[WW2] Und Weihnachten sind wir in Berlin

Eversor

Foren-Methusalix
09. April 2001
11.119
5
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www.tabletopclubkassel.de
I. Einleitung

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Die Pläne dafür waren gut, scheiterten aber meist. Ich habe mir jetzt nicht solch hohe Ziele gesteckt. Mein "dringendstes" Ziel ist es, bis zum Jahresende eine gut spielbare Armee für das relativ frisch erschienene Bolt Action aus dem Hause Warlord Games zu bemalen. Doch dazu später mehr.

Der Zweite Weltkrieg ist ein Thema, das mich seit geraumer Zeit interessiert. Natürlich bin ich mir bewusst, dass das Thema noch immer heikel ist. Aus diesem Grund werde ich mich vor allem auf die Bemalung der Miniaturen, die Vorstellung meiner Gedanken zu meinen Armeelisten und überhaupt alles, was das Spiel betrifft, beschränken. Wo es mir nötig erscheint, werde ich historische Anmerkungen geben. Was ich nicht machen werde, ist Geschichten zu schreiben. Heldenepen überlasse ich hier lieber Hollywood.
Was ich in meinem Aufbauthema nicht haben möchte, sind Diskussionen über die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs, egal auf welcher Seite sie begangen wurden. Aus diesem Grund werde ich versuchen, fragwürdige Einheiten rauszuhalten oder zu erläutern, warum ich mich für eine Umsetzung dieser entschieden habe. Immerhin wäre z.B. eine Umsetzung der Operation Market Garden ohne das II. SS-Panzerkorps nur schwer denkbar.

Kommen wir aber zum eigentlichen Thema, dem Armeeaufbau, zurück. Eigentlich handelt es sich nicht um einen einzelnen Armeeaufbau sondern um eine Sammlung verschiedener Projekte. Auslöser ist, wie bereits oben geschrieben, das Erscheinen von Bolt Action, für das es in meinem Umfeld viele Interessenten gibt. Jedoch lassen sich die Figuren dankbarerweise auch für verschiedene Systeme einsetzen, ebenso wie sich die verschiedenen Systeme in unterschiedlichen Maßstäben spielen lassen.
Bezüglich der Spielsysteme habe ich vor allem drei im Auge:
  • Bolt Action
  • Operation World War II
  • Operation Squad: World War II
Sowohl Bolt Action als auch Operation World War II sind Systeme für Gefechte auf Zugebene. Warum also zwei Systeme? Nun ja, Bolt Action (BA) wurde an anderer Stelle als Kriegsfilm-Simulation bezeichnet. Es ist ein schnelles und einfaches System, das oftmals stark abstrahiert: z.B. werden alle Gewehre mit einem einzigen Profil behandelt, wobei die Reichweiten auch stark verkürzt wurden. Operation World War II (OWW2) hingegen ist wesentlich differenzierter. Neben realistischen Waffenreichweiten (z.B. 2m Mindestreichweite für indirektes Artilleriefeuer) werden auch Faktoren wie Sichtweiten, Tarnung oder Geschwindigkeit stärker einbezogen. Bei zwei Systemen auf gleicher Ebene hat man also verschiedene Spielerlebnisse.
Operation Squad: World War II (OSWW2) hingegen ist ein Spiel auf Truppebene. Somit ist es auch bei neuen Armeen eine Art Einstiegsspiel - oder ein Spiel für Kommandooperationen.

Und dann bleibt da noch immer die Frage des Maßstabs. Gängige Maßstäbe für den Zweiten Weltkrieg sind ja 6mm, 15mm, 1:72 bzw 20mm, 28mm und, was verfügbare Modelle angeht, 1:35. Letztendlich habe ich mich für zwei Maßstäbe entschieden, nämlich 1:72 und 28mm.
Der Grund für 1:72 liegt darin, dass ich noch Massen in diesem Maßstab hier herumliegen habe. Außerdem ist es der bevorzugte Maßstab für OWW2, das sich mit den etwas kleineren Minis einfach besser anfühlt. Ganz abgesehen davon habe ich bereits eine gut ausgebaute britische Armee in dem Maßstab und kann mir so ein Gegenstück aufstellen. Last but not least ist da natrürlich noch der geringe Preis.
28mm hingegen bevorzuge ich für die beiden anderen Systeme. Ich mag den Maßstab und viele der bisher erschienenen Modelle diverser Hersteller gefallen mir. Und gerade in Hinblick auf die individuellere Ausstattungsoptionen der Modelle bei OSWW2 bieten sich die inzwischen erschienenen Plastikbausätze von Warlord Games und Wargames Factory an. Bei 1:72 ist es dann doch etwas problematischer mit dem Umbau.

Meine ersten beiden Hauptprojekte werden einerseits britische Commandos im Maßstab 28mm sein, andererseits eine kleine Streitmacht der Wehrmacht in 1:72, sozusagen der Gegenpart zu meinen bereits vorhandenen Briten. Das sind aber erst einmal die vorläufigen Pläne. Ich denke z.B. bereits über eine japanische Armee für BA nach...


II. Chronologie des Aufbaus
11. Oktober 2012 - Start des Projekts
13. Oktober 2012 - Erste Armeeliste mit 500 Punkten für Bolt Action
14. Oktober 2012 - Erste Fotos: PIAT-Team
27. Oktober 2012 - Fotos der 500 Punkte BA
14. November 2012 - Foto eines Jeeps
20. November 2012 - Rezension: Armies of Germany
22. Dezember 2012 - Fotos eines Spiels
30. Dezember 2012 - Foto eines 3"-Mörsers
31. Dezember 2012 - Fotos der ersten Briten für meinen Stammladen.
02. Januar 2013 - Foto des Vickers MMG-Teams
09. Januar 2013 - Diverse Modelle in 28mm (Cromwell, Missionsziel) und 1/72 (Grenadierzug)
23. Januar 2013 - Sanitäääääääääääteeeeerrr
25. Januar 2013 - Rezension des Bolt Action Armeebuchs "Armies of the United States"
29. Januar 2013 - Vive la France - Die Résistance spielt auch mit - ebenso wie die Schotten
07. Februar 2013 - Zwei Gruppen Panzergrenadiere
10. Februar 2013 - Aaaaaaaaaaachtung, Offiziere anwesend!
 
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IV. Gallerie der Alliierten


A) Maßstab 28mm

Commandos 2nd Lieutenant
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Commandos Artillery Forward Observer
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Commandos Medics
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Commando Sub-sections
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Commandos Sniper Team
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Commandos 2"-Mortar Team
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Commandos 3"-Mortar Team
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Commandos Vickers MMG-Team
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Cromwell
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Wasp
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Missionsziel
Anhang anzeigen 153005

B) Maßstab 1:72
 
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Hm, klingt interessant. Falls es schon erlaubt ist, stell ich mal ein paar Fragen dazu...es ist ja nicht alle Tage was aus Nicht-GW-Quellen im Armeeaufbau-Thread dabei.

Wenn du schreibst "1:72", drängt sich fast schon zwangsläufig die Frage auf, ob du dir bei den Modellen die bekannten, jedoch eigentlich für Modellbauzwecke nur bedingt geeigneten, "Bausätze" (eigentlich kann man das nicht wirklich sagen, da die Masse der Soldaten nur einteilig sind) für Soldaten aus dem Hause REVELL für dieses Projekt holen willst.
Und wenn man schon bei dieser Marke ist, bietet diese Firma nicht nur Modelle in 1:72, sondern auch in 1:76 (ehemals Matchbox...naja, es geht so, je nach Bausatz eben) an. Wären das dann auch mögliche Modelle für das System?

Gibt es überhaupt Spieler dafür? Wenn es ein "Regelwerk" dafür gibt, bietet der Hersteller selber Modelle an und wo?

Inwieweit sind die historischen Schlachten Teil des Spiels? Würde man also "Market Garden" spielen, dann wären alliierte Fallschirmjäger, deutsche Wehrmacht, und Waffen-SS zu erwarten. Bei der Ausrüstung wären die Briten dann eher leicht bewaffnet (z.B. Pak, PIAT etc.), während die Wehrmacht u.a. Panzer und Sturmgeschütze einsetzen könnte...oder wählt man innerhalb eines Punktebudget wie wie 40k aus, was die "Armeeliste" hergibt?

Wirst du dann auch Spiele mit einbauen?

P.S.: Mich interessiert das Thema 2. Weltkrieg auch enorm und die Landung bei Arnheim (falls du noch ein paar Infos brauchst) insbesondere. Daher hoffe ich, dass du das auch so hinkriegst, wie du dir das vorstellst. Es gab schon einige gute Ideen hier zu Nicht-GW-Spielen, die leider im Sande verlaufen sind.
 
Falls es schon erlaubt ist, stell ich mal ein paar Fragen dazu...es ist ja nicht alle Tage was aus Nicht-GW-Quellen im Armeeaufbau-Thread dabei.
Natürlich darfst Du schon Fragen stellen. Ich hätte ansonsten meine Mod-Rechte gnadenlos genutzt und das Thema bis zur Freigabe geschlossen. 😀
Übrigens war es neben dem Motivationsfaktor eines solchen Aufbaus auch die Idee, einen Blick über den Tellerrand zu ermöglichen. Gerade im historischen Bereich sieht es ja dünn im Aufbauforum aus und meine anderen historischen Projekte sind momentan schon zu weit fortgeschritten, um da noch einen sinnvollen Aufbau zu starten.

Wenn du schreibst "1:72", drängt sich fast schon zwangsläufig die Frage auf, ob du dir bei den Modellen die bekannten, jedoch eigentlich für Modellbauzwecke nur bedingt geeigneten, "Bausätze" (eigentlich kann man das nicht wirklich sagen, da die Masse der Soldaten nur einteilig sind) für Soldaten aus dem Hause REVELL für dieses Projekt holen willst.
Und wenn man schon bei dieser Marke ist, bietet diese Firma nicht nur Modelle in 1:72, sondern auch in 1:76 (ehemals Matchbox...naja, es geht so, je nach Bausatz eben) an. Wären das dann auch mögliche Modelle für das System?
Für die Infanterie benutze ich bei den kleinen Minis hauptsächlich die bekannten Figuren von Italeri, Airfix (zumindest für die Deutschen, die britischen Commandos und die Red Devils sind schrottiger als Schrott) und Revell, außerdem bekomme ich vor Ort noch gut Zvezda, Caesar und HäT. Bei den Fahrzeugen ist alles noch weiter gestreut, da habe ich momentan Italeri, Revell, Airfix, Heller, Eduard, ACE, Hasegawa und Dragon, außerdem noch etwas Kleinkram von Kleinserienherstellern.
Zum Teil mische ich auch Modelle in 1:76 dazwischen, da es die entsprechenden Modelle in 1:72 nicht gibt. Bis vor kurzem gab es z.B. den Universal Carrier nur in 1:76 von Airfix, zusammen mit der ebenfalls ansonsten nicht erhältlichen 6pdr der Briten. Ebenso habe ich bisher Jeeps mit Zwillings-Vickers-MG, wie sie zum Teil von den britischen Airborne, den Commandos und der LRDG eingesetzt wurden, nur von Matchbox bzw. Revell in 1:76 bekommen, ebenso die Churchill-Varianten AVRE und Crocodile. Da nimmt man eben was man kriegt. Und so lange man nicht in der Einheit mischt, fällt es nicht auf. Wobei, die 1:76er-Jeeps fallen neben den 1:72ern von Italeri gar nicht auf.

Gibt es überhaupt Spieler dafür?
Bolt Action ist gerade am Entstehen. Heute morgen hat es erst einen Clubkameraden gepackt und ich sah ihn beim Einkauf für Panzergrenadiere. Und was Operation World War II angeht, da habe ich hier in der Ecke den Vorteil, praktisch in der deutschen Hochburg zu sitzen. Genug Leute haben Armeen für das System, auch wenn es momentan (noch) etwas Winterschlaf hält.

Wenn es ein "Regelwerk" dafür gibt, bietet der Hersteller selber Modelle an und wo?
Ja und nein. Zumindest Bolt Action wurde von Warlord extra für den Verkauf der gleichnamigen Figurenreihe geschrieben.
Operation World War II ist jedoch inzwischen unabhängig von einem einzelnen Hersteller. Ursprünglich wurde die erste Edition, damals noch unter dem Namen Operation Overlord, von Italeri herausgebracht, die auch eine entsprechend mit Figuren angefüllte Starterbox hatten und einige Bausätze mit zusätzlichen Regelbooklets ausstatteten. Italeri hat sich jedoch davon getrennt und der Autor Massimo Torriani hat die folgenden Editionen zuerst als PDF, inzwischen als Druckfassung bei Partizan Press veröffentlicht.

Inwieweit sind die historischen Schlachten Teil des Spiels? Würde man also "Market Garden" spielen, dann wären alliierte Fallschirmjäger, deutsche Wehrmacht, und Waffen-SS zu erwarten. Bei der Ausrüstung wären die Briten dann eher leicht bewaffnet (z.B. Pak, PIAT etc.), während die Wehrmacht u.a. Panzer und Sturmgeschütze einsetzen könnte...oder wählt man innerhalb eines Punktebudget wie wie 40k aus, was die "Armeeliste" hergibt?
Das Ganze läuft bei OWW2 etwas zweigleisig. Einerseits gibt es Armeelisten mit Punkten in der Form eines kostenlosen PDFs auf der Seite des Autors. Leider ist die aktuellste Fassung nur auf Italienisch erhältlich. Andererseits gibt es auch historische Szenarien. In den alten Operation Overlord Büchern waren einige historische Begegnungen drin, außerdem gab es, wie ich bereits schrieb, in zwei Italeri-Bausätzen (DUKW und Greyhound) Booklets, die neben den Regeln auch historische Szenarien mit diesen Fahrzeugen enthielten. Und last but not least war der Plan, dass Szenariobände erscheinen sollten. Leider wurde davon nur der erste (Berlin) als PDF veröffentlich und das auch nur auf Italienisch.

Wirst du dann auch Spiele mit einbauen?
Aber sicher doch.

P.S.: Mich interessiert das Thema 2. Weltkrieg auch enorm und die Landung bei Arnheim (falls du noch ein paar Infos brauchst) insbesondere. Daher hoffe ich, dass du das auch so hinkriegst, wie du dir das vorstellst. Es gab schon einige gute Ideen hier zu Nicht-GW-Spielen, die leider im Sande verlaufen sind.
Na, dann habe ich ja wenigstens einen Leser. 😀

PS: Market Garden habe ich jetzt nur genannt, da mein Blick gerade auf Die Brücke von Arnheim fiel und mir sonst kein Beispiel einfiel. Ich finde diese Kampagne allerdings ebenfalls sehr interessant.
 
Werden dann auch bestimmte "Eigenschaften" mit berücksichtigt? Man könnte ja davon ausgehen, dass das II. SS-Panzerkorps des Jahres 1943 (sagen wir mal, vor der Operation "Zitadelle") wesentlich kampfkräftiger war als das von 1944 während der Operation Market Garden (selbst wenn ich berücksichtige, dass es während der beiden Epochen völlig andere Divisionen hatte). Nach der Normandie-Schlacht hatte der Verband enorm gelitten und sollte sich bei Arnheim eigentlich regenerieren. Und wie sähe der Unterschied zwischen einer regulären Infanteriedivision und einer geschwächten (vielleicht eine bodenständige Division?) Einheit aus? Werden solche Elemente mit berücksichtigt?
Und wie sieht es mit der "berühmten" Unzuverlässigkeit einiger Waffensysteme aus? Kann es sein, dass einem Panzer der Sprit ausgeht oder die Munition aufgebraucht ist? Werden wie bei 40k auch bestimmte Effekte bei Treffern am Fahrzeug ausgewürfelt (z.B. durch vergleichbare Regeln für Streifschuss und Volltreffer).

Ich bin jedenfalls Feuer und Flamme und hoffe, bald noch mehr zu sehen.

P.S.: Ich hab hier auch einiges im Maßstab 1:72, das nur darauf wartet, irgendwann fertiggestellt zu werden. U.a. war da auch ne Box mit den bei Beutepanzereinheiten berüchtigten M13 der Italienischen Armee, die von Italeri sogar extra für´s Wargaming hergestellt wurden. Da sind jeweils immer 2 Fahrzeuge dabei, die aus ganz wenigen Teilen bestehen. Ich hab mich schon immer gefragt, für welche Form von "Wargaming" die produziert wurden. Dann vermute ich mal, dass es sich um die von dir benannten Systeme handelte.
 
Zwischen den einzelnen Kriegsjahren wird bei OWW2 in Form der generell verfügbaren Fahrzeuge und Ausrüstung unterschieden, teilweise auch in der Zusammenstellung der Trupps. In britischen Panzerschwadronen sind z.B. 1945 mehr Firefly einsetzbar als in den Jahren davor. Da das Ganze auf Zugebene gespielt wird, kann man nachgelassene Kampffähigkeit entweder außen vorlassen oder durch weniger schwere Einheiten darstellen. Man muss einen Zug deutscher Panzer nicht unbedingt durch die fünf möglichen Panther oder Panzer IV darstellen, man kann zwischen einem und fünf mitnehmen.
Wie das Ganze bei BA dargestellt werden wird kann ich noch nicht sagen. In den vorläufigen Listen im Regelbuch ist die Auswahl auf typische (und sehr bekannte untypische) Einheiten des letzten Kriegsjahres begrenzt, die Armeebücher werden jedoch differenziertere Listen bringen.

Die von Dir angesprochenen Eigenschaften von Fahrzeugen werden bei BA nur angedeutet, bei OWW2 sind sie integraler Bestandteil. Ein normaler Sherman der frühen Baureihen fährt sich z.B. leichter im Gelände fest. Nimmt man ein Modell mit HVSS, dann wird dieser Mangel gegen Aufpreis beseitigt. Ebenso sind Sherman durch die ungünstige Munitionslagerung eben die berüchtigten "tommy cooker", so lange sie kein Nasssystem erhalten. Munition oder Sprit können im Spiel jedoch nicht ausgehen.
Wird ein Fahrzeug getroffen, dann wird ebenfalls ein Schadenswurf durchgeführt. Das Ergebnis reicht von einem harmlosen Abpraller über den Verlust von Systemen und Besatzung bis hin zu vollständiger Vernichtung des Fahrzeugs.

Abschließend vielleicht noch einmal ein paar ältere Bilder eines OWW2-Spiels, dass ich gegen McFly hier im Forum hatte.

Übersicht über das Spielfeld:
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Red Devils rücken neben dem Wrack eines Sherman vor
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BMW mit Beiwagen versuchen einen Angriff auf im Garten verschanzte Briten. Der Angriff schlug übrigens fehl und das Echo war tödlich für die Motorräder.
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OK, dann gehe ich mal davon aus, dass es auch zwischen einzelnen Versionen von Fahrzeugen aufrüstungstechnische Unterschiede geben wird. Es gibt einige PC-Spiele, bei denen man in der Lage ist, feindliche Fahrzeuge zu kapern (meistens muss man dafür aber auch Panzersoldaten zur Verfügung haben). Gibt es etwas in der Art auch bei diesem Spiel? Oder ist die Besatzung integraler Bestandteil des Fahrzeugs wie bei 40k?
 
Bei BA sind die Besatzungen integraler Bestandteil der Besatzungen, wobei es auch optionale Regeln für fliehende Besatzung aus zerstörten Fahrzeugen gibt. Bei OWW2 können die Besatzungen getrennt agieren, es ist jedoch nicht möglich, einen Panzer im Spiel zu kapern und selbst einzusetzen. Allerdings haben die Deutschen die Option auf Beutepanzer.
 
So, kommen wir zum eingentlich inhaltlichen Teil meines Projekts. Für Bolt Action werkel ich gerade an britischen Commandos.

"Sag mal, müssten die Barette deiner Briten nicht eigentlich rot sein? Die wurden doch auch Red Devils genannt."
Diese Aussage durfte ich neulich, als ich mal bei einem Spieltreffen erste Testmodelle dabei hatte, häufiger hören, auch von Leuten, die eigentlich militärhistorisch über gute Grundkenntnisse verfügen. Also was hat es mit diesen grünen Baretten bei den Briten auf sich?
Im Juni 1940 erließ Churchill den Befehl, Truppen für Überfallaktionen auf deutsches Gebiet auszubilden. Mit Freiwilligen wurden zuerst aus der Army, später auch aus den Reihen der Royal Marines und der Royal Air Force, mehr als 30 Einheiten und vier Brigaden aufgestellt. Dazu kamen Freiwillige aus den besetzten Gebieten.
Die ursprüngliche Ausrüstung war leicht und zweckdienlich für Überfälle. Man nutzte die üblichen Infanteriewaffen der Armee. Schwerere Waffen wie Maschinengewehre (abgesehen vom leichten Bren) oder Mörser standen nicht zur Verfügung - was die Commandos jedoch nicht hinderte sie bei Bedarf von anderen Einheiten auszuleihen oder gar zu klauen. Die Uniformierung war gemischt, jeder trug die Uniform und Kopfbedeckung seiner ursprünglichen Einheit.
1943 wurden die Commandos neu strukturiert. Ein Commando bestand nun aus fünf Troops zu je 65 Mann, einem Troop mit schweren Waffen und einem Signalplatoon. Neben den schweren Infanteriewaffen wurden die Commandos nun auch mit Fahrzeugen ausgestattet, vornehmlich Willys Jeeps und LKW. Diese neue Ausstattung war nötig, da sich das Einsatzprofil geändert hatte. Gab es ursprünglich häufig kleine Missionen mit nur zwei bis zehn Mann, würden nun Missionen mit höherer Mannstärke, teilweise auch in Kooperation mit anderen Truppengattungen, durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurden auch die Uniformen vereinheitlicht. Nach erfolgreicher Ausbildung trug jeder Soldat der Commandos, egal welcher Truppengattung, das Commando-Badge auf seiner Uniform und erhielt das grüne Barett.
Die Missionen der Commandos waren vielfältig. Um einmal ein paar Beispiele zu nennen:
  • Operation Chariot (März 1942): Commandos drangen mit Schiffen in den Hafen von St. Nazaire ein und sprengten die Dockanlagen, damit der Hafen nicht als Atlantikbasis für die Tirpitz genutzt werden konnte.
  • Operation J V (April 1942): Zwei Soldaten der Commandos drangen mit einem Kanu in den Hafen von Boulogne-sur-Mer ein und vermienten unsgesehen einen deutschen Tanker.
  • Operation Jubilee (August 1942): Etwa 6.000 alliierte Soldaten starteten ein Überfall auf die französische Hafenstadt Dieppe, um die Möglichkeit einer Landung in Frankreich zu erproben. Die Mission war ein Desaster, lediglich No.4 Commando konnte das Missionsziel, die Zerstörung von sechs 150mm-Geschützen, erfolgreich abschließen.
  • Operation Overlord (Juni 1944): Commando-Brigaden landeten an Sword Beach, Juno Beach und Gold Beach. Im Anschluss an die Landung sicherte die 1st Special Service Brigade die linke Flanke des Orne-Brückenkopfs.
  • Operation Plunder (März 1945): Bei der Überquerung des Rheins bei Wesel waren Commandos maßgeblich beteiligt.
Neben diesen Operationen in Nordeuropa wurden Commandos auch in Nordafrika, Italien und in Burma eingesetzt.
Die erfolgreichen Einsätze der Commandos (und auch anderer Spezialeinheiten wie dem SAS) hatten zwei Konsequenzen. Zum Einen erließ Hitler im Oktober 1942 den Kommandobefehl, der die sofortige Tötung aller gefangener Kommandotruppen vorsah. Zum Anderen dienten die Commandos als Vorbild und Aubilder für später gegründete Spezialeinheiten wie die US Ranger, die US Special Forces (die ihren Namen "Green Berets" nach der Übernahme der britischen Kopfbedeckung erhielten oder die Spezialeinheiten Frankreichs, der Niederlande oder Belgiens.

Ich selbst habe mich für die 1st Special Service Brigade der Army Commandos entschieden, einerseits weil ich die Idee der Spezialeinheit mag, andererseits weil ich Lord Lovats Moralunterstützung (oder eigentlich eher Bill Millins) während der Landung an Sword Beach einfach ein solches Projekt wert finde:

Meine ersten 500 Punkte sind erst einmal folgendermaßen geplant:
British Commandos (500 Punkte)

  • Second Lieutenant (Veteran): 65 Punkte
  • Artillery Forward Observer (Regular): kostenlos
  • Commando Section (Veteran), 5 Mann mit 5 Maschinenpistolen 80 Punkte
  • Commando Section (Veteran), 5 Mann mit leichtem MG: 85 Punkte
  • Commando Section (Veteran), 10 Mann mit 3 Maschinenpistolen und leichtem MG: 159 Punkte
  • Sniper Team (Veteran): 65 Punkte
  • Light Mortar Team (Veteran): 46 Punkte
Die kursiv geschriebenen Einheiten sind Pflichauswahlen.

Da ich noch keine Testspiele hatte, habe ich die Commandos selbst erst einmal in drei Trupps aufgeteilt. Der große Trupp soll als flexibler Trupp zur Sicherung von Missionszielen und zur Feuerunterstützung dienen, notfalls jedoch auch vorrücken können. Der kleine Trupp mit MPs ist auf den Angriff und mobiles Feuer ausgelegt, während die zweite Hälfte mit Lee Enfield und LMG ebenfalls Feuerschutz geben soll.
Scharfschützen sind immer praktisch, da man mit ihnen einzelne Modelle aus den Trupps gezielt entfernen kann. Und ein MG weniger oder ein ausgeschalteter Offizier ist immer hilfreich für mich.
Der 2"-Mörser hat zwar nur eine geringe Reichweite, dient jedoch erst in zweiter Linie dem Beschuss feindlicher Truppen. In erster Linie soll er durch Rauchgranaten den Vorstoß decken.
Bleibt noch der Artilleriebeobachter. Der ist momentan noch nicht wirklich ins Konzept eingebunden, warum soll man aber ein kostenloses Modell zu Hause lassen?
 
Och...Alliierte...und dann auch noch Briten...naja, ich bin ja eher ein Fan der Achsenmächte, hier natürlich als Favorit die Wehrmacht oder auch noch die Italiener, vielleicht auch noch als Vertreter der Gegenseite die Franzosen...hat allerdings eher was mit dem Aussehen der Fahrzeuge zu tun (besonders die in deutschen Diensten stehenden Beutefahrzeuge aus diesen Armeen mögen nicht besonders kampfstark gewesen sein, aber sie waren doch mehr oder weniger "cool", anders kann ich es nicht umschreiben).

Aber die Frage wegen der Berets war natürlich berechtigt, denn in der Tat kennt der eine oder andere diese Kopfbedeckung hauptsächlich aus dem Film "Die Brücke von Arnheim".

Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht. Es wäre vielleicht ganz gut, wenn du bei der Armeeliste neben den englischen Bezeichnungen vielleicht auch vergleichbare deutsche verwendest, damit man sich auch vorstellen kann, welchen Rang und welche Funktion der Soldat hat. Nicht jeder weiß, welche Stufe ein Second Lieutenant innehat oder was ein Artillery Forward Oberserver ist.
 
Na, ich bin ja echt mal gespannt, was das hier wird. Von der Aufmachung her natürlich schonmal absolut spitze und thematisch auch eindeutig genau mein Gebiet. Auch, dass du Briten aufbauen wirst finde ich absolut top, da die Jungs allemal besser aussehen als ihre amerikanischen Verbündeten^^. Ich mag schon alleine schon die Tellerhelme.
Vielleicht sollte ich auch mal wieder ein wenig Farbe auf meine Fallschirmjäger bringen :happy:

Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht. Es wäre vielleicht ganz gut, wenn du bei der Armeeliste neben den englischen Bezeichnungen vielleicht auch vergleichbare deutsche verwendest, damit man sich auch vorstellen kann, welchen Rang und welche Funktion der Soldat hat.
Ich finde es immer furchtbar, wenn Dienstgrade eingedeutscht, bzw. deutsche Rangbezeichnungen anglisiert werden, v.a. da sich so manche Ränge einfach nicht 1:1 entsprechen.
 
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Och...Alliierte...und dann auch noch Briten...naja, ich bin ja eher ein Fan der Achsenmächte
Bei den Achsenmächten denke ich über Japaner nach, allerdings gibt es dafür noch keine Armeeliste. Wobei ich auch Wehrmacht nicht ausschließe.

Es wäre vielleicht ganz gut, wenn du bei der Armeeliste neben den englischen Bezeichnungen vielleicht auch vergleichbare deutsche verwendest, damit man sich auch vorstellen kann, welchen Rang und welche Funktion der Soldat hat. Nicht jeder weiß, welche Stufe ein Second Lieutenant innehat oder was ein Artillery Forward Oberserver ist.
Nun ja, der Artillery Forward Observer sollte sich mit einfachen Englischkenntnissen erklären, außerdem habe ich ja weiter unten noch vom "Artilleriebeobachter" gesprochen. 😉 Die Briten bekommen den mit regulärer Ausbildung übrigens gratis als Fraktionssonderregel, während die Deutschen z.B. LMGs und MMGs mit mehr Schüssen haben (MG42 halt) und sie beim Verlust eines Truppführers nicht den Moralmalus erleiden, da einfach ein anderer übernimmt.
Der Rang des 2nd Lieutenant entspricht in etwa dem deutschen Leutnant, während der 1st Lieutenant das Äquivalent zum Oberleutnant ist. Spieltechnisch besteht der Unterschied bei BA im Moralbonus, den die verschiedenen Ränge geben. Für größere Spiele kann man noch einen Captain/Hauptmann/... oder Major mitnehmen. Das beabsichtige ich aber nur bei Spielen mir mindestens zwei Sections/Zügen.

Wenn wir schon bei Rängen sind, da ist mir natürlich erst einmal ein Fehler passiert. Durch die Bezeichnung in einigen TT-Regelwerken bzw. Seiten zu TT-Systemen beeinflusst, habe ich die Truppführer bei meinen Testmodellen mit den Insignien eines Sergeants ausgestattet. Jetzt habe ich nach näherer Recherche festgestellt, dass das auf die Amerikaner durchaus zutrifft, die britischen Trupps wurden jedoch durch einen Corporal (Stabsgefreiter) befehligt, unterstützt durch einen Lance Corporal (Obergefreiter). Ledinglich im Stab eines Lieutenants befindet sich auf Zugebene ein Sergean. Von daher muss ich erst einmal zwei Lance Corporals bemalen und die Sergeants in den Stab versetzen.

Ich mag schon alleine die Tellerhelme.
Die habe ich jetzt nur begrenzt genommen, der Großteil meiner Leute hat Barette auf und ein paar haben die von den alten Airfixsoldaten bekannten Mützchen. Aber mal schauen, wie ich das bei der nächsten Erweiterung mache. Außerdem kommt irgendwann garantiert noch reguläre Infanterie der Briten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das mit dem "Artillery Forward Observer" war noch erkennbar. Aber es ist ja erst der Anfang der Liste. In einem Buch hab ich da auch ne Vergleichsliste von den Rängen, aber stimmt schon, es gibt nicht für jeden deutschen einen vergleichbaren alliierten Dienstgrad.

Mich wunderts, dass du die Wehrmacht erst auf dem 2. Platz hinter den Japanern gesetzt hast. Eigentlich hätt ich es eher umgekehrt vermutet. Immerhin kannst du mit der Wehrmacht ne enorme Bandbreite an Einheiten, Fahrzeugen, Kriegsmaterial etc. verwenden, während die Japaner doch eher eine Infanteriearmee mit "Spielzeugpanzern" war...besonders gegen die Amerikaner waren die kleinen "Panzerchen" der Japaner chancenlos. Da gibts ja die Anekdote, dass die Amis oft gar keine Panzer-, sondern Sprenggranaten benutzten, weil die panzerbrechende Munition manchmal einfach durch den Panzer durchging und der Schaden gering blieb.

Wenn es sich um ein Spielsystem zum Thema 2. Weltkrieg handelt, würde sich fast ebenso die Frage stellen, ob es da auch Regeln für die frühen Kriegsjahre gibt bzw. für Gegner, die ganz am Anfang des Krieges aktiv waren, später jedoch keine Rolle mehr spielten. Da fallen mir Polen, die Benelux-Staaten, Norwegen und Frankreich ein. Bei den Norwegern würden dann gleich noch die Alliierten Unterstützungseinheiten dazu kommen sowie die Frage, ob man die eher unterdurchschnittliche Ausstattung z.B. mit Panzerfahrzeugen oder veraltetes Material bei diesen kleineren Gegenspielern mit berücksichtigt hat.
 
Mich wunderts, dass du die Wehrmacht erst auf dem 2. Platz hinter den Japanern gesetzt hast. Eigentlich hätt ich es eher umgekehrt vermutet. Immerhin kannst du mit der Wehrmacht ne enorme Bandbreite an Einheiten, Fahrzeugen, Kriegsmaterial etc. verwenden, während die Japaner doch eher eine Infanteriearmee mit "Spielzeugpanzern" war...
Nun ja, Spieler für Deutsche gibt es in meinem Umfeld schon ein paar und Japan hat mich schon lange interessiert. Und da der Schwerpunkt bei BA auch auf der Infanterie liegt und Panzer eine unterstützende Rolle haben, dürfte das auch irgendwie klappen.

Ja, die Abdeckung der verschiedenen Epochen des Krieges ist nicht immer gegeben. Operation World War II deckt z.B. nur den späten Krieg in Europa ab, wobei es für die letzte Edition noch eine Erweiterung für Nordafrika gab, die man theoretisch mit leichten Modifikationen noch verwenden kann. Bolt Action wird nach Erscheinen der Fraktionsbücher alle Schauplätze und Epochen abdecken. Operation Squad hat zwar den Schwerpunkt auf den späten Krieg, allerdings habe ich auch schon offizielle Listen für den frühen Krieg gesehen.