Ich hatte mich zwischendurch denn auch mal kurz entschlossen in den Early Accsess von Inquisitor: Martyr eingekauft. Und nachdem ich vom ersten Antesten eher ernüchtert war, habe ich nach einem guten halben Jahr noch einmal reingeschaut.
Nun, zumindest kann ich sagen, dass das Spiel jetzt schon besser läuft. Es ist aber noch sehr viel zu tun. So gibt es jetzt endlich Zugriff auf die Kampagne, diese ist aber selbst im Intro-Teil noch sehr verbuggt. So werden einfach bestimmte Textpassagen der Vertonung gar nicht erst eingespielt, oder sie kommen an der falschen Stelle oder es gibt die falschen Bildunterschriften.
Die Story dreht sich um die titelgebende Martyr, ein verloren gegangenes Schiff der Inquisition. Optisch ist es eindeutig ein imperialer Kreuzer der Gothic-Klasse, wird inGame aber immer wieder nur als Fortress Monastery bezeichnet. Ob hier die Begriffe durcheinander gewürfelt wurden, vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall verschlägt es den Inquisitor am Anfang auf dieses Schiff. es verschwindet nach den Intro-Missionen aber wieder im Warp und man muss die Verfolgung aufnehmen. Die Story ist in den ersten Stunden zweckmäßig und es kommt schon 40k Flair auf, wobei die Inquisitoren Fluffbedingt wohl etwas zu krass sind, so schnell, wie man Chaos Space Marines im halben dutzend problemlos umnietet. Aber gut, das ist in anderen Spielen dieser Art nicht anders.
Spielerisch ist es eine interessante Mechanik, dass die 4 Hauptfähigkeiten durch die gewählte Waffe bestimmt werden. So kann man in eine Mission zwei Waffensets mitnehmen, wobei jedes Set aus einer zweihändigen oder zwei einhändigen Waffen bestehen kann. Ja nach Waffe hat man dann andere Skills. Die Basisangriffe löst man dabei mit der linken und rechten Maustaste aus, zwei weitere Fertigkeiten liegen auf 1 und 2. Dann kann man für die Taste 3 noch bestimmte Ausrüstung aktivieren, beispielsweise Granaten oder einen Schutzschirm - je nachdem, was man vorher ausgerüstet hat. Erst die letzte Fertigkeit auf Taste 4 wird durch die gewählte Inquisitor-Klasse, vielmehr durch dessen Rüstung bestimmt. Dies ist aktuell auch der Unterschied, ob man eher einen männlichen Crusader mit der dickeren, aber auch langsameren Rüstung spielen will oder doch eher mit der leichtfüßigen, aber auch leichter gerüsteten Ex-Todeskult-Assassine liebäugelt. Ja nach Sub-Klasse gibt es dann andere Bonuseffekte. Der Crusader mit Sprungmodul kann genau das: schnell springen. Eine andere Variante hat einen Granatwerfer auf dem Rücken und eine Rüstung der Assassine kann in einem bestimmten Bereich die Zeit verlangsamen. Dummerweise lädt die Fertigkeit nur mit Kills auf - steht also nicht immer zur Verfügung.
Die Idee hinter der Mechanik ist gut, nur macht es die Wahl der Klasse etwas beliebig, da man bis auf die unterschiedlichen Rüstungsvarianten am Anfang immer Zugriff auf ein ähnliches Waffenarsenal hat. Nach hinten raus mag sich das ändern, da nicht jede Klasse jede High-End Waffe tragen kann.
In den ersten Stunden macht das Spiel auch noch Spaß, aber ich befürchte, dass sich schnell Langeweile einstellen wird, vor allem, da es nicht so viele verschiedenen Ungebungsgrafiken gibt. Auch finden die Missionen immer in recht begrenzten Arealen statt, d.h. es gibt keine zusammenhängende Welt. Und man kann und muss schon recht bald 08/15 Nebenmissionen der Marke "Finde 5 Artefakte auf einer Karte" oder "Töte alle Gegner" machen. Dies macht Anfangs noch Spaß, mag sich auf lange Sicht aber als langweilig erweisen.
Ich werde Martyr auf jeden Fall weiter beobachten, aktuell ist mein Eindruck aber bestenfalls gut - und eher was für 40k Fans. Hack&Slay Fans können imo aber weiterhin bei Diablo III bleiben...