Die Erschaffung von Ulcus dem Eitrigen, Herrscher über die Seuchenwelt Infektus, Günstling des Nurgle...
Ulcus wurde vor zichtausenden von Jahren auf einem von Menschen bevölkerten Planeten geboren. Zwerge, Elfen, Orks, Magie und die Kräfte des Chaos waren all gegenwärtig und sorgten für ständigen Krieg und nie enden wollende Konflikte.
In den ländlichen Gegenden lebten die Menschen ständig mit der Angst vor Plünderungen und Überfällen marodierender Kreaturen. Das Leben in den übervölkerten, dreckigen und stinkenden Städten war auch nicht viel besser.
Doch der Junge Sagor kannte keine Not. Als Sohn eines hochrangigen Adeligen verbrachte er seine Kindheit in Luxus und Wohlstand. Sein Schicksal war besiegelt, als er in seinen Jugendjahren einen Geheimgang in der Villa seines Vaters fand. Dieser Gang war seit Jahrhunderten vergessen und führte über Umwege in ein verborgenes Laboratorium. Die Regale, welche er dort fand, waren über und über mit gefährlichen Büchern des Chaos und der Magie beladen. Über die Jahre kehrte der Knabe Sagor ständig zu diesem Unterschlupf zurück und eignete sich all das verbotene Wissen an. In einem der Bücher stand die Beschreibung eines Ortes voll von unerschöpflichen Geheimnissen. In einer kleinen Ortschaft nahe dem Gebirge sollte sich hinter einer Schmiede, der Zugang zu einer verbotenen Bibliothek verbergen.
Sagor nahm die wichtigsten Bücher und Geräte aus seinem Laboratorium und verschwand, seinem alten Leben den Rücken kehrend, in der Nacht.
Seine lange Reise bis zum Eingang des Dungeons, in welchem die Bibliothek lag, war voller Gefahren. Tiefe Wildnis, Stürme, Hunger und Raubtiere quälten ihn auf seinem Weg. Nur mit Hilfe seiner erlernten Magie konnte er den langen Marsch bewältigen. Doch je mehr er die Zauber aus den verbotenen Büchern anwandte, desto mehr veränderte er sich. Seine Haut wurde grau und fahl, er magerte immer mehr ab, seine Gedanken wurden zunehmend düsterer, seine Gliedmaßen verlängerten sich und seine Zähne wurden immer spitzer. Er hüllte sich in einen weiten Mantel und mied die wenigen Menschen, denen er auf seinem Weg begegnete.
Als er die heruntergekommene Ortschaft erreichte, schlich er bei Nacht und Nebel zum überwucherten und versteckten Eingang des Dungeons. Als er auf den dunklen, maulartigen Eingang zu schritt, vielen die Kletterpflanzen ab und lösten sich in Staub auf, noch bevor sie den Boden berührten. Ganz so als hätte die Höhle nur auf Sagor gewartet. Der Dungeon war weiträumig ausgebaut und erstreckte sich über mehrere Ebenen an deren Ende eine Brücke aus Knochen, über einen bodenlosen Abgrund, zum Thronsaal des ehemaligen Herrschers dieser unterirdischen Festung führte. Sagor schritt auf den Thron zu, schmetterte das faulige Skelett in den Staub und nahm dessen Platz auf dem knöchernen Herrschersitz ein. Durch diese Handlung lieferte er sich unwiederbringlich den Mächten des Chaos aus. Diese dunklen Kräfte beeinflussten seinen Geist und erfüllten ihn mit wahnsinnigen Visionen seiner Zukunft. In diesen Visionen, bekam er unbeschreibliche Macht, aber nur im Austausch zahlloser unschuldiger Leben. Von seiner dunklen Magie angelockt, strömten die bösartigsten Kreaturen zu ihm, Skelette und Zombies erhoben sich und er sandte seine Horden in die umliegenden Dörfer und Gehöfte. Schon bald zitterte das Land unter seiner Macht und die Bewohner lebten in nicht enden wollenden Schrecken vor Sklaverei und Mord. Die Mächte des Chaos beschenkten Sagor reich und seine Macht wuchs mit jedem Tag seiner langjährigen Herrschaft.
Es gab viele mutige Helden, die versuchten ihn aufzuhalten, doch über Jahrhunderte gelang es keinem von ihnen.
Erst eine Zusammengewürfelte Gruppe unerschrockener Helden, der Krieger And, der Zwerg Sebber, der Barbar Matz und ein nicht bekannter Zauberer, beendeten schließlich seine Herrschaft. Sie stürzten Sagor von seinem Thron und er viel, schwer verletzt, in die bodenlose Schlucht, welche seinen Thronsaal umgab. Der dunkle Schatten, der die umliegenden Ländereien umgab, viel mit ihm hinab. Diejenigen seiner Anhänger, welche nicht erschlagen wurden, flohen in alle Himmelsrichtungen.
Doch Sagor war nicht tot! Er viel schreiend durch die Dunkelheit. Während seines langen Falls infizierten sich seine Verletzungen und der Wundbrandt zersetzte seinen Körper.
Doch die Schlucht war nicht wirklich bodenlos, sondern enthielt ein Portal ins Reich des Chaos. Nach Tagen des freien Falls landete er in einem Haufen sich zersetzenden Unrates. Bei dem Aufprall brachen und splitterten seine Knochen und er blieb hilflos liegen. Was Sagor nicht wusste, er war im Herzen von Nurgles Garten gelandet. Dieser war fasziniert von der zerbrochenen, erkrankten Gestalt des Hexers, welche sich mit reiner Willenskraft am Leben festklammerte. Wie ein Gärtner eine seltene Blume düngt, so düngte Nurgle Sagor mit zahlreichen Krankheiten und Seuchen. Doch obwohl sich sein Körper immer mehr zersetzte, seine Haut aufplatzte und sich nässende Geschwüre breitmachten, gab der Hexer nicht auf. Erst nach Monaten des Dahinsiechens gab sein geplagter Körper schließlich nach. Kurz bevor sein Herz stehen blieb hörte er eine Stimme in seinem Kopf.
„Ich bin beeindruckt von deiner Entschlossenheit und biete dir die Unendlichkeit, einen neuen Körper und eine ganze Welt als dein Eigentum. Du musst mir nur die Treue schwören, denn ich bin Nurgle, Herr der Seuchen und der Pestilenz.“
Nurgle zwang das faulige Fleisch von Sagor zurück in seine alte verwitterte Gestalt.
Und so ward der Dämonenprinz Ulcus (das Geschwür) geboren und er wurde ausgesandt um die Galaxis durch Krankheit und Verfall zu läutern.