Gesucht war "Jacques der Fatalist und sein Herr" von Denis Diderot, ein, wenn man so unverdrossen will, spätaufklärerisches Werk, das sich einer großen satirischen Kraft bedient und den Leser des Öfteren direkt anspricht, also die Mauer des für gewöhnlich still vereinbarten Nichtwissens der Romanfiguren bzgl. ihrer Leser sprengt. Determinismus und die damit verbundene Willensfreiheit werden in den Gesprächen von Jacques und seinem Herren, dessen Name nie erwähnt wird (auch das zeigt den Unterschied drastisch auf: ein wohlhabender, doch gesichts- und namenloser Herr im Gegensatz zu einem Bediensteten, der die eigentliche Hauptrolle einnimmt und im bürgerlichen Bewusstsein seine Meinung kundtut), erörtert, diskutiert und paraphrasiert, ohne ein handfestes Ergebnis natürlich.
Wie auch immer, es möge derjenige ein neues Rätsel stellen, der sich dazu befleißigt fühlt.