40k Das Wort des Propheten!

Hier bin ich wieder, zunächst mit einer eher kurzen Episode:

Vom weichen Lehmboden des Wegs gedämpfte Schrittgeräusche kündigten das Näherkommen eines Sentinels an. Haller löste sich aus dem Schatten der Baumgruppe und trat auf den Weg hinaus. In guten fünfzig Metern Entfernung bewegte sich der im grauen Tarnschema des Todeskorps gehaltene, grazile Läufer im Storchengang auf ihn zu, die Kabine bei jedem Schritt sanft hin und her schwingend. Haller hob grüßend den Arm.
Der Sentinel verlangsamte seinen Schritt, um schließlich mit surrenden Servomotoren vor Haller zum Stehen zu kommen. Der in seiner gepanzerten Kabine unsichtbare Pilot schwenkte die Maschinenkanone, um die vor ihm liegende freie Fläche sichern zu können, dann wurde die Luke des Sentinels entriegelt. Haller schaute erwartungsvoll zur Kabine des Kampfläufers herauf, als eine Strickleiter heruntergeworfen wurde. Ein Paar blankgeputzter Stiefel erschien über dem Kabinenrand; der dazugehörige stämmig gebaute Mann war nur Sekunden später die Leiter herab und stand vor Haller.
Haller hielt ihm die Linke hin, und der Leutnant schlug mit einem Lächeln ein. Bahrenberg machte auf Haller den Eindruck eines Mannes, der durchaus zu dem stand, was er tat. Sein Händedruck verriet ein gewisses Selbstvertrauen, und in seinen Augen blitzte Entschlossenheit. Sein Äußeres war nicht unbedingt dazu angetan, ihn gefährlich wirken zu lassen, war r dazu doch zu stämmig um die Hüften herum und seine blonden Koteletten etwas zu gepflegt für einen echten Frontkämpfer, doch hatte Haller in den Jahren seines Dienstes gelernt, dass Äußerlichkeiten nicht unbedingt immer die Wahrheit über einen Mann verrieten.
„Sie müssen Leutnant Haller sein.“, sagte Bahrenberg beschwingt. „Wie es aussieht, sind sie nun mein Vorgesetzter, Leutnant.“
Haller zuckte die Schultern. „Ich würde es eher als Partnerschaft sehen.“, entgegnete er. Es wäre unklug gewesen, Bahrenberg den Eindruck zu vermitteln, er fühle sich dem Gleichrangigen tatsächlich vorgesetzt. „Ich brauche sie dringend, Leutnant. Es fehlt mir an Offizieren.“
Bahrenberg lachte entwaffnend. „Da sind sie wohl nicht der einzige, Leutnant.“ Sein ausgestreckter Zeigefinger wies auf den Sentinel. „Die neueste Methode, Offiziere an die Front zu bringen. In den letzten Tagen haben es die Scharfschützen der Eldar wohl allzu sehr auf verzierte Mützen abgesehen. Aber sie heben ihren Kopf noch, wie ich sehe, Leutnant.“
Haller verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Es war ein paar Mal ziemlich knapp. Gute Männer sind neben mir gefallen.“
Die Entschlossenheit in Bahrenbergs tiefblauen Augen wich einer ehrlichen Bestürzung. „Ich wollte nicht...“, brachte er schuldbewusst stotternd heraus. „Ich habe es nicht so gemeint. Eine dumme Bemerkung, Leutnant. Entschuldigen sie meine Taktlosigkeit.“
Haller winkte ab. „Wir sollten gehen, Leutnant. Ihre Männer erwarten sie. Außerdem gibt es da noch eine Sache, die wir klären müssen, bevor sie ihren Zug übernehmen.“
„Ich kann mir denken, worum es dabei geht.“, seufzte Bahrenberg. Er wandte sich um, um dem Sentinelpiloten in seiner Kabine ein Handzeichen zu geben, dann sah er Haller erwartungsvoll an. „Nach ihnen, Leutnant.“


OK, zu Kommentaren, Anregungen und dem wirklichen Leben:

@Sister of Battle:

Nun ja, vielleicht hab ich's mit den Holoaufnahmen etwas übertrieben, auc wenn ich so eine Art der Täuschung ehrlich gesagt ganz reizvoll finde. Und so eine Panoramakuppel kann ja auch durch Kraftfelder abgeschirmt werden, diese ganzen kathedralenartigen Aufbauten imperialer Schlachtschiffe haben ja schließlich auch große Fenster, die nicht bei jedem Flug zu Bruch gehen.
Die Waffenkammer finde ich aber recht passend für Gardisten. Immerhin ist das die Elite der Imperialen Armee, die aus einem wirklich reichhaltigen Arsenal wählen kann, und wenn sie wie Kilgores Männer längere Zeit selbstständig operieren, so werden sie sicher ihr Handwerkszeug auch vorrätig haben und nicht wegen jeder Kleinigkeit erst irgend ein Depot des Departmento aufsuchen müssen. Ich möchte dir auch im Bezug auf Kleidung und Auftreten der Gardisten widersprechen, zumindest die Darstellung in den Codizes der dritten Edition lässt sie in meinen Augen doch sehr ähnlich zu modernen Eliteeinheiten erscheinen, mit den konventionellen Eliteformation, wie es sie Anfang des 20. Jahrhunderts gab, haben sie in meinen Augen eher wenig gemein.

Zur Bundeswehr:
Naja, ich bin ja Flugabwehrsoldat, ich werde also keine armen Klappenschweine im Gelände absetzen. Panzerfahren ist aber schon ziemlich cool, und meine Zuneigung zur Chimäre ist in den letzten Wochen doch erheblich gestiegen... 😉

@Jaq Draco & flask03:

Hauptsächlich tauchten deutsche Begriffe in einem Ghosts-Roman auf, in dem es um einen Konflikt ging, der sehr dem 1. Weltkrieg ähnelte, mit Grabensystemen und Stellungskrieg. Da waren dann so lustige Begriffe wie "Feldkannone" (man beachte die Schreibweise) zu bestaunen. Naja, wenn die Tommys das mögen... 😛
 
Coole Idee mit dem Feldtaxi... obwohl ich erst dachte das Hallers Kompanie einen Sentinel zugewiesen bekommt.

Schade das du auf Grund Deiner anderen 'Verpflichtungen' jetzt so wenig zum schreiben kommst.

Zu dem Feedback, wie ich sagte, es ist Deine Geschichte, aber Du wolltest ja Kritik 🙂

Ich weiss zwar, das ein Kreuzer nicht mit einer Dampfmaschine, sondern mit einem hochmodernen Fusionsreaktor etc. läuft, aber das ganze drumherum ist doch sehr archaisch. Die Gepflogenheitenm die Ausstattung und die Weltanschauung, sind doch eher ans Mittelalter angelehnt.

Ich musste auch erst schluckend annehmen, das auf einem Schlachtschiff keine Sirene (á la StarWars) oder Tröte sondern eine Glocke erktönt. Das erfordert schon ein ziemlich konfuses denken, ich weiß 🙄

So genug, war nur ne Anregung.. bin gespannt wie es weiter geht.... was macht den unsere so hoch geschätzte und geliebte Prioris ?? 😉
 
Bin schon gespannt wie das Stress mit Bahrenberg Gibt.


@Sister of Battle: Dann geb ich jetz auch mal meinen Kommentar dazu ab.

Wenn du von irgentwelchen Boden stationen sprechen würdest würd ich dir zustimmen.

Aber die Imperiealen Raumschiffe sind Schiffe die teilweise über Jahrtausende im Dienst stehen oder aus Space Hulks geborgen werden.
Jedes von ihnen ist eine einzigartige Konstruktion.

Gerade die Hohen offiziere und Würdenträger werden auf solchen schiffen Zugang zu Technologien haben der Personen (mal von Planetaren Gouvaneuren von Makropol Welten abgesehen) auf irgentwelchen Planeten verschlossen ist.

Solche Schiffe sind ja auch nicht irgentwelche Metallklötze mit nem Antrieb dran, wie bei den Orks.
Sie sind einzig artige Kunstwerke, die Höhepunkte Imperialer Ingenieurskunst, die Teilweise mit längst verrgessener Technologie gebaut werden (ich weiß im Imperium heißt das nix).
Naja aber das is ja nur meine Vorstellung und man sollte das viell eher im Hintergrund Forum weiterfüren.
Da her: Back to topic
 
@Sister of Battle:

Bist du etwa Hellseherin? Woher wusstest du jetzt, dass es im nächsten Teil mal wieder um die Schwestern gehen würde? Muss dich etwa mal die Inquisition besuchen und ein paar unangenehme fragen stellen? Oder werde ich etwa berechenbar? 😉

„Er, der Er ist auf Terra, ist unser Schild und Schutz.“, intonierte Antiochia, mit gepanzerten Händen über jeder der knieenden Schwestern ein Schutzzeichen schlagend. Ihre Worte verloren sich fast in der gewaltigen Landebucht, die einen seltsam unpassenden Rahmen für die Kampfesriten bildete.
„In unserem Rüstzeug ruhe Sein Segen!“, antworteten die Schwestern wie aus einem Munde. „Weder Kugel noch Klinge noch Flamme fürchten wir, denn Er wacht über unsere Leiber wie über unsere Seelen.“
Prioris Bonifatia, die Antiochia folgte, besprenkelte die Knieenden mit Weihwasser. Leise summte sie die melodischen Sprechgesänge ihrer Schwestern mit, den kostbaren, in Gold gefassten Behälter rhythmisch schwingend. Die rund um das Shuttle aufgestellten Kerzen flackerten im Luftzug.
Calponia fühlte sich unwohl. Etwas war schrecklich falsch, und zum ersten Mal in ihrem Leben empfand sie die Riten nicht als etwas Befreiendes und Erhebendes, sondern als eine furchtbare Bürde. Ihr war, als würde das Weihwasser auf ihrer Haut sieden, als verbrenne der Weihrauch ihr die Lungen. Sie ertrug die Beklemmung und Angst still, ihre Hände vor der Brust noch fester zum Gebet zusammenpressend.
Gnädiger Imperator, was geschah nur mit ihr? Nacht für Nacht wurden ihre Träume schlimmer, Nacht für Nacht fühlte sie sich weiter hinabgleiten in die Dunkelheit ihrer Ängste. Ketzer und Dämonen warteten in der Nacht auf sie, nicht als ihre Feinde, sondern als ihre Brüder. Als ihresgleichen.
„Dem Ketzer bringen wir den Tod.“, sang Antiochia. Ihre Stimme hatte die Schärfe und die ehrfurchtgebietende, tödliche Eleganz eines Schwertes.
„Unser Dienst ist Rache und Erlösung.“, erwiderten die Schwestern, und Calponia murmelte den Vers schaudernd mit. „Kein Feind entkomme uns, kein Sünder bleibe unbestraft.“
Wie der Ritus es forderte legten in diesem Moment alle ihre Hände um die Pistolengriffe und Handschutze der Bolter, hoben die Waffen vor die Brust. Antiochia und Bonifatia übergossen ihre Energieschwerter mit Weihwasser, um sie dann mit weißen Seidentüchern wieder zu trocknen.
„Unsere Waffen verkünden und vollstrecken das Urteil des Imperators. Er auf Terra befiehlt uns. Wir sind die Botinnen seiner Gnade.“
Botinnen seiner Gnade. Es war so einfach, dachte Calponia, hinabschauend auf die gähnenden Mündung ihres Bolters, in deren Rand die Worte „Reinheit, Tugend, Stärke, Glaube“ graviert waren. Eine einzige Kugel, und es wäre für immer vorbei. Sie selbst hielt die Gnade für sich in ihren Händen.
„Schwäche kann niemals verziehen werden. Wir sind stark für Ihn auf Terra, denn Er ist stark für uns.“
Sie konnte es nicht. Sie hatte geschworen, Ihm auf Terra zu dienen. Es wäre feige, würde sie sich dieser Verantwortung entziehen. Die ewige Verdammnis wäre ihr gewiss, denn in den Augen des Imperators würde sie keine Gnade finden.
Antiochia schob ihr Schwert in die Scheide und breitete die Arme aus. Ihr strenger Blick maß jede der Schwestern, und Calponia war, als würde die Prioris auf den grund ihrer Seele herabschauen, den Makel erkennen und sie in aller Stille verdammen.
„Sein Segen ist mit euch!“, verkündete die Prioris. „Erhebt euch, Schwestern. Unser Dienst wartet auf uns.“
Die Sororitas standen auf. Gepanzerte Stiefel klackten auf dem Metallboden der Landebucht. Links und rechts von Calponia blickten ernste, entschlossene Gesichter. Selbstständig gingen die Schwestern zu einer Reihe auf, um eine nach der anderen das Shuttle zu besteigen.
„Hilf mir, Herr.“, flüsterte Calponia so leise, dass niemand außer ihr es hörte, und eine heiße Träne rann dabei ihre Wange hinab. „Hilf mir, diese Prüfung zu bestehen.“
 
Hach... herrlich... *seufz* :wub:

mal wieder brilliant geschrieben....

bis auf eine winizige Kleinigkeit. Das die Metallstiefel 'klacken'.
Klingt für mich wie Stiletto-Absätze 🙂
Aber gut... ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir auch einfach kein anderes passendes Wort einfallen will... etvl. "hallten metallisch/dumpf"

Oh weh.. jetzt wieder ein Woche warten... ich... halt... das.. nicht... aus :heul:
 
Avenger: das ist gemein! immer nur so kurze Stückchen - du willst uns auf die Folter spannen, gibs zu 😉

zum Holodeck: hmmm finde ich nicht so schlimm, habe zwar auch kurz an ST denken müssen, aber ich denke mir, dass einer dieser imperialen Pötte (die ja schon einige Jährchen auf dem Buckel haben) durchaus mit einem primitiven Äquivalent dazu ausgestattet sein könnte, kann ja sein, dass der Captain seine Beziehungen spielen lassen hat. Aber Grundsätzlich muss ich der Sister da recht geben, denn sowas passt nicht so 100 % ins archaische des Imperiums - es tut deiner Geschichte aber keinen Abbruch.

zur Waffenkammer der Gardisten: lt. einiger Fluffstorys sind EWaffen schon eher selten, erst recht bei imperialen Truppen und noch weniger sollten sie in Kisten rumliegen. Der Vet.Sgt. der Gardisten wird seinen E-Säbel wohl eher ständig bei sich tragen - als Zeichen seines Ranges (und so) aber das finde ich auch hier nicht ganz so schlimm, denn schließlich bietet er die Sächelchen ja nem Helden (Hauptmann) an.

zu den Soros: wann erfahren wir die Farbe ihrer Schlüpfer? :slaanesh:
 
@Scroll Da irrst du dich aber! Es gibt auch Werften, die imperiale Schiffe bauen. Also gibt es auch ab und zu neue schiffe. Wäre ja recht seltsam, wenn das imperium sich nur auf bergungen verlassen würde, nicht wahr?

@Avenger Ich hätte jetzt einen kritikpunkt. Dieser gedanke beschäftigt mich schon sehr lange. Seit deinen ersten geschichten um Krüger.
Aaaalso: Du schreibts doch über das Todeskrops von Krieg, richtig? Aber wo bleibt die todessehnsucht? Die fanatische Hingabe? Die Kriegerianer versuchen doch verzweifelt, sich von ihrer schuld reinzuwaschen. Aber deine geschichten lesen sich, als hätte man ein paar soldaten aus der heutigen zeit in die zukunft versetzt. Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch, sie sind deshalb nicht schlecht, aber es ist eben in meinen augen kein todeskorps mehr.
 
@Awatron:
😀 ja so war das auch nicht gemeint.
Ich wollte nur die Möglichkeit aufzeigen das Raumschiffe sehr antike, und damit unvorstellbare Technologie beherrbergen.
Mir ist klar das auch welche gebaut werden.
Das is sogar der größte teil.
Aber es gibt auch welche die geborgen werden und auf solchen Schuffen wäre es durchaus vorstellbar das sie nen Holoprojektor oder etwas anderes für das 40K universum schweer vorstellbares an Bord haben.

Naja ich finde die schon recht Fanatisch, ich meine sie gehen in jeder Kampfsituation gehen sie doch echt bereitwillig in den Tod.
Strauß zu m Beispiel
 
off topic

wenn mal irgendwo ein Schiff 'gefunden' wird, beschlagnahmt das entweder das Adept. Mechanicus oder die =I=. Ist ja nicht so "Huch schau mal ein altes Schiff", Hauptsicherungskasten auf, Netzschalter auf ON, und das Schiff wird in Betrieb genommen. Alles was da nicht 'reingehört' wird eh erstmal klassifiziert, oder ggf. das Schiff gleich ganz atomisiert. Wissen ist Macht, und Macht hat nur die Kirche und der Maschinenkult.
 
@ Ostgote: Brauchst nicht weiter "sammeln", denn ich hab schon alle Geschichten zusammengetragen und etwas aufbereitet, also visuell und so. Hab mit Avenger auch schon so weit geklärt, dass ich mich nun um das "Krüger Kompendium" kümmere und es aktuell halte. Ich warte im Moment noch auf eine Antwort von ihm, aber ich denke das man ab nächster Woche die gesammelten Werke von Avenger in einem Dokument von mir bekommen kann. Wie kläre ich grad noch mit ihm.

Schonmal vorweg: Wenn jemand Lust hat, Bilder zu den Geschichten zu malen/zeichnen, darf das gerne tun und sie mir dann mal schicken, vielleicht bau ich die dann noch ein. Mit etwas glück sieht das Kompendium dann bald aus wie ein richtiges Buch.
 
Sorry für den weiteren OT aber,

@Sister of Battle,
das stimmt so auch nicht, oder zumindest gehen auch geborgene Schiffe wieder zurück in den Aktiven dienst in der Flotte.
z.B. die Göttlich führung / Imperator Klasse Schlachtschiff, ist aus nem Hulk geborgen worden und war/ist das Flagg-Schiff im Gothic sektor.

Bei den Dingern kann man natürlich nicht "mal eben die Sicherungen einschalten", die gehen erstmal zur Renovierung inne Werft.
Aber das ändert doch nichts dran das die dort vorhandene Technologie so mancher anderen überlegen sein kann und so für dieses Universum geradezu unglaubliche Technische Wunderwerke enthalten kann.
 
@ Sister of Battle
Danke für den Link, Ich habe die Story verschlungen. DAs sollte ien Lob an Avenger sewin 😀

@ Krauthammer
Ich bin trotzdem nochgespannt auf die zusammenfassung von dir. Man könnte ja vielleicht mal versuchen einige Bilder mit einer Cam zu machen in dem man die eine oder Andere Kampfszene nachstellt. Ich stell mir gerade meine Chimären vor wie sie sich durch Ruinen bewegen und unter einem Schwarm von Ganten verschwinden. :heul:
Bis neulich
 
So, das Unternehmen Panzerfahrschule ist erfolgreich abgeschlossen, ich darf jetzt ein stählernes Ungetüm in den Kampf gegen die Feinde des Imperators führen. Naja, fast jedenfalls... 😉

Calponia wurde im Innenraum des Immolators von einer Seite der Sitzbank auf die andere geworfen, als Schwester Pacifica den Schützenpanzer über den schlammigen Waldweg trieb. Der Motor dröhnte seinen Protest gegen die Fahrt im unwegsamen Gelände hinaus, doch sie hatten keine andere Wahl: Die Flieger der Eldar hielten den Himmel in weitem Umkreis um das Kloster unter ihrer Kontrolle, und so waren die Sororitas weitab ihres Einsatzgebietes abgesetzt worden, dazu verurteilt, den restlichen Weg durch den unsicheren und größtenteils kaum durchquerbaren Wald zurückzulegen.
Mit schweren Lidern und dumpfen Kopfschmerzen versuchte Calponia seit Stunden, eingezwängt zwischen der im Innenraum verstauten Ausrüstung etwas Schlaf zu finden, bevor ihre Schicht als Turmschützin des Immolators begann. Der fehlende Schlaf ihrer Nächte machte sich nun, da sie jeden Moment auf den Feind treffen konnten, bemerkbar. Die ihr gegenüber sitzende Antiochia fixierte sie mit ihrem stechenden Blick, scheinbar um Calponias Verfassung wissend. Dennoch hatte die Prioris bisher kein Wort gesagt.
Calponia versuchte, dem Blick der Prioris auszuweichen. Konzentriert beobachtete sie die hin und her schwingenden Beine Schwester Violettas in der Waffenkuppel des Immolators. Es konnten nur noch wenige Minuten sein, bis sie Violetta würde ablösen müssen...
„Prioris, Hindernis voraus. Weg blockiert, erbitte Anweisungen.“, klang Pacificas Stimme vom internen Funk des Panzers verzerrt aus dem kleinen Lautsprecher in Calponias linkem Ohr. Ihr gegenüber wandte Antiochia in einer unwillkürlichen Geste der Konzentration den Blick Richtung Fahrerkabine.
„Welche Art Hindernis, Pacifica?“, fragte die Prioris.
„Ausgebrannte Panzer, Prioris. Muss Panzer anhalten, wir kommen nicht vorbei.“
Antiochia nickte. „Panzer anhalten, Deckung zu einer Seite. Turmschützin sichert Waldrand.“
Violettas helle Stimme ertönte: „Turmschützin bestätigt. Sichere Waldrand.“ Augenblicklich schwang der Waffenturm mit surrenden Servos herum und brachte die Flammenwerfer des Immolators quer zur Fahrtrichtung des Panzers, nur Sekunden, bevor das Fahrzeug mit einem Ruck zum Stehen kam.
Antiochias Blick fiel wieder auf Calponia, die mit einem Mal wieder hellwach war. „Calponia.“, sagte die Prioris, und über den Fahrzeugfunk klang es noch entschiedener, als Calponia es ohnehin gewohnt war. „Wir steigen aus und sehen uns um. Mit Feindkontakt ist zu rechnen. Schwester Pacifica?“
„Ja, Prioris?“
„Benachrichtige die beiden Rhinos, dass unsere Schwestern ebenfalls absitzen und uns bei der Sicherung des Gebiets unterstützen sollen.“
Antiochia nickte Calponia knapp zu, dann sprang die Prioris von ihrem Sitz auf, den Bolter bereits im Anschlag. Calponia riss das Verbindungskabel des Bordfunks von der Steckbuchse am Oberschenkel ihrer Servorüstung und beeilte sich, Antiochia zu folgen. Sie lud und entsicherte ihren Bolter, kaum dass sie aus der nun geöffneten Heckluke heraus war.
Augenblicklich stach der scharfe Gestank brennenden Treibstoffs in ihrer Nase. Die Luft war trübe von dunklem Rauch. Den Atem anhaltend fixierte Calponia über das Visier ihrer Waffe den Waldrand. Nach wenigen Metern verlor sich ihr Blick in den dunklen Schatten der Bäume. Mit einem unguten Gefühl presste sie sich mit der linken Schulter an das Heck des Immolators.
„Es war ein Hinterhalt.“, klang Antiochias Stimme in Calponias Ohr. „Es sieht aus, als hätten die Xenos eine Kolonne der Imperialen Armee überfallen und vollständig vernichtet.“
„Wir sollten umkehren, Prioris.“, gab Calponia zu bedenken, unwillkürlich in das kleine Mikrofon im Kragen ihrer Rüstung flüsternd. „Die Xenos könnten noch in der Nähe sein.“
„Wir können uns keine Verzögerung leisten, Calponia. Man benötigt uns zur Verteidigung des Klosters. Ich werde nicht zulassen, dass tote Männer und verbranntes Metall unsere Mission behindern.“ Antiochia schwieg einen Moment. „Schwester Calponia, zu mir!“, befahl sie schließlich.
Calponia verließ ihre Deckung hinter dem Immolator, weiterhin den Waldrand im Auge behaltend. Sie sprintete an der Flanke des Panzers vorbei nach vorn in die Richtung, in die Antiochia gegangen sein musste. Ihr Lauf führte sie über die ersten Spuren der Zerstörung: Verbrannte Leichen und ausgerissene Fahrzeugteile bedeckten den lehmigen Boden des Waldwegs. Die Toten trugen den groben Drillich und die schweren Panzerungen der cadianischen Regimenter.
Die Prioris erwartete sie, den Handschutz des Bolters auf der Front einer ausgebrannten Chimäre aufgelegt, mit der bionischen Prothese über den Lauf der Waffe die Umgebung sichernd. „Übernimm die Sicherung.“, sagte die Prioris, kaum dass Calponia neben ihr angelangt war. „Ich werde uns einen Weg durch dieses Schlachtfeld ebnen.“
Noch während sie in Anschlag ging, vernahm Calponia schaudernd das Klacken, mit dem Antiochia die Sicherungen der Melterbombe entfernte.


@Awatron:

Du sprichst einen Kritikpunkt an, der auch mich seit langer Zeit beschäftigt. Das Hauptproblem könnte man etwa folgendermaßen umreißen: Während ich "Grabenkrieg" schrieb, war das Todeskoprs noch genau das, was es sein sollte, eine Einheit ausgesprochen harter, gnadenloser und opferbereiter Männer. Dann kam "Stadtbummel", und mit Stadtbummel kam der erste Auftritt eines Offiziers namens Krüger. Hauptmann Krüger begann seine Karriere als typischer "Offizier mit deutschem Namen", quasi ein 08/15-Charakter aus der Welt von Warhammer 40k. Er bekam eine nette, selbstmörderische Mission, und von allen erwartete ich wohl am wenigsten, dass er sie überleben würde, schließlich waren in den Episoden vorher auch schon alle Protagonsiten durch ausgesprochene Kurzlebigkeit gekennzeichnet gewesen. Und dann passierte das Unmögliche: Ich begann Krüger zu mögen.
Tja, irgendwie hatte es "Klick" gemacht, und ich hatte einen Helden. Und während Krüger sich durch die Widrigkeiten des Universums kämpfte, wurde mir klar, das er keine hohe Überlebenschance hätte, wenn er und seine Männer so wären, wie GW das Todeskorps sieht.
Ich habe mich deshalb bemüht, Krüger so zu gestalten, dass er die Wesenszüge eines vorbildlichen Offiziers aufweist, nicht typisch für die Imperiale Armee, aber sympathisch für die Leser. Krüger hebt sich damit meiner Meinung nach doch recht deutlich von seiner Umgebung ab, insbesondere von Strauß, aber auch von beispielsweise van Bent. Gleichzeitig ist er immer noch ein Soldat von Krieg, was sich in seiner Sorge um die Verweichlichung seiner Männer äußert (vgl den Anfang von "Ferien im Paradies").
Ich weiß nicht, wie lange ich noch über den Helden krüger schreiben kann, ohne dass der Widerspruch zwischen seiner Figur und dem Todeskorps von GW wirklich unüberbrückbar wird, aber naja, warten wir's einfach ab. 😀
 
So, hier nun wie versprochen das "offizielle" Krüger Kompendium. Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, ich bin aber nicht früher dazu gekommen. Ich werde demnächst auch noch eine gescheite Download-Seite drumherum basteln, aber jetzt muss es so gehen. Btw. wer noch Rechtschreibfehler findet, darf mir diese gerne per PN melden 😉. Für Anregungen und Verbesserungsvorschlägen bin ich jederzeit offen!

Link:
kruegerkompendium.zip

Über diesen Link bekommt ihr immer das aktuelle File mit allen Geschichten die es auch im Forum gibt.
Viel Spass damit!