40k Dämonenjäger, Buch 2: Räuberin der Seelen

Ich möchte mich bei allen Leser für das schwache Kapitel entschuldigen.
Ich hatte kurz davor sehr harsche Kritik einstecken müssen und habe diese sehr persönlich genommen.
Leider hat es sich auch auf dieses Kapitel ausgewirkt.
Nun habe ich das Kapitel noch einmal überarbeitet und bin auch zufriedener damit.
Ich hoffe es gefällt nun besser.
Viel Spass beim Lesen.

Gruss

S.

PS: Nein, Lorren ist immer noch tot und bleibt es auch.

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[FONT=&quot]Kapitel 3: [/FONT][FONT=&quot]Leidenschaft, die Leiden schafft[/FONT]

[FONT=&quot]Ruhelos ging Tarja in Wohnraum des teuren Hotelzimmers auf und ab, weder Groma noch Sabbatine versuchten sie davon abzuhalten, wenn ihnen auch das monotone Schrittgeräusch auf die Nerven ging. Mehr denn je glich die schlanken, dunkelhaarige Assassine einer eingesperrten Raubkatze und ihr wilder, unruhiger Blick trug nicht im mindesten zur Entspannung der Anwesenden bei.[/FONT]

[FONT=&quot]„Wieso, beim Imperator, meldet er sich nicht?“[/FONT]

[FONT=&quot]Die Worte der Assassine waren ein einziges, übelgelauntes Fauchen, doch weder Groma noch seine junge Assistentin konnten auf diese Frage eine Antwort geben und schwiegen weiter. Sabbatine überprüfte einmal mehr die verschiedenen Komkanäle, vielleicht war hier etwas von Interesse zu finden. Doch im Moment gab es nicht mehr zu hören, als verschiedene Statusmeldungen. Langsam wurde sie ebenso frustriert wie die Assassine, doch hielt sie es für besser, es sich nicht anmerken zu lassen. Gerade eben wollte sie den Kopfhörer wieder abnehmen, als sich die Meldungen auf der Hauptfrequenz der Arbites zu überschlagen begannen. Die Schusswechsel in der Fabrikhalle hatten inzwischen scheinbar die Ausmaße eines militärischen Feuergefechts angenommen und es wurde Verstärkung für die dortigen Eingreifkräfte angefordert. Es bedurfte nicht viel Vorstellungskraft sich den Zusammenhang mit der Ermittlung Lorrens vorzustellen und sofort schaltete Sabbatine die Komgespräche auf einen Lautsprecher. Sowohl Tarja, als auch Groma erstarrten in ihren Tätigkeiten und lauschten den Meldungen der Arbites, während sich Sabbatine daran machte den Ursprungsort der Meldungen zu isolieren. Sich dabei mit dem verschlüsselten System der Arbites herumzuschlagen, war alles andere als einfach, aber in den letzten Jahren hatte sie einiges an Erfahrung gewonnen, so dass sie nach einer halben Stunde endlich den Ursprungsort des Unterstützungsgesuches herausgefunden hatte. Tarja hatte die Zeit genutzt, um sich zu bewaffnen, nun stand sie hinter der jungen Technikerin und trieb sie allein durch ihre Anwesenheit zur Eile an. Das ungute Gefühlt der Assassine schien sich bestätigt zu haben und ihr war deutlich das Unbehagen der Untätigkeit anzusehen. Innerlich verfluchte sie sich dafür, dass sie Lorren nicht gefolgt war, aber sie hatte nicht gegen seine Befehle verstoßen wollen. Wenn er verletzt worden war, dann würde sie es sich trotzdem nicht verzeihen können. Groma hatte die Zeit ebenfalls nicht untätig verbracht und einen Schweber für Tarja organisiert, welcher sie so schnell wie möglich vor Ort bringen würde. Keiner der drei bemerkte die Schatten auf dem Balkon, welche sich kurz der Scheibe näherten und sich dann wieder zurückzogen. Als Sabbatine endlich die genaue Position der Lagerhalle ermittelt hatte, sprang Tarja schon in Richtung der Tür. Doch sie sollte nie dort ankommen, denn die Tür der Suite löste sich in einer gewaltigen Explosion ihrer Einzelteile auf, so dass die Assassine von der Druckwelle gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert wurde. Zeitgleich mit der Explosion der Tür, explodierte auch die Scheibe des Balkons in einem Gewitter aus kleinen, durchsichtigen Plasteksplittern. Groma und Sabbatine wurden von der zweiten Druckwelle zu Boden geschleudert und gerade als sie sich wieder aufrappeln wollten, sprangen schwarzgekleidete Gestalten durch Tür und Fenster. Laservisiere blitzten und nach einem Herzschlag waren alle drei von den waffentragenden Gestalten umringt. Verzweifelt wollte Tarja nach einer Waffe tasten, doch ein Tritt gegen ihren Kopf schleuderte sie zurück und raubte ihr für einen Moment das Bewusstsein. [/FONT]

[FONT=&quot]„Keine Bewegung, im Namen der heiligen Inquisition von Terra stehen Sie alle unter Arrest!“[/FONT]

[FONT=&quot]Groma und Sabbatine erstarrte bei diesen Worten unwillkürlich und nicht nur weil diese Worte offensichtlich aus dem Mund einer Frau stammten, die gerade eben durch die rauchende Eingangstür der Suite schritt, sondern auch wegen der Ungeheuerlichkeit dieses Moments. Sie kannte diese Worte nur von der anderen Seite und waren selbst noch niedamit konfrontiert worden. Tarja hatte diese Worte selbst nur am Rande ihres Bewusstseins wahrgenommen und konnte sie gar nicht fassen. Verzweifelt wollte die dunkelhaarige Frau sich aufrichten, ihr Mund formte Worte des Unglaubens, aber kaum rührte sie sich wurde ihr die Mündung einer Schrotflinte an den Kopf gedrückt, was sie wieder verstummen ließ. Die drei Gefangenen blickten fassungslos zu der Frau, die sich nun in der Suite umsah und die Statusmeldungen der schwarzen Gestalten entgegennahm. Sie schien ca. dreißig Standardjahre alt zu sein, obwohl ihr Haar vollständig weiß war. Ihren athletischen Körper hatte sie in eine schwarze Rüstung gehüllt, über der sich ein dunkelbrauner Ledermantel befand. Deutlich war die Inquisitionsrosette auf ihrer Brust zu sehen, ebenso wie der Siegelring an ihrer rechten Hand. Sie hatte keine Waffe gezogen, aber dies schien auch gar nicht nötig zu sein.[/FONT]

[FONT=&quot]„Fesseln und knebeln. Danach sofort in den Transporter.“[/FONT]

[FONT=&quot]Kurz und knapp waren die Anweisungen der Frau und der Ausdruck ihrer braunen Augen drückte nur Kälte aus, als sie ihren Blick von einem Gefangenen zum anderen schweifen ließ. Die Männer führten die Anweisungen mit geübten Bewegungen aus und keiner der drei Gefangenen, wagte er sich zu rühren, zu schnell hatten sich die Ereignisse überschlagen und im Moment war jeder Gedanke an Widerstand gebrochen. Gefesselt und geknebelt wurden die drei von den Bewaffneten aus der Suite geführt, während die Inquisitorin daran ging, die Suite zu durchsuchen. Niemand versuchte den Ordo Haereticus zu hintergehen, auch kein Angehöriger des Ordo Malleus, dachte sie grimmig bei sich und begann nun mit der Arbeit. Sie würde noch weitere Beweise brauchen, denn bisher ging sie nur unbestätigten Anschuldigungen nach. Bedächtig und mit großer Sorgfalt begann sie die Ausrüstung und die Datentafeln in der Suite zu untersuchen, wenn sich der Inquisitor und sein Gefolge eines Frevels schuldig gemacht hatten, dann würde sie schon bald die nötigen Beweise dafür haben. Und wenn sie nichts fand, dann konnte sie immer noch mit den Verhören beginnen, was sie auf jeden Fall zu tun gedachte. Allein die Tatsache, dass ein Inquisitor in den Verdacht der Ketzerei geriet, war schon ein Frevel für sich.[/FONT]
[FONT=&quot]Während sein Gefolge noch auf Nachricht von Lorren gewartet hatte und schließlich gefangen genommen worden war, hatte der Inquisitor selbst ganz andere Probleme zu bewältigen. Das Freudenmädchen Calina hatte ihn aus dem Gefahrenbereich geschleppt, nachdem sie seine Wunde notdürftig versorgt hatte. Inzwischen war sein Bewusstsein wiedergekehrt, doch immer wieder schwanden ihm die Sinne, wie ihn die kleine Frau so durch die Gasse zerrte. Sebastian wusste, dass die Wunde sehr schwer war und ohne medizinische Hilfe würde er nicht mehr lange überleben können. Er kannte seinen Körper gut genug, um sich noch etwa eine Stunde zu geben, bevor er verblutet war. Doch im Moment sah er keinen Ausweg aus der Situation.[/FONT]

[FONT=&quot]„Calina….. Schweber….mit Autopilot….. musst verschwinden.“[/FONT]

[FONT=&quot]Seine Worte waren nicht mehr als ein Stammeln und Stottern und erst schien es als würde er es sich einbilden gesprochen zu haben, da die Frau nicht auf die Worte zu reagieren schien. Die Schussgeräusche hinter ihnen wurden immer leiser, während sie sich durch die Straßen des Industrieviertels bewegten, aber es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie von einer Streife entdeckt wurden, da war sich Lorren sicher. Nach einigen Minuten des Weiterschleppens, lehnte Calina ihn schließlich vorsichtig an eine Wand und schöpfte keuchend Atem.[/FONT]

[FONT=&quot]„Ich weiß, mein Freund. Aber wir müssen noch ein paar Meter hinter uns bringen. Halt mir bloß durch, ich hab dich nicht umsonst da raus geschleppt.“[/FONT]

[FONT=&quot]Ihre Worte waren leise und beinahe unverständlich in ihrem Ringen um Atem, es strengte sie offenbar deutlich an, ihn zu schleppen und er war auch nicht wirklich eine große Hilfe dabei. Ein aufmunterndes Lächeln erschien auf ihren Lippen und sie hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, um ihn weiter aufzumuntern, aber in ihren Augen war zu sehen, dass sie nicht wirklich glaubte, ihn retten zu können. Schon legte sie wieder ihren Arm um seine Hüfte und zog ihn von der Wand, was Lorren auf keuchen ließ, doch sie ließ sich davon nicht stören und zog ihn wieder weiter. Wieder schwanden dem Inquisitor die Sinne und er nahm die Welt nur noch in einer Abfolge aus einzelnen Bildern war, bis Calina in wieder gegen eine Wand lehnte.[/FONT]

[FONT=&quot]„Wir haben hier einen Fluchtschweber versteckt. Für Notfälle und ich glaube, du brauchst in nötiger als ich.“[/FONT]

[FONT=&quot]erklärte sie mit leiser Stimme und zog eine Plane von dem Fahrzeug, öffnete die Seitentür und bugsierte dann Lorren so vorsichtig wie möglich in das Gefährt. Nur mit Mühe schaffte es Lorren bei Bewusstsein zu bleiben, doch ihm gelang es mit blutigen Fingern die Koordinaten des Hotels in den Autopiloten einzugeben, während Calina seine Gurte schloss.[/FONT]

[FONT=&quot]„Meld dich bei mir“[/FONT]

[FONT=&quot]flüsterte sie ihm ins Ohr, bevor sie zurücktrat und die Tür wieder verschloss. Er konnte nur noch schwach nicken und betätigte den Startknopf des Fahrzeuges, welches sich sofort vom Boden hob und dabei in Richtung des Ziels ausrichtete. Das Freudenmädchen stand noch für einen Moment still, bevor sie in den Schatten der Fabriken verschwand. Sie blickte ihm nicht hinterher, zu schwach war ihre Hoffnung den Mann noch ein weiteres Mal zu sehen und eine Träne rann ihr über die Wange, sie konnte sich nicht erklären, warum sie plötzlich weinte. Jetzt musste sie erst einmal wieder an sich selbst denken, um nicht den Arbites in die Arme zu laufen. Einige Gebäude weiter fand sie endlich einen Zugang zur Kanalisation, unter der Erde würde ihre Flucht vor den Augen ihrer Häscher verborgen bleiben und so konnte sie schließlich einen geheimen Unterschlupf erreichen. Hier würde sie noch viele Tage aushalten müssen, bevor sie sich wieder auf den Straßen zeigen konnte und in Gedanken war sie manchmal bei dem seltsamen Mann, dessen Bekanntschaft nur von kurzer Dauer gewesen war.[/FONT]
[FONT=&quot]Der Flug des Schwebers wurde jäh unterbrochen, als der Cogitor der Maschine von den Sicherheitssystemen des Hotels zu Landung angehalten wurde. Lorrens schwindendes Bewusstsein konnte nicht mehr darauf reagieren und so landete die Automatik das Fahrzeug im, zu dieser Zeit schwach beleuchteten und wenig frequentierten, Besucherpark des Hotels. Mühsam löste er seine Gurte mit tauben Fingern und nahm noch einmal seine ganze Kraft zusammen, um sich aus dem Fahrzeug zu zwängen. Mit einem dumpfen Aufprall, der eine neue Welle aus heißem Schmerz, durch seinen Körper schickte, fiel er auf den Asphalt des Landeplatzes und zog sich dann unsicher am Schweber wieder nach oben. Es waren nur noch wenige Meter durch die Parkanlage bis zum Hotel, wo seine Rettung auf ihn wartete, doch für einen Augenblick erschien es Lorren, als müsste er Lichtjahre zu Fuß überbrücken. Durch die Schatten der Bäume und Sträucher konnte er mit Mühe die Lichter des Hotels erkennen und er vermeinte auch die Geräusche von Menschen zu hören. Mit dem geistigen Befehl an seinen Körper ihn nicht im Stich zu lassen, machte er einige unsichere Schritte auf die Parkanlage und die Lichter dahinter zu. Groma würde ihn, mittels Drogen, in ein Heilkoma legen und es ihm so Zeit verschaffen, bis er behandelt werden konnte. Und so wankte er mit trüben Blick und tanzenden Schatten am Rande seines Gesichtsfeldes auf dem schwach erleuchteten Weg auf den Eingang des Hotels zu. Bluttropfen folgten seinem Weg und er konnte spüren, wie sein Geist wieder schwinden wollte. Nur mit eiserner Willenskraft hielt er seinen Körper davon ab den Dienst zu versagen, schleppte sich so Schritt für Schritt näher an sein Ziel heran, auch wenn er sich immer wieder gegen einen der künstlichen Bäume lehnen musste, wo er eine Spur aus Blut zurückließ. Nur noch wenige Schritte, dann würde er in den Lichtkreis der Hotelanlage eintreten und so auch in den Bereich der Überwachungsanlage gelangen. Die Hotelsicherheit würde dann ihr übriges tun, seine Rettung war nicht mehr fern, er musste nur noch durchhalten. Kurz musste er wieder mit einem Schwinden seines Blickfeldes kämpfen und um sein Gleichgewicht ringen, als er einige schwarze Gestalten das Hotel verlassen sah. Noch befand er sich im Schatten der Bäume und Ziergewächse, aus irgendeinem Grund brannten die nahen Leuchtkörper nicht hell genug, um seine Gestalt zu erhellen. Dafür konnte er sehen, was sich nicht einmal mehr hundert Meter von ihm entfernt ereignete. Zwischen den vermummten Gestalten meinte er Tarja, Groma und Sabbatine erkennen zu können, aber das konnte einfach nicht möglich sein. Gestoßen von einer Wache taumelte Tarja einige Schritte nach vorne und fiel auf die Knie, wodurch sich ihr Blick genau auf Lorren richtete. Er konnte sehen, wie sich ihr Körper versteifte und wie sie aufspringen wollte. Einzig sie schien ihn sehen zu können, denn ihr Bewacher ließ den Kolben seiner Schrotflinte mit einem weitausholenden Schlag in ihren Rücken krachen und schickte sie so erneut auf den Boden, wo sie auf ihrem Bauch liegen blieb, die Augen weiterhin auf Lorren gerichtet und in ihren Knebel schreiend, was nicht mehr als ein gedämpftes Keuchen war. Bei diesem Anblick versuchte Lorren nach vorne zu stürzen und mit einem Schrei die Aufmerksamkeit der Männer auf sich zu ziehen. Doch nur ein erstickter Laut drang über seine Lippen, sein Körper gehorchte nicht und er fiel auf die Knie, was eine neue Lanze des Schmerzes durch seinen Körper jagte. Verzweiflung loderte in seiner Brust auf, als Tarja nun versucht in seine Richtung zu kriechen und wieder zurückgezogen wurde. Sie stemmte ihren Kopf gegen den Boden, um ihren Widerstand zu vergrößern, doch sie erreichte nur, dass ihre Wangen vom rauen Asphalt aufgerissen wurden. Groma und Sabbatine waren bereits in einen schwarzen Transporter geladen worden und konnten so ihrer Kameradin nicht helfen. Der Inquisitor sammelte seine letzten Kräfte, um mit einem lauten Schrei die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, doch dieser wurde von einer weichen Hand erstickt, die sich von hinten über seinen Mund legte.[/FONT]

[FONT=&quot]„Na na, unterbrich doch nicht das Schauspiel, Sebastian. Sie zu und genieße, wie alles was du geschaffen hast zerstört wird. Übrigens… ich habe gelogen, du bist der nächste.“[/FONT]

[FONT=&quot]Die flüsternden Worte der Hexe, ließen das Herz des Lorrens erstarren, als sie über seine Ohrmuschel leckte. Leise und verführerisch klang das Wispern in seinen Ohren und in seinem Inneren wusste der Inquisitor, dass sein Kampf gegen diese Ausgeburt des Warp verloren war. Die Hexe hatte ihn endgültig besiegt und es gab kein Entrinnen mehr für ihn. Doch ganz kampflos würde er nicht aufgeben und versucht mit letzter Kraft in ihre Hand zu beißen, die sich so angenehm an seinen Mund schmiegte. Seine Zähne bohrten sich in das weiche Fleisch ihrer Handflächen, Blut begann zu fliesen, doch die Hexe stöhnte nur wollig auf, als der Schmerz durch ihre Nerven brandete. Mit einem leisen Schnurren strich sie ihre freie Hand über seinen Rücken, ihre Fingernägel bohrten sich wie Klingen durch seine Kleidung und schnitten in sein Fleisch, während er seine Zähne noch fester in ihre Hand verbiss. Das Schnurren ging in ein wollüstiges Stöhnen über und ihr Körper versteifte sich, als sie ihre Hand mit aller Kraft durch seinen Rücken stieß. Scheinbar ohne Widerstand drangen die Finger der Hexe durch den zuckenden Körper des Mannes, ihre Finger streichelten über das Herz des Inquisitors, bevor sie es mit einem lauten Aufseufzen aus dem Körper riss. Lorrens Leib erschlaffte nach einem letzten Aufbäumen und sie ließ ihn nach vorne auf den Boden sinken, nur ein weiterer unbekannter Toter, um den sich niemand scheren würde. Seufzend steckte sie sich das Herz in den Mund und schlang es gierig herunter, bevor sie sich die Finger in den Mund steckte und das Blut von ihnen saugte, während ihre unmenschlichen Augen die Assassine mit höhnischem Blick fixierten, die Frau wand sich immer noch strampelnd im Griff ihrer Häscher. Genüsslich leckte sich die besessene Hexe über die Lippen und raffte dann die Schatten der Umgebung um sich, bevor sie wieder verschwand, als wäre sie nie hier gewesen. Sie hatte dem Inquisitor ein würdiges Ende beschwert, er war gestorben, wie er gelebt hatte, unbeachtet von allen. Noch lange würde sie vom Geschmack des Blutes zehren, selten hatte sie etwas so köstliches genießen können. Erst jetzt brannten die Leuchtkörper wieder in ihrer ursprünglichen Helligkeit, bald schon sollte der verstümmelte Leichnam gefunden werden, doch fürs erste gab es nur einen Zeugen dieser grauenvollen Tat und dieser wurde gerade in einen schwarzen Transportschweber gesteckt und fortgebracht.[/FONT]
[FONT=&quot]Drei Stunden war Tarja nun in dem Verhörraum, gefesselt und geknebelt wartete sie immer noch darauf, dass sich irgendjemand ihrer annahm. Doch bisher war nichts dergleichen geschehen, sie wurde mit ihren Erinnerungen an die letzten Augenblicke des Inquisitors alleine gelassen. Tränen rannen über ihre Wangen und den Knebel, immer wieder und wieder bäumte sie sich gegen ihre Fesseln auf, doch nichts half ihr weiter. Endlich öffnete sich die Tür des Verhörraumes und die weißhaarige Frau erschien vor ihr. Den Ledermantel hatte die Inquisitorin inzwischen abgelegt und trug nun nur noch die dunkle Rüstung, allerdings ohne Waffen. Sie blieb einige Schritte vor Tarja stehen und betrachtete die Frau interessiert. Anschließend ging sie mit federnden Schritten an das Kopfende der Liege, auf die Tarja geschnallt worden war; und entfernte den Knebel. Sofort sprudelte ein Schwall von Flüchen aus dem Mund der dunkelhaarigen Assassine, was die andere Frau nicht im Mindesten zu stören schien. Erst als Tarja wieder Luft holen musste, begann sie zu sprechen.[/FONT]

[FONT=&quot]„Beruhigen Sie sich oder ich muss den Knebel erneut anlegen. Offensichtlich sind wir hereingelegt worden. Uns wurde mitgeteilt, dass Inquisitor Lorren versuchte den Kult zu unterstützten, was wir in Anbetracht, dass der Führer des Kultes, ein ehemaliger Schüler ist, durchaus glauben mussten. Inzwischen ist uns allerdings klar geworden, dass dies alles nur eine Täuschung war, um unsere Kräfte zu teilen und die Verwirrung auszunutzen. Leider wurde uns dies erst klar, nachdem wir die Leiche von Inquisitor Lorren gefunden hatten.“[/FONT]

[FONT=&quot]Keinerlei Bedauern war in der Stimme der Frau zu hören, als sie so die Tatsachen der letzten Stunden zusammenfasste. Sie war sich keinerlei Schuld bewusst, in ihren Augen hatte sie alles richtig gemacht und dies ließ Tarja innerlich vor Wut kochen. Ihr war die Chance genommen worden in den letzten Momenten seines Lebens bei Lorren zu sein, wegen dieser elenden, arroganten Frau, hatte sie ihren Eid nicht erfüllen können. Krampfhaft wehrte sie sich wieder gegen die Fesseln, auch wenn sie nur zu genau wusste, dass sie diese niemals sprengen konnte.[/FONT]

[FONT=&quot]„Und was haben Sie jetzt vor, Inquisitorin?“[/FONT]

[FONT=&quot]fauchte Tarja wütend und spuckte das letzte Wort förmlich aus. Sie hatte keine Ahnung, was nun geschehen würde und nahm nur an, dass sie Lorren nun folgen sollte. Die Inquisition hielt nichts von unliebsamen Zeugen eigener Fehler und sie wäre nicht die erste, die deswegen sterben müsste. Groma und Sabbatine waren wahrscheinlich inzwischen schon tot und brannten. Wenn diese Schlampe allerdings hoffte, dass sie um Gnade flehen würde, dann hatte sie sich geschnitten. Keine Sekunde würde sie um ihre Leben betteln, sie würde stumm sterben, so wie sie es einst geschworen hatte.[/FONT]

[FONT=&quot]„Ich wollte Ihnen nur anbieten, in meine Dienste zu treten, Tarja. Groma und die andere junge Dame, haben mein Angebot akzeptiert. Sie wissen doch, dass man Sie mit Ihrem Wissen nicht gehen lassen wird. Also, was sagen Sie?“[/FONT]

[FONT=&quot]Diese ohne jegliches Gefühl vorgetragenen Worte, ließen Tarja kurz nach Luft schnappen. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit einem solchen Angebot. Ihre Gedanken überschlugen sich, als sie versuchte aus der Situation schlau zu werden und hätte so beinahe die folgenden Worte der Frau verpasst. [/FONT]

[FONT=&quot]„Ich erwarte natürlich dieselbe Hingabe, die Sie auch Inquisitor Lorren entgegen gebracht haben und auch den Eid, welchen Sie ihm gegeben haben. Lassen Sie sich nur Zeit bei der Entscheidung. Ich werde Sie kurz alleine lassen.“[/FONT]

[FONT=&quot]Und schon ging die Frau wieder auf die Tür zu und verließ den Raum. Kaum schloss sich die Tür wieder, da öffneten sich Tarjas Fesseln und sie war wieder frei. Immer noch geschockt richtete sie ihren Oberkörper auf und begann ihre Gliedmaßen zu massieren, um wieder ein Gefühl in die Glieder zu bekommen. Langsam schwang Tarja ihre Beine über die Kante der Liege, bevor sie sich vollends erhob und im Raum auf und ab ging. Trauer, Wut und Schuld brannten in ihr, als sie versuchte eine Entscheidung zu treffen. Wieder musste sie mit einem Verlust kämpfen, aber die Worte der Inquisitorin machten Sinn. Lorren selbst hatte immer gesagt, dass der Dienst für den Imperator das wichtigste war und er hätte wahrscheinlich gewollt, dass sie ihr Leben weiter in diesem Dienst verbrachte. Kurz huschte ein Flackern über ihre Augen, als sie an den Inquisitor dachte. Ihre Entscheidung war gefallen und sie sprach die Worte laut aus, denn ihr war klar, dass jede ihrer Bewegung beobachtet und aufgezeichnet worden war. Schon nach wenigen Minuten öffnete sich die Tür erneut und die Inquisitorin betrat wieder den Raum. Erwartungsvoll blickte sie Tarja in die Augen und die Assassine sank auf die Knie und leistete ihren Treueid. Mit einem zufriedenen Lächeln nahm die Inquisitorin den Treueid entgegen und bedeutete der Frau sich zu erheben.[/FONT]

[FONT=&quot]„Mein Name ist Daria Marancore. Wir werden uns sicher noch besser kennenlernen. Aber jetzt können Sie gehen und sich zu den Anderen gesellen. Wir sehen uns bald wieder.“[/FONT]

[FONT=&quot]Mit diesen Worten wandte sich die weißhaarige Inquisitorin um und überließ es Tarja, Groma und Sabbatine zu suchen. Sie musste sich um wichtigeres kümmern, als um die neuesten Mitglieder ihres Gefolges. Immerhin galt es noch einen Kult auszuradieren und so das Andenken eines anderen Inquisitors zu ehren, auch wenn sie anfangs von seiner Schuld überzeugt gewesen war.[/FONT]
[FONT=&quot]Die Assassine fand nach kurzer Zeit die beiden anderen Mitglieder von Lorrens ehemaligem Gefolge und gemeinsamen nutzten sie die Zeit für eine kurze Andacht in der Leichenhalle. Allerdings konnte sie dort nur noch die verbrannten Überreste ihres früheren Herrn finden, die Leiche war bereits verbrannt worden, wie bei einem gewöhnlichen Ketzer. Still standen die drei Mitglieder des Gefolges um die mit Asche gefüllte Urne, ohne es zu wissen, dachten sie alle an ihre erste Begegnung mit dem Mann, der ihr Leben in den letzten Jahren bestimmt hatte. Sabbatine dachte wieder an ihr Erschrecken zurück, als Lorren in die Komzentrale eingedrungen hatte und seine Anweisungen gegeben hatte, wie hatte sie sich damals vor dem Inquisitor gefürchtet und doch vermisste sie ihn nun stärker als sie es je geglaubt hätte. Eine Träne rann über die Wange der Kommunikationsexpertin, die sie achtlos wegwischte. Gromas Gefühle waren beinahe väterlich zu nennen, denn er kannte Lorren von allen am Längsten und hatte niemals Zweifel gehabt, dass dieser Mann großes erreichen würde. Doch das die Geschichte des Inquisitors so enden würde, hätte er sich nie träumen lassen, er hatte immer an einen gewaltigen letzten Kampf geglaubt und eine heldenhaftes Opfer für den Imperator und nicht an eine solche Verschwendung. Die Gedanken der Assassine waren weniger klar, wie die der anderen. Bei ihrer ersten Begegnung mit Lorren hatte sie nicht einmal sein Gesicht gesehen, als er Isha und sie für einen Auftrag angeworben hatte. Er war nur eine dunkle Gestalt gewesen, deren Gesicht von einer Kapuze verhüllt gewesen war. Später erst hatte er sie beide seinem Gefolge hinzugefügt, mit wesentlich mehr Privilegien, als andere Inquisitoren ihnen zu gestanden hätten. Andere Gefühle wollten noch in ihr hochkochen, doch mit eisernem Willen unterdrückte sie diese Gefühlsregungen. Sie hatte ihn verloren und würde ihn nie wiedersehen, einzig ihre Erinnerungen würden bleiben. Ein schwaches Lächeln erschien auf ihren Lippen, denn diese Erinnerungen würden sie begleiten, bis sie selbst sterben würde und sich an die Seite des Imperators gesellte, wo Lorren bereits sein würde. Verständnislos blickten die beiden anderen Tarja an, die nun versonnen lächelnd, mit ihrer bionischen Hand über die Urne strich und sich dann wortlos abwandte. Mit ruhigen Schritten verliess sie den Raum, sie würde ihre Gelegenheit noch bekommen sich würdig zu erweisen. Würdig, wie Lorren es gewesen war und die Hexe würde nicht davonkommen.[/FONT]
 
Ich habs jetzt auch gelesen, schade, dass es schon so früh wieder vorbei ist. Ich hoffe doch, du schreibst irgendwann nochmal ne Fortsetzung, das wäre sonst echt Verschwendung deines Potentials.

Lorrens Tod kommt wirklich überraschend, aber das macht das Ganze doch etwas abwechslungsreicher. Wirklich ein würdiger Abschluss dieses Teils, auch wenn die Hexe zu kurz kommt.
 
Hier nun endlich das IV. Kapitel der Geschichte.
Ich hoffe die Richtung der Geschichte wird nun deutlicher und findet auch Anklang.
Für Anregungen und Kritik bin ich immer offen.

Und jetzt viel Spass beim Lesen

Gruss

S.

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[FONT=&quot]Kapitel 4: Beginnende Versuchung[/FONT]

[FONT=&quot]Viel zu laut schienen ihre Füße über den Asphalt der Straße zu klappern und wieder verfluchte die junge Frau ihre Auftraggeberin, sie selbst hätte sich niemals in diesen Stadtbezirk begeben, das Wort „Slums“ traf es nicht einmal annähernd. Kurz zuckte ein Gedanke durch ihren Kopf, was ein freudloses Lächeln unter der Lederkapuze hervorrief. Natürlich hätte Lorren ihr niemals so einen Auftrag gegeben, doch Lorren war tot und Inquisitorin Marancore hatte eine vollkommen andere Einstellung ihren Untergebenen gegenüber. Lorren hatte immer versucht seinen Untergebenen ein Vorbild zu sein und Schaden von ihnen abzuwenden, gerade dieser letzte Aspekt kümmerte die Inquisitorin nicht besonders. In den letzten drei Wochen nach dem Sabbatine in die Dienste der Inquisitorin getreten war, hatte sie bereits mehrere Todesfälle im Gefolge der Frau miterlebt, einzig das Ergebnis war wichtig für sie und wenn sie dafür über die Leichen ihres Gefolges gehen musste, dann war ihr dies nur recht. Zornig ballten sich die Hände der jungen Frau und für einen Moment spürte sie nicht, wie sich ihre Fingernägel in die Handballen bohrten und dort kleine blutige Halbmonde zurücklassen würden. Ihre Laune wurde auch nicht durch den schier endlosen Regen verbessert, der auf sie herunter prasselte und die Sicht auf wenige Meter begrenzte. Schemenhaft konnte Sabbatine einige Gestalten vor sich sehen, die an den Wände der verlassenen Manufakturen lehnten, um sich wenigstens etwas vor dem Regen zu schützen, ohne ihren Platz an der Straße aufgeben zu müssen. Ekel stieg in der Kehle der jungen Frau auf, als sich ihr Auftrag wieder in den Vordergrund ihrer Gedanken drängte. Sie sollte die Kontaktperson Lorrens ausfindig machen, die sich immer noch irgendwo in der Stadt versteckte und sich dem Zugriff der Obrigkeiten seit Wochen entzog. Inquisitorin Marancore war allerdings davon überzeugt, dass sie inzwischen zu ihrem früheren Lebenswandel zurückgefunden haben musste, schliesslich kostete auch das Leben in der Niederungen der Gesellschaft Geld. Und statt Tarja oder eine andere geeignetere Person auf die Suche zu schicken, hatte die Inquisitorin beschlossen sie hier her zu schicken und deutlich gemacht, dass es eine Bewährungsprobe war. Langsam und vorsichtig näherte sie sich den schemenhaften Gestalten und gab so, ohne es zu wissen, genau das richtige Bild für die Damen und Herren dieses Gewerbes ab. Die unsichere reiche Frau, die sich einen Kick holen wollte, indem sie sich einen Liebhaber oder eine Liebhaberin aus der Gosse holte. Sabbatines Kehle schnürte sich zu und ihre Schritte wurden unsicher, als ein beunruhigender Gedanke sich in ihrem Kopf breit machte. Vielleicht war dies alles nur ein Winkelzug der Inquisitorin, um sie ohne großen Aufwand und unter größtmöglichem eigenem Nutzen loszuwerden. Bei diesem Gedanken begann sich ihre Magen zusammen zuziehen und fühlte sich an wie ein großer, schwerer Klumpen in ihrem Inneren, der heiß brannte. Zögernd blieb sie nun einige Meter vor den Gestalten stehen und schien keinen Muskel mehr rühren zu können, Panik begann sich in ihrem Geist auszubreiten und es würde nur noch einige hektische Herzschläge lang dauern, bis sie schreiend fortlaufen würde.[/FONT]

[FONT=&quot]„Nur ruhig, Kleine. Ich halte dir den Rücken frei. Und jetzt reiß dich zusammen und mach deinen Job.“[/FONT]

[FONT=&quot]Leise wispernd erklangen die Worte aus dem kleinen Komempfänger in Sabbatines Ohr und sie konnte wieder atmen. So schneidend kalt der Tonfall Tarjas auch gewesen sein mochte, so kannte sie die Assassine inzwischen gut genug, um deren Worte richtig einordnen zu können. Irgendwo über ihr, auf den Dächern der alten Häuser, wartete diese, gerade noch menschliche, Tötungsmaschine darauf, ihr zu Hilfe zu kommen, wenn es nötig war. Sie hatte wirklich keinen Grund der Frau zu misstrauen, Angst und Unsicherheit hatten ihre Gedanken vernebelt und sie die Pflicht vergessen lassen. Nun holte sie tief Luft und setzte ihren Weg fort, was nun endlich für Reaktionen unter den Huren und Strichern sorgte. [/FONT]

[FONT=&quot]„Komm zu mir, ich kann es dir die ganze Nacht besorgen.“[/FONT]
[FONT=&quot]„Gib dich nicht mit den Anfängern ab, ich werde dir eine vollkommen neue Welt zeigen, Süße.“[/FONT]
[FONT=&quot]„Ich lass dich fliegen, wenn du mich mitnimmst“[/FONT]
[FONT=&quot]„Nur eine Frau kann es einer Frau richtig besorgen und ich bin die Beste dabei“[/FONT]
[FONT=&quot]„Glaub der alten Geryn kein Wort, nur ein echter Kerl, kann es einer Dame wie dir richtig besorgen. Und ich bin genau der Richtige für dich.“[/FONT]

[FONT=&quot]Sabbatine schien mit ihren letzten Schritten eine unsichtbare Grenze überschritten zu haben, denn wie ein Schwall prasselten die Angebote auf sie ein. Und diese bestanden nicht nur aus Worten, eindeutige Gesten und entblößte Haut sprangen ihr förmlich entgegen, wie sie so langsam an den heruntergekommenen Gestalten vorbeiging, die nichts mehr als ihren Körper hatten. Nur pure Willenskraft hielt die junge Frau davon ab, ihren Ekel zu zeigen oder gar so schnell wie möglich davon zu laufen. Sie rang sich sogar dazu durch die Rufer genau zu mustern, als begutachte sie wirklich die angebotene Ware, doch bisher hatte sie die gesuchte Person nicht gefunden. So schritt sie langsam weiter die Straße hinunter und überhörte die gemurmelten Flüche und Verwünschungen, wenn die Leute erkannten, dass sie kein Interesse an ihnen hatte. Erst als sie hinter sich die leisen Schritte eine Abgewiesenen hörte, reagierte sie. Beinahe gemächlich wirbelte sie herum und entblößte dabei das Holster an ihrem Bein mit einer langen und fein verzierten Laserpistole, deren Kolben nun in ihrer Hand ruhte. Abrupt stoppte der ausgezehrte junge Mann und hob beschwichtigend die Hände.[/FONT]

[FONT=&quot]„Hey, nur keinen Stress, Lady. Ich habe es doch nicht so gemeint.“[/FONT]

[FONT=&quot]Er unterstrich seine Worte, in dem er seine Hände hob und langsam rückwärts ging, bis er seinen ursprünglichen Platz fast erreicht hatte. Betont lässig schlug Sabbatine den Mantel wieder zu und setzte ihren Weg fort, ohne sich ihr klopfendes Herz anmerken zu lassen. Sie hatte noch nie auf einen Menschen geschossen und alle Übungen auf dem Schießstand hatten sie nicht auf diesen Moment vorbereiten können. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie nun ihren Weg weiter fortsetzte und sich die übrigen Gestalten auf ihrem Weg genau ansah. Ihre Zurschaustellung von Waffengewalt hatte die Gemüter aber genauswenig abgekühlt, wie es der noch andauernde Regen vermochte. Es war wirklich erschütternd für die behütet aufgewachsene junge Frau, wie diese Leute ihre Körper darboten, ohne wissen zu können, was sie mit ihnen tun würde. Einige waren sogar schon so weit abgestumpft, dass sie einfach ihre Kleider öffneten und ihr so alles zeigte, was sie glaubten zu bieten zu haben. Nicht wenigen ragten metallene Stifte aus Zunge, Brustwarzen und anderen intimeren Stellen und nicht zum ersten Mal fragte sich die Kommunikationsexpertin, was Menschen nur dazu bringen konnte sich auf diese Weise zu verstümmeln.[/FONT]
[FONT=&quot]Ekel und Abscheu begann sie frösteln zu lassen und als sie schon zu glauben begann, dass die Suche an diesem Ort vergeblich sein würde, da sah sie plötzlich Gesuchte. Leise verklangen die Schritte der jungen Frau als sie ihr Gegenüber nun genau musterte, sie hatte nicht mehr als Lorren Beschreibung und eine Skizze die Groma anhand dieser Beschreibung angefertigt hatte. Doch sie glich sowohl Beschreibung als auch der Skizze so sehr, dass ein Irrtum kaum möglich war. Langsam drehte sich Sabbatine zu der Frau und musterte sie eindringlich von oben bis unten. Erst jetzt fiel ihr auf das die Gesuchte keinen Versuch unternommen hatte, sich anzupreisen oder sonst irgendwie Aufmerksamkeit zu erregen. Sie stand einfach nur an die Wand gelehnt und betrachtete die „Kundin“ aus leeren Augen, als stünde sie unter Drogen.[/FONT]

[FONT=&quot]„Du da. Komm mal her und lass dich ansehen. Du gefällst mir.“[/FONT]

[FONT=&quot]Die Worte der jungen Frau kamen hölzern über ihre Lippen und beinahe sofort begann das Geschnatter um sie herum lauter zu werden, als die nahe stehenden anderen Frauen ihre Chance erkannten. Doch davon ließ sie sich nicht ablenken und blickte die Prostituierte weiter mit festem Blick an. Mit unsicheren Bewegungen löste sie sich von der Wand, öffnete den Regenmantel und zeigte ihren kaum noch verhüllten Körper. Ungeschickt und irgendwie fehlerhaft wirkten selbst diese einfachen Bewegungen, doch am Körper selbst waren noch keine Spuren eines starken Drogenkonsums zu erkennen. [/FONT]

[FONT=&quot]„Wie viel?“[/FONT]

[FONT=&quot]fragte Sabbatine nun und versuchte sich an das übliche Prozedere zu erinnern, dass man ihr vor dieser Mission erklärt hatte. Beleidigungen und Verwünschungen richteten sich nun gegen die Prostituierte, deren Namen Calina sein musste, doch diesen konnte die junge Frau noch nicht benutzten, nicht wenn sie die Frau nicht vorwarnen wollte. Diese richtete nun ihre leeren, glasigen Augen auf die Frau und schien sie kurz abzuschätzen.[/FONT]

[FONT=&quot]„Egal. Gebt mir was Sie für richtig halten, Lady.“[/FONT]

[FONT=&quot]Die Stimme wirkte alt und kraftlos, als hätte sie ihren ganzen Willen verloren. Mit schleppenden Schritten ging sie nun auf ihre „Kundin“ zu und schien ihr überall hin folgen zu wollen. Sabbatine erwiderte die Antwort mit einem knappen Nicken, fasste die Frau mit ihrer linken Hand am Arm und machte sich daran diese Stätte der Verdorbenheit und des Lasters zu verlassen. Beinahe willenlos ließ sich die kleine braunhaarige Frau von ihr führen und die Technikerin war überrascht, wie einfach die ganze Sache abzulaufen schien. Nun musste sie nur noch einige wenige Strassen hinter sich bringen, die Frau übergeben und endlich wäre die Sache beendet. Erleichterung begann sich in ihr breit zu machen und so übersah sie, wie sich einige Gestalten aus der Gruppe der Prostituierten lösten und in Nebengassen verschwanden.[/FONT]
[FONT=&quot]Ahnungslos führte Sabbatine die kleinere Frau weiter die Straße entlang, wobei nach einer kurzen Nachfrage die Identität der Hure durch ihren Namen bestätigt wurde. Dieses Mal schlug das Herz der jungen Frau nicht wegen der Mission schneller, sondern weil sie wirklich geschafft hatte, dass zu tun was von ihr verlangt worden war und sie nur noch wenige Meter vom Ende dieser unglücklichen Episode trennten. Von weitem konnte sie schon den Treffpunkt sehen, wo sie von einem Schweber aufgenommen werden sollte, als nun doch alles schief zu laufen begann. Aus einem kleinen Gässchen heraus, bauten sich plötzlich drei Männer vor den beiden Frau auf der Straße auf und als Sabbatine einen kurzen Blick über die Schulter warf, um nach einem Rückzugsweg zu suchen, sah sie hinter sich ebenfalls weitere Männer die Straße betreten. Offensichtlich war die Waffe nicht abschreckend genug gewesen, doch trotz dieses Wissens zog sie nun die Waffe und richtete sie auf die Männer vor sich, während sie rechts wich, um so wenigstens eine Wand im Rücken haben. Calina zog sie dabei einfach mit sich, die Prostituierte schien die Gefahr nicht einmal bemerkt zu haben, bis sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Hektisch blickte die Technikerin hin und her und versuchte die beiden Gruppen von Männern im Auge zu behalten, während sie Waffe entsicherte und noch auf den Boden gerichtet hatte, so dass sie deutlich zu sehen war. Aber der Anblick der Waffe schien die Gestalten nicht abzuschrecken, eher beschleunigte es noch ihre Schritte.[/FONT]

[FONT=&quot]„Na, Schätzchen. Steck das Ding weg und wir zeigen dir, dass du einfach noch keinen richtigen Mann hattest. Dann kannst du uns auch gerne das kleine Ding neben dir überlassen, die brauchst du dann auch nicht mehr.“[/FONT]

[FONT=&quot]Die Worte kamen von einem glatzköpfigen Mann, dessen bloßer Oberkörper von Narben und Tätowierungen bedeckt war und sie mit einem amüsierten Grinsen musterte. Keiner der Männer hatte eine Waffe gezückt, aber dies täuschte nicht über ihre Bereitschaft Gewalt einzusetzen hinweg. Sofort richtete Sabbatine die Waffe auf den Sprecher und zielt mit leicht zitternder Hand auf den Kopf des Mannes, der nun zu lächeln begann. [/FONT]

[FONT=&quot]„Du wirst noch jemanden verletzten, Schätzchen.“[/FONT]

[FONT=&quot]Sein Lachen erzeugte eine Gänsehaut auf der Haut der jungen Frau und ihr Finger krümmte sich um den Abzug. Doch noch immer konnte sie sich nicht überwinden auf einen Menschen zu schießen. Verängstig begann sie zwischen den näherkommenden Männern hin und her zu blicken und fragte sich, wo Tarja nur blieb. Wo zum Henker blieb die Assassine, fragte sie sich panisch und erkannte dann den Fehler. Tarja hatte die strikte Anweisung erst einzugreifen, wenn sie gerufen wurde, vorher durfte sie nichts unternehmen, hierbei waren die Anweisungen der Inquisitorin eindeutig gewesen.[/FONT]

[FONT=&quot]„Phönix Omega Schema“[/FONT]

[FONT=&quot]hauchte die junge Frau, während sie mit der Laserpistole einen Warnschuss über die Köpfe der Männer hinweg abgab. Dies ließ die Männer kurz innehalten, selbst der scheinbare Anführer riss die Augen auf, aber niemand reagierte heftiger als Calina, die kreischend in Knie ging und um Gnade zu winseln begann. Vollkommen überrascht von der Reaktion der Hure, wandte Sabbatine den Blick der Frau zu und war für einen Moment abgelenkt. Und mehr brauchten die Männer nicht mehr, um die Situation zu ihrem Vorteil zu nutzen. Eine kurze Eisenkette schoss nach vorne und traf mit einem lauten Klatschen auf die Waffenhand der Technikerin. Mit einem leisem Knirschen brach das Handgelenk und sie lies die Waffe mit einem Schmerzensschrei zu Boden fallen, wo sich noch einen Schuss löste und einen der Angreifer in den Unterleib brach. Stöhnend ging der Mann zu Boden, während sich die anderen auf ihre Gegnerin stürzten. Die junge Frau versuchte dem Schlag eines Angreifers auszuweichen und duckte sich unter dem gestreckten Arm hindurch. Doch statt den Angriff zu kontern, versuchte sie mit einem kleinen Schritt zur Seite aus der Reichweite des Mannes zu kommen. Dies sollte sich als Fehler erweisen, als die Faust des Anführers gegen ihre Wange krachte und sie zu Boden schickte, wo sie mit dem Gesicht auf dem harten Asphalt aufschlug. Ein Johlen sprang von einem Angreifer zum nächsten als sie versuchte sich auf den Rücken zu drehen und um sich zu treten, was damit endete, dass ihre Beine gepackt wurden, ebenso wie ihre Arme. Schluchzend versuchte sie sich zu befreien und zerrte mit aller Kraft gegen die groben Hände, doch es gab kein Entkommen für sie. Blut lief aus ihrem zerschlagenen Mundwinkel und sie konnte den Geschmack auf ihrer Zunge schmecken, als sie das einzige tat, was ihr noch übrig blieb.[/FONT]

[FONT=&quot]„Phönix….Hil….Hilfe…Tarja….bitte…“[/FONT]

[FONT=&quot]stammelte sie panisch, während sich der Anführer der Meute grinsend über sie beugte und mit einem Ruck seiner Hand den Stoff des teuren Oberteils aufriss. Anerkennend nickte er bei dem Anblick und leckte sich über die Lippen. Mehr konnte Sabbatine nicht ertragen und schloss die Augen.[/FONT]

[FONT=&quot]Mit knirschenden Zähnen hatte Tarja vom Dach aus gesehen, wie sich die Meute um Sabbatine gesammelt hatte. Innerlich feuerte sie die junge Frau an, ihr endlich das Kommando zum Eingreifen zu geben, diese Gestalten waren im Moment genau das Richtige für sie, um sich abzulenken und für einen Moment der Gegenwart zu entfliehen. Als die junge Frau endlich das Signal gab, war es beinahe schon zu spät, doch die Assassine dachte für keinen Moment daran, die Frau im Stich zu lassen. Sofort schnellte sie auf die Dachkante zu, doch bevor sie nahe genug herangekommen war, traf eine Eisenstange ihre Brust und schleuderte sie auf den Boden. Benommen rollte sie sich nach hinten und hört das Klirren des Metalls, dort wo sie gerade eben noch gelegen hatte. Dümmlich grinsender Mann kam nun hinter einem Dachaufbau hervor und schwang die schwere Stange als wöge sie nichts. Dumpfer Schmerz brannte in ihrer Brust, doch wie von selbst lag das Messer aus ihrer Oberschenkelscheide nun in ihrer linken Hand und mit einem grimmigen Grinsen auf den Lippen schnellte sie auf den Mann zu, den sie inzwischen als Mutanten identifiziert hatte. Deutliches Anzeichen waren die riesigen Muskelberge und die Kiemen an seinem Hals, all diese Details nahm sie während eines Herzschlages auf und fragte nicht nach den Gründen für den Angriff. Noch während der Mutant die Eisenstange für einen weiteren Schlag hob, war sie schon bei ihm und bohrte das Messer mit einem Stich von unten durch seinen Kiefer hinauf in den Schädel. Für Spielereien hatte sie keine Zeit, Sabbatine brauchte Hilfe und dieser Abschaum würde sie nicht davon abhalten. Klirrend fiel die erhobene Stange aus den Händen des Mannes, ein ungläubiger Gesichtsausdruck war durch den Tod auf sein Gesicht gebannt worden und wie ein Sack fiel er zu Boden als Tarja das Messer aus dem Schädel riss. Sofort verschwand das Messer in der Scheide an ihrem Oberschenkel, während sie die letzten Meter bis zur Dachkante mit zwei schnellen Sätzen überbrückte und sah, was mit der jungen Technikerin geschah, die gerade eben ihre Waffe verloren hatte. Verdammte Närrin, schalt sie die andere Frau in Gedanken, in so einer Situation musste man hart und rücksichtslos handeln. Doch darüber würde sie später ein ernstes Wörtchen mit ihr reden, jetzt musste sie zu erst gerettet und die Mission erfüllt werden. Schnell rannte die Assassine einige Schritte zurück und zog eine Pistole aus ihrem Schulterholster. An der Seite der Pistole war eine kleine Kabeltrommel angebracht und aus dem Lauf ragte ein zentimeterlanger Dorn. Kaum hatte sie genügend Abstand zur Dachkante, richtete sie die Waffe auf den Boden und drückte den Abzug. Mit einem lauten Knall bohrte sich der Dorn in den Beton des Daches und verankerte sich dort. Mit geübten Griffen entfernte sie Kabelrolle von der Waffe und befestigte auf der Rückenseite ihres Waffengurtes. Ohne ein weiteres Zögern rannte sie mit voller Geschwindigkeit auf die Dachkante zu, während sich das Kabel sirrend abspulte. Einen Schritt vor der Kante, spannten sich die sehnigen Muskeln der Frau und sie drückte sich mit einem weiten Sprung vom Dach ab. Ihr Körper streckte sich vollkommen und sie breitete ihre Arme zu den Seiten aus, um ihren Fall zu stabilisieren. Für einen Moment war das einzige Geräusch, das an ihre Ohren drang, der Luftzug ihres Falles und das Surren des sich abspulenden Kabels. Doch dann gelte Sabbatines letzter verzweifelter Hilferuf durch ihren Komempfänger, bevor nur noch schluchzendes Gebrabbel zu hören war. Eisige Finger tastete nach dem Herz der Assassine, während sie Stockwerk um Stockwerk auf den Boden zu raste. Sie würde es nicht zu lassen, noch jemanden zu verlieren, niemals wieder. Sie würde jeden töten, der versuchte ihr noch jemanden zu nehmen. Diese Gedanken schossen durch ihren Kopf, bevor sie von geübten Reflexen beiseite gedrängt wurden. Wenige Meter über dem Boden griff Tarja nach hinten und betätigte die Bremse der Kabelrolle, während sie mit der anderen Hand ihr Energieschwert zog. Sofort begann sich ihr Fall zu verlangsamen und als sie genug abgebremst hatte, löste sie die Rolle vom Waffengurt und überwand die restlichen 3 Meter im freien Fall. Geschickt drehte sie sich in der Luft, so dass sie nun mit den Füssen voran landen konnte und fing den Sturz mit einer Rolle ab. Sofort war sie wieder auf den Füssen und sprintete auf die Meute zu, die gerade dabei war Sabbatine zu vergewaltigen. Die Männer grölten und feuerten ihren Anführer an, der als erster über die junge Frau hergefallen war und hatten kein Auge für die drohende Gefahr. Blau leuchtend flammte die Klinge des Energieschwertes auf, kurz bevor es sich von der Schulter abwärts durch den Körper des nächsten Mannes fraß. In den Augen der Assassine funkelte ein dunkles Feuer als sie mit einem weiteren Schlag den nächsten enthauptete und eine kurze Fontäne aus Blut sie und die Umstehenden besprengte. Doch nun hatte sie die Aufmerksamkeit der restlichen Angreifer, die sich sofort auf sie stürzten. Beinahe gelangweilt trennte sie zugreifende Hände ab und wich nur zurück, um ihren Angreifern die Gelegenheit zu geben in die Reichweite ihrer Klinge zu kommen. Das Blut der Männer lief ihr über das Gesicht und ohne es zu merken leckte sie es sich von ihren Lippen, während sie mit der Wildheit einer Naturgewalt zwischen die Männer fuhr. Ihr Klinge wob einen tödlichen Fächer um sie, so dass nach wenigen Sekunden nur noch der Anführer der Männer unter den Lebenden weilte. Alle anderen Angreifer lagen zu zuckenden Stücken zerteilt auf dem nassen Asphalt der Straße. Mit einem Grinsen schloss der Mann gerade seine Hose und trat der wimmernden Frau zu seinen Füssen noch einmal gegen den Kopf, so dass sie erschlaffte. Die ganze Zeit hatte Tarja, das Wimmer und Schluchzen Sabbatines in ihrem Komempfänger gehört und erst als es jetzt verstummte, konnte sie das eisige Feuer spüren, welches in ihrem Herzen brannte. Mit einem falschen Lächeln richtete sie die Spitze ihres Schwertes auf den Mann.[/FONT]

[FONT=&quot]„Dafür wirst du zahlen, Abschau.“[/FONT]

[FONT=&quot]knurrte sie mit einer Wildheit, die sie selbst überraschte. Ohne weitere Worte schnellte sie auf den Mann zu, der keine Anstalten machte sich zu verteidigen. Schon schwang die Klinge auf seinen rechten Arm zu, sie wollte ihn noch nicht töten, erst sollte er leiden für sein Untat. Doch die blau leuchtende Klinge sollte ihr Ziel nicht erreichen, denn einen Herzschlag bevor die Energieklinge den Arm vom Körper trennen konnte, war da eine andere leuchtende Waffe. Sie blockierte den Schlag und stieß Tarjas Waffe zurück. Sofort richtete sich Tarja auf den neuen Gegner aus und war vollkommen davon überrascht, dass die Hure Calina eine grün leuchtende Klinge in der Hand hielt, die aus Knochen gefertigt schien. Und noch während der Blick der Assassine auf der Frau ruhte, begann sich die Gestalt der Frau zu verändern. Ein Schimmern lief über den Körper und innerhalb eines Herzschlages wurde die wahre Gestalt hinter der Maske sichtbar. Die Psionikerhexe stand lächelnd der Assassine gegenüber, in deren Augen nun Begreifen und abgrundtiefer Hass standen.[/FONT]

[FONT=&quot]„Überrascht? Das hoffe ich doch, liebe Tarja. Ich wusste, dass ihr nicht aufgeben und auf der Suche nach der Schlampe Calina sein würdet. Und wieder hat die Inquisition bewiesen, dass Überheblichkeit aller Untergang Anfang ist. Ihr könnt uns nicht besiegen, dass wusste sogar Lorren. Am Ende hat er mich angewinselt dich am Leben zu lassen, Tarja. Hast du das gewusst?“[/FONT]

[FONT=&quot]Während die Hexe so im Plauderton mit Tarja sprach, schritt sie über den Körper der bewusstlosen Sabbatine hinweg und brachte sich so zwischen die Frau und ihre vermeintliche Retterin. Die Lüge über Lorrens letzte Worte kam ihr ebenso leicht über die Lippen, wie der Rest. Doch die Assassine hatte nicht die Absicht die Hexe noch weiter sprechen zu lassen, mit einem wütenden Aufschrei schlug sie mit schlangengleicher Geschwindigkeit zu. Mit elektrischem Zischen trafen die beiden in Energie gehüllten gegeneinander als die Hexe den Hieb parierte und sofort entstand eine Schlagabtausch mit atemberaubender Geschwindigkeit. Paraden, Finten und Konter woben ein tödliches Netz um die beiden Kämpferinnen und keine konnte der anderen eine Wunde beibringen. Zähneknirschend löste sich Tarja aus dem Schlagwechsel und wich einen Schritt zurück, während sie die Hexe lauernd beobachtete. Ihr war die Anstrengung dieses Duells anzusehen, ebenso wie der Assassine lief ihr der Schweiß über das Gesicht, doch die Instinkte der Attentäterin warnten sie. Irgendetwas war falsch, auch wenn sie es nicht benennen konnte. Doch bevor Zweifel in ihr aufsteigen konnten, stürzte sie sich wieder auf die Hexe. Sie täuschte einen Stich zum Herzen an, um im letzten Moment die Richtung der Klinge so zu ändern, dass die Parade dafür sorgen sollte, dass sie die Kehle der Chaosanbeterin durchbohrt. Doch wieder gelang der Psionikerin die Parade und plötzlich spürte Tarja ein Brennen an ihrem Hals. Die Hexe hatte ihre Finte erkannt und beinahe selbst zum Erfolg gebracht, die Schneide der Chaoswaffe hatte aber nur die Haut geritzt und sofort versuchte Tarja es mit neuer Wut ein weiteres Mal.[/FONT]

[FONT=&quot]„Warum kämpfst du gegen mich? Dir gefällt es zu töten und ich kann in deinen Augen sehen, wie den Schmerz umarmst, um weiter zu kämpfen.“[/FONT]

[FONT=&quot]lachte die Hexe plötzlich zwischen weiteren Schlägen auf und brachte ihrer Gegnerin einen Schnitt quer über dem Bauch bei, der kaum die Haut ritzte, doch mit Leichtigkeit durch die Lederrüstung gedrungen war. Der Schnitt brannte wie Feuer und ein dünner Strom Blut lief ihren Bauch nach unten in ihren Schritt, während sie mit einem weiteren Schlag nach der Hexe hieb, dieses Mal um sie zu entwaffnen und ihr die Hand abzutrennen. Wieder war die Chaosanbeterin schneller und parierte den Hieb und stieß die Energiewaffe der Assassine mit überraschender Kraft weg. [/FONT]
[FONT=&quot]Für einen Moment öffnete sich Tarjas Deckung. Die Zeit schien sich zu verlangsamen, sie konnte deutlich das zufriedene Lächeln ihrer Gegnerin erkennen, als die Klinge auf ihren Waffenarm niederfuhr. Wie in Zeitlupe schnitt sich die Chaosklinge durch ihre bionische Hand und nahm ihr so mit einem Streich nicht nur eine Waffe, sondern zwei. Die sensorische Rückkopplung raubte ihr beinahe das Bewusstsein und sie sackte nach vorne auf die Knie. Doch bevor sie den Boden berühren konnte, schoss die Hand der Hexe nach vorne und packte sie mit eisernem Griff an der Kehle. Tarjas Augen weiteten sich ungläubig als die Hexe sie gegen die Wand schleuderte, als wöge sie nicht mehr als Kissen und zu lachen begann. Kaum berührte der Körper der Assassine die Wand, da konnte sie spüren, wie sich Stacheln aus der Wand schnellten und ihre Arme und Beine aufspießten. Ein lauter Schrei der Wut entrang sich ihren Lippen und obwohl die Verletzungen ihrer Glieder wie Feuer brannten, unterdrückte sie die Schmerzen so gut es ging. Verzweifelt versuchte sie sich loszureißen, aber die Dornen aus Mauerwerk hatten schon Widerhaken gebildet, sie war gefangen. Zorn loderte neu in ihrem Inneren auf, als die Psionikerin wieder zu sprechen begann.[/FONT]

[FONT=&quot]„Ja, schrei deine Wut heraus. Los doch. Du willst mir mit bloßen Händen die Augen aus dem Kopf reißen. Schöne Gedanken und Idee, meine Süße. Aber warum? Ich mache dir einen Vorschlag.“[/FONT]

[FONT=&quot]Sie sprach mit der Assassine wie mit einem kleinen Kind, auch wenn die Worte dem keineswegs angemessen wären. Hinter der Hexe kam Sabbatine langsam wieder zu Bewusstsein, doch noch bevor sie einen Laut von sich gegen konnte, kümmerte sich der Mann um sie, der mit staunendem Blick den ungleichen Kampf der beiden Frauen beobachtet hatte. Schnell fesselte er die Glieder der Technikerin mit Draht und knebelte sie mit Fetzen ihrer eigenen zerrissenen Kleidung. Ohne auf weitere Anweisungen zu warten, warf er sich die Frau über die Schulter und verschwand in der Gasse, aus der er vorher gekommen war.[/FONT]

[FONT=&quot]„Lass sie in Ruhe, du Schwein. Ich bring dich um, du Sau. Ich bringe euch alle um“[/FONT]

[FONT=&quot]Tarja, die Sabbatines Verschleppung hilflos mit ansehen musste, brüllte ihre Wut heraus und kämpfte gegen die Stacheln, aber alles was sie erreichte, war das noch mehr Blut aus ihren Wunden floss. Die Hexe lauschte dem Wutausbruch bis der Mann verschwunden war, bevor sie sich nun wieder ihrer Gefangenen zu wandte. Mit einem einzigen Schlag ihrer linken Hand zerfetzte sie die Überreste der Lederrüstung und entblößte den sehnigen Körper der Assassine. Wie Krallen hinterließen die Fingernägel der Dämonenwirtin neue Wunden auf dem gestählten und vernarbten Körper der Frau und entlockten ihre neue Laute des Schmerzes.[/FONT]

[FONT=&quot]„Jetzt da ich deine Aufmerksamkeit habe, will ich dir mein Angebot unterbreiten, liebe Tarja. Zu erst, ich werde dich nicht töten. Aber wenn du weiter versuchst stur zu sein, wird deine kleine Freundin dafür leiden müssen. Ich will nicht mehr als das du dich mir anschließt. Ich kann dir alles geben, was du dir wünschst. Alles…“[/FONT]

[FONT=&quot]Bei ihrem letzten Wort begann die Gestalt der Hexe wieder zu flimmern und ein Augenzwinkern später stand Isha vor der blutenden Gefangenen. Lächeln schritt sie näher heran und streichelte sanft mit der Hand über die entblößte Haut. Ein erstickter Laut kam über die Lippen der Assassine, als sie ihre alte Gefährtin und Geliebte wieder vor sich sah. Sie schüttelte den Kopf, Isha war tot und dies war nur eine Illusion. Ein Trick um sie zu korrumpieren. Aber warum fühlte sich die Hand so vertraut an und warum schien die Berührung ihr Trost zu spenden. Sie versuchte zurück zu weichen und sich der Berührung zu entziehen, aber dieser Versuch war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen.[/FONT]

[FONT=&quot]„Wehr dich nicht, Liebling. Weißt du noch wie schön es war, als wir noch zusammen waren? Wie wir zusammen gekämpft haben, wie wir unsere Wunden verbunden haben und uns geliebt haben? Es kann wieder wie früher sein...“[/FONT]

[FONT=&quot]Selbst die Stimme war die von Isha und ließ längst verdrängte Erinnerungen wieder in Tarja aufsteigen. Tränen rannen über ihre Wangen und wurden von dieser Erscheinung weggeküsst, bis sie wild ihren Kopf schüttelte.[/FONT]

[FONT=&quot]„Nein. NEIN. Du bist nicht echt. Du bist ein Trugbild. Eine Illusion. Blendwerk.“[/FONT]

[FONT=&quot]keuchte sie mit tränenerstickter Stimme und spuckte in das geliebte Gesicht. Lächelnd wischte sich die andere Frau den Speichel aus dem Gesicht und drückte sich kurz an den vor Schmerzen und Trauer bebenden Körper der Assassine. Wieder schien die Gestalt zur flimmern und plötzlich war Isha verschwunden. An ihrer Stelle stand Lorren, der Mann den Tarja niemals hatte haben können, der immer unerreichbar gewesen war.[/FONT]

[FONT=&quot]„Ich bin so echt, wie du mich haben willst. Du wolltest mich doch immer haben und ich wollte dich. Nur unser Vertrauen in einen goldenen Götzen und seinen angeblichen Auftrag hat uns getrennt. Ich will dich Tarja. Willst du mich auch?“[/FONT]

[FONT=&quot]Sanft klang seine Stimme, so wie sie ihn in Erinnerung behalten hatte, wenn sie zusammen trainiert hatten und sie anschließend noch scherzend kurz verweilt hatte. Wenn er sich wieder darüber ärgerte von Groma beim Königsmord geschlagen worden zu sein und ihn nicht in einem Trainingskampf fordern zu können. Wieder stürmten Erinnerungen auf sie ein und neue Tränen flossen, als sie die Berührung seiner warmen Hand an ihrem Hals spürte.[/FONT]

[FONT=&quot]„Ja, ich…. Nein. Du bist auch nur …. Blendwerk. Töte mich endlich. Ich werde nicht zu dir gehören. Hörst du, Hexe? Es hat keinen Zweck….“[/FONT]

[FONT=&quot]schluchzte sie mit letzter Kraft, doch ihre ersten Worte hatten sie verraten. Ja, sie hatte Lorren geliebt, sie hätte alles für ihn getan. Und jetzt betrog sie auch ihr Körper, als er trotz der Schmerzen erschauerte und sich gegen die Hand zu pressen suchte. Sie bebte unter seiner Berührung und ein erster Ausläufer von aus Schmerz geborener Lust begann sie zu erhitzen. [/FONT]
[FONT=&quot]Doch bevor sie den Wund zu weiteren Worten öffnen konnte, heulten die Triebwerke eines Schwebers über ihr auf und hilfesuchend blickte sie nach oben. Bewaffnete und gerüstete Gestalten seilten sich ab und schlossen einen Kreis um Hexe und Gefangene. Ziellaser erfassten die Dämonenwirtin, die wieder ihre normale Gestalt angenommen hatte und sich noch einmal zu Tarja vorbeugte.[/FONT]

[FONT=&quot]„Denk darüber nach, Liebling. Alles was ich dir gezeigt habe, kann dein sein, wenn du die richtige Entscheidung triffst. Aber wird werden später noch einmal reden.“[/FONT]

[FONT=&quot]flüsterte sie leise ins Ohr der Assassine, bevor sie über die tränennassen Wangen leckte und sich von ihr löste. Lächelnd und mit ausgebreiteten Armen wandte sie sich nun den Bewaffneten zu. Inzwischen hatten standen 10 Männer mit ihren Waffen im Anschlag im Halbkreis um die beiden Frauen herum. Keiner warf einen Blick auf das von Tarja angerichtete Gemetzel, sondern jeder behielt die Hexe im Visier, die sich nicht sonderlich gestört zu fühlen schien. [/FONT]
[FONT=&quot]Als die Formation nun bereit für die Vernichtung der Ketzerin war, trat eine Gestalt aus dem Hintergrund mit in den Halbkreis und Tarja konnte bereits an den weißen Haaren erkennen, um wen es sich handelte, noch bevor die Inquisitorin zu sprechen begonnen hatte.[/FONT]

[FONT=&quot]„Im Namen der heiligen Inquisition von Terra erkläre ich Euch, Byris Corvelan, zu Haereticus Extremis und schicke Euch dorthin zurück, woher Ihr kamt. FEUER.“[/FONT]

[FONT=&quot]Doch noch bevor das letzte Wort ausgesprochen worden war, handelte die Ketzerin. Die Laserstrahlen zischten durch leere Luft, da sie sich nicht mehr länger an diesem Fleck befand. Dampfender Rauch stieg von der Wand neben Tarja auf, wo die Strahlen den Stein verdampften, doch sie selbst konnte nur mit starrem Blick sehen, was Byris unter den Männern anrichtete. Einem schemenhaften Schatten gleich, erschien sie zwischen zwei Männern und spaltete sie mit einem einzigen Schlag ihrer Klinge auf Hüfthöhe. Noch bevor die Umstehenden reagieren konnten, stand sie hinter der Inquisitorin und schlug dieser die Krallen der linken Hand durchs Gesicht. Wieder wirbelten die Männer herum und versuchten eine kreisförmige Formation um die Inquisitorin einzunehmen, um sowohl ihre Rücken als auch ihre Auftraggeberin, die blutend auf dem Boden lag, zu schützen, doch die Hexe blieb verschwunden. Während einer der Männer sich um die Inquisitorin kümmerte, sicherten die anderen weiterhin die Umgebung, auch wenn deutlich zu spüren war, dass ihre Selbstsicherheit deutlich geschwunden war. Erst als die Inquisitorin in den Schweber gebracht worden war, begann man sich um Tarja zu kümmern. Ihr Energieschwer wurde benutzt, um die mit Widerhaken besetzten Spitzen der Stacheln zu kappen, bevor sie heruntergezogen und ihre Wunden versorgt wurden. Eine halbe Stunde später befand sie sich in ärztlicher Behandlung und ließ alles teilnahmslos über sich ergehen.[/FONT]
[FONT=&quot]Die letzten Worte der Hexe hallten in ihrem Kopf in endloser Wiederholung nach. Und sie wusste keine Antwort mehr auf die letzte Frage, welche die Ketzerin mit Lorrens Lippen gestellt hatte.[/FONT]
 
Ich hoffe die Richtung der Geschichte wird nun deutlicher und findet auch Anklang.
die Geschichte schon, die Länge nicht. könntest du das nicht in kürzeren Teilen posten, dann bräuchte man nicht so viel auf einmal lesen und hätte auch länger was davon.

Ansonsten ziemlich fesselnd, auch wenn irgendwie klar war, dass die Hexe wieder entkommen würde, wirklich schade. Ich mag richtige Helden, die ihre Feinde auch besiegen können, mehr. Aber nun gut, das hier ist halt mal etwas anders.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht mit Tarja und Sabbatine.
 
@SHOKer:
Ich muss gestehen, dass ich gestern einen kleinen Schreibflash hatte, nach den drei Wochen der Abstinenz.
Normalerweise versuche ich ja die 7 Seiten Grenze zu halten, aber dieses Mal wollte es einfach nicht klappen, da sich dieses Kapitel während der letzten Wochen sehr detailliert geformt hat.

Und zum Thema "Entkommen", so würde ich das nicht nennen. Eher gegangen ;-)
 
@Sarash:

Hmmm, komisch bei "Altdorfer Nächte" hat sich niemand beschwert als Simon sich ähnlich verhalten hat. Und auch nicht als Lorren im ersten Kapitel die drei Typen mal so nebenbei erledigt hat.

Außerdem war ich echt noch zurückhaltend bei der Dämonenwirtin/Hexe.

Und zum Thema "Frauenpower" allgemein, die Frauen dürfen bei mir auch immer ganz gut einstecken. Und da ist es gut, wenn sie nicht immer nur Opfer sind.