Ja Black, so ist das
😀
Das wird niemals aufhören ^___^
Hier aber nun der nächste Teil.
Aktuelles Dokument gibts wie immer
hier (auch wenn ich mit dem Format noch etwas unzufrieden bin, aber damit beschäftige ich mich später in Ruhe).
Viel Spass!
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Part I – Good men gonna die
HQ der 7ten Kavalleriebrigade, Road Irish
Hesperus Omega, Hesperus
Nachdenklich saß Douglas Arthur Guderian hinter dem massiven, rustikalen Eichentisch seines sonst so modern eingerichteten Büros. Kritisch dreinblickend strich er sich über die Stoppeln seines Drei-Tage-Bartes und seufzte schwermütig.
Das Dossier mit den Befehlen, die er heute Morgen bekommen hatte, lag ihm schwer im Magen. Den ganzen Vormittag hatte er damit verbracht, eine adäquate Lösung für sein Problem zu finden. Er schickte ungern gute Männer sinnlos in den Tod, aber ebenso wusste er, dass er die Order nicht verweigern konnte.
Zeit verstrich, als Guderian über eine Lösung seines Problems nachdachte. Langsam aber sicher entstand ein Plan – ein Plan, ganz nach dem Geschmack des Lt. Generals. Wie ein Dampfhammer traf die rechte Hand des Offiziers auf den Tisch – genau so würde er es machen!
„Stacy, schicken sie mir bitte Cpt. Hawkins rein, aber pronto!“
„Wird gemacht Sir“ surrte es durch das Com auf dem Tisch, als seine Sekretärin ihm umgehend antwortete.
Ohne etwas zu erwidern erhob sich der Lt. General aus seinem luxuriösen Lederdrehsessel, der wohl fast so alt war, wie er selber und blickt durch die große Panoramaglasscheibe auf das rege Treiben des Stützpunktes unter sich. Einen Moment lang beobachtete er die Techniker, wie sie im Hangar gegenüber einen der Sentinels der Aufklärungsabteilung wieder instand setzen.
Guderian erinnerte sich, wie er damals selber als junger Bursche einen der Läufer gesteuert hatte. Damals, das war schon mehr als 20 Jahre her.
Langsam aber sicher versank er in Erinnerungen.
Das leise Quietschen der Tür riss ihn aus seinen Gedanken.
„Sir, sie wollten mich sprechen?“
Ein Lächeln entstand auf dem Gesicht des Vorgesetzten, als er sich zu dem ebenholzfarbenen Hünen umdrehte und ihm einen der beiden Stühle vor dem schweren Eichentisch anbot.
„Ja Adrian, setzt dich bitte“
Abermals seufzte der alte Mann leise.
„Ich hab einen Auftrag für dich.“
Hawkins blinzelte nur kurz.
Er kannte den Lt. Gen. schon lange. Lange genug, um zu wissen, dass irgendetwas hier nicht ganz koscher war. Ohne zu zögern setze er sich jedoch hin und legte sein schwarzes Barett auf dem Knie ab.
„Sir, bevor sie anfangen – Erlaubnis frei zu sprechen?“
Guderian nickte.
„Natürlich Adrian“
„Sir, ich kenne sie nun schon eine ganze Weile. Länger als die meisten anderen. Wir waren zusammen auf Istah III und haben es überlebt. Darüber hinaus besitze ich eine verdammt gute Menschenkenntnis und ich merke, wenn sich mein Gegenüber mit etwas schwer tut. Von daher Sir - geben sie mir einfach den Auftrag und reden sie nicht um den heißen Brei herum. Ich würde es ihnen eh nicht abkaufen.“
Offen und ehrlich blickte der Kommandeur der ersten Panzerkompanie zu dem alten Mann hinauf, der wie ein Raubtier hinter seinem Schreibtisch hin und her tigerte.
Einen kurzen Moment, nur eine Millisekunde flackerte so etwas wie Zorn durch den Blick des alten Mannes, aber er verzog sich so schnell, wie er gekommen war. Den meisten Untergebenen hätte er solch offene Worte übel genommen, aber nicht ihm. Dafür hatte er ihm zuviel zu verdanken.
„OK Adrian, wie du willst.“
Er trat an den Tisch und aktivierte mit einer kurzen Handbewegung den Holoprojektor. Hesperus erschien über der Arbeitsfläche und tauchte sie in ein sanftes, blaues Licht.
Ein paar Tastendrücke später verschwand der Planet als Ganzes und zoomte auf Hesperus Prime, der größte Kontinent des Planeten.
„Wie du weißt, sind die Orks mal wieder hier.“
Er deutete auf den grün eingefärbten Bereich der Karte, die sonst in dem altbekannten Blau leuchtete.
Sein Gegenüber nickte wortlos. Wer wusste das nicht.
„Diesmal sind sie mitten in der Wüste gelandet und haben die Fabrikstadt erobert“
Ein weiterer Zoom fokussierte den Ausschnitt auf die Hamra-Wüste.
Aufmerksam verfolgte der großgewachsene Schwarze, was ihm dort gezeigt wurde.
„Wir haben bereits ein paar Einheiten dort hin verlegt. Eine Kompanie Infanterie, dazu Ari, sowie einen Zug Sentinels und ein paar vom 7ten Kommando.
Die Zusammenarbeit mit den PVS funktioniert zum Glück reibungslos.
Die Front ist solide, nur sind die Orks außergewöhnlich still im Moment. Aber das soll nicht unser Problem sein. Alles in Allem sieht es sehr gut für uns aus. Die PVS-Regimenter halten sich ganz gut gegen die Xenoiden.
Aber du kennst das ja. Dem Gouverneur ist das nicht genug und deswegen wurde von der Führung beschlossen, dass wir was dagegen unternehmen sollen.“
Stummes Nicken.
„Lange Rede, kurzer Sinn. Adrian, du und deine 1. Panzerkompanie sollt einen Keil in die Orks treiben und Hamarra zurückerobern um die sie dran zu hindern, noch mehr von den Fabriken für ihre Zwecke zu missbrauchen und auszuschlachten.“
Keine Regung war auf dem Gesicht des Kommandanten der Kompanie zu sehen. Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. Innerlich lief er jedoch schon auf Hochtouren.
„Ich weiß, dass urbanes Kampfgebiet normalerweise nicht die Stärke der Panzerwaffe ist, aber du hast ein paar überaus erfahrene Stadtkämpfer dabei und wir brauchen deine Panzer als Hammer gegen die Orks. Des Weiteren gebe ich dir noch einen Zug mechanisierte Infanterie mit und einen Zug von der Ari, die wir bereits dort unten haben. Und eine kleine Überraschung – genaueres entnimmst du den Befehlen, die du nachher von Stacy bekommst.“
Der alte Mann stützte sich mit beiden Händen auf dem Tisch ab und blickt eingehend durch das Hologramm zu seinem Captain.
„Das wird kein leichter Job, dessen bin ich mir durchaus bewusst. Aber es muss sein und mehr kann ich leider nicht für dich loseisen. Du hast das Kommando über den Einsatz.
Wenn du raus gehst, bekommst du das Ganze noch mal schriftlich von Stacy.“
Fast so, als ob er nicht verstanden hätte, dass er und seine Männer gerade quasi auf ein Himmelfahrtskommando geschickt wurden, erhob sich Hawkins und salutierte militärisch korrekt vor dem Lieutenant General.
„Sir, machen sie sich keine Sorgen. Nach Torjangsval ist das hier ein Spaziergang. Der Imperator ist mit uns und wir werden die Stadt zurückerobern.“
Guderian salutierte ebenfalls und betrachtete, wie sein Gegenüber sich das schwarze Barett wieder aufsetzte und in Richtung Tür schritt.
„Adrian?“
Der Schwarze drehte sich um und blickte fragend zu ihm rüber
„Ja Sir?“
Ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht seines Vorgesetzten entstand. Ein unheimliches Lächeln.
„Wenns hart auf hart kommt – sie steht bereit.“
Mit einem kurzen Nicken bestätigte Adrian, dass er verstand, was er Alte meinte.
Überraschung Nummer zwei.
Ohne jedoch ein weiteres Wort zu verlieren, verließ er das Büro und holte sich bei Stacy die Einsatzorder noch einmal in elektronischer Form ab.
Auftrag war Auftrag.
Feld-HQ 122. PVS, Hamra Wüste
Hesperus Prime, Hesperus
Er ließ sie nicht in Ruhe. Sie kamen.
Sie kamen um sie zu holen!
Sie wusste es. Es war vorbei. Kein Entkommen, keine Flucht. Nur der Tod.
Der Imperator stehe ihr bei.
Es war so weit.
Fast konnte sie die blutige Klaue, die nach ihr griff, auf ihrer nackten Haut spüren.
„Nein!!“
Der entsetze Schrei hallte durch die Stille ihres Quartiers und Michelle saß mit weit aufgerissenen Augen in ihrem Bett.
Panisch blickte sich die Frau um, konnte aber außer der Finsternis und ein paar Schemen ihres Mobiliars nichts erkennen. Schweißgebadet und schwer atmend brauchte sie eine ganze Weile, bis Michelle realisierte, wo sie überhaupt war und dass das, was eben passiert war, nur ein Traum gewesen war. Mit zittrigen Händen strich sie sich das schwarze Haar, welches in dicken, patschnassen Strähnen in ihrem Gesicht klebte zur Seite, nahm erst mal tief Luft und legte das Kampfmesser, mit dem sie seit dem Vorfall auf Istah III schlief, wieder unter ihr Kopfkissen.
Vorsichtig tastete der Captain mit derselben Hand unter dem Kissen nach der kleinen Plastikdose, die eigentlich genau neben der Waffe liegen sollte.
Nichts.
Blitzartig wechselte sie zum Nachttisch – auch nichts.
Panisch blickte sich Michelle um, doch in der Dunkelheit des Zimmers konnte sie nichts erkennen. Schnell, schneller als es gut war hechtete sie aus dem Bett los in Richtung Tisch.
Und es kam was kommen musste.
Der harte Aufprall an der metalbeschlagenende Tischkante presste Michelle die Luft aus den Lungen und ließ sie mit einem leisen Stöhnen auf die Platte sinken. Wäre es nicht stockdunkel gewesen, hätte sie deutlich gemerkt, wie ihr schwarz vor Augen wurde.
„Hrngh … beim Imperator“ presste sie zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor.
Mit einer Hand versuchte sie sich an dem Möbelstück fest zuhalten, um nicht rückwärts auf den Boden zu schmettern. Ihre Finger schlossen sich um die Tischkante – doch Moment, das war nicht die Tischkante.
Es war.
Es war.. es war ihre Rettung!
Von neuen Kräften getrieben vergaß sie ihren harten Aufprall und die Schmerzen, richtete sich auf und gab sich selber wieder den sprichwörtlichen Boden unter den Füßen, während sie hektisch die kleine Dose öffnete und direkt drei der kleinen Pillen in ihren Rachen beförderte.
Sichtlich beruhigt und mit halb geschlossenen Augen ließ sich der Captain in mitten des Raumes auf den Boden nieder, den Kopf gegen eines der Tischbeine gelehnt und die kleine Pillendose fest mit den Fingern umschlossen.
Die Medikamente begannen rasch, ihre Wirkung zu entfalten.
Niemand der sie verfolgte.
Niemand, der kam um sie zu holen
Niemand, der ihr nach dem Leben trachtete
Mit einem leichten, fast kindlichen Lächeln auf den Lippen versank Michelle allmählich ein weiteres Mal in Morpheus‘ Reich.