Tja, auch hier jetzt wieder die gleiche Frage wie bei Omach, woher die 25%? Bei Deckung durch Gelände stehen sie als ausdrückliche Begründung dabei, und auch das mit dem "Body" (Was hier leider immer wieder ignoriert wird...), was bei Intervening Models einfach fehlt.
Ich will noch einmal eine ganzheitliche Erklärung versuchen, wo in meinen Augen auch das Problem herrührt. Dabei versuche ich, den kompletten "Intervening Models" Abschnitt in Gesamtheit zu erfassen.
Es wird sich bei Intervening Models immer darauf konzentriert, dass Deckung konkret durch die im Weg stehenden Modelle erzeugt werden soll, indem das beschossene Ziel teilweise verdeckt wird. Oder eben durch die Lücken zwischen Modellen. Dabei wird immer an den Vergleich zu Deckung durch Gelände gedacht. Und das ist meines Erachtens nach einfach nicht richtig!
Denn der Deckungswurf wird EBEN NICHT durch die tatsächlich Verdeckung der SICHTlinien gewährt! Sie wird dadurch gewährt, dass wir "Intervening Models" haben, eine dritte, störend im Weg befindliche Einheit. Durch SCHUSSlinienbestimmung ermitteln wir, ob eine Einheit im Weg steht. Das ist so ähnlich, wie zu bestimmen, ob Deckung durch SICHTlinienbestimmung vorliegt. Aber eben nur so ähnlich.
Deckung durch Gelände:
1. Gelände verdeckt ein Ziel zu mindestens 25%? (eindeutige prozentuale Vorgabe!)
2. Muss durch eine SICHTlinienüberprüfung festgestellt werden.
3. Ja, mindestens 25% = Deckungswurf 5+ / Nein, nicht zu mindestens 25% = kein Deckungswurf
Deckung durch Intervening Models:
1. Modelle oder Lücken von einer dritten Einheit befinden sich zwischen Ziel und schießender Einheit? (keine prozentuale Vorgabe!)
2. Muss durch eine SCHUSSlinienüberprüfung festgestellt werden!
3. Ja, Einheit ist im Weg, wenigstens eine mögliche SCHUSSlinie geht durch die Einheit durch = 5+ Deckungswurf / Nein, Einheit ist nicht im Weg, sämtliche SCHUSSlinien gehen über die Einheit hinweg = kein Deckungswurf
Satz C) hat mich auf den Unterschied gebracht zwischen SICHTlinien und SCHUSSlinien, zusammen mit dem erläuternden Flufftext.
Im erläuternden Flufftext, als schwächeres Argument, aber er erklärt die Intention der Regel, wird als Beispiel angeführt, dass gar nicht erst GESCHOSSEN wurde. Hm, okay.
Wichtiger, Satz C) [Hat aber, glaube ich, aber auch schon ein Mal jemand Anders hier geschrieben!]
Satz C) Note this does not apply if the SHOTS go over the unit, either because the firer has an elevated position or is firing a Barrage weapons (pg 160), rather than through it."
Dazwischen liegende Deckung interessiert doch Sperrfeuer-Waffen überhaupt nicht!?! Warum also diese Klarstellung?!? Sperrfeuer-Waffen bestimmen gegnerische Deckung doch immer von ihrem Explosionspunkt aus. Und da liegt auch der elementare Unterschied zu Deckung durch Gelände!!! Deckung durch Gelände braucht diese Klarstellung nicht, weil Deckung durch Gelände ein völlig anderer Mechanismus ist als Deckung durch eine im Weg stehende Einheit!
Deckung durch Gelände basiert auf verdeckten SICHTlinien. Flufferklärung: die Schüsse wurden abgegeben, aber bleiben entweder in der Deckung hängen oder das Ziel wird nicht getroffen, weil es nicht sauber gesehen wird.
Man könnte auch sagen, Deckung durch Gelände ist ein Vorteil des Zieles. Es befindet sich in Deckung und kann diese nun aktiv nutzen als Deckungswurf.
Deckung durch Intervening Models basiert auf gestörten SCHUSSlinien. Flufferklärung: dass Schüsse entweder abgegeben werden, oder auch eben nicht, aber dass in jedem Fall der Schütze irritiert ist, weil sich eine dritte Einheit zwischen ihm und dem Ziel befindet.
Hier könnte man meiner Meinung nach auch sagen, störende Modelle sind ein Nachteil des Schützen. Sie stören ihn in seinem Schussverhalten, was dem Ziel passiv zu Gute kommt als Deckungswurf.
Ich will dieses Beispiel etwas dramatisieren:
Ein Ordnungshüter mit scharfer Flash Bang (Blendgranate) und entsichertem Taser (nichttödliche Schusswaffe) wird zu einem extrem lauten Wohnungsstreit gerufen, tritt die Tür ein, kniet sich hin für einen sicheren Stand und um die Lage zu sondieren. Eine Frau liegt ohmächtig im Flur, 1.90 Meter großer Mann hat ein 40cm großes Kleinkind mit der linken Hand festhaltend genau vor sich stehen, in der rechten Hand ein Messer.
Option 1: Der Ordnungshüter hat eine SICHTLINIE, kann also schießen. Es stehen keine Möbel (Gelände) zwischen ihm und dem Mann, also keine Deckung durch Gelände. Das Kind verdeckt den rechten Unterschenkel des Mannes, insgesamt ist der Mann aus der Sicht des Ordnungshüter vielleicht zu ca. 10% verdeckt. Der Ordungshüter ist ein guter Schütze, und ist sich auch sicher, den Mann zu treffen. Nichtsdesotrotz zögert er, weil er durch das Kind irritiert ist, er will es auf keinen Fall treffen, weil der Taserstromstoß für ein Kind dieser Größe tödlich sein kann. 5+ Deckungswurf für den Mann durch das Zögern des Ordnungshüters, verursacht durch das in der SCHUSSlinie stehende Kind.
Option 2: Das Kind reagiert auf die aufgetretene Wohnungstür schreckhaft, in dem es sich einfach stumpf nach vorne fallen lässt, überrascht kann der Mann es nicht festhalten. Das Kind verdeckt jetzt den Mann aus der Schussposition des Ordnungshüters heraus nun zu 0%. Auch wenn der Ordnungshüter zu dem Kind eine SICHTlinie ziehen kann, so ist es doch in keinster Weise mehr in seiner SCHUSSLINIElinie! Darum aktiviert der Ordnungshüter seinen Taser und der Mann hat keinerlei Deckungswurf, wenn der Schuss trifft.
Option 3: Das Kind reagiert auf die aufgetretene Wohungstür äußerst schreckhaft und rennt auf die Wohnungstür zu, befindet sich nun zwischen dem knieenden Ordnungshüter und dem Vater. Durch den ungünstigen Winkel und weil das Kind nun ziemlich genau zwischen Ordnungshüter und Mann steht, verdeckt das Kind den Mann zu ca. 20%. Ein Taserschuss ist dem Ordnungshüter zu gefährlich, aber die Flash Bang (Im Bogen über das Kind fliegende Sperrfeuerwaffe) kann er unbekümmert und unbehindert werfen, weil das Kind nicht in der SCHUSSLINIE (besser: Schussbahn/Flugbahn) der Flash Bang befindlich ist. Der Mann hat keinen Deckungswurf.
Yip, alles sehr dramatisch... Wer Satz B) überprüfen will, kann das ganze Beispiel auch einfach mit 2 Kindern durcharbeiten die rechts und links vor dem Mann stehen, er aber zu 100% sichtbar ist. Natürlich sind die Kinder hibbelig und zappelig, was die Bewegung einer Einheit darstellen soll. Und der Mann hat das Messer im Mund, immer noch bedrohlich genug.
Mein Fazit (mal wieder):
Deckungswürfe durch Gelände basieren auf verdeckten SICHTlinien und einer eindeutigen prozentualen Vorgabe größer gleich 25%.
Deckungswürfe durch Intervening Models basieren auf verdeckten SCHUSSlinien. Eine dritte Einheit steht in der Schusslinie, wenn sie das Ziel "partially obscured", KEINE prozentuale Vorgabe, also reicht größer 0%. Dann wird DURCH eine dritte Einheit hindurch geschossen. Wenn zu 100% ÜBER die Einheit geschossen wird, dann steht die dritte Einheit NICHT in der Schusslinie, keine Intervening Models, kein Deckungswurf.
So, jetzt bin ich erst wieder gegen heute 20.30 Uhr ON. Mal gucken...
Edit: Doch noch schnell...
@Mister Sinister
Yip, die Größe des Schützen spielt keine Rolle bei wortwörtlicher Anwendung von Satz C).
@Tim:
Yip, wie ich schon sagte, Satz C), wenn wörtlich gelesen, erstickt jede Diskussion um individuelle Modellhöhe und ist in beide Richtungen konsequent.
Darum finde ich Fuzzwyrs und meine Definition ja eben so passend, weil sie die Modellhöhe angemessen integriert. ABER, und auch da machen wir und nichts vor, wenn Satz C) konsequent angewendet wird, dann hätte GW auch gleich schreiben können: "If models from a third unit are physically present between the shooting unit and the target unit, the target unit receives a 5+ cover save."
Andererseits wäre DAS aber vielleicht wieder zu allgemein gewesen, darum die Sache mit der Schusslinie! Steht eine dritte Einheit in der Schusslinie, dann gibt´s einen Decker. Und ob jemand in der Schusslinie steht, wird mit einer Sichtlinienüberprüfng gechecked, wo größer 0% ausreichen, um eine Schusslinienverdeckung zu haben.
Gruß
General Grundmann