WHFB [Chaoszwerge] Die Schlacht von Helms-Tal

JohnJ

Testspieler
6 September 2011
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Hallo! :)

Die nachfolgende Geschichte ist eine Reminiszenz an die Tage in denen ich noch eine Armee der Chaoszwerge gesammelt habe. Jenen, die sich mit den Chaoszwergen nicht so genau auskennen, empfehle ich vor dem Lesen kurz in den wirklich kleinen Glossar reinzuschauen. Kommentare und konstruktive Kritik sind herzlich willkommen. :)

Kleiner Glossar:
Kleiner Glossar:

Dawi’Zharr – Chaoszwerg(e)


Despot – niederer Generalsrang bei den Chaoszwergen


Donnerbüchse – Flinte mit trichterförmigem Lauf, der mit Kohlestücken, Eisenkugeln und Schrapnellen vollgestopft wird, die beim Abfeuern stark erhitzt werden.



Ebene von Zharr – Kernland des Reiches der Chaoszwerge


Hashut – Niederer Chaosgott; Herr des Feuers; Gottheit der Chaoszwerge


Hobgoblin – größere, stärkere und gemeinere Goblins; Diener der Chaoszwerge


Konklave der Zauberer – oberstes Exekutivorgan im Reich der Chaoszwerge


Riesentaurus – Magisches Monster; Ein großer, brennender, geflügelter Stier (so wie in „Das letzte Einhorn“ nur mit Flügeln)



Tyrann – höchster Generalsrang bei den Chaoszwergen


Zharr’Naggrund – Hauptstadt des Reiches der Chaoszwerge

Die Schlacht von Helms-Tal

Von Tief aus den finsteren Landen, zogen zwei Expeditionsheere der Dawi‘Zharr über dunkle, halbvergessene Pässe über das Weltrandgebirge, um Weit in das Imperium vorzustoßen; um zu brandschatzen, zu plündern und zu versklaven. Denn die Minen der Ebene Zharr, die Schmieden Zharr’Naggrunds und die Altäre der finsteren Priester des Hashut, dürsteten schon lange nach frischen Sklaven. Geführt wurden sie von den zwei größten Tyrannen Zharr’Naggrunds, Madrabur und Zerragos, und es heißt dass diese erste Überquerung der Berge seit vielen langen Dekaden, ebenso auf die Rivalität dieser Tyrannen, wie auf den Willen der Konklave der Zauberer zurückging.

Und so fielen die beiden Heere in das Imperium der Menschen ein und schlugen Schneisen der Verwüstung durch das Land. Viele Male narrten sie die Heere welche eilig zur Verteidigung entsandt wurden oder rieben sie auf. Doch war es nur eine Frage der Zeit bis sie sich würden zurückziehen müssen. Es heißt, Madrabur wartete bis zum letzten Augenblick mit dem Rückzug um seinen Rivalen zu beschämen. Und wie es so häufig der Fall ist, musste am Ende ein Untergebener den Preis für den Wagemut des großen Feldherren zahlen…



Grimgol erwachte aus einem äußerst unangenehmen Traum. Darin war sein Herr und Meister, der große Tyrann Madrabur, mitten in der Nacht auf seinem Riesentaurus im Lager der Heeresgruppe Grimgol gelandet, um ihm, Grimgol, höchst persönlich den Befehl zu erteilen, die Vorhut des Verfolgerheeres des Imperiums zu stellen und somit den Rückzug des restlichen Expeditionsheeres Madrabur zu decken. Grimgol schlug sein verbliebenes Auge auf und erhob sich schwerfällig von seinem Lager. Er war etwas in die Jahre gekommen, das ließ sich nicht leugnen. Nicht nur, dass sein einst rabenschwarzer Bart von einer Vielzahl silberner Strähnen durchzogen war, auch auf den Schlaf konnte er nicht mehr so leicht verzichten – schon gar nicht wenn er am Abend zuvor ausgiebig dem Branntwein zugesprochen hatte, so wie es auch dieses Mal der Fall gewesen war.

Wie er so dasaß, in seiner morgendlichen Zerzaustheit und im Nachtgewand, hätte ein unbedarfter Beobachter ihn für einen gewöhnlichen Zwerg halten können. Doch er war ein Dawi’Zharr, ein finsterer Bruder des Zwergenvolkes, ein Nachfahre jener Zwerge, die vor langer Zeit in die finsteren Lande gezogen waren um zu siedeln, und welche von ihren Ahnengöttern im Stich gelassen und vom Chaos verzerrt worden waren.

Grimgol rülpste laut und kratzte sich am Kopf. Da fiel es ihm wieder ein. Er hatte tatsächlich die Order erhalten sich des Verfolgerheeres anzunehmen, wenn auch unter weniger theatralischen Umständen. Fluchend erhob er sich und rief nach Rinschak, seinem Goblinsklaven, damit dieser ihm half seine Rüstung anzulegen. Als dies geschehen war, beförderte er Rinschak mit einem Fußtritt zum Zelteingang hinaus, bevor er seine Augenklappe zurechtrückte und selbst ins Freie trat. Der Abbruch des Lagers war bereits in vollem Gange. Überall wuselten Goblinsklaven umher, während Dawi’Zharr in schweren Rüstungen und mit Zylindern auf den Häuptern Befehle brüllten, und wo es ihnen nicht schnell genug ging, Knuffe, Fußtritte und Peitschenhiebe verteilten, um den Sklaven Beine zu machen. Hobgoblins sattelten ihre Wölfe und überprüften ihre Waffen. Zugtiere wurden vor Kriegsmaschinen und Karren gespannt. Zufrieden betrachtete Grimgol das Treiben um sich herum. Noch vor Mittag würde die Heeresgruppe abmarschbereit sein.

Das Helms-Tal in dem die Schlacht stattfinden sollte, lag eine halbe Tagesreise entfernt und Grimgol nutzte die Zeit um unterwegs weiter über den Schlachtplan nachzugrübeln. Denn obwohl dieser bereits mit der Wahl des Ortes weitestgehend entwickelt worden war, so bereitete ihm doch eine Sache weiter Kopfzerbrechen. Wie sollten sie mit einem Greifen fertig werden? Denn die Späher hatten berichtet, dass die feindliche Heeresgruppe von einem Greifenreiter befehligt würde. Hätte Grimgol selbst über einen Riesentaurus wie Madrabur verfügt, so wäre das kein Problem gewesen, aber da dies nicht der Fall war, verfügte der Gegner über einen monströsen Vorteil, der sich nicht ohne weiteres ausgleichen ließ.

Doch schon bald drifteten seine Gedanken zu seinem persönlichen Schicksaal ab. Ihm, Grimgol, hatten sie diese „ehrenvolle Aufgabe“ anvertraut. Aufgrund seiner „langjährigen Erfahrung“ als Feldkommandant. Pah! Feiglinge allesamt! Beleidigen wollten sie ihn. Ihn daran erinnern, dass er schon so lange Despot war und es trotz eindrucksvoller Erfolge nicht geschafft hatte in die Spitze der Militärhierarchie Zharr’Naggrunds aufzusteigen. Immer wieder hatten seine Rivalen und Feinde Intrigen gesponnen um ihm zu verwehren was ihm zustand. Denn wie ein altes Sprichwort der Dawi’Zharr besagte: Die Essen der Intrigenschmiede erkalten nie, in Zharr’Naggrund. Wie wahr! Ginge es nach dem Willen Madraburs und der anderen Unterführer, so sollte Grimgol wohl auf dem Feld der Ehre verbleiben. Aber die Krähen würden noch etwas warten müssen bevor sie sich an seinem verbliebenen Auge laben konnten! Er würde dieses Heer der Menschen zu Hashut jagen und dann der Hauptstreitmacht entkommen. Ruhmreich würde er nach Zharr’Naggrund zurückkehren; er, der er mit seiner Tapferkeit Madrabur den Rückzug ermöglicht hatte. Hah! So würde es sein! Grimgol nahm noch einen Schluck Branntwein aus seinem Schlauch und rülpste vernehmlich, bevor er sich wieder gedanklich dem Problem mit dem Greifen zuwandte.

Am Mittag des nächsten Tages standen sich die beiden Heere schließlich im Helms-Tal gegenüber. Eigentlich hatten die Dawi’Zharr das Imperiale Vorauskommando erst am Nachmittag erwartet, aber Grimgol war es nur Recht dass sie etwas früher kamen, so würden die feindlichen Soldaten bestenfalls noch vom Gewaltmarsch erschöpft sein. Das Helms-Tal bot ein fast perfektes Schlachtfeld. Eine spärlich bewachsene Ebene eingefasst von sanft abfallenden Hügelkuppen.

Die vorderste Schlachtreihe von Grimgols Heer bildeten selbstredend die Grünhäute. Blöcke von Hobgoblins, Goblins und Orks standen in dem was bei ihnen als ordentliche Schlachtformation galt, und was für Grimgol nach wilden Haufen aussah, ungefähr auf einer Linie; krakehlten und schnatterten durcheinander in Erwartung der bevorstehenden Schlacht. Hier und da kam es zu einem kleinen Handgemenge aber die Bosse – die größten und stärksten der jeweiligen Gattung – verteilten rigoros Kopfnüsse und Schläge mit Schilden und unterbanden so größere Unordnung. Noch waren die nutzlosen Grünhäute voller Zuversicht, doch das konnte sich im Laufe des Kampfes schnell ändern, wie Grimgol aus Erfahrung wusste.

Gegenüber diesen Haufen hoben sich deutlich Ghazrak und seine Schwarzorks ab, die die rechte Flanke besetzten. Diszipliniert standen sie in Reih und Glied. Manche schwenkten ihre Waffen, die sie ‚große Hauer‘ nannten. Dabei handelte es sich um große grobschlächtige Klingen auf stabilen Schäften, welche mit zwei Händen geführt wurden. Im Gegensatz zu den gewöhnlichen Orks waren die Schwarzorks keineswegs dumm und kein bisschen Feige. Schließlich hatten die Dawi’Zharr sie eigens gezüchtet um auf bessere Ork-Soldaten zurückgreifen zu können. Doch leider waren die Schwarzorks auch aufsässig und neigten zu Aufständen wenn man sie nicht geschickt lenkte. Die Biester hatten die besondere Situation der Heeresgruppe leider bestens begriffen und Bedingungen gestellt. Ghazrak hatte ursprünglich die Mitte des Schlachtfelds für sich und seine Truppe beansprucht und es hatte Grimgol all seine Geduld abverlangt den Schwarzork davon zu überzeugen die rechte Flanke zu nehmen.

Hinter den gewöhnlichen Grünhäuten hatte Grimgols Dawi’Zharr-Infanterie Aufstellung genommen. Dabei bildeten drei Abteilungen mit Donnerbüchsen die zweite Schlachtreihe, von denen jede von einem Zauberer begleitet wurde. Auf den Hügeln auf ihrer Seite des Tals hatte Grimgol in der Nähe eines einsamen Felsbrockens schließlich seine geliebten Kriegsmaschinen in Stellung bringen lassen: mehrere Raketenwerfer und eine verheerende Tremor-Kanone, die er einst selbst als Maschinist bedient hatte. Von dieser Geschützstellung aus würde Grimgol die Schlacht kommandieren. Mit seinem Weitsichtrohr, einem Zylinder mit geschliffenen Linsen an jedem Ende, der sich zu einer Seite hin verjüngte, konnte er von hier aus das Geschehen in jedem Bereich des Schlachtfeldes genau im Auge behalten und über Hornsignale Befehle übermitteln lassen. Um Angriffe auf die Geschützstellung abzuwehren, hielt Grimgol seine persönliche Leibgarde aus schwer gepanzerten und mit schweren Äxten bewaffneten Dawi’Zharr bereit. Ebenfalls in der Hinterhand hielt er seine Hobgoblin Wolfsreiter, die sich hinter der Hügelkuppe verbargen und die sowohl als Bogenschützen fungieren, als auch als schnelle Eingreiftruppe dorthin geschickt werden konnten wo ihre grünhäutigen Brüder versagten.

Zufrieden nickte Grimgol und rückte seine Augenklappe zurecht. Wie gern hätte er noch einen Schluck Branntwein genommen bevor es losging, aber dieser dumme Rinschak hatte den Schlauch im Lager vergessen. Dafür würde er ihn auspeitschen lassen sollte er diesen Tag überleben. Bei diesem Gedanken versetzte er dem Goblin vorsichtshalber einen Tritt, der ihn aufwimmern ließ. Für einen kurzen Moment überlegte Grimgol, ob Rinschak es mit Absicht getan haben könnte, tat diesen Gedanken aber schnell als blanken Unfug ab und nahm einen Schluck Wasser aus dem Feldschlauch. Wasser… Wie schön wäre jetzt etwas Richtiges zu Trinken…

Auf der anderen Seite des Tales nahm das Heer der nichtsnutzigen Langen Aufstellung. Jedem Infanterieblock Grünhäute stellten sie einen eigenen entgegen, wobei die Bewaffnung von Schwertern über Speere bis Hellebarden reichte und sie unterschiedlich schwer gerüstet waren. Dazu kamen einige Musketen-Schützen und Unterstützungstrupps die aus Bauern zu bestehen schienen, die offenbar in einfacher Kleidung und mit nichts weiter als Sensen und Mistgabeln bewaffnet in den Kampf ziehen wollten. Grimgol lächelte, dann verzog er das Gesicht und spuckte aus.

Auf der linken Seite kam eine Abteilung schwerer Kavallerie in voller Rüstung über die Hügelkuppe geritten. Offenbar sollten diese die Schlachtreihe der Dawi’Zharr durchbrechen und anschließend von der Seite aufrollen. Auch wenn ihnen auf dieser Seite die Schwarzorks entgegenstanden, so würden auch diese einen Sturmangriff der gepanzerten Lanzenreiter nicht überstehen können. Hier würde Grimgol sich wohl schnell etwas einfallen lassen müssen. Schließlich nahmen mehrere Gruppen von Bogenschützen auf den Hügeln Aufstellung. Kriegsmaschinen waren weit und breit keine zu sehen, von einem Greifen ganz zu schweigen. Vermutlich waren die Kriegsmaschinen beim Hauptheer zurückgelassen worden um schneller voran zu kommen.

Grimgol sah in den Himmel. Beinahe wolkenlos und strahlend blau – ganz anders als Grimgol es von zu Hause gewohnt war, wo Abgase der Schmieden den Himmel stets verdunkelten. Auf jeden Fall würde man den Greifen so leicht entdecken können. Er hatte seine Leibgarde eigens angewiesen nach diesem Ausschau zu halten.

Nun scherte ein einzelner Reiter aus dem Keil der Panzerreiter aus und begann die Reihen der Infanteristen abzureiten. Dabei zog er ein Schwert und schwenkte dieses wild in der Luft, was die Horde der Langen zu Jubelrufen anstachelte und sie wie wild mit ihren Waffen auf ihre Schilde einschlagen ließ. Der Wind trug einige unverständliche Rufe zu Grimgol herüber, die ebenfalls von den feindlichen Soldaten mit Gejohle beantwortet wurden. Scheinbar hielt der feindliche General gerade eine kleine Aufmunterungsrede. Zeit anzufangen, dachte Grimgol. „Gib das Signal.“ wies er den Hornbläser seiner Leibgarde an, der daraufhin tief Luft holte und kräftig ins Horn stieß. Schnell fielen auch die anderen Hornisten der Dawi’Zharr mit ein und die Grünheute begannen ein entsetzliches Gekreische und Geheul, und hämmerten wie wild mit ihren Waffen gegen ihre Schilde. Sogar die Schwarzorks stampften rhythmisch mit den Füßen und klopften gleichzeitig mit den Schäften ihrer schweren Hauer auf den Boden. Die entstehende Kakophonie steigerte sich zu einem ohrenbetäubenden Crescendo, welches durch das Tal hallte und den Boden erzittern ließ. Wütend wandte der gegnerische General sich Grimgols Armee zu, ließ sein Reittier auf die Hinterbeine steigen und fuchtelte drohend mit seinem Schwert.

Grimgol legte sein Weitsichtrohr an, um sich seinen Widersacher genauer zu betrachten. Ein junger Mensch, vermutlich ein Adliger und nach den Maßstäben der Menschen vermutlich sogar hübsch zu nennen. Ein Prinzlein! dachte Grimgol verzückt und lächelte finster. Ein junges Prinzlein mit zu viel Mut und wenig Erfahrung. Das erklärt auch den durchsichtigen Schlachtplan. Und ich habe für einen Greifen geplant! Grimgol gluckste, dann riss er sich zusammen, setzte wieder eine böse Mine auf und spuckte unweit von Rinschak entfernt auf den Boden. Das Prinzlein ritt schließlich zurück zu seinen Reitern, steckte sein Schwert weg, nahm Helm und Lanze entgegen und machte sich klar zum Gefecht. Als Grimgol das zornesrote Gesicht des Blondschopfes unter dem Helm verschwinden sah, wusste er, dass er die erste Runde gewonnen hatte. Ein guter Anfang!

Als der Lärm schließlich verklungen war, begannen die Musiker der Grünhäute ihre Kriegstrommeln zu schlagen und Grimgols Infanterie setzte sich in Bewegung. Auf ein Bannersignal hin, setzten sich auch die Langen in Marsch und die Kavallerie des Prinzleins trabte an. Es geht los! frohlockte Grimgol und konnte ein winziges Fünkchen der alten Erregung in sich spüren, die er Früher zu Beginn einer Schlacht immer empfunden hatte. Vielleicht war es der Umstand, dass er gezwungener Maßen nüchtern war, oder aber es lag daran, dass er sich zum ersten Mal seit langem wieder als der unumschränkte Herr eines Schlachtfeldes fühlte, das er mit keinem anderen Despoten oder Tyrannen teilen musste. Auf jeden Fall schienen beim Anblick der Regimenter, die mit wehenden Bannern aufeinander zuhielten, Jahre von Grimgol abzufallen. Das erste Mal seit langem, fühlte er sich wieder richtig lebendig.

Die feindlichen Bogenschützen nahmen Maß und ließen einen ansehnlichen Pfeilhagel über den vorrückenden Grünhäuten niedergehen. Grimgol konnte nicht umhin ihnen Respekt zu zollen, lagen doch nur relativ wenige Pfeile zu kurz und nicht wenige Grünhäute gingen getroffen zu Boden. Fast so als hätte sie Spitzohrenblut getrunken. „Du,“ wandte er sich an einen Soldaten seiner Leibgarde, „sag den Wolfsreitern sie sollen das Tal umrunden und diese verdammten Bogenschützen niedermachen!“ Der Dawi’Zharr nickte knapp und machte sich auf den Weg.

„Geschützmannschaften! Die Raketenwerfer auf die Bogenschützen ausrichten und feuern nach Belieben! Ich will sie sich brennend am Boden wälzen sehen. Tremor-Kanone auf die rechte Flanke ausrichten und Feuer frei! Stoppt diese Kavallerie!“ befahl Grimgol. Sofort setzten sich die Geschützmannschaften in Bewegung. Auf Anweisungen der Geschützkommandanten hin betätigten die Richtschützen Hebel und setzten Zahnräder in Bewegung, um ihre Abschussvorrichtungen zu drehen und so auf ihr Ziel auszurichten, dass der Flugbogen der Geschosse, so Hashut wollte, auf den anvisierten Punkten enden würde.
Zischend hoben die Raketen von den Abschussrampen der Werfer ab. Eine begann sich kurz nach dem Start wie wild in einer unregelmäßigen Spiralbewegung zu drehen, bevor sie rapide an Höhe verlor und sich unweit eines vorrückenden Orkregiments in den Boden bohrte. Die Explosion warf eine Menge Dreck und Steine auf, aber als sich der Staub verzog, zeigte sich dass die Orks unbeschadet weitermarschierten. Die anderen beiden Raketen funktionierten, wobei eine zu kurz lag und statt bei den Bogenschützen in einen der Unterstützungstrupps einschlug und diesen in einem Feuerball verschwinden ließ. Körperteile und schreiende Menschen wurden durch die Luft geschleudert, was von den Grünhäuten – mit Ausnahme der Schwarzorks – mit hämischem Gejohle kommentiert wurde. Die letzte Rakete explodierte schließlich über den Köpfen der Bogenschützen und überschüttete diese mit Schrapnellen. Viele sanken verletzt oder getötet zu Boden, doch die Übrigen nahmen diszipliniert erneut Feuerpositionen ein und setzten ihren Beschuss fort. Die Geschützmannschaften nahmen jedoch von all dem kaum Notiz, da sie gleich nach dem Abschuss damit begannen neue Projektile, welche von den Ladeschützen bereitgehalten worden waren, auf die Abschussrampen zu schieben.

Auch Grimgol schenkte all dem wenig Beachtung. Seine Aufmerksamkeit galt der Tremor-Kanone. „Weiter vorhalten! Nein, nein, weiter VOR!!!“ brüllte er, doch da wurde bereits die Lunte an die Kanone gelegt und mit einem ohrenbetäubenden Knall begab sich das Projektil auf die Reise. Doch wie er befürchtet hatte ging der Schuss zu kurz und das Projektil schlug weit vor den Panzerreitern ein, wo es sich in den Boden grub und mit einem weiteren dumpfen Knall detonierte. Die Schockwellen die daraufhin das Tal durch liefen, waren noch bis zur Geschützstellung hinauf zu spüren. Die feindliche Kavallerie zeigte sich jedoch nur wenig beeindruckt. Zwar scheuten einige der Rösser, doch ihre geübten Reiter brachten sie schnell zur Räson. Ihr Fortkommen wurde aber nicht nennenswert behindert – im Gegenteil, als ob sie begriffen hätten womit sie es zu tun hatten, gaben die Reiter ihren Pferden die Sporen und mühten sich die Distanz zu den Schwarzorks so schnell wie möglich zu verringern.

So ein schönes Geschoss, VERSCHWENDET!!! fluchte Grimgol innerlich, noch während er zur Tremor-Kanone hinüberlief, die bereits nachgeladen wurde. Aus dem Lauf heraus schlug er dem Richtschützen mit seiner ganzen, nicht unerheblichen Kraft auf den flachen Helm, der seinen niedrigen Stand innerhalb der Gesellschaft der Dawi’Zharr anzeigte. Sofort schoss dem Geschlagenen das Wasser in die Augen und Blut lief aus seiner Nase. Im Bemühen weiteren Züchtigungen zu entgehen, torkelte der Richtschütze einige Schritte davon bevor er stolperte und der Länge nach hinschlug. „Was fällt ihnen ein, Herr Kommandant! Wie soll der Mann jetzt als Richtschütze fungieren, wo ihm der Schädel dröhnt!“ vergaß sich Zarduk, der Geschützmeister. „Er hat ohnehin nichts getaugt, und wenn noch einmal einem direkten Befehl von mir der Gehorsam verweigert wird, dann werde ich dafür sorgen, dass man Eure Familien an Madraburs Riesentaurus verfüttert und ihr dabei zuseht!“ entgegnete Grimgol mit einem bedrohlichen Flüstern dass schließlich zu einem Wutgebrüll anschwoll. „Du wirst seine Aufgabe übernehmen, Zarduk. Auf mein Kommando!“ Damit warf Grimgol einen Blick auf das Banner seiner Leibwache, um Windstärke und Richtung einschätzen zu können. Dann kniff er sein Auge zusammen und nahm Maß. Schnell und präzise gab er Zarduk Anweisungen und dieser beeilte sich diese peinlichst genau auszuführen.

Als das Projektil auf den Weg geschickt wurde, verfolgte Grimgol seine Flugbahn. Wenn dieser Schuss fehl ging, dann wäre es um die Schwarzorks und die Flanke geschehen, da die Panzerreiter schon zu nahe heran waren, um noch einmal auf sie feuern zu können, bevor sie Ghazraks Truppe niederreiten würden. Das Geschoss erreichte den Scheitelpunkt seiner Flugbahn und begann sich zu senken. „Das ist gut, das ist gut! Ja! Ja! Weiter ihr Misthunde, weiter! Bremst jetzt bloß nicht ab!“ fieberte Grimgol dem Einschlag entgegen. Doch die Panzerreiter bremsten nicht. Nur den Feind vor ihren Lanzen im Auge und sich auf ihre Geschwindigkeit verlassend, hielten sie auf die Schwarzorks zu. Das Geschoss der Tremor-Kanone schlug mitten unter ihnen ein. Der Einschlag zerschmetterte einen Ritter samt Ross wodurch die Reiter hinter ihm, unfähig zu bremsen oder auszuweichen, in den Unglücklichen hineinritten und ebenfalls unkontrolliert zu Fall kamen. Doch die eigentliche Verheerung stand noch bevor. Als sich das Geschoss in die Erde fraß und seine Explosion das Erdreich aufwühlte, waren die Ritter bereits weitergeritten, so dass sie von der unmittelbaren Druckwelle unversehrt blieben. Dem Erdstoß der ihr nachfolgte, konnten sie jedoch nicht entkommen. Die Pferde hatten unter dem Gewicht der Harnische und gerüsteten Reiter und angesichts ihrer Geschwindigkeit keine Chance. Sie stolperten, stürzten und rissen ihre Reiter mit sich.

Grimgol jauchzte und brüllte seinen Triumph heraus. Von einem solchen Treffer erholte sich Niemand mehr. Ausgelassen schlug er dem verdutzten Zarduk auf die Schulter. „Hervorragend, Richtschütze Zarduk! Ganz ausgezeichnet!“ würzte er sein Lob mit Spott und war ganz stolz auf sich und seine boshafte Schlagfertigkeit. Zu seinem Erstaunen erhoben sich etwa die Hälfte der Ritter wieder vom Boden und bildeten auf Anweisung des Prinzleins eine Formation, um dem Angriff der nun ihrerseits auf sie einstürmenden Schwarzorks zu begegnen. Da sie jedoch so schnell vorgeprescht waren, konnten sie nicht auf Unterstützung durch die Infanterie hoffen. „Nein, Prinzlein, das überlebst du nicht. Du magst ein hartes Bürschchen sein, aber Ghazrak wird Hackfleisch aus dir machen.“ murmelte Grimgol bei sich.

Ein Blick auf das restliche Schlachtfeld ließ seinen Enthusiasmus jedoch verfliegen. Die Bogenschützen des Feindes hatten reiche Ernte unter den Grünhäuten gehalten und obwohl Krater und zerschlagene Körper auf den gegenüberliegenden Hügeln von den Bemühungen der Raketenwerfer-Mannschaften kündeten, war der Schaden bereits angerichtet. Die Goblins hatten ihren Vormarsch abgebrochen und waren in eine Keilerei verfallen, bei der es vermutlich darum ging ob man nun abhauen sollte oder lieber nicht. Manche Kurzentschlossene warteten nicht ab bis eine Entscheidung durch das Faustrecht fiel, sondern nahmen Hals über Kopf die Beine in die Hand. Natürlich wurden diese Feiglinge von den nachrückenden Donnerbüchsenschützen über den Haufen geschossen. Aber auch die Reihen der Orks und Hobgoblins waren beängstigend ausgedünnt worden und es war abzusehen, dass die Grünhäute gegen die nun zahlenmäßig überlegene feindliche Infanterie unterliegen würde, vor allem, da durch den stockenden Vormarsch der Goblins auch die Schlachtlinie aufgebrochen war.

Die Infanterie beider Seiten hatte sich mittlerweile soweit angenähert, dass die Zauberer damit beginnen konnten Feuerbälle und andere Zauber in die Reihen der Feinde zu schleudern. So öffnete sich, auf eine Beschwörung hin, unversehens eine Grube unter den Hellebardenträgern in der ein Großteil des Regiments verschwand, jedoch kletterten die meisten wieder heraus. Doch auch die Magier der Menschen sahen diesem Treiben nicht tatenlos zu. Mit Gegenzaubern versuchten sie die magischen Angriffe abzuwehren und zurückzuschleudern, was ihnen auch zum Teil gelang. Gleichzeitig waren nun auch die Musketen-Schützen in Reichweite und dünnten die Reihen der Grünhäute weiter aus.

Nun zeigte sich, dass es ein Fehler gewesen war, die Wolfsreiter fortzuschicken und die Leibgarde auf dem Geschützhügel zu stationieren. Aber wer hätte wissen können, dass der angekündigte Greifenreiter sich nicht blicken lassen würde? Jetzt war eh nichts mehr daran zu ändern, befand Grimgol, die Reiter waren weg und seine Garde würde zu lange brauchen um das Schlachtfeld zu überqueren, um noch effektiv eingreifen zu können. Also gab er den Befehl alle Geschütze auf die feindliche Infanterie ausrichten zu lassen, um diese noch einmal kräftig auszudünnen bevor es zum Zusammenstoß der Hauptheere kommen würde.

„Greifenwacht!“ schallte es plötzlich über den Geschützhügel und Grimgol zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen. Der Rufer war einer der Dawi’Zharr aus seiner Leibgarde gewesen, die zum Ausschau halten abgestellt worden waren. Grimgol fuhr herum und wollte sein Weitsichtrohr anlegen um die Sichtung zu bestätigen, musste jedoch feststellen, dass er sich das sparen konnte. Der Greif, ein Monstrum halb Adler, halb Löwe, geritten von einem gerüsteten Krieger, war keine fünfzig Meter mehr entfernt und hielt im Tiefflug auf die Stellung zu. In seinen Adlerklauen-artigen Vorderläufen hielt er einen sich noch windenden Wolf, der dem Sattel nach zu urteilen wohl zu seinen Hobgoblin Wolfsreitern gehört hatte.

„Deckung!“ brüllte Grimgol und warf sich flach zu Boden. Keine Sekunde zu früh denn der Greif war schon heran und schleuderte seine Beute mit Macht in Richtung der Tremor-Kanone. Zwar konnte Zarduk ebenfalls ausweichen, der Ladeschütze jedoch, der gerade ein neues Geschoss herangeschleppt hatte, wurde voll getroffen. Während er vom Wolf zerschmettert zusammen mit dessen Kadaver den Hügel hinab rollte, prallte das Projektil nach kurzem, unelegantem Flug auf die Kanone, prallte ab und fiel mit einem ungesund klingenden „Plong“ zu Boden. Dort verharrte es einen Augenblick still und für einen Moment schien es als blieben die Dawi’Zharr von weiterem Unheil verschont. Doch dann begann das Geschoss mit einem tiefen brummen zu vibrieren, welches langsam zu einem heller werdenden Sirren anschwoll und das Projektil grub sich in die Erde. „Oh, verdammt! VERDAMMT!“ entfuhr es Grimgol. Er rappelte sich auf und spurtete so schnell ihn seine kurzen Beine trugen zur dem Tal abgeneigten Seite des Hügels. Ein ohrenbetäubender Knall und ein Schauer aufgeworfener Erde kündeten von der Explosion des Projektils und Grimgol wurde von der Wucht des folgenden Erdstoßes angehoben und rollte unelegant den Hügel hinab. Als er sich wieder aufgerappelt, seinen Zylinder wieder gerichtet und seine Augenklappe zurechtgerückt hatte, sah er, dass viele der Dawi’Zharr und sogar sein einfältiger Sklave Rinschak, es ihm gleich getan und ebenfalls den abseitigen Hügel als Deckung gewählt hatten. Nicht wenige waren bereits wieder dabei den Hügel zu erklimmen und nur eine Handvoll der Dawi’Zharr erhob sich nicht mehr.

Als Grimgol die Spitze des Hügels erreichte bot sich ihm ein trauriges Bild. Die Geschützstellung war verwüstet. Von der Tremor-Kanone war nichts mehr zu sehen, vermutlich hatte das explodierende Geschoss sie in die Umarmung der Erde gezogen, oder ihre Trümmer lagen jetzt über das gesamte Schlachtfeld verteilt. Die Raketenwerfer waren zerstört, ihre Besatzungen lagen zerschlagen am talseitigen Fuße des Hügels. Auch der Munitionsvorrat mindestens eines Werfers musste explodiert sein wie ein großer Krater anzeigte. Grimgol kochte vor Wut.

Schnell blickte er zu dem Felsen hinüber, der jedoch wie durch ein Wunder unversehrt zu sein schien. Um ihn herum sammelte sich nun seine Leibgarde und nahm eine kreisförmige Formation ein. „Sind die Spieße noch heil?“ erkundigte sich Grimgol bei Kheros, dem Hauptmann seiner Garde. „Ja, Herr Kommandant, die meisten zumindest. Sie werden gerade verteilt.“ antwortete dieser. „Na immerhin… Sieht jemand den verdammten Greifen?“ verlangte er zu wissen. Ein schriller, animalischer Schrei machte eine Antwort überflüssig. Der Greifenreiter hatte sein Reittier eine Kurve fliegen lassen und wollte ganz offensichtlich den Überlebenden der Geschützstellung den Rest geben. „Ausrichten! Spieße nach vorne durchgeben! Aber nicht aufrichten bis ich es befehle!“ rief Grimgol. Der Greif stieß mit vorgereckten Klauen und einem schrillen Kriegsschrei in den auch sein Reiter einstimmte, auf sie herab. Du bist sicher ganz Siegestrunken von deinem tollen Erfolg, du Bastard. Aber warte nur, für dich halte ich noch eine Überraschung bereit, dachte Grimgol finster in Richtung des Greifenreiters. „Bereit halten! … Jetzt!“ Eben als der Greif auf die tapfere Schar der Dawi’Zharr herniederstieß, richteten die Vordersten ihre Spieße auf, während ihre Hintermänner je einen Fuß auf die Schäfte stellten um ihnen mehr Stabilität zu verleihen.

Der Greifenreiter sah die Gefahr und brach seinen Angriff noch gerade rechtzeitig ab. Mit großem Geschick zügelte er das Monster, welches mit kräftigen Flügelschlägen seinen Sturzflug bremste und vor den Spitzen der überlangen Spieße zurückzuckte. „Auseinander! JETZT!“ brüllte Grimgol und hoffte inständig, dass die verborgene Geschützmannschaft das Geschehen verfolgt und entsprechend reagiert hatte, sonst würden sie alle auf diesem Hügel sterben und die Schlacht wäre sicher verloren. Auf den Befehl hin, stoben die Dawi’Zharr just in dem Moment auseinander, indem der Greif darum Rang seinen Flug zu stabilisieren und quasi statisch in der Luft hing – der perfekte Moment für einen Angriff mit den Spießen also. Doch hatte sich in der Zwischenzeit einiges auf dem Geschützhügel getan. Der ‚Felsen‘ welcher in Wirklichkeit eine graue Plane gewesen war, welche eine Inferno-Kanone samt Besatzung verborgen hatte und die nur von weitem wie ein Felsen gewirkt haben musste, war verschwunden, und gab nun dem entsetzten Greifenreiter sein Geheimnis preis. Dieser reagierte sofort und riss sein Reittier in einen rapiden Aufstiegsflug um dem drohenden Verhängnis zu entkommen. Der unendlich heiße Flammenstrahl der Inferno-Kanone schoss aus dem trichterförmigen Lauf, und obwohl es der Greifenreiter in einer eindrucksvollen Demonstration überragenden Könnens schaffte, den Greif aus der direkten Schussbahn zu manövrieren, so wurde das geflügelte Monstrum doch am hinteren Unterleib, der der Erde nach dem Bremsmanöver am nächsten gewesen war, gestreift und geriet in Brand. Schnell fraßen sich die Flammen über das Fell des Greifen nach oben und als sie die Schwingen erreichten, trudelte das in seiner Qual wild aufkreischende Tier zu Boden. Dort wälzte es sich sodann im verzweifelten Versuch umher, die Flammen zu löschen. Der Reiter hatte das Glück vorher abgeworfen zu werden. Er musste erkannt haben, dass das Tier verloren war und die Riemen die ihn im Sattel hielten zerschnitten haben, sonst hätte das sich panisch windende Monstrum ihn unter seinem Leib zerquetscht. Doch die Landung war für ihn keineswegs sanft verlaufen und so lag er einige Augenblicke benommen auf der Erde.

„Schnell jetzt! Gebt dem Mistvieh den Rest!“ wies Grimgol seine Garde an. Seine Hand wanderte zu seiner treuen Axt ‚Schlagetot‘ mit der er sich des Greifenreiters annehmen wollte, doch griff sie ins Leere. Verdammt! durchfuhr es ihn. Er musste sie bei seinem Sturz den Hügel hinab verloren haben. „Rinschak! Meine Donnerbüchse! Schnell!“ brüllte er nach seinem Sklaven, doch rechnete er halb damit, dass der Goblin im Angesicht des Greifen reiß aus genommen hatte.

Tatsächlich hatte Rinschak sich hinter der Hügelkuppe in Sicherheit gebracht. Als er jedoch den Ruf seines Meisters vernahm, lugte er Vorsichtig über die Kuppe, und als er den Ausgang des Kampfes sah, sprang er auf und beeilte sich dem Befehl seines Meisters nachzukommen. Wie gut dass er die Donnerbüchse wieder aufgehoben hatte, nachdem er sie zunächst verloren hatte, als er den Hügel hinuntergepurzelt war! Das hätte sonst bestimmt ordentlich Prügel gegeben.

Grimgol nahm die Donnerbüchse entgegen und Schritt zu dem Greifenreiter hinüber, der gerade stöhnend versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Derweil stach seine Leibgarde, unter Führung von Kheros, immer wieder mit den Spießen auf den sich windenden Greifen ein, während die Mannschaft der Inferno-Kanone die Kriegsmaschine für eine zweite Salve vorbereitete. Grimgol erreichte seine Nemesis und nahm sich einen Augenblick Zeit sein Opfer genauer zu betrachten. Ein bärtiger Mann mit blondem, schulterlangem Haar. Er wirkte wie eine ältere Ausgabe des Prinzleins und war wahrscheinlich sogar dessen Vater. Er trug eine schwere Rüstung mit goldenen Verzierungen und einen Metallenen Stirnreif mit einem Edelstein in der Mitte der Stirn und eisernen Ausläufern die das Gesicht einrahmten. Einer davon hatte sich jedoch beim Sturz verbogen und ihm die Wange aufgeschlitzt. Das hatte man davon wenn man sich mit wertlosem Tand geschmückt auf ein Schlachtfeld begab.
„Ich muss dir Respekt zollen,“ meinte Grimgol, in dessen Stimme jedoch ein hämischer Unterton mitschwang der seine Worte Lügen strafte, „mit dem Greifen das Tal am Boden zu umrunden und die Kriegsmaschinen im Handstreich zu vernichten war eine kluge List. Und sie hätte diese Schlacht wohl auch entschieden, hätten dich nicht meine Wolfsreiter etwas aufgehalten, was? Aber am Ende war meine List besser, und deshalb werde ich dich jetzt abknallen wie einen räudigen Goblin-Deserteur!“ Und damit legte Grimgol die Donnerbüchse an und zielte direkt in das Gesicht des Greifenreiters, der sich in der Zwischenzeit auf ein Knie hochgekämpft hatte. „Du… Feigling.“ stieß er hervor. Aber Grimgol lächelte nur böse und drückte ab.

Mit einem lauten Knall explodierte die Waffe in Grimgols Händen. Der verblüffte Dawi’Zharr fand sich in der Horizontale wieder, sein Körper ein einziger dumpf pochender Schmerz. Rinschak! durchfuhr es ihn. Aber nein, vermutlich hatte die Waffe beim Sturz den Hügel hinab einfach etwas zu viel abbekommen. Er versuchte den Kopf anzuheben, der dröhnte als habe man zwei Schellen über ihm zusammengeschlagen und mit Blei gefüllt zu sein schien. Mit einer unglaublichen Anstrengung gelang es ihm schließlich, auch wenn seine restlichen Gliedmaßen ihm den Dienst hartnäckig verweigerten. Grimgol blinzelte und betrachtet den Schaden an seinem Körper. Von seiner linken Hand, mit der er den Lauf der Donnerbüchse gestützt hatte, waren nur noch blutige Fetzen übrig, aber der Schock verhinderte noch, dass das Blut in einem Sturzbach aus dem Stumpf hervorsprudelte. Sein rechter Arm schien weitgehend unversehrt zu sein, sah man von oberflächlichen Verbrennungen ab, pochte aber wie das Herz eines Dämonen. Seine Rüstung war geschwärzt und zerbeult, schien jedoch den Splittern, Kohlestücken und Eisenkugeln, mit denen die Flinte geladen gewesen war, standgehalten zu haben. Auf ein unangenehmes Gefühl im Mund hin spuckte er einen blutigen Klumpen aus, in dem auch einige Zähne hafteten und wurde sogleich mit deftigen stechenden Schmerzen belohnt, als die zerschmetterten Zähne mit der Luft in Kontakt kamen. Diesem Umstand, und dem Pochen in seiner Wange nach zu urteilen, hatte ihm wohl der angelegte Kolben, die rechte Gesichtshälfte eingeschlagen. Dann bemerkte er den Geruch. Sein Bart hatte Feuer gefangen! Hatte alles andere ihn nicht in Panik versetzt, so war dies doch zu viel. Mit einer unglaublichen Willensanstrengung zwang er seinen rechten Arm zur Räson und begann wie wild auf den brennenden Bart einzuschlagen, so dass er zunächst gar nicht bemerkte, dass sein Widersacher, der zwar ebenfalls zunächst von der Explosion wieder zu Boden geschickt worden war, offenbar seine Kraft wiedergefunden hatte und sich ihm taumelnd, mit gezogenem Schwert, näherte.

Grimgol hatte es gerade geschafft, seinen Bart-Brand weitestgehend zu löschen, als der Schatten seines Gegners über ihn viel, der mit zum Stoß erhobenem Schwert über ihm stand. Grimgol wollte etwas sagen, doch brachte er nur einen neuerlichen Blutschwall gefolgt von einem unverständlichen Krächzen hervor. Doch der ehemalige Greifenreiter schien ihn dennoch verstanden zu haben. „Wer keine Ehre besitzt verdient auch keinen ehrenvollen Tod.“ Und damit schickte er sich an Grimgol zu durchbohren.

Doch dieser hatte nicht die Absicht das einfach Geschehen zu lassen, und mit einer eisernen Willensanstrengung zwang er seinen rechten Arm zu seinem Gesicht und riss sich die Augenklappe herunter. Rot wie ein Rubin funkelte der Edelstein, der das linke Auge Grimgols ersetzte und warf einen gespenstischen roten Lichtschein auf das Gesicht des Greifenreiters. Dieser schrag zurück, ließ sein Schwert fallen und fiel, sich die die Hände vor die Augen schlagend, auf die Knie. Eigentlich hätte der in dem Rubin gebundene Zauber den Greifenreiter töten müssen, doch scheinbar hatte ein magischer Schutz das Schlimmste verhindert. Grimgol fluchte innerlich und versuchte aufzustehen, was ihm jedoch nicht gelingen wollte. Er wollte um Hilfe rufen, als er sah, dass sein Feind bereits wieder nach seinem Schwert tastete, brachte jedoch kein Wort heraus. War diesmal seine Zeit wirklich gekommen?

Doch plötzlich war Rinschak da, der sich beherzt das Haar des am Boden tastenden griff, ihm mit einem Ruck den Kopf zurückriss, und dem überraschten Wehrlosen mit seinem schartigen Krummsäbel die Kehle durchschnitt! Als der Körper zu zucken aufgehört und die gurgelnden Geräusche verstummt waren, machte sich Rinschak daran dem Toten den Kopf abzuschlagen, wozu er über ein Duzend Hiebe benötigte. Doch als er es geschafft hatte, hielt er den Schopf triumphierend in die Höhe und krakehlte: „Ich hab‘ den Boss der Langen getötet! Ich hab‘ den Boss der Langen getötet! Ich wars‘!“ Grimgol wollte erneut etwas sagen, brachte aber wieder keinen verständlichen Laut heraus und ließ sich wieder zurück in die Horizontale sinken. Wahrscheinlich konnte er froh sein, wenn Rinschak ihn nicht des mittlerweile verloschenen Edelsteins wegen, oder einfach nur wegen der vielen Prügel die er von Grimgol bezogen hatte, ebenfalls abstechen würde. Aber als der Goblin sah, dass sein Meister keine Reaktion auf seinen Triumph zeigte, zuckte er nur mit den Schultern und rannte laut rufend davon: „Ich hab‘ den Boss der Langen getötet! Ich wars‘!“ Grimgols zerfetzter linker Arm hatte unterdessen zu bluten begonnen und er fühlte sich zunehmend schwächer. Also doch. Dachte er, bevor es ihm schwarz vor Augen wurde.

Als Grimgol wieder zu sich kam, war seine Kehle trocken und sein Kopf fühlte sich zwei Nummern zu groß an. Sein Körper pochte immer noch, aber die Schmerzen schienen weit weg zu sein, wie eine verblasste Erinnerung. Ob dies das Jenseits war? Grimgol blinzelte und sah sich um. Es war wohl nicht das Jenseits. Er befand sich immer noch auf dem Hügel der einst seinen Geschützstand beherbergt hatte. Scheinbar lag er auf einer Pritsche und um ihn herum stand seine Leibwache. „Herr Kommandant?“ fragte Kheros und es gelang ihm einigermaßen besorgt zu klingen. „Wir haben Euch fürs Erste versorgt. Ihr werdet es überleben, wobei das angesichts der Lage kaum eine Rolle spielen wird. Es sieht nicht gut für uns aus da unten. Die Schwarzorks haben zwar die Ritter aufgerieben und einige Wolfsreiter sind aufgetaucht und haben sich um die restlichen Bogenschützen gekümmert, aber die Grünhäute werden der feindlichen Übermacht wohl nicht mehr lange standhalten.“ führte Kheros aus.

„Wasser.“ krächzte Grimgol und trank gierig aus dem Schlauch der ihm gereicht wurde. Zwei Dawi’Zharr schleppten den jammernden Rinschak zu seinem Lager. „Ich hab doch Boss der Langen abgemurkst und den Meista gerättet.“ jammerte der, bevor er mit einem brutalen Hieb zum Schweigen gebracht wurde. „Was soll mit diesem Wurm geschehen, Herr Kommandant? Er sprang mit dem abgeschnittenen Kopf des Greifenreiters herum, als ihr sterbend am Boden lagt. Sollen wir ihn ausweiden für seinen Verrat?“ schlug der Dawi’Zharr der zugeschlagen hatte vor. „Lasst ihn, das ist erst mal Nebensache. Helft mir auf und bringt mich irgendwohin wo ich etwas sehen kann, wir müssen immer noch eine Schlacht gewinnen.“ krächzte Grimgol, und bereute es sofort, als sein geschundener Körper mit Schmerzen seinen Unmut darüber kundtat, dass Kheros und ein zweiter seiner Leibwächter ihn anhoben und zum Rand des Hügels trugen.

Was sich Grimgol darbot, war ein Bild des Grauens. Überall lagen die Leichen von Erschlagenen umher und die beiden Hauptheere waren in einem unübersichtlichen Nahkampf verkeilt, in dem die Menschen jedoch eindeutig die Überhand hatten. Auf den gegenüberliegenden Hügeln lagen die Toten und schwer verletzten Bogenschützen des Feindes umher, von den Wolfsreitern fehlte jedoch jede Spur. „Wo sind die Reiter?“ verlangte Grimgol zu wissen. „Sie haben sich entschlossen die flüchtenden Bogenschützen zu verfolgen statt in den Kampf einzugreifen.“ antwortete Kheros. „Feige Biester.“ knurrte der zweite Dawi’Zharr.

„Der Hornbläser soll unseren Leuten signalisieren, sich aus den Kämpfen zu lösen.“ befahl Grimgol matt. „Wir sollen zum Rückzug blasen?“ fragte Kheros überrascht nach. „Nein, nur die Dawi’Zharr sollen sich aus den Kämpfen lösen und sich neu gruppieren.“ erwiderte Grimgol. Kheros nickte und gab den Befehl weiter. Das Horn der Leibgarde erklang und der Befehl wurde verstanden. Die Dawi’Zharr lösten sich unter einigen Rückzugsverlusten aus dem riesigen Handgemenge und bildeten erneut Feuerreihen. Falls die Grünhäute bemerkten was vor sich ging, so konnten sie darauf nicht koordiniert reagieren, da sie die Hauptlast der Kämpfe trugen und zu stark involviert waren. Einige Wenige bemerkten jedoch, dass die Dawi’Zharr sich zurückzogen und suchten nun ebenfalls ihr Heil in der Flucht. Doch die Donnerbüchsenschützen schossen die Fliehenden gnadenlos nieder.

Als die Dawi’Zharr auf dem Schlachtfeld wieder drei Blöcke entlang des Handgemenges bildeten, wurde schnell klar, dass die Grünhäute ohne ihre Kampfkraft binnen kürzester Zeit unterliegen würden. Zwar kämpften die Schwarzorks verbissen auf der rechten Seite, doch die disziplinierten und besser ausgerüsteten Soldaten des Imperiums machten die bereits weitestgehend demoralisierten Goblins, Orks und Hobgoblins in schreckenerregendem Tempo nieder. Schon wandte sich eine dezimierte Einheit Goblins zur Flucht, als erneut das Horn der Leibgarde vom Geschützhügel her erklang.

Hauptmann Dragos, der die Dawi’Zharr auf der Ebene befehligte, traute seinen Ohren nicht, als ihm klar wurde welcher Befehl gerade gegeben worden war. Aber in gewisser Weise war dieser auch wieder nur logisch, denn nur so ergab der eigentlich schwachsinnige Befehl sich aus den Kämpfen zu lösen, welcher nicht wenige seiner Männer das Leben gekostet hatte, einen Sinn. Und so holte Dragos tief Luft und ließ seinen eindrucksvollen Bariton erschallen, auf den er so stolz war, sparte er doch meistens zeitraubende Bannersignale. „Achtung Männer! Auf mein Kommando!“ Und damit legten er und seine Männer ihre Donnerbüchsen an und richteten sie auf den vor ihnen tobenden Kampf. Den nächsten Befehl hatte er schon unzählige Male gegeben, doch er konnte nicht verhehlen, dass sein finsteres Herz dabei noch nie so hoch geschlagen hatte wie jetzt. Und so war es nicht wenig verwunderlich, dass ein kaum zu überhörender freudiger Unterton in seiner Stimme mitschwang als er ausrief: „Feuuaaahhhh!!!“ Die letzte Silbe ging bereits im Gebrüll der abgefeuerten Flinten unter, die den Nahkampf in eine Wolke brennender Kohlestücke, reißender Schrapnelle und glühender Eisenkugeln hüllten. Mensch und Grünhaut wurden gleichermaßen zerfetzt, in Brand gesetzt und von der Druckwelle des kombinierten Feuerstoßes zu Boden gerissen.
„Zweite Salve vorbereiten!“ brüllte Dragos, als auf dem Schlachtfeld vor ihm, das Handgemenge allmählich zum Erliegen kam und sich Mensch und Grünhaut den Donnerbüchsenschützen zuwandten. Aus den hinteren Rängen reichten die Dawi’Zharr frisch geladene Donnerbüchsen nach vorne, während die abgefeuerten zum Nachladen nach hinten durchgegeben wurden. „Feuerbereitschaft!“ befahl Dragos, während die einstigen Kombattanten in einer seltenen Eintracht von Mensch und Grünhaut auf die Reihen der Dawi’Zharr zuzustürmen begannen. „Feuer!“ Und erneut erzitterte das Helms-Tal unter dem Krachen der Donnerbüchsen und die Heranstürmenden verschwanden in einer weiteren Wolke aus Tod und Verderben.

Als die Überlebenden aus dem Dunst auftauchten, war klar, dass für eine dritte Salve keine Zeit mehr bleiben würde. „Schilde und Beile!“ befahl Dragos und um ihn herum wurden die Donnerbüchsen umgehängt, bereitgelegte Rundschilde aufgehoben und Äxte aus den Gürteln gezogen. Neben ihm drängte sich eine Gestalt, mit einem roten und blauen Zylinder und einem ebensolchen Umhang, nach vorne durch. „Ah, Ahsetraz, kommst du nach vorne um mir meinen Ruhm streitig zu machen?“ begrüßte Dragos den Zauberer der seine Abteilung begleitete. „Welchen Ruhm gibt es schon zu erringen im Kampf gegen minderwertige Sklavenrassen?“ erwiderte der und begann eine Beschwörungsformel, worauf sich ein Schwert aus magischem Feuer in seiner Hand manifestierte. „Meinst du die Menschen oder die Grünhäute?“ stichelte Dragos noch etwas weiter. „Wo ist da bitte der Unterschied?“ entgegnete Ahsetraz trocken. „Du bist und bleibst eben ein Priester und kein Krieger.“ versetzte Dragos und damit war der Wortwechsel beendet, da wenige Sekunden später die Überlebenden des Gemetzels in die Reihen der Dawi’Zharr stürmten.

Grimgol saß mit dem Rücken an den gefesselten Rinschak gelehnt auf dem Hügel und betrachtete zufrieden das Geschehen unter sich. Neben ihm stand nur noch der Hornist seiner Leibgarde. Kheros und den Rest, sogar die Geschützmannschaft der Inferno-Kanone, die nach ihrer zweiten Salve einer Fehlfunktion erlegen war, hatte er zur Unterstützung der Dawi’Zharr im Tal entsandt, wo sie gerade in den letzten Kampf dieser Schlacht eingriffen. Die verheerenden Salven der Donnerbüchsenschützen hatten die Kämpfer der Menschen und Grünhäute so weit dezimiert, dass die Überlebenden einen fairen Gegner für die Dawi’Zharr darstellten. Die Überlebenden waren zwar immernoch in der Überzahl, aber viele waren verwundet und die Dawi’Zharr waren härtere Kämpfer als die meisten anderen Rassen, und so war Grimgol guter Dinge dass sie letzten Endes den Sieg davontragen würden. Zwar wüteten Ghazrak und seine Handvoll überlebender Schwarzorks ganz ordentlich unter den Dawi’Zharr, doch Grimgol beobachtete wie ein Zauberer Ghazrak schließlich mit einem Zauber niedersteckte. Der schwelende Kadaver des Greifen lag in einiger Entfernung auf dem Hügel, die zweite Salve der Inferno-Kanone hatte ihm schließlich den Rest gegeben – zähes Drecksvieh. Sein Schädel würde genauso wie der seines Reiters eine schöne Trophäe abgeben.
„Wirst du mich späta ausweiden lassen, Meista?“ ließ sich Rinschak kleinlaut hinter ihm vernehmen. „Ich versprechä, ich werd keinem Git kein Sterbenswörtchen von hier erzähl’n.“ bettelte er. „Und… ich hab euch gerättet, Meista.“ setzte er dann etwas leiser hinzu. „Du hast meinen Triumph gestohlen indem du dich in meinen Zweikampf eingemischt hast und dann hast du mich blutend liegen lassen, du Wurm.“ entgegnete Grimgol kalt. „Aber ja, durch deine überschwängliche Freude über deinen geglückten Mord, hast du die Anderen auf mich aufmerksam gemacht. Dafür hast du eine Belohnung verdient, Rinschak.“ sagte der dann. „Oh Meista, ihr seid so gut zu Rinschak. Rinschak wird Euch auf ewig treu dienen und euch gesundpflegen, Meista…“ schmeichelte Rinschak voller Hoffnung. „Ich werde dich nicht ausweiden lassen Rinschak, aber die Zunge reiße ich dir raus, auf dass du auch tatsächlich keinem ‚Git‘ und auch keinem Dawi’Zharr jemals etwas von diesem Tage erzählen kannst.“ unterbrach ihn Grimgol scharf. „Oh…“ seufzte Rinschak, dachte aber bei sich, dass das vermutlich besser war, als ausgeweidet zu werden.

Im Tal endete der Kampf schließlich mit einem knappen Sieg für die Dawi’Zharr. Nachdem die etwa drei Duzend Überlebenden sich ausgeruht und alles Brauchbare zusammengepackt hatten, machten sie sich schließlich gen Heimat auf. Da sie nur noch wenige waren und keine Kriegsmaschinen mehr mitschleppten, schafften sie es dem nachrückenden Hauptheer des Imperiums zu entgehen. Ob Grimgol jedoch den Ruhm ernten sollte, von dem er geträumt hatte, ist eine andere Geschichte.
 

TheDamnedAxe

Codexleser
31 Januar 2010
208
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7.666
Ein ganzer Tag und noch niemand etwas geschrieben!? Bei Hashut!

Also ich finde die Geschichte prima gelungen. Danke fürs posten!
An keiner Stelle fand ich etwas nicht nachvollziehbar. Lediglich der Charakter der Chaoszwerge war für mich etwas zu wenig chaotisch. Hier und da eine Anrufung an Hashut oder derbere Flüche hätten u.U. geholfen.

Sehr gut gefallen hat mir das Darstellen des "Nahkampfes" auf dem Hügel. Die durch Würfelwürfe dargestellten Attacken des Tabletops wurde hier doch weit ausführlicher und einfallsreicher dargestellt als durch bloßes Schwertschwingen. So wurde der Wolfskadaver auf die Geschützmannschaft geschleudert und der Fehlzünder erledigte sein Übriges. Fand ich um einiges passender als wenn der Greifenreiter fünf mal neu angeflogen wäre und jedes Mal zwei oder drei Opfer gefunden hätte.

Allein das zum Ende hin Menschen und Grünhäute "gemeinsam" gegen die CZ kämpften fand ich etwas befremdlich. Ich hätte mir eher vorgestellt, dass sie sich zerstreut hätten, oder auf der Flucht von den Imperialen niedergemacht worden wären, bevor diese zum Angriff auf die Donnerbüchsenschützen übergegangen wären.

Ein eindeutigeren Hinweis auf das Ende des Prinzen hätte man geben können, da dieser zu Beginn der Schlacht doch recht präsent war. Allerdings kann ich mir ganz gut vorstellen was die Schwarzorks mit den zerstreuten Reitern samt Prinzlein angestellt haben.

Summa summarum war dies hier für mich eine ziemlich stimmige, vor allem unterhaltsame Geschichte, deren Darsteller aus einem leider viel zu selten in den Fokus der Betrachtung gerückten Volk stammten.

Danke, Daumen hoch und weiter so!

Mfg Axe
 

JohnJ

Testspieler
6 September 2011
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Hallo, vielen Dank für Lob und Tadel Axe! Freut mich, dass Dir die Story alles in allem gefallen hat.

Hast recht, Magie habe ich hier recht spärlich beleuchtet und auch das Schicksal des Prinzen hätte ich noch mit einer kleinen Schalchtfeldszene ausführen können. Aber ich habe mich doch bemüht die CZ als gnaden- und rücksichtslose Fieslinge darzustellen, die sie dank Chaoseinfluss ja nun mal geworden sind.

Der Teil mit den Donnerbüchsen beruht gewisser Maßen auf 'wahren Begebenheiten'. Mit denen konnte man tatsächlich in Nahkämpfe feuern und alle Modelle in der Feuerzone wurden auf 4+ getroffen (da haben manche Gegner übel geflucht). Ich dachte halt, dass sich die Grünhäute dann wohl würden rächen wollen. Aber ja, es wäre sicher realistischer bzw. näher am Tabletop gewesen wenn einige abgehauen wären.
 

JohnJ

Testspieler
6 September 2011
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Danke für die positiven Rückmeldungen, ob und wann es eine Forsetzung geben wird kann ich leider nicht versprechen...

Wer aber nach mehr Geschichten sucht, der sei auf den derzeit laufenden Wettbewerb I 2012 hingewiesen, bei dem auch noch abgestimmt werden kann. Da sind sogar einige Zwergengeschichten dabei. Hier der Link: http://www.gw-fanworld.net/forumdisplay.php?f=301

//Edit: Der Wettbewerb ist mittlerweile vorbei, die Geschichten kann man aber trotzdem noch lesen.
 
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JohnJ

Testspieler
6 September 2011
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Hehe, tja, da hätte ich schon ein paar Ideen wie er das macht... Erinnerst Du Dich vielleicht an das dampfgetriebene Fahrgestell von Astragoth? Der Gute kann ja die Beine nicht mehr Bewegen, weil versteinert. Eine Steampunk-Prothese wäre also vorstellbar. Oder ein Zauberer lässt sie ihm nachwachsen und er muss ihm dafür Dienen sonst wird sie ihn im Schlaf erwürgen. Oder er bekommt einen Multifunktionsaufsatz auf den Stumpf genietet wie bei Hook...

Gehen würde da einiges, aber ich weiß wie gesagt nicht ob ich noch etwas dazu schreibe. Vielleicht lässt Madrabur die Rückkehrer auch umbringen, damit sie ihn nicht beschämen und er ihnen keine Anerkennung zollen muss.