Bücherraten

Dann wollen wir mal etwas für echte Feinschmecker setzen:

Zwei in vielerlei Hinsicht enorm unterschiedliche Charaktere reisen ziellos durch einen wichtigen europäischen Staat und unterhalten sich während ihrer Reise über einen ganzen Strauß an Themen, der profanererseits beispielsweise von der Funktionalität der Uhren und einer im Laufe des Romans nie zu Ende erzählten Liebesgeschichte reicht, aber auch komplexere Themen wie die (vermeintliche) Güte Gottes und die Vorherbestimmung in eines Menschen Leben nicht auslässt.
 
Negativ. "Jakob der Lügner" findet lediglich im Ghetto statt (keine Reise also) und hat fast ausschließlich die titelgebende Lüge (und die damit gesäten Hoffnungen) zum Gesprächsthema, auch gibt es deutlich mehr Konversationspartner.

Das gesuchte Werk ist älter, wenn auch nicht so furchtbar alt wie das des Aristophanes. 😉
 
Ich streue wohl besser noch ein paar Brosamen:

- Die erwähnten Unterschiede zwischen den Charakteren beziehen sich in einem besonderen Maße auf die "berufliche" "Perspektive" der beiden, die sehr eng beieinander liegt; tatsächlich hat es diese Relation in den Titel des Buches geschafft.
- Die Frauenfigur in der erwähnten Liebesgeschichte hat denselben Vornamen wie der Autor des Werks, wenn man den letzten Buchstabe bei der Dame streicht.
- Der Roman enthält in hohem Maße das, was unter "romantische Ironie" fiele, hätte es jene zu dieser Zeit gegeben.

Jetzt sollte es eigentlich lösbar sein. 🙂
 
Nicht zu viele Versuche auf einmal! 😉

Eine Reihe an Tipps gebe ich noch, wenn das nicht hinlangt, löse ich es morgen auf (viel mehr kann ich ohnehin nicht verraten, ohne die ganze Auflösung zu präsentieren):

- Der Autor ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch ein Philosoph - zwar kein ganz so bedeutsamer wie manch anderer, aber im Zuge eines großen geisteswissenschaftlichen Projekts (ein echtes Exzellenzcluster sozusagen) hat er sich einige redliche Sporen verdient.
- Das fragliche europäische Land, um das es im Roman geht, ist Frankreich.
- Der Titel enthält nicht nur das "Berufsverhältnis", sondern auch noch das persönliche Bekenntnis einer der beiden Figuren.
 
Gesucht war "Jacques der Fatalist und sein Herr" von Denis Diderot, ein, wenn man so unverdrossen will, spätaufklärerisches Werk, das sich einer großen satirischen Kraft bedient und den Leser des Öfteren direkt anspricht, also die Mauer des für gewöhnlich still vereinbarten Nichtwissens der Romanfiguren bzgl. ihrer Leser sprengt. Determinismus und die damit verbundene Willensfreiheit werden in den Gesprächen von Jacques und seinem Herren, dessen Name nie erwähnt wird (auch das zeigt den Unterschied drastisch auf: ein wohlhabender, doch gesichts- und namenloser Herr im Gegensatz zu einem Bediensteten, der die eigentliche Hauptrolle einnimmt und im bürgerlichen Bewusstsein seine Meinung kundtut), erörtert, diskutiert und paraphrasiert, ohne ein handfestes Ergebnis natürlich.

Wie auch immer, es möge derjenige ein neues Rätsel stellen, der sich dazu befleißigt fühlt.
 
Rischtisch, Trainspotting-Neue Helden ist richtig.
Erst wollte ich statt der Arbeit in London einfügen, dass der Protagonist 10 Jahre später versucht Pornoregiseur zu werden, dann dachte ich aber, dass verwirrt zu sehr. Immerhin kommt das in der weniger bekannten Fortsetzung.
Gul_aldret, zeige in deinem Rätsel, was du kannst/kennst😀