachsen kann wird es irgendwann BOOM machen. Das da nicht alle mitspielen sieht man in manchen Ländern und das wird immer schlimmer werden.

Europa wird noch ein ganz böses Erwachen erleben.

Mal sehen was aus dieser "Alternative für Deutschland" AFD Partei wird.
 
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Lange Zeit gingen 2/3 der deutschen Exporte in die Eurozone.
Das ist auch heute noch ähnlich: Frankreich, Niederlande, Belgien, Österreich und als wichtigstes "Südland" Italien - damit handeln wir.
Schweiz, USA, China, GB, Russland, Polen Tscheschien - damit handeln wir außerhalb der Eurozone.
Das abwerten des Südens geht uns relativ am Allerwertesten dabei.

Denn unsere Wirtschaft ist einseitig exportorientiert. Es hätte sehr wohl die massiven Folgen einer Aufwertung.
Zustimmung, aber hälst du es für ne sinnvolle Lösung weiter in die Richtung zu gehen, die Fallhöhe noch zu erhöhen? Eben.


Denn wenn auf einmal deutsche Außenstände nicht mehr in Euro, sondern in massiv abwertenden Landeswährungen wie Lira oder Drachme zu bezahlen sind, stellt das Verluste dar, die die Exportunternehmen erst mal verkraften müssen
Ihr versteht das wesentliche nicht: das Geld ist schon weg. Die Verluste sind schon da. Wir haben Waren darunter geschafft, dafür gabs nur Versprechen (= Salden bei der EZB). Es besteht keinerlei Chance das ClubMed jemals zahlt. Jetzt haben wir Möglichkeiten
(a) Krieg. das meine ich durchaus ernst. Die einizge Möglicheit was werthaltiges zu bekommen ist dort einzumarschieren und die Industrie und alles was irgendwie Wert hat zu demontieren und hier her zubringen. Ich nehme an wir sind uns einig dass das keiner will.
(b) die Exporteure schreiben ihre Außenstände ab. Wird halt ein paar Pleiten nach sich ziehen, aber man kann sagen: Pech, Marktwirtschaft. wer ohne Vorkasse an Kunden mit mieser Bonität liefert ist selber schuld. dürfte ne kleinere Rezession hier verursachen.
(c) der Steuerzahler zahlt den Exporteuren die an den ClubMed gelieferten Waren. Genau das passiert grade. Hälst du das für ein faires und nachhaltiges Wirtschaftsmodell? Der keine Mann zahlt den Exporteuren ihre Rekordgewinne? Ich denke nicht, oder?

Jeder Tag im Euro verteuert die Rechnung: da werden Salden gebucht, die niemals beglichen werden können. Blechen wird es der Steuerzahler.

Du hast recht: wenn nationale Währungen zurück kommen müssen die Exporteure einen Teil ihrer Außenstände abschreiben, nämlich genau soviel wie die jeweiligen Länder abwerten. Aber eben nur einen Teil. Denn dadurch besteht wieder die Chance das die Schuldner den Rest tatsächlich zahlen können.

Es ist ne ganz einfach Sache am Ende: wer soll den Konsum, der über finanzierbaren Niveau des CLub med lag, zahlen

(a) der Steuerzahler - dann sollten wir im Euro bleiben
(b) teils die Firmen die geliefert haben und teils diejenigen die konsumiert haben, also den Mist verursacht haben. Dann müssen wir aus dem euro raus.

Bei den Banken wird immer geschrien das es nicht angeht das Verluste sozialisiert und Gewinne privatisiert werden, und diese Rufe stimmen (sind zwar manchmal etwas unangebracht weils an die Falschen ging, aber Banken sind dankbare Sündenböcke). Der Euro ist jetzt aber nichts anderes als ein Mechanismus um dieses System umzusetzen. Das soll man wirklich unterstützen?

Eine Resteurozone würde den Krisenländern den Genickstoß geben. Denn ihre Schulden würden in Euro bestehen bleiben.
Das ist so pauschal falsch. Genau hängt das davon ab wer der jeweilige Schuldner ist mit dem man Geschäfte gemacht hat. Usus ist, das diese in Landeswährung abgewickelt werden. Wenn BMW heute Autos nach Amiland liefert werden sie in Dollar bezahlt. Schulden bestehen in Landeswährung. Wenn morgen die neue landeswährung in Griechenland Drachmen sind, werden die Schulden Griechenlands selbstverständlich auch in Drachmen umgerechnet. Es geht um Länder, die dürfen sowas. Deutschland hat seine Reparationen auch in den 'neuen' DM abgezahlt und nicht in alten Reichsmark 🙂
Sicher, das gefällt den Gläubigern nicht (uns!) aber für den Süden ist das Super, denn es schafft Luft zum atmen. Allein weil man politischen Verhandlungsspielraum hat: Verzicht auf einen Teil der Schuld, dafür lassen wir die Schulden in Fremdwährung (Euro) bestehen.

Aber so wird es nicht kommen. Merkel und Schäuble und mit ihnen die Arbeitgeberverbände sind nicht daran interessiert, die Krise zu beenden. Sie werden, solange sie können die Krise dazu nutzen, den ungeliebten Sozialstaat zurückzubauen, Arbeitnehmerrechte beschneiden und versuchen die Verluste von Großanlegern zu sozialisieren.
Nein, tut mir leid. Es gibt keine Verschwörung der bösen Kapitalisten gegen die Armen Europas, welche man mit einer kommunistischen Erhebung der Proletarier Europas hinwegfegen kann und hinterher haben wir einen glücklichen europäischen Zentralstaat. Das ist Quatsch.
Was du dem Schäuble und der Merkel vorwirfst ist keine Fehlentwicklung in böser Absicht.
Es ist absolut systemisch. Der Rückbau des Sozialstaats, beschnittene Arbeitnehmerrechte usw. das alles IST Europa. anders geht es gar nicht. Wie denn? Wenn man den Lebensstandard aller Europäer zusammenrechnet dann kann das Ergebnis eben nur ein Mittelwert sein. Da wir mit den höchsten Standard haben kann es für uns nur bergab gehen.
Der Mittelwert von 4, 4, 4 und 12 ist eben 6. Kein Propagandamärchen der Welt kann daran was ändern. Egal wieviel man den 4ern erzählt sie könnten bei 12 landen und den 12ern erzählt sie könnten ihr 12er Niveau halten. Es geht nicht. Mehr als 6 für alle ist nicht drin.
 
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Ich nehme mal an dass ihr alle in Eurem RL erfolgreiche Wirtschaftskapitäne und Finazexperten seid die in ihrer Freizeig aus obskuren Gründen ein Wargamerforum an ihrer Weisheit und Erfahrung teilhaben lassen?

Oder haben wir hier wieder einen Fall von Armchairquarterbacking gemischt mit Trivialitäten und Gwürzt mit etwas Verschwörungstheorie?

Bin nur Neugierig. 😉
 
Der Mittelwert von 4, 4, 4 und 12 ist eben 6. Kein Propagandamärchen der Welt kann daran was ändern. Egal wieviel man den 4ern erzählt sie könnten bei 12 landen und den 12ern erzählt sie könnten ihr 12er Niveau halten. Es geht nicht. Mehr als 6 für alle ist nicht drin.
Das ist aber auch nur die halbe Wahrheit. Wir sind hier ja nicht so gut gestellt, weil wir so tolle Checker sind, sondern auf Kosten der armen Menschen auf dieser Welt. Würden unsere Rohstofflieferanten mal die Preise für seltene Erden/andere Rohstoffe um das 1000 fache erhöhen und in Asien Löhne auf Deutschem Niveau zahlen, dann könnte sich in Deutschland auch nicht jeder ständig neue technische Geräte leisten, weil diese viel teurer wären, er aber nicht mehr Lohn bekommen würde. Wir müssten nur die Armen dieser Welt noch mehr ausbeuten, dann könnten wir auch alle in Europa auf die 12 hochziehen! Okay, das will man natürlich nicht tun, weil es moralisch nicht in Ordnung wäre.
 
@ Apokalypsetest Gegenfrage: Muss man Wirtschaftskapitän sein um über Wirtschaft und Politik mitreden zu können? Muss man BEL oder VWL studiert haben, um ein Recht darauf zu haben, sich über ökonomische Sachverhalte auseinanderzu setzen? Hier geht es um Politik, das geht alle etwas an und es steht jedem frei, sich damit zu beschäftigen.

Nein, tut mir leid. Es gibt keine Verschwörung der bösen Kapitalisten gegen die Armen Europas, welche man mit einer kommunistischen Erhebung der Proletarier Europas hnwegfegen kann und hinterher haben wir einen glücklichen europäischen Zentralstaat. Das ist Quatsch.


Ich sage auch nicht, dass Merkel und Schäuble sich verschworen haben. Sie verfolgen ihre Politik reht offen und in bester konservativer Tradition. Siehe Carl Schmitt oder Otto von Bismarck. Es ist eine Binse, das eine Währungszone ohne die dazugehörende politische Ordnung nicht funktioniert. Es gibt die Möglichkeit für die EU zum echten Staat zu werden oder der Euro verschwindet. Wie eine politische Union ausgestaltet wird, hängt davon, wer sie gestaltet. Schäuble und Merkel gestalten sie gerade. Die Frage ist, werden sie ihr Ziel erreichen? Dann werden wir in einer obrigkeitsstaatlichen EU landen, die die Teilstaaten am Gängelband herum führt. Wenn sie scheitern, und die Gefahr besteht, kann es passieren dass die EU unkontrolliert kollabiert. Für mich sind beide Optionen nicht schön um es milde auszudrücken.

Ich gehe nicht von einer Verschwörung aus. Ich gehe aber davon aus, dass der Politik in zunehmenden Maße die Fähigkeit abhanden gerät , Konflikte durch Ausgleich zu beenden. Nicht durch Mutwilligkeit, sondern schlicht, weil die politischen Akteure der Konsequenzen ihrer Entscheidungen nicht im vollem Umfange bewusst sind. Sonst sähen sie die Spannungen innerhalb der Bevölkerung Europas.
 
Merkel und Schäuble und mit ihnen die Arbeitgeberverbände sind nicht daran interessiert, die Krise zu beenden. Sie werden, solange sie können die Krise dazu nutzen, den ungeliebten Sozialstaat zurückzubauen, Arbeitnehmerrechte beschneiden und versuchen die Verluste von Großanlegern zu sozialisieren
Hmm, sind es nicht genau diese 3 Dinge, die die ganzen Südländer NICHT geschafft haben und deshalb nun in der Krise stecken?
Klar, bei uns in D ist nicht alles Gold was glänzt, die Löhne sind lange Zeit nicht real gestiegen, es gibt zu viele Minilohnbezieher usw., aber immerhin kommen wir bis jetzt unbeschadet durch die Krise! Denn sind wir mal ehrlich, wenn bei uns solche Einsparungen wie in Griechenland oder Zypern anstehen würden, dann würde es bei uns auf den Straßen genauso oder noch mehr zugehen als wie bei denen da unten. Denn sowas auf einen Schlag alles zu machen ist halt schmerzhafter (aber dafür schneller), als es über lange Zeit zu machen. Ob das nun gut oder schlecht ist sei dahingestellt, aber es funkioniert wengistens!
 
@ Apokalypsetest Gegenfrage: Muss man Wirtschaftskapitän sein um über Wirtschaft und Politik mitreden zu können? Muss man BEL oder VWL studiert haben, um ein Recht darauf zu haben, sich über ökonomische Sachverhalte auseinanderzu setzen? Hier geht es um Politik, das geht alle etwas an und es steht jedem frei, sich damit zu beschäftigen.


Au contraire - man soll sich sogar damit Beschäftigen, Fragen stellen, reflektieren. Was man nicht sollte ist die Ergebnisse des Selbsstudiums in der Boulevardpresse gemischt mit der Anwendung von "Gesundem Menschenverstand" zusammengefasst als "Fakten" in die Welt schreiben. Sich einzubilden durch das Lesen von zwei Zeitungsartikeln und vier Forumsbeiträgen mehr davon zu verstehen als "99% der Politiker" ist einfach ein Zeichen entweder unglaublicher Naivität oder grober Dummheit als Ergebnis von Arroganz.

Ich verstehe ja durchaus warum man mit der politischen Klasse als solches unzufrieden ist- aber warum muss genau wie bei Fußballtrainern eigentlich jeder glauben dass ER soviel mehr davon versteht? Warum seid ihr denn bei Eurem tiefen Durchblick und genialen Verständnis nicht in der Position der Lenker sondern der meckernden Gelenkten??

Argl-

Ich gehe nicht von einer Verschwörung aus. Ich gehe aber davon aus, dass der Politik in zunehmenden Maße die Fähigkeit abhanden gerät , Konflikte durch Ausgleich zu beenden. Nicht durch Mutwilligkeit, sondern schlicht, weil die politischen Akteure der Konsequenzen ihrer Entscheidungen nicht im vollem Umfange bewusst sind. Sonst sähen sie die Spannungen innerhalb der Bevölkerung Europas.

Also wir fassen zusammen: Der Bundeskanzlerin, dem Bundeskanzleramt, dem Finanzministerium, der Partei CDU, diversen unabhängigen Beratern ist das nicht aufgefallen - aber dir? Glaubst du dass denn Ernsthaft?
 
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