Hier nun endlich das IV. Kapitel der Geschichte.
Ich hoffe die Richtung der Geschichte wird nun deutlicher und findet auch Anklang.
Für Anregungen und Kritik bin ich immer offen.
Und jetzt viel Spass beim Lesen
Gruss
S.
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[FONT="]Kapitel 4: Beginnende Versuchung[/FONT]
[FONT="]Viel zu laut schienen ihre Füße über den Asphalt der Straße zu klappern und wieder verfluchte die junge Frau ihre Auftraggeberin, sie selbst hätte sich niemals in diesen Stadtbezirk begeben, das Wort „Slums“ traf es nicht einmal annähernd. Kurz zuckte ein Gedanke durch ihren Kopf, was ein freudloses Lächeln unter der Lederkapuze hervorrief. Natürlich hätte Lorren ihr niemals so einen Auftrag gegeben, doch Lorren war tot und Inquisitorin Marancore hatte eine vollkommen andere Einstellung ihren Untergebenen gegenüber. Lorren hatte immer versucht seinen Untergebenen ein Vorbild zu sein und Schaden von ihnen abzuwenden, gerade dieser letzte Aspekt kümmerte die Inquisitorin nicht besonders. In den letzten drei Wochen nach dem Sabbatine in die Dienste der Inquisitorin getreten war, hatte sie bereits mehrere Todesfälle im Gefolge der Frau miterlebt, einzig das Ergebnis war wichtig für sie und wenn sie dafür über die Leichen ihres Gefolges gehen musste, dann war ihr dies nur recht. Zornig ballten sich die Hände der jungen Frau und für einen Moment spürte sie nicht, wie sich ihre Fingernägel in die Handballen bohrten und dort kleine blutige Halbmonde zurücklassen würden. Ihre Laune wurde auch nicht durch den schier endlosen Regen verbessert, der auf sie herunter prasselte und die Sicht auf wenige Meter begrenzte. Schemenhaft konnte Sabbatine einige Gestalten vor sich sehen, die an den Wände der verlassenen Manufakturen lehnten, um sich wenigstens etwas vor dem Regen zu schützen, ohne ihren Platz an der Straße aufgeben zu müssen. Ekel stieg in der Kehle der jungen Frau auf, als sich ihr Auftrag wieder in den Vordergrund ihrer Gedanken drängte. Sie sollte die Kontaktperson Lorrens ausfindig machen, die sich immer noch irgendwo in der Stadt versteckte und sich dem Zugriff der Obrigkeiten seit Wochen entzog. Inquisitorin Marancore war allerdings davon überzeugt, dass sie inzwischen zu ihrem früheren Lebenswandel zurückgefunden haben musste, schliesslich kostete auch das Leben in der Niederungen der Gesellschaft Geld. Und statt Tarja oder eine andere geeignetere Person auf die Suche zu schicken, hatte die Inquisitorin beschlossen sie hier her zu schicken und deutlich gemacht, dass es eine Bewährungsprobe war. Langsam und vorsichtig näherte sie sich den schemenhaften Gestalten und gab so, ohne es zu wissen, genau das richtige Bild für die Damen und Herren dieses Gewerbes ab. Die unsichere reiche Frau, die sich einen Kick holen wollte, indem sie sich einen Liebhaber oder eine Liebhaberin aus der Gosse holte. Sabbatines Kehle schnürte sich zu und ihre Schritte wurden unsicher, als ein beunruhigender Gedanke sich in ihrem Kopf breit machte. Vielleicht war dies alles nur ein Winkelzug der Inquisitorin, um sie ohne großen Aufwand und unter größtmöglichem eigenem Nutzen loszuwerden. Bei diesem Gedanken begann sich ihre Magen zusammen zuziehen und fühlte sich an wie ein großer, schwerer Klumpen in ihrem Inneren, der heiß brannte. Zögernd blieb sie nun einige Meter vor den Gestalten stehen und schien keinen Muskel mehr rühren zu können, Panik begann sich in ihrem Geist auszubreiten und es würde nur noch einige hektische Herzschläge lang dauern, bis sie schreiend fortlaufen würde.[/FONT]
[FONT="]„Nur ruhig, Kleine. Ich halte dir den Rücken frei. Und jetzt reiß dich zusammen und mach deinen Job.“[/FONT]
[FONT="]Leise wispernd erklangen die Worte aus dem kleinen Komempfänger in Sabbatines Ohr und sie konnte wieder atmen. So schneidend kalt der Tonfall Tarjas auch gewesen sein mochte, so kannte sie die Assassine inzwischen gut genug, um deren Worte richtig einordnen zu können. Irgendwo über ihr, auf den Dächern der alten Häuser, wartete diese, gerade noch menschliche, Tötungsmaschine darauf, ihr zu Hilfe zu kommen, wenn es nötig war. Sie hatte wirklich keinen Grund der Frau zu misstrauen, Angst und Unsicherheit hatten ihre Gedanken vernebelt und sie die Pflicht vergessen lassen. Nun holte sie tief Luft und setzte ihren Weg fort, was nun endlich für Reaktionen unter den Huren und Strichern sorgte. [/FONT]
[FONT="]„Komm zu mir, ich kann es dir die ganze Nacht besorgen.“[/FONT]
[FONT="]„Gib dich nicht mit den Anfängern ab, ich werde dir eine vollkommen neue Welt zeigen, Süße.“[/FONT]
[FONT="]„Ich lass dich fliegen, wenn du mich mitnimmst“[/FONT]
[FONT="]„Nur eine Frau kann es einer Frau richtig besorgen und ich bin die Beste dabei“[/FONT]
[FONT="]„Glaub der alten Geryn kein Wort, nur ein echter Kerl, kann es einer Dame wie dir richtig besorgen. Und ich bin genau der Richtige für dich.“[/FONT]
[FONT="]Sabbatine schien mit ihren letzten Schritten eine unsichtbare Grenze überschritten zu haben, denn wie ein Schwall prasselten die Angebote auf sie ein. Und diese bestanden nicht nur aus Worten, eindeutige Gesten und entblößte Haut sprangen ihr förmlich entgegen, wie sie so langsam an den heruntergekommenen Gestalten vorbeiging, die nichts mehr als ihren Körper hatten. Nur pure Willenskraft hielt die junge Frau davon ab, ihren Ekel zu zeigen oder gar so schnell wie möglich davon zu laufen. Sie rang sich sogar dazu durch die Rufer genau zu mustern, als begutachte sie wirklich die angebotene Ware, doch bisher hatte sie die gesuchte Person nicht gefunden. So schritt sie langsam weiter die Straße hinunter und überhörte die gemurmelten Flüche und Verwünschungen, wenn die Leute erkannten, dass sie kein Interesse an ihnen hatte. Erst als sie hinter sich die leisen Schritte eine Abgewiesenen hörte, reagierte sie. Beinahe gemächlich wirbelte sie herum und entblößte dabei das Holster an ihrem Bein mit einer langen und fein verzierten Laserpistole, deren Kolben nun in ihrer Hand ruhte. Abrupt stoppte der ausgezehrte junge Mann und hob beschwichtigend die Hände.[/FONT]
[FONT="]„Hey, nur keinen Stress, Lady. Ich habe es doch nicht so gemeint.“[/FONT]
[FONT="]Er unterstrich seine Worte, in dem er seine Hände hob und langsam rückwärts ging, bis er seinen ursprünglichen Platz fast erreicht hatte. Betont lässig schlug Sabbatine den Mantel wieder zu und setzte ihren Weg fort, ohne sich ihr klopfendes Herz anmerken zu lassen. Sie hatte noch nie auf einen Menschen geschossen und alle Übungen auf dem Schießstand hatten sie nicht auf diesen Moment vorbereiten können. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie nun ihren Weg weiter fortsetzte und sich die übrigen Gestalten auf ihrem Weg genau ansah. Ihre Zurschaustellung von Waffengewalt hatte die Gemüter aber genauswenig abgekühlt, wie es der noch andauernde Regen vermochte. Es war wirklich erschütternd für die behütet aufgewachsene junge Frau, wie diese Leute ihre Körper darboten, ohne wissen zu können, was sie mit ihnen tun würde. Einige waren sogar schon so weit abgestumpft, dass sie einfach ihre Kleider öffneten und ihr so alles zeigte, was sie glaubten zu bieten zu haben. Nicht wenigen ragten metallene Stifte aus Zunge, Brustwarzen und anderen intimeren Stellen und nicht zum ersten Mal fragte sich die Kommunikationsexpertin, was Menschen nur dazu bringen konnte sich auf diese Weise zu verstümmeln.[/FONT]
[FONT="]Ekel und Abscheu begann sie frösteln zu lassen und als sie schon zu glauben begann, dass die Suche an diesem Ort vergeblich sein würde, da sah sie plötzlich Gesuchte. Leise verklangen die Schritte der jungen Frau als sie ihr Gegenüber nun genau musterte, sie hatte nicht mehr als Lorren Beschreibung und eine Skizze die Groma anhand dieser Beschreibung angefertigt hatte. Doch sie glich sowohl Beschreibung als auch der Skizze so sehr, dass ein Irrtum kaum möglich war. Langsam drehte sich Sabbatine zu der Frau und musterte sie eindringlich von oben bis unten. Erst jetzt fiel ihr auf das die Gesuchte keinen Versuch unternommen hatte, sich anzupreisen oder sonst irgendwie Aufmerksamkeit zu erregen. Sie stand einfach nur an die Wand gelehnt und betrachtete die „Kundin“ aus leeren Augen, als stünde sie unter Drogen.[/FONT]
[FONT="]„Du da. Komm mal her und lass dich ansehen. Du gefällst mir.“[/FONT]
[FONT="]Die Worte der jungen Frau kamen hölzern über ihre Lippen und beinahe sofort begann das Geschnatter um sie herum lauter zu werden, als die nahe stehenden anderen Frauen ihre Chance erkannten. Doch davon ließ sie sich nicht ablenken und blickte die Prostituierte weiter mit festem Blick an. Mit unsicheren Bewegungen löste sie sich von der Wand, öffnete den Regenmantel und zeigte ihren kaum noch verhüllten Körper. Ungeschickt und irgendwie fehlerhaft wirkten selbst diese einfachen Bewegungen, doch am Körper selbst waren noch keine Spuren eines starken Drogenkonsums zu erkennen. [/FONT]
[FONT="]„Wie viel?“[/FONT]
[FONT="]fragte Sabbatine nun und versuchte sich an das übliche Prozedere zu erinnern, dass man ihr vor dieser Mission erklärt hatte. Beleidigungen und Verwünschungen richteten sich nun gegen die Prostituierte, deren Namen Calina sein musste, doch diesen konnte die junge Frau noch nicht benutzten, nicht wenn sie die Frau nicht vorwarnen wollte. Diese richtete nun ihre leeren, glasigen Augen auf die Frau und schien sie kurz abzuschätzen.[/FONT]
[FONT="]„Egal. Gebt mir was Sie für richtig halten, Lady.“[/FONT]
[FONT="]Die Stimme wirkte alt und kraftlos, als hätte sie ihren ganzen Willen verloren. Mit schleppenden Schritten ging sie nun auf ihre „Kundin“ zu und schien ihr überall hin folgen zu wollen. Sabbatine erwiderte die Antwort mit einem knappen Nicken, fasste die Frau mit ihrer linken Hand am Arm und machte sich daran diese Stätte der Verdorbenheit und des Lasters zu verlassen. Beinahe willenlos ließ sich die kleine braunhaarige Frau von ihr führen und die Technikerin war überrascht, wie einfach die ganze Sache abzulaufen schien. Nun musste sie nur noch einige wenige Strassen hinter sich bringen, die Frau übergeben und endlich wäre die Sache beendet. Erleichterung begann sich in ihr breit zu machen und so übersah sie, wie sich einige Gestalten aus der Gruppe der Prostituierten lösten und in Nebengassen verschwanden.[/FONT]
[FONT="]Ahnungslos führte Sabbatine die kleinere Frau weiter die Straße entlang, wobei nach einer kurzen Nachfrage die Identität der Hure durch ihren Namen bestätigt wurde. Dieses Mal schlug das Herz der jungen Frau nicht wegen der Mission schneller, sondern weil sie wirklich geschafft hatte, dass zu tun was von ihr verlangt worden war und sie nur noch wenige Meter vom Ende dieser unglücklichen Episode trennten. Von weitem konnte sie schon den Treffpunkt sehen, wo sie von einem Schweber aufgenommen werden sollte, als nun doch alles schief zu laufen begann. Aus einem kleinen Gässchen heraus, bauten sich plötzlich drei Männer vor den beiden Frau auf der Straße auf und als Sabbatine einen kurzen Blick über die Schulter warf, um nach einem Rückzugsweg zu suchen, sah sie hinter sich ebenfalls weitere Männer die Straße betreten. Offensichtlich war die Waffe nicht abschreckend genug gewesen, doch trotz dieses Wissens zog sie nun die Waffe und richtete sie auf die Männer vor sich, während sie rechts wich, um so wenigstens eine Wand im Rücken haben. Calina zog sie dabei einfach mit sich, die Prostituierte schien die Gefahr nicht einmal bemerkt zu haben, bis sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Hektisch blickte die Technikerin hin und her und versuchte die beiden Gruppen von Männern im Auge zu behalten, während sie Waffe entsicherte und noch auf den Boden gerichtet hatte, so dass sie deutlich zu sehen war. Aber der Anblick der Waffe schien die Gestalten nicht abzuschrecken, eher beschleunigte es noch ihre Schritte.[/FONT]
[FONT="]„Na, Schätzchen. Steck das Ding weg und wir zeigen dir, dass du einfach noch keinen richtigen Mann hattest. Dann kannst du uns auch gerne das kleine Ding neben dir überlassen, die brauchst du dann auch nicht mehr.“[/FONT]
[FONT="]Die Worte kamen von einem glatzköpfigen Mann, dessen bloßer Oberkörper von Narben und Tätowierungen bedeckt war und sie mit einem amüsierten Grinsen musterte. Keiner der Männer hatte eine Waffe gezückt, aber dies täuschte nicht über ihre Bereitschaft Gewalt einzusetzen hinweg. Sofort richtete Sabbatine die Waffe auf den Sprecher und zielt mit leicht zitternder Hand auf den Kopf des Mannes, der nun zu lächeln begann. [/FONT]
[FONT="]„Du wirst noch jemanden verletzten, Schätzchen.“[/FONT]
[FONT="]Sein Lachen erzeugte eine Gänsehaut auf der Haut der jungen Frau und ihr Finger krümmte sich um den Abzug. Doch noch immer konnte sie sich nicht überwinden auf einen Menschen zu schießen. Verängstig begann sie zwischen den näherkommenden Männern hin und her zu blicken und fragte sich, wo Tarja nur blieb. Wo zum Henker blieb die Assassine, fragte sie sich panisch und erkannte dann den Fehler. Tarja hatte die strikte Anweisung erst einzugreifen, wenn sie gerufen wurde, vorher durfte sie nichts unternehmen, hierbei waren die Anweisungen der Inquisitorin eindeutig gewesen.[/FONT]
[FONT="]„Phönix Omega Schema“[/FONT]
[FONT="]hauchte die junge Frau, während sie mit der Laserpistole einen Warnschuss über die Köpfe der Männer hinweg abgab. Dies ließ die Männer kurz innehalten, selbst der scheinbare Anführer riss die Augen auf, aber niemand reagierte heftiger als Calina, die kreischend in Knie ging und um Gnade zu winseln begann. Vollkommen überrascht von der Reaktion der Hure, wandte Sabbatine den Blick der Frau zu und war für einen Moment abgelenkt. Und mehr brauchten die Männer nicht mehr, um die Situation zu ihrem Vorteil zu nutzen. Eine kurze Eisenkette schoss nach vorne und traf mit einem lauten Klatschen auf die Waffenhand der Technikerin. Mit einem leisem Knirschen brach das Handgelenk und sie lies die Waffe mit einem Schmerzensschrei zu Boden fallen, wo sich noch einen Schuss löste und einen der Angreifer in den Unterleib brach. Stöhnend ging der Mann zu Boden, während sich die anderen auf ihre Gegnerin stürzten. Die junge Frau versuchte dem Schlag eines Angreifers auszuweichen und duckte sich unter dem gestreckten Arm hindurch. Doch statt den Angriff zu kontern, versuchte sie mit einem kleinen Schritt zur Seite aus der Reichweite des Mannes zu kommen. Dies sollte sich als Fehler erweisen, als die Faust des Anführers gegen ihre Wange krachte und sie zu Boden schickte, wo sie mit dem Gesicht auf dem harten Asphalt aufschlug. Ein Johlen sprang von einem Angreifer zum nächsten als sie versuchte sich auf den Rücken zu drehen und um sich zu treten, was damit endete, dass ihre Beine gepackt wurden, ebenso wie ihre Arme. Schluchzend versuchte sie sich zu befreien und zerrte mit aller Kraft gegen die groben Hände, doch es gab kein Entkommen für sie. Blut lief aus ihrem zerschlagenen Mundwinkel und sie konnte den Geschmack auf ihrer Zunge schmecken, als sie das einzige tat, was ihr noch übrig blieb.[/FONT]
[FONT="]„Phönix….Hil….Hilfe…Tarja….bitte…“[/FONT]
[FONT="]stammelte sie panisch, während sich der Anführer der Meute grinsend über sie beugte und mit einem Ruck seiner Hand den Stoff des teuren Oberteils aufriss. Anerkennend nickte er bei dem Anblick und leckte sich über die Lippen. Mehr konnte Sabbatine nicht ertragen und schloss die Augen.[/FONT]
[FONT="]Mit knirschenden Zähnen hatte Tarja vom Dach aus gesehen, wie sich die Meute um Sabbatine gesammelt hatte. Innerlich feuerte sie die junge Frau an, ihr endlich das Kommando zum Eingreifen zu geben, diese Gestalten waren im Moment genau das Richtige für sie, um sich abzulenken und für einen Moment der Gegenwart zu entfliehen. Als die junge Frau endlich das Signal gab, war es beinahe schon zu spät, doch die Assassine dachte für keinen Moment daran, die Frau im Stich zu lassen. Sofort schnellte sie auf die Dachkante zu, doch bevor sie nahe genug herangekommen war, traf eine Eisenstange ihre Brust und schleuderte sie auf den Boden. Benommen rollte sie sich nach hinten und hört das Klirren des Metalls, dort wo sie gerade eben noch gelegen hatte. Dümmlich grinsender Mann kam nun hinter einem Dachaufbau hervor und schwang die schwere Stange als wöge sie nichts. Dumpfer Schmerz brannte in ihrer Brust, doch wie von selbst lag das Messer aus ihrer Oberschenkelscheide nun in ihrer linken Hand und mit einem grimmigen Grinsen auf den Lippen schnellte sie auf den Mann zu, den sie inzwischen als Mutanten identifiziert hatte. Deutliches Anzeichen waren die riesigen Muskelberge und die Kiemen an seinem Hals, all diese Details nahm sie während eines Herzschlages auf und fragte nicht nach den Gründen für den Angriff. Noch während der Mutant die Eisenstange für einen weiteren Schlag hob, war sie schon bei ihm und bohrte das Messer mit einem Stich von unten durch seinen Kiefer hinauf in den Schädel. Für Spielereien hatte sie keine Zeit, Sabbatine brauchte Hilfe und dieser Abschaum würde sie nicht davon abhalten. Klirrend fiel die erhobene Stange aus den Händen des Mannes, ein ungläubiger Gesichtsausdruck war durch den Tod auf sein Gesicht gebannt worden und wie ein Sack fiel er zu Boden als Tarja das Messer aus dem Schädel riss. Sofort verschwand das Messer in der Scheide an ihrem Oberschenkel, während sie die letzten Meter bis zur Dachkante mit zwei schnellen Sätzen überbrückte und sah, was mit der jungen Technikerin geschah, die gerade eben ihre Waffe verloren hatte. Verdammte Närrin, schalt sie die andere Frau in Gedanken, in so einer Situation musste man hart und rücksichtslos handeln. Doch darüber würde sie später ein ernstes Wörtchen mit ihr reden, jetzt musste sie zu erst gerettet und die Mission erfüllt werden. Schnell rannte die Assassine einige Schritte zurück und zog eine Pistole aus ihrem Schulterholster. An der Seite der Pistole war eine kleine Kabeltrommel angebracht und aus dem Lauf ragte ein zentimeterlanger Dorn. Kaum hatte sie genügend Abstand zur Dachkante, richtete sie die Waffe auf den Boden und drückte den Abzug. Mit einem lauten Knall bohrte sich der Dorn in den Beton des Daches und verankerte sich dort. Mit geübten Griffen entfernte sie Kabelrolle von der Waffe und befestigte auf der Rückenseite ihres Waffengurtes. Ohne ein weiteres Zögern rannte sie mit voller Geschwindigkeit auf die Dachkante zu, während sich das Kabel sirrend abspulte. Einen Schritt vor der Kante, spannten sich die sehnigen Muskeln der Frau und sie drückte sich mit einem weiten Sprung vom Dach ab. Ihr Körper streckte sich vollkommen und sie breitete ihre Arme zu den Seiten aus, um ihren Fall zu stabilisieren. Für einen Moment war das einzige Geräusch, das an ihre Ohren drang, der Luftzug ihres Falles und das Surren des sich abspulenden Kabels. Doch dann gelte Sabbatines letzter verzweifelter Hilferuf durch ihren Komempfänger, bevor nur noch schluchzendes Gebrabbel zu hören war. Eisige Finger tastete nach dem Herz der Assassine, während sie Stockwerk um Stockwerk auf den Boden zu raste. Sie würde es nicht zu lassen, noch jemanden zu verlieren, niemals wieder. Sie würde jeden töten, der versuchte ihr noch jemanden zu nehmen. Diese Gedanken schossen durch ihren Kopf, bevor sie von geübten Reflexen beiseite gedrängt wurden. Wenige Meter über dem Boden griff Tarja nach hinten und betätigte die Bremse der Kabelrolle, während sie mit der anderen Hand ihr Energieschwert zog. Sofort begann sich ihr Fall zu verlangsamen und als sie genug abgebremst hatte, löste sie die Rolle vom Waffengurt und überwand die restlichen 3 Meter im freien Fall. Geschickt drehte sie sich in der Luft, so dass sie nun mit den Füssen voran landen konnte und fing den Sturz mit einer Rolle ab. Sofort war sie wieder auf den Füssen und sprintete auf die Meute zu, die gerade dabei war Sabbatine zu vergewaltigen. Die Männer grölten und feuerten ihren Anführer an, der als erster über die junge Frau hergefallen war und hatten kein Auge für die drohende Gefahr. Blau leuchtend flammte die Klinge des Energieschwertes auf, kurz bevor es sich von der Schulter abwärts durch den Körper des nächsten Mannes fraß. In den Augen der Assassine funkelte ein dunkles Feuer als sie mit einem weiteren Schlag den nächsten enthauptete und eine kurze Fontäne aus Blut sie und die Umstehenden besprengte. Doch nun hatte sie die Aufmerksamkeit der restlichen Angreifer, die sich sofort auf sie stürzten. Beinahe gelangweilt trennte sie zugreifende Hände ab und wich nur zurück, um ihren Angreifern die Gelegenheit zu geben in die Reichweite ihrer Klinge zu kommen. Das Blut der Männer lief ihr über das Gesicht und ohne es zu merken leckte sie es sich von ihren Lippen, während sie mit der Wildheit einer Naturgewalt zwischen die Männer fuhr. Ihr Klinge wob einen tödlichen Fächer um sie, so dass nach wenigen Sekunden nur noch der Anführer der Männer unter den Lebenden weilte. Alle anderen Angreifer lagen zu zuckenden Stücken zerteilt auf dem nassen Asphalt der Straße. Mit einem Grinsen schloss der Mann gerade seine Hose und trat der wimmernden Frau zu seinen Füssen noch einmal gegen den Kopf, so dass sie erschlaffte. Die ganze Zeit hatte Tarja, das Wimmer und Schluchzen Sabbatines in ihrem Komempfänger gehört und erst als es jetzt verstummte, konnte sie das eisige Feuer spüren, welches in ihrem Herzen brannte. Mit einem falschen Lächeln richtete sie die Spitze ihres Schwertes auf den Mann.[/FONT]
[FONT="]„Dafür wirst du zahlen, Abschau.“[/FONT]
[FONT="]knurrte sie mit einer Wildheit, die sie selbst überraschte. Ohne weitere Worte schnellte sie auf den Mann zu, der keine Anstalten machte sich zu verteidigen. Schon schwang die Klinge auf seinen rechten Arm zu, sie wollte ihn noch nicht töten, erst sollte er leiden für sein Untat. Doch die blau leuchtende Klinge sollte ihr Ziel nicht erreichen, denn einen Herzschlag bevor die Energieklinge den Arm vom Körper trennen konnte, war da eine andere leuchtende Waffe. Sie blockierte den Schlag und stieß Tarjas Waffe zurück. Sofort richtete sich Tarja auf den neuen Gegner aus und war vollkommen davon überrascht, dass die Hure Calina eine grün leuchtende Klinge in der Hand hielt, die aus Knochen gefertigt schien. Und noch während der Blick der Assassine auf der Frau ruhte, begann sich die Gestalt der Frau zu verändern. Ein Schimmern lief über den Körper und innerhalb eines Herzschlages wurde die wahre Gestalt hinter der Maske sichtbar. Die Psionikerhexe stand lächelnd der Assassine gegenüber, in deren Augen nun Begreifen und abgrundtiefer Hass standen.[/FONT]
[FONT="]„Überrascht? Das hoffe ich doch, liebe Tarja. Ich wusste, dass ihr nicht aufgeben und auf der Suche nach der Schlampe Calina sein würdet. Und wieder hat die Inquisition bewiesen, dass Überheblichkeit aller Untergang Anfang ist. Ihr könnt uns nicht besiegen, dass wusste sogar Lorren. Am Ende hat er mich angewinselt dich am Leben zu lassen, Tarja. Hast du das gewusst?“[/FONT]
[FONT="]Während die Hexe so im Plauderton mit Tarja sprach, schritt sie über den Körper der bewusstlosen Sabbatine hinweg und brachte sich so zwischen die Frau und ihre vermeintliche Retterin. Die Lüge über Lorrens letzte Worte kam ihr ebenso leicht über die Lippen, wie der Rest. Doch die Assassine hatte nicht die Absicht die Hexe noch weiter sprechen zu lassen, mit einem wütenden Aufschrei schlug sie mit schlangengleicher Geschwindigkeit zu. Mit elektrischem Zischen trafen die beiden in Energie gehüllten gegeneinander als die Hexe den Hieb parierte und sofort entstand eine Schlagabtausch mit atemberaubender Geschwindigkeit. Paraden, Finten und Konter woben ein tödliches Netz um die beiden Kämpferinnen und keine konnte der anderen eine Wunde beibringen. Zähneknirschend löste sich Tarja aus dem Schlagwechsel und wich einen Schritt zurück, während sie die Hexe lauernd beobachtete. Ihr war die Anstrengung dieses Duells anzusehen, ebenso wie der Assassine lief ihr der Schweiß über das Gesicht, doch die Instinkte der Attentäterin warnten sie. Irgendetwas war falsch, auch wenn sie es nicht benennen konnte. Doch bevor Zweifel in ihr aufsteigen konnten, stürzte sie sich wieder auf die Hexe. Sie täuschte einen Stich zum Herzen an, um im letzten Moment die Richtung der Klinge so zu ändern, dass die Parade dafür sorgen sollte, dass sie die Kehle der Chaosanbeterin durchbohrt. Doch wieder gelang der Psionikerin die Parade und plötzlich spürte Tarja ein Brennen an ihrem Hals. Die Hexe hatte ihre Finte erkannt und beinahe selbst zum Erfolg gebracht, die Schneide der Chaoswaffe hatte aber nur die Haut geritzt und sofort versuchte Tarja es mit neuer Wut ein weiteres Mal.[/FONT]
[FONT="]„Warum kämpfst du gegen mich? Dir gefällt es zu töten und ich kann in deinen Augen sehen, wie den Schmerz umarmst, um weiter zu kämpfen.“[/FONT]
[FONT="]lachte die Hexe plötzlich zwischen weiteren Schlägen auf und brachte ihrer Gegnerin einen Schnitt quer über dem Bauch bei, der kaum die Haut ritzte, doch mit Leichtigkeit durch die Lederrüstung gedrungen war. Der Schnitt brannte wie Feuer und ein dünner Strom Blut lief ihren Bauch nach unten in ihren Schritt, während sie mit einem weiteren Schlag nach der Hexe hieb, dieses Mal um sie zu entwaffnen und ihr die Hand abzutrennen. Wieder war die Chaosanbeterin schneller und parierte den Hieb und stieß die Energiewaffe der Assassine mit überraschender Kraft weg. [/FONT]
[FONT="]Für einen Moment öffnete sich Tarjas Deckung. Die Zeit schien sich zu verlangsamen, sie konnte deutlich das zufriedene Lächeln ihrer Gegnerin erkennen, als die Klinge auf ihren Waffenarm niederfuhr. Wie in Zeitlupe schnitt sich die Chaosklinge durch ihre bionische Hand und nahm ihr so mit einem Streich nicht nur eine Waffe, sondern zwei. Die sensorische Rückkopplung raubte ihr beinahe das Bewusstsein und sie sackte nach vorne auf die Knie. Doch bevor sie den Boden berühren konnte, schoss die Hand der Hexe nach vorne und packte sie mit eisernem Griff an der Kehle. Tarjas Augen weiteten sich ungläubig als die Hexe sie gegen die Wand schleuderte, als wöge sie nicht mehr als Kissen und zu lachen begann. Kaum berührte der Körper der Assassine die Wand, da konnte sie spüren, wie sich Stacheln aus der Wand schnellten und ihre Arme und Beine aufspießten. Ein lauter Schrei der Wut entrang sich ihren Lippen und obwohl die Verletzungen ihrer Glieder wie Feuer brannten, unterdrückte sie die Schmerzen so gut es ging. Verzweifelt versuchte sie sich loszureißen, aber die Dornen aus Mauerwerk hatten schon Widerhaken gebildet, sie war gefangen. Zorn loderte neu in ihrem Inneren auf, als die Psionikerin wieder zu sprechen begann.[/FONT]
[FONT="]„Ja, schrei deine Wut heraus. Los doch. Du willst mir mit bloßen Händen die Augen aus dem Kopf reißen. Schöne Gedanken und Idee, meine Süße. Aber warum? Ich mache dir einen Vorschlag.“[/FONT]
[FONT="]Sie sprach mit der Assassine wie mit einem kleinen Kind, auch wenn die Worte dem keineswegs angemessen wären. Hinter der Hexe kam Sabbatine langsam wieder zu Bewusstsein, doch noch bevor sie einen Laut von sich gegen konnte, kümmerte sich der Mann um sie, der mit staunendem Blick den ungleichen Kampf der beiden Frauen beobachtet hatte. Schnell fesselte er die Glieder der Technikerin mit Draht und knebelte sie mit Fetzen ihrer eigenen zerrissenen Kleidung. Ohne auf weitere Anweisungen zu warten, warf er sich die Frau über die Schulter und verschwand in der Gasse, aus der er vorher gekommen war.[/FONT]
[FONT="]„Lass sie in Ruhe, du Schwein. Ich bring dich um, du Sau. Ich bringe euch alle um“[/FONT]
[FONT="]Tarja, die Sabbatines Verschleppung hilflos mit ansehen musste, brüllte ihre Wut heraus und kämpfte gegen die Stacheln, aber alles was sie erreichte, war das noch mehr Blut aus ihren Wunden floss. Die Hexe lauschte dem Wutausbruch bis der Mann verschwunden war, bevor sie sich nun wieder ihrer Gefangenen zu wandte. Mit einem einzigen Schlag ihrer linken Hand zerfetzte sie die Überreste der Lederrüstung und entblößte den sehnigen Körper der Assassine. Wie Krallen hinterließen die Fingernägel der Dämonenwirtin neue Wunden auf dem gestählten und vernarbten Körper der Frau und entlockten ihre neue Laute des Schmerzes.[/FONT]
[FONT="]„Jetzt da ich deine Aufmerksamkeit habe, will ich dir mein Angebot unterbreiten, liebe Tarja. Zu erst, ich werde dich nicht töten. Aber wenn du weiter versuchst stur zu sein, wird deine kleine Freundin dafür leiden müssen. Ich will nicht mehr als das du dich mir anschließt. Ich kann dir alles geben, was du dir wünschst. Alles…“[/FONT]
[FONT="]Bei ihrem letzten Wort begann die Gestalt der Hexe wieder zu flimmern und ein Augenzwinkern später stand Isha vor der blutenden Gefangenen. Lächeln schritt sie näher heran und streichelte sanft mit der Hand über die entblößte Haut. Ein erstickter Laut kam über die Lippen der Assassine, als sie ihre alte Gefährtin und Geliebte wieder vor sich sah. Sie schüttelte den Kopf, Isha war tot und dies war nur eine Illusion. Ein Trick um sie zu korrumpieren. Aber warum fühlte sich die Hand so vertraut an und warum schien die Berührung ihr Trost zu spenden. Sie versuchte zurück zu weichen und sich der Berührung zu entziehen, aber dieser Versuch war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen.[/FONT]
[FONT="]„Wehr dich nicht, Liebling. Weißt du noch wie schön es war, als wir noch zusammen waren? Wie wir zusammen gekämpft haben, wie wir unsere Wunden verbunden haben und uns geliebt haben? Es kann wieder wie früher sein...“[/FONT]
[FONT="]Selbst die Stimme war die von Isha und ließ längst verdrängte Erinnerungen wieder in Tarja aufsteigen. Tränen rannen über ihre Wangen und wurden von dieser Erscheinung weggeküsst, bis sie wild ihren Kopf schüttelte.[/FONT]
[FONT="]„Nein. NEIN. Du bist nicht echt. Du bist ein Trugbild. Eine Illusion. Blendwerk.“[/FONT]
[FONT="]keuchte sie mit tränenerstickter Stimme und spuckte in das geliebte Gesicht. Lächelnd wischte sich die andere Frau den Speichel aus dem Gesicht und drückte sich kurz an den vor Schmerzen und Trauer bebenden Körper der Assassine. Wieder schien die Gestalt zur flimmern und plötzlich war Isha verschwunden. An ihrer Stelle stand Lorren, der Mann den Tarja niemals hatte haben können, der immer unerreichbar gewesen war.[/FONT]
[FONT="]„Ich bin so echt, wie du mich haben willst. Du wolltest mich doch immer haben und ich wollte dich. Nur unser Vertrauen in einen goldenen Götzen und seinen angeblichen Auftrag hat uns getrennt. Ich will dich Tarja. Willst du mich auch?“[/FONT]
[FONT="]Sanft klang seine Stimme, so wie sie ihn in Erinnerung behalten hatte, wenn sie zusammen trainiert hatten und sie anschließend noch scherzend kurz verweilt hatte. Wenn er sich wieder darüber ärgerte von Groma beim Königsmord geschlagen worden zu sein und ihn nicht in einem Trainingskampf fordern zu können. Wieder stürmten Erinnerungen auf sie ein und neue Tränen flossen, als sie die Berührung seiner warmen Hand an ihrem Hals spürte.[/FONT]
[FONT="]„Ja, ich…. Nein. Du bist auch nur …. Blendwerk. Töte mich endlich. Ich werde nicht zu dir gehören. Hörst du, Hexe? Es hat keinen Zweck….“[/FONT]
[FONT="]schluchzte sie mit letzter Kraft, doch ihre ersten Worte hatten sie verraten. Ja, sie hatte Lorren geliebt, sie hätte alles für ihn getan. Und jetzt betrog sie auch ihr Körper, als er trotz der Schmerzen erschauerte und sich gegen die Hand zu pressen suchte. Sie bebte unter seiner Berührung und ein erster Ausläufer von aus Schmerz geborener Lust begann sie zu erhitzen. [/FONT]
[FONT="]Doch bevor sie den Wund zu weiteren Worten öffnen konnte, heulten die Triebwerke eines Schwebers über ihr auf und hilfesuchend blickte sie nach oben. Bewaffnete und gerüstete Gestalten seilten sich ab und schlossen einen Kreis um Hexe und Gefangene. Ziellaser erfassten die Dämonenwirtin, die wieder ihre normale Gestalt angenommen hatte und sich noch einmal zu Tarja vorbeugte.[/FONT]
[FONT="]„Denk darüber nach, Liebling. Alles was ich dir gezeigt habe, kann dein sein, wenn du die richtige Entscheidung triffst. Aber wird werden später noch einmal reden.“[/FONT]
[FONT="]flüsterte sie leise ins Ohr der Assassine, bevor sie über die tränennassen Wangen leckte und sich von ihr löste. Lächelnd und mit ausgebreiteten Armen wandte sie sich nun den Bewaffneten zu. Inzwischen hatten standen 10 Männer mit ihren Waffen im Anschlag im Halbkreis um die beiden Frauen herum. Keiner warf einen Blick auf das von Tarja angerichtete Gemetzel, sondern jeder behielt die Hexe im Visier, die sich nicht sonderlich gestört zu fühlen schien. [/FONT]
[FONT="]Als die Formation nun bereit für die Vernichtung der Ketzerin war, trat eine Gestalt aus dem Hintergrund mit in den Halbkreis und Tarja konnte bereits an den weißen Haaren erkennen, um wen es sich handelte, noch bevor die Inquisitorin zu sprechen begonnen hatte.[/FONT]
[FONT="]„Im Namen der heiligen Inquisition von Terra erkläre ich Euch, Byris Corvelan, zu Haereticus Extremis und schicke Euch dorthin zurück, woher Ihr kamt. FEUER.“[/FONT]
[FONT="]Doch noch bevor das letzte Wort ausgesprochen worden war, handelte die Ketzerin. Die Laserstrahlen zischten durch leere Luft, da sie sich nicht mehr länger an diesem Fleck befand. Dampfender Rauch stieg von der Wand neben Tarja auf, wo die Strahlen den Stein verdampften, doch sie selbst konnte nur mit starrem Blick sehen, was Byris unter den Männern anrichtete. Einem schemenhaften Schatten gleich, erschien sie zwischen zwei Männern und spaltete sie mit einem einzigen Schlag ihrer Klinge auf Hüfthöhe. Noch bevor die Umstehenden reagieren konnten, stand sie hinter der Inquisitorin und schlug dieser die Krallen der linken Hand durchs Gesicht. Wieder wirbelten die Männer herum und versuchten eine kreisförmige Formation um die Inquisitorin einzunehmen, um sowohl ihre Rücken als auch ihre Auftraggeberin, die blutend auf dem Boden lag, zu schützen, doch die Hexe blieb verschwunden. Während einer der Männer sich um die Inquisitorin kümmerte, sicherten die anderen weiterhin die Umgebung, auch wenn deutlich zu spüren war, dass ihre Selbstsicherheit deutlich geschwunden war. Erst als die Inquisitorin in den Schweber gebracht worden war, begann man sich um Tarja zu kümmern. Ihr Energieschwer wurde benutzt, um die mit Widerhaken besetzten Spitzen der Stacheln zu kappen, bevor sie heruntergezogen und ihre Wunden versorgt wurden. Eine halbe Stunde später befand sie sich in ärztlicher Behandlung und ließ alles teilnahmslos über sich ergehen.[/FONT]
[FONT="]Die letzten Worte der Hexe hallten in ihrem Kopf in endloser Wiederholung nach. Und sie wusste keine Antwort mehr auf die letzte Frage, welche die Ketzerin mit Lorrens Lippen gestellt hatte.[/FONT]