Ich trage es besser mal zusammen, damit die Übersichtlichkeit gewahrt bleibt:
- Eine Figur, die aufgrund ihres "rasenden", auch "übervitalisierenden" Zustandes bis heute in der Populärkultur verarbeitet wird (nebst einer älteren, epochemachenden, eher ernsthaften Abhandlung), macht sich auf, um einen bestimmten Dichter aus der Unterwelt zu holen - mit interessanten Folgen.
- Das Werk selbst ist äußerst betagt, gleichwohl von einem geradezu modernen Sinn für Humor geprägt.
- Eine Hilfestellung, die geübten Wortakrobaten die Arbeit drastisch erleichtern könnte: der Name des Autors hat es als Adjektiv in die bildungsbürgerliche deutsche Sprache geschafft; dort steht er für die Zuschreibung von sprühendem Geist oder Witz.
- Derjenige Autor, der den Stoff um die Figur kreativ und wirkmächtig verarbeitet hat, ist niemand anderes als Nietzsche.
- Das gesuchte Werk ist in erster Linie ein Theaterstück und beabsichtigte unter anderem, eine oft diskutierte Stilfrage zu beantworten.
- Der Titel des Werkes ist denen vieler anderer Arbeiten des Autors sehr ähnlich, geht es doch oft um animalische Namensgeber.
Nietzsche hat mit dem eigentlichen Werk nichts zu tun (und hat es meines Wissens auch nicht gelesen, obwohl das von seiner eigentlichen Berufung her ziemlich wahrscheinlich wäre; ich bin mir allerdings sicher, dass er, wenn er es gelesen hätte, dies in den Briefen, Werken oder Notizen vermerkt hätte, was er definitiv nicht hat), er hat aber eine der Hauptfiguren aus dem gesuchten Werk verarbeitet und daraus eine Philosophie gesponnen, bevor er schrittweise die Aphorismen und den "Zarathustra" formte.
Die "Unzeitgemäßen Beobachtungen" über David Friedrich Strauß gehören leider zu dem Unrühmlichsten, was Nietzsche schuf - es ist eine Gefälligkeitsschrift für Wagner gewesen, um den Ruf des todkranken Strauß endgültig zu ruinieren, da dieser als Freigeist und Kritiker des Wagner'schen Bombaststils dem späteren Herrn von Bayreuth auf die Nerven fiel.