Der Umgang mit den Religionen - aus aktuellem Anlass

Brokenwing
Religion gehört ins Altertum und nicht in die moderne Zeit, mann braucht doch keinen Gott/Glauben um an gute Idiale festzuhalten.​
"Wir stehen auf den Schultern von Riesen." Ich weiß nicht genau, wer´s gesagt hat, aber vergessen sollte das keiner! Finde ich persönlich erschreckend, wie schnell das geschieht... Das ist wie Passagier auf der Titanic zu sein.

Ich beglückwünsche alle, die eine solch flapsige Einstellung haben, weil ihnen einfach noch nichts tragisches passiert ist oder weil sie noch keine tiefgehende Sinnkrise hatten, oder einfach noch keine Verwendung für die Frage nach dem Sinn des eigenen Lebens...
 
Ich beglückwünsche alle, die eine solch flapsige Einstellung haben, weil ihnen einfach noch nichts tragisches passiert ist oder weil sie noch keine tiefgehende Sinnkrise hatten, oder einfach noch keine Verwendung für die Frage nach dem Sinn des eigenen Lebens...

Moment mal, Du musst hier ein wenig unterscheiden. Also ich z.B. würde nicht gegen den Glauben an einen Gott wettern. Daran finde ich nichts schlimm oder verwerflich. Was ich aber schlecht finde sind (organisierte) Religionen mit ihrem ganzen dumpfen Quatsch. Und genau das und die sendungsbewussten Leute sind es doch, die Gott und Religion überhaupt erst in die Öffentlichkeit bringen.
Du glaubst an Gott: Schön, gut für Dich. Find ich gut, hab ich kein Problem mit.
Du kommt mit der Bibel in Hand zu mir, verbietest mir über Deine Gott zu lästern und willst mir verklickern, die Geschichte mit Noah wäre eine historische Tatsache: Für mich nicht akzeptabel, entsprechend wird die Antwort ausfallen. Ich werde da keine Hehl draus machen, nur weil in Deinem Buch steht, das ich sowas nicht sagen darf.
 
@gul_aldret
Irgenwie sind wir doch wieder am Anfang angekommen oder nicht?
Mal ganz provokant gefragt wer gibt dir das Recht die Meinung von Brokenwing als flapsig zu betiteln? Ich habe zu Religionen eine ähnliche Meinung wie er, zumindest bezogen auf Intutitionen wie die Katholische Kirche etc., und habe in meinem Leben auch schon tragische Erlebnisse gehabt. Bin da ohne Religion sehr gut mit umgegangen.
 
Ich würde mal behaupten, dass manche Menschen durch tragische Ereignisse zu Gott finden, andere Menschen davon sogar abgestoßen werden und sich von Gott abwenden. Sicherlich gibt es Menschen, die vorher nicht an Gott glaubten und auch nach einem tragischen Ereignis nicht damit anfangen.
Es kann Menschen helfen, Frieden und Trost zu finden, aber ist nicht zwingend notwendig.
Ich persönlich glaube an "Gott". Also an eine Existenz, die höher ist als die unsere. Das bedeutet nicht, dass ich an eine Kirche glaube.
Man darf nie vergessen, dass Glaube Glaube ist. Man kann es nicht beweisen, aber man kann es auch nicht unbedingt faktisch widerlegen. Daher ist es ja Glauben. Was ich an diesem Glauben persönlich witzig finde ist, dass so viele Menschen glauben, dass die vorgeschriebenen Konventionen ihrer Religion unumgänglich wären.
Wie zum Beispiel das Kopftuch der muslimischen Frauen, oder das Verbot von Schweinefleisch. Die katholischen Sakramente wie Taufe, Kommunion, Firmung, Hochzeit etc, oder auch das Zölibat (eine komplett politische Entscheidung, angezettelt von Heinrich II, damit die Bischöfe ihre Titel nicht immer an ihre Nachkommen vererben) ... Viele dieser Vorgaben sind halt zeitbedingt gewesen und werden nun nicht mehr überdacht.
Als hätte Gott auf alle Zeit festgeschriebene Regeln für die Menschen erfunden. Als ob es diesen Gott überhaupt interessieren würde, nach welchem Ablauf eine Hochzeit stattfindet. Oder ein Gebet.
Insgesamt denke ich, dass Religionen eine eher positive Wirkung auf die Menschen haben. Voltaire sagte, wenn es keinen Gott gäbe, müsse man ihn erfinden.
Die Religion selbst ist mMn nicht Schuld an den Radikalen, die sie missbrauchen, bzw. falsch interpretieren. Fanatiker und Verbrechen im Namen einer Religion werden immer nur so stark thematisiert, da es nämlich eigentlich gegen die Aussage, gegen die Bedeutung der Religion geht.
Ich meine, wie viele Verbrechen werden einfach so begangen, anstatt im Namen einer Religion? Wie viele politische Kriege werden und wurden geführt, anstatt im Namen einer Religion? KOG führte ja schon ein passendes Beispiel an.
Ich denke auch, dass die Religion hier eher instrumentalisiert wird und nicht die Ursache des Übels ist. Bei Katholiken und Protestanten steht zum Beispiel das Neue Testament im Vordergrund und ich möchte bitte wissen, wie man aus Jesus' anderer Wange etwas bössinniges herauslesen will.
Gäbe es keine Religion und es wäre der Atheismus vorherrschend, dann wäre der Atheismus vermutlich das große Übel, welches die Religion unterdrückt u.ä.
Christen würden verfolgt werden wie im alten Rom, oder wie die Juden unter den Christen etc.
Christen vergessen dabei immer gern, das Jesus Jude war.
Jeder sollte glauben dürfen was er will und meinethalben soll er auch versuchen dürfen, jeden anderen davon zu überzeugen. Solange es friedlich geschieht.

Problematisch an einem Glauben ist, dass wenn man fest daran glaubt, man zwangsweise davon überzeugt sein muss, dass anderer Glaube falsch ist. Insofern wird jeder Strenggläubige andere Religionen möglicher weise tolerieren, sich insgeheim aber denken, was für ein Blödsinn das doch sei.
Glaube ist Glaube und mit ziemlicher Sicherheit haben alle Kirchen unrecht. Nichts davon ist eine Wahrheit, unabhängig davon ob es Gott gibt oder nicht.
Die Religionen sind hunderte von Jahren alt und die Menschen, die die entsprechenden Bücher geschrieben haben, hatten nie mehr Ahnung als wir heute. Wieso sonst glauben alle Christen an Jesus der auf die Erde kam, würden aber jeden der heute behauptet Jesus zu sein einfach nur auslachen. Passierten Gottes Wunder nur vor 2000 Jahren und heute nicht mehr? Wieso das?
Noch im frühen Mittelalter glaubten die Wikinger an Thor und Odin, die Römer bis das Christentum Einzug hielt an Jupiter, die Griechen in der Antike an Zeus, die Ägypter an Ra. Und etliche andere. Aus unser heutigen Sicht ist das völliger Blödsinn. Wenn einem einer sagen würde, er glaube daran, würde man sich denken. "Was für ein Idiot."
In fünfhundert Jahren sagen sicherlich die Scientologen, die Alienologen und die Unversaliogen (oder was auch immer). Mensch, wie die Menschen damals ans Christentum glaubten. An einen Gott. Was für ein Humbug.

Entschuldigt, das alles hat nur entfernt mit der eigentlichen Debatte zu tun, aber ich habe deutlich zu viel Kaffee getrunken. Meine Hände zittern und meine Gedanken sind nur mäßig sortiert. 🙂

 
Mal ganz provokant gefragt wer gibt dir das Recht die Meinung von Brokenwing als flapsig zu betiteln? Ich habe zu Religionen eine ähnliche Meinung wie er, zumindest bezogen auf Intutitionen wie die Katholische Kirche etc., und habe in meinem Leben auch schon tragische Erlebnisse gehabt. Bin da ohne Religion sehr gut mit umgegangen.

Naja, die (ich nehme an) Tatsache, daß denke viele hier einfach keine oder nicht genug Ahnung von Religionen, geade den christlichen, haben. Wieviele "Subreligionen" kennt das Christentum? Welche Sorten Christen kommen mit der Bibel auf dich zu und bestehen auf der Sintflut oder der 7 Tages-Schöpfung als historische Tatsache? Was für einen Unterschied macht es, ob man als Katholik Italiener, Deutscher oder Peruaner ist? Auch über Religionen kann man sehr viel wissen, aber was ich hier lese schert mich und andere auch nur über einen Kamm; und der bekommt im Nebensatz oft den Titel "Idiot"... (längst nicht von jedem)
Warum sollte ich mich also in meiner Wortwahl zurückhalten?
Versteht mich nicht falsch, ich fühle mich nicht persönlich angegriffen, sehe aber auch keinen Grund zur Zurückhaltung. Kuschen ist nicht.
 
Kuschen sollst du auch nicht und das Wort Idiot ist hier glaube ich auch noch nicht gefallen. Durch deine Bemerkung über die "flapsige" Einstellung sprichst du ihm seine persönliche Meinung ab und damit habe ich dann doch ein Problem. Natürlich geht weder die evangelische noch die katholische Kirche von Haus zu Haus und will mir die Wunder der Bibel als Faktum verkaufen. Aber die Institutionen die dahinter stehen lehne ich nun mal ab. Ich frage dich jetzt mal direkt. Wird dein glaube unwirklicher/unwichtiger/weniger Stark wenn es die Kirche als Organisation nicht geben würde? Du also deinen Glauben und deine Wertvorstellungen wie jetzt besitzt. Wenn Ja würde mich interessieren Warum.
 
Naja, die (ich nehme an) Tatsache, daß denke viele hier einfach keine oder nicht genug Ahnung von Religionen, geade den christlichen, haben.
Als ob das bei einem Löwenanteil derjenigen, die formell oder tatsächlich einem Glauben oder einer Konfession angehörten, anders wäre. Die vielzitierten "Sonntagschristen", die zwar ihren Kindern bei jeder sich bietenden Gelegenheit davon berichten können, dass zu ihrer Zeit noch echte Werte nach christlicher Tradition gelehrt wurden, indes selbst nur ein schlaglichtartiges Wissen um ihren Glauben haben (mehr als ein paar der Zehn Gebote, besonders beliebt und falsch verstanden, "Auge um Auge, Zahn um Zahn", und ein paar Namen wie "Jesus", "Maria" und "Moses" ohne zugehörigen Kontext ist es meistens dann doch nicht) - spielt zur rechtmäßigen Empörung über die freche Jugend, die so gar keinen Respekt vor alten Werten mehr hat, auch keine Rolle -, sind doch eindeutig in der Mehrheit.

Abgesehen davon regt sich mutmaßlich nahezu hundert Prozent der Menschheit immer wieder über Dinge auf, die sie gar nicht im Detail durchdringen will: Religionen, Fracking, Finanzkrise, Bankenrettung, Rentenpolitik, Energiewende, Rauchverbot in Kneipen, Diäten von Politikern, überhaupt Pensionen im Verhältnis zu Gehältern, Frauenquote, Strafrecht (insbesondere bei Sexualstraftätern), Ausländer im Allgemeinen, Türken im Besonderen, Leben und Wirken von Prominenten, Reichen und Schönen, Fernsehprogramm, Zustand von Straßen, Schwimmbädern und Kinos, heutige Sittenlosigkeit und Unbildung, frühere Sittenstrenge und Unbildung, Richtigkeit von '68, Wege zum Kapitalismus, Wege zum Kommunismus, Auslandspolitik der Bundesregierung (Afghanistan), Höhe der Mehrwertsteuer, Höhe der ALG-II-Bezüge, um mal nur die Spitze des Eisberges zu nennen. Aber bei der Religionskritik sollen die Diskutanten bestens im Bilde sein? Hast Du diese ehernen Standards auch sonst irgendwo verfolgt oder angeführt, wenn Du einen Sachbereich kritisch siehst, aber ehrlicherweise eingestehen müsstest, nicht umfassend darüber informiert zu sein? Wenn nicht, dann ist es höchste Zeit, dieses Sadduzäertum (die religiöse Anspielung des Tages!) einzustellen.
 
Kuschen sollst du auch nicht und das Wort Idiot ist hier glaube ich auch noch nicht gefallen. Durch deine Bemerkung über die "flapsige" Einstellung sprichst du ihm seine persönliche Meinung ab und damit habe ich dann doch ein Problem.
Worüber diskutieren wir denn hier gerade? Über Meinungsfreiheit. Hier deckt die Meinungsfreiheit genau so seine Aussage etwas als flapsig anzusehen, wie sie Karikaturen oder satirische Filme schützt. Schon etwas lustig, dass heftigste Angriffe auf die religiösen Gefühle (hier diskutierter Film) okay sein sollen, aber wegen dem Wort flapsig in einem deutschen Hobbyforum beschweren sich die Leute :lol:. Flapsig ist ja nun nicht gerade eine Beleidigung, sondern doch ein ziemlich harmloses Wort. Ich fand den Beitrag um den es geht auch "flapsig" formuliert, ist halt mein Eindruck davon. Man spricht ihm dadurch auch nicht seine Meinung ab, man weißt nur zu Recht auf eine ungünstig gewählte Formulierung dieser Meinung hin. Vielleicht fasst du den Begriff flapsig auch falsch auf:

http://de.wiktionary.org/wiki/flapsig
 
@yinx und KOG:

Sehr schöne, lesenswerte Beiträge, vielen Dank. Mit sowas hätte ich im fortgeschrittenen Verlauf der Diskussion ja gar nicht mehr gerechnet.

Worüber diskutieren wir denn hier gerade? Über Meinungsfreiheit.

Nö, eigentlich sind wir jetzt inzwischen bei der Wortbedeutung von "flapsig" angekommen und sollten diesen Strang vielleicht nicht mehr weiter vertiefen. 😉
 
Wo sind die öffentlichen Gegenstimmen bei den aktuellen Unruhen?

In unseren Medien scheinbar kaum vorhanden:
http://www.ndr.de/flash/zapp/intera...psendung415-interactiveBroadcasts.xml&sr=zapp

Erster Beitrag: "Meinungsfreiheit oder Hetze"
Beitrag vom Medienmagazin Zapp (NDR) über das Video, den möglichen Verbot mit Sicht auf die Karikaturen von damals und über Gegendemonstrationen.

Und etwas Satire vom NDR Magazin Extra 3 über die "Fanatika 2012" eine fanatiker Messe:happy::
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/videos/extradrei1581.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fand den Beitrag um den es geht auch "flapsig" formuliert, ist halt mein Eindruck davon.

Danke für den Link 🙂

Da haben wir es wieder :lol: ich empfand den Beitrag als absolut neutral und kein bisschen unhövlich.
Ich habe meinen Beitrag auch schlecht geschrieben. Das man erst eine Sinnkrise oder ein tragisches Erlebniss erlebt haben muss um überhaupt eine solche Meinung vertreten zu können (egal ob pro oder kontra) hat mich auf dem falschen Fuss erwischt. Für mein Gefühl hat er ihm da, mir fehlt eine bessere Formulierung, die Kompetenz abgesprochen diese Meinung zu vertreten. Kompetenz trifft es aber nicht wirklich aber ein besseres Wort will mir im Moment nicht einfallen.

Natürlich hat gul_aldret das recht auf seine Meinung aber einem Pazifisten sagst du auch nicht er dürfte seine Meinung zu einem Bundeswehr Einsatz nicht haben da er nie Dienst an der Waffe verichtet hat. Zu einem solchen Beispiel habe ich zu seiner Bemerkung Parallelen gezogen und das hat mich gestört.
 
Naja, die Aussage "heute braucht man keine Religion mehr" impliziert ja, dass alle die sie doch noch brauchen, irgendwie rückständig sind, deshalb fand ich schon, dass der Beitrag flapsig war. Aber egal, wie Blackorc ja schon angemerkt hat, schweifen wir ab (was aber auch normal bei diesen Offtopic Diskussionen ist).

Also zurück zum eigentlichen Thema: Ich bin im Bezug auf den Film (wie schon mehrfach erwähnt) mit vielen öffentlichen Aussagen der letzten Tage einer Meinung. Der Film ist keine Satire, er ist einfach bewusst als Beleidigung und Provokation produziert worden. Im Grunde ist es ein schäbiges Machwerk mit negativer Intention. Trotzdem ist es ein schmaler Grad zu entscheiden, dass ein Verbot der Aufführung in Ordnung ist, mit Blick auf die freie Meinungsäußerung.
 
Der Film ist keine Satire, er ist einfach bewusst als Beleidigung und Provokation produziert worden.
Unabhängig vom konkreten, hier diskutierten Fall: Satire, die so harmlos daherkommt, dass sich niemand provoziert fühlt, hat ihr Ziel verfehlt. Es ist das kennzeichnende Merkmal von Satire, einen Sachverhalt dergestalt zugespitzt darzustellen, dass diejenigen, die den Inhalt der Satire nicht teilen können, sich davon unsittlich berührt fühlen werden. Bisweilen sogar so sehr, dass sie darin eine (persönliche) Beleidigung ihres Lebensstils, ihrer Nationalität, ihrer kulturellen Zugehörigkeit oder eben ihrer Religion sehen. Satire, die niemanden bewegt, ist schlechte Satire.


Was mich bei der Auseinandersetzung um das Video viel mehr verstört, sind die Abwiegler. Stern-Autor Frank Ochmann titelt "Wer Hass sät, erntet Hass", Zeit-Online bedingt sich gleich für alle Religionen mehr Respekt aus und sieht implizit die Menschenwürde aller Muslime durch das Video verletzt, Claus Kleber machte in einer Sendung des "heute journal" gar "Radikale auf beiden Seiten" aus, die an der derzeitigen Lage verantwortlich wären.
Gleich drei Dinge müssen dabei auffallen:
1. Ursache und Wirkung werden weit aus der Proportion gehoben. Selbst wenn es richtig wäre, dass allein der Film ausschlaggebend gewesen ist für die gewaltsamen Vorfälle der letzten Tage (was z.B. im Fall des amerikanischen Konsulats in Libyen bezweifelt wird), so ist es doch verdreht, mit einer Formel wie "wer Hass sät, erntet Hass" eine Gleichwertigkeit des "Unrechts" herzustellen. Ein Journalist, der etwas von seinem Handwerk versteht, wird sich etwas dabei denken, wenn er einen solchen Aufmacher für seinen Artikel findet. Nicht nur insistiert dieser Titel, dass ein Kausalzusammenhang besteht, die Wiederholung des Wortes "Hass" macht doch schlagartig deutlich, dass in seinen Augen beide Vorkommnisse einander so sehr ähneln, dass sie gleichwertig bezeichnet werden können. Das wirft ein bedenkliches Licht auf das Rechtsempfinden solcher Pressemitarbeiter.
2. Westliches Rechtsverständnis wird unbotmäßig verleugnet. Inwieweit das der Fall ist, führte ich in früheren Beiträgen an, eine Wiederholung scheint mir nicht nötig.
3. Es ist doch erstaunlich, dass dieselben Schreiberlinge, die zu Anfang der sog. "Arabellion" das Freiheitsverständnis der Muslime nicht genug über den grünen Klee loben konnten, auf einmal versichern, das Video musste einen solchen Protest auslösen. Es ist doch nichts anderes als ein kulturelles Ressentiment, wenn unterstellt wird, dass die Anhängerschaft einer Weltreligion mit Gewalt auf ein technisch wie inhaltlich minderwertiges Schmähfilmchen reagiert - insbesondere dann, wenn man denselben Menschen zuvor Drang und Streben nach westlichen Werten und Idealen wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Toleranz attestiert. Nicht genug damit, dass wir im saturierten Westen unsere Freiheit der Rede aufgeben mögen, weil keine Notwendigkeit bestünde, diese auszuschöpfen (par ordre de mufti diktiert von Pharisäern, deren Mitteilungsbedürfnis größer ist als das von hyperaktiven Kleinkindern), es ist auch noch so, dass wir nicht davon ausgehen können und dürfen, dass die Muslime bereit sind, solche Blasphemien zu ertragen, ohne weltweit Aufstände anzuzetteln. Wer ist denn eigentlich in dieser Angelegenheit islamophob und vorurteilsbeladen? Denkwürdig ist diese Wendung allemale.
 
Es ist doch nichts anderes als ein kulturelles Ressentiment, wenn unterstellt wird, dass die Anhängerschaft einer Weltreligion mit Gewalt auf ein technisch wie inhaltlich minderwertiges Schmähfilmchen reagiert - insbesondere dann, wenn man denselben Menschen zuvor Drang und Streben nach westlichen Werten und Idealen wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Toleranz attestiert.

Ich denke, es sind sprichwörtlich Welten, die hier aufeinander prallen, was zu einer gewissen Hilfs- und Verständnislosigkeit in unserer westlichen Welt führt. Ich nehme mich selbst da keineswegs aus - was die Leute umtreibt, die da jetzt Botschaften gestürmt haben und sich über alle Maßen ereifern kann ich nicht einmal annähernd ermessen oder nachvollziehen. Wer von uns weiß denn schon wirklich, was in den Menschen im Nahen Osten so den lieben, langen Tag vorgeht?

Wir neigen dazu, unser eigenes Weltbild, unser eigenes Verhalten auf die Leute dort zu projizieren, aber das ist einfach fundamental falsch. Wir leben in einer anderen Gesellschaftsform, in anderen Wohlstandsverhältnissen und haben andere Moralvorstellungen. Ein Mohammed-Schmähvideo ist für mich grundsätzlich Teil des multimedialen Hintergrundrauschens, welches ich überhaupt nicht beachtet hätte, wäre jetzt nicht so ein Wirbel darum entstanden. Alleine schon die grundsätzliche Qualität des Films hätte mich abgeschreckt. Das wäre aber auch so, wenn es ein Jesus-Schmähvideo wäre, oder eine andere Religion oder Gruppierung aufs Korn nehmen würde. Es ist einfach schlecht gemacht und verdient keine Beachtung. Ist man hierzulande aber halt auch einfach gewohnt, da geht sowas im Strom der Viral-Videos unter und wenn doch einmal etwas beachtet wird, dann gibt es halt einen Shitstorm auf Facebook.
 
Wir neigen dazu, unser eigenes Weltbild, unser eigenes Verhalten auf die Leute dort zu projizieren, aber das ist einfach fundamental falsch. Wir leben in einer anderen Gesellschaftsform, in anderen Wohlstandsverhältnissen und haben andere Moralvorstellungen.
Problematisch ist allerdings, dass man diesen Leuten dort halt, wie KOG schon sagte, eine Annäherung an die westliche Zivilisation unterstellt hat. Ob das tatsächlich von diesen Menschen auch gewünscht ist, oder ob nur der Westen (obwohl es ja schon immer kritisch ist, vom Westen als großem Ganzen zu sprechen) will, dass der Nahe Osten wie der Westen wird, bleibt hierbei natürlich fraglich.
Ich möchte behaupten, dass es einige gesellschaftliche Entwicklungen bzw. Errungenschaften gibt, die unabhängig von Kultur und Religion gelten und als gut, bzw. wertvoll zu sehen sind. Unabhängig davon gelten sollten, weltweit, egal ob Westen oder Naher Osten. Es ist wie du es selbst gesagt hast. Wenn schon nicht die Meinungsfreiheit bedingungslos akzeptiert werden muss (weil das wohl ein Recht ist, über das man als Strenggläubiger strittig sein kann, evtl. sogar muss), dann immerhin das Recht, dass die entsprechende Reaktion auf unerwünschte Meinungsäußerung wenigstens den Äußernden trifft und nicht auf mich, oder den erst besten auf der Straße, der dem "Schuldigen" ähnelt.
Jeder Mensch würde das Recht für sich in Anspruch nehmen, nicht für die "Verbrechen" eines anderes zu bezahlen, nur weil er zum Beispiel dieselbe Hautfarbe hat, oder dem selben Glauben angehört. Weil ein Christ sagt, Allah sei ja mal voll lächerlich, kann doch nicht der Rest der Christenheit zur Rechenschaft gezogen werden. Ich möchte auch gar nicht wissen, wie viele Schmähungen des Christentums (als große Ungläubigen Fraktion) in extremistischen Muslimenkreisen tagtäglich ausgesprochen oder zu Bild/ Papier gebracht werden.
Ich wüsste gerne was geschehen würde, würde der "Westen" auf die Barrikaden gehen und vom "Nahen Osten" mehr Respekt gegenüber den christlichen Werten fordern. Oder gar Botschaften anzünden.
Ansonsten muss ich doch wenigstens akzeptieren, dass in anderen Ländern der Welt andere Gesetze, Sitten, Kulturen vorherrschen. Äußern sich Westliche im eigenen Land gegenüber Mohammed/ Allah kritisch, abwertend, provozierend, satirisch (wie auch immer) und das ist dort strafrechtlich so festgehalten - gut, dann ist es so und eventuell kann ich eine Lynchung der Leute veranlassen oder sie (und nur die Schuldigen) zu einer Entschuldigung zwingen. Wie Blackorc sagte - wenn man weiß worauf man sich eingelassen hat, kann man sich eigentlich kaum beschweren.
Aber, ich kann doch nicht vom gesamten Westen eine offizielle Entschuldigung verlangen, weil irgendwo irgendwer einen Haufen Schrott produziert hat. Von mir aus können die Produzenten sich dafür entschuldigen, dass sie einen derartig schlechten Film gemacht haben.^^
Ganz ehrlich, andere Sitten und Kulturen in Ehren. Aber bitte auch von deren Seite. Man kann nicht immer Verständnis fordern ohne selbst welches aufzubringen.

Was das Verbot der Pro Deutschland Veranstaltung angeht, muss man sagen, dass es niemanden interessieren würde, würden ein paar Salafisten das Leben des Bryan vorführen und Jesus auslachen. Es würde auch niemanden interessieren, dass ein paar Pro Deutschland Heinzelmännchen den Innocence of Muslims Film zeigen, wäre es nicht gerade ein aktuelles Thema. Ich denke, ich schließe mich da KOG an. Meinungsfreiheit muss dann wohl immer gelten.
Vermutlich werden jeden Tag irgendwelche religiösen Schmähfilme zur Verhetzung irgendwo gezeigt. Hätte Pro Deutschland noch zwei Wochen gewartet, hätte es keinen mehr interessiert. (Natürlich haben sie gerade deswegen eben nicht zwei Wochen gewartet.)

Ansonsten weiß ich nicht, wieso immer gerade der Nahe Osten so sehr in Konflikt mit der westlichen Welt gerät. Ich habe manchmal das Gefühl, die Zeit sei dort vor ein paar Jahrzehnten einfach stehen geblieben. Der ferne Osten schafft es doch auch, trotz ehemaliger Konflikte mit dem "Westen", irgendwie den Wandel der Zeit zu akzeptieren und die "unwestlichen" Aspekte immerhin irgendwie intern zu halten und zu regeln. (Natürlich sind viele Konflikte im Nahen Osten deutlich aktueller, die stehengebliebenen Jahrzehnte bezogen sich mehr auf die Entwicklung von Werten und Gesellschaft.)
Zum misslungenen Raketentest von Korea gab es doch auch viele Karikaturen von Kim Jong Un überall zu sehen.
Samurai und Schlitzaugen werden jeden Tag irgendwo verballhornt. Buddha ist bei uns ein fetter Klops mit langen Ohren und wird oft genug irgendwie abwertend dargestellt. Die Hinduismus wird mit Recyclingtonnen durch den Kakao gezogen. Jesus hat schon gekifft, Gitarre gespielt, ein Kind zersägt und sich nicht die Hoden rasiert. Nur Mohammed ist ein rotes Tuch.
Wenn das so ist, wieso kann man dann nicht nach Maßstäben der Schuldigen dagegen vorgehen. Derartig irrationale Gewalt bekräftigt die Vorurteile gegenüber dem Islam doch nur. Aber wie schon mehrfach erwähnt wurde, geht es vermutlich überhaupt nicht um das Video. Die Vermutung teile ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade beim Mailabrufen da drüber gestolpert. Ich hab das jetzt nicht weiter verifiziert, aber es ist natürlich interessant:

http://www.gmx.net/themen/nachrichten/ausland/529otu0-mohammed-video#.A1000019

Laut diesem Artikel existiert überhaupt keine Langfassung des berühmt, berüchtigten Films, sondern lediglich der Trailer.

Ansonsten weiß ich nicht, wieso immer gerade der Nahe Osten so sehr in Konflikt mit der westlichen Welt gerät. Ich habe manchmal das Gefühl, die Zeit sei dort vor ein paar Jahrzehnten einfach stehen geblieben. Der ferne Osten schafft es doch auch, trotz ehemaliger Konflikte mit dem "Westen", irgendwie den Wandel der Zeit zu akzeptieren und die "unwestlichen" Aspekte immerhin irgendwie intern zu halten und zu regeln.

Es mag jetzt abwertend gegenüber Moslems klingen, aber ich habe das Gefühl mit Nettigkeit kommt man bei dem Thema einfach nicht weiter:

Meiner Meinung nach leidet die muslimische Welt, beziehungsweise der Nahe Osten, an einem gigantischen Minderwertigkeitskomplex

Dies ist ein wesentlicher Unterschied zum fernen Osten, der sich gerade prächtig emanzipiert. Chinesen, Inder und Koreaner müssen sich nicht über jede Kleinigkeit im Westen aufregen, die können da als aufstrebende Wirtschaftsmächte ziemlich souverän drüber stehen (Nordkorea nicht, aber die sind eh speziell). Im nahen Osten schaut es ganz anders aus und das nagt natürlich an den Leuten dort.

Ein weiteres Problem das man noch beobachten kann, ergibt sich aus dem straffen Regelwerk, an welches ein gläubiger Muslim sich halten muss. Es möge sich bitte niemand persönlich angegriffen fühlen, ich weiß, dass ich da gerade brutal verallgemeinere, aber ich habe schon bei vielen Moslems in Deutschland erlebt, wie widersprüchlich sie unserer Gesellschaft gegenüber stehen. Insbesondere beim Frauenbild gibt es da große Probleme. In Deutschland lebende Moslems, die deutsche Frauen generell für "Schlampen" halten sind keine Seltenheit. Und dies ist nur einer von vielen Aspekten, in denen sich unsere Lebensweise krass mit den Regeln und Wünschen von Muslimen beißt. Auch die Religions- und Meinungsfreiheit, die eng mit diesem Thema hier verknüpft ist, ist so ein Thema.

Es ist durchaus so, dass viele Augen im nahen Osten mit Neid auf den Westen schielen und ein Stück weit will man dort natürlich so leben wie wir. Das haben viele Protestler während dem arabischen Frühling auch unumwunden gesagt - nur nicht konsequent zuende gedacht. Unsere Gesellschaft ist heute so wie sie ist, weil sie sich säkularisiert hat - einen freiheitlichen Gottesstaat kann es nicht geben. In diesem Spannungsfeld aus Wunsch, Wirklichkeit, Neid und Religiosität liegt enorm viel Zündstoff begraben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade beim Mailabrufen da drüber gestolpert. Ich hab das jetzt nicht weiter verifiziert, aber es ist natürlich interessant:

http://www.gmx.net/themen/nachrichte...ideo#.A1000019

Laut diesem Artikel existiert überhaupt keine Langfassung des berühmt, berüchtigten Films, sondern lediglich der Trailer.
Klingt in der Tat verdächtig, würde aber die These nur schüren, dass der Film wirklich ausschließlich zur Provokation gedreht wurde. Macht für den Sachverhalt eigentlich keinen Unterschied. Der Trailer ist ja offenbar ausreichend.

Meiner Meinung nach leidet die muslimische Welt, beziehungsweise der Nahe Osten, an einem gigantischen Minderwertigkeitskomplex.
Ich weiß nicht, ob man das so unterschreiben kann. Der Großteil der Demonstranten weiß doch gar nicht wirklich, wie es tatsächlich im Westen aussieht oder nicht. Also reagieren sie entweder nur auf Aufwiegelungen von irgendwelchen führenden Köpfen, oder ihr Bild des Westens wird von den reichen, weißen Touristen, mit blütenreinen Hemden, Sonnenbrillen und Strohhütten geprägt.
Nehmen wir an, deine Annahme mit dem Neid würde stimmen, dann haben die arabischen Staaten doch ein viel extremes Sozialgefälle (ich lehne mich sehr weit aus dem Fenster und mutmaße nur), bzw. wenigstens innerhalb des nahen Ostens, bzw. wenigstens innerhalb ihrer Religion. Ich denke da vorwiegend an die Emirate. Müsste sich der Zorn dann nicht ebenso gegen diese "Reichen" richten?
Was ich hart finde, ist, dass die Stimme der Vernunft, bzw. das Organ, das diese Stimme sein sollte, die Regierung, dann eine offizielle Entschuldigung fordert, anstatt das Vorgehen gegen die Botschaften im eigenen Volk zu verurteilen. (Kann natürlich gut sein, dass das bei uns nur medial nicht verbreitet wird.)
Dies ist ein wesentlicher Unterschied zum fernen Osten, der sich gerade prächtig emanzipiert. Chinesen, Inder und Koreaner müssen sich nicht über jede Kleinigkeit im Westen aufregen, die können da als aufstrebende Wirtschaftsmächte ziemlich souverän drüber stehen (Nordkorea nicht, aber die sind eh speziell).
Wobei man hier sagen muss, dass zum Beispiel in Indien auch der größte Teil der Bevölkerung nichts von der aufstrebenden Wirtschaftsmacht hat und außerordentlich arm ist. Eigentlich werden andere Staaten (zumindest der Großteil der Bevölkerung) viel schlimmer vom westlichen Lebensstil getroffen (ich sage nur Bangladesh z.B. aber das ist jetzt eine andere Diskussion.)
Insbesondere beim Frauenbild gibt es da große Probleme. In Deutschland lebende Moslems, die deutsche Frauen generell für "Schlampen" halten sind keine Seltenheit.
Ist mir in der Tat auch aufgefallen. Besonders da es in Ordnung ist, wenn die Moslems "unsere" Frauen anmachen etc., es aber völlig tabu ist, wenn ein Deutscher einer muslimischen Frau nachschaut. Ich weiß nicht, inwiefern das durch den Islam religiös zu begründen ist.
Ich finde es schwierig.
 
Ich hab den Film nicht gesehen aber alles was ich gehört habe, ist er unter aller Sau.

Dennoch mal so betrachtet: da gibt es diesen rechten idioten der diesen Dreck produziert um eine Religion zu provozieren und sie als schlechte Menschen zu machen. Und was machen diese zurecht provozierten Menschen? Jene die eine ach so friedliche Religion ja angeblich haben? Richtig sie benehmen sich wie schlechte Menschen. Mir fällt da gerade Star Wars Episode 4 Kenobi ein: "Wer ist der größere Torr? Der Torr oder der Torr der ihm folgt?"

Aufregen ok. Wütend sein ok. Plündern, Brandschatzen, Leute umbringen... nicht ok.

Den Film in Deutschland verbieten? Nicht ok. Wir haben immer noch eine Meinungsfreiheit. Das ist das selbe wenn die ganzen Rechten Idioten ihren Müll in die Welt posaunen und man dann versucht es zu verbieten. Haaaaallooo gehts noch? Ist man nicht in der Lage gegen Idioten anders vorzugehen und sie öffentlich zu demontieren und ihre Idiotie aufzuzeigen?

Ich seh es schon kommen, der Film wird in Deutschland gezeigt, einige Moslem regen sich hier auf und ticken aus, das Gesetzt schlägt zu und lässt sie dann laufen weil sie ja die provozierten Opfer sind. Bei einen solchen Verhalten müsste man sich nicht wundern wenn das Volk dann den nächsten Hitler wählt.

Sorry aber unsere Gesellschaft hat nun mal auch negative Seiten. Und dazu zählt das ein solcher Mist wie dieser Film existieren darf. Und wer sich deshalb daneben benimmt, der sollte nicht Teil dieser Gesellschaft sein, sondern in die "heiligen Länder des Islam" auswandern. Da ist er dann wohl besser aufgehoben in diesem Fall.

Die angemessene Reaktion der Mosleme wäre ein friedlicher aber dennoch spürbarer Protest gewesen. Zu zeigen das man sich nicht von solchen Mist provozieren lässt und man nicht die blutrünstigen, fanatischen, religiösen Irren sind, wo viele in der westlichen Welt es glauben... Pech gehabt, Zug abgefahren.

Allesamt Idioten. Die Moslem die austicken, die Produzenten die diesen Dreck produzieren, die Rechten die das ganze für sich nutzen wollen und die Schwachköpfe in der Politik die darüber jetzt auch noch groß diskutieren und unsere Freiheit allein dadurch schon in Gefahr bringen.
 
Ich denke, dieses Video ist keineswegs der Grund, sondern lediglich der Anlass, an dem sich dort die Gemüter erhitzen. Und auf dieser Flamme köcheln andere ihr Süppchen. Blackorc, deine Gedanken weisen schon in die richtige Richtung, greifen aber zu kurz.
Es ist der Unterschied der Machtverhältnisse, der dafür sorgt, dass der ferne Osten mit Gelassenheit auf westliche Anwürfe reagiert. Während Länder wie China über genügend militärisches Potential verfügen, um den USA paroli bieten zu können, fehlt allen Ländern im Nahen Osten dieses Selbstbewusstsein, welches auf Stärke beruht. Und die USA sowie deren Verbündete haben in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass sie in der Lage sind, in diese Regionen den Krieg zu bringen und Regimewechsel zu erzwingen. Dies vor Augen, und den Islam als Identifikationsmuster, welches vom Westen abgrenzt und emazipiert, nutzend, ist eine an sich läppische Geste wie dieses Filmchen ein Angriff auf das was den Menschen dieser Region Halt und Orientierung gibt. Diese Geste ist deshalb so aufreizend, weil sie aus einer Position der Stärke heraus erfolgt, gerade so als wenn einer nach gewonenener Kneipenschlägerei auf den am Boden liegenden kampfunfähigen Gegner noch uriniert. Es ist die Hoffnungslosigkeit, dass man aus eigenr Kraft eine eigene Gesellschaft errichten kann, weil der Westen jeden Versuch eine emanzipierte Regierung zu installieren, die in erster Linie die eigenen Interessen ohne Rücksicht auf die des Westens, damit beantworten würde, mittels Intervention einen Regimewechsel zu erzwingen. Und das kann sogar einen säkular eingestellten Muslimen dazu bringen mit Empörung zu reagieren. Nun wird es bestimmt wieder Leute geben, die mit dem Hinweis darauf, dass solche Gewalttätigkeit im Islam selbst angelegt sei, sagen werden das sei Quatsch. Aber dem kann man nur entgegnen, dass die radikalen Spielarten des Islamverständnisses gar nicht so alt sind. Sie gehen auf die Unabhängigkeitsbewegungen seit dem 19. Jh. zurück und hatetn immer auch eine soziale Stoßrichtung. Im Übrigen wurden solche Bewegungen von allen im Nahen Osten engagierten Kolonialmächten weidlich instrumentalisiert, um sie gegen Konkurrenten in Stellung zu bringen.


Was heißt das aber nun für die Region und für die westlichen Staaten? Nun wie Thukydides so schön sagte: Die Starken taten was sie konnten und die Schwache litten was sie mussten. Ich fürchte der Nahe Osten ist ein Pulverfass und die Lunte brennt schon. Es ist nur eien Frage der Zeit, wann sie hochgeht
 
Zuletzt bearbeitet: