40k [40k] WHITE SCARS ---12.02. 2. Kurzgschichte fertig gestellt / BCM Prototype---

@all
Dank euch. 🙂
Freut mich immer wenn es auch anderen gefällt.

Mehr Marines werden kommen, Marine für Marine. 😉

Bei Nr.5 gab es allerdings einen kleinen Rückschlag.
Eine neue Dose Skull White Sprühgrundierung verwendet und irgendwie muss die einen Schaden gehabt haben (falsche Lagerung, zu alt?).
Als alle Teile grundiert waren viel mir ein leichter Gelbstich auf + eine leicht unebene Struktur. Sprühabstand, Sprühstöße und gründlich Schütteln vorher alles gemacht, wohlgemerkt.

Naja, ab in den Entfärbe Bottich. Morgen dann nochmal mit einer neuen-neuen Dose Skull White versuchen und ich werde jetzt in Zukunft bei neuen Dosen am Anfang immer erstmal einen Test Dummie verwenden zum gucken.

Wieder was gelernt. 😉

 
Wie immer bin ich sehr beeindruckt!

Aber bei so viel Liebe und Zuneigung für jedes einzelne Modell, solltest du dir vielleicht überlegen, ob du aus einem Fantasy Chaoskrieger Bausatz noch ein paar Zöpfe bekommst.
Des weiteren würde ich mir fast noch einen Satz Graumähnen zum umbauen zulegen.
Vielleicht kommst du auch anders an die Bitz ran. Aber ich denke, ein paar Bitz lassen deine Jungs noch mehr nach einer tollen individuellen White Scar Truppe aussehen!

Lg Lukey
 
Wie immer bin ich sehr beeindruckt!

Aber bei so viel Liebe und Zuneigung für jedes einzelne Modell, solltest du dir vielleicht überlegen, ob du aus einem Fantasy Chaoskrieger Bausatz noch ein paar Zöpfe bekommst.
Des weiteren würde ich mir fast noch einen Satz Graumähnen zum umbauen zulegen.
Vielleicht kommst du auch anders an die Bitz ran. Aber ich denke, ein paar Bitz lassen deine Jungs noch mehr nach einer tollen individuellen White Scar Truppe aussehen!

Lg Lukey

Ich werde mir am Wochenende eine Box Graumähnen zulegen. Auch die Option mehr auf Nahkampf Posen gehen zu können macht den Bausatz gleich nochmal interessant. Super Tipp. 🙂


Bei Marine Nr. 5 bin ich so im groben und ganzen jetzt im Zeitplan, Torso und Beine geschichtet. Morgen nochmal richtig ranklotzen, dann kann die Mini theoretisch am Mittwoch Abend fertig gestellt werden. Spätestens am Donnerstag.

 
@all

Super wenn euch die White Scars so gut gefallen. 🙂


Bevor Marine Nr.6 an die Reihe kommt (und ich freu mich bereits riesig mit dem Marine mit schwerer Waffe und den Sergeant loslegen zu können) werde ich jetzt allerdings zuerst einmal das Wochenende nutzen um meine erste Kurzgeschichte zu Papier zu bringen. An der Hintergrund Front stehe ich ja bisher noch etwas "dünn" da. 😉
Das soll sich jetzt ändern. 🙂

Der Armeeaufbau sollte spätestens mittelfristig ein harmonisches Bild, mit Minis, Hintergrundgeschichten und Spielberichten bieten...
 
Alles klar. Es ist vollbracht. Die erste White Scar Kurzgeschichte steht. Es hat mir großen Spaß gemacht sie zu schreiben. Sowas gibt mir immer die Möglichkeit, voll in den Hintergrund von 40k im allgemeinen und den Hintergrund der White Scars im speziellen einzutauchen. Und der Hintergrund ist immer etwas, was mir neben bemalten Minis sehr am Herzen liegt. 🙂


Stammes Riten

Eine Space Marine Kurzgeschichte
von gopostal


Stammes Riten

Eine Space Marine Kurzgeschichte
von gopostal

Die Gestallten die sich in dieser Nacht um das Lagerfeuer versammelt haben, werden neben dem flackernden und glühenden Lichtes des Feuers, in ein magisches rotes Leuchten gehüllt. Es war Blut Mond über der zerklüfteten Ebene von Hab-3, oder wie die Einheimischen ihren Planeten nennen, Ramus Var. Es handelt sich dabei um einen kleinen, aber zähen Fleck Land, im großen zerrissenen Teppich des die Galaxis umspannenden Imperiums. Neben den nomadisch lebenden Reiterstämmen und einem unterbesetzten imperialen Außenposten, gab es lediglich einfache Viehzucht und eine Mine zum Abbau der vorhandenen Bodenschätze. Ohne die lukrativen Bodenschätze, welche einmal im Monat von einem Transporter abgeholt wurden, um in den Schmelzöfen des Mars oder anderswo in imperialen Stahl verwandelt zu werden, würde das Imperium wohl nicht einmal Notiz von Hab-3 jemals genommen haben.
Ein alter, ausgezehrter Mann, mit schlohweißen Haar und windgegerbter Haut murmelt uralte, halbvergessene Rituale und Formeln, während seine Hände blank polierte Knochenstücke schütteln. Dann macht er den schicksalhaften Wurf und seine vom Rauch des Feuers rot tränenden Augen weiten sich um die Zeichen zu deuten.
Farn, Sohn von Jongar, tritt vor. Ein Junge von gerade mal 16 Jahren, auf dessen Brust Zeichen in der alten Sprache der Stämme mit Blut geschrieben stehen. Ihm zu Ehren wurde ein Pferd der Herde geschlachtet. Er hatte heute seinen ersten Mann getötet und stand kurz davor, vom Stamm als Mann akzeptiert zu werden.
„Sag schon, was siehst du alter Mann?“ bricht es voller Anspannung aus Farn heraus. Der Alte beachtet ihn gar nicht und konzentriert sich weiter auf die durcheinander vor ihm liegenden Knochen. Jongars Hand legt sich von hinten auf die Schulter seines Sohns. „Ich bin wirklich stolz auf dich mein Sohn. Hab noch einen Augenblick Geduld, dann wird es vollbracht sein. So ist es unsere Tradition.“ Jongar, ein erfahrener Krieger des Stammes, hat schon viel in seinem harten und unerbittlichen Leben gesehen. Seine rechte Gesichtshälfte ziert eine lange Narbe, die genau über einer leeren Augenhöhle verläuft. Seine Muskeln sind sehnig und in seiner anderen Hand hält er den traditionellen Jagdspeer der Reiterkrieger. Unzählige Leben hat er über die Jahrzehnte damit bereits genommen, wie die vielen Kerben auf dem Holz Zeugnis ablegen. Und jetzt hat auch der Speer seines Sohnes die erste Kerbe. Sein Herz strahlt vor Stolz und Freude förmlich.
Der alte Mann beugt sich jetzt ganz nach vorne und räuspert sich, um seiner heiseren Stimme mehr Ausdruck verleihen zu können. Leise aber bestimmt fängt er an zu sprechen.
“Ich sehe dich Farn, Sohn von Jongar, da stehen, wo einst dein Vater und sein Vater vor ihm gestanden haben. Du hast unserem Stamm heute große Ehre gebracht. Mit Blut wurde für Blut bezahlt. Du sollst nicht weiter der Junge sein, der du einst warst. Jetzt bist du ein Mann.“ Der alte Mann hält inne und verzieht sein runzeliges Gesicht. „Doch deine wahre Prüfung steht erst noch bevor. Ich sehe Schatten. Ja große Schatten, die über uns aufziehen.“
Er deutet nach oben, zum Blut Mond und für einen Bruchteil einer Sekunde, meinen die Männer die um das Feuer versammelt stehen, um der Zeremonie beizuwohnen, wirklich einen Schatten vor dem Blut Mond vorbeiziehen zu sehen.
„Du wirst auf die Probe gestellt werden. Ein großer Kampf steht dir bevor. Doch mit der Unterstützung der Götter wirst du ihn für dich entscheiden können.“
Dann blickt der alte Mann abwechselnd gedankenverloren auf die Knochen, schiebt einige mit seinen verbogenen Fingern hin und her und blickt wieder nach oben in den roten Himmel. Er setzte gerade an noch etwas Weiteres zu sagen, seine zuckenden Lippen scheinen noch einen Augenblick nach den richtigen Worten zu suchen, dann tritt Jongar vor.
„Das sollte dann wohl fürs erste Reichen mit den Zeichen und der Tradition.“ Er reißt seinen Speer in die Höhe und die Speerspitze leuchtet, nein sie erstrahlt förmlich in Rot und Gelb. So als würde sie von innen heraus glühen.
„Jetzt werden wir feiern, Brüder.“ Jubelnde Schreie um ihn herum stimmen mit ein. Farn richtet allerdings einmal mehr, fast misstrauisch, den Blick nach oben, versucht den Schatten dort erneut zu erhaschen. Doch da ist nichts außer dem Blut Mond, der jetzt fast drohend dort oben am Himmel erscheint. Dann wendet auch er sich der Feier zu seinen Ehren zu. Diese Nacht gehört ihm.


Über Hab-3 bricht rötlich schimmerndes Eis von der schwarzen Hülle eines unfassbar alten Kreuzers, aus der Zeit der Häresie. Grausame und blasphemische Zeichen sind an die Außenhülle gemalt. Vertrocknete und vereiste Trophäen in Form von aufgespießten Köperteilen zieren weite Teile der Hülle. Ein Relikt aus den dunklen Tagen des Imperiums, als Bruder gegen Bruder Krieg führte. Und unendlich bösartige Augen richten sich nun auf Hab-3. Ein gieriges Grinsen zieht eine furchtbare Grimasse, über etwas was früher mal ein menschliches Gesicht hätte sein sollen.
Tagon, ein finsterer Champion der Night Lords, ist mit seinem Kreuzer Todeshand gerade in den Orbit von Hab-3 eingetreten. Eine Welt, die nur darauf gewartet hat blutig von ihm und seiner bunt zusammengewürfelten Horde Chaos Renegaten abgeerntet zu werden. Er hat großes Gefallen daran, am Kadaver des Imperiums stetig zu nagen und ganze Fleischbrocken dabei herauszureißen. Terror und Destabilisierung liegen ihm als Erbe von seinem unheiligen Primarchen im Blut. Nebenbei bieten diese Art der Raubzüge auch reiche Beute an Bodenschätzen und Sklaven. Zurück bleiben grausam entstellte Trophäen der abgeschlachteten Verteidiger. Über das Com ruft er seine rechte Hand, Voss, einen mit seiner Terminatorrüstung verschmolzenen Kyborg Bastard. Dumpf, brutal und ohne jegliche Führungsambitionen. Die perfekte rechte Hand, wie Tagon findet.
„Wie viel Feuerholz haben wir noch.“ Knurrt er drohend, wie fragend, ins Com.
Voss, welcher von ihm den Auftrag bekommen hatte, die Zellen der Gefangenen zu kontrollieren, antwortet, mit seiner kratzenden, mechanisch verzerrten Stimme. „Wir sind fast auf Null gelaufen. Nur noch ein paar Alte und Kranke, die diese Iron Warrior Hunde nicht haben wollten als Arbeitssklaven.“
Tagons Lächeln, welches immer mehr eine Vielzahl raubtierhafter Zähne enthüllt, wird breiter und breiter. „Dann sind wir an genau dem richtigen Ort angekommen, um unsere Zellen wieder zum Bersten voll aufzufüllen. Sag den anderen Bescheid.“ Er macht eine kurze Pause, kostet diese besonderen Momente aus. Das rote Leuchten des Blut Mondes verleiht ihm dabei etwas Dämonisches.
„Invasion.“


Captain Kor sarro Khan ist unruhig. Wie ein eingesperrtes Tier schreitet er den kleinen Transporter auf und ab. Die stummen Blicke der beiden Brüder, seine Leibwache auf dieser Mission, begleiten ihn. Sein Herz schreit nach Krieg und seine Klinge verlangt nach Vergeltung. Doch das hier dauert ihm einfach viel zu lange. Mahnend erhebt er seine unüberhörbare Stimme.
„Brüder, ihr kennt mich. Und ihr kennt mich gut. In der Schlacht mag ich manchmal etwas ungestüm erscheinen, doch ruhen meine Gedanken stets tief in mir, jeden meiner Schritte genauestens abwägend und planend.“
Eine kurze Pause, er mustert jeden seiner Brüder eindringlich. Pan, heldenhafter Draufgänger, der aber dennoch den schmalen Grad eines White Scars zwischen Wildheit und Kontrolliertheit seit Jahrhunderten erfolgreich beschreitet. Und Mangar. Ein treuer Gefährte, dem die Ehre über alles geht, der aber dennoch den Blick für das Wesentliche dabei nie verloren hat. An der Seite solcher Brüder lohnt es sich zu kämpfen, an der Seite solcher Brüder könnte er auch sterben, ohne es jemals zu bereuen.
„Diese Jagd ist verhext. Jeder Planet, nur eine weitere Sackgasse. Es wurmt mich ungemein, dem Ziel noch keinen Schritt näher gekommen zu sein. Warten war noch nie eine meiner Stärken, das wisst ihr.“
Mangar unternimmt den Versuch seinen Kahn etwas, sagen wir aufzumuntern. „ Kor sarro, unsere beiden neuen Optionen sind doch vielversprechend. Ein verruchter Dämonenplanet und eine Festungswelt der Iron Warriors. Irgendwo muss sich dieser ketzerische Chaos Hexer doch letztendlich verstecken. Sein Kopf wird schon bald deine Trophäen Stange zieren, da bin ich mir sicher.“
Kor sarro winkt ernüchtert ab. „Die letzten Planeten waren genau so vielversprechend. Was würde ich nur für einen guten, ehrlichen Kampf geben…“
In diesem Moment kommt das Notsignal von Hab-3 über das Com. Auch wenn dadurch die Jagd für einen Moment unterbrochen werden muss, so sind Captain Kor sarro Khan und seine Leibwache doch die einzige Hoffnung für die Menschen auf Hab-3. Und seit der Zeit, als die Bikes der White Scars die zerstörten Mauern des imperialen Palastes heruntergedonnert waren, um in die Reihen ihrer Verräter Brüder zu krachen, standen sie stets an erster Stelle, wenn es darum geht, den Chaos Abschaum aus dieser Galaxis zu fegen. Um dies zu unterstreichen standen die White Scars an der Spitze als es darum ging die geschlagenen Verräter Legionen in das Auge des Chaos zu jagen. Einmal auf der Jagd, sind sie unerbittlich. Kein Feind kann auf eine Verschnaufpause oder gar Gnade hoffen. Im Namen des Imperators durchbohren sie die Herzen seiner Feinde mit ihren Klingen und nehmen deren Köpfe als Trophäen. Für den Imperator und den großen Kahn.
Kor sarro zweifelt keinen Moment, noch zögert er. Die Zeit die sie zu Hab-3 benötigen wird einzig dafür genutzt um sich so ideal wie möglich auf einen schnell Zugriff vorzubereiten. Sorgfältig werden verschiedene Optionen und Szenarien besprochen und abgewogen. Jeder Bruder kann seine Einschätzung der Lage einbringen. Alle sind dabei gleichberechtigt, doch am Ende entscheidet Kor sarro Kahn. Und seine Wahl ist eine für ihn so typische. Leidenschaft und Wildheit zu gleichen Teilen verkörpernd, mit Tapferkeit und einer kleinen Portion Leichtsinn verfeinert. Geradezu ungestüm wird sein Zorn über die Verräter hereinbrechen, ehe diese überhaupt wissen, was sie getroffen hat. Niemand im Orden verkörpert die Lehren der White Scars in diesen Zeiten klarer als Kor sarro Kahn. Der Meister der Jagd.


Die Hauptstadt von Hab-3, welche mehr ein großes Zelt Lager mit vereinzelten Gebäuden und dem imperialen Außenposten ist, steht in Flammen. Schwarze Rauchwolken ziehen sich wie dicke gewundene Würmer in den Himmel. Hin und her gepeitscht, durch den stürmischen Wind, der so typisch ist für diese Welt, der weiten Ebenen und hohen, zerklüfteten Berge.
Der kleine hier stationierte imperiale Einsatzverband war schnell besiegt worden und die zwar tapfer kämpfenden Reiterstämme, ebenso. Keine Chance hatten sie gegen den blitzschnellen und brutal geführten Angriff von Tagon und seinen Renegaten Truppen. Überall liegen blutig verstümmelte Leichen herum. Tagons Männer machen sich einen Spaß daraus immer neue grausame Wunder aus den Körpern der dahingeschlachteten zu erschaffen. Fast schon stolz auf „sein Werk“ beobachtet er einen bunten Haufen seiner Chaos Renegaten dabei, wie sie laut grölend einen noch irgendwie lebenden imperialen Soldaten den Bauch aufschneiden und seine Eingeweide herauspurzeln lassen, wie lebende zuckende Schlangen. Dabei wird der Soldat mit Harken die in seinen blutenden Augenhöhlen befestigt wurden an einem Mast hochgezogen, wo ihn jeder sehen kann. Genauso wie ich es ihnen beigebracht habe, denkt sich Tagon. Brecht ihre Moral, versetzt sie in Angst und Schrecken. Dann werden uns die Überlebenden als Sklaven gute Dienste leisten. Und das Imperium hat eine weitere Leichenwelt mehr. Perfekt.
Tagon wendet sich dann an seine rechte Hand, Voss. „Und jetzt bring mich zu den letzten Widerständlern. Ich möchte heute auch noch meinen Spaß haben.“ Verkündet er genüsslich.
Farn und Jongar hatten es bis jetzt geschafft sich gegen die Angreifer irgendwie zu behaupten. Trotz der vereinzelten Lasergewehre und Schrotflinten der verruchten Angreifer hatten sie mit schnell geführten Speerstößen einige von ihnen niederstrecken zu können. Hinter ein paar aufgetürmten Pferdekadavern Deckung suchend, beobachteten sie, die beiden einschüchternden Kolosse, die sich jetzt auf sie zubewegen, während ihre Stadt geplündert wurde von dem anderen Chaos Abschaum.
Voss bleibt irgendwann stehen und deutete auf beide hinter ihrer improvisierten Deckung. „Das sind die beiden Pferdemenschen. Haben ein Dutzend unserer Leute getötet. Du solltest deine Freude mit ihnen haben.“
Kaum hat Voss schwerfällig wie er ist, fertig gesprochen springt Tagon wie eine Raubkatze nach vorne, seine beiden Energieklauen bis zum Anschlag ausgefahren. Die Deckung von Farn und Jongar wird in dem Bruchteil einer Sekunde in blutige Fetzen zerrissen. Tagon bleckt gierig seine Raubtierzähne. Der Geruch von Blut und Gemetzel liegt in der Luft. Seine übermenschlich geschärften Sinne sind jetzt auf den Punkt fokussiert. Jongar erkennt die Gefahr sofort und entscheidet sich für einen verzweifelten Angriff. Farn folgt kurz hinter ihm. Zusammen haben sie vielleicht eine Chance…
Tagon entschließt sich das ganze hier noch ein wenig länger zu genießen und nicht zu schnell zu beenden. Er fährt mit einem kurzen Gedankenimpuls seiner Energieklauen komplett ein und packt mit einer blitzschnell ausgeführten Handbewegung Jongar so hart an der Kehle, das diesem die Luft weg bleibt und er einen halben Meter über dem Erdboden baumelt. Mit seiner anderen Hand verpasst Tagon dem gerade vorstoßenden Farn einen Schlag, das dieser ansatzlos zu Boden geht und dort betäubt liegen bleibt. Blut läuft ihm aus Mund, Nase und Ohren. Seine Augen nur noch zur Hälfte geöffnet. „Vater…“ stammelt er gedankenverloren.
Tagon klingt hoch erfreut. “Ah, Vater und Sohn. Was für eine wunderbare Zugabe.“ Dann richtet er seine bösartigen Augen auf Jarn, der sich wieder zu berappeln scheint. „Dann guck jetzt gut zu Junge. Und keine Angst, ich verspreche dir, dein Vater wird dir bei unserem gleich folgenden Kampf zusehen. Dafür werde ich sorgen.“ Dabei fährt er wieder seine Energieklauen aus und schneidet damit Jongar bei lebendigem Leibe einen roten Kreis um das Gesicht. Mit einem schmatzenden Geräusch zieht er ihm darauf die losgeschnittene Haut vom Gesicht und platziert sich dieses leere Gesicht aus blutender Haut auf seinem linken Schulterpanzer, wo bereits andere abgezogene, ältere Häute angebracht sind. Ein grausiges, aber bei den Night Lord besonders beliebtes Zeichen des Terrors an ihren Feinden.
Jarn schreit vor Schmerz und Wut laut auf, dann finden seine Hände den fallen gelassenen Speer am Boden im Staub wieder. Zornentbrannt stürmt er auf Tagon zu, während dieser gerade den gehäuteten Kopf seiner Vaters samt Wirbelsäule aus dessen Körper reißt. Einen Mann in einem Kampf zu töten ist eine Sache, doch diese Monster bringen große Schande über den ehrlichen Kampf zwischen Krieger und Krieger.
Tagon beachtet Jarn kaum und packt diesen mehr aus dem Augenblickwinkel, fast schon gleichgültig mit seiner freien Hand am Hals, während er den vor Blut triefenden Schädel von Jongar in seiner anderen Hand betrachtet. Es schüttelt Jarn einmal heftig, so dass einige Knochen in dessen Leib brechen und er den Speer fallen lässt.
Dann wendet er seine jetzt vor Mordlust glühenden Augen Jarn zu. Sein Atem stinkt widerlich, wie eine verwesende Leiche, in Jarns Nase. Jarn möchte sich übergeben, aber Tagon drückt ihm dafür zu stark die Luft ab.
„Sag mir kleiner Mann, wie genau dachtest du mich besiegen zu können? Hattest du etwa darauf gehofft, das ich mir selber beide Arme abhacke um hieraus einen eher ausgeglichenen Kampf zu machen.“ Purer Sadismus und Überheblichkeit schwingen in jedem vom Tagons Worten mit.
„Du Monster.“ Presst Jarn hervor. „Die Götter werden mir helfen.“ Für mehr Worte bleibt ihm kaum Luft übrig.
Tagon lacht lauthals aus. „Es gibt nur grausame und blutrünstige Götter, kleiner Mann. Und auf ihren Altären opfern Leute wie ich, so Schwächlinge wie dich und deinen Vater. Während ihr zusehen dürft, wie wir eure Frauen vergewaltigen und die Köpfe eurer Kinder unter unseren mächtigen Stiefeln zertreten.“ Beiläufig lässt er den blutigen Schädel von Jarns Vater zu Boden fallen. Dann hält er die Hand mit aufblitzender Energieklaue vor Jarns Gesicht. „Zeit zu sterben!“
Doch anstatt den tödlichen Stoß auszuführen lässt er Jarn zu Boden fallen. Donnerndes Getöse von synchronisiertem Bolterfeuer reißt ihn aus seiner selbstsicheren Ruhe. Krachend und scheppernd sieht er, als er instinktiv herumwirbelt, wie seine Männer nur so davongefegt werden, so als wären es nur Strohpuppen. Mächtige Bikes der White Scars rollen mit hoher Geschwindigkeit über die Körper der Renegaten und zerquetschen dabei deren Organe und brechen ihre Knochen. Außer blutigem Matsch in Kleidung bleibt kaum etwas übrig, was man noch als Mensch hätte bezeichnen können. Tagon will gerade Voss einen schnellen Befehl zurufen, da bricht ein noch größeres, edel verziertes, aber dennoch archaisch wirkendes Space Marine Bike durch eine Betonmauer neben Voss, schießt in einem Zuge über Voss hinweg, doch reißt dabei mit durchdrehenden Reifen, erst Teile seines Gesichtes hinfort, bis schließlich der halbe Kopf des Kyborgs abgerissen wird und sich seine mit Kabeln durchzogene Gehirnmasse in einem explodierten Sprühregen über Tagon ergießt. Voss war gerade dabei irgendeine Waffe zu Morphen, doch lässt sich jetzt nicht mehr genau sagen um was es sich dabei wohl gehandelt hätte, als der Kyborg zuckend und Funken sprühend in sich zusammensackt.
Ein Mann, den Tagon ohne jeden Zweifel als Captain der White Scars ausmacht, mit seinem langen Mantel, der Trophäenstange auf seinem Rücken und der großen Klinge in seiner Hand, tritt ihm gegenüber. Und während sich beide Krieger so gegenüber stehen, die Luft um sie elektrisch aufgeladen zu knistern anfängt, bleibt die Zeit für den Bruchteil einer Sekunde stehen. Jedenfalls so scheint es, als sich Tagon herausfordernd wie drohend mit beiden Energieklauen ausgebreitet hinstellt, seinem Gegner maximale Kampfbereitschaft signalisierend. Kor sarro Kahn hingegen legt nur leicht seinen Kopf zur Seite, seinen Gegner ganz genau musternd. Und seine rechte Hand dreht Mondfang, die uralte Energieklinge, ganz leicht. Einem Beobachter vielleicht gar nicht auffallend in dieser Situation. Der gefräßige Maschinengeist in der Klinge schabt bereits im Inneren der Klinge, gierig auf das bevorstehende Mahl. Ein Geräusch, das außer Kor sarro niemand anderes zu vernehmen mag.
Dann entlädt sich die bis an jedes Limit der Vorstellungskraft angespannte Situation in einem Knall. Tagon verlagert sein Gewicht auf das rechte Knie um den White Scar mit einem Sprungangriff anzugreifen, doch bewegt sich in diesem Moment bereits Kor sarro mit einem blitzschnellen Ausfallschritt nach vorne und zieht Mondfang durch die linke Seite des Night Lords. Dessen Ceramitplatten werden dabei wie Papier durchschlagen und Muskeln, Organe und Knochen dahinter ebenso. Blut spuckend geht Tagon seit Jahrhunderten das erste Mal auf die Knie. Verwirrung macht sich in seinem Geist breit. Er versucht noch das unbegreifliche zu fassen, irgendwie, da führt Kor sarro einen geschwungen Schlag von hinten an ihm vorbei. Tagon kann nicht mehr sprechen, als sein sauber abgetrennter, aber immer noch lebender Kopf von seinen Schultern rutscht. Dann ist da die Hand von dem White Scar, der ihn am Schopf packt und in die Höhe hält. Die Welt um ihn herum erscheint auf einmal viel größer, als noch vor Augenblicken. Sein Mund geht auf und zu, doch kein Ton, nur Blut kommt heraus. Seine Augen sind jetzt nicht mehr mit bösartigem Hass erfüllt. Ist das Angst, was sich in diesem Moment in ihnen wiederspiegelt. Dann fängt sich alles um ihn herum an zu drehen und ein knirschendes Geräusch lässt alles für ihn enden. Für immer.
Als Kor sarro sich den Kopf von Tagon auf seine Trophäenstange steckt, mustert er Jarn, welcher sich wieder vom Boden aufgerappelt hat. Obwohl sein Körper bereits deutlich geschunden ist von der Konfrontation mit Tagon, wenige Minuten zuvor, hält er wieder seinen Speer, nein, den Speer seiner Vaters in der Hand. Und das so fest umklammert, das seine Knöchel weiß werden. Jarn weiß überhaupt nicht was er in diesem Moment denken soll, aber er erkennt instinktiv, dass dort ein Gott vor ihm steht. Deshalb senkt er respektvoll den Blick.
„Du hast Mut Junge. In dir erkenne ich vieles, was uns White Scars ebenfalls ausmacht.“
Da platzt es aus Jarn heraus, da auch Tagon ihn zuvor „einen Jungen“ genannt hatte und er zudem bereits ein Mann geworden war, wenn auch erst vor kurzem.
„Ich bin kein Junge mehr. Ich bin ein Mann, ein Krieger meines Stammes. Und mein Name ist Jarn, Sohn von Jongar.“ Trotzig, aber nicht respektlos blickt er dabei den Engel des Todes tief in die Augen.
Kor sarro lächelt anerkennend. „Ja, das sehe ich. Daran besteht gar kein Zweifel, Jarn, Sohn von Jongar.“ Dann blickt sich Kor sarro um und studiert die Zerstörung die das Chaos auf diese Welt gebracht hat, in Form von seinen Puppen wie Tagon und dessen unheiligen Gesindels. Hier gibt es jetzt nicht mehr viel. Er denkt einen kurzen Augenblick nach, dann. „In dir schlägt ohne jeden Zweifel das Herz eines White Scars. Deshalb biete ich dir an mit uns zu kommen. Und wenn du die Prüfungen bestehst, dann nennen wir dich schon bald ebenfalls Bruder. Was sagst du dazu?“
Jarn muss diese Informationen einen Moment verarbeiten, bis ihm klar wird was der White Scar ihm da gerade angeboten hat. Dann blickt er noch einmal nach oben, zu dem jetzt bei Tag nicht sichtbaren Blut Mond. Er muss kurz an die letzte Nacht denken, das Ritual, der alte Mann, die Zeichen. Dann hebt er mit letzter Kraft seinen Speer in die Höhe und stößt den uralten Kriegsschrei seines Stammes aus. Mit viel Blut und Schmerz erkauft, liegt eine neue, unendlich glorreiche Zukunft vor ihm. An der Seite der Götter. Und wenn er sich bewährt, wird er auch selber zu den Göttern gehören. Alles scheint jetzt möglich.
Und so begann die heldenhafte Geschichte von Jarn.
Den man schon bald Kahn nennen sollte. Doch das ist eine andere Geschichte.
 
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