Nun mal halblang, das finde ich sehr undankbar. Hinter The 9th Age steht kein Konzern, keine Entwicklungsabteilung und schon gar kein vergleichbares Budget, wie hinter GW und seinem Age of Sigmar, sondern eine Reihe bewundernswert engagierter Fans, die selbst berufstätig sind und dennoch so viel Energie in die Erhaltung und Weiterentwicklung des, einst von uns so geliebten, Warhammerspiels steckten.
Ja, das ist auch ein Grund den ich allgemein frustrierend finde. Man hat sich 2,5 Jahre fast nur auf Regeln konzentriert und damit im Grunde wirklich immer nur der Turnierszene Futter gegeben (und trotzdem hat das Spiel immer noch kein "perfektes Balancing").
Turnierspieler mögen es vielleicht toll finden, wenn ihre Armee im Grunde nur aus Spielsteinen mit Werten besteht, bei dem man sich das beste zusammensucht. Für alle anderen ist es einfach nur lieblos.
Eigentlich hätte Hintergrund und Spiel gleichzeitig entwickelt werden müssen. So wie es jetzt ist, waren die 2.5 Jahre mehr oder minder vergeudet, wenn es in einem Reset endet.
Ja das stimmt,
perfekt ist das Balancing noch nicht und ich bezweifle, dass es das je sein wird, aber mal ehrlich, welches Tabletopspiel hat das denn?
Und außerdem will ich mal behaupten, dass es The 9th Age in nur 2,5 Jahren gelungen ist, das Spiel besser auszubalancieren, als GW in über 30 Jahren! Dazu musste man sich erst mal auf die Regeln konzentrieren.
"Nur Spielsteine mit Werten herumschieben...", so ein Quatsch! Die Einheiten haben jetzt andere Namen und veränderte Werte, aber ich sehe in meinen "Plague Brotherhood" Minis immer noch meine "Plague Monks" und in den "Wasteland Knights" immer noch "Chaosritter", das ist nicht aus der Welt und ich kann damit mehr anfangen, als mit "Stormcast Eternals" und dem anderen Age of Sigmar Firlefanz (rein persönliche Meinung).
Außerdem sagst du es ja selbst: The 9th Age möchte sich einen eigenen Hintergrund schaffen (was auch nützlich ist, um am Ende Klagen von GW wegen Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden), aber wir wünschen uns doch alle, dass uns dieser Hintergrund 1. irgendwie an die alte Warhammerwelt erinnert 2. stimmig und stimmungsvoll ist und 3. alle uns bekannten Völker und Einheiten möglichst mit einbezieht.
Das ist eine Mammutaufgabe und wie schon gesagt, wer soll denn das alles machen, wenn kein Konzern, kein Lektorat und kein großes Budget dahinter stecken?
2,5 Jahre sind dafür keine lange Zeit. Selbst Warhammereditionen änderten sich im Schnitt alle 4 Jahre und ich warte jetzt schon 6 Jahre auf den 6. Band von G.R.R. Martins "Lied von Eis und Feuer".
Und wenn du Fluff und Hintergrundgeschichten brauchst: Genau an Heiligabend 2017 erscheint das Armeebuch der Warriors of the Dark Gods (ehem. Chaoskrieger), als erstes als Komplettausgabe. Und anders als Age of Sigmar, WH 40K, Warmachine u.a. sogar völlig
gratis als Download. Vorgeschmack im Anhang.
Frohe Weihnachten!
Gadamon