40k Das Wort des Propheten!

Avenger's geschichten sind mit die besten des ganzen Forums.
@Henrik: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry:
rechtfertige dich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Wenn du schon sagst das die geschichte in deinen Augen, aus welchem grund auch immer, schlecht sein mag.
Dann sag wenigstens auch warum.

Also mir tut er nen Gefallen wenn er die Geschichte weiterschreibt.
Es sei den er plant in dieser Geschichte die "Helden" sterben zu lassen.
Aber selbst dann würde ich das, mit ziemlicher Sicherheit großartige, Finale gern lesen.
 
Oh, wie süß, ein Troll! Naja, vielleicht hat Henrick auch wirkliche Kritik anzubringen, dann wäre ich gespannt sie zu lesen.

Na gut, ansonsten erstmal zu den bisherigen Beiträgen:

Danke für das allgemeine Lob, auch durch die offenkundig neuen Leser. Ich freue mich zu hören, dass die geschite immer noch gefällt. Hervorheben möchte ich hier natürlich noch Krauthammer, der offensichtlich wirklich begeistert ist und sich sogar die Mühe macht, sich die geschichten selbst in noch schönerer Form als hier zu präsentieren. Das finde ich wirklich cool, und wie gesagt würde ich mich auch darüber freuen, mal Fotos zu sehen, wenn irgendwer einen Krüger-Umbau oder sowas hat.

@Scroll:

OK, erstmal zu dem Liedtext: Ich bin ja momentan beim Bund, und was man da so zu hören bekommt... Desweiteren entspricht diese Stelle natürlich wieder einem schönen Filmklischee, nämlich den schönen Laufreimen, die gerne mal in amerikansichen Militärfilmen auftauchen (im Bootcamp bei "Full Metal Jacket" zum Beispiel). ABer eigentlich isses ja noch recht jugendfrei, der Ausschlag kommt bestimmt von diesen fiesen Stechmücken, die's auf Catachan ja zuhauf gibt.

So, neues Futter:

Ein verletzter Eldar lag eingeklemmt unter der umgestürzten und von Schüssen durchlöcherten Antigravplattform seiner Shurikenkanone. Als er Haller erblickte, versuchte der schwarzgerüstete Xenos sich zu befreien. Er stemmte die Arme gegen das Gewicht der Waffe, konnte sie aber nicht anheben. Der Blick seiner rotgetönten Visiergläser inmitten des knochenfarbenen Helms zuckte zwischen der zerstörten Waffe und dem näherkommenden Haller hin und her.
Haller erschoss den Xenos. Er humpelte weiter den Hügel hinauf, die Linke auf die Schnittwunde an seinem linken Bein gepresst, unter dem rechten Arm ein Lasergewehr im Anschlag, das er bei einem seiner toten Männer gefunden hatte.
Die Soldaten des Todeskorps hatten ganze Arbeit geleistet. Tote Eldar lagen über den Hügelkamm verstreut, zwischen ihnen die vernichteten Shurikenkanonen. Handgranaten hatten Bäume gefällt und Sträucher weggerissen. An einigen Stellen war die Erde vom feurigen Kuss der Flammenwerfer verbrannt worden.
Irgendein geistesgegenwärtiger Sergeant hatte mit seiner Signalpistole den Angriffsbefehl gegeben, als Haller wie ein Irrer durch den Wald gehetzt war, dass durch Strauß gezielte Schüsse immer schwächer werdende Feindfeuer auf sich ziehend. Die Soldaten waren auf das Signal hin losgestürmt und hatten den Hügel genommen. Die verzweifelte Gegenwehr der Eldar hatte sie nicht mehr aufhalten können, als sie mit aufgepflanztem Bajonett und dauerfeuernden Lasergewehren die Stellungen stürmten.
Eine winkende Gestalt kam auf Haller zu. Haller wischte sich das Blut aus dem Gesicht und verfluchte das Geschoss, das seinen Helm gestreift und ihm eine Schnittwunde auf der Kopfhaut beigebracht hatte. Nur wenige Millimeter tiefer und es wäre tödlich gewesen.
Haller erkannte die Gestalt als Leutnant Strauß. Der Leutnant musterte ihn einen Augenblick lang entsetzt, wohl erschrocken über das Blut in Hallers Gesicht und auf seinem Anzug.
„Starren sie mich nicht so an, Strauß.“, sagte Haller trocken. „Oder wollen sie mich etwa anmachen?“
Das Entsetzen in Strauß Gesicht wich einer kühlen, verachtungsvollen Miene. „Ich bin nur erstaunt darüber, dass sie noch leben, Haller. Der Imperator scheint für wahnsinnige Narren etwas übrig zu haben.“
„Sie sind ebenfalls den Hügel heraufgekommen, Leutnant Strauß.“, entgegnete Haller. „Auch hochnäsige Lackaffen scheinen also seine Barmherzigkeit zu genießen. Jedenfalls meine Anerkennung dafür, dass sie vor mir auf dem Hügel waren. Auch wenn dafür wohl eher der Mann Anerkennung verdient, der das Signal gegeben hat.“
Plötzlich geschah etwas, was Haller nach dieser zugespitzten Beleidigung nicht erwartet hätte: Strauß begann zu lachen, nicht spöttisch, sondern frei und ehrlich. Der adlige Leutnant griff in das Holster seiner Signalpistole und hob die noch qualmende, leergeschossene Waffe vorsichtig an.
Haller nickte. „Punkt für sie, Strauß.“
Strauß nickte ebenfalls. „Was ist mit ihrem Kopf, Haller? Sind sie ernsthaft verwundet?“
„Ein Kratzer, Strauß.“, sagte Haller und winkte ab. „Nichts, worum man sich...“
Ein markerschüttender Schmerzensschrei ließ Haller und Strauß nach rechts herumfahren, gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie ein selbst für seine Rasse ungewöhnlich großer Eldarkrieger in offensichtlich von Beschuss mitgenommener, hellblauer Rüstung mit rotem Haarbausch am Helm einem Soldaten den Arm abschlug. Der Xenos führte sein Energieschwert mit übernatürlicher Geschwindigkeit, sprang und drehte sich wie ein Balletttänzer und tötete dabei mit erschreckender Leichtigkeit zwei weitere Soldaten, die noch im Sterben versuchten, ihm auch nur einen Schlag zu versetzen. Die Reflexe des Xenos erlaubten ihm, jedem Schlag auszuweichen und gleichzeitig mit Energieschwert und Shurikenpistole den Tod zu säen. Der Xenos war ganz allein, ein einsamer Überlebender des Angriffs, aber er schien entschlossen, sein Leben teuer zu verkaufen.
Haller brachte seine Waffe hoch und feuerte, doch die Lasersalve verfehlte den Eldar um Haaresbreite. Auch Strauß hatte zu schießen begonnen, aber der Xenos schaffte es, auch seinen Schüssen mit übermenschlicher Gewandtheit zu entgehen. Wie ein Wirbelsturm bewegte er sich auf die beiden Leutnants zu. Haller hörte ihn in seiner fremden Sprache Kriegsschreie ausstoßen.
Jaulend erwachte Strauß Kettenschwert zum Leben. Wie in Zeitlupe sah Haller ihn vortreten und die Waffe erheben, dann traf seine Klinge auf die des Eldar. Das Energieschwert entlud sich mit lautem Knistern. Haller selbst sprang hinzu, die Schmerzen in seinem verwundeten Bein ignorierend und den Kolben des Lasergewehrs in Richtung des Eldar rammend.
Der Xenos parierte einen weiteren Hieb von Strauß Waffe. Ein Laserimpuls verschmorte den Brustpanzer seiner blauen Rüstung. Unbeeindruckt schwenkte er seine Shurikenpistole und drückte ab. In einer roten Wolke spritzte das Blut aus Strauß Brust; der Leutnant ging mit einem Aufschrei zu Boden.
Der Blick der glühenden Visiergläser des Xenos fiel auf Haller, der noch immer versuchte, mit Stößen seines Lassergewehrs die Deckung des Eldar zu durchdringen. Haller fühlte wie ein kalter Schauer seinen Rücken hinablief. Er würde sterben.
Der Eldar hob in einer spottenden Geste seine Waffen und deutete eine Verbeugung vor seinem Gegner an. Er stand breitbeinig über dem besiegten Strauß, der röchelnd in seinem Blut lag. Der Haarbausch auf dem Helm des Xenos wippte leicht hin und her.
Ein grimmiges Knurren entrang sich Hallers Kehle. Er ließ das Lasergewehr fallen und stürzte sich mit bloßen Händen auf den Xenos, seine bionische Rechte wie die Klaue eines Raubtiers nach vorn treibend.
Überrascht zuckte der Eldar zurück, sein Schwert für einen Moment hebend und seine Shurikenpistole in Anschlag bringend. Haller bekam seinen Unterarm zu fassen, bevor er abdrücken konnte. Etwas knackte, als Hallers stählerne Finger sich unbarmherzig um den Arm des Xenos schlossen, dann prallte Haller mit der vollen Wucht seines Sprungs gegen seinen Gegner und brachte ihn ins Straucheln. Sie stolperten ineinander verhakt, fielen schließlich über den am Boden liegenden Strauß.
Haller kam auf dem Xenos zu liegen. Er schlug zu, bevor der Eldar sich auch nur aufrichten konnte. Der Schlag war wuchtig genug, um das Helmvisier samt des darunter liegenden Schädels zu zerschmettern.
Keuchend kam Haller wieder auf die Beine und eilte zu Strauß hinüber. Der adlige Leutnant sah ihn mit einem Ausdruck der Verwirrung und der Angst in den Augen an. Haller fasste seine Hand mit seiner verbliebenen Organischen und rief nach einem Sanitäter.
„Ich werde sterben, oder, Haller?“, fragte Strauß, seine Stimme voll apathischer Ruhe. „Fünf verdamme Jahre auf der Akademie, und nun ist es vorbei.“
Haller schüttelte den Kopf, obwohl Strauß Chancen wirklich schlecht standen. Die Shurikensalve hatte den Brustkorb des Leutnants auf der rechten Seite völlig aufgerissen. Blut sprudelte aus den Wunden und gurgelte bei jedem seiner Atemzüge. „Sie haben drei Duelle überlebt, Strauß. Das haben sie vorhin gesagt“, sagte Haller. „Erzählen sie mir davon.“
„Alte Geschichten, von denen ein Gefreiter wie sie nichts versteht.“, murmelte Strauß. Seine Aufmerksamkeit begann zu schwinden. Nicht mehr lange, und er würde für immer einschlafen, wenn Haller ihn nicht bei Bewusstsein hielt.
„Erklären sie es mir, Leutnant.“, forderte Haller. „Worum ging es dabei?“ Mit zitternden Fingern öffnete er das Erste-Hilfe-Paket an seinem Gürtel und drückte eins der Verbandstücher daraus auf die Wunden. Es war augenblicklich mit Blut getränkt.
Strauß seufzte. „Gut.“, keuchte er. „Zweimal wurde ich beleidigt.“
„Ja.“, bestätigte Haller. „Ja, ein guter Grund für ein Duell. Und das dritte Mal?“
„Wegen einer Frau.“
Haller musste gegen seinen Willen lachen. Ihm fiel ein, dass er selbst einmal Strauß eine Frau ausgespannt hatte, an der der adlige Leutnant offensichtlich Interesse gehabt hatte. „Aha, wegen einer Frau.“, murmelte er. „War sie schön?“
Strauß Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das vom Blut rot gefärbte Zähne enthüllte. „Schön wie die Sterne.“, hauchte der Leutnant. „Und genauso unerreichbar für mich.“
Haller drückte Strauß Hand. „Nichts ist unerreichbar, Strauß.“
Ein Sanitäter fasste ihn grob an der Schulter und zog ihn weg, um selbst Hallers Platz einzunehmen. „Sie sollten sich ebenfalls versorgen lassen, Herr Leutnant.“, erklärte der Mann, dann versperrte sein Rücken Haller die Sicht auf das weitere Geschehen. Andere Sanitäter kamen und hievten ihn in die Höhe, wohl in der Annahme, dass er mit seiner Beinverletzung nicht mehr allein zu stehen in der Lage war. Er ließ die Männer gewähren und sich von ihnen fortbringen.
 
@Krauthammer und alle anderen:

Sorry, werde wohl erst nächstes Wochenende weitermachen können. Ich muss morgen sehr früh raus und zurück in die Kaserne, es geht für eine Woche ins Abschlussbiwak. Danach ist die AGA aber aller Wahrscheinlichkeit nach gelaufen, und dann bleibt sicher auch wieder mehr Zeit, um Krüger und Haller in weitere Abenteuer zu stürzen. Muss halt nur diese dämliche Rekrutenbesichtigung bewältigen... <_< Gibt dann aber sicherlich acuh ein paar neue Eindrücke, die diese Geschichte hier mit prägen werden.

Danke für euer aller Geduld. Es vergeht kein Tag in der kaserne, an dem ich nicht bedaure, nichts neues für meine Leserschaft zuhause tun zu können.
 
So, da sind wir wieder. Rekrutenbesichtigung bestanden, einigermaßen gutes Wetter gehabt, nächste Woche Gelöbnis und AGA so gut wie vorüber. Meine Güte, so erleichtert habe ich mich selten in meinem Leben gefühlt. Sicherlich wird das, was letzte Woche so alles passiert ist, diese geschichte noch ein bisschen beeinflussen.

Krüger war der Einladung zum Kapitänsdinner nur widerwillig gefolgt. Die Aussicht, in Paradeuniform mit ausgesuchten Passagieren zu speisen und dabei das fromme Geseier von Geistlichen, das Geschnatter der Freihändler und die endlos langweiligen Gesprächsthemen der Adligen ertragen zu müssen, hatte ihm nicht gerade Tränen der Freude in die Augen getrieben. Wären Kincade und Gorekil nicht auch hingegangen, er hätte sich wohl unter einem Vorwand entschuldigen lassen.
Tatschlich übertraf die Tischgesellschaft aber seine schlimmsten Vorstellungen noch bei weitem. Man hatte ihn neben der zu seiner Überraschung ebenfalls erschienenen Antiochia platziert, nachdem dem Kapitän eine ebenso unzutreffende wie abenteuerliche Version ihrer beider Erlebnisse rund um die Kathedrale der Heiligen Märtyrerin in der Makropole Innsborough auf Festinion zugetragen worden war. Der Flottenoffizier hatte es sich nehmen lassen, das Dinner mit einem Trinkspruch auf diese beiden heldenhaften Passagiere seines Schiffes zu beginnen, und Antiochia hatte Krüger dabei einen Seitenblick zugeworfen, der so kalt und verachtend war, dass Krüger befürchtete, Antiochia könnte ihn im nächsten Moment mit dem Tafelsilber erstechen. Pflichtschuldig hatte Krüger sich beim Kapitän bedankt, Antiochia hatte ihrem Dank nur mit einem widerwilligen Nicken Ausdruck verliehen.
Kaum hatten sie diese Würdigung ihrer Verdienste hinter sich gebracht, wollte einer der anwesenden Offiziere es auch schon genauer wissen. Ausdauernd und mit unerträglicher Neugier fragte er nach jedem Detail der Geschehnisse auf Festinion, und der Rest der Tischgesellschaft hörte in gespannter Anteilnahme zu, als Krüger die fragen notgedrungen beantwortete. Antiochia schwieg eisern, selbst zu dem Zeitpunkt, als Krüger erzählte, wie sie mit dem Monstrum in der Wäscherei gekämpft hatte und dabei grausam entstellt worden war. Gleichwohl sah Krüger, wie ihre Gesichtsmuskeln bei der Erzählung in mühsam unterdrückter Wut zuckten.
„Sagt, Lord Kapitän, wann werden wir in den Warp eintreten?“, fragte Antiochia schließlich unvermittelt und mit tonloser Höflichkeit, als Krüger seine Erzählungen beendet hatte. „Es erstaunt mich, dass wir seit Wochen im Realraum verbleiben. Man sagte mir, es wäre nur ein Flug von zwei bis drei Tagen, bis wir eine zum Warpsprung geeigente Stelle errreicht haben würden.“
Der Kapitän, ein Mann unbestimmbaren Alters mit einem sorgfältig gestutzten Bart und einer makellos weißen Uniform, zuckte an seinen gepolsterten Stuhl gelehnt die Schultern und lächelte. „Wir haben den Warpsprung schon längst abgeschlossen, verehrte Prioris. Es war ein angenehm kurzer Sprung von zwei Wochen Dauer. Wir befinden uns nun auf dem Realraumflug zu unserem Bestimmungsort Orellion.“
„Aber das ist unmöglich, Kapitän.“, entgegnete Antiochia, und ihre Stimme gewann plötzlich einen trotzigen Ton. „Treibt keine Scherze mit mir. Ich war in den vergangenen Wochen jeden Tag in der Panoramakuppel, und um uns herum war stets der Realraum.“
„Eine nette Illusion, nicht wahr?“, fragte der Kapitän. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Passagiere durch den Warpflug zu sehr beunruhigt werden. Während des Warpaufenthalts werden deshalb in der Panoramakuppel Holo-Aufnahmen vergangener Realraumflüge gezeigt.“
Antiochias Mundwinkel verzog sich verärgert nach unten, während der adamantene Teil ihres Gesichts ausdruckslos verharrte. „Wann werden wir unseren Bestimmungsort erreichen, Lord Kapitän?“
„In etwa zwei Tagen wird die ‚Hammer der Gerechtigkeit’ eine stabile Umlaufbahn eingenommen haben, Prioris.“ Der Kapitän blickte schuldbewusst ob Antiochias Verärgerung. „Es wird dann möglich sein, euch und eure Schwestern per Shuttle abzusetzen, damit ihr euren Aufgaben nachgehen könnt.“
Antiochia nickte. „Ich will hoffen, dass ihr nicht plant, mich und Hauptmann Krüger auf derselben Fähre nach unten zu bringen, oder, Kapitän?“
Bevor der Flottenoffizier antworten konnte, hatte sich Gorekil, der bisher schweigend und voller Genuss Amasec und Kaviar zugesprochen hatte, eingeschaltet. „Ihr solltet euch darüber keine Sorgen machen, Lady Prioris. Hauptmann Krüger wird diesmal einen anderen Weg nach unten wählen.“ Ein überlegenes Grinsen machte sich auf Gorekils Gesicht breit. „Er wird mit uns von einem unserer modifizierten Aquilas aus abspringen.“
Krüger blickte ihn fassungslos an.
 
Als Haller das Feldlazarett betrat, war ihm, als würde er gegen eine Wand laufen, so stark war der plötzliche Gestank nach Desinfektionsmitteln und der metallische Geruch von Blut. Im Innern des Zelts lagen im Halbdunkel scheinbar endlose Reihen von Verwundeten auf eng aneinander gestellten Feldbetten. Weiße Verbände schimmerten an amputierten Gliedmaßen. Er hörte das Klagen und Stöhnen der Männer.
Die Wirkung der Shurikenwaffen war unübersehbar. Haller hatte in seinem Soldatenleben schon viel Leid mitansehen müssen, aber zu kaum einer Gelegenheit war er mit so vielen derartig schweren Verletzungen konfrontiert worden. Von einer Shuriken getroffen zu werden, war in den meisten Fällen gleichbedeutend mit Verstümmelung oder Tod. Für den Großteil der Verwundeten gab es kaum noch eine realistische Chance, jemals wieder einsatzfähig zu werden, wenn das Departmento nicht in einem plötzlichen Anfall von Großzügigkeit bionische Prothesen für die vielen verwundeten Mannschaftsdienstgrade bewilligte. Haller dachte an die Invalidenheime auf Krieg, wo die Männer dahinsiechen würden, wenn sie die Prothesen nicht bekamen. Er erschauderte bei dem Gedanken.
„Leutnant Haller, guten Tag.“ Aus dem Halbdunkel trat eine Gestalt in Uniform und mit heller, blutbefleckter Schürze hervor. Ziemke blickte Haller über die Rundgläser seiner Brille an, dann streckte er ihm die ebenfalls blutbefleckte Hand hin, nur um sie dann wieder kopfschüttelnd über seine eigene Taktlosigkeit wieder zurückzuziehen. „Entschuldigen sie, Leutnant. Es gibt im Moment viel zu tun.“
„Guten Tag, Doktor.“, sagte Haller zunächst und nickte.
„Sie wollen sicher zu Leutnant Strauß.“, mutmaßte Ziemke, dann senkte er in verschwörerischem Ton die Stimme. „Es wäre mir am liebsten, wenn sie ihn gleich wieder mitnehmen würden. Der hohe Herr fühlt sich bei uns nicht gut untergebracht.“
Haller konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Es war gut zu hören, dass Strauß offenbar in einigermaßen gutem Zustand war.
Ziemke wirkte ungeduldig. Es war unübersehbar, dass er an seine Arbeit zurückwollte, anstatt tatenlos herumzustehen und mit Haller Konversation zu betreiben. „Kommen sie, Leutnant.“, sagte er schließlich. „Ich bringe sie zu unserem Ehrengast.“
Haller folgte Ziemke einige Meter zu einem ausgeblichenen, ehemals olivfarbenen Vorhang, den der Doktor achtlos beiseite wischte. Müde trat der Arzt zur Seite und gab für haller den Blick auf den in dem Separee ruhenden Patienten frei.
Strauß lag ausgestreckt auf dem Feldbett, sein Körper unter der groben Decke nackt, seine Brust dick bandagiert. Auf einem Beistelltisch neben seinem Kopf standen ein Kristallglas sowie eine halb geleerte Flasche Amasec. Der Leutnant hob langsam den Kopf, als er der in seinen Ruheraum eingedrungenen Personen gewahr wurde.
„Was wollen sie schon wieder, Doktor?“, murmelte er ungehalten. „Ich habe ihnen gesagt, dass ich meine Ruhe will.“
„Sie haben Besuch, Leutnant Strauß.“, sagte Ziemke ausdruckslos. „Ich lasse sie jetzt wieder allein.“, fügte er an Haller gewandt hinzu und verließ den Raum.
„Guten Tag, Strauß.“, sagte Haller. Er griff einen herumstehenden Stuhl und setzte sich, ohne aufgefordert worden zu sein.
Strauß sah ihn mit trüben Augen an. Es war offensichtlich, dass Alkohol und Schmerzmittel den Leutnant weit davon entfernt hielten, wirklich klar zu sein, was in Anbetracht seiner Verletzungen vielleicht auch besser war. Doch auch unter Drogen schien Strauß seine liebenswerten Charakterzüge nicht abgelegt zu haben, wie die Scherben eines zerschmetterten Tellers mit Brühe neben seinem Bett demonstrierten.
„Haller.“, murrte Strauß. „Der Imperator hätte es an diesem Tag besser mit mir meinen können.“
„Sie leben immerhin noch.“, sagte Haller und bemühte sich, es so vieldeutig wie möglich klingen zu lassen.
„In der Tat.“, entgegnete Strauß ohne das geringste Zögern. „Aber nun bin ich eine ganze Weile außer Gefecht, und sie dürfen die Kompanie ganz allein führen.“
Haller nickte. „Ich schäme mich, es zuzugeben, Leutnant, aber im Moment wünschte ich mir, ich hätte sie an meiner Seite. Es ist verflucht hart da draußen, und das gesamte Regiment hat mit großen Verlusten zu kämpfen.“
Strauß stieß die Luft durch die Nase aus. „Kein Wunder, wenn man Leuten wie ihnen die Führung überlässt, Haller.“
Haller ging nicht auf die Provokation ein, es wäre sinnlos gewesen. „Sie werden erfreut sein zu hören, dass man mir einen neuen Leutnant zur Seite gestellt hat, Strauß. Das Regimentskommando wird noch heute einen gewissen Leutnant Bahrenberg entsenden, der bis auf weiteres ihre Aufgaben übernehmen wird. Er...“
Haller hielt inne, als Strauß in krampfhaftes Husten ausbrach. Der Leutnant wand sich auf dem Lager, in seinen Augen schimmerte Schmerz. Es dauerte unendliche Sekunden, bis er schnaufend und keuchend wieder zur Ruhe kam. „Nicht... Bahrenberg...“, stöhnte er schließlich.
„Sie kennen ihn?“
„Sie... erinnern sich... an das Duell? Wegen... der Frau?“
„Natürlich.“
„Bahrenberg war mein Gegner.“
 
Habe mir die Geschichte durchgelesen. Der Stil ist wirklich gut und lädt zum lesen ein. Kann es kaum erwarten dass es weitergeht.

Jedoch habe ich einen minimalen Kritikpunkt: Bei der Geschichte "Ferien im Paradies" ging es viel zu schnell wieder vorbei. OK in wirklichen W40K Universum gibt es nicht einen Vorposten der die gesamte Welt bedroht sondern tausende aber das soll nicht kern meiner Kritik sein. Wichtiger finde ich dass die Wende viel zu schnell kam. die Imps sind festgenagelt und da kommen wie durch ein wunder Gardisten her mit Flugzeugen und brennen 3/4 aller Orks weg. Wenn Gardisten auf diesem Planeten waren hätten auch sie alleine mit den Orks fertig werden können..... das soll nicht bös gemeint sein, nur ne Überlegung von mir...

Aber: SChreib auf jeden fall weiter 😉
 
Die Gardisten müssen aber erstmal wissen wo die Orks sind.
und es waren schätze ich mal nicht alle Orks auf dem Planeten in dem Lager.
Außerdem war das Regiment von Krieg ja auch mehr für Garnisons dienst gedacht.
...
Die Geschichte is einfach nur Genial.
Was anderes fällt mir nicht dazu ein.
Die Charaktere sind einfach sehr sehr gut gezeichnet.
Die Charaktere haben wirklich einen Charakter.
Diese Charaktere sind finde ich jeder für sich ein kleines Kunstwerk. Ich hab sie richtig liebgewonnen.
 
Originally posted by Scroll@20. Sep 2004, 20:41

Die Geschichte is einfach nur Genial.
Was anderes fällt mir nicht dazu ein.
Die Charaktere sind einfach sehr sehr gut gezeichnet.
Die Charaktere haben wirklich einen Charakter.
Diese Charaktere sind finde ich jeder für sich ein kleines Kunstwerk. Ich hab sie richtig liebgewonnen.
Das ganze stelle ich auch nicht in frage, da bin ich absolut deiner meinung.

ich denke die gardisten können relativ einfach ein Orklager finden. Denke sie haben die nötige technik dazu (und wenn sie kontrollflüge machen mit wärmesensoren....). war auch nur ein kritikansatz. Wenn es mehr oks wären, würde es den rahmen der geschichte sprengen und es würde jahrelang darüber geschrieben werden und die geschichte würde trotz ihrer charaktere uninteressant werden. Auf jeden fall aber freue ich mich auf die fortsetzung dieser geschichte!