2 Oscars für Herr der Ringe 2

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Achyendil Erstellt am 29. Apr 2003, 19:02

@Helveticus

Ja, streiten wir uns doch über subjektive Meinungen. Ich find den Film gut, er bringt die Atmosphäre vom Buch rüber, vielleicht waren meine Erwartungen auch nicht derart hoch.......[/b]

Diesen unterschwelligen Vorwurf kannst Du getrost stecken lassen, DU hast schließlich eine längst abgehakte Diskussion wiederbelebt.

So long.
 
Na ja....jetzt finde ich übertreibst du aber echt total Helveticus....Der Film ist wahrlich nicht schlecht...Im Gegenteil ich finde ihn sogar sehr gut und er ist verdammt nah am Buch finde ich....Nur ist es halt kein kulturell oder schauspielerisch sehr anspruchsvoller Film.... Aber es ist geiles Popcornkino...Und wenn man das Buch übertrieben sieht, kann ein Film gar nicht an das Buch herankommen (was sowieso kaum möglich ist, da ein Buch immer alles genauer und intensiver beschreiben kann als ein Film)

Und wenn wir schon die "Genialität" des Buches ansprechen...Ich persönlich finde, daß das Buch im letzten (also dem 6. Teil) total abkackt und grottenschlecht wird....als ob Tolkien nicht gewußt hat, wie er die ganze Sache beenden soll....Nach dem 5. Teil war das Buch eigentlich beendet und ich habe mich gefragt was da denn noch Großes kommen soll....und ich hatte recht...es kam nichts Großes mehr....
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Was war denn am ersten Teil anders bzw. so viel besser, daß es ihn genial macht und den zweiten Teil scheiße? Diese Diskrepanz in der Meinung finde ich doch etwas verwunderlich, insbesondere, da der Film an einem Stück gedreht wurde und genau die gleichen Schauspieler dabei sind... Dann müßte es ja an der Drehbuchvorlage liegen....
 
Der erste Teil hat sich Zeit genommen, eine Atmosphäre aufzubauen, Zusammenhänge zu erklären und allgemein ein gewisses Feeling zu erzeugen... der 2 Teil ist eine größtenteils abgehackte, hektische Rennerei von einem (IMHO eher dürftig inszenierten) Gemetzel zum nächsten... reicht das?

Und komm mir bitte nicht mit "gleichzeitig gedreht", ein Film wird ja nicht abgedreht und ist dann fertig, es gab über ein Jahr Post Production für den Film, und ein verhunzter Schnitt kann nen Film genauso versauen wie ein schlechtes Drehbuch.
 
@HelveticusDerAeltere

Ja, der 1. Teil ist ja die Einführung in diese Welt, da müssen Zusammenhänge erklärt werden. Abgehackt? Das liegt vielleicht auch an der Romanvorlage, auch Tolkien hat immer wieder Sprünge gemacht, vielleicht hat Peter jackson genau das vermitteln wollen. Das Problem am HdR ist doch folgendes, ein kleines Filmstudio das Wert auf "Kultur" und "Schauspielerisches Können" legt kann den Film NIEMALS verwirklichen. Warum?? Weil die dazu benötigten Spezialeffekte einfach too much sind. Darum hat man den Film auch zuerst als Comic verfilmt....gut der Film war wirklich schlecht......kein Vergleich zu Peter Jacksons "Hobbit-Adventure".

Und folgenden Aspekt darfst du nicht vergessen, ist der intellektuell (was nicht mal die Romanvorlage ist, weil es gemäss Tolkien einfach nur eine Geschichte ist) zu anspruchsvoll leiden die Zuschauerzahlen und die 3jährige Produktion würde sich für die Geldgeber nicht auszahlen. Ich denke, dass Peter Jackson die Freiräume die er hatte genutzt hat.

Ich kann deine Meinung auch verstehen, und es ist gut, auch mal kritische Stimmen zu hören!!
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Greez
Achyendil
 
- Also, ich weiß nicht genau, wo du das gehört/gelesen hast, dass Tolkien sagte/schrieb "Es handle sich nur um eine Geschichte". Das könnte vielleicht zutreffen, wenn man den Vergleich HdR mit dem Anfang 20 Jh ziehen will (Sauron = Hitler, Kampf gegen die Industrialisierung...). Da kann ich noch zustimmen, wenn man dies hinterfragt.
Aber wenn ich zB im Internet danach suche, dann ist fast immer der Begriff Mythologie damit verbunden. Weil die Welt Mittelerde eben aus vielen Mythen zusammengebaut wurde und sich wie ein Mythos verhält. Warum sollte die Welt nicht so entstanden sein, wie es Tolkien erzählt? Ist es unglaubhafter als die Entstehung der Welt in der Bibel?
Auch hab ich viele Begleitwerke rund um Tolkien gelesen, und da hieß es eigentlich immer, dass Tolkien einen Mythos (für England) erschaffen wollte. Und nicht nur bloss eine Geschichte schreiben wollte.

- Das Legolas auf dem Schnee laufen kann, könnte doch wohl an seinem geringen Körpergewicht liegen, oder? Außerdem widerspricht sich das nicht mit meiner Behauptung. Bisschen was magisches haben die Elben ja. Trotzdem hätte man vieles besser machen können.

- Und ich finde keineswegs, dass der HdR zu anspruchsvoll ist. Es heißt ja immer, dass der HdR ca 60 Mio mal verkauft wurde. Würde jeder von denen für 1 € ins Kino gehen dann wären das gleich 60 Mio €. Da ein Kinobesuch aber mehr kostet und der ganze Werbekack noch gar nicht eingerechnet ist und bestimmt noch mehr als die 60 Mio Fans ins Kino gehen, würde da ein ganz hübsches Sümmchen aufkommen. Das heißt, darauf hätte man eigentlich keine Rücksicht nehmen brauchen. Aber dann trotzdem noch einige Sachen so stümperhaft umsetzen, dass find ich dann wirklich eine Frechheit.

Gnom
 
Na ja...man kanns auch übertreiben und Bücher als etwas sehen oder darstellen, was sie weder sind noch sein sollen...

Ich kann es mir beim besten Willen nicht denken, daß sich ein Autor hinsetzt und sagt: "Hey, ich glaub mal ich schreibe eine Mythologie oder erschaffe einen Mythos". Sorry, aber in meinen Augen ist das albern und weit hergeholt...Und die Aussage von Tolkien selbst, daß er nur eine Geschichte schreiben wollte habe ich auch schon mehrfach gehört.

Aber ich finde es cool, das wir jetzt schon so weit gehen und Herr der Ringe mit der Bibel vergleichen
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Man sollte nie vergessen, daß HdR Fantasy ist und nicht auch nur im geringsten naturwissenschaftlich machbar (weil du hier darauf anspielst, warum die Welt nicht so entstanden sein soll). Da kann man hunderte Punkte nennen, angefangen mit dem Vorhandensein von Magie, sprechenden Bäumen und endend mit der Existenz von Dämonen und Geistern (Nazgul oder aber auch die Untotenhorde, die Aragorn schließlich in die Schlacht führt).
Abgesehen davon, glaube ich auch nicht alles, was in der Bibel beschrieben wird, aber das ist ein ganz anderes Thema.

Wie gesagt, HdR ist ein Buch und keine Religion und so mancher sollte darüber vielleicht mal nachdenken...
 
'Mythos' bedeutet im Griechischen ungefähr 'überlieferte Erzählung', 'volkstümliche Redeweise', 'weitverbreitete Nachricht' mit Bedeutungsausschlägen zu 'Sage' oder 'Märchen' einerseits und 'Ausspruch' oder 'Ratschlag' andererseits.

( http://www.tu-berlin.de/fb1/AGiW/Auditoriu...ntMyth/Kap1.htm )

Findest du, dass das nicht auf HdR,Silmarillion zutreffend ist?

Außerdem will ich noch sagen, dass es nicht von mir kam, Tolkiens Werke als Mythos/Mythologie anzusehen. Ich hab mir die Meinung von vieler angehört und bin dann zu der Überzeugung gekommen, dass es sich eben nicht widerspricht.
Und wenn du mir nicht glaubst, dann kann ich dir gerne ein paar Quellen nennen, wo geschrieben steht, dass Tolkien die Absicht hatte einen Mythos für England zu schreiben.

Wenn dir der Vergleich mit der Bibel zu bider ist, dann nimm halt was anderes. Ob Griechenland, das alte Rom, die Germanische Sagenwelt ... das ist mir egal.

Tja. Und warum ist HdR Fantasy? Um deine Punkte mal aufzugreifen:
Magie: Gab es sowohl in der griechischen, römischen und germanischen Sagenwelt.
Sprechende Bäume: Was hat das schon zu sagen? Wenn die Menschen mal ausgestorben sind, dann sagen sich die Katzen "Was? Sprechende Affen? Das hat's doch nie gegeben". Außerdem ist mir der Begriff "Baumgeist" auch aus anderen Erzählungen ein Begriff.
Dämonen und Geister: Vergleiche das bitte mit sämtlichen anderen existierenden Religionen.

Um das mal oberflächlich auf einen Nenner zu bringen, wäre sämtliche Mythologie auch Fantasy.

Gnom

PS: Ich weiß, dass das nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat, aber wenn man nur über das Thema schreiben darf, dann wär es ja bestimmt langweiliger
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<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Dämonen und Geister: Vergleiche das bitte mit sämtlichen anderen existierenden Religionen.[/b]

Das ist das was ich meine HdR ist keine Religion...es ist nur eine Geschichte...

Letztendlich ist ja auch die Griechische und Romische Götter- & Sagenwelt nur eine Ansammlung von verschiedenen Geschichten. Oder glaubst du ernsthaft, daß irgendetwas daraus jemals passiert ist? Daß z.B. Achilles über heiligem Feuer unverwundbar gemacht wurde und dadurch nur noch an den Fersen verwundet werden konnte. Hältst du das in irgendeiner Form für realistisch?

Der klitzekleine Unterschied zwischen einer Sage und einer Geschichte ist, wie der Name Sage schon sagt, eine überlieferte Geschichte...und nicht irgendetwas was sich jemand vor 50 Jahren ausgedacht hat...

Ist ja letztendlich auch egal...Es wird immer Leute geben, die dieses Buch als etwas sehen, was es schlicht und ergreifend nicht ist...Aber jedem das Seinige...
 
Hm. Ich glaube, du verstehst nicht ganz, was ich meine.
Ich will nicht sagen, dass es sich beim HdR um eine Religion handelt. Ich sage nur, dass man nicht behaupten kann, es ist nur eine Geschichte, weil es Magie, Dämonen und Geister gibt. Sonst würde es überhaupt keine Religion/Mythen geben, weil sich alle in irgendeiner Form Magie, Dämonen und Geister beziehen.
Und ich glaube nicht ernsthaft, dass ein Mythos die wirkliche Entstehungsgeschichte ist. Aber da ich es nicht weiß und auch sonst niemand wirklich weiß, kann ich es nicht wirklich behaupten.
Darum (behaupte ich mal) wird es als Mythos bezeichnet um es klar abgrenzen zu können.

Ob 50, 500 oder 5000 Jahre, was macht das schon für einen Unterschied? Was wäre, wenn der HdR/Sil vor 5000 Jahre geschrieben worden und bis heute erhalten wäre? Wär er dann auch nur eine Geschichte?
Können in dieser aufgeklärten Zeit, in der fast jeder Lesen und Schreiben kann, keine Mythen mehr geschrieben werden?
Und da stellt sich die Frage, was sich denn nun verändert hat. Der Mythos oder der Mensch? Und meiner Meinung sind Mythen immer noch gleich geblieben. Aber der Mensch hat sich verändert und strebt immer mehr nach Naturgesetzen, weil sie die Welt am logischten erklären. Nur bleibt der Mythos ein Mythos, egal wie viele Naturgesetze und wie viel logisches Denken ihn widerlegen.

Ich sehe das alles als einen Mythos, weil man es durchaus glauben könnte, wenn man nicht wirklich wüsste, dass es erfunden ist. Und nicht weil ich der Meinung bin, Iluvatar hat Ea mit Musik erschaffen und und und. Und wenn du es einfach als eine Geschichte siehst, dass ist natürlich dein gutes Recht und da will ich dir auch nicht an den Karren fahren. Wie du schon sagtest: Jedem das Seinige. Nur verspotte nicht die, die es anders sehen.

Gnom