Oh, wie süß, ein Troll! Naja, vielleicht hat Henrick auch wirkliche Kritik anzubringen, dann wäre ich gespannt sie zu lesen.
Na gut, ansonsten erstmal zu den bisherigen Beiträgen:
Danke für das allgemeine Lob, auch durch die offenkundig neuen Leser. Ich freue mich zu hören, dass die geschite immer noch gefällt. Hervorheben möchte ich hier natürlich noch Krauthammer, der offensichtlich wirklich begeistert ist und sich sogar die Mühe macht, sich die geschichten selbst in noch schönerer Form als hier zu präsentieren. Das finde ich wirklich cool, und wie gesagt würde ich mich auch darüber freuen, mal Fotos zu sehen, wenn irgendwer einen Krüger-Umbau oder sowas hat.
@Scroll:
OK, erstmal zu dem Liedtext: Ich bin ja momentan beim Bund, und was man da so zu hören bekommt... Desweiteren entspricht diese Stelle natürlich wieder einem schönen Filmklischee, nämlich den schönen Laufreimen, die gerne mal in amerikansichen Militärfilmen auftauchen (im Bootcamp bei "Full Metal Jacket" zum Beispiel). ABer eigentlich isses ja noch recht jugendfrei, der Ausschlag kommt bestimmt von diesen fiesen Stechmücken, die's auf Catachan ja zuhauf gibt.
So, neues Futter:
Ein verletzter Eldar lag eingeklemmt unter der umgestürzten und von Schüssen durchlöcherten Antigravplattform seiner Shurikenkanone. Als er Haller erblickte, versuchte der schwarzgerüstete Xenos sich zu befreien. Er stemmte die Arme gegen das Gewicht der Waffe, konnte sie aber nicht anheben. Der Blick seiner rotgetönten Visiergläser inmitten des knochenfarbenen Helms zuckte zwischen der zerstörten Waffe und dem näherkommenden Haller hin und her.
Haller erschoss den Xenos. Er humpelte weiter den Hügel hinauf, die Linke auf die Schnittwunde an seinem linken Bein gepresst, unter dem rechten Arm ein Lasergewehr im Anschlag, das er bei einem seiner toten Männer gefunden hatte.
Die Soldaten des Todeskorps hatten ganze Arbeit geleistet. Tote Eldar lagen über den Hügelkamm verstreut, zwischen ihnen die vernichteten Shurikenkanonen. Handgranaten hatten Bäume gefällt und Sträucher weggerissen. An einigen Stellen war die Erde vom feurigen Kuss der Flammenwerfer verbrannt worden.
Irgendein geistesgegenwärtiger Sergeant hatte mit seiner Signalpistole den Angriffsbefehl gegeben, als Haller wie ein Irrer durch den Wald gehetzt war, dass durch Strauß gezielte Schüsse immer schwächer werdende Feindfeuer auf sich ziehend. Die Soldaten waren auf das Signal hin losgestürmt und hatten den Hügel genommen. Die verzweifelte Gegenwehr der Eldar hatte sie nicht mehr aufhalten können, als sie mit aufgepflanztem Bajonett und dauerfeuernden Lasergewehren die Stellungen stürmten.
Eine winkende Gestalt kam auf Haller zu. Haller wischte sich das Blut aus dem Gesicht und verfluchte das Geschoss, das seinen Helm gestreift und ihm eine Schnittwunde auf der Kopfhaut beigebracht hatte. Nur wenige Millimeter tiefer und es wäre tödlich gewesen.
Haller erkannte die Gestalt als Leutnant Strauß. Der Leutnant musterte ihn einen Augenblick lang entsetzt, wohl erschrocken über das Blut in Hallers Gesicht und auf seinem Anzug.
„Starren sie mich nicht so an, Strauß.“, sagte Haller trocken. „Oder wollen sie mich etwa anmachen?“
Das Entsetzen in Strauß Gesicht wich einer kühlen, verachtungsvollen Miene. „Ich bin nur erstaunt darüber, dass sie noch leben, Haller. Der Imperator scheint für wahnsinnige Narren etwas übrig zu haben.“
„Sie sind ebenfalls den Hügel heraufgekommen, Leutnant Strauß.“, entgegnete Haller. „Auch hochnäsige Lackaffen scheinen also seine Barmherzigkeit zu genießen. Jedenfalls meine Anerkennung dafür, dass sie vor mir auf dem Hügel waren. Auch wenn dafür wohl eher der Mann Anerkennung verdient, der das Signal gegeben hat.“
Plötzlich geschah etwas, was Haller nach dieser zugespitzten Beleidigung nicht erwartet hätte: Strauß begann zu lachen, nicht spöttisch, sondern frei und ehrlich. Der adlige Leutnant griff in das Holster seiner Signalpistole und hob die noch qualmende, leergeschossene Waffe vorsichtig an.
Haller nickte. „Punkt für sie, Strauß.“
Strauß nickte ebenfalls. „Was ist mit ihrem Kopf, Haller? Sind sie ernsthaft verwundet?“
„Ein Kratzer, Strauß.“, sagte Haller und winkte ab. „Nichts, worum man sich...“
Ein markerschüttender Schmerzensschrei ließ Haller und Strauß nach rechts herumfahren, gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie ein selbst für seine Rasse ungewöhnlich großer Eldarkrieger in offensichtlich von Beschuss mitgenommener, hellblauer Rüstung mit rotem Haarbausch am Helm einem Soldaten den Arm abschlug. Der Xenos führte sein Energieschwert mit übernatürlicher Geschwindigkeit, sprang und drehte sich wie ein Balletttänzer und tötete dabei mit erschreckender Leichtigkeit zwei weitere Soldaten, die noch im Sterben versuchten, ihm auch nur einen Schlag zu versetzen. Die Reflexe des Xenos erlaubten ihm, jedem Schlag auszuweichen und gleichzeitig mit Energieschwert und Shurikenpistole den Tod zu säen. Der Xenos war ganz allein, ein einsamer Überlebender des Angriffs, aber er schien entschlossen, sein Leben teuer zu verkaufen.
Haller brachte seine Waffe hoch und feuerte, doch die Lasersalve verfehlte den Eldar um Haaresbreite. Auch Strauß hatte zu schießen begonnen, aber der Xenos schaffte es, auch seinen Schüssen mit übermenschlicher Gewandtheit zu entgehen. Wie ein Wirbelsturm bewegte er sich auf die beiden Leutnants zu. Haller hörte ihn in seiner fremden Sprache Kriegsschreie ausstoßen.
Jaulend erwachte Strauß Kettenschwert zum Leben. Wie in Zeitlupe sah Haller ihn vortreten und die Waffe erheben, dann traf seine Klinge auf die des Eldar. Das Energieschwert entlud sich mit lautem Knistern. Haller selbst sprang hinzu, die Schmerzen in seinem verwundeten Bein ignorierend und den Kolben des Lasergewehrs in Richtung des Eldar rammend.
Der Xenos parierte einen weiteren Hieb von Strauß Waffe. Ein Laserimpuls verschmorte den Brustpanzer seiner blauen Rüstung. Unbeeindruckt schwenkte er seine Shurikenpistole und drückte ab. In einer roten Wolke spritzte das Blut aus Strauß Brust; der Leutnant ging mit einem Aufschrei zu Boden.
Der Blick der glühenden Visiergläser des Xenos fiel auf Haller, der noch immer versuchte, mit Stößen seines Lassergewehrs die Deckung des Eldar zu durchdringen. Haller fühlte wie ein kalter Schauer seinen Rücken hinablief. Er würde sterben.
Der Eldar hob in einer spottenden Geste seine Waffen und deutete eine Verbeugung vor seinem Gegner an. Er stand breitbeinig über dem besiegten Strauß, der röchelnd in seinem Blut lag. Der Haarbausch auf dem Helm des Xenos wippte leicht hin und her.
Ein grimmiges Knurren entrang sich Hallers Kehle. Er ließ das Lasergewehr fallen und stürzte sich mit bloßen Händen auf den Xenos, seine bionische Rechte wie die Klaue eines Raubtiers nach vorn treibend.
Überrascht zuckte der Eldar zurück, sein Schwert für einen Moment hebend und seine Shurikenpistole in Anschlag bringend. Haller bekam seinen Unterarm zu fassen, bevor er abdrücken konnte. Etwas knackte, als Hallers stählerne Finger sich unbarmherzig um den Arm des Xenos schlossen, dann prallte Haller mit der vollen Wucht seines Sprungs gegen seinen Gegner und brachte ihn ins Straucheln. Sie stolperten ineinander verhakt, fielen schließlich über den am Boden liegenden Strauß.
Haller kam auf dem Xenos zu liegen. Er schlug zu, bevor der Eldar sich auch nur aufrichten konnte. Der Schlag war wuchtig genug, um das Helmvisier samt des darunter liegenden Schädels zu zerschmettern.
Keuchend kam Haller wieder auf die Beine und eilte zu Strauß hinüber. Der adlige Leutnant sah ihn mit einem Ausdruck der Verwirrung und der Angst in den Augen an. Haller fasste seine Hand mit seiner verbliebenen Organischen und rief nach einem Sanitäter.
„Ich werde sterben, oder, Haller?“, fragte Strauß, seine Stimme voll apathischer Ruhe. „Fünf verdamme Jahre auf der Akademie, und nun ist es vorbei.“
Haller schüttelte den Kopf, obwohl Strauß Chancen wirklich schlecht standen. Die Shurikensalve hatte den Brustkorb des Leutnants auf der rechten Seite völlig aufgerissen. Blut sprudelte aus den Wunden und gurgelte bei jedem seiner Atemzüge. „Sie haben drei Duelle überlebt, Strauß. Das haben sie vorhin gesagt“, sagte Haller. „Erzählen sie mir davon.“
„Alte Geschichten, von denen ein Gefreiter wie sie nichts versteht.“, murmelte Strauß. Seine Aufmerksamkeit begann zu schwinden. Nicht mehr lange, und er würde für immer einschlafen, wenn Haller ihn nicht bei Bewusstsein hielt.
„Erklären sie es mir, Leutnant.“, forderte Haller. „Worum ging es dabei?“ Mit zitternden Fingern öffnete er das Erste-Hilfe-Paket an seinem Gürtel und drückte eins der Verbandstücher daraus auf die Wunden. Es war augenblicklich mit Blut getränkt.
Strauß seufzte. „Gut.“, keuchte er. „Zweimal wurde ich beleidigt.“
„Ja.“, bestätigte Haller. „Ja, ein guter Grund für ein Duell. Und das dritte Mal?“
„Wegen einer Frau.“
Haller musste gegen seinen Willen lachen. Ihm fiel ein, dass er selbst einmal Strauß eine Frau ausgespannt hatte, an der der adlige Leutnant offensichtlich Interesse gehabt hatte. „Aha, wegen einer Frau.“, murmelte er. „War sie schön?“
Strauß Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das vom Blut rot gefärbte Zähne enthüllte. „Schön wie die Sterne.“, hauchte der Leutnant. „Und genauso unerreichbar für mich.“
Haller drückte Strauß Hand. „Nichts ist unerreichbar, Strauß.“
Ein Sanitäter fasste ihn grob an der Schulter und zog ihn weg, um selbst Hallers Platz einzunehmen. „Sie sollten sich ebenfalls versorgen lassen, Herr Leutnant.“, erklärte der Mann, dann versperrte sein Rücken Haller die Sicht auf das weitere Geschehen. Andere Sanitäter kamen und hievten ihn in die Höhe, wohl in der Annahme, dass er mit seiner Beinverletzung nicht mehr allein zu stehen in der Lage war. Er ließ die Männer gewähren und sich von ihnen fortbringen.