Vielen Dank!
Ich hoffe, du hast einen Dakkajet in deiner Liste für epische Dogfights.
😀
So, wie angekündigt gibt es den nächsten Story-Charakter (den habe ich mir nach dem Xiphon auch verdient!). Dieser nette Kerl basiert wieder auf einem alten Rogue Trader Psioniker. Das Modell hat jedoch von sich aus keine Arme und wurde früher mit Plastik-Armen geliefert, die ich aber nicht habe. Also habe ich eigene modelliert. Passend zu seinem Hintergrund trägt er jetzt ein Buch mit sich herum, während er sein Kinn nachdenklich auf die Faust stützt. Ist modelliertechnisch ganz okay geworden, finde ich. Naja, genug Blabla um das Modell herum, jetzt erstmal viel Spaß beim Lesen über ...
Dipsas Pent
Dipsas Pent ist ein außergewöhnlich talentierter Dichter, und so war es keine große Überraschung, dass er für das Memoratoren-Programm ausgewählt wurde. Hinter seinem exzentrischem Äußeren und seiner bisweilen tollpatschig oder merkwürdig anmutenden Art verbirgt sich ein scharfsinniger und aufmerksamer Verstand. Er diente bereits seit einiger Zeit als Memorator für die dreiundachtzigste Kompanie der Lunar Wolves, bevor er zu der vierten Kompanie der Blood Angels stieß.
»Es war eine besondere Erfahrung, zum ersten Mal in einem Thunderhawk zu fliegen. Das massige Kanonenboot durchschnitt die Luft so sicher und geschickt wie der eleganteste Jagdflieger, und für einen Augenblick konnte ich mich zwischen den überlebenden Blood Angels des letzten Ork-Angriffes sowie einigen Kriegern der Astartes, die der Flieger andernorts aufgelesen hatte, sicher fühlen. Ja, für einen Augenblick konnte ich richtiggehend entspannen. Natürlich sollte dieser Augenblick nicht lange anhalten. Und bald würde die Zeit zum entspannen noch seltener werden, denn ich stand kurz davor, Dipsas Pent kennenzulernen ...«
- aus: »Eine Reise mit Engeln, Band I: Der Ullanor-Feldzug« von Memoratorin Kellandra Caprice
Das stetige Rauschen der Turbinen des Thunderhawks hatte Kellandra langsam in einen erschöpften, dämmerigen Schlaf gewiegt. Chaos und Schrecken, die ihre Ankunft auf dem kleinen Planeten im Ullanor-System begleitet hatten, schienen bereits in weite Ferne gerückt. Bald würde sie endlich zur dreiundachtzigsten Kompanie der Lunar Wolves stoßen und ihre Arbeit aufnehmen können. Sie war den Blood Angels dankbar, dass sie ihr das Leben gerettet hatten, aber letztlich hatte sie dennoch eine andere Aufgabe zu erfüllen - und Captain Sebastiano hatte mehr als deutlich gemacht, dass die vierte Kompanie der Nachkommen von Sanguinius keinen Bedarf an einer Memoratorin hatte.
Als hätten ihre schläfrigen Gedanken ihn herbeibeschworen, riss die Stimme des Captains Kellandra aus dem Schlaf. »Versucht es noch einmal«, sagte er ungeduldig, während er aus dem Cockpit herausgestampft kam. »Versucht es so lange, bis Ihr eine Antwort bekommt.«
Kellandra gähnte und streckte sich. »Sind wir bald angekommen, Captain?«, fragte sie müde.
Der Captain schenkte ihr ein knappes Nicken. »Ja. Aber etwas scheint nicht zu stimmen.«
Sofort war Kellandra hellwach. Mehr schlechte Nachrichten. »Was hat das zu bedeuten?«, fragte sie. In Gedanken stellte sie überrascht fest, dass der Captain, vor wenigen Stunden noch schwer verletzt, bereits wieder voll einsatzbereit schien.
»Wir bekommen keine Antwort vom Stützpunkt. Wir haben in der letzten Stunde mehrfach versucht, Funkkontakt herzustellen. Ohne Erfolg.« Der Captain machte eine wegwerfende Handbewegung. Die Geste wirkte angenehm menschlich auf Kellandra. »Sicher nur eine Störung, Memoratorin. Sorgt Euch nicht, bald könnt ihr Euch den Wolves anschließen.«
Ein statisches Knacken ertönte. »Captain, das solltet Ihr euch mal ansehen«, ertönte die Stimme des Piloten blechern über den Bordfunk.
»Wir sprechen später, Memoratorin«, sagte Sebastiano. Dann verschwand er wieder im Cockpit. Gerade, als Kellandra sich fragen wollte, wann dieses »später« wohl sein sollte, kehrte der Captain wieder zurück. Seine Stimmung hatte sich merklich geändert - Mit einem Mal strahlte er die Autorität eines Befehlshabers aus, als er seinen Männern knappe Anweisungen erteilte. Beunruhigt stellte Kellandra fest, dass er seine Krieger kampfbereit machte.
Das Thunderhawk erhöhte seine Geschwindigkeit, durchschnitt eine weitere, dreckig-graue Wolke und donnerte auf einen unheilvoll am Horizont aufragenden Wirbelsturm zu, der von vielfarbigen Blitzen durchzuckt wurde.
Geisterhafte Formen und Irrlichter tanzten über den roten Rumpf des Thunderhawks, als es auf einem Landefeld zwischen zwei schwer bewaffneten Bastionen aufsetzte. Das unnatürlich wirkende Unwetter hatte sich mittlerweile aufgelöst, doch wie Nachbeben eines Erdbebens zuckten vereinzelte Blitze durch den aufgerissenen Himmel, der rötliche Finsternis zu Bluten schien, als hätte er eine Wunde. Mit geübten und präzisen Bewegungen verließen die Blood Angels das Thunderhawk und sicherten die Umgebung. Kellandra folgte den Kriegern. Schließlich war dies ihr Bestimmungsort.
»Terra ...«, hauchte sie, als sie die Ausstiegsrampe hinab schritt. Die Luft roch nach Ozon und Blut und etwas drittem, süßlichem, das sie nicht zuordnen konnte. Überall lagen gefallene Space Marines der Lunar Wolves und das Bodenpersonal des Stützpunktes. Es war ein Massaker.
Kellandra bemühte sich, sich nicht zu übergeben. »Waren das die Orks, Captain?«, fragte sie, als sie neben Sebastiano trat.
Der Blood Angel hatte seine Hand auf den Kopf seines Energiehammers gestützt, während er sich umsah. »Nein, Memoratorin. Das hier waren nicht die Orks.« Seine Stimme konnte den mühsam unterdrückten Zorn, den er verspüren musste, nicht ganz verbergen.
Kellandra schüttelte den Kopf und sank auf die Knie. »Aber was ist dann hier geschehen? Und was soll ich jetzt tun?« Tränen der Verzweiflung stiegen in ihre Augen. Man hatte sie alle dahingeschlachtet wie die Tiere ... Die dreiundachtzigste Kompanie der Lunar Wolves war komplett ausgelöscht worden, wie sich nach und nach herausstellte, als die Blood Angels Perimeter für Perimeter erforschten und keine Überlebenden fanden. Sebastiano hatte keine Antworten für sie, oder zumindest keine, die er ihr geben wollte. Und Interesse daran, ihr Trost zu spenden, hatte er ohnehin nicht. Kellandra fühlte sich unglaublich allein als Mensch zwischen all den roten Riesen, als sie einige Minuten später auf eigene Faust durch die Basis streifte.
Ein Geräusch erregte ihre Aufmerksamkeit. Zunächst dachte sie, dass sie es sich eingebildet hatte, doch dann hörte sie es erneut. Ein metallisches Scharren. Sie versuchte, den Ursprung des Geräusches zu finden, doch dann ging es in den aufheulenden Turbinen des Thunderhawks unter, als das Kanonenboot der Blood Angels abhob und davon rauschte. Für einen Moment dachte sie, dass die Space Marines sie inmitten dieses Friedhofes zum Sterben zurück gelassen hatten, doch ein Blick in Richtung des Landefelds genügte, um diese Angst zu zerstreuen. Sebastiano stand unverändert dort und beobachtete den Abflug des Thunderhawks, während seine Krieger die Umgebung weiterhin absuchten. Scheinbar wurden die Waffen des großen Kampfschiffs andernorts gebraucht.
Wieder hörte sie das Scharren. Es kam aus einem kleinen Unterstand nahe einer der Bastionen. Vorsichtig näherte sich Kellandra. Sie wünschte, sie hätte eine Laserpistole oder so etwas.
»Hallo?«, sagte sie leise. »Ich werde Euch nichts tun«. Innerlich verfluchte sie das ängstliche Zittern ihrer Stimme.
Ein kahler Kopf erschien im Boden des Unterstandes - scheinbar hatte sich dort eine Ausfallluke befunden. Mit gehetztem Blick sah sich der Neuankömmling um und stieg dann aus seinem Versteck. Kellandra gegenüber stand ein merkwürdiger Mann - er war komplett in blau- und Türkistöne gekleidet. Selbst seine Haut schien einen bläulichen Schimmer zu haben, und ein blauer Streifen war über seinen haarlosen Schädel tätowiert. Er klopfte sich nachlässig den Schmutz von den Klamotten und sah sie dann an, als würde er sie jetzt erst bemerken. »Ah, Hallo«, sagte er. Seine Stimme war hell, aber nicht unangenehm. »Ist es ... vorbei?«
»Was auch immer hier geschehen ist, ja«, erwiderte Kellandra und machte sicherheitshalber einen Schritt zurück. »Wer seid Ihr?«
Der Fremde ließ seinen Blick über das Leichenfeld schweifen, das einmal der Stützpunkt der Lunar Wolves gewesen war. »Dipsas Pent, Dichter und Memorator der Dreiundachtzigsten.« Er runzelte die Stirn. »Nun, zumindest war ich das.« Dann hielt er inne. »Wunderschön ...« flüsterte er. »Diese Anmut ...«
Kellandra errötete leicht. »Danke«, sagte sie. »Ich bin ...«
»Nicht Ihr, Mädchen«, unterbrach er und ging an ihr vorbei. »Das sind Blood Angels, nicht wahr? Ich wusste nicht, dass sie eine Mission im Ullanor-System haben!«
Zornig holte Kellandra den Mann ein. »Ach ja? Nun ... Es gibt sicher einiges, was Ihr nicht wisst!«
Der andere Memorator blieb stehen, wandte sich ihr zu und lächelte freundlich. »Entschuldigt. Ihr seid ...?«
»Kellandra Caprice.« Sie zögerte. »Ich ... bin die Memoratorin der vierten Kompanie der Blood Angels«, sagte sie. Fast klang es wie die Wahrheit.
»Wen habt Ihr da gefunden, Memoratorin?«, verlangte Captain Sebastiano zu wissen, als er plötzlich neben ihr auftauchte. Wieso konnten sich diese Space Marines nur so verflucht leise bewegen? Sie errötete. Was hatte er gehört?
»Äh, das ist ... äh«, stotterte sie.
»Dipsas Pent«, stellte sich der andere vor und verbeugte sich. »Ich war der Memorator der Lunar Wolves.«
Sebastiano betrachtete den Mann, und seine Augen verengten sich. »Nun, wir werden Euch nicht hier zurück lassen. Folgt mir. Wir werden in wenigen Stunden abgeholt, und ich bin mir sicher, Ihr habt einige ... interessante Informationen für mich.«
Kellandras Mund klappte auf, als Dipsas dankbar nickte und an der Seite des Captains davon schritt. Das durfte doch nicht wahr sein! Ihr erzählte er seit er sie getroffen hatte nichts anderes, als dass er sie jederzeit zum Sterben zurücklassen würde, und diesen dahergelaufenen Kerl nahm er sofort mit?
Einige Meter weiter blieb der Captain der Blood Angels stehen und wandte sich zu ihr um. »Kommt Ihr, Memoratorin?«, fragte er. »Wir wollen nicht ohne die Chronistin der vierten Kompanie abfliegen, oder?«
Erneut klappte Kellandras Mund auf und zu. Hatte der Captain gerade gelächelt? Erlaubte er sich einen Scherz mit ihr? »Ich komme«, rief sie schließlich und eilte den beiden ungleichen Gestalten hinterher.
»Äh, wann, sagtet ihr, werden wir abgeholt, Captain?«, fragte Dipsas wenige Zeit später.
»In wenigen Stunden«; erwiderte Sebastiano und sah den Memorator fragend an. Dieser nickte in Richtung Horizont, wo sich eine bedrohliche Wolke aus Staub und Abgasen auftürmte.
Der Captain fluchte. »Ich ahnte, dass das Spektakel hier die Orks anlocken würde!« Kellandras Herz sank in die Hose. Sie hatte genug von den Orks für mehrere Leben.
»Bringt euch in Sicherheit«, sagte Sebastiano zu den beiden Memoratoren, bevor er davonstapfte und seine Krieger zu einem Verteidigungsring dirigierte.
»Kommt«, sagte Dipsas und nahm Kellandra am Arm. »Ich kenne hier so ziemlich jedes Versteck, glaubt mir.«
So, und nach diesem (hoffentlich) vergnüglichen Lese-Erlebnis gibt es hier noch die Rohfassung von Dipsas:
Außerdem habe ich noch ein weiteres neues Modell gebastelt - Wie vermutlich jeder Horus Heresy Spieler bin ich auch Fan vom Moritat, also habe ich mir einen bei einem Bitzshop zusammengestellt. Der steht in der Bemalpriorität weit unten, aber ich dachte, ich zeige ihn euch trotzdem mal. So, das war es für heute updatetechnisch von mir.
🙂