40k Back to Business

Ok, auch wenn ich zuerst nicht begriff, dass die Opfer Orks waren. Wenn schon Grünhäute durch die Luft fliegen, dann sag es auch, sonst denken wir, da kloppne Menschen wieder einmal Menschen.

Und noch ein Punkt: Ich bezweifle dass ein Hauptmann etwas von Gork, Mork oder sogar Khorne weiß. Vom höheren Wohl kann sich zwar gehört haben, wenn sie aber nicht zufällig nahe am Tauimperium leben eher nicht.
 
Oh, in der eigentlich richtigen Version steht auf oben "die Orks" und nicht " der Feind". Irgendwann is mir nämlich auch aufgefallen, dass ich da nirgends Ork explizit erwähnt haben -.-
Bin ich diese Nacht wohl wieder mit den Versionen durcheinander gekommen *sfz*

Was das mit den "Göttern" angeht - lass dich einfach überraschen - hat was mit Ryce' Vergangenheit zu tun 🙂
 
schon mal nicht schlecht für den Anfang. Die größten Schwachstellen hat Sarash ja schon erwähnt, ich habe auch nichts mehr hinzuzufügen.

Was das mit den "Göttern" angeht - lass dich einfach überraschen - hat was mit Ryce' Vergangenheit zu tun 🙂

da würde ich aufpassen. Solche Ausflüche habe ich schon oft gehört und selten wurde das dann gut. Schreib lieber so, dass du wenig erklären musst und so, dass die Leser von selbst wissen, dass da noch ne Erklärung kommt und darauf warten und deshalb weiterlesen. Das wirkt einfach besser.
 
Chapter I – Good men gonna die

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Sind keine Ausflüchte, nur die Wahrheit 🙂
Davon abgesehen, weiter gehts mit dem nächsten Teil.
Ich werds nachher mal (wenn der uralt Lappi nimmer an SP3 rumrödelt) als Word-Datei auf meinen Server hochladen und im Anfangspost linken, damit man die Story auch mal als Ganzes hat, zum nachlesen, neueinstiegen, etc pp.
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Chapter I – Good men gonna die



HQ der 7ten Kavalleriebrigade, Road Irish
Hesperus Omega, Hesperus

Nachdenklich saß Douglas A. Guderian hinter dem massiven, rustikalen Eichentisch in seinem sonst so modern eingerichteten Büro. Nur der imperiale Adler an der Wand hinter ihm, sowie natürlich seine Uniform wiesen auf die Zugehörigkeit des Lieutenant Generals hin.
Kritisch dreinblickend strich er sich über die Stoppeln seines 3-Tage-Bartes und seufzte schwer. Auch wenn ihm der Auftrag nicht gefiel, so musste er ihn dennoch ausführen. Er hasste die Aussicht, gute Männer zu verlieren, wenn man es eigentlich vermeiden konnte. Aber es musste wohl sein – und er würde dem Ganzen noch seine ganz persönliche Note geben.
Wie ein Dampfhammer traf die rechte Hand Guderians auf den Tisch und brachte ihn leicht zum zittern.
„Stacy, schicken sie mir bitte Cpt. Hawkins rein, aber pronto!“
„Wird gemacht Sir“ surrte es durch das Com auf dem Tisch, als seine Sekretärin ihm umgehend antwortete.
Ohne eine Antwort darauf zu geben erhob sich der Lt. General aus seinem luxuriösen Lederdrehsessel, der wohl fast so alt war, wie er selber und blickt durch die große Panoramaglasscheibe auf das rege Treiben des Stützpunktes unter sich.
Das leise Quietschen der Tür riss ihn aus seinen Gedanken.
„Sir, sie wollten mich sprechen?“
Es war kaum zu glauben, dass ein Mann von der Statur und dem Aussehens Hawkins’ in der Lage war, seine sonst so autoritäre Bassstimme so weit runter zu regeln.
„Ja Adrian, setzt dich“
Ein Lächeln entstand auf dem Gesicht des Vorgesetzen, der sich nun zu dem ebenholzfarbenen Mann umdrehte und ihm einen der beiden Stühle vor dem schweren Eichentisch zuwies.
„Ich hab einen Auftrag für dich“
Hawkins blinzelte kurz.
Er kannte den Lt. Gen. schon lange, sehr lange. Lange genug, um zu wissen, dass das ein Tonfall war, der ihm sagte, dass irgendwas an der Sache faul war.
Ohne zu zögern setze er sich jedoch hin und legte sein schwarzes Barett auf dem Knie ab.
„Sir, bevor sie anfangen – Erlaubnis frei zu sprechen?“
Guderian nickte.
„Natürlich Adrian“
„Sir, ich kenne sie nun schon eine ganze Weile. Ich hab eine recht gute Menschenkenntnis und ich erkenne, wenn sich mein Gegenüber mit etwas schwer tut. Von daher Sir, geben sie mir einfach den Auftrag und reden sie nicht um den heißen Brei herum. Ich würde es ihnen eh nicht abkaufen.“
Einen kurzen Moment, nur eine Millisekunde flackerte so etwas wie Zorn durch den Blick des Anderen, aber er verzog sich so schnell, wie er gekommen war. Einigen Leuten hätte er solch offene Worte übel genommen, aber nicht ihm. Dafür hatte er ihm zuviel zu verdanken.
„Ok Adrian, wie du willst.“
Er trat an den Tisch und aktivierte mit einer kurzen Handbewegung den Holoprojektor. Hesperus erschien und tauchte die Umgebung in sanftes, blaues Licht.
Ein paar Tastendrücke mehr, der Planet als Ganzes verschwand und zoomte auf Hesperus Prime, der größte Kontinent des Planeten.
„Wie du weißt, sind die Orks mal wieder hier.“
Er deutete auf den grün eingefärbten Bereich der Karte, die sonst in dem altbekannten Blau leuchtete.
Sein Gegenüber nickte wortlos. Wer wusste das nicht.
„Diesmal sind sie mitten in der Wüste gelandet und haben die Fabrikstadt erobert“
Adrians Vorgesetzter seufzte leise und betätigte noch mal die Tastatur, um ein weiteres Mal zu zoomen. Aufmerksam verfolgte der großgewachsene Schwarze, was ihm dort gezeigt wurde.
„Wir haben bereits ein paar Einheiten in die Hamra-Wüste verlegt. Eine Kompanie, Artillerie, einen Zug Sentinels und ein paar vom 7ten Kommando.
Die Zusammenarbeit mit den PVS funktioniert reibungslos.
Die Front ist solide und die Orks sind außergewöhnlich still im Moment. Alles in Allem sieht es sehr gut für uns aus. Die PVS-Regimenter halten sich im Moment ganz gut gegen die Xenoiden.
Aber du kennst das ja. Dem Gouverneur ist das jedoch nicht genug und deswegen wurde von der Führung beschlossen, dass wir was dagegen unternehmen sollen.“
Stummes Nicken.
„Lange Rede, kurzer Sinn. Adrian, du und deine 1. Panzerkompanie sollt einen Keil in die Orks treiben und Hamarra zurückerobern um die sie dran zu hindern, noch mehr von den Fabriken auszuschlachten.“
Keine Regung war auf dem Gesicht des Kommandanten der Kompanie zu sehen. Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. Innerlich lief er jedoch schon auf Hochtouren.
„Ich weiß, dass du ein paar überaus erfahrene Stadtkämpfer dabei hast. Des Weiteren gebe ich dir noch einen Zug mechanisierte Infanterie mit, einen Zug von der Ari, die wir bereits dort unten haben, sowie Captain Ryce mit ihren Leuten.“
Der alte Mann stützte sich mit beiden Händen auf dem Tisch ab und blickt eingehend durch das Hologramm zu seinem Untergeben.
„Das wird kein leichter Job, dessen bin ich mir durchaus bewusst. Aber es muss sein und mehr kann ich leider nicht für dich loseisen. Du hast das Kommando über den Einsatz.
Wenn du rausgehst, bekommst du das Ganze noch mal schriftlich von Stacy.“
Fast so, als ob er nicht verstanden hätte, dass er und seine Männer gerade quasi auf ein Himmelfahrtskommando geschickt wurden, erhob sich Hawkins und salutierte militärisch korrekt vor dem Lieutenant General.
„Sir, machen sie sich keine Sorgen. Wir werden die Stadt zurückerobern.“
Der andere Mann salutierte ebenfalls und betrachtete, wie sein Gegenüber sich das schwarze Barett wieder aufsetzte und in Richtung Tür schritt.
„Adrian?“
Der Schwarze drehte sich um und blickte fragend zu Guderian rüber
„Ja Sir?“
Ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht seines Vorgesetzen entstand. Ein unheimliches Lächeln.
„Wenns hart auf hart kommt – sie steht bereit.“
Mit einem kurzen Nicken bestätigte Adrian, dass er verstand, was er Alte meinte. Ohne jedoch ein weiteres Wort zu verlieren, verließ er das Büro und holte sich bei Stacy die Befehle noch einmal in elektronischer Form ab.
Auftrag war Auftrag.


Feld-HQ 122. PVS, Hamra Wüste
Hesperus Prime, Hesperus

Schweißgebadet wachte Captain Michelle Ryce auf.
Das lange, schwarze Haar klebte in nassen Strähnen in ihrem Gesicht, ganz so, als sei sie gerade erst duschen gewesen.
Mit zittriger Hand strich sich die Frau die Haare und den Schweiß aus dem Gesicht.
Ein paar Sekunden vergingen, in denen sie einfach nur in die Dunkelheit ihres Quartiers starrte, ehe sie sich die feuchten Lippen an dem Kopfkissen trocken tupfte und nach ihren Pillen suchte.
Schlanke Hände glitten durch die Nacht, kramten unter dem Kopfkissen, neben dem Bett und suchten schließlich an sich selber, doch sie fanden die ersehnte Erlösung nicht.
Ein wenig verwirrt und noch immer schlaftrunken erhob sich Michelle aus dem Bett, rutschte inmitten der Dunkelheit auf irgendetwas aus, was ihr nicht den benötigten Halt gab und knallte hart auf den Boden.
Fast panisch stürzte sie nun weiter, rammte dabei den Tisch, der in mitten des Raumes stand und tastete mit der Hand über die Oberfläche des Möbelstückes.
Da war es. Endlich!
Ihre Finger schlossen sich um die Dose wie ein Schraubstock und ließen sie nicht mehr los.
Ohne sich richtig aufzurichten öffnete sie mit ihren immer noch zitternden Händen die Dose, nahm direkt 3 von den weiß-lila Pillen raus und warf sie sich in den Rachen, fast wie ein Seelöwe, den man mit Fleisch fütterte.
Nun sichtlich ruhiger sackte Ryce, von dem Tischbein gestützt, zusammen und schloss wieder die Augen.



*****
 
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So, weiter gehts
Word-Datei wird erst heut abend aktualisiert, da komm ich von der Arbeit imo nicht dran -.-
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Die beiden Zwillingssonnen Hesperus’ standen in ihrem Zenit, als Michelle sich lustlos auf ihren Platz in der Feldkantine des Stützpunktes niederließ und anfing, im Essen rumzustochern.
Einheitsbrei – so wie die Soldaten es nannten. Kaum wer, außer den Köchen, wusste was da eigentlich drin war, aber die Wenigsten wollten es wissen. Es war essbar und machte satt, mehr konnte man kaum erwarten. Immerhin schmeckte das Wasser, mit dem die Leute versorgt wurden, nicht nach der Brackwassergrütze, welche man sonst so kannte. Was wohl daran lag, dass sie sich diesmal dazu entschieden hatten, das Wasser nicht mit irgendwelchen Chemikalien zu versetzen.
„Hey Cap“
Die Stimme Jaspers riss Ryce aus ihren Gedanken und ließ sie zu dem Truppmitglied hinaufblicken. Ein kurzes Nicken und ein flüchtiges Handzeichen, das ihm gestattete, sich hinzusetzen – mehr war nicht drin.
„Danke M’am“ er grinste.
Und sie hasste es. Mit zusammengekniffenen Augen hob sie den Kopf und schien ihn mit dem Blick ihrer türkisfarbenen Augen aufzuspießen.
„Lass es Jas, du weißt genau, wie ich drauf stehe, wenn du einen auf militärisch korrekt machst. Dafür haben wir beide uns schon zu oft den Arsch gerettet und zuviel durchgemacht.“ In einer scheinbar nebensächlichen Geste fuhr sich Michelle mit dem rechten Zeigefinger über die kleine Narbe, welche oberhalb ihrer Schläfe begann und sich bis zum Ansatz des Ohrläppchens hinzog.
Jasper schluckte und gab ein leises Murren von sich.
„Is ok Cap“
Im Gegensatz zu seiner Vorgesetzen hatte der blonde Hüne scheinbar mehr Appetit, denn er begann unverzüglich, seinen Brei in sich reinzuschaufeln, nachdem er sich gesetzt hatte.
„Weißt du schon was von den neuen Befehlen, die wir angeblich bekommen sollen?“
„Hm ?“
„Jo Michelle, tu nicht so. Du weißt genau was ich meine“
„Klar weiß ich das“
Sie legte das Essbesteck zur Seite, nahm das Glas mit Wasser zur Hand und gönnte sich einen tiefen Schluck, ehe sie weitersprach.
„Unser Techtelmechtel mit den PVS ist vorbei. Wir gehen aufn Himmelfahrtskommando, so sieht es jedenfalls der Alte. Ich bin da anderer Ansicht, aber wen interessiert das.“
Der Funkspezialist klebte förmlich an den Lippen der hübschen Schwarzhaarigen, war aber offensichtlich multitaskingfähig, denn währenddessen aß er weiter und nippte ab und zu ebenfalls an seinem Wasser.
„Und, wohin geht’s?“
„Hamarra“
„WoW“ Das verschlug dem sonst so gesprächigen Mann erstmal die Sprache und zauberte ein leichtes Grinsen auf Ryce’ Züge.
„Himmelfahrtskommando, mitten ins Herz der Orks. Zum Glück hab ich keine Familie, der die Führung nen Brief schreiben muss“ Galgenhumor war eine der Spezialitäten der Mitglieder des 7ten Kommandos – jedenfalls bei denen, die lange genug dabei waren.
„Wird schon schief gehen Jas, wir gehen ja nicht alleine. Wir begleiten unsere 1te Kompanie. Von daher mach ich mir keine Sorgen. Hawkins isn harter Brocken undn guter Mann.“
„Härter als du, Cap?“
„Klappe Jas“


*****

Keine 18 Stunden später landeten die ersten Transportmaschinen auf dem provisorisch angelegten Flugfeld vom Feld-Hauptquartier des 122. und brachten Proviant, Ersatzteile, sowie neue Menschen und Material mit.
Natürlich auch Captain Hawkins mit seiner 1. Panzerkompanie und einem Zug der 4. motorisierten Infanterie. Der großgewachsene, ebenholzfarbene Kommandant und sein Leman Russ Kampfpanzer waren mit die Ersten, die in der Hamra-Wüste eintrafen.
Obwohl offiziell als Kampfzone deklariert, trugen die wenigsten Soldaten, die nicht Wachdienst schoben oder sonstigen kämpferischen Aktivitäten nachgingen, nicht wie vorgeschrieben, den Standard-Vollhelm, sondern meist nur den M-Respirator und ihre bevorzugte Kopfbedeckung.
So auch Cpt. Hawkins, der das schwarze Barett, mit dem Einheitsabzeichen der Brigade, einem mechanisierten Pferd im Vordergrund und drei Blitze im Hintergrund, sowie den M-Respirator trug.
Nachdem sich die monströsen Staubwolken, hervorgerufen durch die Landungen der riesigen Transporter und dem Ausfahren der massiven Laderampen, gelegt hatte, sprang er von der Maschine und spürte zum ersten mal seit guten 4 Stunden wieder festen Boden unter den Füßen.
Mit vor der Brust verschränkten Armen verfolgte der Captain die Leute, welche hier und da über das Flugfeld huschten und betrachtete mit Argusaugen das Ausladen seines Panzers.
„Adrian?“ erklang es hinter ihm, als sein Stellvertreter, 1st Lieutenant Shawn McNamara, neben ihn trat.
„Was gibt’s Shawn?“
„Nichts besonders, außer das sich einer von der Infanterie während dem Flug zweimal übergeben hat. Ist aber scheinbar nichts Neues, seine Jungs kannten das von ihm.“
„Deswegen bist du hier?“
Misstrauisch blickte er seinen Vorgesetzen einen Moment lang an, bis dann beide zeitgleich ein breites Grinsen aufblitzen ließen und Hawkins seinem gegenüber kurz auf die Schulter klopfte.
„Nein, nicht deswegen, aber ich dachte, dich interessiert es.
Eigentlich wollt ich dir nur sagen, das wir in 30 Minuten das erste Meeting mit den Kommandeuren der involvierten Einheiten haben.“
„Wo?“
„Gute Frage, ich hab einen von den Infanteristen losgeschickt, er soll sich mal erkundigen. Wenn ichs weiß, sag ich dir Bescheid.“
Adrian nickte knapp und beobachtete kritisch, wie die Leute das Material entluden. Dann ruckte er mit dem Kopf rum und lugte zu dem Lieutenant rüber.
„Wie geht’s deinem Panzer?“
„Als er eingeladen wurde, isser noch gefahren, ich hoffe mal, da hat sich nichts dran geändert. Aber das werd ich ja gleich feststellen.“
„Mach das Shawn, wir sehen uns dann beim Meeting“
Ein kurzes Nicken, ein zackiger Salut und die beiden Männer gingen wieder getrennte Wege.
 
Zuletzt bearbeitet:
Urks, Schule.
Wie gut, das ich das hinter mir hab.
Aber ich weiß, was du meinst.

Locker sind nur die, die sich länger und gut kennen kennen.
Im Umgang mit Neuen, Leuten aus anderen Einheiten oder einfach nur welchen, die sie nicht so gut kennen, sieht scho anders aus. Aber das kommt noch 🙂
Jetzt muss ich nur noch meine Freundin überzeugen, mir ein paar Bilder passend zu den Leuten zu skizzieren. :x

Und danke für die Lorbeeren :eagle:
 
„Man, pass auf, wo du langfliegst!“
Jason „LoneWolf“ Turner hatte alle Mühe, sich in seinem Sentinel festzuhalten, während dem die Valkyre ihren Konturenflug durch die Hamra-Wüste fortsetzte. Vorbei an den riesigen Felsmassiven der öden Landschaft und über die weitläufigen Sandflächen näherte sich das VTOL unweigerlich dem Absetzpunkt.
Und er sehnte diesen Punkt herbei. Normalerweise machte ihm das Fliegen ja nichts aus, aber dieser Flug – Beim Imperator, er hatte noch nie jemanden gesehen, der so halsbrecherisch im Tiefflug über das Gelände donnerte und den Sandsturm, ihren scheinbar ständigen Begleiter, vollkommen ignorierte. Samuel hätte dem Piloten schon längst die Leviten gelesen und ihn dazu verdonnert, die Triebwerke nachher selber zu reinigen, dann würde er so ne Scheiße auch nie wieder abziehen. Aber Jason war nun mal nicht Samuel. Von daher blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten.
Minuten vergingen, in denen Jason die Funktionen seines Sentinels immer und immer wieder überprüfte, nur um sich abzulenken. Er wusste, das seine Maschine in perfektem Zustand war, Samuel sei Dank.
„Sandhüpfer, fertig machen. Wir erreichen den Absetzpunkt in 5 Klicks!“

Er blicke der davonziehenden Valk nur kurz hinterher.
Hoffentlich würden sie bei seiner Abholung einen anderen Piloten schicken. Hoffentlich!
Als sich der Sand wieder gelegt hatte, der durch die Triebwerke der Valkyre aufgewirbelt wurde, machte er sich erst mal ein Bild seiner Lage:
Norden und Westen Geröll- und Sandwüste, weitläufig.
Süden und Osten fingen wieder die Felsausläufer an.
Der versiegte Flusslauf - keine zehn Meter von den Füßen seines Sentinels.
Hamarra keine 5 Klicks mehr entfernt.
Er war also genau da, wo er sein sollte - seine eigentliche Mission begann erst jetzt.
Es machte ihm keine Angst, zu wissen, dass seine eigenen Leute mehr als 250 Klicks hinter ihm waren. Langstreckenaufklärungen waren sein Spezialgebiet.
Ohne weitere Umschweife setze er seine Maschine in Bewegung und trabte Richtung Stadt. Dabei nutze er jede erdenkliche Deckung, die er von den Felsen geboten bekam.
Lieber eine Stunde länger unterwegs, aber dafür sicher ankommen, als wie ein Irrer drauf los preschen und dafür von irgendeinem Depp zufällig erwischt zu werden. Er sollte unentdeckt nach Hamarra gelangen und dem Oberkommando Informationen über die Tätigkeiten der Orks innerhalb der Fabrikstadt besorgen und kein Wüstenrennen gewinnen.
Dennoch kam er gut voran. Immerhin war ‚LoneWolf‘ kein Anfänger mehr. In den mehr als 10 Jahren bei der Aufklärungsabteilung hatte er schon so manchen Einsatz in seinem Sentinel hinter sich gebracht.

Nach nicht mal 30 Minuten hatte er das Missionsziel erreicht.
Von einem alten Flussbett aus konnte er die Südausläufer der Stadt, unten in dem kleinen Tal, bereits erkennen.
Er drosselte sein Tempo merklich und setze behutsam einen Metallfuß vor den anderen. Dann stoppte er. Wie ein Falke auf der Jagd betrachtete er eingehend das Gebiet und runzelte leicht die Stirn. Normalerweise sollten hier mehr Anzeichen der Orks präsent sein. Jedenfalls laut Oberkommando.
Er zuckte mit den Schultern - Oberkommando halt.
Ohne weiter drüber nachzudenken setze er seinen Sentinel wieder in Bewegung und folgte weiterhin dem Flussbett ins Tal hinab. Auch wenn die Deckung nun langsam aber sicher immer weniger wurde, so machte sich Jason noch keine Sorgen.
Jetzt kam ihm der Sandsturm zu Gute.
Während dem Flug hierhin noch verflucht, so war er nun dankbar über die natürliche Deckung, die er ihm bot. Auch wenn Jason es normalerweise vorzog, den Sturm zu meiden, so blieb ihm im Moment nichts anderes übrig, als sich in seinem Schutz der Stadt zu nähern.

Kurze Zeit später erreichte der Scout die ersten Fabrikruinen der Stadt.
Fast wie ein Wolf auf der Lauer schlich der Sentinel durch die verwüsteten Straßen und Ruinen des Südbezirkes der Stadt.
Die Zerstörung war in diesem Teil besonders ausgeprägt. Kaum ein Stein stand noch auf dem anderen. Fahrzeuge, solange sie nicht Kettenantrieb besaßen, sollten nicht mal mit dem Gedanken spielen, durch diese Trümmerlandschaft zu fahren – weit würden sie nicht kommen. Aber dennoch war es nichts, was Jason besonders beunruhigte.
Das waren vielmehr zwei andere Dinge.
Zum einen hatte er immer noch keine Anzeichen von Orks ausgemacht. Das ihm keiner über den Weg gelaufen war, damit konnte er ja leben. Aber keine Orkbauten, keine Schmierereien, nichts. Einfach nur sinnlose Verwüstung.
Die zweite Sache, die ihm Magenschmerzen bereitete, waren die vielen Leichen der Menschen, die in den Straßen lagen und vor sich hin verwesten. Wobei, es waren nicht einmal die Leichen selber, sondern eher die Tatsache, wie sie gestorben sind. Es war nicht dieses typische, wahllose Orkmuster, das er kannte. Nein, es kam ihm alles viel zu sauber und ordentlich vor.
Er schüttelte sich kurz, als er seinen Sentinel in einer größeren Ruine, die der Maschine gut Deckung bot, zum halten brachte. Es war schon makaber im Zusammenhang mit Tod und Krieg von Sauberkeit und Ordnung zu reden.
Ohne weiter darüber nach zu denken, verriegelte er die Beine des Läufers, nahm sich sein Lasergewehr und den Rest der Kampfausrüstung und stieg aus.
Erkundung per Pedes war nun angesagt.
Flinken Fußes wuselte der Scout durch die Straßen der Stadt. Immer darauf bedacht, sich möglichst leise fortzubewegen, durchkämmte er ein paar der Fabrikruinen, auf der Suche nach wichtigen Informationen darüber, was hier vorgefallen war. Doch er blieb erfolglos.
Bis er auf eine Leiche stoß, die unweigerlich Jasons Aufmerksamkeit auf sich zog.
Behutsam hob er die, mit mittlerweile getrocknetem Blut durchtränkte, Weste des Orks mit dem Lauf seines Lasergewehrs zur Seite und stockte einen Moment.
In der Brust des Xenoiden klaffte ein einziges, riesiges Loch.
‚Boltergeschoss‘ war das erste, was ihm durch den Kopf ging.
Aber woher sollten die Fabrikarbeiter….?
Er kniete sich neben die Leiche und betrachtete sie eingehend.
Immer wieder blickte er zu der hässlichen Wunde des Orks und grübelte aufs Neue.
Plötzlich, wie von einem Blitz getroffen, riss er den Kopf hoch und blickte sich um, suchte nicht nur die Straßen ab, sondern blickte auch in den Himmel. Obwohl er nichts erkennen konnte, machte sich ein sehr ungutes Gefühl in seinem Magen breit.
Eigentlich lies das Ganze hier – jedenfalls für seinen Geschmack – nur einen Schluss zu.
Jason schluckte und erhob sich langsam um zu seinem Sentinel zurückzukehren.
Doch soweit kam er gar nicht.
Bevor er sich vollständig aufgerichtet hatte, wurde er jedoch äußerst unsanft durch einen harten Schlag ins Genick wieder auf den Boden geschickt.
Der Sentinelpilot hörte das Knacken seiner Knochen nicht mal mehr. Bewusstlos fiel er wie ein nasser Sandsack auf den toten Ork und blieb regungslos liegen.
Er hatte nicht bemerkt, wie sich jemand an ihn ran geschlichen hatte.
Einmal war er unvorsichtig gewesen und hatte sich zu sehr von seiner Entdeckung vereinnahmen lassen. Jetzt bezahlte Jason dafür die Rechnung.
Das Wesen beugte sich lautlos über den Körper des Bewusstlosen und stockte seinerseits kurz. Mit zur Seite gelegtem Kopf betrachtete er den Helm Jasons.
Offenbar hatte er das Einheitsabzeichen wiedererkannt.
„Ohhhh, esss isst mit eine Frreude, euch wiederr zzusssehen …“, zischelte es leise und zeigte ein sichtlich erfreutes Grinsen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Chaos?

ich weiß nicht, ob ich "nicht schon wieder" oder "das könnte interessant werden" sagen soll. Es gibt hier einfach so viele Geschichte mit dem Chaos, dass es irgendwann öde wird, aber deine könnte vielleicht noch ganz unterhaltsam werden, immerhin ist der Schreibstil schön und bisher macht das Lesen Spaß. also bin ich bereit, abzuwarten, wie sich das Ganze noch entwickelt.

Sehr schöne Beschreibungen der Aktion übrigens.