So sieht es aus. Wie leute das Spiel vom Wechsel von der 4. auf die 5. Edition drangeben können, ist mir ein Rätsel. Das Problem bei Whfb ist, dass die 7. Edition noch ganz im Geiste des Turnierspiels mit Wettrüstcharakter verfasst wurde. Als ich den "Standartenträger" zur neuen 40k-Edition las, war mein erster Gedanke: "Klasse, kommt dann jetzt gleich schon eine 8. Edition für Fantasy?".
Also zum einen erzählt der Standartenträger eh nur gequirrlte Grütze (ich sage nur "es gibt keinen gesunden Menschenverstand"/RAW), und zum andern sehen mir die letzten Armeebücher überhaupt nicht so aus als ob man irgendwie auf Balance setzen wöllte.
Sowohl das Dunkelelfen-AB als auch ganz besonders das Dämonen-AB sind ziemlich heftig, das Dämonen-AB ist sogar so extrem übertrieben, dass man fast keine "humane" Armee aufstellen KANN.
Was das Thema angeht kann ich nur sagen, dass viele 40k-Spieler in meinem Umfeld in letzter Zeit aufgehört/gewechselt haben, darunter sowohl Turnier- wie Spaßspieler. Fantasy hält sich einigermaßen stabil.
Fast jeder der alten GW-only Spieler hat aber mindestens ein neues Nicht-GW-System angefangen, das nebenher gespielt wird (u.a. Confrontation, Warmachine/Hordes, AT-43, Starship Troopers, Urban War/Metropolis, Combat Zone, Heavy Gear, Babylon5 ACtA, Full Thrust, Flames of War)
Generell sehe ich aber eher eine Entwicklung in die Vielfalt als eine gezielte Abwanderung. Das verfügbare Territorium wird neu verteilt, neue Systeme sind auf dem Vormarsch und da die meisten Spieler solcher Spiele ursprünglich aus dem GW-Lager kommen, gräbt man zwangsläufig deren Wasser ab.
GW hat sich zu sehr auf seinen Lorbeeren ausgeruht und dafür bekommen sie jetzt die Quittung.
Die verhalten sich ein wenig wie die katholische Kirche - bis vor einem Jahr haben sie ja noch ernsthaft bestritten, dass es überhaupt Konkurrenz gibt. Erst als es so offensichtlich wurde, dass praktisch jedes Warhammer-Forum diverse Subforen für andere Systeme hatte und PP in den USA 25% Marktanteil erreichte, hat man sich langsam eingestanden, dass es da vielleicht doch jemanden geben könnte, der erfolgreich versucht einem den Markt streitig zu machen.
Im Prinzip gibt es gerade drei Lager. Die Konservativen (auch als Fanboys bekannt) die GW weiterspielen und kaufen selbst wenn die Welt daran zugrunde geht,
die Liberalen, die offen für neues sind, meistens sowohl GW- wie nicht-GW-Systeme spielen und die Sache kritisch betrachten,
und die GW-Hasser, die jubelnd auf das Grab von GW pinkeln würden und generell einen Anfall bekommen, wenn irgendjemand in ihrer Nähe das "Evil Empire" nur erwähnt.
Mitglieder der letzten beiden Gruppen sind allerdings in hitzigen Diskussionen teilweise schwer voneinander zu unterscheiden.
Zu 40K gibts leider nirgends eine passable Alternative über die ich nachdenken könnte, vondaher gibts da auch keinen Systemwechsel.
Kann ich dir eine ganze Menge nennen.
AT-43 (auch wenns da teilweise etwas mit der Balance happert - aber das dürfte für 40k-Spieler ja nicht unbekannt sein),
Starship Troopers (Modelle gibts zwar offiziell nicht mehr, kann man aber problemlos proxen, Hintergrundmaterial ist reichlich vorhanden nur schwer zu finden),
UrbanWar/Metropolis/VOID (das System gibt es auch schon seit Ewigkeiten und kann einen mit Hintergrundmaterial totschlagen, zudem sind die neuen Figuren echt schick und das System wird weiterentwickelt, was man von 40k ja nicht gerade behaupten kann).
für Leute die gern basteln Combat Zone oder Heavy Gear Blitz (mit beiden hat man einen Baukasten in das man jedes beliebige Setting protieren kann, Heavy Gear hat sogar einen Fahrzeugbaukasten mit dem man wirklich JEDEN Dreck zusammenbauen kann (z.B. ein fusionsgetriebenes BobbyCar mit Kohlefaserwanne, Uranpanzerung und miniaturisiertem Atomgeschütz).
Generell hapert es nicht an der Verfügbarkeit von Alternativen, sondern an der Faulheit der Spieler und den Unwillen sich auf was neues einzulassen (es könnte ja Spaß machen, außerdem müsste man Spieler suchen sowie neue Regeln lernen und das ist ja alles viel zu anstrengend).