@Gadamon: Mir geht es vor allem um das Spielfeeling. Aus Gründen der Langlebigkeit des Systems ist es wichtig, hauptsächlich bei Namen und Grafik, aber zum Teil auch von den Regeln eine Eigenständigkeit zu entwickeln. Dabei wurden bei den Grundregeln aus meiner Sicht Erfolge erzielt. Die neuen Magieregeln z.B. sind eine Umstellung (Kanalisieren funktioniert anders, gebundene Sprüche und Magiepatzer) aber m.E. super gelungen - das Zufallselement ist noch enthalten, aber nicht mehr so extrem wie zuvor. Ansonsten wurde an verschiedenen Stellschrauben gedreht um das Spielgefühl zu erhalten.
Neue Armeebücher: Mit einem langfristigen Projekt kann man den GW-Fluff nicht nutzen, sh. oben Urheberrecht, das wäre auch nicht fair gegenüber GW, die ich durchaus als Firma sehr schätze. Also braucht man eigenen Fluff. Das Warriors-Armeebuch ist extrem stimmig mit einer klaren Konzeption (Nahkampf dürfte hier die größte Stärke sein, Fernkampf die größte Schwäche: Ergo mußte die Hellcannon weichen, dafür gibt es aber ein Modell gleicher Größe, das die Mobilität der Infanterie deutlich erhöht, den Hellmaw).
Der Fluff und das Artwork sind hervorragend gemacht und stehen professionellen Publikationen in nichts nach.
Ja, einzelne Modelle können nicht mehr gleich gespielt werden. Ich habe selbst eine WDG Armee und habe bereits umgestellt. Bis auf unberittene Chimären kann ich alles weiterverwenden. Auf die Chimären muss ich jetzt einen Reiter setzen, stört mich jetzt nicht wirklich. Oder ich verwende den Manticorreiter von GW. Die Chaostrolle können als die oben genannte Einheit mit zufälliger Bewegung genutzt werden. Das Armeebuch ist sehr komplex, auch durch neue armeeeigene Regeln. Daher wurden Dopplungen spieltechnischer Natur entfernt um etwas zu entschlacken. Muss man nicht unbedingt gut finden, aber m.E. nachvollziehbar. Etwas Feintuning wird auch an dem Buch noch erforderlich sein, aber nicht wirklich viel.
Wir spielen in Mittelfranken eine Liga mit mittlerweile 13 oder 14 Teilnehmern (2016/2017 waren es 10), einige davon sind Neulinge oder zumindest nicht wettbewerbsorientierte Spieler, funktioniert ausgezeichnet.
Das Anfängerproblem ist einer der massgeblichen Punkte, warum GW von einem komplexen Rank/File-System auf ein einfaches Skirmish umgestellt hat. Die Hemmschwelle wegen komplexer Regeln und Armeegröße ist einfach sehr hoch. T9A versucht hier einiges und hat Quickstartregeln herausgebracht - aber die werden scheints nicht wirklich angenommen, da ist also auf jeden Fall noch Luft nach oben.
Die Zahl der auf T3 registrierten Turnierspieler steigt langsam aber stetig an, momentan ca. 470, im September waren es noch unter 400. Im März gibt es momentan 10 Turniere zur Anmeldung und auf den ersten Blick werden die alle von der Meldungszahl her keine Probleme bekommen stattzufinden:
https://www.tabletopturniere.de/overview?gid=147
Mein persönliches Problem ist da eher die Qual der Wahl und mir einen oder zwei komplette Tage für ein Turnier freizuschaufeln.
Aus meiner persönlichen Erfahrung ist es übrigens so, dass man nach ein paar gemachten Spielen (damit man regelfest ist) mal durchaus auf so ein Turnier fahren kann. Es besteht die Chance, dass man erstmal hoch und viel verliert, wobei nach Schweizer System meist im dritten Spiel zumindest ein recht ebenbürtiger Gegner da ist. Aber spätestens beim zweiten Turnier sieht das schon ganz anders aus. Anfänger sind auf den Turnieren gerne gesehen und ich habe persönlich noch nicht wahrgenommen, dass da jemand gedisst wurde, sondern im Gegenteil gibt es ziemlich viel Hilfsbereitschaft.