@ SDK
Naja der biologisch dynamische Landbau ist schon was eigenes. Das hat auch viel mit Esoterik zu tun. Er ist bestimmt nicht allgemein übertragbar. Aber der Langzeitversuch in der Schweiz, der meines Wissens nach nun sch 15 Jahre läuft, hat doch einige überdenkenswerte Ergebnisse zutage gefördert. Du solltest die konventionellen Methoden uach nicht unbedingt als Antipoden zum Biolandbau sehen. Wie gesagt, die Methoden, die heute unter konventionellem Landbau zusammengefasst werden haben zweifellos enorme Ertragssteigerungen gebracht. Biolandbau ist aber kein Luxus, weil er eben die Degradadation von Böden bremst und damit zum Erhalt von Anbaufläche beiträgt, während die konventionelle Methoden in Reinform Ackerflächen langfristig vernichten. Das wird auch immer mehr Landwirten klar. Deswgen werden auch immer mehr Bewirtschaftungsmethoden ala Steiner in der konventionellen Landwirtschaft zur Anwendung gebracht. Z.B. Einsatz von Grubbern statt dem Pflug. Bei solchen Betrieben redet man von integriertem Landbau. Es nützt ja langfristig niemanden, wenn zwar für 20 Jahre, riesige Erträge erwirtschaftet werden, wenn nach die Fläche nicht mehr nutzbar ist. Deswegen ist die Überlegung, wie kann ich einen optimalen Ertrag erzielen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Bewirtschaftungsgrundlage erhalten bleibt. Bauern sind da Pragmatiker. Die Blütezeit der konventionellen Landwirtschaft ist eigentlich auch schon vorbei. Das kam nach dem Krieg, als man fortschritts -und technikgläubig wie man damals war, en gros Dünger und Chemikalien zu nutzen begann. Die Ernüchterung kam dann.
Das ist der Hintergrund der Siegel. Du sprichst aber einen kniffligen Punkt an. Nämlich der Verteilungsgerechtigkeit. Du hast Recht. Das hat schon ein bisschen was von Ablasshandel. Aber das hat mit der Anbauweise selbst erstmal nicht so viel zu tun, sondern eher mit deren Vermarktung. Ich sehe ein riesiges Problem z.B. darin, dass man in einem marktwrtschaftlichen System niedrige Lebensmittelpreise dadurch erzeugt, dass ein ständiges Überangebot vorhanden ist. Wettbewerb setzt ja voraus, dass der Konsument zwischen verschiedenen Prudukten sich das aussuchen kann, welches ihm am ehesten zusagt. Das heisst folgerichtig, für jeden Bedarf muss mindestens die doppelte Menge produziert werden, damit eine Wahl überhaupt möglich ist. Zu DDR Zeiten ging ich wenn ich einen Erdbeerjoghurt haben wollte in die HO und kaufte einen. Auswahl gab es da nicht. Es gab eine Marke Erdbeerjoghurt, wenn es mal welchen gab, mehr nicht. Das wäre das Gegenbeispiel. Heutzutage stehe ich vor dem Regal und habe die Auswahl zwischen zig Herstellern. Da kauf ich dann auch nur einen, weil das meinem Bedarf entspricht. Was aber ist mit dem Rest? Das ist Überproduktion. Es wird also ein nicht unerheblicher Teil für die Tonne produziert. Um unter den Umständen trotzdem für alle die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müssen also die Produktionskosten gesenkt werden, entweder durch schlechtere Bezahlung der Arbeitskräfte oder durch Erhöhung der produzierten Mengen in einer bestimmten Zeit. Das ist ein echtes Dilemma, weil das nicht so ohne weiteres aus der Welt zu schaffen ist. Klar könnte man die Lebensmittelindustrie verstaatlichen und Planwirtschaft einführen. Das Problem hierbei ist aber, dass eine solche Planwirtschaft einen latenten Mangel erzeugt, nicht weil etwa nicht genug produziert würde, sondern weil die Verteilung sich schwieriger gestalten würde. Das kann also auch keine Lösung sein.
Würden alle Landwirtschaftsbetriebe auf Bio umstellen, würden wahrscheinlich immer noch genügend Lebensmittel vorhanden sein. Die Preise würden aber steigen. Und das kann zu Unruhen führen. Die französische Revolution hat auch mit einer Hungersnot ihren Anfang genommen. Fragen über Fragen
Naja der biologisch dynamische Landbau ist schon was eigenes. Das hat auch viel mit Esoterik zu tun. Er ist bestimmt nicht allgemein übertragbar. Aber der Langzeitversuch in der Schweiz, der meines Wissens nach nun sch 15 Jahre läuft, hat doch einige überdenkenswerte Ergebnisse zutage gefördert. Du solltest die konventionellen Methoden uach nicht unbedingt als Antipoden zum Biolandbau sehen. Wie gesagt, die Methoden, die heute unter konventionellem Landbau zusammengefasst werden haben zweifellos enorme Ertragssteigerungen gebracht. Biolandbau ist aber kein Luxus, weil er eben die Degradadation von Böden bremst und damit zum Erhalt von Anbaufläche beiträgt, während die konventionelle Methoden in Reinform Ackerflächen langfristig vernichten. Das wird auch immer mehr Landwirten klar. Deswgen werden auch immer mehr Bewirtschaftungsmethoden ala Steiner in der konventionellen Landwirtschaft zur Anwendung gebracht. Z.B. Einsatz von Grubbern statt dem Pflug. Bei solchen Betrieben redet man von integriertem Landbau. Es nützt ja langfristig niemanden, wenn zwar für 20 Jahre, riesige Erträge erwirtschaftet werden, wenn nach die Fläche nicht mehr nutzbar ist. Deswegen ist die Überlegung, wie kann ich einen optimalen Ertrag erzielen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Bewirtschaftungsgrundlage erhalten bleibt. Bauern sind da Pragmatiker. Die Blütezeit der konventionellen Landwirtschaft ist eigentlich auch schon vorbei. Das kam nach dem Krieg, als man fortschritts -und technikgläubig wie man damals war, en gros Dünger und Chemikalien zu nutzen begann. Die Ernüchterung kam dann.
Das ist der Hintergrund der Siegel. Du sprichst aber einen kniffligen Punkt an. Nämlich der Verteilungsgerechtigkeit. Du hast Recht. Das hat schon ein bisschen was von Ablasshandel. Aber das hat mit der Anbauweise selbst erstmal nicht so viel zu tun, sondern eher mit deren Vermarktung. Ich sehe ein riesiges Problem z.B. darin, dass man in einem marktwrtschaftlichen System niedrige Lebensmittelpreise dadurch erzeugt, dass ein ständiges Überangebot vorhanden ist. Wettbewerb setzt ja voraus, dass der Konsument zwischen verschiedenen Prudukten sich das aussuchen kann, welches ihm am ehesten zusagt. Das heisst folgerichtig, für jeden Bedarf muss mindestens die doppelte Menge produziert werden, damit eine Wahl überhaupt möglich ist. Zu DDR Zeiten ging ich wenn ich einen Erdbeerjoghurt haben wollte in die HO und kaufte einen. Auswahl gab es da nicht. Es gab eine Marke Erdbeerjoghurt, wenn es mal welchen gab, mehr nicht. Das wäre das Gegenbeispiel. Heutzutage stehe ich vor dem Regal und habe die Auswahl zwischen zig Herstellern. Da kauf ich dann auch nur einen, weil das meinem Bedarf entspricht. Was aber ist mit dem Rest? Das ist Überproduktion. Es wird also ein nicht unerheblicher Teil für die Tonne produziert. Um unter den Umständen trotzdem für alle die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müssen also die Produktionskosten gesenkt werden, entweder durch schlechtere Bezahlung der Arbeitskräfte oder durch Erhöhung der produzierten Mengen in einer bestimmten Zeit. Das ist ein echtes Dilemma, weil das nicht so ohne weiteres aus der Welt zu schaffen ist. Klar könnte man die Lebensmittelindustrie verstaatlichen und Planwirtschaft einführen. Das Problem hierbei ist aber, dass eine solche Planwirtschaft einen latenten Mangel erzeugt, nicht weil etwa nicht genug produziert würde, sondern weil die Verteilung sich schwieriger gestalten würde. Das kann also auch keine Lösung sein.
Würden alle Landwirtschaftsbetriebe auf Bio umstellen, würden wahrscheinlich immer noch genügend Lebensmittel vorhanden sein. Die Preise würden aber steigen. Und das kann zu Unruhen führen. Die französische Revolution hat auch mit einer Hungersnot ihren Anfang genommen. Fragen über Fragen
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