Um Sylvana herum schrien die Menschen in Panik auf, als der Dämon Kanjevic mit einem einzigen Hieb seiner schlanken Klauen den Kopf von den Schultern riss. Blut spritzte aus dem Halsstumpf, besudelte die um ihn herum Angeketteten, als der massige Körper des Pilgers nach hinten fiel. Sylvana, selbst angekettet, versuchte vom Dämon fortzukriechen, doch jemand hinter ihr stieß sie zurück. Neben ihr wurde das verzweifelte Schluchzen eines jungen Mädchens laut. Ein Dutzend Stimmen murmelte in angsterfüllter Heiserkeit Gebete an den Imperator.
Der Dämon schien sich daran zu erfreuen. Hochaufgerichtet stand die Warpkreatur da, ihre ledrigen Flügel ausgebreitet, zeigte im glühenden Licht des Steins in der Mitte der Höhle ihren deformierten Körper. Ein Kranz aus dunklen, kurzen Hörnern – die blasphemische Parodie eines Heiligenscheins – umfing ihre bleiche Stirn, krönte ein einstmals menschliches Gesicht, in dem nun riesige, weit aufgerissene Augen wie heiße Kohlen brannten und das von einem weit über jedes menschliche Maß vergrößerten Mund beherrscht wurde, dessen feuchte Lippen nadelspitze Zähne und eine Schlangenzunge nur halb verbargen. Die Kreatur war nackt bis auf einige Platten schwarzer Panzerung, die mehr an das Chitin eines Insekts gemahnten als an künstlich gefertigte Rüstung und nichts von der wächsernen Haut vor den Blicken der Opfer verbargen. Auch wenn es sich einstmals um eine Frau gehandelt haben musste, so war davon nicht mehr viel zu erkennen – der Torso der Kreatur war nun nicht viel mehr als ein Verbindungsstück für die unfassbar langen, sehnigen Gliedmaßen, die in furchtbaren Klauen endeten.
„Va… Vade retro, Daimon!“, keuchte die junge Akolythin und schlug mit blutigen Händen das Zeichen des Aquila vor der Brust. Von allen Seiten spülte die Furcht der Opfer auf wie eine Welle über ihren Verstand, sodass sie die Schutzformel nicht psionisch verstärken konnte. Die Macht der Worte und des heiligen Zeichens waren alles, auf das sie vertrauen konnte.
Und es war nicht genug. Der Dämon kam unbeeindruckt näher, mit einem weiten Grinsen das Blut von seinen Klauen leckend. „Ein aufmüpfiges Kind…“, hauchte die Kreatur, ihre Stimme kehlig und voller boshafter Freude. „Wie erfrischend. Wir werden einander viel zu geben haben.“
Sylvana schloss die Augen, blockierte alle störenden Eindrücke. Sie zitterte vor Angst, doch Jahre der Übung unter Augusto Carmines Anleitung hatten sie gelehrt, wie sie Mauern um ihren Geist errichten konnte, wenn es darauf ankam. Nun hing ihr Leben davon ab, dass sie ihre Konzentration nicht von den Gefühlen der anderen stören liess. Ihr Bewusstsein wurde zu einem gläsernen Kasten um die strahlende Flamme, die ihre Seele war, durchlässig für das Licht ihres Empfindens, aber undurchlässig für das Äußere. Ihre Konzentration fachte die Flamme an, nährte sie mit gerechtem Zorn und dem Willen, das Unheilige zu vernichten, so wie der Glaube an den Imperator es verlangte. Eine Sekundenbruchteile dauernde Ewigkeit verging, dann fühlte sie sich stark genug: In dem Moment, in dem sie ihre Augen wieder aufschlug, stießen ihre Hände nach vorn, die Fingerspitzen in Richtung des Dämons, wiesen die Richtung der psionischen Attacke. Der Angriff war wuchtig genug, um alle im Raum – Kultisten wie Opfer – schreiend in die Knie brechen zu lassen, die Hände an die Köpfe gepresst, doch der Dämon selbst wankte nur für einen Augenblick auf seinen dünnenen Beinen, federte dann auf Sylvana zu. Die Klauen ergriffen sie und hoben sie vor das Antlitz der Bestie.
Sylvana, noch benommen von der Anstrengung der misslungenen Attacke, konnte sich nicht wehren, hing hilflos im Griff des Dämons. Zwei weitere Frauen wurden an Sylvana gekettet mit hinaufgerissen, doch die Kreatur schien sich an ihrer zappelnden, kreischenden Last nicht weiter zu stören. Sie lachte Sylvana ins Gesicht.
„Mächtig…“, stelte sie fest. „Nicht mächtig genug, um mich zu besiegen. Vielleicht mächtig genug, mich zu nähren.“ Die groteske Zunge glitt über Sylvanas Hals, brachte sie mit ihrer Berührung vor Ekel zum Erschaudern. „Dein Blut ist voller Kraft. Es wird den Stein nähren, ihm helfen, meine Macht zu stärken. Dann kann ich endlich die Göttin sein, die dieser Planet und seine unwürdigen Bewohner sich ersehnen.“
„Du wirst nicht siegen, Dämon.“, stöhnte Sylvana, vor Schmerz kaum fähig zu sprechen, als die Klauen des Dämons fester zupackten und wie Messer in ihr Fleisch schnitten. „Die Inquisition ist hier und wird dich aufhalten.“
„Wir werden sehen.“, erwiderte der Dämon. „Für dich ist es in jedem Fall zu spät, Menschenkind. Und jede Chance auf die Gnade eines Tods in Lust und Freude hast du mit deinem ungehörigen Benehmen verspielt. Nun wird es nur noch dein Leid und deine Verzweiflung sein, die mich erfreuen wird. Mich ganz allein!“ Der Dämon setzte sie ab und winkte seinen Kultisten, die nur mühsam wieder auf die Beine kamen, aus Ohren und Nasen blutend. „Bindet sie an den Stein, mit dem Gesicht zu mir. Ich will, dass sie alles mitansehen kann.“
Als die Maskierten sie ergriffen und zum Stein zerrten formte Sylvana mit dem letzten Aufbäumen, dass ihre geistigen und körperlichen Kräfte noch zuliessen, einen einzigen Gedanken:
„Augusto!“
@Archon:
Mh, das wird schwierig. Sagen wir mal so, Strauß und Haller passen beide denke ich nicht mehr in eine Geschichte, die tatsächlich mit der Thematik "Todeskorps von Krieg, die gnadenlosesten und todesverachtendsten Soldaten der IA" umgehen soll. Das ist ja nun oft genug (und zu Recht) moniert worden, ich sehe aber keine echte Möglichkeit mehr, das ohne Bruch mit den Charakteren zu ändern. Insofern bräuchte ich für eine "echte" Todeskorps-Geschichte neben einem neuen Setting auch neue Todeskorpsler. Ob nun prä- oder post-Krüger ist dabei eigentlich egal, eine zeitlich vorher liegende Story hätte mich gereizt, weil man dann trotz allem ein paar Anspielungen auf die Krüger-Geschichte hätte machen können, indem zum Beispiel der Urgroßvater von irgendwem in Erscheinung tritt.
Für die Haller und Strauß-Geschichte, die ich im Kopf habe, eignet sich zudem ein Grabenkriegs-Setting nur bedingt. Ich wollte eher wieder ein Garnisonssetting für einen ruhigen Einstieg, ähnlich wie damals bei "Ferien im Paradies". Und ich wollte in diesem Setting auch keine Orks, sondern andere Feinde der Menschheit. Grabenkrieg würde mir zuviel Action in zu schnellem Maße in die Geschichte bringen, da ich zu Anfang mehr auf das Zwischenmenschliche zwischen Haller und Strauß rauswollte und sie beide durch Situationen, die nicht in kämpferischem Kontext stehen, enger aneinander binden wollte.
Ich werde mir dazu aber nochmal gedanken machen und nach Abschluss dieser Geschichte vielelicht zwei Storyanfänge ausarbeiten und das Publikum entscheiden lassen.
@Esco:
Da sind wir ja schon zwei. Wobei Strauß allerdings gewisse Qualitäten besitzt, die sich nur leider hinter seiner Arroganz und seiner Unfähigkeit zu zwischenmenschlicher Interaktion nur selten zeigen.
Der Dämon schien sich daran zu erfreuen. Hochaufgerichtet stand die Warpkreatur da, ihre ledrigen Flügel ausgebreitet, zeigte im glühenden Licht des Steins in der Mitte der Höhle ihren deformierten Körper. Ein Kranz aus dunklen, kurzen Hörnern – die blasphemische Parodie eines Heiligenscheins – umfing ihre bleiche Stirn, krönte ein einstmals menschliches Gesicht, in dem nun riesige, weit aufgerissene Augen wie heiße Kohlen brannten und das von einem weit über jedes menschliche Maß vergrößerten Mund beherrscht wurde, dessen feuchte Lippen nadelspitze Zähne und eine Schlangenzunge nur halb verbargen. Die Kreatur war nackt bis auf einige Platten schwarzer Panzerung, die mehr an das Chitin eines Insekts gemahnten als an künstlich gefertigte Rüstung und nichts von der wächsernen Haut vor den Blicken der Opfer verbargen. Auch wenn es sich einstmals um eine Frau gehandelt haben musste, so war davon nicht mehr viel zu erkennen – der Torso der Kreatur war nun nicht viel mehr als ein Verbindungsstück für die unfassbar langen, sehnigen Gliedmaßen, die in furchtbaren Klauen endeten.
„Va… Vade retro, Daimon!“, keuchte die junge Akolythin und schlug mit blutigen Händen das Zeichen des Aquila vor der Brust. Von allen Seiten spülte die Furcht der Opfer auf wie eine Welle über ihren Verstand, sodass sie die Schutzformel nicht psionisch verstärken konnte. Die Macht der Worte und des heiligen Zeichens waren alles, auf das sie vertrauen konnte.
Und es war nicht genug. Der Dämon kam unbeeindruckt näher, mit einem weiten Grinsen das Blut von seinen Klauen leckend. „Ein aufmüpfiges Kind…“, hauchte die Kreatur, ihre Stimme kehlig und voller boshafter Freude. „Wie erfrischend. Wir werden einander viel zu geben haben.“
Sylvana schloss die Augen, blockierte alle störenden Eindrücke. Sie zitterte vor Angst, doch Jahre der Übung unter Augusto Carmines Anleitung hatten sie gelehrt, wie sie Mauern um ihren Geist errichten konnte, wenn es darauf ankam. Nun hing ihr Leben davon ab, dass sie ihre Konzentration nicht von den Gefühlen der anderen stören liess. Ihr Bewusstsein wurde zu einem gläsernen Kasten um die strahlende Flamme, die ihre Seele war, durchlässig für das Licht ihres Empfindens, aber undurchlässig für das Äußere. Ihre Konzentration fachte die Flamme an, nährte sie mit gerechtem Zorn und dem Willen, das Unheilige zu vernichten, so wie der Glaube an den Imperator es verlangte. Eine Sekundenbruchteile dauernde Ewigkeit verging, dann fühlte sie sich stark genug: In dem Moment, in dem sie ihre Augen wieder aufschlug, stießen ihre Hände nach vorn, die Fingerspitzen in Richtung des Dämons, wiesen die Richtung der psionischen Attacke. Der Angriff war wuchtig genug, um alle im Raum – Kultisten wie Opfer – schreiend in die Knie brechen zu lassen, die Hände an die Köpfe gepresst, doch der Dämon selbst wankte nur für einen Augenblick auf seinen dünnenen Beinen, federte dann auf Sylvana zu. Die Klauen ergriffen sie und hoben sie vor das Antlitz der Bestie.
Sylvana, noch benommen von der Anstrengung der misslungenen Attacke, konnte sich nicht wehren, hing hilflos im Griff des Dämons. Zwei weitere Frauen wurden an Sylvana gekettet mit hinaufgerissen, doch die Kreatur schien sich an ihrer zappelnden, kreischenden Last nicht weiter zu stören. Sie lachte Sylvana ins Gesicht.
„Mächtig…“, stelte sie fest. „Nicht mächtig genug, um mich zu besiegen. Vielleicht mächtig genug, mich zu nähren.“ Die groteske Zunge glitt über Sylvanas Hals, brachte sie mit ihrer Berührung vor Ekel zum Erschaudern. „Dein Blut ist voller Kraft. Es wird den Stein nähren, ihm helfen, meine Macht zu stärken. Dann kann ich endlich die Göttin sein, die dieser Planet und seine unwürdigen Bewohner sich ersehnen.“
„Du wirst nicht siegen, Dämon.“, stöhnte Sylvana, vor Schmerz kaum fähig zu sprechen, als die Klauen des Dämons fester zupackten und wie Messer in ihr Fleisch schnitten. „Die Inquisition ist hier und wird dich aufhalten.“
„Wir werden sehen.“, erwiderte der Dämon. „Für dich ist es in jedem Fall zu spät, Menschenkind. Und jede Chance auf die Gnade eines Tods in Lust und Freude hast du mit deinem ungehörigen Benehmen verspielt. Nun wird es nur noch dein Leid und deine Verzweiflung sein, die mich erfreuen wird. Mich ganz allein!“ Der Dämon setzte sie ab und winkte seinen Kultisten, die nur mühsam wieder auf die Beine kamen, aus Ohren und Nasen blutend. „Bindet sie an den Stein, mit dem Gesicht zu mir. Ich will, dass sie alles mitansehen kann.“
Als die Maskierten sie ergriffen und zum Stein zerrten formte Sylvana mit dem letzten Aufbäumen, dass ihre geistigen und körperlichen Kräfte noch zuliessen, einen einzigen Gedanken:
„Augusto!“
@Archon:
Ich war jung, es war spät und ich brauchte Zeilen. 😉 Die Kritik ist zur Kenntnis genommen und wird umgesetzt.Auch wenn du recht gut bist, an Satzkonstruktionen wie dem oben beschriebenen Jetbike-Piloten solltest du noch arbeiten - solche Konstrukte sind doch arg lang und stören den Lesefluss.
[/b]
Allerdings würde ich die TK Thematik am meisten interessieren. Also Punkt 2) aber warum in der Pre-Krüger Ära, warum nicht 1 & 2 kombinieren? Haller & Strauß beim Wiederaufbau, werden per Dringlichkeits Befehl in ein Kampfgebiet um eine Orkinvasion beordert. Nicht vergessen sowas wie die Thudgun und Kavallerie einzubauen.[/b]
Mh, das wird schwierig. Sagen wir mal so, Strauß und Haller passen beide denke ich nicht mehr in eine Geschichte, die tatsächlich mit der Thematik "Todeskorps von Krieg, die gnadenlosesten und todesverachtendsten Soldaten der IA" umgehen soll. Das ist ja nun oft genug (und zu Recht) moniert worden, ich sehe aber keine echte Möglichkeit mehr, das ohne Bruch mit den Charakteren zu ändern. Insofern bräuchte ich für eine "echte" Todeskorps-Geschichte neben einem neuen Setting auch neue Todeskorpsler. Ob nun prä- oder post-Krüger ist dabei eigentlich egal, eine zeitlich vorher liegende Story hätte mich gereizt, weil man dann trotz allem ein paar Anspielungen auf die Krüger-Geschichte hätte machen können, indem zum Beispiel der Urgroßvater von irgendwem in Erscheinung tritt.
Für die Haller und Strauß-Geschichte, die ich im Kopf habe, eignet sich zudem ein Grabenkriegs-Setting nur bedingt. Ich wollte eher wieder ein Garnisonssetting für einen ruhigen Einstieg, ähnlich wie damals bei "Ferien im Paradies". Und ich wollte in diesem Setting auch keine Orks, sondern andere Feinde der Menschheit. Grabenkrieg würde mir zuviel Action in zu schnellem Maße in die Geschichte bringen, da ich zu Anfang mehr auf das Zwischenmenschliche zwischen Haller und Strauß rauswollte und sie beide durch Situationen, die nicht in kämpferischem Kontext stehen, enger aneinander binden wollte.
Ich werde mir dazu aber nochmal gedanken machen und nach Abschluss dieser Geschichte vielelicht zwei Storyanfänge ausarbeiten und das Publikum entscheiden lassen.
@Esco:
ja auch Strauß. Ich mag dieses verwöhnte arrogante Arschloch[/b]
Da sind wir ja schon zwei. Wobei Strauß allerdings gewisse Qualitäten besitzt, die sich nur leider hinter seiner Arroganz und seiner Unfähigkeit zu zwischenmenschlicher Interaktion nur selten zeigen.