Wird sie als HQ gemäß Dämonencodex gespielt und wann kommt dazu die nächste Story?
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Lady Meredith – Part 2
Lady Merediths Fingerspitzen kribbelten in freudiger Erwartung. Nach dem Gespräch mit Sedutoras wies Lady Meredith ihn unverzüglich an, alles Erforderliche in die Wege zu leiten. Keine Kosten und Mühen sollten gescheut werden, das neuste Unterfangen alsbald angehen zu können. Und bereits nach wenigen Tagen ließ Sedutoras ihr mit einem Brief mitteilen, dass alles vorbereitet sei und nannte ihr Zeit und Ort. Die unglaublichen Geldsummen und welche Kombinationen aus Bestechungen, eingeforderten Gefallen und unverhohlenen Erpressungen er hierfür aufwenden musste, ließ er jedoch aus. So ließ sich Lady Meredith von Servitorenträgern auf einer Sänfte durch dunkle Gänge tragen, die ihr Anwesen mit so gut wie jedem wichtigen Gebäude der Stadt verbanden. Natürlich hätte sie sich auch offen durch die Stadt kutschieren lassen mit vollem Pomp, wie es ihr als Planetare Gouverneurin zustehen würde, allerdings versicherte ihr Sedutoras, dass Diskretion in dieser Situation angebrachter wäre. Lumenkugeln schwebten über Meredith und ihrer kleinen Entourage, bestehend aus zwei Bediensteten, die ihr stets Erfrischungen reichten, drei Trägern für Wechselkleidung und anderer Dinge, sowie ihren zwei jungen Kammermädchen. Merkwürdigerweise hatte Sedutoras extra nach diesen beiden gefragt, aber der Grund war Meredith einerlei. Der Gedanke an Sedutoras ließ ihr wieder ein Kribbeln durch den Körper fahren. Sie hatte in ihrem Leben sicher schon mehr Männer als manche Städte zu bieten haben, aber einen wie Sedutoras hatte sie noch nie erlebt. Entgegen aller Gerüchte, die am Hof zirkulierten, waren Meredith und Sedutoras nie intim geworden, ein Umstand, der Meredith mehr als alles andere ärgerte. Aber er würde eines Tages ihr gehören, versprach sie sich stumm. Koste es, was es wollte.
Der Tunnel öffnete sich abrupt und Lady Meredith betrat mit ihrer Entourage einen unglaublich hohen Raum. Die halbrunde Wand im Rücken blickte sie ein mit Marmorsäulen gesäumtes Seitenschiff entlang. Zwischen den Säulen befanden sich dunkle Alkoven mit den Gebeinen zahlloser Heiliger, die täglich von Legionen an Pilgern besucht werden, welche das Standbein des finanziellen Haushalts der Schreinwelt bildeten. Zu dieser späten Stunde allerdings war die Kathedrale wie ausgestorben. Die Kathedrale der göttlichen Berührung war weder die größte, noch die eindrucksvollste der Myriaden an Glaubenshäusern auf dem Planeten. Dennoch hatte Sedutoras explizit diesen Ort für ihr nächtliches Unternehmen gefordert. Lady Meredith gab ihren Sänftenträgern einen geflüsterten Befehl, welche anhielten und die Sänfte absetzten. Sie stieg ab und betrachtete sich in den verspiegelten Flanken ihrer Sänfte. Sie trug ein barock anmutendes Ungetüm von Kleid mit halboffenem Reifrock aus blutrotem Stoff und mit vergoldeten Absätzen. Ein Mieder in derselben Farbe betonten ihre lasziven und femininen Rundungen. Hohe Stiefel aus weichem, anthrazitfarbenen Leder schmiegten sich an ihre Beine und endeten knapp oberhalb ihres Knies, sodass der Blick auf ihre perfekten Oberschenkel frei lag. Sie trat um die reichhaltig verzierte Säule, die den Blick auf den Geheimgang verbarg und ging tiefer in die Kirche hinein. Es war gespenstisch still, nur ihre Schritte halten auf den Marmorfliesen. Als steter Unterton war leise das Murmeln und Murren der Pilger durch die dicken Wände zu hören, die bis zum nächsten Morgen warten müssen, um wieder Einlass gewährt zu bekommen. Auf Elektrizität wurde in der Kirche verzichtet, so erhellten Öllampen anstatt von Lumenkugeln das Gebäude. Jedoch waren die durch die begrenzten Lichtkegel erzeugten Schatten in den vielen Alkoven und Seitengängen pechschwarz und undurchdringlich. Im Zentrum der Vierung kniete eine Gestalt am Boden. An der Wand hinter dem Hauptaltar war ein gigantisches Rundfenster mit Sandsteinbögen eingelassen, durch die das Licht des hellen Vollmonds die Gestalt in silberfarbenes Licht tauchte. Beim Näherkommen konnte Lady Meredith erkennen, dass es sich hierbei um Sedutoras handelte. Sie beschleunigte ihren Schritt in freudiger Erwartung und ihre Bediensteten mussten sich beeilen, um ihr zu folgen. Sedutoras kniete mit ausgestreckten Armen im Zentrum der Vierung und sah aus, als ob er im Mondlicht baden würde. Meredith wollte gerade nichts mehr, als sich in seine Arme zu werfen. Doch gerade, als sie ihn erreichte, stand er auf, drehte sich zu ihr um und begrüßte sie mit einem warmen Lächeln, der Ihr das Herz aufgehen ließ. „Lady Meredith, da seid ihr ja. Ich hatte schon die Befürchtung, dass Ihr mich hier alleine lasst. Habt Ihr alles dabei, worum ich gebeten habe?“ Meredith stellte sich auf die Zehenspitzen, um Sedutoras zu küssen, aber dieser ging fast unmerklich einen Schritt zurück, nahm ihr Kinn mit einer Hand und hauchte ihr stattdessen einen sachten Kuss auf die Stirn. Kurz von dieser kleinen Zurückweisung irritiert seufzte Meredith gleich wieder erleichtert auf, als er sie in die Arme schloss und sanft drückte. Nachdem er sie aus der Umarmung entließ, drehte sie sich zu ihren Bediensteten und wies mit ausgestreckter Hand auf ihre beiden Kammermädchen, welche sich sichtlich verwirrt gegenseitig ansahen. Sedutoras Gesicht verzog sich für einen Sekundenbruchteil zu einem wölfischen Grinsen. „Sehr gut, Milady. Dann lasst uns schnell beginnen, der optimale Zeitpunkt naht schnell.“
Kurz nach ihrer Ankunft kamen auf ein von Sedutoras gegebenes Zeichen eine Handvoll weiterer Gestalten aus den dunklen Alkoven hervor, alles bekleidet in lange Talare und ihre Gesichter verborgen unter schweren Kapuzen. Angeführt wurden sie von einer gebeugten Gestalt, welche sich auf einen knorrigen Gehstock stütze. Unter dem wachsamen Blick dieser Gestalt und Sedutoras begannen die anderen, kryptische Zeichen in bestimmten Mustern auf den Fußboden zu malen. Zunächst skeptisch und mit wachsender Ungeduld beobachtete Lady Meredith die Arbeiten und verlangte mehrmals von Sedutoras zu wissen, wann es endlich begänne. Diese hatte sie immer mit einem Lächeln vertröstet, dass die Vorbereitungen fast abgeschlossen wären. Nachdem die Zeichnungen fertiggestellt worden waren, bat Sedutoras Lady Meredith darum, ihre Bediensteten wegzuschicken. Lediglich die Mädchen sollten bleiben. Meredith blickte ihre Diener an und nickte. Diese waren sichtlich froh, diesen Ort verlassen zu können und eilten davon. Lediglich die beiden jungen Mädchen wurden von zwei vermummten Gestalten an den Armen gepackt und in das Zentrum des mondbeschienenen Ritualkreises gebracht. Tränen rannen aus vor Angst verzerrten Augen, doch sie blieben stumm im Vertrauen auf ihre Herrin, dass alles gut gehen würde. Dabei wusste Lady Meredith, was passieren würde. Sie hatte schon viele unausprechliche Dinge getan auf ihrer Suche nach dem ultimativen Nervenkitzel; Dinge, die ihr auf anderen Welten längst den Kopf gekostet hätten, unabhängig ihrer Stellung als Planetare Gouverneurin. So ließ es sie recht kalt, als dem einen Zwillingsmädchen vor den Augen ihrer Schwester die Kehle durchgeschnitten wurde und ihr das Blut ins Gesicht spritze. Gleichzeitig wurde ihr eine Spritze mit einem Mittel verabreicht, dass ihre Muskeln lähmen würde. Es wirkte sofort und zusammen mit ihrer toten Schwester sanken beide zu Boden, von Angesicht zu Angesicht. Unbeschreibliches Leid blitze in den gelähmten Gesichtszügen der überlebenden Schwester auf, unfähig, ihren Schrecken in die Welt zu schreien. Lady Meredith verzog das Gesicht zu einem schiefen Lächeln als sie darüber nachdachte, wie sich das wohl anfühlen würde. Als sie ihre Familie Stück für Stück verlor, hatte sie keine Regung gezeigt und auch keine Spur von Trauer oder sonstigen Gefühlen in sich finden können. Das Blut floss aus dem toten Mädchen in einer großen Lache um ihre gelähmte Schwester, tränkte ihre weißen Kleider vermischte sich mit den Tränen, als die Lache ihr Gesicht erreichte. Meredith fragte sich kurz, wie alt die Mädchen wohl sein mochten. Zehn Jahre? Elf? Es war ihr einerlei. Sie drehte sich zu Sedutoras, der mit verschränkten Armen und mit stummer Miene die Szenerie begutachtete. „Wie geht es nun weiter, mein Liebster?“
Anstatt seiner beantwortete die vermummte Gestalt mit dem Stock ihre Frage: „Es bedarf einer großen Menge an Emotion, um den Schleier zu durchbrechen, Erlauchteste. Aber es kann nicht mehr lange dauern.“ Lady Meredith ignorierte den Vermummten und seine Anmaßung, sie ungefragt anzusprechen. Sie war zu gespannt. Einen Blick in eine andere Dimension werfen. Zu sehen, was sonst nur den Navigatoren der Sternenschiffe erlaubt ist. Einen Blick in ein Reich purer Ekstase und unbekannten Empfindungen. Dies hatte Sedutoras ihr versprochen. Und dass, wenn ihr Vorhaben aufgedeckt werden würde, es ihren sicheren Tod bedeuten würde. Aber das war Meredith egal, sie wollte diese Empfindungen um jeden Preis erleben. Dass dieser Preis solch ein wenig subtiles Vorgehen erfordern würde, war allerdings zu verschmerzen. Während das Mädchen ausblutete und ihre Schwester ihr dabei zusah, sangen die Vermummten in irgendeiner Sprache, die Meredith nicht verstand. Ein Stöhnen durchdrang plötzlich den stillen Gesang, der daraufhin sofort verstummte. Das Stöhnen kam von dem gelähmten Mädchen, das zu zucken begann. Sedutoras lachte auf und rief „Nun ist es soweit, Milady! Es beginn!“ Merediths Herz begann vor Vorfreude schneller zu schlagen. Trotz ihrer gelähmten Muskeln verdrehte das Mädchen ihre Arme und Beine und ein tiefes Stöhnen drang aus ihrer schmalen Brust. Sie stemmte sich auf und Blut tropfte von ihrem Gesicht. Meredith lief ein kalter Schauer über den Rücken, als sie ihr in die Augen sah. Sämtliche Farbe war aus ihnen gewichen und durch klares weiß ersetzt wurden. Als sie auf ihren Füßen stand, drehte sie sich ganz zu Meredith um, bog ihren Rücken durch und stieß einen markerschütternden, grellen Schrei aus, der von den Marmorsäulen widerhallte. Ihre Brust bewegte sich, als ob etwas von innen sich seinen Weg nach außen Bahnen will. Hände und Gesichter begannen sich, unter der Haut des Mädchens abzuzeichnen und stießen stumme Schreie aus. Doch so schnell diese Erscheinung begann, so schnell war sie auch wieder vorbei und das Mädchen fiel tot zu Boden. Von draußen erklang Raunen und schwere Schläge prallten gegen die verschlossenen Türen der Kathedrale. Leichte Unsicherheit begann sich in Meredith zu regen, aber sie hatte volles Vertrauen in Sedutoras und den Sicherheitsmaßnahmen, die er ergriffen hatte. Dennoch drehte sich Meredith fragend zu Sedutoras um und jegliche Wärme glitt ihr aus dem Körper, als ob jemand eine Kerze gelöscht hätte. Eine Frau stand neben ihm und er hatte seine Arme um sie gelegt. Sie war kleiner als Meredith, aber nicht minder attraktiv und hatte langes, braunes Haar. Und sie küsste Sedutoras! Schweiß stand Lady Meredith auf der Stirn, und dennoch war ihr kalt. Sie betrachtete ihre aschfahlen Hände, die fast unmerklich zitterten und ihr Herz schlug schnell und schmerzhaft gegen ihre Brust. Ihr Atem kam stoßweise und Eifersucht schnürte ihr langsam den Hals zu. „Sedutoras, wer ist DAS?!“, keuchte sie zwischen zwei Atemzügen. Das gerade gesehene im Ritualkreis war vergessen. Sedutoras löste seine Lippen von der unbekannten Frau und lächelte Meredith an. „Dies ist meine Frau Juliana, Milady. Sie ist die wichtigste Person in meinem Leben, meine Muse, meine Inspiration, die zweite Hälfte meines Ichs. Ich wollte sie in diesem bedeutsamen Moment bei mir haben. Habe ich Euch nie von ihr erzählt?“. Mit diesen Worten drehte er sich wieder zu ihr und küsste sie auf die Lippen. Unmenschliche Wut stieg in Meredith auf. Ein verheerender Cocktail aus Zorn, Trauer, Eifersucht, Verrat wand sich in ihrem inneren wie ein Nest voller Schlangen. Sie wünschte in diesem Moment nichts mehr, als diese Frau auf jede Art sterben zu sehen, die dieses Universum zu bieten hat.
„Jaaa, der Schleier lichtet sich!“, riefen die Vermummten Gestalten ekstatisch im Chor. Das Trommeln an den Türen zur Kathedrale wurde immer energischer. Erneut löste Sedutoras seine Lippen von der Frau und verbeugte sich vor Meredith. „Ich muss Euch danken, Milady. Ohne euch wäre dies nicht möglich gewesen. Wisst Ihr, warum ich diesen Ort ausgewählt habe?“ Diese Frage verwirrte Meredith und zwang die restlichen Gefühle kurz in den Hintergrund. Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr Sedutoras fort. „Dies ist der Ort, an dem der Imperator, von allen geliebt, zum ersten Mal den Boden dieses Planeten betrat. Natürlich ist dies von den Menschen hier vergessen worden, aber diese Berührung schuf einen Riss im Gefüge.“ Er wies mit der Hand auf die Stelle, an der die toten Mädchen lagen und unverwandt folgte Meredith seinem Blick. Ein dunkler, sich windender Rauchfaden stieg von den Mädchen auf und verdichtete sich über ihren Köpfen. Wie das Auge eines Sturms fing der Rauch an, zu rotieren und sich zu verdichten, bis er wie ein Strudel aus schwarzem Öl aussah. Plötzlich stand Sedutoras neben ihr und drückte seine Finger mit großer Kraft in ihren Kiefer und zwang sie, genau hinzusehen. Eine unmenschlich lange Zunge schob sich aus seinem Mund und fuhr ihr über die Wange in ihr Ohr. Jegliche Emotionen verließen Meredith und nur der starke Griff von Sedutoras hielt sie aufrecht. Aus dem öligen Strudel wanden sich rauchige Tentakel und Ranken auf die umstehenden Vermummten zu. Wann immer eine Ranke einen berührte, fiel der Talar einfach in sich zusammen, als wäre da nie ein Mensch gewesen. Schließlich waren nur noch Sedutoras, Meredith und die Frau da. Letztere gesellte sich wieder an Sedutoras Seite und strich ihm liebevoll über seine Wange. Sedutoras fuhr fort: „Während der Schrecken der Mädchen lediglich den Weg ebnete, wart Ihr der Schlüssel, Milady. Eure Gefühle öffneten die Türe und nun wird es Zeit, dass ich mein Versprechen einlöse.“ Mit diesen Worten wandten sich die rauchigen und gleichzeitig schleimigen Tentakel um Merediths Körper, ihre Beine entlang zu ihrem Gesicht. Ein Tentakel berührte ihre Stirn und sie fühlte, nein, sie konnte sehen, wie ein regenbogenfarbiges Licht sie erhellte. Etwas Leuchtendes näherte sich durch diesen Tunnel aus Farben, es versprach ungeahnte Freude und Liebe. Sie streckte die Arme nach dieser Lichtgestalt aus, hieß es in sich willkommen. Zu spät erkannte sie ihren Fehler, als sich die Leuchtgestalt in Schatten verwandelte. Dunkelheit, Zähne und Blut, die gestaltgewordene Furcht. Als sich ihr Körper verformte, ihre Haut die Farbe von Schatten annahm, ihr Haar sich in ein Geflecht aus Knochen, schwarzem Fleisch und Schuppen formte, ihr Gesicht aufbrach ein breit grinsendes Maul zeigte, Knochen aus ihrem Schädel brachen, war das, was einst die Seele Merediths war, längst nicht mehr. Das Letzte, was Meredith vor ihrer Annihilation dachte, war die Erkenntnis, dass sie den Untergang ihrer Welt besiegelt hatte.
Das Modell ist von
Raging Heroes. Ich liebe deren Modelle einfach, auch wenn die Gesichter die Hölle zu bemalen sind
😀
Als was ich sie spiele, weiß ich noch nicht. Ich glaube, als Slaanesh-Modelle haben Einheiten, die man gut so spielen kann. Die Maske vielleicht oder so.