40k Alrik III (Fast wie zu Hause)

Bitte nicht schlagen!

Erm, heute ist Weihnachten! Orthodoxes Weihnachten! 😉

Aber im Ernst, es tut mir echt Leid. Ich wollte zum katholischen Weihnachten eine großen Teil posten, nur leider habe ich die Worddatei auf dem ArbeitsPC in Salzburg vergessen. Ich dachte, ich hatte alles auf dem Laptop, aber denkste! Und da saß ich dann drei Wochen fest, weit weg von Salzburg und kam mir selber blöd vor.

Aber, (fast) pünktlich zu Weihnachten, ein wie versprochen etwas längerer Teil:




„Das Leben im Imperium scheint mir aber nicht sehr toll zu sein, so wie du es beschrieben hast.“, sagte Mik, nachdem Alrik mit seiner Erzählung fertig war.
„Aber es ist der einzige Weg für die Menschheit! Anders können wir in dieser Galaxis nicht überleben. Und ihr müsst versuchen zu verstehen. Das Imperium ist unglaublich riesig! Jede Welt ist anders. Es gibt tausende Welten, die seit undenkbaren Zeiten nur Frieden kennen. Und es gibt tausende Welten, die im Krieg sind. Das Imperium ist von Feinden umgeben und irgendwo ist immer Krieg. Und zu euerer Welt ist der Krieg auch unterwegs!“
„Aber wieso? Wieso kommt das Imperium zu uns? Und wieso kommen diese Außerirdischen, die… Tau, richtig? Warum lasst ihr uns nicht einfach in Frieden?“, fragte Hennek.
„Jeder Mensch, egal auf welcher Welt er lebt, ist Untertan des Heiligen Imperators! Es ist unsere Pflicht, euch in den Schoß des Imperiums zurückzuholen. Und die Tau? Wer weiß schon, was diese Xenos treibt? Wir wissen nur, dass sie ständig ihr Reich erweitern wollen. Oft locken sie ganze Welten mit süßen Lügen in die Falle und versklaven die Bevölkerung. Und genau das werden sie auch hier versuchen!“
„Alrik, hör mal, das ist alles zu viel für uns. Wir waren vor wenigen Stunden noch gefangen in… ich weiß ja selber nicht, was das für eine Einrichtung war! Und jetzt erzählst du uns von einer dunklen und grimmigen Galaxis.“, sagte Mik.
„Ich weiß. Aber wir dürfen hier keine Zeit verlieren! Dieser Stell hat mit den Xenos Kontakt. Wer weiß, wen sie schon alles korrumpiert haben!“
„Und was wollen wir jetzt machen?“, stellte Telk die Frage, auf die jeder gewartet hatte.
„Meine Mission lautet, Kontakt mit der Regierung dieses Landes herzustellen.“
„Mit der Regierung? Aber Stell arbeitet für die Regierung. Die Ergierung hat uns das angetan!“, entfuhr es Telk.
„Muss nicht sein! Es ist durchaus möglich, dass nur wenige in der Regierung davon wissen. Sonderabteilung Drei ist ein hochgeheimes Projekt.“, erwiderte Hennek.
„Dann haben wir vielleicht noch eine Chance.“, sagte Alrik.
Er hatte mit ansehen müssen, wie die Fähren seiner Freunde abgeschossen wurden. Der Erfolg seiner Mission, die Warnung der Eingeborenen vor den Tau und der Aufbau einer Widerstandsbewegung, hing nun von ihm ab. Alrik hatte sich geschworen, dieses Ziel im Namen seiner Freunde zu erreichen.
„Was passiert eigentlich, wenn die Tau die Regierung bereits unterwandert haben? Was passiert dann, wenn die Flotte des Imperiums hier eintrifft?“, fragte Mik.
Alriks Blick macht führte ihnen deutlich vor Augen, was ihre Welt im Falle einer Unterwanderung durch die Tau erwartete.
„Dann lass uns keine Zeit verlieren!“, sagte Hennek.
„Und wie sollen wir die Regierung warnen? Der ganze Wald wimmelt bestimmt bereits vor Stells Soldaten. Und dann diese Irren! Wenn ich nur an dieses kleine Mädchen denke!“, erwiderte Telk und steigerte sich immer mehr in Rage. „Macht von mir aus, was ihr wollt, aber ich tauche lieber unter! Soll doch dieser Weltraumheld hier die Welt retten.“
Alrik hatte seine Boltpistole so schnell aus dem Holster gerissen, dass niemand reagieren konnte. Er richtete die schwere Waffe auf Telk und entsicherte sie mit einer kleinen Bewegung seines Daumens. Ein deutliches Klicken war zu hören.
„Weißt du, was Feigheit vor dem Feind im Felde zur Folge hat?“, fragte er Telk ruhig.
„Was soll das heißen? Wir sind hier nicht in deiner Armee! Ich kann machen was ich will! Du hast mir nichts zu sagen!“, gab Telk von sich.
Er gab sich kämpferisch, aber man konnte sehen, dass seine Hände zitterten. Während er seinen Unmut verkündete, wanderte sein Blick zur Maschinenpistole, die in einer Entfernung von nur ein paar Metern lag. Hennek und Mik starrten die beiden fassungslos an. Keiner der beiden wagte es, auch nur laut zu atmen.
„Oh nein! Ihr seid keine Zivilisten! Ab sofort seid ihr drei Hilfsagente der Heiligen Inquisition. Und wenn euch die Sicherheit euerer eigenen Welt schon nicht motiviert, dann soll es die Tatsache sein, dass eine Befehlsverweigerung mir Exekution geahndet wird.“
„Leute! Seid doch nicht verrückt! Wir sind gerade diesem Irrenhaus entkommen!“, versuchte Mik die Situation zu entschärfen.
„Und wenn euch das noch nicht Motivation genug ist, dann seht es doch so: Ich bin euere einzige Chance, das hier zu überleben.“, sagte Alrik schließlich und senkte die Pistole. „Also, alle Fragen geklärt?“, fragte er und packte die Boltpistole wieder ins Holster.
„Äh, ja, ich denke schon.“, antwortete Hennek und Mik und Telk nickten zögerlich.
„Dann ist es ja gut. Jetzt lasst uns aufbrechen. Es ist schon wieder hell geworden.“
Sie überprüften ihre Ausrüstung und stellten fest, dass sie eigentlich keine nennenswerte Ausrüstung hatten. Bei ihrer Flucht hatten sie drei Maschinenpistolen erbeutet, aber nur mit jeweils einem Magazin. Alrik hatte zwar seine ganze Ausrüstung gefunden, aber sie hatten weder Proviant noch Trinkwasser. Außerdem war Hennen verletzt und Mit und Telk waren auch nicht in bester Verfassung.
„Was genau machen wir denn jetzt?“, wollte Mik wissen.
„Wir müssen zuerst aus diesem Wald herauskommen. Weiß jemand von euch, wo wir hier sind?“
„Ja, also ungefähr weiß ich es.“, antwortet Hennek. „Die nächste Stadt ist gut dreißig Kilometer südlich von hier.“
„Hm, wir sind gestern ziemlich weit gelaufen. Aber ich denke, wenn wir jetzt einfach nach Süden gehen, kommen wir irgendwann in belebtere Gegenden. Aber wir müssen vorsichtig vorgehen. Ich glaube, dass ihr Recht habt und wir gesucht werden.“
Sie schütteten Erde auf die Feuerstelle und brachen auf.
Als sie eine gute Stunde durch den Wald gegangen waren, wandte Alrik sich an Hennek. Er ließ dafür Mik und Telk ein stück vorangehen, damit sie ihre Unterhaltung nicht mitanhören konnten.
„Hör zu, Hennek, du bist doch Wachmann. Du weißt, was diese beiden für eine Gefahr darstellen.“
„Mik und Telk? Alrik, ich weiß, wir haben gestern eine Menge furchtbarer Sachen gesehen. Aber die meisten Gefangenen in der Anstalt waren harmlos! Und ich glaube, diese beiden sind es auch. Ich finde, du übertreibst ein wenig. Wir müssen uns vertrauen, wenn wir das hier überstehen wollen.“, flüsterte Hennek zurück.
„Es geht nicht darum, was sie können. Ich glaube auch, dass sie uns nicht schaden wollen, auch wenn ich mir bei Telk nicht so sicher bin. Es geht darum, woher sie ihre Kräfte beziehen! Das ist die Gefahr und sie haben keine Ausbildung genossen. Wenn du etwas Komisches siehst, sag mir sofort Bescheid. Und wenn etwas wirklich faul ist, dann zögere nicht, sofort zu schießen!“
„Ich… ich kann es nicht versprechen. Sie haben mich immerhin gerettet.“, sagte Telk nach kurzem Zögern.
„Bleib wenigstens wachsam. Unser Leben und die Sicherheit dieser Welt kann davon abhängen.“, bat Alrik ihn und beschleunigte wieder seine Schritte.
So gingen sie eine Zeit lang durch den Wald. Dabei schwiegen sie die meiste Zeit über und nur Telk äußerte gelegentlich seinen Unmut und fluchte.
„Ich verstehe dich einfach nicht! Deine ganze Welt ist in Gefahr und du jammerst hier herum!“, reichte es Alrik schließlich.
„Woher soll ich wissen, dass es stimmt? Die Anstalt war schließlich voller Verrückter!“, gab Telk bissig zurück.
„Wenn du gesehen hättest, was ich gesehen habe! Ich habe die Orks gesehen, und die Tyraniden! Und den Großen Feind. Und das sind nur einige der Feinde der Menschheit. Wenn meine Welt in Gefahr wäre, würde ich mich auch mit bloßen Händen auf die Feinde werfen!“
„Es stimmt. Ich habe es auch gesehen.“, sagte Mik. „Die Welt ist voller Monster. Ich will nicht, dass meine Visionen wahr werden. Ich bin wahrscheinlich keine große Hilfe, aber ich werde alles tun, um unsere Welt zu retten.“
„Oh, noch so ein Weltenretter!“, spöttelte Telk.
„Du hast ja keine Ahnung! Ich habe Visionen von Alrik gehabt. Wenn diese Tau nur ein Zehntel so schlimm sind, wie die Monster, mit denen es Alrik zu tun hatte, sind wir alle ganz schön in der Tinte.“, verteidigte Mik sich.
„Ist ja schon gut.“, gab Telk sich geschlagen.
Für eine Weile herrschte wieder Stille.
„Was genau könnt ihr beiden eigentlich?“, fragte Alrik nach kurzer Zeit. „Ein Psioniker hat mir einmal erklärt, dass jeder Psioniker irgendein besonderes Fachgebiet hat.“
„Also ich kann eigentlich nichts Besonderes. Ich kann halt Sachen bewegen, Und Leute wegstoßen.“, antwortete Telk als erster. „Mit diesem Halsband ging es zwar so gut wie gar nicht, aber ich glaube, jetzt kann ich es wieder.“
„Oh, das wird sicher nützlich sein, falls wir mal in einer Schlange stehen müssen.“, lachte Mik auf.
„Und was kannst du?“, wollte Alrik wissen.
„Das habe ich doch schon gesagt. Ich habe manchmal Visionen. Aber ich kann das nicht so wie Telk steuern. Meistens träume ich es. Und ganz selten sehe ich etwas, wenn ich wach bin.“
Plötzlich blieb Mik wie angewurzelt stehen. Er ließ die Maschinenpistole aus seinen Händen gleiten und stürzte wie ein gefällter Baum zu Boden.
Als er wieder zu sich kam, sah er die besorgten Gesichter seiner Begleiter.
“Was ist passiert?“, fragte er völlig entkräftet.
„Das wollten wir dich fragen.“, antwortete Alrik.
Mik fiel auf, dass Alrik die Hand am Griff seiner Pistole hielt.
„Du bist plötzlich umgefallen und hast angefangen, wirres Zeug zu reden.“, erklärte Telk.
„Was habe ich denn gesagt?“, wunderte Mik sich. Er konnte sich an keine Vision erinnern.
„Ganz komische Sachen. Irgendwas von Sklaven und Meistern. Und von Dingen, die angeblich schlimmer als Dämonen sind. Und dann hast du nur noch Feuermann gesagt. Immer wieder dasselbe Wort. Feuermann, Feuermann.“
„Ich kann mich echt nicht daran erinnern.“, sagte Mik und richtete sich auf.
„Ruhe!“, sagte Alrik plötzlich und entsicherte das Lasergewehr.
„Was ist?“, flüsterte Hellek und entsicherte seine Waffe ebenfalls.
„Ich habe gesagt Ruhe!“, zischte Alrik und sah sich angespannt um.
Dann hörte er es wieder. Ein Ast knackte und Laub raschelte.
„Los, in Deckung!“, befahl er und stellte sich hinter einen Baum. Die anderen taten es ihm sofort nach.
Der Wald war an dieser Stelle ziemlich licht und es gab viel Platz zwischen den Bäumen. Der Boden war von Laub bedeckt und sie konnte hören, dass jemand sich in ihre Richtung bewegte. Aber das hieß auch, dass man sie ebenfalls gehört hatte.
Alrik lugte hinter dem Baum hervor und schalt sich selber in Gedanken. Wer weiß, wie lange sie schon verfolgt wurden! Er war unachtsam geworden.
Dann konnte er auch schon die Verfolger sehen. Zwei Gestalten kamen durch den Wald auf sie zu. Und sie gaben sich nicht die geringste Mühe, unauffällig zu sein. Als sie auf ungefähr zwanzig Meter heran gekommen waren, konnte Alrik deutlich die Details erkennen.
Es waren zwei Männer. Beide in den Overalls, die die Gefangenen in der Anstalt getragen hatten. Der eine wirkte völlig ausgelaugt und erschöpft. Und der Anzug des anderen war an mehreren Stellen verbrannt. Dafür schien er selber gut gelaunt und bei Kräften zu sein. Eine Zigarette glomm in seinem Mundwinkel.
„Hey, wo sind sie denn? Ich habe sie doch gerade noch gehört!“, fragte der Mann im verbrannten Overall laut.
„Ich weiß es nicht. Warum hast du mich mitgenommen? Ich habe Kopfschmerzen! Er hat gesagt, dass sie weggehen. Warum gehen sie nicht weg?“, sagte der andere und griff sich an den Kopf.
„Ach, halt dein Maul! Dein Jammern geht mir schon den ganzen Tag auf die Nerven!“
Alrik wusste nicht, was er davon zu halten hatte, aber er nahm die beiden lieber ins Visier.
„Hey, wo seid ihr? Ich weiß, dass ihr irgendwo hier seid. Kommt raus!“, schrie der eine plötzlich.
Alrik wog die Gefahren ab und entschied sich schließlich dafür, in Deckung zu bleiben. Diese beiden konnte alles Mögliche vorhaben. Und wenn sie still blieben, gingen sie vielleicht weiter.
„Sie sind da! Hinter den Bäumen!“, sagte der Mann, der anscheinend unter Kopfschmerzen litt und zeigte genau auf Alrik.
„So, sind sie das?“, sagte der andere amüsiert und schnippte seine Zigarette in hohem Bogen davon.
Dann stieß er mit der Faust in Alriks Richtung und eine grelle Stichflamme schoss auf den Baum zu.
Alrik konnte gerade noch zur Seite hechten und sich in Sicherheit bringen. Der Baum, hinter dem er sich versteckt hatte, stand lichterloh in Flammen.
„Feuer! Knallt sie ab!“, schrie er und drückte den Abzug durch.
Zum trockenen Knistern seines Hochenergielasergewehres gesellte sich das Knattern der Maschinenpistolen. Laserstrahlen setzten das Laub in Brand und ließen Äste explodieren. Die Kugeln schlugen in Bäume und ließen Rinde abplatzen.
Doch der Angreifer hatte sich auch in Deckung geworfen. Er hastete von Baum zu Baum und warf Flammen um sich. Schon bald standen mehrere Bäume in Flammen.
Der andere, der mit den Kopfschmerzen, machte jedoch keine Anstalten, in Deckung zu gehen. Er stand einfach mit verwirrtem Gesichtsausdruck da, bis er von einer Kugel getroffen wurde. Dann sackte er langsam an einem Baum zusammen und rührte sich nicht mehr.
Sein Begleiter wurde dafür umso aggressiver.
„Danke! Ich dachte schon, ich muss den mein Leben lang ertragen!“, schrie er, und warf einen Ball aus Flammen nach ihnen.
Die Feuerkugel platze über ihren Köpfen und brennende Zweige regneten auf sie herab.
„Los, auseinander! Kreist ihn ein!“, schrie Alrik und hastete zum nächsten Baum.
Er gab ein paar Schüsse ab und sprang weiter, als es wieder Feuer regnete. Vor ihm schoss eine Flammenwand in die Höhe und er musste zurückweichen. Das Feuer brannte so grell, dass er sich die Hand vor Augen halten musste. Die Glut versengte sein Gesicht und er konnte kaum atmen.
Durch die Flammenzungen und Rauchschwaden konnte er sehen, wie der der unheimliche Angreifer zu seiner Linken auftauchte. Eine knisternde Korona umspielte seinen Kopf. Es sah aus, als würde sein Haar in Flammen stehen. Flammenzungen schossen immer wieder aus seinen Händen. Und Alrik konnte auch sehen, dass der Angreifer geradewegs auf Telk zuging. Er hob triumphierend seine Arme und zwei brennende Kugeln erschienen in seinen Handflächen. Talk stand völlig erstarrt da und starrt mit vor Schreck geweiteten Augen auf das Feuer in den Händen des fremden Psionikers. Seine Waffe schien er völlig vergessen zu haben.
Bevor die Flammen Telk treffen konnten, sprang Hennek aus seiner Deckung. Er war nur zehn Meter vom Angreifer entfernt und konnte praktisch nicht verfehlen. Er drückte ab und leerte das Magazin in einem langen Feuerstoß. Doch im selben Augenblick geschah etwas Unfassbares. Der Psioniker wirbelt unmenschlich schnell herum und das Feuer in seinen Händen erlosch. Dafür weitete sich die Flammenkorona aus und sein ganzer Körper wurde von ihr umhüllt. Er glühte weiß. Das Laub in einem Meter Umkreis verdampfte einfach und alles in drei Metern Umkreis ging in Flammen auf. Alrik konnte die gewaltige Hitze seiner Aura sogar durch die Flammenwand hindurch spüren. Die Kugeln aus Henneks Waffe trafen auf den Energieschild und verglühten in kleinen Explosionen.
Der Angreifer lachte auf und wieder umspielten Flammen seine Hände.
„Habt ihr wirklich geglaubt, Kugeln könnten mich aufhalten?“, schrie er und warf eine Feuerkugel nach Telk.
Dieser konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken und ein weiterer Baum fing Feuer. Alrik nutzte die Ablenkung und zielte auf den Psioniker.
„Kugeln nicht, aber das hier bestimmt!“, sagte er und drückte ab.
Der Laserstrahl, deutlich sichtbar durch den ganzen Rauch, traf den Angreifer in die linke Schulter und schlug einfach durch. Dabei wurde ein großer Teil der Schulter verkohlt und der linke Arm des Psionikers hing nun kraftlos an einigen Fleischfetzen herab. Er kreischte vor Schmerz und wirbelte herum. Noch aus der Bewegung warf er eine Daumennagel große, weiß glühende Kugel nach Alrik. Sie traf den Baum hinter ihm und ließ den Stamm einfach explodieren. Brennende Splitter schossen umher und nur Alriks schwere Gefechtsrüstung rettete ihm das Leben. Das unter Drittel des Baumes war einfach verschwunden und der obere Teil stürzte krachend herab.
Ein dicker Ast traf Alrik und riss ihn zu Boden. Der Schlag war so heftig, dass Alrik kurz das Bewusstsein verlor. Als er wieder zu sich kam, spürte er, wie der schwere Ast ihn zu Boden drückte. Sein linker Arm war unter einem Teil des Baumstammes eingeklemmt. Er spürte auch, dass sich etwas Hartes in seinen Bauch drückte. Alrik war beim Sturz auf dem Lasergewehr gelandet.
Der Psioniker stand nun vor ihm und atmete schwer. Sein Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt. Er schein wahnsinnige Schmerzen zu haben, doch seine Augen verrieten, dass es ihn momentan wenig kümmerte.
„Dafür wirst du leiden, du Schwein!“, schrie er Alrik an. „Ich werde dich ganz langsam braten!“
Seine rechte Hand war immer noch von Flammen umgeben. Doch dieses verwandelten sich nun von einer knisternden, zuckenden Flammenzunge zum blauen, dröhnenden Strahl eines Bunsenbrenners.
Doch bevor er Alrik damit zur Leibe rücken konnte, wurde er plötzlich in die Luft gehoben.
Telk stand noch immer da, wo Alrik ihn zuletzt gesehen hatte. Er hatte seine Waffe nun fallen gelassen und streckte seine Arme nach dem Feuerpsioniker aus. Mit seinen Kräften hielt er ihn in der Luft und warf ihn gegen einen Baum.
Der Aufprall war so heftig, dass der versehrte Arm des Psionikers nun endgültig abriss und davon flog. Aber er stand wieder auf. Blutverschmiert, aber noch immer grinsend, zielte er mit seiner Hand auf Telk.
„Ihr werdet hier alle sterben! Glaubt ihr wirklich, ihr könnt ihm entkommen?“, sagte er und Blut schäumte in seinen Mundwinkeln. Der Aufprall gegen den Baum hatte anscheinend einige innere Verletzungen zur Folge.
Ein lautes Donnern unterbrach ihn und seine Brust explodierte förmlich. Ein zweites Krachen folgte und sein Kopf verschwand in einem roten Sprühnebel und einem Regen aus Knochensplittern. Der enthauptete Leichnam kippte zu Seite und nur das Knistern des um sie herum wütenden Feuers war zu hören.
Telk fing an zu zittern und übergab sich. Mik tauchte hinter einem Baum auf und versuchte ihm zu helfen. Hennek eilte zu Alrik und half ihm, den Ast wegzustemmen.
„Scheiße, was war das?“, fragte er, als Alrik wieder auf die Beine kam.
„Das, wovor ich euch gewarnt habe! Ein wilder Psioniker!“, sagte Alrik tastete sich ab.
Er schien unverletzt zu sein, auch wenn sein schmerzender Körper etwas anderes behauptete.
„Nein, ich meine, was ihn da erwischt hat. Das war abartig!“, sagte Hennek.
Sein Blick glitt zur Boltpistole, die Alrik in seiner Hand hielt. Eine dünne Rauchfahne kräuselte sich immer noch um den Lauf.
„Das? Das ist eine Boltpistole. Der beste Weg die Gerechtigkeit des Imperators unter seine Feinde zu bringen.“, sagte Alrik und ging zu Telk und Mik, um nach ihnen zu sehen.
Noch nie war er so froh, dass er als Inquisitionsgardist eine Boltpistole erhalten hatte. Boltwaffen verschossen reaktive Explosivgeschosse, die Millisekunden nach dem Eindringen in ein Ziel explodierten. Bei ungepanzerten Zielen war die Wirkung verheerend und man konnte damit sogar die Rüstung eines Space Marines durchdringen. Natürlich vorausgesetzt, man traf an der richtigen Stelle. Aber noch wichtiger war die psychologische Wirkung dieser Waffe. Sicher, eine Laserwaffe war effektiv und auch beeindruckend, aber nichts wirkte demoralisierender, als der Anblick der eigenen Kameraden, die von einfachen Handfeuerwaffen in Stücke gerissen wurden.
„Ist jemand verletzt?“, fragte Alrik besorgt.
Der Angriff hatte ihn völlig überraschend getroffen. Er hatte mir Soldaten gerechnet. Sogar mit Tau. Er war sogar auf Psioniker vorbereitet, die mittels Telekinese Steine nach ihnen warfen, wie bei ihrem Ausbruch aus der Anstalt. Doch diese menschliche Fackel hatte ihn einfach überrascht. Damit konnte er nicht rechnen.
„Nein, alles in Ordnung.“, antwortete Mik für alle. „Aber ich glaube, ich habe mir die Augenbrauen verbrannt.“, sagte er und betastete sein Gesicht.
Telk kam wieder hoch und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund.
„Ich habe gestern ja viel gesehen… aber… mein Gott, sein Kopf ist einfach geplatzt!“, sagte er und starrte auf den verstümmelten Leichnam des Angreifers.
„Glaubst du jetzt, dass ich nicht von euere Welt stamme?“, fragte Alrik.
„Ja, verdammt noch mal ja! So etwas gibt es bei uns nicht. Ein Raketenwerfer vielleicht… aber das ist eine Pistole! Meine Fresse, damit kann man wahrscheinlich einen Panzer in die Luft jagen!“
„Sicher! Wenn man richtig trifft.“, sagte Alrik.
„Still! Habt ihr das gehört?“, unterbrach Mik sie.
Sie schauten sich verwirrt um und dann hörten sie es auch. Ein deutliches Stöhnen. Alrik lief mit dem Lasergewehr im Anschlag auf die Quelle des Geräuschs zu und die anderen folgten ihm.
Den Ursprung des Stöhnens hatten sie schnell gefunden. Der Begleiter des Feuerprsionikers lag noch immer dort an einen Baum gelehnt, wo die Kugeln in getroffen hatte. Sein Overall war dunkel vor Blut. Mehrere Kugeln hatten ihn in Brust und Bauch erwischt. Den blutigen Bläschen um seinen Mund nach, nahm Alrik an, musste seine Lunge getroffen worden sein. Er lag in seinen letzten Atemzügen.
„Er versucht etwas zu sagen.“, flüsterte Hennek.
„Wieso jagt ihr uns? Verstehst du mich? Wieso habt ihr uns gejagt?“, fragte Alrik drohend und richtete den Lauf des Lasergewehrs auf den Sterbenden.
„Danke… danke euch…“, flüsterte dieser kaum hörbar. Er hustete immer wieder und bei jedem Husten kam ein Schwall Blut aus seinem Mund. „Ich wollte es… selber tun. Schon oft… aber sie… sie haben mich nicht gelassen… sie kommen!“, sagte er und dann kippte sein Kopf zur Seite.
Er atmete nicht mehr.
„Was zum Teufel war das jetzt?“, wollte Telk wissen.
Plötzlich ging ein Ruck durch den Körper des Toten. Er zitterte wie bei einem epileptischen Anfall. Sie sprangen entsetzt zurück und Alrik schoss intuitiv. Der Laserstrahl traf den zuckenden Körper, schien aber bis auf ein rauchendes Loch keinerlei Wirkung zu haben. Dann ging alles sehr schnell. Die Haut des Toten platze an mehreren Stellen auf und der Körper richtete sich auf. Es war, als hob ein unsichtbarer Marionettenspieler seine zu Boden gefallen Puppe auf. Mit einem ekelhaften reißenden Geräusch riss der Brustkorb auf und dann der Bauch. Ein Loch entstand im immer noch zuckenden Körper und vergrößerte sich. Es wurde immer größer und hatte innerhalb von Sekunden einen Durchmesser von einem Meter erreicht. Der Körper des Toten wurde dabei völlig deformiert. Ein Arm hing oben, de Kopf hing an der Seite. Vor ihnen schwebte jetzt ein Ring aus blutigem Fleisch und die Gliedmaßen zuckten noch immer.
„Was zum…“, keuchte Hennek fassungslos.
Mik schrie und wich zurück.
Aus den blutigen Fleischfetzen schossen plötzlich Blutfontänen. Das Blut floss aber nicht zu Boden, sondern bildete eine undurchsichtige Membran im Ring aus Fleisch. Erst als ein langer und dünner Tentakel aus dem Blutfilm brach, schrie auch Alrik.
„Weg hier! Schell!“, schrie er und stieß Telk und Mik an.
Sie liefen los und Alrik musste den vor Entsetzen gelähmten Mik hinter sich her schleifen. Hinter ihnen erklangen noch mehr Geräusche. Es klang, als würde sich etwas durch den Blutfilm kämpfen. Etwas Großes!
Mik riskierte einen Blick nach hinten und kreischte hysterisch auf. Er stolperte, fiel und blieb entsetzlich heulend liegen. Die anderen blieben stehen. Zunächst, um ihm aufzuhelfen, doch dann blickten sie auch in Richtung der furchtbaren Geräusche.
Was Alrik da sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
Ein großes, fleischiges etwas kam aus dem Fleischring. Es war mit dem Blut des Toten bedeckt und Alrik konnte nicht viel außer einer feisten fleischfarbenen Kugel und Tentakeln ausmachen. Viele Tentakel! Dann war das Wesen vollends aus dem Ring und schwebte in einigen Zentimetern über dem Boden. Es schüttelte sich wie ein nasser Hund und Blut spritze.
Das Wesen war ein runder Fleischsack, von ungefähr anderthalb Metern Durchmesser. Zwei kleine, graue Beutel, möglicherweise Kiemen, hingen an seinen Seiten und pumpten wie zwei Blasebälge. Unter dieser Fleischkugel hingen zahlreiche dünne, lange Tentakel. Es hatte keine erkennbaren Sinnesorgane, aber Alrik war sich sicher, dass es sie gerade anstarrte.
„Los, weg hier!“, sagte er und ging einen Schritt rückwärts.
Doch niemand folgte ihm! Mik, Telk und Hennek standen einfach da und blickten gebannt auf das entsetzliche Wesen. Hinter der Kreatur sackte das, was von dem toten Begleiter des Feuerprsionikers übrig geblieben war, mit einem widerlichen Klatschen zu Boden. Doch nicht einmal das rief irgendeine Reaktion bei ihnen aus.
„Was ist? Lauft!“, befahl Alrik und rüttelte an Mik Schulter.
Dann drehten sich die drei zu ihm um. Irgendetwas stimmte hier nicht! In ihren Augen sah er wildes Entsetzen, eine fast schon tierhafte Panik, doch ihre Gesichter waren regungslos.
„Was ist mit euch? Wir müssen hier weg!“, schrie Alrik sie an.
Doch sie reagierten nicht. Die Kreatur schwebte noch immer an Ort und Stelle, doch ihre Tentakel peitschten nun wild umher. Alrik spürte ein Art leichten Druck auf die Schläfen. Der Druck wurde stärker, bis er schließlich schmerzte. Doch dann sah Alrik plötzlich eine seltsame, humanoide Gestalt. Sie war groß, hager und eindeutig nicht menschlich. Die Hände und Füße endeten in Krallen und der breite Mund war voller kleiner, spitzer Zähne. Die Haut war weiß und fast durchsichtig. Das Wesen hatte keinerlei Behaarung und auch keine Geschlechtsmerkmale. Alrik sah es nur ganz kurz aufflimmern. Er war sich nicht sicher, ob es mit diesem Wesen, das vor ihm über dem blutigen Haufen Fleisch schwebte, zu tun hatte, aber der Kopfschmerz verschwand.
Dafür peitschten die Tentakel der Kreatur immer hektischer hin und her. Ohne ein Wort zu sagen schlug Mik plötzlich nach ihm. Panik sprach aus seinen Augen und Tränen rollten über seine Wangen, doch sein Gesicht zeigte noch immer keinerlei Ausdruck. Der Schlag kam unerwartet schell, aber Alrik konnte ihn gerade noch mit dem Unterarm abfangen. Doch dann musste er einen Angriff Telks abwehren. Hennek trat auch nach ihm.
Alrik tauchte unter den zugreifenden Händen Miks und Telks hindurch und stieß Hennek zu Boden. Dann trat er nach hinten in Mik Magengrube, wirbelte herum und schickte Telk mit einem Fußfeger zu Boden.
Sofort danach nahm Alrik eine Kampfstellung ein und brachte einige Schritt Abstand zwischen sich und seinen Begleitern.
„Was soll das?“, fragte er und sein Blick wandere hektisch zwischen ihnen und dem Monster.
Die drei richteten sich wieder auf und kamen auf ihn zu. Dabei bewegten sie sich nicht etwas langsam und ungelenkig. Was auch immer mit ihnen geschehen war, ihre Fähigkeit zu Kämpfen hatte es offensichtlich nicht beeinträchtigt.
Alrik hatte keine Zeit zu verlieren. Er riss das Lasergewehr hoch und legte auf die schwebende Fleischkugel an. Im selben Augenblick stürzten sich seine drei Begleiter auf ihn und der Schuss ging weit daneben. Sie gingen alle vier zu Boden und rollten herum. Dabei schlugen die drei auf Alrik ein. Doch seine Rüstung schützte ihn und seine Nahkampfausbildung ermöglichte es ihm, sie abzuschütteln. Er kam auf die Beine, verpasste Mik, der sich gerade ebenfalls aufrichtete, einen schnellen, geraden Tritt und legte wieder an.
Doch Hennek warf sich wieder auf ihn und zerrte an seiner Waffe. Sie kämpften darum und Arik gewann schnell die Oberhand. Was auch immer das Wesen mit seinen Begleitern gemacht hatte, es hatte ihnen keine zusätzlichen Kräfte verliehen. Alrik stieß Hennek davon, doch dieser wollte das Gewehr einfach nicht loslassen und das Energiekabel, welches das Gewehr mit dem Tornister verband, löste sich. Das Lasergewehr flog davon. Und Hennek ebenfalls.
Alrik riss die Boldpistole aus dem Holster und blickte sich schnell nach weiteren Angreifern um. Mik krümmte sich am Boden und Telk lag regungslos da. Alrik hatte ihn beim Gerangel auf dem Boden mit dem Ellenbogen an der Schläfe erwischt.
Aber Hennek stand jetzt zwischen ihm und der abscheulichen Kreatur. Und er hielt eine Maschinenpistole in den Händen.
„Lass sie fallen!“, sagte Alrik langsam. Er konnte das Ungeheuer nicht richtige sehen, Hennek blockierte seine Sichtlinie.
Henne hob die Waffe und ein deutliches Klicken war zu hören, als er eine Patrone in die Ladekammer jagte. Alrik schien es, als würde alles in Zeitlupe ablaufen. Langsam, unendlich langsam hob sich der schwarze Lauf von Henneks Waffe. Sein Gesicht blieb dabei immer noch ausdruckslos. Doch Alrik konnte in Henneks Augen sehen. Und er konnte darin lesen, was er zu tun hatte. Seine durch die Ausbildung und die vielen Kämpfe geschulten Reflexe waren deutlich schneller als die eines einfachen Wachsoldaten.
Er drückte ab und Hennek ging zu Boden. Alrik hatten nun ein freies Schussfeld und leerte das Magazin in die fremdartige Kreatur. Alle sieben Boltpatronen fanden ihr Ziel. Sie drangen in das rosige Fleisch ein und rissen es in Fetzen. Faustgroße Brocken wurden aus den Fleischsack herausgerissen. Die Kreatur zuckte wild und sank zu Boden. Dann fiel sie in sich zusammen. Sie fing an, von innen zu glühen und verbrannte innerhalb von Sekunden vollständig. Es blieb nicht einmal Asche übrig. Sogar das Laub wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen. Es war, als wäre sie nie dagewesen.


General Shahto stand in einer provisorischen Kommandozentrale und betrachtete die Bilder des Schlachtfeldes, welches sich über die gesamte Ebene vor ihm erstreckte. Zufrieden blickte er auf Bilder von zerstören Panzern, verbrannten Gebäuden und aufgegebener Ausrüstung.
Die Schlacht war gewonnen. Am Horizont konnte er zahlreiche Rauchsäulen erkennen. Die Hafenstadt Port Vergo stand in Flammen und das Invasionscorps der Bythlände, einer der großen der zahlreichen Nationen, in die die Bewohner dieses Planeten gespalten waren, war vollständig vernichtet. Es gab mehrere Tausend Gefangene.
Entspannt griff er nach einer Tasse mit einem heißen Getränk die ihm sein Adjutant reichte und bemerkte zufrieden die ehrfürchtigen Blicke der anwesenden Menschen. Die Gyleaner, ihre Verbündteten auf diesem Planeten, behandelten die Tau mit fast schon kriecherischer Ehrerbietung und Bewunderung, aber ihre Soldaten hatten in den vergangenen Tagen gar nicht mal so schlecht gekämpft und deswegen duldete General Shas’o Viorla Shahto die hochrangigen Offiziere der Gyleeschen Kaiserlicher Truppen in seiner Kommandozentrale.
Während er einen genüsslichen Schluck aus der Tasse nahm, dachte er noch ein Mal über ihre momentane Lage nach.
Die Tau hatten schon einige Zeit vor der Landung seiner Truppen Kontakt zu den Oberhäuptern der Stämme der Menschen auf dieser Welt hergestellt. Und eine friedliche Assimilation in das Sternenreich der Tau schien zum greifen nahe. Doch dann geschah etwas Unvorhergesehenes. Die Tau hatten damit gerechnet, dass das Imperium der Menschheit eingreifen würde, sobald der Warpsturm abflaut. Doch eine kleine Imperiale Flotte war durch den Sturm geschlüpft. Dabei waren sie der Hauptflotte Shahtos zuvorgekommen. Es war ihnen sogar gelungen, einige Agenten auf die Oberfläche zu bringen und Erkundungsflotte der Tau herbe Verluste beizubringen. Vielleicht hing die Ermordung zweier Botschafter der Tau mit ihren Aktivitäten zusammen. Auf jeden Fall schienen die geheimen Bemühungen der Tau entlarvt worden zu sein.
Kaiser Markus der Dritte, das Oberhaupt der Gyleeschen Nation, sah in der Ermordung des Tau Botschafters eine Bedrohung seiner Person und eine persönliche Beleidigung. Immerhin war der Botschafter von bythländischen Kommandos in seinem eigenen Palast umgebracht worden. Noch bevor die Hauptstreitmacht der Tau eintreffen konnte, hatte er einen Krieg ausgerufen, um Vergeltung für diesen feigen Anschlag zu üben und den Planeten für die Ankunft der Tau vorzubereiten.
Die Analytiker aus Shahtos Stab hielten seine Aktionen zwar für überstürzt und lagen dem General mit ständig mit Schadensschätzungen in den Ohren, aber insgeheim freute sich Schahto über die Gelegenheit, Truppen in eine Schlacht zu führen. Auch wenn die Wirtschaft des Planeten durch die Kampfhandlungen Schaden nehmen würde, für das Höhere Wohl mussten manchmal Opfer gebracht werden.
Es gab zwei wichtige Gründe für ihn, diesen Krieg zu begrüßen: Bei dem niedrigen Entwicklungsstand der Einheimischen rechnete er mit einem raschen und verlustarmen Feldzug. Die würde seine Truppen in Form halten und den Eingeborenen andererseits die ganze Macht der Tau vor Augen führen. Damit würden sämtliche Rebellionsversuche im Keim erstickt werden.
Der bisherige Verlauf des Krieges bestätigte seine Vermutung. Gleich am ersten Tag der Kampfhandlugen führte das Gyleesche Imperium mehrere blitzartige Vorstöße in benachbarte Staaten. Diese waren dem riesigen Kaiserreich unterlegen und ergaben sich einigen kurzen, aber heftigen Kämpfen. Die anderen benachbarten Staaten auf dem Kontinent schlossen sich sofort der Allianz um Gylea an, um nicht ebenfalls das Opfer der riesigen Heere des Kaisers zu werden. Natürlich konnten diese Angriffe nur deshalb so erfolgreich durchgeführt werden, weil sie von einigen Kriegern der Tau Feuerkaste unterstützt wurden. Sie setzten sich aus der Leibwache der Botschafter und einigen Krigern in Geist Kampfanzügen, die auf Kommandounternehmen spezialisiert waren. Diese Scouttruppen führten einige strategische Missionen aus und ebneten den Truppen des Kaisers den Weg. Sie hatten Kommandozentralen und Regierungseinrichtungen angegriffen, die feindlichen Armeen führungslos gemacht und die Bevölkerung ins Chaos gestürzt.
Bei diesen Kommandounternehmen hatte sich besonders der Anführer der Geist Scouttruppen, Sahs’vre Kaisette, hervorgetan. Nur der Angriff auf die Regierung der Sattel-Ho-Union war kein vollständiger Erfolg gewesen. Ein völlig unerwartet aufgetauchter Trupp Space Marines hatte den Angriff abgewehrt und einige Tote unter Kaisettes Truppen gefordert. Dies waren die ersten Verluste der Tau in diesem Krieg. Doch Shahto gab Kaisette keine Schuld daran. Niemand hätte vorhersehen können, dass unter den Agenten des Imperiums auch Space Marines waren. Kaisette allerdings hatte Rache geschworen.
Als Shahto mit seiner Flotte eintraf, tobte der Krieg bereits seit vier Tagen. Er hatte sofort, nachdem die Flotte das System erreicht hatte, die Landung angeordnet. Doch die Imperialen waren ihm in einem gewagten Manöver zuvorgekommen und konnten ihre Truppen auf dem anderen Kontinent absetzen.
Als Reaktion auf die Angriffe de Gyleaner hatte Bythland ein starkes Cops ausgesandt. Luftlandetruppen hatten Port Vergo eingenommen und einen Brückenkopf errichtet. Dem Invasionscorps der Bythländer war es gelungen, den Angriff der kaiserlichen Truppen zurückzuschlagen. Sie waren dabei, die Stadt zu befestigen und als Basis für ihre Operationen gegen den Kaiser auszubauen, als Shahto den Planeten erreichte.
Die Lage erforderte sofortiges Eingreifen und Shahto übernahm das Kommando. Offiziell hatte natürlich der Kaiser den Oberbefehl über die Truppen, aber Shahto beriet ihn. Dieser Mensch hatte es sogar gewagt, Bedenken zu äußern, dass die Tau die Menschen als Kanonenfutter gebrauchen würde. General Shahto hätte am liebsten genau das getan, aber die strategische Situation erlaubte keine solche Verschwendung. Der Kaiser hatte sich erst beruhigt, als er gesehen hatte, dass die Tau ebenfalls an vorderster Front mitkämpften. Die Anwesenheit menschlicher Hilfstruppen von anderen Welten hatte ebenfalls dazu beigetragen, sein Vertrauen in die Tau zu stärken.
General Shahto hatte die Truppen des Kaisers die Hafenstadt umzingeln lassen und die Bythländer auf ganzer Front in Kämpfe verwickelt. Er war gezwungen, alles auf einen entscheidenden Angriff zu setzen, denn die Aufklärung zeigte, dass weitere Truppen als Verstärkung von Bythland aus unterwegs waren. Die Bythländer und Gyleaner kämpften zwar verbissen um die Stadt, aber keine der Seiten konnte die Oberhand gewinn. Dann stieß Shahto zu. Drei volle Jagdkader griffen die Linien der Bythländer an. Die Kroot verbreiteten Angst und Schrecken unter den Menschen und die meschlichen Hilfstruppen der Tau hoben die Moral der Gyleaner.
Die Soldaten der bythländischen Armee waren vom Eintreffen des unbekannten Gegners völlig überrascht worden. Der Anblick der überlegenen Technologie und die gewaltige Feurkraft war zuviel für die Männer, die nichts anderes, als einen gewöhnlichen Konflikt erwarteten. Als sie mit ansehen mussten, wie Kroot Krieger ihre Kameraden abschlachteten und die noch warmen Leichen verschlangen, wie Kriger in Geist Tarnanzügen aus dem Nichts aufrauchen und ganze Züge auslöschte, wie Panzer durch den Massebeschleunigerbeschuss wie Kerzen in Flammen aufgingen, wie Tau Antigravpanzer über jedes Hindernis schwebten und wie Krisis Kampfanzüge mitten in ihren Reihen landeten, brach ihr Widerstand innerhalb kürzester Zeit. Die meisten ergaben sich einfach.
Die Verluste standen in keinem Verhältnis zueinander. Über zwei Tausend Menschen waren innerhalb dieses Tages gefallen und fast zwölf Tausend hatten sich ergeben. Die Schlacht war gewonnen und das bythländische Expeditionscorps hatte einfach aufgehört zu existieren. Vor kurzem hatte Shahto die Meldung erhalten, dass die letzten Widerstandsnester beseitigt worden waren und seine Truppen die Stadt erobert hatten.
Das Satellitenbild zeigte, dass die großen Transportschiffe und deren Eskorten umgekehrt hatten und auf dem Rückweg nach Bythland waren. Shahto wusste, dass nicht viele es schaffen würden. Seine Bomberstaffeln waren schon unterwegs. Auch hier wollte er eine ähnliche Taktik wie bei Port Vergo verfolgen. Die Flugzeuge der Gyleaner sollten die Abwehr bis an ihre Grenzen belasten und dann würden die Jäger und Jagddrohen der Tau der Flotte den Rest geben.
Das einzige, was Shahto noch immer Sorgen bereitete, waren die imperialen Truppen die auf dem Planeten gelandet waren und die Tatsache, dass er keine vollkommene Luftüberlegenheit besaß. Wenn seine Schiff im Orbit in Stellung gehen würden, würden sie äußerst verwundbar für die Schiffe des Imperiums werden. Und wenn sie die imperiale Flotte verfolgten, konnten sie ihm keine Unterstützung bieten. Schahto hatte beschlossen, dass die Flotte die Imperialen vom Planeten fernhalten sollte. So wie es aussah, würde er auch ohne ihre Hilfe jeglichen Widerstand brechen.
Die Truppen der Imperialen waren auf dem Gebiet der Sattel-Ho-Union gelandet und stellten noch keine direkte Bedrohung dar. Außerdem waren sie seinen Truppen zahlenmäßig unterlegen. Nichteinmal die Anwesenheit einiger Kompanien der gefürchteten Space Marines würde sie retten können. Aber General Shahto hatte an zuviel Kriegen teilgenommen, um die hemmungslose Euphorie der gyleanischen Generäle zu teilen. Er wusste, dass dieser Krieg gerade erst begonnen hatte und in jedem Krieg passierten Dinge, mit denen niemand gerechnet hatte.
„Wo sind die Pläne für die Invasion Bythlands? Der zweite Teil der Operation Antike beginnt morgen.“, wandte er sich an die gyleanischen Offiziere.




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In diesem Sinne: Христос воскресе!
 
Soweit, so gut. Schön viel Lesestoff, obwohl auch eine ganze Menge arger Fehler drin sind. Mir sind dabei gramatische Fehlkonstruktionen sauer aufgestoßen. Symptomatsich für Schreibpausen in einem Satz oder auch nachträgliche Änderungen.
Sowas zeigt einem Word leider meist nicht an, was es schwer macht, solche Sachen aufzuspüren. Aber soviel Zeit sollte schon sein, weil es eben unheimlich den Lesefluss stört.
Ansonste fehl öfte ma de letzt Buchstab. Das ist ziemlich nervig und auch vermeidbar, weil einem Rechtschreibhilfen sowas zumeist anzeigen.

So, genug gemeckert. Der Teil war, wie angekündigt, ziemlich lang und weitestgehend in sich schlüssig (wie schon gesagt, Unterhaltungen sind immer schwierig, besonders, wenn man ungewöhnliche Unterhaltungen führen lassen muss), insofern also gut. Das Einzige, wo es Inhaltlich komisch wird, ist der Dämon. Der Auftritt sieht verdammt nach Khorne aus, aber dazu passt einfach der Dämon nicht. Gedankenkontrolle ist eher Tseentchs Ding, der aber mehr auf Mutation steht, statt auf die Splatternummer.
 
Achso....Enslaver, Lexicanum hilft.^_^
OK, wenn das ein Enslaver war, nehm ich alles zurüch, passt super.

ist doch eigentlich egal, was genau es war. Mir ging es ja darum, dass es drei Menschen ganz einfach so unter Kontrolle gebracht hat und den vierten erst später. Das kam mir so komisch vor. Oder steht im Lexi auch, dass es immer Gruppen von 3 Personen auf einmal unterwirft? Vielleicht kams auch nur blöd rüber und es hat alle nacheinander unterworfen.

Ist ja eigentlich auch nicht so wichtig, das Vieh ist tot und unsere Helden ziehen weiter....😀
 
@Vastin2 Bravo! Da kennt sich einer im Fluff aus!

@Beherrschung Tja, wieso wohl... hm... ich seh schon, ich muss dringend Geistermond als PDF hochladen.

@alle Tut mir Leid wegen der vielen Tippfehler.

Edit: Huch, war Vastin schnell. Ja, verdammt noch mal, es ist Alrik! Das ist wie mit Fry und den Gehirnschnecken!
 
Zuletzt bearbeitet:
ich würde eher sagen das dat vieh mit den 3 hilfskräften keine probleme hatte aber mit Alrik schon, dank der Psychokonditionierung, als Inquisitionsgardisten sollte er schon in der Lage sein so einen Mentalenangriff abzuwehren
und verdammt noch mal es ist Alrik ^^

ihr versteht mich nicht. Mir ist schon klar, dass Alrik irgendeinen Schutz dagegen hatte, das wurde ja im Text deutlich. Mir ging es ganz einfach um die Abfolge. Alle drei Hilfkräfte sind gleichzeitig unterworfen, nur Alrik ist erst später dran. Das störte mich. Aber ist ja nicht so wild....
 
Naja, zwei sind Psioniker, also die bevorzugte Beute von Enslavern und einer ist ein doofer Wachmann, die können ja in keinem Universum irgenwas richtig.^_^
Und warum ist das überhaupt problematisch, kann doch sein, dass Enslaver so wie Yuris Superhirne sind und mit mehr als drei Leuten Probleme kriegen.
Überhaupt weiß man eh nix über die, also ist es nicht Fluffwidrig.
 
"Lesezeichen"

Nich das das als Spam gewertet wird eine kurze Erklärung. Ich habe gestern Abend angefangen zu lesen und unterbrochen von einigen Terminen, nicht aufgehört. Ging einfach nicht. Einfach genialer Schreibstil. Das Einzige, was negativ auffällt, ist das flimmern, wenn man nach kurzer Zeit mal wieder den Blink vom Laptop durch das zimmer schweift, in dem Wissen, dass man eigentlich noch irgendwas vorhatte. Dann wird halt wieder geproxt ^^ Immerhin kann ich dann einfach den Link zu der Geschichte weiterreichen, wenn ich gefragt werde, warum ich die paar Modelle (Mordheim) nicht fertig bekommen habe. Aber dann müssen wir das spiel auch noch nach hinten verschieben. Freu mich auf mehr.

Brauche mehr ^^
 
@Belialus Hey, freut mich immer wieder, neue Fans zu gewinnen. Hast du eigentlich schon die ersten beiden Büche rüber Alrik gelesen? 😉

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So, jetzt kommt wieder mal ein Teil, sollte eigentlich gestern gepostet werden, aber iwie ging das Forum nicht.



Ungefähr dreißig Kilometer von der Hauptstadt der Sattel-Ho-Union, auf dem großen Übungsgelände eines Militärstützpunktes, hatte man alles für die Landung der Truppen des Inquisitors vorbereitet.
Mehrere hohe Offiziere und Vertreter der Regierung hatten sich am Rande des Stützpunktes versammelt und erwarteten gespannt die Ankunft der fremden Raumschiffe. Unter ihnen befanden sich auch die drei Space Marines.
Da die Space Marines nicht sicher sein konnten, wie viel Ausrüstung Dechonte durch die Blokade der Tau auf den Planeten bringen würde können, war eine gewaltige Menge von Transportfahrzeugen zusammengestellt worden. Außerdem haben die, oft mit gutem Grund, stets paranoiden Militärs das Gebiet großflächig abgeriegelt und ganze zwei Regimenter zusammengezogen. Teils um das Gebiet zu sichern, teils als Begrüßungskomitee und teils auch, um die fremden Truppen unter Kontrolle zu haben. Einige offizielle Berichterstatter waren zugegen, aber die sonstige Presse und andere Zivilisten waren von der Landezone ferngehalten worden. Nicht einmal der Präsident war anwesend. Seine Sicherheitsberater hielten es für besser, wenn er die Landung aus einem Regierungsbunker mit verfolgt.
Die Panzer und Truppentransporter rund um den Befehlsstand mit den Generälen hatten ihre Waffen in Richtung der Landezone gerichtet. Leonidis störte es nicht, er hätte an ihrer Stelle genauso gehandelt.
Unweit des Befehlstandes mit den hohen Militärs standen zwei Soldaten im Schatten eines der großen MK-G 25 Panzers, der im Leergang vor sich hin brummte. Die Abkürzung stand für mobile Kanone, gepanzert. Obwohl der Panzer eher flach wirkte, war er doch über zwei Meter hoch. Ansonsten sah er aus wie beinahe alle Kampfpanzer auf Pythia Pulchra. Ein gepanzerter Kasten auf zwei Ketten mit einem voll drehbaren Turm, der eine Kanone beherbergte. Dieses Modell war außerdem mit Reaktivpanzerung ausgestattet, eine Neuerung, die in den letzten fünf Jahren aufgekommen war. Kleine Kacheln bedeckten die Front. Sie enthielten Sprengstoffladungen, die beim Auftreffen eines Geschosses explodieren und so Hohlladungsgeschosse neutralisieren sollten.
Die Soldaten blickten sich um und da sie keine Offiziere in der Nähe entdecken konnten und der Panzer sie sicher vor den Augen der Generäle abschirmte, lehnten sie ihre Sturmgewehre an die Seite des Panzers und einer von ihnen holte eine Schachtel Zigaretten heraus. Er gab seinem Kameraden eine Zigarette und zündete sich dann selber eine an. In diesem Augenblick schwang eine Luke auf dem Turm des Panzers auf und ein Soldat im schwarzen Overall der Panzertruppen kletterte ins Freie.
„He, Kameraden, habt ihr auch eine für mich?“, fragte er die Soldaten und kletterte vom Panzer.
„Sicher, hier!“, hielt ihm der Soldat, dem die Zigaretten gehörten, die Schachtel hin.
„Und, Jungs, was haltet ihr davon?“, fragte der Panzersoldat, nachdem er einen Zug von der Zigarette genommen hatte und deutete auf die Felder, die sich vor ihnen erstreckten. Auf der Brust seines Overalls stand sein Name: Ulian.
„Was sollen wir davon halten? Ich habe meinen Befehl und führe den aus. Wenn die sagen, ich soll irgendwelche „Außerirdische“ bewachen, dann mache ich das. Und wenn ich Wetterballons und Sumpfgas bewachen soll, dann mache ich das auch.“, antwortete der Soldat mit den Zigaretten.
„Ach, hör nicht auf alles, was Vaks da sagt. Der ist immer so gut gelaunt. Ich weiß selber nicht, was ich davon halten soll. Ist sicher so nur eine Übung. Irgend so ein Psychomist. Ich meine, mal ehrlich, Außerirdische?“, sagte der andere Soldaten. Auf der linken Brusttasche seiner Olivgrünen Uniformjacke stand Nico.
„Ich weiß nur, dass die heute verdammt viele Truppen versammelt haben.“, sagte Ulian. „Und wir haben alle scharfe Munition bekommen. Panzerbrechend, Splitter, Nebelgranaten, alles.“
„Wir haben auch scharfe Munition.“
„Na und? Ist doch klar dass alle wegen der Gyleaner nervös sind. Habt ihr noch nicht mitbekommen, dass da Krieg ist?“, warf Vraks ein.
„Hey, was ist das?“, fragte Ulian und zeigte nach oben, in den Himmel.
Die beiden Soldaten folgten seinem ausgestreckten Zeigefinger, konnten aber nichts erkennen. Dann sahen sie es. Kleine, leuchtende Punkte waren am Himmel erschienen. Die Punkte wurden immer größer und bald wurde deutlich, dass sie näher kamen.
„Ach du meine Fresse!“, sagte Vraks nur.
Dem anderen Soldaten fiel die Zigarette aus dem Mund.
Schon bald konnten sie Konturen ausmachen. Aus den Punkten waren seltsame Fluggeräte geworden. Sie sahen aus wie Flugzeuge, nur deutlich massiger und mit nach hinten versetzten Stummelflügeln. In einigen Hundert Metern über dem Boden hielten sie einfach an und schwebten einfach in der Luft. Plötzlich beschleunigte da halbe Dutzend der seltsamen Fluggeräte und raste über die Linien der Soldaten. Das Donnern war ohrenbetäubend und die Soldaten duckten sich unwillkürlich. Dass solch große Fluggeräte zu solchen Manövern fähig waren, hatten sie noch nicht erlebt.
Das außerirdische Geschwader schwenkte um und flog wieder zurück zur Landezone. Mittlerweile waren noch mehr Lichtpunkte am Himmel aufgetaucht. Manche von ihnen stellten sich als weitere scharlachrote Flugmaschinen, doch die meisten waren große, kastenförmige Raumschiffe, die auf dröhnenden Turbinen herabsanken. Als eine der roten Flugmaschinen an einem dieser Kästen vorbeizog, wurde deutlich, wie riesig die anderen Raumschiffe wirklich waren. Während die roten Maschinen sicherlich über dreißig Meter lang waren, wirkten sie wie Zwerge neben den anderen Raumschiffen.
„Was ist denn das?“, fragte Ulian.
„Ich glaube, dass die Generäle die Wahrheit gesagt haben. So etwas hat niemand auf der Erde!“
Die Raumschiffe waren mittlerweile dabei zu landen. Von ihrer Position sahen die Soldaten nur, dass eine Menge Staub aufgewirbelt wurde und ein Schiff nach dem anderen in der Staubwolke verschwand. Außerdem hörten sie das Dröhnen der kolossalen Turbinen. Es ging eine gute halbe Stunde so weiter und irgendwann hatten sie aufgehört, die Schiffe zu zählen. Irgendwann kamen keine Schiffe mehr und dann landeten auch die roten Maschinen, obwohl einige von ihnen immer noch Kreise um die Landezone zogen.
Als der Staub sich gelegt hatte, strengten sich die drei Soldaten an etwas zu erkennen. Wo vorher noch ebene Felder waren, war eine kleine Stadt entstanden, in der die Raumschiffe wie riesige Gebäude aufragten. Auf die Entfernung von gut drei Kilometern konnten sie kaum etwas erkennen.
„Ich glaube, da tut sich etwas!“, rief Nico und dann sahen es auch die anderen.
Irgendetwas bewegte sich um die Schiffe. Es dauerte nicht lange und sie erkannten, dass es ganze Kolonnen von Fahrzeugen sich von den Schiffen auf sie zu bewegten. Gestalten marschierten hinterher. Sofort kam auch Bewegung in die Reihen der wartenden Soldaten. Mehrere Fahrzeuge rasten den Kolonnen der gelandeten Außerirdischen entgegen. Sie hielten an der Spitze der Kolonne an und ein Offizier stieg aus. Kurze Zeit später stieg er wieder ein und die Neuankömmlinge setzten ihren Marsch fort.
Lange Reihen zogen am Befehlsstand vorbei und dann auch an den drei Soldaten.
„Schau dir das an! Das sind Menschen!“, flüsterte Ulian, während sie fasziniert die an ihnen vorbeimarschierenden Soldaten der Imperialen Armee betrachteten.
„Hm, deren Leute sehen auch nicht viel anders als, als unsere Jungs.“, kommentierte Vraks das Erscheinungsbild der Panatrianer. „Grüne Uniformen, Waffen, na gut, vielleicht etwas komische Helme.“
„He, vielleicht sind das Strahlenkanonen oder so. Und schau dir mal das an, die haben alle Schutzwesten an, das haben bei uns nicht alle.“, bemerkte Nico.
Einer der vorbeimarschierenden Soldaten drehte sich zu ihnen um und winkte freundlich.
„Na, Kameraden, noch nie Imperiale gesehen, was?“, fragte er im Vorbeilaufen.
„Da hol mich doch der… Die sprechen unsere Sprache!“, entfuhr es Ulian.
„Sicher, dass es Außerirdische sind?“, fragte Vraks misstrauisch.
Endlich liefen die letzten Soldaten an ihnen vorbei. Sie schätzten, dass es einige Tausend gewesen sein müssen. Hinter den Soldaten folgten Lastwagen mit Ausrüstung. Sie sahen zwar ungewohnt aus, hatten aber Ähnlichkeit mit den Fahrzeugen, die man auf Pythia Pulchra kannte: Große Vehikel mit sechs Rädern und einer weiten Ladefläche, die mit einer Zeltplane überzogen werden konnte. Überall prangte ein und dasselbe Zeichen, ein stilisierter, doppelköpfiger Adler.
Das, was nach den Lastern kam, ließ die Soldaten vor Staunen die Augen weit aufreißen.
„Was soll denn das sein? Wie können die überhaupt fahren?“, staunte Ulian.
Eine lange Kolonne von lauten, rauchspeienden Ungetümen zog donnernd vor ihren Augen vorbei. Es waren eindeutig Panzer, aber sie waren riesig. Auf einem eckigen, unförmigen Rumpf, der alleine schon Ulians Panzer bei weitem überragte, prangte ein eckiger Turm mit einer Kanone. Die Ketten der Fahrzeuge gingen, im Gegensatz zu den einheimischen Panzern, um den ganzen Rumpf. An der Front ragte eine weitere, kleinere Kanone heraus. Und als das nicht schon lächerlich genug war, hatten die Panzer Seitenkuppeln, die weitere Waffen beherbergten. Auf den Seiten der Türme mancher Panzer waren rote Siegel angebracht worden, an denen Pergamentfetzen hingen. Manch hatten auch glänzende Zeichen auf den Türmen, die wie Orden und Medaillen aussahen.
„Alter, was ist das? Haben die noch nie was von abgewinkelter Panzerung gehört?“, staunte Nico.
„Keine Ahnung, was das sein soll. Vielleicht brauchen die das nicht?“
„Wie groß die sind! Damit sind die doch leichte Ziele für so ziemlich alles!“, konnte Nico sich nicht beruhigen.
„Hey, wir wissen nicht, was diese Monster so alles können.“, versuchte Ulian, irgendeinen Sinn in diesen Ungetümen zu finden.
Plötzlich blieb einer der Panzer, die sowieso schon nur etwas über Schrittgeschwindigkeit fuhren, ruckartig stehen und spie eine gewaltige Rußwolke aus den Auspuffrohren. Luken gingen auf, einige an den Seiten, eine vorne, eine auf dem Turm und acht Soldaten in dunklen Overalls kletterten heraus. Sie untersuchten den Panzer von außen, kletterten wieder hinein und kurze Zeit später setzte das Scheusal wieder in Bewegung.
„Habt ihr das gesehen? Wie viele sind denn da drin?“, staunte Ulian.
Hinter den monströsen Kampfpanzern folgten kleinere Panzer. Sie waren viel flacher und hatten einen kleinen Turm. Aber auch sie hatten im Rumpf eine zweite, kurzläufige Waffe. Da sie hinten große Luken hatten, vermuteten die Soldaten, dass es Truppentransporter waren. Auch bei ihnen gingen die Ketten um den ganzen Rumpf.
Nach den Panzern kamen wieder Soldaten, doch diese unterschieden sich von den Panatrianern. Jeder von ihnen trug einen auf Hochglanz polierten Panzer, der den ganzen Körper bedeckte. Sogar ihre Helme glänzten. Und jeder von ihnen hatte seltsamerweise eine Atemmaske vor dem Gesicht, obwohl sie bei manchen locker zur Seite hingen.
„Das wird ja immer schlimmer! Die hier glänzen so, dass man sie auf fünf Kilometer sieht!“, entfuhr es Vraks.
„Vielleich brauchen die keine Tarnung?“, fragte Nico.
Und während die Panatrianer den hellhäutigen Menschen auf Pythia Pulchra ähnelten, waren dieses Soldaten ohne Ausnahme groß und stämmig. Vielleicht erweckte ihre sperrig wirkende Rüstung diesen Eindruck, aber sie überragten einen durchschnittlichen Bürger der Sattel-Ho-Union um eine Kopfgröße.
„Na ja, ich bin auf jeden Fall froh, dass diese Riesen auf unserer Seite sind.“, sagte Vraks, als der letzte der Soldaten an ihnen vorbeigegangen war.
Doch der Anblick, der sich ihnen danach bot, ließ seinen Mund aufklappen und die neue Zigarette, die er sich vor Kurzem angesteckt hatte, fiel zu Boden.
Eine Gruppe von vielleicht 150 Kriegern folgte den Soldaten, doch wenn die drei Soldaten die glänzenden Gardisten schon für groß gehalten haben, waren diese wahre Riesen. Wenn einige von ihnen nicht ihre unheimlichen Helme abgenommen gehabt hätten, so hätte man sie für scharlachrote Roboter halten können, denn sie marschierten in perfektem Gleichschritt.
„Was sind das für komische Düsen auf ihren Rücken?“, fragte Nico leise. Das martialische Erscheinungsbild der gut zweieinhalb Meter großen roten Riesen hatte sie mit Ehrfurcht erfüllt.
„Keine Ahnung, vielleicht können die auch noch fliegen?“
An der Spitze der rotgerüsteten Krieger marschierten offenbar ihre Anführer. Einer trug eine mit Gold verzierte Rüstung und hatte an Schwert an seiner Seite. Doch der Krieger neben ihm erregte die Aufmerksamkeit der Soldaten. Er trug als einziger eine schwarze Rüstung und sein Helm war einem menschlichen Schädel nachempfunden. Vor diesen beiden trug ein Krieger ein großes Banner, auf dem einer von diesen Riesen in heroischer Pose abgebildet war. Er stand auf einem Berg aus Schädeln und im Hintergrund regneten Schwerter vom Himmel. Ein Heiligenschein umgab seinen Kopf. Das Banner war, wie auch die roten Rüstungen, mit seltsamen Siegeln behangen und jeder der vorbeiziehenden Kämpfer hatte eine Kette um seinen linken Unterarm gewickelt. Sie strahlten eine solche Macht aus, dass die drei Soldaten sich gar nicht sicher waren, ob die Abbildung auf dem Banner stilisiert war.
„Schaut euch deren Waffen an! Die sind ja laufende Panzer!“
„Wie soll man die knacken? Die sehen aus, als könnten sie eine Automatikkanone locker wegstecken!“
Kurze Zeit später kam der Marschbefehl und die imperialen Truppen und die Unionssoldaten zogen zu einem Lager, das in aller Eile errichtet worden war.
„Nun, meine Herren, überzeugt?“, fragte Leonidis die versammelten Generäle.
„Wir sind… ehrlich gesagt überrascht.“, antwortete einer von ihnen und fuhr sich mit einem Taschentuch über die Stirn.
Captain Idareus und Priester Marcellus von den Crimson Anvengers betraten den Befehlsstand und es wurde plötzlich sehr eng, jetzt, da fünf Space Marines sich dort befanden. Der Kommandant der Gathonischen Dragoner und die Offiziere der Panatrianer waren ebenfalls da.
Der Anführer der beiden Crimson Avengers Kompanien nickte den Generälen knapp zu und wandte sich an Leonidis.
„Wie ist die Lage, Bruder Leonidis?“
„Sie entwickelt sich sehr schnell. Wir haben soeben Bericht erhalte, dass die Xenos zeitgleich mit unseren Truppen gelandet sind.“
Idareus kniff die Augen zusammen.
„Außerdem haben die Truppen des sogenannten Gyleanischen Imperiums die Kontrolle über den Ostkontinent. Ein Corps des verbündeten Bythlands wurde vernichtend geschlagen.“, setzte Leonidis seinen Bericht fort.
„Dann müssen wir schnell handeln.“, sagte Idareus knapp.
„Wann sind Ihre Truppen einsatzbereit?“, fragte einer der anwesenden einheimischen Generäle.
„Sofort!“, antworteten die imperialen Offiziere unisono.
Bevor jemand darauf reagieren konnte, stürmte ein Adjutant in den Befehlsstand, salutierte knapp und flüsterte einem General etwas zu, der daraufhin sofort erbleichte.
„Was ist los?“, fragte Leonidis.
Der General schluckte und schaute jeden der Versammelten einen nach den anderen an.
„Meine Herren, die Gyleaner und weitere, bisher nicht identifizierte Truppen sind in Bythland gelandet.“
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Ich habe den Teile leider nicht extra korrekturgelesen. Aber ich bin jetzt von StarOffice auf Microsoft Office 2007 (Hat auch Vorteile, Uniangestellter zu sein) umgestiegen. Beim StarOffice ging die automatische Rechtschreibprüfung gar nicht mehr <_< Hoffentlich werden die ärgerlichen Tippfehler jetzt weniger.

Als weitere News kann ich euch zwei Sachen anbieten:

1. Ich habe entweder eine Erkältung oder die Nurglepest. Deswegen kann ich ein paar Tage nicht zum Training und werde die Zeit dafür zum Schreiben aufwenden. Toll, nicht?

2. Etwas Angeberey: Heute ist mein Buch bei Amazon erschienen! Hat zwar nichts mir 40k zu tun und ist als wissenschaftlicher Arbeit aus dem Fachgebiet de Linguistik für die meisten Forumsmitglieder von Null Interesse, aber mich freuts ungemein.

Hier ein Link zur Bewunderung:

http://www.amazon.de/Rezeption-Angl...=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1232990715&sr=8-1



Tja, das wars für heute. Hoffentlich bis Bald mit neuen Abschnitten von Alrik, die spannender werden als dieser.