Werkzeug Abformen und Gußform bauen

Damit werd ich jetzt leben 🙂

Bevor es jetzt losgeht noch ein letztes Mal die Frage: Eine Reihe Legosteie ist 1cm hoch. Die Teile haben eine Höhe von ca. 0,8cm.

Ich wollte auf 2cm auffüllen was etwas mehr wie 400ccm wären. Reicht das oder doch besser die kompletten 500ml rein schütten? Oder doch einfach nur auf 1,5cm auffüllen und das restliche Silikon aufheben?

Neue Form:
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Weiter oben beklagst Du das teure Silikon und jetzt überlegst Du
die kompletten 500ml rein schütten
statt im Ernstfall die schlank gehaltene Silikonform mit einer billigen zweiten Schale zu stabilisieren?

Ich vermute mal, gespart hast Du mit der großen Form (3 Tafeln) sowieso kein Silikon, weil die größere Form für die gleiche Stabilität vermutlich etwas dicker ausfallen muss als eine kleinere Form (1 Tafel). Aber das ist nur so der Apotheker in mir, der mit kleinen Formen solche Steuerungsfragen "Was soll ich mit 100 ml Restsilikon machen?" nicht hat.😗
 
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@senex Deshalb meinte ich, es lohnt sich nur begrenzt zum Geld sparen. Hätte man in der Zeit, die wir hier mit Fachsimpeln verbracht haben, der Nachbaroma den Garten umgegraben, hätte man das Geld für ein GW Set beisammen und ein gutes Workout gehabt. 😉
Gegen kleine Formen spricht aber auch nichts. Nur befülle ich dann lieber gleich mehrere auf einen Schlag. Ist eine Frage der Zeit, die man aufbringen will, um Teile in Menge x zu bekommen.

@Zorndike Jetzt wo du die Box der Pandora geöffnet hast, willst du ja sicher noch ein paar mehr Silikonformen machen. Also heb ruhig was für die nächste Form auf. Wenn du die Form auf einer ebenen Unterfläche liegen hast, sollten 1,5cm ausreichen. Notfalls kann man ja die Originalteile mit Unterbau aufheben. Wenn es doch zu dünn sein sollte, kannst du das wieder in die Silikonform setzen, damit sich nix verdrückt und das ganze mit einer zweiten Schicht Silikon oder einem Gipsmantel stabilisieren. Eigentlich sollte jetzt nichts mehr schief gehen können. Ich glaube nicht, dass es noch was gibt, was schief laufen kann. Mach einfach mal. Wenn du die fertige Form in der Hand hast, kannst du selbst am besten beurteilen, ob es zu dick oder zu dünn ist oder ob sonst irgendwas nicht so optimal ist. Bei neuen Techniken kann eben auch mal was schief gehen (was ich hier aber nicht glaube) und man zahlt etwas Lehrgeld drauf.
 
Hätte man in der Zeit
Tja, wir sind halt nett und beantworten Frage um Frage und können deshalb nicht im Haushalt helfen.
Der Nutzen der Antworten ersetzt allerdings die praktische Erfahrung sowieso nicht, aber wenn der Fragende für trial&error zu haben wäre, hätte er längst 3 oder 4 Übungsformen hinter sich.
Tun lernt man eh nur durch tun, weil man da mit den Ergebnissen in der Hand nach Verbesserungspotential suchen kann.
 
Jetzt darf geschnibbelt werden, habe ein paar Hinterlaufungen zwischen dem Objekt und der Knete, die schnibbelt man aber easy mit dem Skalpell weg.

Bin überrascht wie krass das Zeug in jede kleinste Ritze fließt und wie hart und fest das ganze ist, hier hätte auch eine Wandstärke von 0,5mm gereicht. Aber beim nächsten Mal ist man schlauer 🙂
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Nur sehr partiell ok, vielleicht ist das Bild auch etwas unscharf.?
Das wirkt, als hättest Du zu lange mit dem Eingießen des Silikons in die Form gewartet oder das Zeug hätte nur langsam die Form gefüllt.
Wenn Du die mittlere Platte mit der im Grunde gleichartigen in #49 vergleichst siehst Du, wie schlecht das Silikon da, besonders im oberen Teil der Tür (im Bild rechte, untere Ecke von dem Teil) in die Form rein- bzw. an die Vorlage rangelaufen ist.
Auch in die Totenköpfe ist das nicht richtig reingelaufen, oder?

Wegen der etwas vielen und auch großen Blasen noch was zum Rühren:
Wenn beide Komponenten zusammengegossen sind (schön langsam eingießen, an besten am Rand auflegen und einfließen lassen, so dass die Masse das Mischgefäß ansteigend ausfüllt ohne dass man da schon Lufteinschlüsse erzeugt) sticht man das Rührstäbchen langsam ein und rührt langsam Kreise mit wechselndem Radius und dann Achten, immer schön in eine Richtung, nicht wild hin und her rühren.
Langsam ist entscheidend, weil man keine Luft reinrühren will. Wenn ich schnell rühre, dann entsteht hinter dem Rührstab schon ein Art Luftschleppe über der die nachfließende Masse zusammenschlägt und das erzeugt Lufteinschlüsse.
 
Ja die Fläche ist nicht so gut geworden, warum auch immer jetzt, ich werds demnächst dann noch ordentlicher machen und mir die Tipps natürlich zu Herzen nehmen.

So kann ich jetzt erstmal schön viele Trümmer produzieren, mal schauen wie die aussehen wenn sie abgegossen sind 🙂

Edit: ich hab grade nachgeschaut, da war leider an der Stelle zu viel Vaseline, das wird mir nicht nochmal passieren.
 
Wie konnte dieses Thema seit November an mir vorbei gehen? Ich hab mich das letzte Jahr in das Thema rein gefuchst und bekomme mittlerweile ganz passable Ergebnisse.

Für die Silikonformen nehme ich das Typ 2 Silikon von Troll Factory. Wurde hier schon mehrfach empfohlen, kann ich mich anschließen. Die Formen mit Knete und Legosteinen zu erstellen ist recht easy, aber verdammt zeitaufwendig. Hier empfehle ich unbedingt ultra penibel das Bit in die Knete zu drücken. Oder eher die Knete um das Bit herum drücken. Was hier schief geht wird auf immer bei allen Bits zu sehen sein!
Ich empfehle auch eine Standardgröße für die Silikonformen zu wählen. Wenn man die Gussteile alle einzeln anpasst, spart man zwar Silikon, aber beim Gießen fällt später auf, dass man die Formen in gleicher Größe zusammendrückt.

Damit das Abformen auch gut gelingt habe ich die 130 Euro in den coolen Vakuum Zauberapparat mit Topf investiert. Dazu nochmal 15 Euro für ein Handmassagegerät, was die Formen etwas rüttelt, damit die Blasen besser aufsteigen können.

Als Trennmittel habe ich sowohl Talkum, als auch das Spray ausprobiert. Talkum ist besser.


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Schaut gut aus, da lohnt sich das equipment, zumindest was die Qualität der Abgüsse angeht und natürlich ermöglicht so ein Vakuumdingens auch das Abgießen in Resin. Ob man auf seine Kosten kommt ist eine andere Frage, aber der Spass ist es wert!?
Das Resingießen wäre mit reinem Schwerkraftguss immer arg problematisch, weil das Zeug nicht freiwillig entgast und auch nicht in jeden Winkel fließt.
Auf jeden Fall gibts dafür ein fettes 👍
schon allein dafür, dass von Dir in Zeiten des 3D Drucks sehr schön noch das gute alte Gießerhandwerk gepflegt wird.?

Erzähl doch mal noch ein bisschen wie das mit Vakuumgießen bei Dir so abläuft.
Machst Du auch schon die Form im Vakuum? Auf was muss man achten? Klar gibt es Videos auf youtube wo zumindest das Gerät vorgestellt wird , aber es ist schon interessant, von einem aus dem gleichen Hobbyeck zu erfahren, ob es da Besonderheiten gibt.

Hier gibts übrigens das Vakumierteil, ist wohl gerade im Angebot für einen schlanken Hunderter.
 
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Ich erzähle gerne vom Vakuumgießen, da werde ich nicht müde.

Also zuerst stand tatsächlich die Überlegung, ob ich Resin gießen möchte oder Resin 3D drucken möchte. Mit einem 3D Drucker sitze ich womöglich noch mehr am Computer und so wirklich möchte ich mich da auch nicht in die ganze Technik und die Software einfuchsen. Mit Resin zu gießen erfordert da wohl etwas mehr handwerklichen Skill. Den hab ich zwar auch nicht, aber soweit passt das schon. ?

Um das Prinzip für die Formen zu verstehen habe ich fleißig YouTube geschaut.

Die Anschaffungskosten sind so mittel. Ca. 200 Euro für Dekompressor, Resin, Kautschuk, Talkum, Spachtel, Knete, Lego und noch so Kleinkram wie Pappbecker, Rührstäbchen. Das nimmt schon gut Platz weg. Vor alle ist das ganze recht staubig und knetig und giftig. Und überall fleigen Mini Fitzelchen Gummi rum. Neben Geld und Platz kostet Resin Gießen aber vor allem Zeit. Viel Zeit. Man sollte unbedingt überlegen für was man das Ganze macht und sollte Aufwand und Ertrag vorher abwägen.

Man muss unbedingt auf die Reihenfolge der Arbeitsschritte achten. Das klingt zwar doof, aber wenn man gerade die zweite Schicht Kautschuk über die Form gießt und dabei merkt, dass man das Trennmittel vergessen hat, steht man erstmal ziemlich blöd da. Da kann man die YouTube Videos noch so oft gucken.

Die meiste Zeit vergeht dabei die Legoform mit der Knete auszudrücken und dann das Gussteil äußerst präzise einzudrücken. Das braucht etwas Übung, aber kommt mit der Zeit. Trotzdem dauert die Arbeit pro Teil locker 30 Minuten. Ich habe für die Formen das weiche und das mittlere Kautschuk ausprobiert. Ich nehme für die erste Form das hellgrüne harte Zeug, damit man die Knete besser lösen und das Teil abwaschen kann. Für die zweite Schicht nehme ich das weichere dunklere Zeug, die kann man später besser abziehen und man behält fast den Überblick was wozu gehört.

Das Vakuumgerät ist natürlich der Hammer. Ich kann mein eigenens Vakuum erschaffen. Wie geil ist das denn?! 😎
Trotzdem ist das Gerät kein Spielzeug. Ich war einmal gut im Flow und hatte wohl noch etwas Talkum an den Fingern und dann am Gummirand.... Jedenfalls war der Unterdruck irgendwann so stark, dass der Deckel mit einem gewaltigen Knall in den Topf gesaugt wurde. Das hat mir erstmal gehörig Respekt für die Maschine eingeflößt und seitdem muss das alles vorher nochmal geprüft und gereinigt werden.

Das ist aber manchmal schwierig. Resinguss ist Timing. Ich nehme das 9 Minuten Resin, weil mir rätselhaft ist wie man in 4 Minuten alles anrühren und einfüllen soll und dann noch die Luft absaugen. 9 Minuten ist super.

Einmal habe ich die Gussformen mit dem Finger ausgekratzt und habe mir dabei wohl einen durchsichtigen Resinspitter unter den Fingernagel geschoben und wollte dann nicht rauskommen.

So sieht das dann im Topf aus:
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Sehr interessant das Thema, vor allem da ich auch mal etwas abgießen wollte.

Ich hab mal in einem YouTube Video zu dem Thema mitgeteilt bekommen:
Bei Resinguss wird normalerweise eine Druckkammer benutzt und damit die Luftblase praktisch kleindrückt. Damit verschwinden diese.
Der Grund dafür ist, dass es mit einer Vakuumkammer sehr lange dauert bis alle Blasen aus dem Resin vollständig entweichen, und Harze zu kurze Verarbeitungszeiten haben.

Deswegen finde ich es sehr interessant dass du mit einer Vakuumkammer Resin gießt.

Fragen:
Wie sehen die fertigen Güsse aus?
Gibt es auch Harze mit langer Verarbeitungszeit ( < 30 Minuten)?
 
Das Vakuumgießen mit Resin war aber schon vor 20 Jahren im Miniaturenbereich nicht ganz unbekannt, zumindest bei Leuten die mehr mit Gießen gemacht haben. Ist halt eine noch erschwingliche Technik mit guten Ergebnissen.
Man muss da im Hobbybereich manchmal schon aufpassen, dass man nicht Profiaussagen heranzieht, was für die "das Beste" ist wird sich der Hobbyanwender dreimal überlegen anzuschaffen. Die Profis entgasen im Zweifel sogar erst das Resin im Unterdruck und gießen dann in der Druckkammer. Aber man hört vom Druckguss genauso Gutes, was Preis und Ergebnis angeht.
Die Bandbreite von Gießharzen bzgl. ihrer Eigenschaften ist erheblich, es gibt Harze, die stundenlange Verarbeitungszeiten haben. Auch da trügt das gewohnte Hobbymaterial, das oft auf schnelle Ergebnisse zielt.
Allgemeines zu Gießharzen/Resin
 
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