40k Back to Business

Doch. Ziemlich sogar, nach modernen Maßstäben. AK hin oder her...

Und trotzdem haben die Georgier aufs Maul bekommen. Und die wurden von den Amis ausgerüstet.

Ich fand den jetzt auch nicht irgendwie penetrant oder so. Hat eigentlich ganz gut reingepasst.

Mir gefällt Slang in Texten einfach nicht. Er hemmt bei mir immer den Lesefluss, da mich die ganzen kürzel irgendwie irritieren.
 
Und - freut euch, nachher gibts hoffentlich nen besondern Leckerbissen für euch ;P (hoffentlich ^^)

Isses fertich? *drängel*

Und trotzdem haben die Georgier aufs Maul bekommen. Und die wurden von den Amis ausgerüstet.

Das war ja auch ein Zwergenaufstand 😉

Mir gefällt Slang in Texten einfach nicht. Er hemmt bei mir immer den Lesefluss, da mich die ganzen kürzel irgendwie irritieren.

Dann solltest du niemals Otherland lesen 😀
Ist aber, trotz massiver Verwendung eines fiktiven Jugendslangs, eins der besten SF-Bücher die ich kenne.

EDIT:
Weitere Diskussionen bitte hier.
Sorry, zu spät gesehen.
 
Fertig? Hoffentlich wenn ich nach Hause komme.

Aber was anderes:
Da mich eben jemand drauf hingewiesen hat, bzw Interesse bekundet hat.
Was haltet ihr von einem kleinen hm .. 'Charakter-Glossar' wo die aufgelistet sind, die im Verlauf der Geschichte mehr als einmal vorkommen? Zur besseren Übersicht etc pp.

Ja, auch die stillen Leser, falls es so welche gibt, sollen sich mal melden ;P
Wenn nur 2 Leute das haben wollen, werd ich mir kaum die Mühe machen :/
 
So, weiter gehts.
Da die Teile meiner Dora Zeit zum trocknen brauchen - bitte! 🙂
Word-Dokument gibts wie immer hier!

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Keine 12 Stunden später trafen die ersten Transportmaschinen im Feld-Hauptquartier der 122ten PVS ein. Der dunkelrote Wüstengrund war von allem Störenden bereinigt sowie planiert worden und bildete nun ein mehrere Quadratkilometer großes, provisorisches Flugfeld. Die größeren Steine fanden noch Verwendungen als natürliche Abgrenzung des Gebietes und unterteilten es gleichzeitig in mehrere Rollbahnen. Aus der Luft gesehen, bildete das Ganze die Form eines überdimensionalen ‚L‘, wobei das Flugfeld den kürzeren Balken der beiden stellte und der restliche Teil der Basis sich über den längeren Teil erstreckte.
In einem flachen, weitläufigen Tal gelegen, war dieser Stützpunkt im nördlichen Teil der Hamra der optimale Ausgangspunkt für Operation Fortitude. Nachdem sich die Staubwolken, welche vom Landemanöver der riesigen Transportmaschinen und dem Ausfahren des massiven Laderampen hervorgerufen wurden, gelegt hatte, sprang Adrian von der Maschine und spürte zum ersten Mal seit guten 4 Stunden wieder festen Boden unter den Füßen.
Mit vor der Brust verschränkten Armen beobachtete der Captain die Leute, welche hier und da über das Flugfeld huschten und verfolgte mit Argusaugen das Ausladen der Panzer. Er blinzelte kurz und setze sich doch lieber
„Adrian?“ erklang es hinter ihm, als sein Stellvertreter, 1st Lieutenant Shawn McNamara, neben ihn trat. Der Mann war gute zwei Köpfe kürzer als der Riese Hawkins, was ihn aber kein Stück ungefährlicher machte.
„Was gibt’s Shawn?“
„Nichts besonderes, außer das sich einer von der Infanterie während dem Flug zweimal übergeben hat und ich für meinen Teil wieder genau weiß, warum ich nicht als Pilot zu Navy gegangen bin.“
„Deswegen bist du hier?“
Misstrauisch blickte er seinen Vorgesetzen einen Moment lang an, bis dann beide zeitgleich ein breites Grinsen aufblitzen ließen und der Schwarze seinem Gegenüber auf die Schulter klopfte.
„Nein, nicht deswegen, aber ich dachte, dich interessiert es.“ meinte er mit einem schiefen Lächeln und warf einen kurzen Blick auf sein TacCom.
„Eigentlich wollt ich dir nur sagen, dass wir in zwei Stunden das erste Meeting mit den Kommandeuren der teilnehmenden Einheiten haben. Einer von der Aufklärungsabteilung ist schon unterwegs nach Hamarra und wenn wir Glück haben, haben wir nachher sogar schon eine ungefähre Ahnung, was da genau vor sich geht.“
„Wer ist draußen?“
„Turner“
„LoneWolf? Dann werden wir unsere Infos sicher bekommen. Er ist mit der beste Scout, den ich kenne.“ Adrian nickte knapp und beobachtete kritisch, wie die Leute das Material entluden. Dann ruckte er mit dem Kopf herum und lugte zu dem Lieutenant rüber.
„Gibt’s eigentlich keine Satellitenbilder oder sonstige aktuelle Infos über das Einsatzgebiet?“
„Leider nein. Der Sandsturm herrscht seit ein paar Tagen um die Stadt und stört jegliche Langstreckenkommunikation.“
„Der Sturm hätte schon längst weiterziehen müssen. Da ist was faul. Frag mich nicht warum, aber das schmeckt mir nicht Shawn."
„Hm, findest du Captain? Ich hoffe nur, Turner kommt mir ein paar brauchbaren Infos zurück“
„Aye, das hoffe ich auch. Wie geht’s deinem Panzer?“
„Als er eingeladen wurde, ist er noch gefahren. Ich hoffe mal, da hat sich nichts dran geändert. Aber das werd ich ja gleich feststellen.“
„Mach das Shawn, “ Adrian schmunzelte kurz, „weißt du eigentlich, dass der Alte uns ein paar Commandos mitgegeben hat?“
Offensichtlich wusste McNamara es nicht, denn sein Blick sprach Bände. Das merkte auch sein Gesprächspartner.
„Ok, offensichtlich nicht.
Eine der beiden Überraschungen, die er für diesen Einsatz für uns organisiert hat.“
„Und die zweite?“
„Da die Flotte sich sicher für ein paar Orks nicht in Bewegung setzen wird, was in Anbetracht der Tatsache, dass der Sektorflottenstützpunkt direkt nebenan liegt eigentlich ein Witz ist, brauchen wir laut Meinung des Alten was anderes zur Feuerunterstützung. Falls es also hart auf hart kommt, sollen wir ‚Sie‘ anfordern.“
Der Lieutenant war sichtlich beeindruckt.
„Er schafft es aber auch immer wieder.“
Adrian lachte leise, was aber fast komplett vom Respirator verschluckt wurde.
„Natürlich Shawn, dafür ist er ja bekannt.“
„Zu Recht, zu Recht. Captain, ich wird mich jetzt um meinen Panzer kümmern.“
Mit einem wortlosen Nicken quittierte der Angesprochene die Meldung und den anschließenden Salut seines Freundes.



Irgendwo über der Hamra-Wüste
Hesperus-Prime, Hesperus

„Man, pass auf, wo du langfliegst! Ich will mein Essen noch behalten!“
Jason „LoneWolf“ Turner hatte alle Mühe, sich in seinem Sentinel festzuhalten, während die Valkyre ihren Konturenflug durch die Hamra-Wüste vollführte. Vorbei an den riesigen, rot-grauen Felsmassiven der öden Landschaft und über die weitläufigen Sandflächen näherte sich das VTOL in halsbrecherischem Tempo dem Absetzpunkt. Normalerweise machte ihm das Fliegen nichts aus, aber dieser Flug – Beim Imperator, er hatte noch nie jemanden gesehen, der so risikofreudig im Tiefflug über das Gelände donnerte und den Sandsturm, ihren scheinbar ständigen Begleiter, vollkommen ignorierte.

Samuel hätte dem Piloten schon längst die Leviten gelesen und ihn dazu verdonnert, die Triebwerke nach diesem Ritt selber zu reinigen, damit er so ne Scheiße auch nie wieder abziehen würde, aber Jason war nun mal nicht Samuel. Von daher blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten und sein Essen bei sich zu behalten.
Minuten vergingen, in denen Jason die Funktionen seines Sentinels immer und immer wieder überprüfte, nur um sich abzulenken. Er wusste, das seine Maschine in perfektem Zustand war, Samuel sei Dank.
„Sandhüpfer, fertig machen. Wir erreichen den Absetzpunkt in 15 Klicks!“


In nicht mal fünf Metern Abstand ließ der Pilot der Valkyre den VTOL über dem Boden eines ausgetrockneten Flussbettes schweben und gab grünes Licht für den Abwurf.
„Gefechtsabwurf Sandhüpfer, viel Glück“

„Gefechtsabwurf? Ist ja nicht so, dass wir genug Zeit für ein normales Entlademanöver hätten, du Adrenalinjunkie.“ fluchte Turner leise und schüttelte verständnislos den Kopf.
Eigentlich hatte Jason sich das ein wenig anders vorgestellt, aber er war froh, in wenigen Momenten wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Knirschend setze sich die Automatik in Bewegung, die den zusammengekauerten Läufer im Bauch des Transportes zur der sich öffnenden Rampe beförderte. Ein Ruck ging durch die Maschine als er an der eigentlichen Abwurfposition angekommen war. Nur diesmal musste LoneWolf nicht einfach nur auf den Knopf drücken und warten, bis sich der Gravschirm öffnete.
Nach einem kurzen Kontrollblick nach oben, um sich zu versichern, dass er korrekt in der Führungsschiene eingerastet war entsicherte er die Beine des Läufers. In einem eher unkonventionellen Manöver zog er ein Bein langsam unter dem Körper hervor und streckte es, als sich der Platz bot, nach unten aus. Selbiges wiederholte er mit dem zweiten Bein und der Sentinel hing nur, wie ein eine leblose Puppe an der Aufhängung der Valkyre. Er musste weitestgehend auf gut Glück abspringen, da der aufgewirbelte Sand ihm jegliche Sicht auf den Boden nahm.
„Willst du ewig leben Turner“, murmelte der Scout und grinste wölfisch.
„Sandhüpfer klinkt sich aus, gute Heimreise“ gab Jason anschließend noch über Funk von sich, bevor er den Knopf betätigte, der den Sentinel aus der Verankerung befreite und ihn fallen ließ.
Zum Glück war der Fall nicht besonders tief. Dennoch hatte der Pilot damit zu kämpfen, den Läufer auf dem ungünstigen Boden aufrecht zu halten und nicht mit einem der Füße weg zu knicken.
Als sich der Sand wieder gelegt hatte, richtete er sein Gefährt aus der Hocke wieder zur vollen Höhe auf und blickte der davon donnernden Valk mit einem offensichtlich erfreuten Lächeln hinterher. Hoffentlich würden sie bei seiner Abholung einen anderen Piloten schicken. Hoffentlich!
Aber nun machte er sich erst mal ein Bild seiner Lage:

Im Norden und Westen war die weitläufige Geröll- und Sandwüste, im Süden und Osten fingen die Felsausläufer an. Der versiegte Flusslauf war keine zehn Meter von den Füßen seines Sentinels.
Hamarra somit keine 5 Klicks mehr entfernt.
Er war also genau da, wo er sein sollte - seine eigentliche Mission begann erst jetzt.
Es machte ihm keine Angst, zu wissen, dass seine eigenen Leute mehr als 250 Klicks hinter ihm waren. Langstreckenaufklärungen waren Turners‘ Spezialgebiet. Wie viele solcher Einsätze er gemachte hatte, konnte er nicht mit Bestimmtheit sagen, da er irgendwann bei 300 aufgehört hatte zu zählen.
Ohne weitere Umschweife setze er seine Maschine in Bewegung und trabte Richtung Stadt. Dabei nutze er jede erdenkliche Deckung, die er von den Felsen geboten bekam.
Lieber war er eine Stunde länger unterwegs, kam dafür aber sicher an, als das er zufällig von irgendeinem Depp erwischt wurde. Er sollte unentdeckt nach Hamarra gelangen und dem Oberkommando Informationen über die Tätigkeiten der Xenoiden innerhalb der Fabrikstadt besorgen und kein Wüstenrennen gewinnen. Dennoch kam er gut voran. Nach nicht mal 30 Minuten hatte er das Missionsziel erreicht. Von einem alten Flussbett aus konnte er die Südausläufer der Stadt, unten in dem kleinen Tal, bereits erkennen.
Er drosselte sein Tempo merklich und setzte behutsam einen Metallfuß vor den anderen. Dann stoppte er. Wie ein Falke auf der Jagd betrachtete er eingehend das Gebiet und runzelte leicht die Stirn. Normalerweise sollten hier mehr Anzeichen der Orks präsent sein. Jedenfalls laut Oberkommando.
Er zuckte mit den Schultern - Oberkommando halt.
Ohne weiter drüber nachzudenken setze er seinen Sentinel wieder in Bewegung und folgte weiterhin dem Flussbett ins Tal hinab. Auch wenn die Deckung nun langsam aber sicher immer weniger wurde, so machte sich Jason noch keine Sorgen.
Jetzt kam ihm der Sandsturm zu Gute.
Während dem Flug hierhin noch verflucht, so war er nun dankbar über die natürliche Deckung, die er ihm bot. Auch wenn Jason es normalerweise vorzog, den Sturm zu meiden, so blieb ihm im Moment nichts anderes übrig, als sich in seinem Schutz der Stadt zu nähern.

Kurze Zeit später erreichte der Scout die ersten Fabrikruinen der Stadt.
Fast wie ein Wolf auf der Lauer schlich der Sentinel durch die verwüsteten Straßen und Ruinen des Südbezirkes der Stadt.
Die Zerstörung war in diesem Teil besonders ausgeprägt. Kaum ein Stein stand noch auf dem anderen. Die meisten Gebäude waren hier komplett dem Erdboden gleichgemacht worden. Fahrzeuge, solange sie nicht Kettenantrieb besaßen, sollten nicht mal mit dem Gedanken spielen, durch diese Trümmerlandschaft zu fahren – weit würden sie nicht kommen. Aber dennoch war es nichts, was Jason besonders beunruhigte.
Das waren vielmehr zwei andere Dinge.
Zum einen hatte er immer noch keine Anzeichen von Orks ausgemacht. Das ihm keiner über den Weg gelaufen war, damit konnte er ja leben. Aber keine Orkbauten, keine Schmierereien, nichts. Einfach nur sinnlose Verwüstung.
Die andere Sache, die ihm Magenschmerzen bereitete, waren die vielen Leichen der Menschen, die in den Straßen lagen und vor sich hin verwesten. Wobei, es waren nicht einmal die Leichen selber, sondern eher die Tatsache, wie sie gestorben waren. Es war nicht dieses typische, wahllose Orkmuster, das er kannte. Nein, es kam ihm alles viel zu sauber und ordentlich vor.
Er schüttelte sich kurz, als er seinen Sentinel in einer größeren Ruine, die der Maschine gut Deckung bot, zum halten brachte. Es war schon makaber im Zusammenhang mit Tod und Krieg von Sauberkeit und Ordnung zu nachzudenken.
Ohne weiter darüber nach zu denken, verriegelte er die Beine des Läufers, nahm sich sein Lasergewehr und den Rest der Kampfausrüstung und stieg aus.
Erkundung per Pedes.
Flinken Fußes wuselte der Scout durch die Straßen der Stadt. Immer darauf bedacht, sich möglichst leise fortzubewegen, durchkämmte er ein paar der Fabrikruinen, auf der Suche nach wichtigen Informationen darüber, was hier vorgefallen war. Doch er blieb erfolglos.
Bis er auf eine Leiche stoß, die unweigerlich Jasons Aufmerksamkeit auf sich zog.
Behutsam hob er die, mit mittlerweile getrocknetem Blut durchtränkte, Weste des Orks mit dem Lauf seines Lasergewehrs zur Seite und stockte einen Moment.
In der Brust des Xenoiden klaffte ein einziges, riesiges Loch.
‚Boltergeschoss‘ war das erste, was ihm durch den Kopf ging.
Aber woher sollten die Fabrikarbeiter….
Er kniete sich neben die Leiche und betrachtete sie eingehend.
Immer wieder blickte er zu der hässlichen Wunde des Orks und grübelte aufs Neue.
Plötzlich, wie von einem Blitz getroffen, riss er den Kopf hoch und blickte sich um, suchte nicht nur die Straßen ab, sondern blickte auch in den Himmel. Obwohl er nichts erkennen konnte, machte sich ein sehr ungutes Gefühl in seinem Magen breit.
Eigentlich lies das Ganze hier nur einen Schluss zu.
Jason merkte, wie sich seine Nackenhaare aufstellen und ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Langsam erhob er sich, um zu seinem Sentinel zurückzukehren.

Plötzlich ruckt er mit seinem Kopf und dem Gewehr im Anschlag nach rechts und gab eine schnelle Salve Laserimpulse auf den Schatten ab, der zwischen zwei eingestürzten Torbogen vorbei huschte.
„Scheisse!“
Die Schüsse hatten ihr vermeintliches Ziel souverän verfehlt. Panisch nahm sich Jason das Bajonett aus dem Halfter und montierte es an seiner Waffe, dann atmete einmal tief durch – er konnte sich keinen Fehler leisten und so übernahm der Soldat in ihm wieder das Kommando.
Mit vorsichtigen, fast lautlosen Bewegungen entfernte sich der Scout von dem toten Ork. Er wusste, dass er beobachtet wurde und schätze seine Chancen nicht sonderlich gut ein. Eigentlich war er ein guter Schütze und hätte das Vieh erwischen müssen, aber die drei Flecken in der Wand sprachen etwas anderes.
Wieder eine Bewegung. 8 Uhr.
Ruckartig riss Jason den Oberkörper samt Lasergewehr rum und gab einen überhasteten Schuss ab.
Er hatte keine Zeit zu zielen, denn das Wesen war schon näher an ihm dran, als es ihm lieb war. In einem gewagten Manöver drehte er sich zur Seite, stieß sich mit den Kampfstiefeln im losen Schutt der Ruinen vom Boden ab und feuerte eine weitere Salve auf den verschwommenen Schemen, der ihn mit der gewaltigen Klaue nur knapp verfehlte.
Ein schmerzverzerrter Schrei war das letze, was er von der Welt mitbekam. Er hatte es getroffen! Doch bevor er sich wirklich darüber freuen konnte, umfing ihn die Dunkelheit. Den Schmerz, als er unglücklicherweise mit dem Kopf hart gegen die Überreste einer Straßenlaterne stieß, bemerkte er gar nicht mehr. Bewusstlos fiel er wie ein nasser Sandsack auf den harten Boden und blieb regungslos liegen.
Mit einem leisen Schnaufen stapfte das Wesen zu dem außer Gefecht gesetzten Soldaten, beugte sich lautlos über den Körper des Bewusstlosen und stockte seinerseits kurz. Mit zur Seite gelegtem Kopf betrachtete es das Barett Jasons‘.
Offenbar hatte er das Einheitsabzeichen wiedererkannt.
„Ohhhh, esss isst mit eine Frreude, euch wiederr zzusssehen …“, zischelte es leise und zeigte ein sichtlich erfreutes Grinsen.

Mit einer der klauenbewährten Pranken packte es sich schließlich ein Bein des Menschen und schleifte ihn über die Straße zu einer Fabrikruine, in der es mit ihm verschwand.

 
Zuletzt bearbeitet:
Waaaah...Jason wurde von Gollum gefangen! Da hätte jetzt nur noch ein "mein Schatzsss" am Ende gefehlt.😉

Ein gelungener Teil, hier und da wieder mal kleine Fehler in der Groß-/Kleinschreibung, die aber wohl auf Nachlässigkeit seitens des Autors und nicht auf mangelnde Kenntnisse der deutschen Sprache schließen lassen. Weiter so.
 
Was sollen das heißen ? 😀
Aber egal - so, der letzte überarbeitete Teil, gleichzeitig auch der letzte Teil von Kapitel 1. Kapitel 2 ist dann komplett neu 🙂
Word-Dokument gibts hier!

C&C welcome. Wer Fehler findet teilt sie bitte mit, damit das Übel ausgemerzt werden kann
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Feld-HQ 122. PVS, Hamrawüste
Hesperus Prime, Hesperus

Während Jason auf seiner Mission durch die Ruinen Hamarras streifte, fand einige hundert Klicks von ihm entfernt das Einsatzmeeting statt.
Lieutenant Donero von der Artillerie-Abteilung betrat fünf Minuten vor der Besprechungsbeginn die klimatisierte Baracke, war aber zu seiner Verwunderung nicht der Erste, der sich hier einfand.
Eine schwarzhaarige Frau hatte es sich in der dritten Reihe offensichtlich gemütlich gemacht. Mit in die Seitentasche ihrer Tarnhosen gestecktem Barett und dem Atemgerät über die Stuhllehne gehängt, hatte sie die Beine nach vorne ausgestreckt und einen weiteren Platz in der Reihe vor sich in Beschlag genommen und vermittelte kein besonderes Interesse an dem Meeting oder militärische Korrektheit.
Der junge Mann runzelte kurz die Stirn – auch wenn er sie bis jetzt nur flüchtig gesehen hatte, so konnte das eigentlich nur Captain Ryce vom Spezialkommando sein.
„Guten Tag, M’am!“, begrüßte er die Frau ohne weitere Umschweife mit einem kurzen, aber zackigen Salut, nachdem er sich den Respirator über sein rotes Haupt gezogen hatte, „wie ich sehe haben sich die anderen wohl ein wenig verspätet.“
Die Angesprochene ruckte ein wenig mit dem Kopf zur Seite, hob kritisch eine der feingeschwungenen Augenbrauen und fixierte den Ankömmling einen Moment lang, bevor sie sich ein schwaches, gespieltes Lächeln gönnte und den Gruß eher halbherzig erwiderte.
„Entweder das, oder wir sind einfach ein wenig zu früh Lieutenant.“ war alles, was sie dazu zu sagen hatte.
Donero, fiel nichts ein, was er auf diese knappe Antwort hätte erwidern können, zuckte leicht mit den Schultern und setze sich auf den nächstgelegenen Platz, der sich ihm anbot. Keiner der beiden sprach etwas und so warteten sie schweigend, bis der Rest eintraf.

Kaum fünf Minuten später war es dann endlich soweit und die fehlenden Vier bahnten sich ihren Weg durch den Besprechungsraum.
Angeführt wurde die Gruppe von Kommissar Istvan Gomor, einem Mann, der Autorität für Drei ausstrahlte und die harten Gesichtszügen eines Steins besaß. Dahinter kamen die beiden Offiziere der Panzerkompanie – der dunkelhäutige Hawkins und der kleine McNamara, der mindestens einen guten Kopf kleiner war als alle anderen Anwesenden.
Als letzer und rangniedrigster Offizier betrat Han Yamamoto von der motorisierten Infanterie den Raum. Er wirkte ein wenig unsicher, versuchte aber, sich das nicht anmerken zu lassen. Nicht zuletzt, weil einer von den Schwarzmänteln anwesend war.
Die beiden bereits Anwesenden erhoben sich von ihren Stühlen und salutierten vor dem Quartett, wobei Michelle wohl lieber darauf verzichtet hätte, vor den Lieutenants, auch wenn diese zuerst gegrüßt hatten, oder dem Kommissar stramm zu stehen. Aber Gomor war der Letze, mit dem man es sich verscherzen sollte. Das wusste auch Ryce.
Nach der obligatorischen Begrüßung setzten sich die anderen drei der Vierer-Gruppe hin während Hawkins an das kleine Pult schritt und mit einem flüchtigen Nicken nochmal alle begrüßte.
„Meine Dame, die Herren“ er blickte die Angesprochenen kurz an und machte eine stilistische Pause, bevor er weitersprach, „sie wissen alle, warum wir hier sind - Operation Fortitude.
Da sie alle bereits im Vorfeld informiert worden sind, ist ihnen ja bekannt, was das Oberkommando von uns verlangt. Trotzdem noch einmal die Kurzfassung:
Wir sollen die feindlichen Linien umgehen oder gegebenenfalls durchbrechen, nach Hamarra vorstoßen und die Orks aus der Stadt vertreiben. Nachdem wir den Flughafen gesichert haben, sollen wir Unterstützung anfordern um das Gebiet zu halten und die Xenoiden im Anschluss von innen heraus zerstören. So sieht es jedenfalls der Plan des Oberkommandos vor.“
„Warum schicken wir nicht direkt ein bis zwei Kompanien der Luftlandetruppen in die Stadt, sondern müssen uns erste hunderte von Klicks durch die Wüste quälen?“
„Weil das Oberkommando es eben so will, Lieutenant Donero, deswegen...“ McNamara blickte den jungen Offizier nicht mal an, sondern behielt weiterhin den Blick nach vorne gerichtet.
„Zumal wir nicht wissen, wie stark verteidigt Hamarra überhaupt ist. Wenn sie damit leben können, zwei Kompanien den Orks zum Fraß vorzuwerfen, weil man sie einfach wie Tontauben aus der Luft schießen wird – bitte.“
„Aber…“
„Aber was?“ Ryce fixierte den Mann ein paar Plätze neben sich mit eisernem Blick und wollte gerade zu einer ausladenden Antwort ansetzen, als sie von Hawkins mit einem kurzen Handzeichen unterbrochen wurde.
„Der Plan des Oberkommandos ist alles andere als perfekt, das weiß ich selbst Lieutenant Donero. Aber wir haben den Auftrag nun mal so bekommen und so wird er auch ausgeführt. Unsere Chancen stehen gar nicht so schlecht, wie es scheint.“, er schmunzelte ein wenig geheimnisvoll, bevor er weitersprach, „Die Idee mit den Luftlandetruppen funktioniert nur, wenn die Orks Hamarra nicht oder kaum verteidigen – und ich glaube nicht, dass sie das tun. Dafür ist die Stadt einfach zu wichtig für sie und für uns.“
Mit einem Kopfnicken bestätigte Donero, dass er es verstanden hatte und schwieg.
„Zurück zum Thema.
Aufgrund des Sandsturms, der im Moment Hamarra einhüllt und unsere Langstreckenkommunikation stört, wissen wir nicht, was genau in der Stadt vor sich geht oder wie stark sie verteidigt ist. Wir haben einen Scout rausgeschickt, der uns hoffentlich noch vor unserer Abreise ein paar nützliche Informationen zukommen lassen kann. Ansonsten stellen sie sich auf das Schlimmste ein, Gentlemen.
Wir brechen morgen um 0600 auf. Sorgt dafür, dass eure Jungs gut für die Operation vorbereitet sind und ihre Ausrüstung beisammen haben. Wir wissen nicht, was uns erwartet und wie lange wir unterwegs sind. Wir haben zwar zwei Scouts von der Aufklärungsabteilung dabei, die uns hoffentlich um die Orks herum manövrieren, aber versprechen kann ich nichts. Packt ordentlich Proviant ein. Das könnte ne lange Reise werden“
Hawkins machte eine kurze Pause, dann blickte er zur einzig anwesenden Frau.
„Captain Ryce, ihr Truppe umfasst, wie viel, sechs Mann?“
„Aye Captain, das ist richtig. Die besten Kommandos, die sie kriegen können“
Er musste kurz schmunzeln, Michelle Ryce wie sie leibt und lebt.
„Sehr schön. Sie suchen sich ihre Mitfahrgelegenheit wie immer selber aus, denke ich. Sie werden schon was Adäquates finden.
Sind sonst noch Fragen offen?“
Ein Blick in die Runde beantwortete ihm seine Frage aber schon.
Ryce saß locker-lässig auf ihrem Stuhl und das Ganze schien sie relativ kalt zu lassen. Was aber auch kein Wunder war bei dem, was sie und ihr Kommando schon alles mitgemacht hatten.
Der Kommissar behielt seine versteinerte Mine, die er schon während der ganzen Besprechung aufgesetzt hatte, bei. Gomor war ohnehin nicht besonders gesprächig, selbst für einen Kommissar der Imperialen Armee.
Den beiden jungen Lieutenants, Donero und Yamamoto schien die Angelegenheit nicht so ganz geheuer zu sein, aber Auftrag war Auftrag und nach der ‚Abreibung‘ die sich Donero eingefangen hatten, teilten die beiden wohl die Meinung, dass Schweigen Gold war.
„In Ordnung, nehmen sie sich beim Weg hinaus ein Dossier nochmals in elektronischer Form mit, damit sie heute eine anständige Abendlektüre haben.
Ladies und Gentlemen, das hier ist unser Planet und unsere Stadt, wir werden Hamarra wieder zurückerobern und die Orks vertreiben. Daran gibt es keinen Zweifel. Weggetreten!“
Der dunkelhäutige Offizier machte einen Schritt neben das Pult und erwiderte den Salut, den er von seinem Publikum erhielt, nachdem sie sich von ihren Plätzen erhoben hatten.
Als der Großteil der Anwesenden sich in Richtung Ausgang schlängelte um den Raum zu verlassen und zu den Einheiten zu gelangen, sprach Hawkins die schwarzhaarige Frau an, die sich ein wenig mehr Zeit ließ und gerade noch damit beschäftigt war, ihren Respirator von dem Stuhl zu nehmen.
„Hast du einen Moment Zeit.“
„Klar Adrian, was gibt’s?“
Keinen Moment überrascht davon, dass ihr Vorgesetzter für diese Mission sie so direkt und persönlich ansprach, drehte sie sich zu dem Mann um und lächelte offen.
„Es freut mich, dich wiederzusehen. Captain? Du hast dich gemacht, obwohl ich mich nicht gewundert hätte, wenn du schon Major geworden wärst“
„Danke für die Lorbeeren. Wie ich sehe, ist es dir ganz gut ergangen in letzer Zeit, hm?“
„Wenn du es sagst …“ brummte sie leise und zog sich das Atemgerät über den Kopf, so dass dieses schließlich wie ein Schal um ihren Hals lag.
„Klingt ja, als ob es doch nicht so gewesen ist. Ist´s nicht besser geworden mit den neuen Medikamenten?“
Ryce versteifte sich schlagartig und lugte zu dem etwas größeren Mann hoch wie ein Fuchs zu seiner Beute.
„Besser, pft“
„Das tut mir leid. Ich..“
„Adrian, das Thema ist für mich erledigt. Wir haben alle auf Istah III unsere Federn gelassen. Der eine mehr, der andere weniger. Passiert ist eben passiert. Ich hab hier ´nen Job zu erledigen, genau wie du. Alles andere ist unwichtig. Mach dir keine Gedanken um mich. Du solltest lieber darüber nachdenken, wie du deine Leute möglichst gut durch die Sache durch bekommst. Sie haben´s nötig.“
Mit hochgezogener Augenbraue und sichtlich überrascht über die doch harsche Art, die seine Gesprächspartnerin auf einmal an den Tag legte, blickte Adrian ihr hinterher, wie sie den Raum verließ.
Er seufzte schwer, schüttelte leicht den Kopf und nahm seine Sachen um ebenfalls wieder an die ‚frische‘ Luft zu kommen.
Sie hatte sich verändert. Und das nicht unbedingt zum Positiven.



Hamarra
Hesperus Prime, Hesperus

Langsamen Schrittes schlurfte die vermummte Gestalt durch die Kellergewölbe der zerstörten Fabrik. Im Vergleich zu der Verwüstung und dem Chaos auf der Oberfläche war es hier allerdings sogar verhältnismäßig ordentlich – nur ein paar Ratten, Leichen und der sonst so übliche Schutt.
Die hohen Stiefel hinterließen ein eintöniges Scheppern in dem sonst so stillen Gang und hätten jedem normalen Menschen, in Verbindung mit der Kulisse einen gehörigen Schrecken eingejagt. Am Ende des Ganges angekommen, öffnete die Gestalt eine schwere, halb verrostete Stahltür die sich mit einem nervtötenden Quietschen aufschob und trat in den Raum ein, der sich hinter der Tür auftat.
In dem fahlen Licht, dass durch ein paar Löcher in der Decke den Raum erhellte, konnte sie erkennen, wie ihr Schoßhund sich über sein neustes Opfer hermachte.
„Khn’Ysac! Aus, lass das, wir brauchen ihn vielleicht noch. Lebend!“
Das Wesen, welches sich im Moment auf allen Vieren befand ruckte mit dem Kopf schlagartig zu der Person herum, die gerade in den Raum gekommen war, ließ den Finger des Mannes, den es gerade verspeisen wollte fallen, zuckte leicht zusammen, machte zwei Schritte zurück und erhob sich auf zwei Beine, um sich besser an die Wand pressen zu können. Es musste den Kopf etwas einziehen, da es so aufgerichtet fast an die Decke des Kellers gestoßen wäre. Sichtlich verängstig versteckte es sein raubtierhaftes Gesicht hinter den Klauen. Vorsichtig lugte es mit der Hälfte der Augen in Richtung Herrin.
„Hungerrr!“ war das einzige Wort, die es über die aufgeplatzten Lippen brachte und mit der klauenbewährten Vorderpranke gen Jason zeigte. Mit den vier blutroten Augen blickte es zwischen dem Opfer und seiner Herrin hin und her. Der Hunger war stark, aber sein Respekt und seine Angst waren größer.
Sein Gegenüber schüttelte nur leicht den Kopf, streckte die Hand nach dem Wesen aus und machte mit den schlanken Fingern ein flüchtiges Zeichen, dass es gefälligst zu ihr kommen solle.
Kurz war sich Khn’Ysac unsicher und blinzelte mit jedem der Augen einmal bevor es sich wieder auf alle klauenbewehrten Viere begab und vorsichtig zu seiner Meistern hinüber schlich. Dort angekommen legte die Frau eine Hand auf die schwarz-lilafarbene, sehnige Haut, die sich über den enorm muskulösen und leicht deformierten Rücken der Bestie spannte.
„Einen schönen Fang hast du da gemacht.“ flüsterte sie leise und begann ihn sanft zu kraulen, ohne zu dem Wesen runter zu blicken.
„Khn’Ysac isst ein guterr Jägerr!“ Mit einem breiten Grinsen, das ein paar der rasiermesserscharfen Reißzähne zeigte, lugte es zu der Frau hoch und verengte mit einem Mal zwei Augen.
„Khn’Ysac hat wasss fürr sseine Meisssterrrin!“
Mit einem Satz war das Wesen bei dem bewusstlosen Menschen, riss ihm das Barett vom Kopf und fuchtelte damit ein wenig rum, bevor er wieder zu ihr zurück kam und voller Stolz die Beute zeigte.
Die eisblauen Augen seiner Herrin blitzten kurz auf, ehe sie sich ebenfalls ein breites Grinsen gönnte. Flüchtig strich sie mit der Hand über das mechanische Pferd mit den drei Blitzen im Hintergrund, welches auf der Kopfbedeckung eingraviert war.
„Ach, sie mal einer an. Sehr interessant. Wirklich. Menschen sind so berechenbar. Ich hab es mir fast gedacht, dass sie geschickt werden, um gegen die Orks vorzugehen.“
Mit einem fast diabolischen Lachen schlug die Frau Khn’Ysac das Stück Stoff aus seinen Klauen und zog das Wesen an seinem Halsband in Richtung Tür.
„Lass uns gehen. Wir haben noch etwas zutun ...“
„Ja, Meissterrrin …“



Feld-HQ 122. PVS, Hamrawüste
Hesperus Prime, Hesperus

Es hatte sich keine der Doppelsonnen gezeigt und so lag das Feldlager der 122. PVS noch im Schatten der Hamra. Mit einem zufriedenen Ausdruck auf dem Gesicht stand Hawkins ein wenig Abseits des Trubels der Abmarschvorbereitungen neben seinem Leman Russ „Sleipnir“ und beobachtete das Ganze. In der Standardgefechtsuniform mit Respirator und schwarzem Barett bekleidet fiel er kaum auf und man mochte nicht glauben, dass er der Kommandant dieses vermeintlichen Himmelfahrtskommandos war.
„Fortitude Leader an alle, Statusbericht!“ sendete er über den Offizierskanal und lauschte mit der behandschuhten Hand an sein Ohr gelegt den Antworten der Angesprochenen.
Nach und nach trudelten dann die entsprechenden Berichte der Leute ein und Hawkins nickte zufrieden. Nur Captain Ryce antwortete nicht, was ihn aber nicht weiter beunruhigte – er kannte das von ihr bereits.
„Sehr gut, Abmarsch in 15 Minuten. Fortitude Leader over“
Gerade als er sich seinem Panzer zuwenden wollte um einzusteigen und ein letzes Mal die wichtigsten Funktionen zu überprüfen, legte sich eine Hand auf seine Schulter und hinderte ihn am hinaufklettern.
„Was zum Imperator!“ Ein wenig erbost blickte der schwarze Panzerfahrer über die Schulter nach unten. So schnell seine Aufregung gekommen war, so schnell war sie auch wieder weg, als er in das – trotz der Narbe und aufgrund des Atmungsgerätes halb verdeckte und dennoch für ihn wunderhübsche - Gesicht Michelles blickte.
„Die Kommandos melden sich bereit Sir. Wie immer versteht sich. Wir haben uns ein Plätzchen bei Popovic und seinen Leuten geholt. Ich hab zwar keine Lust drauf, mitzuerleben was passiert, wenn 25.000 Liter Treibstoff unter meinem Arsch explodieren – aber was soll´s. Donero hat uns auch einen Platz angeboten, aber ich mag den kleinen Pisser nicht. Da lauf ich lieber bis nach Hamarra, als bei dem mitzufahren.“
Mit hochgezogener Augenbraue und einem wortlosen Nicken kommentierte Adrian die für ihn doch fragwürdige Äußerung des Captains. Wenn dass der Kommissar mitbekommen hätte.
„Von daher, mach dir keine Sorgen um uns.“
„Ich mir um euch? Sicher nicht Michelle, da hab ich ganz andere Kandidaten. Trotzdem Danke für die Info. Dann wollen wir mal, hm?“
Mit einem ordentlichen Salut verabschiedete er seine Gesprächspartnerin, die den Gruß aber mehr als nur salopp erwiderte. Danach ging die Infanteristin wieder ihren Weg.
„Pass auf dich auf Michelle …“ flüsterte er der Frau leise hinterher, als sie sich entfernte, blickte ihr aber nicht nach sondern erklomm seinerseits wieder den Panzer.
„Jungs, macht den alten Sleipnir startklar, wir haben ein paar Grünhäute da draußen, denen wir gehörig den Arsch aufreißen sollen.“

10 Minuten später erreichte Ryce den Teil ihre Männer, der mit ihr bei Sergeant ‚Pop‘ Popovic im Tanker mit fuhr – Jasper und Bauer.
Größentechnisch irgendwo zwischen Leman Russ und Baneblade angesiedelt, bot der leicht gepanzerte Transporter mit Treibstofftank für die Versorgung der anderen Fahrzeuge, genug Platz für fünf bis sechs Mann, inklusive Ausrüstung. So gesehen hatten es die fünf Personen im Popovic‘ Tanker sogar mehr Platz als die Infanteristen von Yamamoto in ihren Sardinenbüchsen. Als Ausgleich dafür fuhr als ständiger Begleiter das Wissen mit, keinen Treffer aus einer Waffe oberhalb eines schweren Bolters zu überleben. Ryce machte es sich auf der hinteren Bank neben ihren beiden Kameraden bequem, während Pop und sein Fahrer logischerweise vorne saßen.
„Hey Cap, du hast dir aber Zeit gelassen. Kaffeekränzchen mit dem Chef gehalten, oder was?!
„Klappe Jas. Ich war noch fix für kleine Mädchen. Du weißt doch, die Aufregung ist schlecht für meinen Kreislauf.“ Mit einem süffisanten Lächeln untermalte Michelle ihre Antwort und nahm ihrem Funker fast jede Möglichkeit des Konter.
Aber das wollte er auch gar nicht. Es gab keinen Grund die Sache weiter auszurollen. Vor allem nicht vor Leuten, die nicht zu den Kommandos gehörten oder dem Neuen. Es gab ein paar Dinge, die musste nicht jeder wissen – schon gar nicht Gomor. Der Captain schloss indes die Augen, lies die Pillen wirken und wartete darauf, dass es los ging. Zum Glück musste sie nicht besonders lange warten, denn keine Minute, nachdem Michelle in den Tanker gestiegen war, kam das Signal von Hawkins.
„Fortitude Leader an alle Einheiten“ knisterte es über den Kanal „die Operation beginnt. Lasst uns UNSERE Stadt wieder zurückholen. Tod den Xenoiden. Für den Imperator! Wir rücken aus!“
Mit einem leichten Schmunzeln vernahm sie die Worte ihres langjährigen Freundes und nickte Jas flüchtig zu .
„Aye“ murmelte dieser leise, kramte in seiner Brustinnentasche nach irgendwas und klopfte dem Beifahrer vor sich auf die Schulter, bevor er ihm ein Kryptotape hinhielt.
„Hey Pop, leg das mal ein“
„Was isn das?“
„Mach einfach. Es wird deine Maschine schon nicht mit nem Virus infizieren oder so. Zumal das Ding wohl viel zu alt ist, um überhaupt auf irgendwelche Viren anzuspringen. Haste den Karren noch von den Sabbatt-Kreuzzügen oder was? Jetzt komm schon, vertrau mir einfach.“
„Nem Kommando vertrauen? Sehr witzig“ Mit einem schiefen Grinsen nahm Pop die ihm dargebotene Disk entgegen und legte sie, wie befohlen in antike Abspielgerät ein. Die Aussage über das Alter seines Tankers ignorierte er einfach. Die Typen hatten doch keine Ahnung.
Das Gerät erwachte blinkend zum Leben und keine Sekunde später ertönte die glasklare Musik im Inneren des Fahrzeugs:

We're caught in a trap
I can't walk out
Because I love you too much baby

Mit einem zufriedenen Lächeln lehnte sich nun auch Jasper zurück und genoss die uralten Klänge der Musik. Den fragenden Blick derer, die nicht eingeweiht waren, bekam er nicht mit. Oder er ignorierte sie wie so oft.

Why can't you see
What you're doing to me
When you don't believe a word I say?

We can't go on together
With suspicious minds
And we can't build our dreams
On suspicious minds

Popovic zuckte nur leicht mit den Schultern und schien sich dem seltsamen Ritual der Kommandos zu beugen. Bauer, der das jetzt zum zweiten Mal miterlebte, nahm es dieses Mal aber nicht so einfach hin sondern nutze die vermeintliche Gelegenheit.
„Captain Ryce?“ flüsterte er leise, „ich hätte da mal eine Frage“
Gerade, als er weiterreden wollte, fing er sich einen leichten Schlag mit dem Handrücken auf seine Brust ein. Jasper blickte ihn mit einem halbgeöffneten Auge tadelnd an, zeigte aber ansonsten keine negative Reaktion.
„Bauer, sie müssen echt noch einiges lernen“
„Aber Sir, ich wollte doch nur..“
„Ruhe Bauer. Regel Nummer Eins bei den Kommandos - Störe niemals, niemals deinen Captain, wenn er schlafen will und versuch nicht, ihn zu wecken außer du hast nen verdammt guten Grund.“
„J..J…Ja Sir.“
Der Funker nickte zufrieden und nahm wieder seine ursprüngliche Position ein.
„Aber ich kann mir schon fast denken, was du fragen wolltest.“
Kurz öffnete der Veteran der Kommandos ein Auge und blinzelte zu dem Neuling rüber um seine Reaktion mitzubekommen.
„Das Lied ist ein Familienerbstück, quasi. Der Urururgroßvater vom Cap war ebenfalls Soldat und soll – laut ihren eigenen Aussagen – das Ding mal irgendwo bei einem Feldzug gefunden haben. Manche behaupten, dass es sogar aus der Zeit vor dem Imperator stammt, aber naja. Glaub ich weniger dran. Scheint wohl dennoch ziemlich selten zu sein und die Familie vom Cap passt drauf auf wie auf nen Schatz. Natürlich ist das mittlerweile nicht mehr die Originaldisk oder auf was auch immer es damals gespeichert war. Wird wohl von Generation zu Generation weiterkopiert. Wir haben keine Ahnung, wo es genau herkommt.“
Jasper lachte.
„Also, wie sie sehen Bauer, nichts Weltbewegendes. Einfach nur Tradition, mehr nicht.“
„Ah, okay MasterSergeant. Ich hab mich schon gefragt, was es mit dem Lied auf sich hat. Eine Frage hätte ich aber noch.“
„Und die wäre?“
„Wie heißt das Lied?“
„Tja, das ist eine gute Frage. Eine verdammt gute Frage. Eigentlich hat es keinen Namen. Wir nennen es immer nur „Das Lied“. Hat bis jetzt immer gereicht.“
„Ich verstehe ….“
Mit einem kurzen Nicken beendete Bauer für sich das Gespräch und blickte aus den kugelsicheren Fenstern des Tankers hinaus in die Wüste.
 
Part II - Into Battle we ride

Auch hier gehts mit einem kleinen Stück weiter 🙂
Viel Spass beim Lesen.
Wer mit den Charakteren durcheinander kommt - dem kann geholfen werden 🙂

Cpt. Hawkins - Oberfehlerhaber über die Operation "Fortitude" und Anführer der Panzerkompanie
Cpt. Ryce - Spezialkommando, Cheffin ihres Trupps (Bauer, Brubacker, Ryn, Savory, Jasper)
Lt. Yamamoto - Chef der mobilen Infanterie
Lt. Donero - Artillerieoffizier
Lt. McNamara - Adjutant/Vertreter von Hawkins

Das nur auf die schnelle, ich mach nachher/die Tage noch eine schönere Liste 🙂


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Part II - Into Battle we ride


Ich habe viel mit Oskar Schindler gemeinsam.
Wir haben z.B. beide Granaten für die Nazis gebaut.
Nur das meine funktioniert haben!
- Mrs. Burns

Hamra-Wüste

Hesperus-Prime, Hesperus


„Grünhäute auf 1500!“ knatterte Hawkins‘ Befehl über den internen Funk des Panzers.
„Schon gesehen Sir, machen sie sich keine…“
Der Rest von Hargraves Satz ging in dem infernalischen Wummern des Kampfgeschützes vollkommen unter. Der Rückstoß ging wie ein Schlag mit einem gewaltigen Vorschlaghammer, der freundlich an den Rumpf klopfte, durch das gesamte Fahrzeug. Wäre der Panzer nicht in voller Fahrt gewesen, hätte man wohl auch feststellen können, dass er ein paar Zentimeter Boden eingebüßt hätte. Aber zum Stehenbleiben war in dieser Schlacht keine Zeit.
Der Kommandeur nickte zufrieden, als er sah, dass exakt das von ihm durchgegebene Ziel vom Kampfgeschütz getroffen wurde. Was die Orks ‚Kampfpanza‘ nannten, platze wie eine überreife Tomate auf und entließ eine sonnenhelle Explosion in den Himmel - Volltreffer.
„Sauberer Schuss Hargaves“
Der Richtschütze und sein Kamerad Tunar, der Ladeschütze waren heute wieder einmal in Hochform. Hawkins wusste nicht, wie die Beiden es machten, aber sie liefen wie eine Maschine, einwandfrei, ohne Fehler und vor allem so schnell, wie er es von kaum einem zweiten Lade/Richtschützen-Team kannte.
Ab und an ging das typische Geräusch des Entladens der Plasmakanonen in den Seitenkuppeln durch den Leman Russ, als Beweis dafür, dass die beiden Sekundärschützen ebenfalls ein lohnendes Ziel gefunden hatten. Hawkins, als Oberbefehlshaber des Operation und Captain der Panzerkompanie hatte eben einfach nicht die Zeit, Ziele für irgendetwas Anderes, als das Kampfgeschütz zu benennen. Dies wusste seine Besatzung und er hatte sie darauf ausgebildet, nach eigenem Ermessen zu feuern.
So suchte der Leman Russ, Tod und Vernichtung speiend, an der Spitze der Einheit weiter nach Opfern unter den vollkommen überraschten und überrumpelten Orks. Das Bombardement von Donero’s Einheiten war zwar nur kurz, aber keineswegs ineffektiv gewesen und zeigte wieder einmal die vernichtende Wirkung der Artillerie – auch auf die Moral des Feindes.

„Captain, warum machen wir das hier überhaupt? Wir hätten doch genauso gut an den Orks vorbeifahren können. Die hätten uns bei dem Sandsturm nie bemerkt.“
Michelle verdrehte leicht die Augen. Immer diese vollkommen überflüssigen Fragen.
„Mit einer ständig wachsenden Orkbasis im Rücken einfach so auf den eh schon zahlenmäßig überlegenen Feind zu brettern. Bauer, haben sie im Strategieunterricht denn überhaupt nichts gelernt? Und jetzt ist Ruhe, genug Fragen“
Vorsichtig lugte Ryce aus dem Verschlag, in dem der Trupp kurzzeitig Deckung bezogen hatte heraus und sondierte die Lage.
„Ok, soweit alles sauber, in 30 Metern ist ein Gebäude, vermutlich unser Ziel. Brubacker, du übernimmst die Führung. Ryn geht mit und gibt dir Deckung. Der Rest kommt dann nach, wenn ihr das ‚OK‘ gebt und ich übernehm die Rückendeckung. Wenn du da bist, direkt rein mit dir und feuer auf alles, was du siehst. Jasper, Bauer, Savory - ihr bleibt bei mir und wartet mit aufs ‚OK‘.“
Mit einem flüchtigen Nicken bestätigten die Fünf, dass sie verstanden hatten.
Captain Ryce nickte ebenfalls.
„Ok, dann los. Bewegung, Bewegung, Bewegung!“
Brubacker blickte sich nur kurz um und rannte dann so schnell ihn seine Beine trugen auf besagtes Gebäude zu, der Rest hinter ihm. Aber darauf achtete er nicht wirklich. Noch im Laufen machte er seinen Flammenwerfer bereit. Ohne sein Tempo merklich zu verringern warf er sich mit seinem vollen Gewicht gegen die etwas schäbig aussehende Tür, die als einziges Hindernis zwischen den Commandos und ihrem Ziel lag. Das Holzkonstrukt konnte der geballten Wucht des 100-Kilo-Menschens nicht standhalten und gab ohne merklichen Widerstand nach.
Brubacker machte einer halbe Rolle in den Raum hinein und hatte keine Sekunde Zeit um die Lage zu checken. Fast intuitiv betätigte er den Abzug des Flamers und brutzelte ohne Probleme und drüber nachzudenken vier Xenoiden, die vollkommen perplex waren und gar nicht dazu kamen, entsprechend zu reagieren.
Mit einem sadistischen Grinsen auf den Lippen betrachtete Bru einen Moment lang, wie sich die Orks in ihren Todeszuckungen auf dem Boden des Gebäudes wanden. Fast hypnotisiert starrte er die auf kleinen Flammenzungen, die sich noch an den Überresten seiner Opfer und der Inneneinrichtung labten, bevor er in die normale Welt zurückkehrte und wieder reagierte.
„Tangos am B..“
Die Entladung des Lasergewehrs keine 20 Zentimeter von seinem Kopf entfernt lies ihn zusammen zucken. Mit einem fast wütenden Blick lugte er zu Ryn hoch, der mit Gewehr im Anschlag nur kurz zu ihm runter blickte. Er konnte das gehässige Grinsen des Commandos hinter dem Vollhelm förmlich spüren.
„Tangos am Boden“ gab er dann über Funk durch.
„Bru, du solltest ein wenig besser auf…
„Ach, halt die Klappt Ryn und krieg das dämliche Grinsen aus deinem Gesicht!“ brummelte der Waffenexperte vor sich hin, erhob sich mit Hilfe seines Kameraden aus der Hocke und klopfte sich kurz den Staub von den Sachen.
„Status?“
„Der Raum ist sauber Captain. Brubacker hat ein wenig Barbecue veranstaltet, wie sie sehen werden.“
Ein kurzes, knappes Lachen war über das Intercom zu hören, gefolgt von einem flüchtigen „Roger“
Kurz danach kamen die drei anderen der Commandos im Raum an,
Ryce folgte schließlich und hielt bis zuletzt Ausschau nach irgendwelchen Gefahren von draußen. Als die Tür zu war, drehte sich der Captain zu ihren Teammitgliedern um, nickte abermals kurz zur Bestätigung und hob das Gewehr wieder in den Anschlag.
Ohne weitere Worte, nur mit einem einzelnen „Vorwärts“-Zeichen setze sich die Gruppe wieder in Bewegung. Brubacker übernahm die Führung, Ryce kam diesmal als Zweite, Ryn übernahm die Rückendeckung.
„Captain, was meinen sie, wie viel Orks wir hier noch erwischen?“
„Mehr als uns lieb ist Savory fürchte ich, mehr als uns lieb ist – aber zum Glück haben wir unseren Grillmeister dabei…“



„Ahhhh, beim Impeeeee……..“
Der langgezogene Todesschrei des Soldaten riss Yamamoto aus seinen Gedanken und ließ ihn unweigerlich zusammenzucken.
Das Gemetzel war unfassbar.
Salve um Salve hatten seine Leute in die anstürmenden Orks gepumpt – nur hatte es nicht sonderlich viel gebracht. Erst als die Panzer der 1ten Kompanie ihre Flankenbewegung vollendet hatten und die Schlachtlinie der Orks, wenn man sie so nennen konnte, von der Seite her aufrollen, wendete sich das Blatt. Und dennoch hatte er sechs seiner Männer verloren, sieben, wenn er den gerade Gefallenen mitzählte – und keinen würde er hier in der Wüste liegen lassen. Er würde sie alle mit zurückbringen nach Hause.
Intuitiv sprang der Offizier von seiner HQ-Chimäre und rannte zu dem Gefallenen.
„Ihr beiden, mitkommen!“ brüllte er zwei Infanteristen zu, die sich die nachfolgende Chimäre als Mitfahrgelegenheit ausgesucht hatten um offenbar zum zweiten Zug gehörten.
Mit einem grimmig-wütenden Ausdruck darüber, dass er einen weiteren seiner Männer verloren hatte, strich er ihm über die sandfarbene Brustrüstung.
„Hayrko“ stand in eingestanzten Buchstaben über dem Aquila auf der rechten Brust.
„Sir?“ die beiden waren nun auch da.
„Ja, stehen sie nicht dumm rum, helfen sie mal lieber. Wir lassen hier niemanden zurück. Das hab ich noch nie getan und ich wird jetzt sicher nicht hier damit anfangen!“
Mit einem schweren Seufzer und der Hilfe der beiden andere, denen er befohlen hatte mitzukommen, schleppte Yamamoto den Toten zu der Chimäre.
Wie kamen die anderen Offiziere nur damit zu Recht, Soldaten in den Tod zu schicken? Immerhin waren es seine Männer die hier starben. Er war für sie verantwortlich. Für ihn waren sie immer noch Menschen und nicht irgendwelches’ Kriegsmaterial‘ das man gedankenlos verheizen konnte.
Er hoffte nur, dass ihm nicht allzu viele folgen würden …..
 
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