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Leutnant von Traunstein schaltete das Commgerät wieder von der Befehlsfrequenz auf die Fahrzeug-Frequenz um.
"OK, es geht los, Maschiene anwerfen und bis zur Strasse vorrücken, Turm auf 9 Uhr ausrichten. Es müsste sich ein Killerbot in Reichweite befinden, ich will daß er sofort eine Breitseite abbekommt! Die übrige Bewaffnung auf weiche Ziele richten. Laut HQ sollten sich noch einige Orks auf der Strasse rumtreiben. Machen wir ihnen Feuer unterm Hintern!" befahl er seiner Besatzung. Anschliessend funkte er Richardson an, der mit seiner Chimäre einige Meter rechts von ihm Stellung bezogen hatte. "Richardson, sie kommen mit uns. Wie säubern jetzt die Strasse von dem übrigen grünen Geschmeiss! Konzentrieren sie ihr Feuer auf die Transportfahrzeuge in Reichweite." "Mit dem grössten Vergnügen, Leutnant" antwortet Richardson. Von Traunstein konnte Richardsons Grinsen förmlich durch das Commgerät hören. Richardson war noch nie sonderlich gut auf "Grünhäute" zu sprechen gewesen, nun daß war wohl keiner aus der 13. Cadia, aber bei Richardson war es etwas anderes. Wenn sie gegen Orks in den Kampf zogen hatte er irgendwie immer etwas mehr Feuer im Blut, keiner wusste warum. Nun gut, wenn er mit vollem Einsatz bei der Sache war, konnte es für diese Mission nur hilfreich sein.
Auf Traunsteins Signal hin brüllte der Leman Russ auf und walzte Querfeldein talabwärts Richtung Strasse, dabei verlor er fast vollständig die als Tarnung über ihn gebreiteten Äste und Büsche. Auch die Chimäre setzte sich in Bewegung und manövrierte neben den Leman Russ. Der Turm des Leman Russ drehte sich langsam auf 9 Uhr, wobei er einige Äste und kleine Bäume umriss die im Weg standen.
Mit einem kräftigen Ruck war die Talfahrt plötzlich beendet und sie befanden sich auf der Strasse. Über die Kommando-Luke konnte sich von Traunstein sofort ein Bild der Lage vershaffen.
Zuerst sah er nur einen Haufen qualmender Wracks doch dann konnte er auch ein grosses Mündungsfeuer im Rauch ausmachen und kurz darauf eine Bewegung zwischen den tief hängenden Rauchschwaden. Ein grosser, klobiger, verbeulter Killerbot wankte langsam auf sie zu. Nun waren auch vereinzelte Einschläge im Panzer zu vernehmen, die jedoch scheinbar nur von einigen kleineren Waffen, wohl von den übrigen Orks die sich noch auf der Strasse befanden, herrührten.
"Feuer auf 9 Uhr! Nehmt den Killerbot aufs Korn!" rief von Traunstein seinem Richtschützen zu. Wie als Antwort gab es einen Ohrenbetäubenden Knall und das Hauptgeschütz des Leman Russ liess den gesamte Panzer erbeben. Von Traunstein schaute erneut durch die Optik und versuchte durch den nun zusätzliche Rauch etwas zu sehen. Langsam konnte er wieder die Silhoutte des Killerbots erkennen. "Verdammt, er steht immer noch!" fluchte von Traunstein. "Wir haben ihn nicht voll erwischt. Panzer ausrichten und langsam vorwärts. Nehmt mit den Kuppelgeschützen die restlichen Orks unter Beschuss! Feuer auf Killerbot auf mein Zeichen!" befahl er, und die Wanne drehte sich in die selbe Richtung in die der Turm ausgerichtet war. Zeitgleich bellten die schweren Bolter los und verteilten tötliche Geschosse über die Strasse.
Nun konnte von Traunstein auch die schwere Autokanone der Chimäre von Richardson vernehmen. Der Truppentransporter hatte sich links versetzt hinter ihn gesetzt und nahm die übrigen Ork-Transporter auf der Strasse unter Feuer.
Von Traunstein starrte weiter durch die Luke und versuchte mehr von dem Killerbot zu erkennen. Da stand, oder vielmehr SAß, die gewaltige Kampfmaschiene nun. Ein Bein war ausgerissen und aus vielen Einschusslöchern drang Qualm. Mit einem Zangenbesetzen Arm stützte sich der Killerbot von der Strasse ab um nich gänzlich umzukippen. "Verpassen wir ihm den Rest!" bemerkte von Traunstein verärgert. "Weiter auf ihn zu halten, Feuer auf mein Kommando!" Der Leman Russ setzte seine Fahrt fort und näherte sich immer weiter dem Killerbot. Von Traunstein wollte nicht noch mehr Geschosse vergeuden und wollte der Kampfmaschiene nun aus angemessener Entfernung den Gnadensschuss verpassen.
Etwa 50 Meter vor der orkischen Kampfmaschiene erstarrte von Traunstein. "Sofort halt! Das ist nicht der selbe Bot wie der den wir vorhin im Visier hatten! Rückwärts! SOFORT! Der andere muss hier noch irgendwo sein!" Der Leman Russ gab ein gequältes Knarzen und Quietschen von sich, als das Getriebe so brutal in den Rückwärtsgang gezwungen wurde. Von Traunstein schaute sich hastig zwischen den rauchenden Wracks um.
"Killerbot auf 11 Uhr, hinter dem ersten ausgebrannten Transporter!" bellte Richardson plötzlich durch das Com-Gerät. Von Traunstein schaute in die angegebene Richtung konnte aber aufgrund von weiteren Trümmern nicht genug erkennen. Er hörte jedoch wie die Autokanone der Chimäre wieder zu feuern begann. "Richardson! Setzen sich sich hinter uns!" Nun hörte er auch das laute donnern der Geschütze des Killerbots. Der Motor der Chimäre heulte noch lauter auf und der Truppentransporter setzte sich hinter den Leman Russ. "Panzer um 10 Grad nach rechts schwenken, Geschütz auf 11 Uhr ausrichten!" befahlt von Traunstein seiner Besatzung. Der Panzer drehte sich leicht und fuhr nun schräg auf den Strassenrand zu und umfuhr so die hinderlichen Wracks auf der Strasse um nun endlich freies Schussfeld auf den Killerbot zu haben. Von Traunstein starrte weiter durch die Kommandoluke und sah langsam wieder die klobige Gestalt des Killerbots hinter den Wracks auftauchen. Die Killermaschiene humpelte scheinbar mit aller ihr zur verfügung stehenden Kraft auf sie zu und feuerte weiter aus einem schweren Geschütz welches an der linken Torsoseite angebracht war. Die Einschläge der Geschosse liessen den Leman Russ zwar scheppern, aber durchdringen konnten sie die dicke Panzerung nicht.
"Ziel erfasst!" meldete der Richtschütze. Das war es dann für dieses Ungetüm dachte von Traunstein und wollte gerade den Befehl zum feuern geben. Doch plötzlich konnte er einen kurzen Blitz mit anschliessender Rauchentwicklung an dem Killerbot erkennen. Von Traunstein erstarrte. "Alle Mann festhalten, das Biest hat einen...!" RAKETENWERFER wollte er sagen, doch da erfolgte schon der Einschlag. Es gab einen Ohrenbetäubenden Knall und der gesamte Panzer machte einen gehörigen Satz zur Seite, als wäre er von einer Dampframme getroffen worden. Um Traunstein herum splitterte und klirrte es und überall flogen Splitter und Scherben herum, als sich einige der Displays in Wohlgefallen auflösten...