Und das war von GW gewollt oder nicht? Sie haben die Editionen umgekrempelt und es nicht hinbekommen. Dein runter rechnen zeigt nur, dass die eine falsche Entscheidung getroffen haben. GW hat die Entscheidung getroffen, auf das Regelsystem der 5. Edition Herausforderungen aufzupflanzen und Flieger und Schnellschüsse und Abwehrfeuer und pre-Measuring und zufällige Angriffsreichweiten, dann noch eine Psiphase, dann später in der siebten noch Formationen. Dein Argument "das sind aber sehr wenig Leute" läuft dann ins Leere, wenn man die Ambitionen betrachtet, die diese Firma hat. Bei Computerspielen wäre das so, als hätte man alle paar Jahre versucht die Engine und die Programmiersprache zu wechseln anstatt Bugs zu fixenDas ist eine völlig falsche Betrachtung. Jede Edition hat soviele Veränderungen gebracht, dass es sich um ein als neu zu betrachtendes Spiel handelt. 9 Editionen in 35 Jahren sind eine Edition pro 3,88 Jahre.
Deine Spacemarine-Interaktions-Hypothese ist absolut hahnebüchen, weil du nicht verstehst, dass es egal ist, wie viele Interaktionen im Codex drin sind, es zählt, wie viele in einer Liste drin sein können. Und DA ist die Grenze. Wenn wir die Interaktion Captain und Devastortrupp haben, dann ist es kein Problem, dass der Captain auch eine Interaktion mit Hellblasters hat. Du kannst nur eine bestimmten Anzahl Einheiten pro Punktzahl mitnehmen, nicht den ganzen Codex. Wenn wir die Rule of Three kippen, ist das etwas was jede Fraktion kann. Der Spacemarine mag die Einheit in unterschiedlichen Versionen haben, die Sororitas nehmen dafür eben mehr Retributoren.
Klar geht es viel besser. Der erste Punkt wäre ein editionsübergreifendes Design aller Codizes. Also kein "Landraider bei den Spacemarines hat Widerstand 8 und beim Chaos Widerstand 9". Ich glaube damit wärst du schon bei 80 %. Das der Necron im Moment eine W6 Schuss, W6 Schaden Slotmachine hat, während bereits das Admech mit 3+W3 Schaden auf Laserkanonen um die Ecke kommt ist bisschen dämlich. Vergleich anfängliche Fraktionssonderregeln oder Kriegsherrenfähigkeiten der Necrons mit späteren Publikationen und dir fällt schnell ein Unterschied auf.Damit bestätigst Du was ich oben geschrieben habe, allein die Liste die Du aus dem Ärmel gewischt hast ist ewig lang und jeder der Punkte die Du genannt hast, hat Auswirkungen auf die eine Armee und alle anderen. Geht's besser? Bestimmt. Viel besser? Sehr fraglich in meinen Augen.
Zweiter Schritt wäre, das System nur da nachzubessern, wo es Probleme gibt - da sind wir mit der neunten Edition als Verbesserung der achten in der tat auf einem guten Weg.
Nochmal, ob das nun Edition genannt wird, wie bei 40k oder ein System verbessert wird, wie beim Herrn der Ringe ist egal. Theoretisch hattest du beim Herrn der Ringe auch verschiedene Editionen, die aber näher am eigentlichen System blieben. Du hattest eine erste Edition die später um Legionen von Mitteleerde erweitert wurde, was mehr Einschränkungen im Armeeaufbau brachte. Du hattest den Hobbit, der Spezialschläge für Waffen und leicht veränderte Heldenmechaniken und Psimechaniken brachte. Du hattest die Umbenennung in Mittelerde, welches die Probleme, die der Hobbit stellenweise brachte durch die Bank weg verbesserte. Was hier im letzten Fall nicht gemacht wurde, waren komplett neue Mechaniken.
Und nun zu behaupten, 40k wäre weniger interessant, wäre das nicht gemacht worden, halte ich auch für eine glatte Lüge. Die vierte und fünfte Edition kannten Erweiterungsbücher abseits vom regulären 40k - beispielsweise Städte in Flammen oder Planetare Invasionen. Statt also in einer 6. Edition Flieger loszulassen, oder Lord of Wars, wäre eine Erprobung in Form so eines Buches deutlich sinnvoller gewesen.
Und hier habe ich Hoffnung, dass Arc of Omens hier den richtigen Weg aufzeigt. Trotz riesiger Auswahl und gewaltiger Modell-Range kannst du hier Situationen schaffen, in denen Einheiten sinnvoll werden, die es in anderen Settings nicht sind. Ein Breacher-Trupp mit Boarding-Schilden muss in einer offenen Feldschlacht nicht gut sein, in einem Raumschiff schon.
Hammerfall-Bunker, Techmarine Geschütz - gefühlt ein Haufen "Oldmarines". Wir reden hier nicht über vergleichbare Einheiten, wir reden hier darüber, dass sie offenkundig deutlich schlechter sind. Das fällt mit einem Blick auf die Seite auf, da braucht man keine Mindmap über Interaktionen.Da dann wieder gemeckert wird, der und das ist "Unspielbar TM" wenn es ein paar Spitzen gibt, die dann im Turnierumfeld nur gespielt werden.
Ballistarii oder Onager? Ersterer ist günstiger, hat Interaktionen und ist nahezu genauso gut bewaffnet. Du kannst mir nicht erzählen, dass das niemand erkennt oder wir da nah an der Balance sind. Diese Formulierung ist übrigens ein netter rhetorischer Trick von dir. Mit der Formulierung nah dran, die etwas nicht definierbares, für dich subjektives und rein illusorisches ist, kannst du immer behaupten "nah, ich habe ja nicht gesagt das 40k perfekt ist, sondern nur nah dran, und das ist nun der Einzelfall den du zufällig gefunden hast". Nun wissen wir beide sehr wohl, dass kaum jemand Lust hat, die Arbeit zu leisten dir alle Beispiele zu liefern. Daher drehen wir den Spieß mal um, zeige mir GWs "nah dran" im Balancing. Falls dem so ist, fällt dir unter den Codizes bestimmt der eine ein, der eine gute codexinterne Balance hat. 😉