40k zwischen den sternen

nei void,ich habe die story keineswegs vergessen.und so leid es mir tut ich habe endlich den schluss aus meinen, vom schreiben, blutigen fingerkuppen gezaubert.sind zwar nur ein paar wenige beschriebene seiten,aber für euch werde ich das noch mal so richtig aufpolieren.
schätze mal so zum wochenende habe ich abgetippt,ok?
dann kann ich mich auch diesem storywettbewerb widmen,der auf irgendeiner seite veranstaltet wird.
 
„Was soll das heißen? Sind Forius uns seine Brüder etwa umsonst gestorben?“, fragte Garrow mit enttäuschter Stimme.

Drongban schüttelte lächelnd den Kopf. „Keiner unsere Brüder stirbt umsonst, Garrow. Forius hat gegen die Rebellen gekämpft und sogar gegen die Feinde, die so unverhofft aus dem Weltraum angegriffen haben. Immerhin befanden sich unter ihnen Chaosverräter. Und Forius ist es mehrmals gelungen sie in die Flucht zu schlagen, wie aus den Daten hervorgeht, die er dir übermittelt hat. Er hat sogar unsere Brüder vom Orden der Black Angels bei der Verteidigung ihres Schlachtkreuzers unterstützt und ist dann sogar noch heil auf die Oberfläche des Planeten gekommen, bevor der LICHTBRINGER vernichtet wurde. Schon allein diese Taten machen ihn zu einem Helden, der in den Archiven unseres Ordens einen würdigen Platz finden wird. Und auch seine Pflichten als Deathwing-Mitglied hat er über Gebühr erfüllt. Es ist ihm gelungen die verhassten Feinde nicht nur aufzuspüren sondern auch einige von ihnen im Kampf zu fällen. Auch wissen wir jetzt, dass sich einige dieser Ketzer auf dem mysteriösen Riesenschiff befinden, mit dem diese uns bislang unbekannten Raumplünderer angegriffen haben. Nein, Garrow. Forius und seine Brüder haben ihr Leben nicht umsonst geopfert.“ Der Psioniker hatte sich in ein Feuer geredet, das Garrow mitriss. „Wo wir kämpfen gibt es nichts zu verlieren. Nur zu gewinnen. Wir alle werden immer unser Bestes geben und sind bereit den höchsten Preis zu bezahlen, um dem Orden zu dienen und dem Imperator.“ Drongban wandte sich ab und schien etwas zu suchen, das sich hinter ihm auf einer Ablage verbarg. Garrow nutzt diese kurze Unterbrechung um Plantan mit neuen Augen anzusehen. Eigentlich hätte dieser junge Bruder genauso tot sein müssen, wie seine Truppgefährten. Bei alledem, was er in den letzten Stunden vor seiner Entdeckung durchlebt hatte, schien es wirklich eine Fügung des Schicksals zu sein, das er der einzige Überlebende dieser so unglaublichen Tortuern war. Plantan war neu geboren worden, als Garrow ihn mit seinen Männern gefunden hatte. Falls er wieder aus seinem Schlaf erwachte, würde er große taten vollbringen. Da war sich Garrow sicher. Die Kämpfe, die er hier auf Dahlem gegen die wohl gefährlichsten Gegner überstanden hatte, hatten ihn für den Rest seines langen Lebens gezeichnet. Er würde derjenige sein, der überlebt hatte um zu berichten. Er würde einer der wenigen sein, die im Kampf mit den Erzfeinden des Ordens gestanden hatten. Nicht einmal Garrow war dieses glück bisher beschieden gewesen. Plantan würde zu einem ausgezeichneten Kämpfer werden.
„Und er kämpft immer noch. Sein Geist ist noch nicht besiegt. In den zweimal sieben tagen bis zu unserer Ankunft hat er weiter gekämpft. Selbst Forius ist seinen Verletzungen erlegen. Aber Plantan klammert sich an den letzten Lebensfunken, der noch in ihm glüht. Ich habe so was noch nicht oft erlebt. Sein Geist ist stark.“ Drongban schien wieder einmal in Garrows Gedanken gelesen zu haben und erzählte ihm nun, was er nicht zu fragen getraut hatte. Nun lag die Hand des Psionikers auf dem Gesicht des verletzten und schien leicht zu leuchten. Die Augen geschlossen stand Drongban da und schien Garrow vergessen zu haben. Dieser wollte sich schon entfernen um den Kontakt, den Drongban zwischen sich und Plantan hergestellt hatte, nicht zu stören, als die stimme des Psionikers durch seine Gedanken wehte. „Warte Bruder. Ich kann ihn wieder spüren. Bilder und Emotionen fluteten in Garrows Geist. Dunkelheit umgab ihn. Er fühlte sich beengt und verfolgt. Unwillkürlich brach ihm der Schweiß aus. Er spürte, wie er sich verlor. Die Dunkelheit drohte sein Ich zu überdecken. Nein, verdammt. Nein. Langsam wich die Kälte von ihm, die über ihn gekommen war. Er fühlte sich augenblicklich befreit und gelöst. Ein helles Licht wies ihm den weg in seine Gedanken zurück. Dann war er wieder er. Benommen taumelte er einen Schritt zurück.

„Was bei Johnson war das?“, fluchte er laut. Drongban öffnete die Augen und lächelte mitfühlend. „Das, Garrow, war Plantan. Besser gesagt, dass war das, was momentan von seinem Geist zu uns durchdringt. Er scheint nicht nur gegen den Tod zu kämpfen. Nein, da muss noch mehr dahinter verborgen sein. Vor irgendetwas läuft er davon, statt sich ihm zu stellen. Er ist noch nicht bereit zu uns zurück zu kehren, solange er nicht diese Barriere aus Dunkelheit überwunden hat.“ Der Dark Angels Scriptor kam auf Garrow zu und hielt ihm die Faust entgegen. Verwundert entnahm Garrow ihr einen Gegenstand. Er war zwar immer noch leicht wütend auf den Scriptor der ihn so unvorbereitet getroffen hatte, zugleich aber auch neugierig auf das was er nun in Händen hielt. „Garrow du solltest immer vorbereitetet sein. Ich bin dein Bruder und habe dir nur einen Bruchteil dessen gezeigt, dass Plantan gerade durchmacht. Ein Chaoshexer legt es darauf an, dich zu töten und mit deinem Geist weitaus Schlimmeres anzustellen, als ich. In deinem eigenen Interesse und dem des Ordens, solltest du dich gegen solche Angriffe stählen. Ich werde dir später noch genauere Anweisungen dazu geben. Doch nun geh und denke an deine auf Dahlem gefallenen Brüder. Du besitzt nun einen Teil von ihnen, der dich immer daran erinnern soll, wie stark wir werden können im Angesicht des Feindes.“ Damit drehte sich Drongban um und widmete sich wieder den Apparaten und Maschinen. Garrow war entlassen und trat seinen Rückzug an. Der Scriptor war am Ende doch reserviert gewesen. Und auch Garrow war beschämt über die Worte des Psionikers und der Wahrheit, die in ihnen lag.
Drongban hatte ihm klar gemacht, dass Plantan ihm einiges voraus hatte, wenn er schon seit geraumer Zeit immer noch gegen die psychischen Qualen ankämpfte, die Garrow schon nach wenigen Sekunden in Panik geraten ließen. Er hatte der Dunkelheit nicht das Geringste entgegen gesetzt und war einfach kalt erwischt worden. Und er war nicht einmal lebensgefährlich verletzt gewesen. Drongban hatte Recht. Garrow mochte zwar ein erschreckend effizienter Kämpfer sein im Kampf gegen jede Art von Gegnern, die man mit Schwert und Bolter besiegen konnte, doch gegen die psychische Angriffe aus dem Nichts hatte er nicht mehr den geringsten Widerstand geleistet. Das war seine Achillesferse. Er schwor sich, von nun an auch diesen Aspekt seiner Verteidigung auszubauen und jede freie Minute mit Übungen zu verbringen die ihn auf solche Attacken besser vorbereiten und schützen sollten. Nun erst öffnete er sein hand um den Gegenstand zu betrachten, den ihn Drongban überreicht hatte. Er bestand aus Ceramit. Metallene Einschlüsse und Verzierungen kündeten von Komponenten die in Servorüstungen verwendet wurden. Reinheitssymbole und Runen aus Knochensplittern der toten Brüder vollendeten den Talisman und machten ihn zu einem mächtigen Erinnerungsstück an Forius und seine Kameraden. Garrow spürte, wie ihm warm wurde, als er an den guten Freund dachte. Nun war er für immer bei ihm und würde ihm helfen sich gegen die Feinde des Ordens zu stellen. Garrow faste neuen Mut. Er würde seinen Freund in ehren halten und Plantans neuer Mentor werden, sollte dieser seine Qualen je überwindem. Dann würden sie zusammen auf die Suche nach dem mysteriösen Schiff gehen, das in der Lage war, ganze planten zu verdunkeln. Er würde alles daran setzen, die Gefallene zu finden, die Forius und seine Brüder getötet hatten.

***

Das Schott zum Laderaum öffnete sich und die massige Gestalt des Veteranensergeants quetschte sich durch die enge Öffnung. Kaum hatte er den Raum betreten, als er auch schon eine Stimme ohne größere Anstrengung ertönen lies. „In Ordnung ihr Ratten! Macht euch bereit, eurem Imperator zu dienen!“ Der Sergeant griff zu seiner Pfeife und pfiff nervtötend das Signal zum fertig machen. Hunderte von eng beieinander stehenden Männern, die vorher mehr schlecht als recht auf dem dreckigen Boden gekauert hatten, erhoben sich nun und nahmen eine improvisierte Formation ein. Der Sergeant pfiff ein weiters Mal und alle Männer luden ihr einziges Magazin in die Gewehre. Es waren altertümliche Karabiner, die Pulverprojektile verschossen. Sie waren aus Holz oder Metall gefertigt und einige hatten sogar Bajonette an den Spitzen. Einige wenige trugen die etwas moderneren Automatikwaffen oder einen improvisierten Flammenwerfer. Aber alles in allem war, es doch eine ziemlich erbärmlich ausgerüstete Streitmacht von Kriegern des Imperiums.
Mitter stand zwischen ihnen und klammerte sein Automatikgewehr fester. Mit seiner schmucklosen Uniform im unscheinbarem Grau fiel unter den anderen Männern kaum auf. Nur an seiner Haltung und einigen wenigen Gesten, konnten manche seiner neuen Kameraden erahnen, dass er mal mehr gewesen war als ein Sträfling. Wie vor jedem dieser Einsätze überfielen Mitter nun auch jetzt wieder die Erinnerungen an seine letzten Tage als Leutnant. Damals auf Dahlem, als er gegen die Rebellen gekämpft und fast alle seine Männer dabei verloren hatte. Mit Mühe und den leeren Magazinen war es ihnen dann gelungen einen der Sammelpunkte zu erreichen, die von der imperialen Armee genutzt wurden. Dahlem war nun eine besiegte und geplünderte Welt gewesen und die imperialen Truppen hatten sich zum Aufbruch bereit gemacht. Alles schien in Ordnung zu sein, bis man ihm den Prozess machte. Sein abgelieferter Bericht und alle Aussagen seiner Leute wurden als Lügen beurteilt und man klagte sie der versuchten Fahnenflucht, Befehlsverweigerung und Feigheit vor dem Feind an. Besonders die Zeugenaussage des Panzerkommandeurs Kralov, einem Oberst der Panzerstreitkräfte, belastete ihn schwer und all die Ungereimtheiten seines Berichtes wurden gegen ihn verwendet. Eine Erschießung war gefordert worden. Doch Mitter war nicht ohne Freunde gewesen die Aussagen verschiedener andere Leutnants und die Bürgschaft eines Generals bewahrten ihn vor der Hinrichtung und wandelten die Todesstrafe in eine Versetzung zu den Straflegionen um. Mehr hatte man für ihn nicht tun können. Seine Akte wurde gelöscht und der Offizier Leutnant Mitter hörte auf zu existieren. Stattdessen trug er nun einen Strichcode und eine Nummer in die Haut eintätowiert. Seitdem hatte er an verschiedenen Schlachten auf vielen Welten teilgenommen, als kleines Rädchen in der Kriegsmaschinerie der Imperialen Armee. Die Straflegionen waren die entbehrlichsten Truppen auf dem Feld. Mit nur minimaler Bewaffnung schickte man sie in Scharen gegen den meist gut verschanzten Feind. Die Massen dieser Legionen bestanden aus dem Abschaum des Imperiums. Schwerverbrecher, Mörder, Piraten. Aber auch Ex-Militärs und in Ungnade gefallene imperiale Beamte, die neben harmlosen Zivilisten in die schlacht geworfen wurden. Viele hatten noch nie eine Waffe in der Hand gehalten und überlebten nicht einmal die ersten Stunden des Gefechts. Nur die härtesten und klügsten überlebten lange genug um in die übergroßen Landungsschiffe zurück zu kehren und zum nächsten Brennpunkt verschifft zu werden. Ihr weiters Leben würde ein beständiger Kampf ums Überleben sein. Ihre einzige Stärke war ihre Masse. Die Laderäume der Landungsschiffe wurden immer wieder aufgefüllt. Aufgefüllt aus einer nie versiegenden Quelle von Sträflingen.
Das Landeschiff begann zu trudeln und zu schwanken. Gefechtslärm war durch die Außenwände zu hören. Dumpfe Einschläge hallten durch den Laderaum. Das Abwehrfeuer des Feindes. Wieder der Pfiff der schrillen Pfeife. „Hört ihr das? Der Feind wartet schon auf uns! Seine Kanonen schießen auf uns! Seine Soldaten kämpfen gegen uns! Und wir?...“, schrie der Sergeant sein wohlbekanntes Motto. „WIR WEHREN UNS!!“, schrie es aus unzähligen Kehlen. Mitter schrie mit. „Wir kommen von den Sternen auf diese Welt um den Imperator zu dienen! Wir kommen von den Sternen um unsere Schuld zu sühnen! Wir kommen von den Sternen um?...“ Gab die Stimme des Sergeanten den Text vor. „DEN FEIND ZU BESIEGEN!!“ war die einstimmige Antwort. Der Sergeant wiederholte diese Litanei noch einmal. Und noch einmal schrieen alle mit einer gewaltigen Stimme, die die Außenwände vibrieren lies. Dann gab es eine letzten gewaltigen Ruck und das Landungsschiff hatte aufgesetzt. Mitter zitterte vor Aufregung und mit ihm alle umstehenden Männer. Die Litanei war das letzte Ritual vor jeder Landung. Ein letztes Mal waren alle zusammen, bevor sie in die Schlacht geschickt wurden. Und jedes Mal wurden alle von der macht der Stimmen in ihren bann gezogen. Das Adrenalin wurde freigesetzt und jeder wollte nur noch aus diesem engen schaukelnden Sarg raus, der jeden Moment abgeschossen werden konnte. Mitter fragte sich, was für eine Welt es diesmal sein würde? Vielleicht wieder ein Wüstenplanet wie das letzte mal? Oder eine Todeswelt auf der sie gegen aggressive Xenos kämpfen würden? Oder würde es sein, wie auf Dahlem? Die Erinnerungen an sein Schicksal machten ihn wütend. Das war gut. Die Wut würde er im Kampf gegen seine Feinde brauchen. Dann öffneten sich die riesigen Außenschleusen und Mitter wurde von den Massen seiner Schicksalsgefährten in die Schlacht mitgerissen. Vielleicht würde er diesmal sterben. Vielleicht würde er aber auch weiter leben.
 
Hermann Miles saß in seinem Konturensessel und bereitete sich auf den Eintritt in den Warpraum vor. Leise murmelte er die uralten Litaneien der Navigatorenfamilien um seinen Geist zu konzentrieren und zu bündeln. Dann schloss er sich an die Maschinen des Schiffes an und wartete darauf, das sich der Maschinengeist der Steuerkonsole auf ihn einstellte. Kabel und Schläuche führten zu seinem Körper und würden ihn während des Fluges ernähren und am Leben erhalten. Um ihn herum erwachten die verschiedenen Elemente der Navigationsstation zu neuem Leben. Sein Körper begann sich mit den Maschinen zu verschmelzen. Er fühlte all die Energieleitungen und Rohre des mächtigen Schiffrumpfes wie seinen eigenen Organe. Der Weltraum um ihn herum und die Kälte des Alls schienen greifbar. Nichts schien ihn von den Sternen zu trennen. Ein Gedanke und die maschinen führten ihn aus. Er begann mit dem Aufladen der Warptriebwerke. Die Maschinengeister des Schiffes teilten ihm mit, dass alles innerhalb der normalen Parameter funktionierte. Die Sensoren und Argussysteme des Schiffes lieferten ihm einen Blick in den Raum. Er wandte den Kopf und sein Blick wurde auf den Stern im Systeminneren gelenkt.
Herman lächelte. Dieser Planet war für einige Wochen sein neues Zuhause gewesen. Ein sonniges Plätzchen am Meer, wo er zum ersten Mal eine Meer gesehen hatte. Tief hatte er die salzige Luft eingeatmet und das Gefühl genossen, ihren Duft zu schmecken. Die Gerüche eines Planeten. Zum ersten Mal hatte er nicht die Angst verspürt tödlich zu erkranken. Zum ersten Mal hatte er die Wärme einer Sonne auf seinem Körper gespürt. Er hatte die Atmosphäre gelebt, die umso vieles angenehmer war, als die künstlich temperierten Räumlichkeiten und die wieder aufbereitete Luft eines Raumschiffes. Was war er doch für ein Dummkopf gewesen, sich dieses Vergnügen all die Jahre freiwillig versagt zu haben. Es hatte sich soviel verändert in seinem neuem Leben. Sein neuer Körper war endlich die Hülle, nach der er sich so lange gesehnt hatte. Filtersysteme in Nase und Lungen schützten ihn vor allen für ihn schädlichen Keimen und Pollen. Nie würde er sich wieder vor einem schmutzigen Planeten fürchten müssen. Plastische Operationen und bionische Implantate hatten aus dem einst schmächtigen und ängstlichen Persönchen einen gut aussehenden und selbstbewussten Raumfahrer gemacht, der sich vor niemanden mehr grundlos verstecken musste. Neue Muskeln und verstärkte Knochen würden ihn vor den meisten Gefahren und Verletzungen, die er sich im Milieu der Raumfahrer zuziehen konnte schützen. Und das unsichtbare Gewicht seiner Vergangenheit, die Schuld, die ihn all die Jahre belastet hatte, war mit seiner alten Identität gestorben. Der Druck war von ihm genommen worden und hatte ihn auch mental befreit. Nun war es ihn möglich auch wieder unter seines Gleichen zu wandeln und sich nicht mehr ausgestoßen zu fühlen. Ja, das Schicksal hatte es gut mit ihm gemeint.
Nun dachte er wieder an seine beiden Retter zurück. Was auch immer sie in ihrer Vergangenheit verbrochen haben mochten, er hatte sie nur als gerechte und heldenhafte Kämpfer kennen gelernt. Zwei Mysterien die in den weiten des Imperiums zwischen den Sternen reisten und ihrerseits auf Rettung zu hoffen schienen. Er hatte geschworen sie zu vergessen und ihre Namen nie wieder zu nennen. Was ihn betraf, würde er sich daran halten. Und über seine wunderbare Neugeburt konnte er nur schweigen, wenn er sein jetziges Leben nicht wieder aufgeben wollte. Niemand würde ihn ein Schiff steuern lassen, wenn er wusste, dass Herman Miles erst auf einem versteckten Planeten am Rande des Imperiums erwacht war. In einer Gegend, in der sich der Abschaum des Imperiums ein mehr oder weniger toleriertes Sternereich geschaffen hatte, in dem die Imperialen Gesetze keinerlei wirkliche Geltung mehr hatten. In diesen Randsystemen suchten alle Unterschlupf die von der Bildfläche des Imperiums verschwinden wollten. Unterweltsyndikate hatten hier ihre Stützpunkte. Söldner wurden hier angeworben oder suchten hier nach neuen Aufträgen. Handel mit verbotenen Gütern und Schmuggel gehörten hier zur Haupteinnahmequelle.
In diesen Gefilden war auch ein kleiner Raumfrachter verloren gegangen. Seine Besatzung hatte sich von ihm getrennt und dann in alle Winde verstreut. Für kurze Zeit hatte es ein Überangebot von edler Astartes-Ausrüstung gegeben und astronomische Summen hatten den Besitzer gewechselt.
 
ein klitzebisschen kommt noch aber es freut mich wiklich ,das hier keiner fragt wer auf einmal herman miles ist.das bedeutet ja das jeder die botschaft dahinter verstanden hat.sehr schön sehr schön.

was mitter angeht wirde er bestimmt noch einmal in einer anderen geschichte auftauchen,der arme kerl hat einfach zuviel erlebt um jetzt in den dunklen ecken meines fundus zu verschwinden.

so nun noch mein leitspruch.
geduld, geduld es geht bals weiter
 
Auf einem anderen Schiff in einem anderen Sektor tat der neue erste Offizier John Count Dienst auf einem imperialen Expeditionsschiff. Stolz und mit sicherem Schritt wanderte er durch die einzelnen Stationen der Brücke und schaute jedem Besatzungsmitglied über die Schulter. Geflissentlich hakte er Daten in einem Logbuch ab und machte Eintragungen. Jedes Kommando wurde protokolliert und für spätere Überprüfungen festgehalten. John fühlte sich so gut wie lange nicht mehr. Ihm unterstanden mehr als Hundert Männer und er selbst dienet nun auf einem richtig großen Schiff. Dies war ein völlig neuer Abschnitt in seiner Laufbahn. Nach nun fast drei Monaten dachte er kaum noch an seine Vergangenheit zurück. Das war sicherlich auch dem Schädelimplantat zuzuschreiben, das Erinnerungen speichern und unterdrücken konnte. So war es möglich sich genaustens und ohne Schwund an bestimmte Ereignisse und Vorgänge zu erinnern, oder ebenso besonders brisante Geheimnisse und Traumata zu „vergessen“.

John erinnerte sich kaum noch an etwas, dass vor seiner zweiten Geburt an Bord dieses Schiffes stattgefunden hatte. Er wusste, wie er an diese Informationen notfalls heran kommen konnte, aber er verspürte nicht das geringste Interesse, sich durch eine unbewusste Geste oder Äußerung aus seiner Vergangenheit zu verraten. Jeder Mensch den er nun traf, war auch neu für ihn. Er würde sich an niemanden erinnern können und ihn würde auch niemand mehr wieder erkennen können. Sein Äußeres war verändert worden und er auch hatte nicht die geringste Ahnung wie er vorher ausgesehen hatte. Die Narbe verlieh ihm das Aussehen eines kampferprobten Weltrumfahrers. Die neuen Stimmbänder hatten ihm auch eine tiefe befehlsgewohnte Stimme verliehen. Die neuen Irisimplantate hatten seine Augenfarbe verändert. Alles war perfekt. Er wusste nur, dass seine neue Identität nicht echt gewesen war und hatte die Erinnerungen für dieses neue Leben über das Schädelimplantat erhalten. Das einzige was er wusste war, dass eine solche Verwandlung sehr umfangreich und aufwendig war. Und teuer. Wer immer er vorher gewesen war, er oder jemand anderes hatte eine Menge Geld investiert um dieses neue Leben zu ermöglichen.

Manches Mal hatte er seltsame Träume. Dann war er ein findiger Pirat oder der Begleiter zweier mächtiger Männer, die unvorstellbares im Kampf leisten konnten. Aber an mehr konnte er sich nach dem Aufwachen dann auch nicht mehr erinnern. Keine Namen und auch keine Gesichter. Eigentlich schien ihn ein großes Geheimnis zu umgeben. Ein Wissen für das man höchstwahrscheinlich umgebracht werden konnte. Die Tatsache, dass er noch lebte und dass ihm irgendjemand dieses neue Leben ermöglicht hatte, deutete darauf hin, das es besser war nicht tiefer zu graben und das ihm gemachte Geschenk fraglos anzunehmen.

„Sir, der Maschinenoffizier meldet volle Einsatzbereitschaft!“, rief ihm einer der niederen Brückenoffiziere zu. John machte einen entsprechenden Eintrag und nickte als Zeichen seiner Zustimmung. Die Reaktoren der Warptriebwerke waren nun also endlich auf voller Leistung. Der Brückenoffizier lächelte kurz und öffnete einen Kanal zur Navigatorkapsel. „Beginnen sie mit der Startsequenz Navigator! Alle Systeme sind auf Grün!“ „Verstanden, leite Startsequenz ein.“, antwortete eine maschinenverzerrte Stimme. Der Navigator war mit dem Schiff verbunden und fühlte es, wie seinen eigenen Körper. Er würde nun den Weg durch den Warpraum zu den Zielkoordinaten steuern und so mehrere hundert Lichtjahre in relativ kurzer Reisezeit überbrücken. John ging zu seinem Sessel und schnallte sich an. Das Eintauchen in den Warpraum war eine teilweise unangenehme Angelegenheit, die man am besten festgeschnallt erlebte. Er war stolz darauf diesen Flug allein leiten zu dürfen. Der Kapitän lag mit Fiber, das er sich auf irgendeiner Raumstation eingefangen hatte, auf der Krankenstation und musste erst noch genesen. Doch anstatt dem Schiff einen neuen Kapitän zuzuteilen, hatte der Schiffseigner, selbst ein erfahrener Raumfahrer, ihm, John Count, die Verantwortung für diese Reisepassage übertragen.

Der Navigator zählte den Eintauch-Countdown runter. Als er endete erschallte auf dem ganzen Schiff ein Sirenensignal. Die letzte Chance für alle Crewmitglieder sich irgendwo festzuhalten. John öffnete die Abdeckung über einem Startknopf. „Er auf erden möge uns schützen!“, sagte er. Ein letzter Blick in die erwartungsvollen Gesichter der Brückenbesatzung und er drückte den Knopf.

Dann begann ein weiterer Abschnitt in seine neue Zukunft und seine Vergangenheit verblasste wieder ein Stück mehr.

***

Der Himmel war wie so oft bewölkt. Alles wirkte grau und kalt. Und somit unterschied sich dieser tag kaum von den vorangegangenen. Wer nicht unbedingt seine Geschäfte draußen erledigen musste saß daheim vor dem Feuer und erledigte sein Tagewerk im Warmen. Auch auf der Burg war es nicht anders. Der Innenhof war verlassen. Nur die armen Wachhunde, die jederzeit an langen Ketten, auf jeden Menschen losgehen würden, der nicht den Geruch der Burg an sich trug oder zumindest von einem Burgbewohner begleitet wurde, suchten mit nassem Fell Unterschlupf in ihren löchrigen Verschlägen. Die Wachen auf den Mauern taten mürrisch und dick in ihre Mäntel gehüllt ihren Dienst und hofften auf die nächste Ablösung.

Aus dem Stall erklang das Wiehern eines Schlachtrosses. Aber nicht irgend eines Schlachtrosses. Es war das Tier des Hauptmannes. Mit donnernden Hufe trabte das schwere, große Pferd aus dem Stall. Auf seinem Rücken die unverwechselbare Silhouette des Hauptmannes. Er ritt mal wieder aus.

Schnell rannten die Torwächter zum Haupttor, um die schweren, mit dicken Stahlplatten gepanzerten Torflügel zu öffnen. Sie schafften es rechtzeitig und der Hauptmann brauchte nicht anhalten um zu warten. Dann war er auch schon vorbei und hinter ihm schlossen sich die Torflügel, die auch den schwersten Geschützen einige Zeit widerstehen konnten. Die Burg selbst thronte weithin sichtbar auf der höchsten Erhebung der Gegend. Der Berg war vor Urzeiten von den Ahnen künstlich angelegt worden und war wie geschaffen für die weitläufige Burganlage. Ihre Mauern waren dick und bestanden teilweise im Kern aus Verbundstoffen, die noch die Ahnen benutzt hatten, welche wohl für die Ewigkeit gebaut hatten. Überhaupt war die Burg über di Jahrtausende kaum verändert worden. Bisher hatte sie allen größeren Einflüssen getrotzt und jeden Angriff überstanden. Auf ihren Türmen befanden sich stählerne Kuppeln, die schwere Abwehrgeschütze beherbergten. Der große, massive Burgfried wurde im Ernstfall von starken Energiefeldern beschützt, welche durch geheimnisvolle Maschinen erzeugt wurden, die sich tief im Kern des Berges befanden und wartungsfrei liefen. Auch sie waren eine Errungenschaft der Ahnen, wie so vieles auf dieser Welt.

Bald erreichte der Hauptmann den Fuß des Berges und durchquerte schnell das Kasernengelände, wo die Garnisonstruppen untergebracht wurden. Hier befanden sich auch die Garagen und Hangars für die massiven dampfbetriebenen Panzerwagen deren Oberfläche mit Eisenlatten gepanzert waren. Der Hauptmann würdigte diese Ehrfurcht gebietenden Kriegsmaschinen keines Blickes und setzte seinen Weg in die Stadt fort, die sich nicht weit weg im Schatten der Burg gebildet hatte. Trotz des Wetters und der kalten Temperaturen würden sich die Straßen zum Nachmittag hin mit Menschen füllen, die von überall her aus der Umgebung kamen um Marktag zu halten. Heute würden sogar noch mehr kommen, da der nächste Tag ein Feiertag war und man auf hierzulande gewöhnlich hineinfeierte. Der Hauptmann war sich dessen durchaus bewusst und hatte wie jedes Mal, wenn einer der wenigen Feiertage anstand, angeordnet bewaffnete Trupps in die Stadt zu senden, die mögliche Unruhen im Keim ersticken sollten. Es war schon fast Tradition, das die Feiertage nicht ohne eine ordentliche Massenschlägerei auf dem Markt abgingen, auf dem sich das schon mit Alkohol und Kräutern berauschte Volk traf. Dann reichte schon die kleinste Unstimmigkeit, um die anfangs fröhliche Stimmung umschlagen zu lassen.

Die wenigen Händler und Bauern die ihre Waren trotz des schlechten Wetters anboten, senkten respektvoll den Blick, als sie den Hauptmann sahen. Jeder kannte den Hauptmann. Hoch auf seinem mächtigen Ross, dass jeden mit Leichtigkeit niedertrampeln konnte, saß, in metallener Rüstung und mit blutrotem Umhang der Hauptmann im Sattel. Den muskulösen Hünen umgab eine Aura der Autorität, der sich jeder fast unbewusst beugte. Wenn der Hauptmann sprach, schwieg man. Jeder Befehl von ihm wurde fraglos befolgt. Dazu kam noch die allbekannte Tatsache, dass er nicht adelig war, wie die meisten hochrangigen Militärangehörigen, sondern sich in kürzester Zeit durch Mut, Kraft und Tapferkeit hervor getan hatte. Das blieb auch dem planetaren Gouverneur nicht verborgen, welcher dem aufstrebenden einfachen Soldaten bald immer mehr Verantwortung und Macht übertrug. Bisher hatte der Hauptmann das Vertrauen des Gouverneurs nicht enttäuscht und es hieß, dass der ehemalige Soldat stark genug sei, um gegen eine vielfache Übermacht zu bestehen. Einige seiner Untergebenen schworen, den Hauptmann tagelang ohne Pause an der Front kämpfen gesehen zu haben. Wahrscheinlich war vieles was diesen mysteriösen Mann umgab eine Legende. Aber genauso vieles war auch Tatsache. Und jeder der ihn sah, zweifelte nicht das der Hauptmann zu solchen Taten im Stande war.

Nachdem er mit seinem Ross eine Runde in der Stadt gedreht und Präsens gezeigt hatte, lenkte der Hauptmann sein Tier zur Schmiede. Als er abstieg erschien sofort ein Schmiedeknecht und kümmerte sich um das riesige Pferd. Der Hauptmann indes zog sein langes Schwert, dass selbst im trüben Tageslicht bösartig blitzte und trat in die Schmiede. Der Mann, der hier den Hammer schwang, schien nur aus Muskeln und Sehnen zu bestehen. Trotz der kalten Temperaturen die um diese Jahreszeit herrschten, arbeitete der Schmied mit freiem Oberkörper und schien nicht einmal ins Schwitzen zu geraten. Im immer gleichen Rhythmus schlug er auf ein langsam dunkler werdendes Metallstück ein und gab ihm eine neue Form. Wie eine Maschine ohne auch nur einmal in der Kraft nachzulassen, sah der Schmied mit dem mächtigen Hammer in der Hand, wie ein nordischer Gott aus. Von der Größe und Körpermasse schien er es problemlos mit dem Hauptmann aufnehmen zu können. Auch trug sein Gesicht ebenfalls die Züge eines Fremdweltlers, dessen Vorfahren nicht von dieser Welt stammten. Doch charakterlich konnten beide Männer nicht unterschiedlicher sein. Wo der Hauptmann mutig seine Talente in der Schlacht einsetzte, nutzte der Schmied seine ganze Kraft zum Schaffen neuer Dinge aus Metall. Niemand konnte mit Eisen und Feuer so gut umgehen, wie er und die Güte und Qualität seiner Erzeugnisse hatte ihn schnell zum Hauptlieferanten des Gouverneurs werden lassen. Fast jeder Soldat auf der Burg trug ein Schwert oder eine Rüstung aus seiner Schmiede und einige der Panzerwagen hatte der Schmied selbst entworfen oder verbessert. Er war ein gern gesehener Gast auf der Burg und hatte großen Einfluss unter den Bewohnern der Stadt. Doch wo der Hauptmann gewohnt war, Befehle zu geben und Leute anzuführen, hielt sich der Schmied lieber im Hintergrund und vermied es peinlichst genau sich aus der lokalen Politik heraus zu halten.

Der Hauptmann nähert sich dem arbeitenden Mann mit leisen verstohlenden Bewegungen. Langsam hob er das Schwert zum tödlichen Schlag und holte aus. Doch bevor die blitzende klinge auch nur in die Nähe des Schmieds kam, hatte dieser das Schwert mit dem glühenden Eisenstück abgefangen. Beide Männer sahen sich verbissen an und jeder versuchte den anderen mit der bloßen Härte seines Blickes nieder zu ringen. Nach einer Minute vergeblichen Kräftemessens ließen beide voneinander ab und lächelten sich an, wie zwei Freunde, die sich schon ewig nicht mehr gesehen hatten. „Ah Hauptmann Laras. Ich hab dein fettes Pferd schon gehört, als du noch zwei Straßen entfernt warst. Du scheinst nachzulassen.“, sagte der Schmied und stieß sein erkaltendes Eisenteil wieder in die Glut. Dann legte er den mächtigen Hammer, den er die ganze Zeit über in der anderen hand gehalten hatte zur Seite und bot seinem Gast eine Stuhl an. Der Hauptmann verdrehte die Augen und steckte sein Schwert wieder in die Scheide, bevor er sich auf den Stuhl setzte.

„Nun man sagt mir zwar schon fast magische Kräfte nach, aber ich glaube es wäre nicht gut, wenn die Leute sehen würden, wie ich mich geräuschlos in die Schmiede des beliebtesten Bürgers der Stadt schleichen würde, oder? Außerdem hast du etwas langsam reagiert, wie mir scheint. Schafft dich die schwere Arbeit?“, konterte Laras. Nun verdrehte der Schmied kurz die Augen. „Die Flammen der Glut haben mich geblendet. Außerdem wollte ich mich mit dem Glühenden Stahlstreifen nicht durch dein billiges Schwert schmelzen.“ Grinsend entfernte er sich in einen dunklen Winkel der Schmiede und kam mit zwei Krügen und einer Kanne wieder, die schon eher an ein Fass erinnerte. „Hey, Samaron. Das Schwert ist von bester Qualität und wurde vom fähigsten Schmiedemeister dieses Planeten gefertigt. Sei lieber froh, dass ich dich damit nicht versehendlich in Streifen geschnitten habe. Dies Waffe zieht regelmäßig den Neid meiner Kameraden auf sich.“ Dann nahm Laras den ihm angebotenen Krug und roch misstrauisch daran. Nachdem er zu der Überzeugung gekommen war, dass es sich nicht um Gift oder Jauche handelte, nahm er eine kräftigen Zug.
Samarons Gesicht wurde eine Spur ernster. „Lange ist es her Bruder, dass du mich besuchen kamst. Dachte schon du wärest in der Schlacht gefallen. Was verschafft mir denn nun die zweifelhafte Ehre deiner Anwesenheit? Gibt es auf der Burg Probleme?“ Laras betrachtete kurz die Flammen des Schmiedefeuers und sah dann Samaron direkt ins rußige Gesicht. „Kastieros hat eine Nachricht aus dem All empfangen. Ein Schiff ist zu uns unterwegs.“ Samaron stutzte kurz. „Kastieros ist doch der Astropath des Gouverneurs, richtig?“ Lars nickte. „Aber das Schiff das den imperialen Zehnten eintreiben soll, wird doch erst in drei Monaten erwartet. Es ist zu früh dran. Was sagt denn der Gouverneur dazu?“ Samarons Stimme klang leicht alarmiert und eine Spur nervös. Laras senkte den Blick und sah in seine inzwischen leeren Krug. „Was ist los, Laras? Rede mit mir und lass dir nicht alles aus dem Mark quetschen, verdammt noch mal!“ Der Schmied war nun ernsthaft verärgert und der Knecht der gerade mit dem Versorgen des Schlachtrosses fertig war und die Schmiede betreten wollte, machte auf der Stelle kehrt. Er wusste, wann es Zeit war sich in Luft aufzulösen oder Ärger aus dem Weg zu gehen.
„Es ist kein Steuern-Sammelschiff sondern ein Rekrutierungsschiff der imperialen Armee. Das Imperium zieht wieder in den Krieg und dafür braucht es Truppen. Sie werden bald hier sein und nichts wird davon unberührt sein. Die Welt wird sich für viele Dekaden verändern. Du weist wovon ich rede.“

Samarons Gesicht verfinsterte sich und mit ihm schien es gleich in der ganzen Schmiede dunkler zu werden. Mürrisch stand er auf und tigerte hin und her, wie ein Raubtier das auf seine Beute lauerte. Ja, er wusste nur zu gut, wovon Hauptmann Laras sprach. Sie waren auf diese Welt gekommen, weil sie fernab der imperialen Handelsrouten lag. Hier hatte sich die einstmals hoch stehende Kultur der ersten menschlichen Siedler auf ein wieder eher mittelalterliches Niveau zurück entwickelt. Es gab kaum Technologie und auch keine überbesiedelten Städte, wie auf anderen Welten des Imperiums. Würden nicht alle paar Jahre einmal die Schiffe des Adeptus Munitorum kommen, um die Abgaben für das Imperium einzutreiben, könnte man diesen Planeten als vom Imperium unabhängig betrachten. Eine friedliche kleine Welt mit ihren eigenen kleinen Problemen. Ab und zu gab es Erbfolgekriege unter den wenigen Adeligen. Oder ein aufstrebender Baron wollte sich die Macht des planetaren Gouverneurs aneignen. Aber das war’s dann auch schon gewesen. Das Imperium existierte hier nur noch in den Riten und Erinnerungen der Bevölkerung. Man betete zum Imperator und lebte nach seinen Gesetzen. Jedenfalls nach denen, die die Zeit ohne größere Veränderungen überdauert hatten. Hier gab es nicht den allgegenwärtigen Druck von oben oder die ständige Angst, von irgendjemand bespitzelt und bei der Inquisition angezeigt zu werden. Alles in Allem war dieser Planet ein verstecktes Paradies und der richtige Ort für all jene, die ihre Vergangenheit hinter sich lassen wollten.

Wenn nun ein Schiff der Imperialen Armee hierher kam, um neue Truppen zu rekrutieren, würden sich die hiesigen Verhältnisse einschneidend verändern. Fanatische Prediger, welche die Truppen in der Schlacht zu Höchstleistungen gegen den Feind trieben, würden die Bevölkerung verängstigen und aufhetzen. Kommissare würden hinter den hier relativ laschen Verhältnissen Spuren von Verrat und Korruption vermuten und Angst und Schrecken verbreiten. Und die ganze mitgebrachte imperiale Technologie, die hier schon fast vergessen war, würde der Bevölkerung einen gehörigen Kulturschock verpassen. „Ich will diese Welt nicht verlassen!“ Samaron schürte die Glut. Wenn sie zu sehr herunter brannte, würde es stunden dauern sie wieder auf richtige Arbeitstemperatur zu bringen. „Ich bin des Reisens müde.“ Er nahm den Hammer auf und fischte mit einer Zange nach dem glühenden Metallstück, dass er noch heute verarbeiten wollte. „Ich will nicht schon wieder wegrennen!“ Mit lautem Donner landete der Hammer auf dem glutweichen Eisen.
Laras trat hinter ihn. „Bedenke doch, dass sich immer jemand in den Reihen der Armee finden wird, der uns als das erkennt, was wir sind. Das würde nur zu Problemen führen. Auch mir gefällt es hier. Doch wo die Armee kämpft, wird auch eine Abteilung Space Marines nicht weit sein. Oder ein Inquisitor. Oder ein Psi-Begabter der unsere Gedanken lesen kann. Das Risiko der Entdeckung wird groß sein, wenn wir hier bleiben.“ Samaron schlug wieder und wieder zu und Laras bemerkte, dass das glühende Metall, dass anfänglich wie ein Torscharnier ausgesehen hatte, immer mehr Ähnlichkeit mit einem Schwert bekam. Samaron schien es nicht zu bemerken, sondern schien unbewusst seinen Gefühlen eine Form zu geben, während er in Gedanken über das nun eingetretene Problem brütete.
„Ich werde es darauf ankommen lassen. Wenn ich gehen muss, werde ich gehen. Aber nicht früher!“ Mit sicheren Schlägen unterstrich er seine Aussage und betrachte, was er gerade geschaffen hatte. Es war lang. Es war massiv. Und es war scharf.

Laras war schon wieder an der Tür. „Wir werden sehen, Bruder. Wir werden sehen.“ Dann wandte er sich um und ging. Sein Bruder hatte seine Entscheidung getroffen. Nun würde er selbst entscheiden müssen, wie er fortan leben wollte.

ENDE

Ja, das war nun wirklich die letzte Episode von „Zwischen den Sternen“. Keine weitere Fortsetzung oder noch ein seitenlanger Epilog. Nach nun fast 2 Jahren (ja, so lange ist das schon her, seit der rostige Raumfrachter BOTE in das Dahlem-System kam. Obwohl, wenn man meine häufigen Schreibpausen abzieht, sind es wohl nur noch eineinhalb Jahre. Aber das reicht ja auch schon, oder?) habe ich endlich einen würdigen Abschluss für das Epos gefunden. Natürlich ein offener Schluss, alles andere wäre mir nach all den Erlebnissen der beiden Hauptfiguren viel zu endgültig erschienen.
Das sich die ganze Angelegenheit so in die Länge gezogen hat, ist vorrangig die Schuld einiger fanatischer Leser, die keine Ruhe gaben, bis die nächste Fortsetzung meinem gequälten Geist entsprungen war. Nun ja, es hat ja auch Spaß gemacht, die Charaktere dieser Geschichte nach und nach mit immer mehr Hintergrund und Persönlichkeit auszustatten. Was mich gleich zum nächsten Punkt bringt. Der spärliche Hintergrund zur Thematik der gefallenen Engel und ihrer mysteriösen Beziehung zum Orden der Dark Angels hat mich auf die Idee gebracht, mir dazu meine eigenen Gedanken zu machen. Und das Ergebnis ist bei Euch, liebe Leser, bis auf ein, zwei Ausnahmen ja gut angekommen.
Nun hoffe ich, dass ihr nicht zu enttäuscht seid, dass alles auch mal ein Ende haben muss, aber Sam und Lars werden sicherlich nicht das letzte Mal das Imperium unsicher machen. Danke noch mal an alle, die treu und vor allem geduldig dabei geblieben sind, um die Geschichte weiter zu verfolgen.
So und nun wünsche ich euch allen noch ein paar schöne Tage und einen guten aber nicht zu harten Rutsch ins neue Jahr.
Man liest sich.