Es ist ein schönes und zugleich schreckliches Gefühl, vermisst zu werden. Es tut mir leid, hier nicht in den Abständen, wie ich es gerne hätte und wie ihr treuen Leser da draußen es verdient hättet posten zu können, und es tut mir ebenso leid, euch die letzten zwei Monate derart vernachlässigt zu haben. Leider wird sich auch die nächsten vier Wochen nichts an dieser Situation ändern, weil ich nach der großen Bataillonsübung zwischen Januar und Februar jetzt noch für den Rest des Februars und einen guten Teil des März nach Rheinland-Pfalz zur Einsatzvorbereitungsausbildung muss. Ich kann euch also nur ersuchen, bis zu meinem (hoffentlich) vorgezogenen Dienstzeitende am 24.3. zu warten, wenn mir unser Staat wieder etwas mehr Zeit für die Abenteuer eines richtigen Soldaten lässt. 😉 Bis dahin gibt es höchstens mal eine kleine Episode.
Ich bedanke mich bei euch allen für eure Geduld und die mir entgegengebrachte leserische Zuneigung und hoffe, dass ihr mir auch weiterhin die Treue haltet. Euer Verlangen nach mehr hat mich davon abgehalten, die Seire aufzugeben, und ich werde es auch in Zukunft nicht tun. Sorgt euch nicht, wenn einmal längere Zeit nichts von mir zu hören ist, Hauptmann Krüger lebt und wird weiterhin hier auf GW-Fanworld fortbestehen.
Wie aus dem Nichts war dichter Nebel aufgezogen, hüllte den schmalen Weg und die eng stehenden Bäume des Waldrands in trübes, undurchsichtiges Grau. Calponia hatte Mühe, in der Dunkelheit der nur wenige Meter vor ihr gehenden Antiochia den Weg entlang zu folgen, und sie wusste, dass es Schwester Pacifica hinter ihr nicht besser ging. Die Panzerfahrerin murmelte leise Flüche vor sich hin.
Sie hatten die Fahrzeuge zurücklassen müssen. Der Immolator war kampfunfähig geschossen und würde wahrscheinlich noch im Laufe dieser Nacht vom in Brand gesetzten Promethium verzehrt werden. Die beiden Rhinos mit ihren gefallenen Schwestern an Bord kamen an dem Wrack des ersten Panzers nicht vorbei, sodass ihre einzige Möglichkeit darin bestanden hatte, sie vom Immolator wegzufahren und notdürftig im Wald unterzuziehen. Sie hatten nicht einmal eine Wache bei den Toten zurücklassen können, waren sie doch eh schon viel zu wenige. Ihr Einsatz wurde zu einem Fehlschlag, bevor er begonnen hatte.
All das beschäftigte Calponia nicht. Von ihrem eigenen, persönliche Horror heimgesucht hielt sie den Bolter fest umklammert, so als wäre er der einzige mögliche Ausweg aus ihrem Alptraum, und zwang sich, nur an den nächsten Schritt zu denken, und nicht daran, was vorhin geschehen war.
Aus dem Lautsprecher ihres Komms hörte sie über das leise Rauschen der Verbindung hinweg Antiochias leise, gepresste Atemzüge. Die Prioris musste unter unglaublichem Druck stehen, wie Calponia trotz ihrer eigenen Verzweiflung sehr wohl bewusst war. Ohne Transporter war es fast unmöglich, das Kloster zu erreichen, und die Eldar hatten in erschreckender Weise demonstriert, dass Frontverläufe und vermeintlich sichere Verfügungsräume für ihre Operationen nicht relevant waren. Wie Geister konnten die Xenos dort zuschlagen, wo es ihnen beliebte. Was Calponia in den oft langwierigen Unterrichten in der Klosterfestung oft wie übertriebene Einschätzung der Fähigkeiten dieser Feinde des Imperators vorgekommen war, war ihr nun schmerzlichst bewusst gemacht worden. Die zerstörte Marschkolonne unterdessen hatte bewiesen, dass auch die kampferprobten Verbände der imperialen Armee nicht mit dieser Bedrohung umzugehen wussten.
„Deckung!“, befahl Antiochia unvermittelt, und Calponias Körper gehorchte unter den ihr in jahrelanger Ausbildung und einem guten Dutzend Kampfeinsätzen antrainierten Reflexen. Ohne auch nur darüber nachzudenken glitt sie schnell und beinahe geräuschlos zur Seite Weg in das Dickicht des Unterholzes, den Bolter unter langsam die Umgebung absuchenden Blick in Anschlag bringend.
„Fünf Bewaffnete auf dem Weg.“, informierte Antiochia ihre Schwestern schließlich in ihr Komm flüsternd, doch Calponia hatte die schattenhaften Gestalten schon selbst gesehen. Die Dunkelheit enthüllte kaum mehr als Umrisse, sodass die junge Sororita nicht zu entscheiden vermochte, ob sie in den in lange Mäntel gehüllten Männern mit den länglichen Gewehren nun eine Gruppe imperialer Kundschafter oder einen Spähtrupp der Xenos sehen sollte.
Antiochia löste das Problem mit der ihr eigenen Kompromisslosigkeit. Sich aus ihrer Deckung erhebend, rief sie die Bewaffneten mit lauter und bedrohlicher Stimme an: „Im Namen des Imperators; gebt euch zu erkennen!“ Als einer der Schatten daraufhin seine Waffe in Anschlag brachte, mähte sie alle fünf mit einem einzigen, langgezogenen Feuerstoß, der die Dunkelheit des Waldes für einen Moment in grelles Blitzlicht und flackernde Schlagschatten tauchte, nieder.
Calponia sprintete in Richtung der Gefallenen vor, den Bolter dicht an sich gepresst; dazu bereit, jedem weiteren feind mit einer Boltersalve zu begegnen. Sie erstarrte auf halbem Weg, als sie die imperialen Insignien erkannte, die auf den dunklen Umhängen der zerfetzten Leichname prangten.