Die Explosionen erschütterten die Ruinen der Imperialen Stadt und zeichneten die flackernden Schatten gepanzerter Krieger auf die verfallenen Mauern. Einige Kämpfer in den Blaugoldenen Rüstungen der Night Lords schritten langsam über die noch vor wenigen Tagen vor Menschenleben strotzende Straße die nun kaum wiederzuerkennen war.
Nur Verrückte, Alte und Schwache waren zurückgeblieben und bis jetzt stellte es für die jahrtausende Jahre alten Veteranen keine Herausforderung dar die Stadt Straße für Straße zu besetzen und zu säubern.
In Je'Huda hatten sie endlich einen Anführer gefunden unter dem sie sich endlich wieder wie Krieger fühlten. Die Piraterie unter ihrem ehemaligen Anführer war zwar einträglich aber auch eines Space Marines unwürdig. Je'Hudas Hass auf das Imperium übertraf seine Gier nach weltlichem allerdings bei weitem und er würde lieber eine ganze Metropole abschlachten als sich mit einem Tribut abspeisen zu lassen.
Plötzlich zeriss das Krachen eines Bolters die Stille die in der stinkenden, drückenden Luft lag und kurz darauf schlug der leblose und zerfetzte Körper eines Imperialen Scharfschützen auf dem Asphalt der Straße auf. Daraufhin eröffneten die Soldaten des Imperiums das Feuer, die Night Lords waren in ihren Hinterhalt geraten. Aus den Fenster der umgebenden Wohnhäuser prasselten die Laserstrahlen auf die nahezu schutzlosen Renegaten ein die sofort an den Straßenseiten in Deckung gingen und mit ihren Boltern das Feuer erwiderten.
Anführer Rhankor machte zwischen dem Waffenlärm das unheilvolle Kettenrasseln eines Imperialen Panzers aus der sich schnell näherte. Obwohl der Beschuß deutlich nachgelassen hatte, hatte sich ihre Situation nicht verbessert. Mit einem schier unglaublichen Tempo brachte sich der Leman Russ Kampfpanzer auf der Straße in Schußposition und Rhankor sprach bereits sein Gebet zu den Göttern. Dann geschah es, der Turm des Kampfpanzers drehte sich komplett herum und feuerte mit dem Kampfgeschütz direkt in das Wohnhaus hinter ihm, in dem die meisten Imperialen ihre Position bezogen hatten.
Rhankor schloss die Augen und drücke sich an die Hauswand während die Trümmer auf sie niederregneten, obwohl er sich kaum auf den Beinen halten konnte und sich alles vor seinen Augen drehte richtete er sich auf und trieb seine Männer über den Helmfunk an das gleiche zu tun. Erst ganz langsam und dann schneller bewegten sie sich in das nächste besetze Wohnhaus. Die Imperialen Soldaten hatten ihnen nichts entgegenzusetzen und bald hallten nur noch schrecklich verzerrte Schreie aus dem Gebäude- Die Soldaten sollten Buße tun für ihre Taten.
"Umdrehn! UMDREHN! Wir müssen wieder zur Staffel aufschliessen!" hallte es durch den Kampfpanzer. Panzerführer Thakins Ader auf der Stirn schien bald zu platzen so geschwollen war sie, und der Fahrer versuchte seinem Befehl schnellstmöglich nachzukommen während die Schützen mit dem einlegen eines neuen Projektils beschäftigt waren. Durch sein Sichtgerät sah Thakin die Night Lords in das verbliebende Gebäude stürmen. Er wollte nun nicht mit den Soldaten darin tauschen und wandte seinen Blick wieder auf die Karte. Je'Huda wollte die Panzer als Keil auf der Prachtstraße. Sie mussten sich beeilen.
Als die Renegaten mit einem Blitzangriff den Außenposten besetzten und die Familien der Soldaten gefangen nahmen wurden sie vor die Entscheidung gestellt für die Night Lords zu kämpfen oder ihren Familien bei einem qualvollen Tod beizuwohnen und dann den Rest ihres Lebens als Sklave zu verbringen, bis zum Lebensende gequält von den Erinnerungen. Natürlich hatte Thakin Angst und wollte seine Frau und seine zwei Kinder schützen, aber es war auch etwas anderes das ihn dazu brachte so fanatisch für Je'Huda zu kämpfen. Er hatte das Gefühl auf der richtigen Seite zu kämpfen, denn was war sein Leben bisher als ein Sklavendasein für das Ad. Munitionorum?
"Keine Gefangenen Rhakor, lasst sie leiden und bereuen das sie sich nicht ergeben haben." Je'Huda vernahm das "Jawohl Captain" und schaltete seinen Helmfunk ab. Er wandte sich zu den Raptoren die angetreten waren um ihre Befehle persönlich zu empfangen. Auf ein Nicken des geflügelten Dämonenprinzen hin heulten ihre Sprungmodule auf und die bizarren Gestalten verschwanden im grauen Himmel über der Stadt- Sie würden Je'Huda nicht enttäuschen.
Je'Huda drehte sich wieder der Front zu, von dem Hochhausdach auf dem sie Position bezogen hatten konnten seine Augen alles erblicken. Die Schlacht lief bisher zufriedenstellend, an den wichtigsten Punkten konnten sich die Truppen der Night Lords, der Verräter und der Thousand Sons behaupten doch die Imperialen leisteten verbitterten Widerstand. Spione und Kundschafter berichteten dazu noch von Verstärkung durch den Ordo Haereticus und das Adeptus Sororitas. Sobald die Hexenjäger an der Front eintrafen würde sich Je'Huda selber an die Front begeben. "Diese Narren" dachte er während er beobachtete wie ein Panzer der Verräter die Verwirrung der Imperialen ausnutzte und wieder einige Diener des Imperators vernichtete.
Obwohl Je'Huda kein Marine der ersten Generation war wie viele andere Chaosrenegaten trug er einen gewaltigen Hass in sich. Er fühlte sich nicht verraten wie die anderen, er respektierte lediglich Macht, und diese ging nuneinmal nicht von einem alten, toten Mann auf einem Thron aus sondern von der heiligen Vierfaltigkeit des Chaos. Den Beweis dafür fand er in jedem Imperatortreuen den er tötete, denn schließlich gaben ihm die Götter des Chaos die Macht dies zu tun. Wenn sie heute in die Reihen der Sororitas einfallen werden wird es wieder deutlich werden wessen Diener die besseren sind. Und vielleicht würde er dann ein neues Geschenk des Chaos erhalten und selber noch mächtiger werden.
Je'Huda lächtelte und seinen Leibwächtern lief ein Schauer über den Rücken bei dem Anblick der furchtbar grinsenden Fratze des Dämonenprinzen.
[/b]