Das Hobby und die Kinder

Jim

Tabletop-Fanatiker
18 Juli 2014
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Servus!
Da ich bald Vater werde mache ich mir natürlich Gedanken wie und wann ich meinem Nachwuchs mit dem was mein Hobby darstellt konfrontiere.

Ich selber mag den Fluff von dem ganzen nur oberflächlich. Immer wenn ich was über individuelle Schicksale in 40k zB lese widert mich das ganze Universum eher an.

Als Einstieg in das Thema hier ein paar Fetzen aus einem anderen Threas.

Und 40k ist meiner Frau für die Kleinen noch zu kriegerisch.
Was gibts denn für Alternativen (auch andere Hersteller) außer vermurkste Ebay-Sammlungen aufzukaufen?

Genau, als ob es bei bei AOS so friedlich zugehen würde.
Aber das ist wieder so typisch in der Gesellschaft, ein Typ aus der Fantasy Welt mit einer Axt ist keine Bedrohung,
ein Typ mit einem aber Gewehr schon ?

Was genau hat das damit zu tun ? Richtig, nichts.

Aber um noch einen oben drauf zu setzen, ich bin sogar Erzieher im Kindergarten (und meine Frau Lehrerin)
und jetzt rate mal, wie oft die 4-5 Jährigen "abschießen" spielen, Ninjago Ninjas sind,
sich mit Feuer und Eis beschießen und und und.
Ist das per se kriegerisch ? Nicht unbedingt, es ist konkurenzbetont und kämpfen.

Am Ende kann man vieles als Kriegsspiel bezeichnen oder auch nicht.
Aber wenn man das eine so behandelt, dass andere jedoch nicht, wirft das schon
Fragen bezüglich kultureller und gesellschaftlicher Prägung auf und wie unsere Sichtweise
die Erziehung beeinflusst.
Ein gutes Beispiel dafür ist geschlechterspezifisches Spielzeug und Großeltern,
die meinen Jungs müssten mit Autos spielen, Mädchen mit Puppen.
Aber ich schweife aus. Sowas sollten wir in einem eigenem Thema klären oder per PN

Wenn Du selbst keine Kinder hast kannst Du vieles nicht nachvollziehen auch wenn Du vom Fach bist. Zumal Dir durch den professionellen Abstand der persönliche Bezug fehlt.
Nur so viel dazu von meiner Seite: Ich teile die Ansicht meiner Frau, dass 40k (noch) nichts für eins meiner Kinder ist. Auf Grund des Alters kann er diverse Dinge die dort abgehandelt sind (noch) nicht verstehen können. Fantasy kaschiert diverse Dinge, damit man das garnicht erst hinterfragt, darum ist das weniger verfänglich.
 

Barnabas-Basilius

Tabletop-Fanatiker
13 Oktober 2010
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Mein erstes Zitat ist etwas aus dem Kontext gerissen:
Ich suche nicht nach einer Alternative zu 40k für meine Kinder, wie es hier jetzt den Anschein macht, sondern eine Quelle für billige Modelle, die zum Malüben verwendet werden kann. Der erste und der zweite Satz des Zitats haben nichts miteinander zu tun.

Zum Thema:
Ich bin nicht sicher was Du hiermit bezweckst. Hast du eine konkrete Frage?
Ich kann nachvollziehen, dass der Fluff anwidern kann. Ich sehe es aber genau andersrum. Wenn mich alles nervt udn nur noch mir nicht gefallende Modelle rauskommen dann holt mich der 40k- (und HH-) Fluff immer wieder ab. Das ist einfach wahnsinnig tief und episch.
Wenn Du erst Nachwuchs kriegst ist es noch reichlich früh über die inhaltlichen Aspekte des Hobbies nachzudenken. Mich hat damals eher umgetrieben wie es mit Schadstoffen, die ich freisetze so läuft, weil Kinder- und vor allem Baby-Körper alles ja viel krasser verarbeiten und anders reagieren. Ich habe damals viel mit Resin zu tun gehabt und immer schon sehr viel mit Metall, und bei beidem fallen ja gefährliche Stäube an.
Wichtiges Thema ist in dem Stadium auch (oder besser in 8-12 Monaten) den Arbeitsplatz und die Modelle babyfest zu verstauen.
 

keinPonyhof

Hüter des Zinns
28 September 2017
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Im Kindergarten hatten wir Haken und Schaufeln aus dickem Plastik. Die erinnerten stark an die Gewehre von Playmobil und so haben wir sie auch immer benutzt. Da war ich dann so 5 Jahre. Natürlich war das kein reflektierter Umgang mit dem Thema, aber es war bereits vertraut.

Etwas komisch waren die Kinder, die in der Grundschule schon Filme wie Stirb Langsam gesehen hatten. Dort wird Gewalt halt nicht kindgerecht behandelt und die haben das warscheinlich heimlich ohne Eltern gesehen.

Viele Cartoons behandeln Themen wie Tyrannei, Versklavung, Gewalt und Elend. Daher finde ich die Kinderbücher zu Warhammer auch gar nicht so absurd.
 

Valravn

Malermeister
10 Februar 2018
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Trier
Ich verstehe auch nicht ganz in welche Richtung gehen soll. Ich habe dreijährige Zwillinge und die sind noch weit, weit davon entfernt Berührungspunkte mit dem Hobby zu erhalten. Sowohl inhaltlich, also auch was das Thema Basteln/Malen anbelangt. Da mache ich mir frühstens in 5-6 Jahren Gedanken, sofern ich selbst dann noch im Hobby bin
 

Sword Brother Hansi

Erwählter
12 Januar 2013
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Na erstmal Glückwunsch zum Nachwuchs ;) Ich habe selbst eine Tochter (bissl mehr als ein Jahr alt) und mache mir über die Einführung in das Hobby so gar keine Gedanken. Das hat vor allem zeitliche Gründe - im ersten Jahr hatte ich eigentlich so gut und viel Arbeit mit den Kleinen, dass ich froh war, überhaupt selbst zum basteln zu kommen. Spiele habe ich schon ewig keine mehr gemacht (auch Corona bedingt). Ein weiterer Punkt ist auch, dass das 40k Universum und das Spiel viel zu komplex ist. Ich glaube kaum das ein Kind unter 7-8 Jahren das wirklich verstehen kann, geschweige denn die nötige Geduld besitzt. Spiel mal mit nem 5 jährigen Mensch Ärger dich nicht. Da hast du mit der Frustbewältigung des Kindes schon genug zu tun. Auch fehlen den kleinen einfach die motorischen Fähigkeiten um mit so kleinen Fitzelzeug klar zu kommen. Ich bin schon froh wenn meine Tochter einen gefüllten Löffel in den Mund bekommt und nicht einfach nur wild herum fuchtelt, weil der Brei ja so schön durch die Gegend fliegt😅

Mein Neffe ist jetzt 9 und ich denke nächstes Jahr werd ich ihn mal langsam damit vertraut machen. Er hat sich zumindest schon interessiert an den Figuren gezeigt. Aber ich glaube das lesen eine Schlüsselkompetenz für das Spiel ist und du weißt ja sicher auch aus eigener Erfahrung, dass das bei den meisten Kindern dann doch eher so gegen Ende der Grundschule vernünftig klappt.

Also lange Rede kurzer Sinn - darüber wie und ob du dein Kind für das Spiel begeistern kannst, brauchst du dir noch sehr lange Zeit keine Gedanken machen. Wichtiger ist es, wie es @hanneshannes schon sagte, deinen Arbeitsplatz und die Figuren Babysicher zu machen bzw. zu verstauen;)
 
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Vassius

Malermeister
27 Januar 2010
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Wenn ihr Kinder an das Hobbyranführen wollt,
dann gebt ihnen die Figuren zum spielen, natürlich unter Aufsicht und nicht gerade
Sachen die sofort brechen und verschluckt werden können.
Bemalen werden sie die eh erst in der Schulzeit, vorher haben sie gar nicht die Feinmotorik dafür.
(Außer die Modelle sollen nur eine Farbe haben, dann geht das 😁 )

Mit dem Fluff braucht ihr ihnen so schnell nicht kommen, sei es nun bei 40K oder AOS.
Kinder unter 12 steigen meist nicht mal beim Hintergrund von Ninjago durch oder
bei den allseits beliebten Marvel und DC Comics, die schon bei Kindergarten Kindern in Mode sind.

Aber Kinder sollte man nicht unterschätzen, die können durchaus zwischen gut und Böse unterscheiden,
Leben und Tod, Krieg und Frieden.
Nur haben sie glücklicherweise meist wenig Berührungspunkte damit.

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass ich Gewalt niemals als kindgerecht verpackt sehe,
das liegt auch in der Natur der Sache begründet.
Und ein Stormcast Eternal ist für mich genauso kriegerisch wie ein Space Marine.
Es macht auch keinen Unterschied, ob man mit Fantasy oder Sci Fi anfängt,
beides vermittelt Gewalt, nur hat das nicht jeder so im Blick.
Als Beispiel: Die Schlacht um Helms Klamm in Herr der Ringe oder die Schlacht um Minas Tirith
wird seltsamerweise immer mit anderen Augen betrachtet als z.B. die Kämpfe in diversen Kriegsfilmen.
Aber gestorben wird in allen diesen Geschichten, Gewalt wird als Option zur Konfliktlösung gezeigt,
der Unterschied ist nur, die einen haben Gewehre, die anderen nicht.
Und ich bezweifle, dass es im brutalen Nahkampf weniger blutig zugeht als in einem Feuergefecht.

Dasselbe ist es mit der eigenen Geschichte, die Römer und Griechen werden den Kindern im Geschichtsunterricht
immer als Erfinder der Zivilisation verkauft, aber selten werden dabei die Kriege und die Sklaverei dabei beleuchtet,
auf denen das ganze aufbaute (In der Hinsicht ist der Film Gladiator auch teilweise ein Kriegsfilm,
wenn man die Schlachtszenen bedenkt).

Ebenso werden Piraten verherrlicht und Johnny Depp war zwar gut als Jack Sparrow,
aber Piraten waren nichts anderes als Räuber, Plünderer und Banditen.
Es wird immer romatisch dargestellt, war aber mitnichten genau das.

Ein Gewehr, eine StreitAxt, Säbel, Speer, das alles sind Waffen und die haben nur eine Funktion.
Kinder wissen das. Die sind nicht dumm.

Wenn ihr euren Kindern also das Hobby nahe bringt, dann seid vor allem ehrlich zu ihnen.
Kinder haben viele Fragen und ihr solltet ihnen die Antworten geben, sonst holen sie sich die woanders
und diese Antworten könnten euch möglicherweise nicht gefallen.
Unterschätzt eure Kinder nicht, die wissen wie das Internet funktioniert und alles was damit zu tun hat.
Und Künstler wie 187 oder Capital Bra sind vielleicht nicht gerade hilfreich bei der Erziehung.
Oder Five Nights at Freddys.

Vor allem versetzt euch in eure Kinder und bedenkt wie ihr früher wart, meine Mutter hatte z.B. keine
Ahnung wozu ein Computer alles nutzbar ist, also hatte ich als 10 Jähriger schon Doom auf dem Rechner,
später dann Sachen wie Solder of Fortune oder Manhunt.
Politiker reden oft über Counter Strike als Killerspiel, die haben genauso wenig Ahnung wie die meisten Eltern.

Fakt ist, Kinder kommen sehr früh mit Gewalt in Berührung, meist schon in der Kita,
wenn sich um Spielzeug gestritten wird. Da wird dann geschubst und mit Spielzeug gehauen,
während es Eltern gibt die bedenkenlos Rammstein hören, wenn sie das Kind in die Kita bringen
und der 5 Jährige den Text dann unreflektiert in der Kita zum Besten gibt.
(Vergesste Facebook, das wahre Datenleck sind Kita Kinder.)

Gewalt ist in unserer Gesellschaft leider weitverbreitet und ihr könnt nicht verhindern,
das Kinder damit in Berührung kommen. Aber ihr könnt da sein, auf sie achten, sie begleiten und
ihnen Antworten geben.
 

exilant

Hintergrundstalker
27 Dezember 2017
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Ich finde die Gedanken geradezu niedlich.

Stellt euch lieber die Frage wie ihr das Farb-Armaggedon von Tisch und Boden wegbekommt, wenn der 5jährige beschließt Papas Hobby nachzuspielen 🤣

Pro Tipp: Silkonfugen im Hobbyraum sind gegenüber der konventionellen Fugenmasse zu bevorzugen, da abwaschbar.

Was "Gewalt" angeht: ich hab mit 5 meine besten Kumpel beim Cowboy-und-Indianer spielen erschossen und mit 7 hatte ich mein erstes Nintendo.
Hab bis heute weder amerikanische Ureinwohner zu Tode gebracht noch habe ich unschuldige Schildkröten zermatscht (OK, der ein oder andere Pilz könnte schon mal unter meinen Schuhen gelandet sein).
Was ich sagen will: Kinder können Fiktion und Realität ganz gut unterscheiden. Denkt mal bitte nach welche Bilder euch als Kinder haben gruseln lassen - sicher nix was irgendwie mit Spielzeug zu tun hatte (bei mir waren es "harmlose" Dinge: Cleopatra- danach hab ich ewig Schiss davor gehabt lebendig begraben zu werden. Und viel zu früh heimlich "Es" geguckt - das Monster war lachhaft, aber ich gab mich nicht getraut über Gullydeckel zu gehen 🤣 und Clowns mag ich bis heute nicht!)
 
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Brimat

Eingeweihter
15 Januar 2014
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Thüringen
Servus!
Da ich bald Vater werde mache ich mir natürlich Gedanken wie und wann ich meinem Nachwuchs...
Du hast noch sooo lange Zeit, dir darüber Gedanken zu machen, wenn du aus der keinSchlafWindelFläschchenKindschläftnurimKinderwagen-Phase raus bist. :D
 

Nightpaw

Malermeister
6 März 2005
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Meine Kinder (Zwillinge, Mädchen und Bub, mittlerweile fast 10) kennen mein Hobby quasi seit ihrer Geburt. Hatte nie den Nerv, die Setzkästen im Hobbykeller zu zensieren. Wir reden, seit sie reden können, unbefangen über die Monster, Marines, Dämonen, etc. Habe ihnen von Anfang an erklärt, dass das alles ausgedachte Sachen sind, vor denen man sich nicht fürchten muss.

Mittlerweile sind sie fest im Spielehobby verankert. Wir spielen gemeinsam Imperial Assault, Village Attacks, Zombicide, Shadows of Brimstone und gelegentlich auch 40K. Mein Sohn sammelt Conquest und meine Tochter wartet sehnsüchtig auf die AOS-Variante auf deutsch. Basteln und malen tun wir auch gemeinsam, auch wenn die Malereien noch vergleichsweise grausig aussehen. Tochter baut Hexenelfen und bekommt demnächst meine Plastik-Soros zum Zusammenbauen und Bemalen.

Angefangen haben wir vor ein paar Jahren mit Maus und Mystik, Herr der Träume und dem My Little Pony Rollenspiel. Alles ganz entspannt und cool. Einfach nur traumhaft. :)
 
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Jens.

Testspieler
7 April 2009
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Da steckt Langzeitplanung in der Erziehung :D

Klingt ein wenig blöd vielleicht, aber Realität und die Nachrichten sind oft brutaler als die Kost die einem in diesen Fantasie-Welten vorgestellt wird und deutlich schwerer zu erklären. Und die Märchen sind auch ganz schön makaber, vor allem wenn einige in ihrer Ursprungsform mal lesen sollte - die kleine Meerjungfrau ist da z.B. auch ne ganz andere Nummer. Kinder da in eine künstliche Blase zu packen bringt mMn nicht so viel.. besser die werden dann im heimischen, wo Sie Fragen stellen können mit den unterschiedlichsten Thematiken konfrontiert - dann kann man den moralischen Kontext geben, den man vermitteln möchte. Ggf. finden Sie das Ganze furchtbar uninteressant und hämmern lieber auf das Klavier zum Leidwesen aller (zumindest anfangs .. die Tochter eines Freundes spielt mit Begeisterung Trompete...).

Wenn Kinder fragen stellen muss man versuchen es auf eine Form herunterzubrechen, die sie verstehen können. Wenn die Fragen, wo das Schnitzel herkommt, fängt man vermutlich auch nicht mit einer entsprechenden Doku an ;)
 

Jim

Tabletop-Fanatiker
18 Juli 2014
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Bezwecken will ich eigentlich nichts. Geht eher darum ein Meinungsbild einzufangen.

Mein Kind ist ja bisher nur theoretisch. Und so sind auch meine Gedanken theoretischer Natur. Aber die springen natürlich wild umher. Was wenn er die ganze Nacht schreit? Was wenn er mit 14 eine schwängert? Was wenn er Tau anfängt? (Die letzten beiden schließen sich zum Glück aus)

Mit dem Sohn zusammen tabletoppen wäre natürlich ein Traum. Begeistern oder Erzwingen will ich aber bisher nichts in die Richtung. (Keine Ahnung wie das dann klappt wenns Realität wird)

Geht eher darum wie ihr eurem Kind vermittelt habt. Gewalt ist schlecht, Waffen sind schlecht. Papa kauft sich n neuen Panzer.

Ich weiß ja selber was für ne Faszination das ganze auf mich hatte und teilweise immernoch hat. Und ich weiß auch dass ich kaum verhindern kann, dass er irgendwann mit dem ganzen konfrontiert wird und im kindlichen Hirn einfach andere Dinge hängen bleiben als ich zB beim Hobby fokussiere. Ich weiß das ist alles noch Jahre entfernt, aber die Zeit vergeht am Ende doch schneller als man meint.
 
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Nightpaw

Malermeister
6 März 2005
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Ich hatte gestern ein interessantes Gespräch mit meinem Sohn zu dem Thema. Konsens: Krieg ist Mist, echte Gewalt geht gar nicht. Besser, man lässt seine Aggressionen (und Aggressionen stecken ja bekanntlich in uns allen) am Spieltisch raus und knallt kleine Plastikpüppies über den Haufen, und in der Schule geht man dann friedlich und freundlich mit den Anderen um. Katharsis. So halt.
 

Cpt. Com. Da'emus

Hüter des Zinns
29 März 2010
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Ich hatte gestern ein interessantes Gespräch mit meinem Sohn zu dem Thema. Konsens: Krieg ist Mist, echte Gewalt geht gar nicht. Besser, man lässt seine Aggressionen (und Aggressionen stecken ja bekanntlich in uns allen) am Spieltisch raus und knallt kleine Plastikpüppies über den Haufen, und in der Schule geht man dann friedlich und freundlich mit den Anderen um. Katharsis. So halt.
Du nutzt Tabletop tatsächlich, um Aggressionen abzubauen? 🧐 :unsure:
 

Valravn

Malermeister
10 Februar 2018
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Trier
Tabletop kann aber auch Agressionen aufbauen. Ich hatte mal einen Mitspieler der im Spiel ewig im Codex rumblättert um irgendwie eine Lösung aus einer klaren unausweichlichen Situation zu finden. Dazu sprach er dann laufend über Einheiten oder Dinge die er nicht hatte "Ja wenn ich jetzt xy hätte, dann könnte ich..."
Aber ich schweife ab.
 
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Barnabas-Basilius

Tabletop-Fanatiker
13 Oktober 2010
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Geht eher darum wie ihr eurem Kind vermittelt habt. Gewalt ist schlecht, Waffen sind schlecht. Papa kauft sich n neuen Panzer.
Genau das finde ich auch noch schwierig. Darum möchte ich 40k noch meiden. Ich müsste sonst klar erklären warum Panzer richtig Scheiße sind und ich aber welche baue und anmale. Und Kinder sind auch nicht blöd, um den Unterschied also logisch herzuführen muss ich anfangen reale Konflikte zu erklären und tiefer reinzugehen in die Dinge wie Abstraktion und Realität. Kindern ist Abstraktion fremd, alles was ein Kind liest oder sieht (Bildschirm) ist ersmal echt. Ob das jetzt Pipi Langstrumpf ist oder Paw Patrol. Die Reflexion dass das evtl ausgedacht ist muss mal aktiv (jedes mal wieder) erläutern. Das ist auch nicht nur bei meinen Kindern so (was jetzt vielleicht einige mutmaßen), sondern das sind wissenschaftliche Erkenntnisse. Ist halt als Erwachsener schwer vorstellbar. Meine beiden glauben fest daran das Christkind und Einhörner, also das es die wirklich gibt.
 
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von Hohenstein

Tabletop-Fanatiker
16 Oktober 2007
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Nürnberg
www.gw-fanworld.net
Mein 6-jähriger stellt seine Space Marines vor die Lego Polizeistation und beschützt die vor den Angriffen der Schleichdinos. Da hab ich überhaupt kein Problem damit. Nachrichten darf er keine schauen. Mit der Nerfgun schießen "ja", auf Schwester oder Katze "nein".
Wenn mein Kind Predator Panzer toll findet ist das ok. Bis er so alt ist, dass er sich entscheiden kann selbst in einem Panzer zu fahren wird noch viel Zeit vergehen und bis dahin hat er genug Zeit ein differenzierteres Weltbild aufzubauen. Und dabei werd ich ihm helfen.
Momentan ist seine größte Sorge, dass einer meiner Gorkamorkaorks ein Kettenschwert in der Hand hält. "Das muss der den Space Marines aber wieder zurück geben. Das darf der nicht einfach klauen"
Den Dämonencodex oder den der Dark Eldar würde ich ihm vielleicht lieber nicht geben, aber die Bilder im Space Marine und Ork Codex schaut er sich regelmäßig vorm Einschlafen an.
Ich würde das entspannt sehen. Ließ den Kids halt nicht Eisenhorn oder Last Chancers zum Einschlafen vor. ;-)