40k Die Fahrten der Audacia (beendet 06.03.16)

Fulminant. Grossartige Schlacht. Ich habe alles auf einmal gelesen und fand es total spannend.
Glückwunsch dass ihr das gewonnen habt, reiche beute wartet 🙂.
jetzt richtet die chorda und dann bin ich mal gespannt wo wann und wie der halbling endlich auftaucht.

Frohes neues Jahr und gespannte Gruesse

Vielen Dank! Der Halbling wird erst kurz vor Schluss erscheinen. Dauert also noch etwas.

Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
"Perfekte Flamme"
Schiffskirche
Zeit: 2 566 785.M41

"Bruder Obskurus, Heilung!", befehle ich und der Astropath setzt sich in Bewegung. Als für mich negativer Nebeneffekt werde ich eingenebelt. Das schützt mich zwar vor gezielten Feuer, behindert mich aber auch etwas im Nahkampf, da mein Sichtfeld ebenfalls ziemlich eingetrübt ist. Das erschwert es mir, meinen Gegner mit der gewohnten Präzession zu treffen. Trotzdem gelingt es mir, meinen Gegner niederzustrecken, indem ich ihm "Blitzgewitter" tief in seinen Wanst ramme. Aber der nächste Ogryn greift mich wild brüllend an. Seinen üblen Mundgeruch kann ich selbst durch die Filtersysteme meines Helmes noch wahrnehmen. Zahnhygiene scheint nicht seine Stärke zu sein. Sein Kettensägebajonett zischt auf mich zu, aber ich kann den wuchtigen Hieb parieren. Meine blitzschnelle Riposte wird dagegen von ihm wieder harmlos abgelenkt. Wir beginnen, uns zu umkreisen, und tauschen kraftvolle Schläge aus. Der Abhumane kämpft verbissen und ist ein harter Gegner. Bruder Obskurus beschränkt sich darauf, vor sich hin kichernd den sanktionierten Mutanten mit Hexerei zu bekämpfen anstatt mich zu heilen. Aber wie diszipliniert man einen schier unsterblichen Sklaven? Ich kann ihn weder seine Bezüge kürzen, noch ihn entlassen oder verkaufen. Das einzige, mit dem ich ihm drohen könnte, wäre seine sterblichen Überreste in die nächste Sonne zu schießen. Und beim Gottimperator, wenn er sich weiter meinen Befehlen widersetzt, werde ich vielleicht zu diesem Schritt gezwungen sein. Was nützt mir ein mächtiger Psioniker an meiner Seite, wenn ich ihn nicht kontrollieren kann?

Während Meisterin Puppila weiter gezielt auf den letzten frei stehenden Ogryn schießt, gesellt sich ein zweiter zu mir und Bruder Obskurus. Ich strecke meinen Gegner schließlich mit einem kraftvollen Hieb nieder. Zähe Burschen, diese Ogryns. Aber noch kann ich nicht Feierabend machen und kümmere mich um den nächsten. Schließlich nach einem äußerst zähen Kampf sinkt auch der letzte dieser starken Krieger danieder. Respektvoll grüße ich die Toten mit meinem Schwert. Mögen es auch Mutanten sein, es sind starke Gegner und es ist ruhmreich, sie ihm Nahkampf zu töten. Endlich bequemt sich Bruder Obskurus, meine Wunde zu versorgen. Immerhin ist er dabei so erfolgreich, dass die Verletzung vollkommen verschwindet. Wenigstens etwas.

Die Ausgänge der Kirche sind nun vollkommen gesichert und der Brückenkopf steht. Während dieser Brückenkopf befestigt wird, beginnt der Sturm über mehrere Routen in Richtung Maschinendeck. Die Gänge sind zu eng, um meine Truppen nur über einen Weg heran zu führen. Hier befinden sich die Raumfahrerquartiere und zu meiner Überraschung gibt es hier regelrechte Familien. Ich hätte eher gedacht, die knapp hunderttausend Mann Besatzung setzen sich aus gehirngeschruppten Männern zusammen, die nur den Dienst für das Haus Chorda kennen. Weit gefehlt, diese eiskalte Hexe hat tatsächlich auch ganze Familien in ihrer Besatzung. In ihrem blinden Wahn leisten diese bedauernswerten Menschen meinem Vordringen in die Tiefe der "Perfekten Flamme" erbitterten Widerstand. Leider kann ich es mir nicht leisten, sanft und rücksichtsvoll mit ihnen umzugehen und sie vielleicht von ihren Irrweg und meinen lauteren Absichten zu überzeugen. Mein Zeitfenster auf der Straße des Ruhms wird immer enger.

Ich metzle mich schweren Herzens also durch meine zukünftigen Vasallen und Leibeigenen. Thronverdammt! Ich wünschte, es gäbe einen anderen Weg. Besonders das Erschlagen von Jugendlichen und Frauen fällt mir schwer. Nur vereinzelt gelingt es, Widerstand durch Worte zu brechen, im Normalfall blieben nur Tote und schwerstverwundete Besatzungsmitglieder zurück. Das ist wirklich schrecklich. In diesem Moment wächst mein Hass auf das Handelshaus Krynn beinahe ins Unermessliche. Nur durch ihre hinterlistigen Intrigen und finsteren Machenschaften bin ich hier und richte ein Blutbad unter Menschen an, deren einziges Verbrechen es ist, ihrer Lehnsherrin gehorsam zu sein. Verdammt bis in alle Ewigkeit sollen das Haus Krynn und seine Hintermänner für diesen Frevel sein.

Leichen pflastern meinen Weg zu einer Kantine. Dort hängt ein gigantisches Portrait von Aspyce Chorda im Stil eines Heiligenbildes, um ihren Leibeigenen wie eine wachende, beschützende, aber auch strafende Göttin zu erscheinen. Ihre Augen blicken überlebensgroß drohend zu mir herab. Die Frau muss echt was kompensieren. In der Mitte der Kantine ist eine Verteidigungslinie etabliert worden, von der die Eingänge unter Feuer genommen werden. Schon einige meiner Leute sind im Kugelhagel gefallen. Die Kantine zu umgehen, ist nur mit riesigen Umwegen möglich. Alle Wege führen hierhin und deswegen hat sich hier eine Kompanie Elitegardisten in orangenen Rüstungen verschanzt. Sturmschilde werden von mir taktisch klug positioniert und schwere Maschinengewehre in Stellung gebracht. Wieder verliere ich eine Viertelstunde, bis ich den Sturmangriff anführen kann. Der stetige Kugelhagel der Maschinengewehre zwingt die Verteidiger in Deckung und wir können über Berge rauchender Messinghülsen heranstürmen. Rauchgranaten decken unseren Vormarsch und die Verteidiger bewerfen uns mit Gasgranaten. Ich stürme vor und versuche über eine Barrikade zu hechten. Leider ist sie zu hoch und ich zu schwer bepackt. Zwar schaffe ich es über das Hindernis zu kommen, klatsche aber wie in einer schlechten Komödie hinter der Barrikade auf den Boden der Kantine. Als ob das nicht schon demütigend genug wäre, wie ein Trottel auf dem Bauch zu liegen, sind dort zwei Gardisten mit feuerbereiten übergroßen Automatikgewehren, die sie bedrohlich in meine Postion schwenken. Thronverdammt! Das ist nicht gut!
 
Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
"Perfekte Flamme"
Kantine XI
Zeit: 2 566 785.M41

Einer der Gardisten eröffnet sofort das Feuer auf mich. Mein Schutzfeld bewahrt mich vor dem Schlimmsten, trotzdem werde ich verwundet, als ein toxisches Projektil sich durch eine Lücke meiner hochwertigen Rüstung bohrt. Diesmal äußerst geschickt springe ich auf und töte den Gardisten, der noch nicht geschossen hat. Über mir fliegt eine Gasgranate und detoniert in unmittelbarer Nähe. Irgendjemand hat eine Granate zurückgeworfen. Ausgerechnet dahin, wo ich bin. So ein verdammter Idiot! Wenn ich diesen Schwachkopf erwische, kann der sich auf was gefasst machen. Thronverdammt!

Das Gas dringt durch die Filtersysteme meines Helmes und setzt mir recht schnell zu. Althea schießt den anderen Gardisten nieder und ich stürze mich auf eine Gruppe weiterer Feinde und gebe ihnen "Blitzgewitter" zu schmecken, was ihnen gar nicht gut bekommt. Massive Adamantiumvergiftung nennt man so etwas wohl. Weitere Gardisten werden von meinen Soldaten und Gefolgsleuten umgebracht. Ein Jammer, diese Verschwendung von Menschenleben! Schon recht bald ist die Kantine in meiner Hand. Bruder Obskurus heilt mich ein weiteres Mal und lässt sich diesmal nicht zweimal bitten. Oder befehlen. Leider bekomme ich nicht heraus, welcher Volltrottel die Gasgranate auf mich geworfen hat, aber ich habe da so meinen Verdacht. Meistens sind es immer dieselben, welche Mist bauen.

Mein Funker hat Nachricht von der "GH-12" unter Explorater Kapitän Zakaris. Was will der den jetzt von mir? Der Funker stellt mich zu Zakaris über Breitband durch.

"Endlich kann ich diesen Konflikt mit einem Schlag beenden! Der Gottimperator hat mir die Augen geöffnet, mit nur einem Schuss ist dieser Krieg für alle Zeit beendet!" Seine Stimme hat mehr als nur den Hauch des Wahnsinns in sich. Ich lasse einen zweiten Kanal öffnen und kontaktierte meinen XO Kyrr auf der "Audacia". Er bestätigt mir, dass die "GH-12" ihre Sicherungsposition am Rande ihres Verteidigungsperimeters verlassen hat und auf die ineinander verkeilten Schweren Kreuzer zuhält. Beim goldenen Arsch des Imperators!

"Seid Ihr wahnsinnig?" herrsche ich ihn an. "Jetzt ist nicht der Moment zu schießen! Auch wenn Ihr Caligos Winterscale und Aspyce Chorda töten würdet." Und auch mich, füge ich in Gedanken hinzu, "beendet das nicht den Konflikt um Lucins Odem. Das Handelshaus Krynn würde die Schwäche des Hauses Winterscale ausnutzen und einen weiteren Freihändler in der Weite dazu verleiten, einen neuen Krieg um Lucins Odem anzuzetteln! Das ganze Spiel würde wieder von vorne beginnen!" Ich hoffe, dass meine Argumentationen ausreichen werden, Nathan Zakaris zu überzeugen.

"XO! Falls die "GH-12" nicht abdreht, eröffnet das Feuer!", befehle ich dem ersten Offizier der "Audacia" auf einem anderen VOX-Kanal. Mein leichter Kreuzer begibt sich in Abfangsposition zur "GH-12". In dem Moment beginnen die Truppen der Chorda einen Gegenangriff auf die Kantine. Projektile und Laserstrahlen zischen mir um die Ohren, während mein Funker wieder Zakaris anfunkt. Derweil erwidere ich das Feuer mit "Himmelssturm" auf die Angreifer und fälle einige vorwitzige Raumfahrer, die sich mit Schrotflinten in den Händen in den Raum stürzen.

"Wenn Ihr jetzt schießt, weitet Ihr den Konflikt nur weiter aus. Und wenn wir hier fallen, wird keiner mehr den Gesichtslosen Fürsten aufhalten können. Wenn es dumm läuft, setzt sich das Chaos auf Lucins Odem fest. Und Ihr wollt doch nicht wirklich, dass die primäre Quelle des Nephiums an den Erzfeind fällt!", argumentiere ich weiter. Es wird so schon schwer genug werden, den Chaosabschaum mit den noch vorhandenen Schiffen zu besiegen. Ohne schwere Kreuzer dürfte es unmöglich werden. Die "GH-12" taugt durch ihre Bewaffnung nur im Verbund mit anderen schweren Schiffen etwas. Derweil erschieße ich einige von Chordas Besatzungsmitgliedern mit meinem "Himmelssturm". Nicht nur Frauen sind dazu fähig, gleichzeitig zu reden und etwas Sinnvolles zu tun.

"Wir sind in Feuerposition, Lordkapitän Conari!", meldet mein XO Kyrr.

"Feuer halten!", befehle ich und rede auf der anderen Leitung weiter auf Zakaris ein. Die "GH-12" ist nun in Feuerposition.

"Energie baut sich auf der GH-12 auf. Lordkapitän Conari", meldet Kyrr.

"Seid kein Narr, Zakaris! Wenn Ihr jetzt schießt, beendet Ihr vielleicht diesen Konflikt ein paar Stunden früher, aber Ihr werdet dem Chaosabschaum den Weg nach Lucins Odem ebnen. Haltet ein oder Ihr entfesselt einen weiteren Krieg, welche die gesamte Weite erschüttern wird!", versuche ich es ein letztes Mal und öffne den anderen Kanal, um notfalls Kyrr mit der "Audacia" das Feuer eröffnen zu lassen. Der Verlust der "GH-12" wird in der nächsten Schlacht eine schmerzliche Lücke hinterlassen. Aber lieber Zakaris als ich.
 
Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
"Perfekte Flamme"
Kantine XI
Zeit: 2 566 785.M41

"Die "GH-12" schwenkt ab!", meldet Kyrr nach einigen Sekunden. "Und die Novakanone scheint wieder gesichert zu sein!" Gottimperator sei Dank!

"Ihr habt Recht, Lordkapitän Conari! Ich nehme meine Position wieder ein", meldet sich Zakaris ab. Das war jetzt knapp gewesen. Derweil ist der Gegenangriff zurückgeschlagen worden und ich befehle die Verfolgung der Teile, welche in Richtung Maschinendeck zurückweichen. Die Truppen Winterscales sind inzwischen ebenfalls aus ihrem Brückenkopf ausgebrochen und säubern gerade das Geschützdeck, was aber wohl noch einige Stunden dauern wird.

Die Verfolgung läuft gut. Die verbliebenen Truppen der Chorda sind am Rennen und wir treiben sie vor uns her weiter zum Maschinendeck. Dort brechen wir recht schnell durch. Ich koordiniere den weiteren Vormarsch über drei Routen, sprich ich gebe die Richtung vor und Dante mit seinem Stab kompetenter Militärs kümmert sich um die Details. Etwa zweihundert Meter kommen wir ohne großen Widerstand voran, dann stürzen sich fanatisierte Unabs auf uns. Sie singen dabei Loblieder auf ihre Herrin Chorda und schwenken ein wildes Sammelsurium an improvisierten Waffen wie Stangen, metallene Schläuche und Werkzeuge wie Schraubenschlüssel und Hämmer. Ich lasse die Angriffsspitzen sofort halten und die disziplinierten Soldaten schießen die ersten Unabs nieder. Furchtlos rennen die Hinterstehenden einfach über die Leichen oder Leiber der Schwerverletzten drüber, um sich mit vollkommener Todesverachtung auf meine Truppen zu stürzen. Trotz massivster Verluste gelingt es einigen in meine Reihe zu brechen und für Unordnung zu sorgen. Als ob das nicht schon genug wäre, werden wir von Scharfschützen auf den über uns liegenden Balustraden und Gangways beschossen. Nur meiner Anwesenheit und meiner ruhigen Führung ist es zu verdanken, dass das Ganze nicht in einem Wirrwarr und Blutbad endet.

Sofort befehle ich ein allgemeines Zurückfallen in leichter zu verteidigende Positionen und bringe Sturmschilde und dahinter schwere Maschinengewehre in Deckung. Derweil kämpfen sich einzelne kleine Trupps in höhere Bereiche vor und säubern die dortigen Bereiche von Scharfschützen. Im Feuer schwerer Maschinengewehre bricht der Ansturm der fanatisierten Unabs nach etwa einer Stunde zusammen, nachdem mehrere Wellen singender und brüllender Unabs zurückgeschlagen worden sind. Zehntausende von Hülsen sammeln sich um die MG Stellungen und die Lader kommen kaum nach, neue Boxen mit zweihundert Patronen in die Verschlüsse zu rammen. Glühende Läufe werden ausgetauscht. Der Drill der letzten Monate macht sich bezahlt. Ich lasse eine Kette bilden, die unablässig Munitionskisten und Ersatzläufe zu den Stellungen schafft, die knietief in den Hülsen stehen. Leere Verpackungen der Ersatzläufe und ausgebrannte Läufe bilden so ein bizarres Kunstwerk des Krieges. Das Ganze wird noch vom Blut der getöteten Unabs umspielt. Dieses bizarre Bild brennt sich förmlich in mir hinein und ich bin sicher, bis zu meinem Lebensende werde ich das hier niemals vergessen können. Es riecht nach Fycelin, Blut und Innereien. Dazu das langsam unablässige, widerhallende Hämmern der schweren Maschinengewehre. Dann das schnelle Rattern der Universalmaschinengewehre, welche die dreifache Kadenz haben und immer dann feuern, wenn die schweren nachgeladen oder der Lauf gewechselt wird. Die Schreie der Getroffenen und Sterbenden runden das Ganze zu einer Symphonie des Grauens ab. Das ist Krieg in seiner schlimmsten und sinnlosesten Form. Der einzige, der hier auf seine Kosten kommt, ist dieser Chaosgötze mit dem lächerlichen Namen Körnchen. Ihm soll es ja egal sein, wer wessen Blut vergießt.

Mit nur wenigen Verlusten töten wir über zwanzigtausend Unabs. Ein furchtbares Gemetzel an diesen einfachen Raumfahrern. Eine solche Loyalität und Todesverachtung würde Respekt verdienen, wenn ich nicht wüsste, dass deren Gehirne nicht alle geschruppt wären. In manchen Engstellen stapeln sich die Toten zehn Meter hoch oder verstopfen die Engstelle bis zur Decke. Viele sind nicht sofort tot, begraben unter den Leichen ihrer Kameraden und ihr Stöhnen ist herzzerreißend. Ich kann diese armen Menschen nicht hassen, sondern nur bedauern.

Wie nach jeder Flut kommt irgendwann die Ebbe und die letzten Unabs lassen in einem Anfall von gesundem Menschenverstand von ihrem sinnlosen Tun ab. So etwas habe ich bisher nur bei Xenos wie Orks gesehen, die sich ihrer Sterblichkeit nicht wirklich bewusst zu sein scheinen.

"Vorrücken!", befehle ich und auf allen Ebenen des Maschinendecks setzen sich meine Truppen in Bewegung. Dante koordiniert die Truppen. Hier und da versuchen einige Unabs oder Gardisten einen Hinterhalt zu bilden, aber sie sind zu wenige, um mich jetzt noch wirklich aufhalten zu können. Hier und da wird ein Maschinengeist verärgert, um einen hässlichen Effekt zu erreichen. Meine Truppen erleiden trotzdem nur geringe Verluste. Schließlich erreichen wir das zentrale Steuerpult für die Kraftwerke und Triebwerke. Techpriester Fidilius koppelt die Systeme von der Brücke ab. Eine Selbstvernichtung durch das Verärgern der Maschinengeister der Plasmareaktoren ist nun nicht mehr möglich. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Ich melde Calligos meinen Erfolg und wir besprechen kurz unser weiteres Vorgehen. Bis jetzt läuft alles nach Plan und ich bin näher an der Brücke und damit an Aspyce Chorda als er. Ich habe gute Chancen das Rennen zum Ruhm zu gewinnen. Wenigstens eine wirklich ruhmreiche Tat auf der "Perfekten Flamme". Das Abschlachten der Unabs war zwar notwendig, aber nicht glorreich. Sondern einfach nur traurig und absolut sinnlos. Aber ich bin nicht hier, um zu philosophieren oder gar zu jammern.

Nachdem der Bereich hier gesichert ist, lasse ich in die über uns liegenden Bereiche vorstoßen. Wir kommen auf ein kleines Geschützdeck, wo sich einige Gardisten verschanzt haben. Wir haben über hundert Meter zu überwinden. Meisterin Puppila zerschießt mit Infernogranaten das schwere MG und die restlichen Gardisten geben schließlich die Stellung auf. Leider ist der vor uns liegende Bereich vermint. Ich lasse alle in Deckung gehen und werfe aus sicherer Distanz eine Granate auf eine der Sprengfallen. Sofort gehe ich in Deckung und eine gewaltige Explosion erschüttert das Deck. Die Sprengfalle war wohl etwas überdimensioniert, denn sie löst eine Kettenreaktion aus, welche zum Hüllenbruch führt. Thronverdammt! Sofort entweicht die Luft ins Vakuum und wir stehen in einem mörderischen Sog, der uns nach draußen in die tödliche Leere des Weltraums reißen will.
 
Friktion passiert. :lol:

Und Körnchen schaut ja meistens nur zu. Er hat ja den bequemsten Posten aller Chaosgötzen. Er kann sich auf seinen Bronzetrohn räckeln und ein zuschauen, wie die Leute ohne sein zutun sich umbringen.


Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
"Perfekte Flamme"
Geschützdeck
Zeit: 2 566 785.M41

Zu unserem Glück ist ein Gang mit einem noch offen stehenden Schott in unserer Nähe. Die Schadenskontrolle scheint hier keinen Zugriff mehr zu haben, sonst würde sich das Schott schließen. Sofort befehle ich, dass sich alle dort in Sicherheit zu begeben haben. Wie durch einen Wunder haben wir keine Verluste. Das Schott schließt sich hinter uns und wir müssen nun einen großen Umweg in Kauf nehmen. Aber wir sind noch am Leben, das ist die Hauptsache.

Wir kommen durch einen Bereich von besseren Quartieren, die aber schon geräumt sind. Ohne auf Widerstand zu treffen, eilen wir der Brücke entgegen. Schließlich erreichen wir einen repräsentativen Aufgang mit einer gewaltigen Wendeltreppe. Man merkt, dass wir uns nun dem Bereich nähern, der von Offizieren und Höheren Angehörigen der Raumfahrerschicht bewohnt wird. Alles ist von guter Ausstattung. Die Treppe ist filigran gearbeitet und von gewaltigen Ausmaßen. Die Wände sind mit Gemälden dekoriert, welche die ruhmreiche Geschichte der "Perfekten Flamme" zeigen. Nun, ich gedenke dieser Geschichte ein paar weitere glorreiche Kapitel hinzuzufügen.

Leider stellt sich uns eine Sicherheitstruppe entgegen. Neben den üblichen Gardisten befinden sich hier drei schwerbewaffnete Ogryns. Angeführt wird das Ganze vom Magister Militaris von Aspyce Chorda. Der Mann trägt eine reich verzierte Servorüstung und hat auf einer gyrostabilisierten Lafette einen schweren Bolter, mit dem er sofort das Feuer eröffnet. Ich kann mich geradeso unter seiner Garbe wegducken und erwidere das Feuer mit "Himmelssturm". Zwei Projektile finden eine Lücke im Kraftfeld des Magister Militaris und sprengen kleine Krater in das Ceramit seiner Servorüstung. Althea schießt auch auf ihn, trifft ihn aber nur einmal, während die anderen massereaktiven Projektile hinter ihm die Wandgemälde verschandelt. Das wird was kosten, die wiederherstellen zu lassen. Einer der Ogryns nimmt mich mit seiner Schrotkanone unter Feuer und prüft die Gutmütigkeit des Maschinengeistes meines Schildes. Der ist aber äußerst guter Laune und lässt nichts durch. Braver Maschinengeist.

Bruder Obskurus läuft an den Rand des Geländers und packt mit finsterer Hexerei den gegnerischen Magister Militaris am Schlafittchen und zieht ihn über die Brüstung. Schreiend fällt der schwer gerüstete Krieger in die Tiefe und tut sich sichtlich weh. Aber er lebt noch und ist nicht gut auf uns zu sprechen. Um ihn den Tag endgültig zu versauen, konzentrieren Althea und ich das Feuer auf den Mann in der Servorüstung. Ich treffe ihn einmal, Meisterin Puppila mit allen massereaktiven Geschossen. Leider steht er danach immer noch. Einer der Ogryns hat zwei Sturmbolter in den Händen und beharkt mich nun voller Begeisterung mit einem Strom unangenehmer hochexplosiver Projektile. Zum Glück kann ich mich gerade so noch wegducken und die Wanddekoration nimmt auch hier Schaden. Die Renovierungskosten lassen mich jetzt schon schwitzen.

Eine weitere Garbe auf den Militaris geht fehl und Althea bringt sein Schutzschild zum Schimmern, als ihre Geschosse daran abprallen. Pech gehabt. Wir werden von allen Seiten beharkt und die Treppe unter uns nimmt so massiven Schaden, dass sie anfängt, unter unserem Gewicht nachzugeben. Ich eile nach vorne, während Althea es endlich gelingt, den schwer gerüsteten Champion der Chorda zu Fall zu bringen. Gut gemacht. Sie schafft es gerade noch aus dem einstürzenden Teil der Treppe zu entkommen, während Bruder Obskurus sich etwas zurückfallen lässt, um von dort weiter seine finstere Hexerei zu wirken. Ich eile mit hoher Geschwindigkeit die Treppe nach oben. Eine Garbe einer Schrotkanone trifft mich, kann mich aber nicht aufhalten. Dann bin ich ihm Nahkampf, meinem wahren Element. "Blitzgewitter" sorgt für klare Verhältnisse und zwei der Ogryns fallen durch meine Hand, während Althea die nachrückenden Truppen koordiniert. Der letzte Ogryn wird durch hinterlistige Hexerei aus dem verdorbenen Geist von Bruder Obskurus zum Selbstmord gezwungen. Ein Krieger sollte so nicht sterben!

Nun, sei es, wie es ist. Oben angekommen stehen wir vor einem reich dekorierten Portal. Die Wachen sind gefallen und der Weg zur Brücke ist frei. Bruder Obskurus macht sich nützlich und heilt meine neusten Wunden, leider aber nicht alle. Nun, es wird auch so gehen. Ich bin nun am Ziel und es liegt an mir, meine zukünftige Schwägerin ihrem verdienten Schicksal zuzuführen. Entschlossen stoße ich die Tore auf und schreite voran. Hinter mir marschiert mein Gefolge, mein Banner ist stolz erhoben. Alle meine Zweifel und Ängste lasse ich hinter mir und betrete die Brücke, die so groß wie eine Halle ist. Ein polierter und blitzblanker geländerloser Steg ist in der Mitte. Links und rechts davon sind Gräben voller Konsolen und emsig arbeitender Offiziere und Bediener. Ganz hinten befindet sich auf einer höher gelegenen Plattform der Thron des Schiffes, flankiert von zwei Engeln, deren Flügel den Thron zu schützen scheinen. Dort erwartet mich Aspyce Chorda. Sie sieht schick aus in ihrem dunkelblauen Kleid und die Klinge ihres schlanken Energieschwertes leuchtet unheilverkündend rot.
 
Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
"Perfekte Flamme"
Brücke
Zeit: 2 566 785.M41

"War es das, Lordkapitän Conari? Muss es so enden?", fragt sie mich und steht auf.

"Hallo, zukünftige Schwägerin! Leider muss es enden. Ihr steht der Menschheit und auch mir im Weg. Dieser Krieg hat zu viel gekostet und muss beendet werden. Und die Wahl Eurer Verbündeten ist mehr als nur fragwürdig. Ihr habt jeden Kredit verspielt und nun präsentiere ich Euch die Endabrechnung", meine ich und schreite unbeirrt auf sie zu.

"Was glaubt Ihr eigentlich, was Ihr hier tut?", fragt sie mich etwas baff.

"Ich strecke Euch nieder, nehme Eure Schwester zur Frau und gründe eine neue Dynastie", meine ich mit einem breiten Grinsen.

"Ihr habt zu viele schlechte Abenteuerromane gelesen", erwidert sie mit verächtlicher Stimme.

"Nein, die von der Schwarzen Bibliothek habe ich geflissentlich gemieden. Überhöhte Preise, unstimmiger Hintergrund, minderwertig Bindung, unlogische Plots und zu viele Rechtschreibfehler!"

Wütend tippt sie auf ihrem Thron herum und eine Plasmapistole springt aus einem Fach regelrecht in ihre Hand. Das Ding sieht komisch aus. Eine Welle kochendes Plasma schießt auf mich zu. Das muss eine Art Hybridwaffe sein. Eine Plasmapistole, die wie ein kleiner Flammenwerfer sonnenheißes Plasma verteilt. Ich hechte von dem sauberen Laufsteg herunter und lande ihm Gang. Nun greift auch die Brückenbesatzung in das Gefecht ein. Ich schlage einen Offizier mit dem Knauf auf "Blitzgewitter" nieder, hüpfe auf eine der Konsolenbänke und laufe darauf auf meine Kontrahentin zu, die hektisch etwas in ein Terminal an ihren Thron eintippt. Ein Kraftfeld baut sich knisternd auf. Schließlich springe ich auf die Plattform. Derweil ist die Plasmawaffe wieder aufgeladen und im letzten Moment weiche ich dem Schwall heißer Energie aus. Das rot leuchtende Energieschwert von Aspyce zuckt auf mich zu und ich pariere. Diese Klinge trägt den Namen "Disziplin", wie passend für solch eine Trägerin. Meine blitzschnelle Riposte prallt an ihrer Parade ab. Mein nächster Angriff wird ebenfalls pariert, dann finde ich eine Lücke und verletze sie deutlich. Sie weicht zurück und hämmert auf einen Knopf. Aus der Tiefe fahren zwei Plattformen hoch, auf denen je ein barock aussehender Kampfservitor steht. In der einen Hand tragen sie aufgeladene Schilde, in der anderen Monofilamentgeißeln. Nicht gut!

Während ich noch etwas irritiert auf die fremdartig aussehenden Kampfservitoren schaue und mich frage, aus welcher finsteren Manufaktur sie diese Exemplare wohl erworben haben mag, schießt eine Melterladung aus einem Ring an ihrem Finger. Holla! Die Ladung trifft mich und findet eine Lücke in meinem Kraftfeld. Ich habe riesiges Glück und die Ladung verletzt mich nur oberflächlich. Tut aber trotzdem verdammt weh. Wütend schlage ich nach ihr, aber meine ausgewogene Klinge prallt an ihrem Kraftfeld mehrmals ab. So ein Pech aber auch. Die Servitoren nehmen mich geschickt in die Zange. Ich pariere den ersten und meine geschickte Riposte köpft ihn. (Zorn des Imperators mit zwei Zehner hintereinander, Lucky Strike). Ich wirble sofort zum anderen herum, wehre seinen Hieb ab und verletzte ihn im Gegenzug schwer. Aspyce rote Klinge zischt auf mich zu, vermag aber den motivierten Maschinengeist meines Schutzschildes nicht zu irritieren.

"Blitzgewitter" zuckt vor und wird ebenfalls von einem Kraftfeld abgelenkt, mein zweiter Hieb dagegen verletzt sie ein weiteres Mal. Blutend weicht sie etwas zurück. Von ihrer legendären Eiseskälte ist kaum noch etwas übrig. Ich sehe die Angst in ihren Augen und die Erkenntnis, dass es nicht zu ihren Gunsten enden wird. Aber als Spross einer uralten Adelsfamilie wart sie die Fassung bis zuletzt. Das verdient Respekt!

Bruder Obskurus gelingt es, den zweiten Servitor mit einer telekinetischen Presse gefangen zu halten. Verzweifelt greift Aspyce Chorda ein letztes Mal an. Ihre Hiebe mit "Disziplin" kommen schwach und ich kann sie nicht nur mit großer Leichtigkeit parieren, sondern jeweils noch eine geschickte Riposte ansetzen, die aber von ihr geschickt abgelenkt werden. Dann gehe ich ein letztes Mal zum Angriff über. Einer meiner Treffer wird von ihrem Kraftfeld abgelenkt. Einer rutscht an ihrer Rüstung ab, aber der letzte trifft sie in der Brust. "Blitzgewitter" fährt in sie hinein und blutig tritt die Klinge auf der anderen Seite wieder hinaus. Sie will noch etwas sagen, aber ihre Stimme versagt. Sie fällt kraftlos in sich zusammen und rutscht der Klinge entlang schon beinahe sanft zu Boden. Ich habe gewonnen! Der Sieg ist meiner!

"Aspyce Chorda ist gefallen! Die "Perfekte Flamme" gehört nun mir!", donnert meine Stimme über Interkom durch das Schiff. Die Kämpfe auf der Brücke ersterben und die restliche Brückenbesatzung ergibt sich, da sie die Zeichen der Zeit erkennen. Ihre Lehnsherrin ist gefallen und nun ist die Zeit gekommen, sich neu zu orientieren. Bruder Obskurus heilt einen Teil meiner Wunden, die mir Aspyce geschlagen hat.

Ich nehme die wertvollen Gegenstände von Aspyce Chorda an mich, immerhin gehören sie nun mir und meiner Verlobten. Der Melterring ist eine feine Sache. Das filigrane Energieschwert mit der roten Klinge dürfte meiner Frau gut stehen. Tja, das ist eine gute Ausbeute. Die "Perfekte Flamme" wieder auf Vordermann zu bringen, wird ein Vermögen kosten. Der Gedanke an die immensen Kosten verursachen mir jetzt schon Bauchschmerzen. Ich setze mich auf den Thron des Lordkapitäns und studiere schon einmal die Anzeigen. Der Tag wird kommen, da werde ich die verfluchte "Audacia" nicht mehr brauchen. Jedenfalls sobald der letzte der Yu´vath und Lady Anagai vernichtet sind. Danach kann ich endlich mit dem ganzen Chaosabschaum in der Weite aufräumen und mich um geschäftliche Dinge kümmern. Ja, ein Lordkapitän hat nun mal niemals Pause.

Calligos taucht mit seinem Gefolge im Schlepptau schließlich auf. Ich flegle mich gerade auf meinem Thron und überlege, wo und ob Aspyce hier eine gute Flasche Amasec versteckt haben könnte. Mit dem angemessenen Ernst, welcher diese Situation erfordert, stehe ich auf. Der Anführer der Dynastie der Winterscales baut sich neben mir auf und wir betrachten gemeinsam die Leiche von Aspyce Chorda, die ich in einem fairen, naja, vielleicht nicht so ganz fairem Duell getötet habe.

"Es gibt zwei Arten von Freihändler in der Weite, die jämmerlichen Krämer und die Soldaten. Und die Soldaten schaffen die Fakten", spricht er mit deutlicher Wut in der Stimme. Ich blicke ihn etwas irritiert an, als er mit seiner legendären Energieaxt "Brecher" ausholt und mich damit attackiert. Thronverdammt!
 
Auweia da ist ja viel passiert. ist da jemand eifersüchtig auf dem Ruhm oder einfach nur ein schlechter Verlierer. Flavion Conari Erbe der Aspyce Chorda und Bezwinger von Caligos Winterscale. Nummero oncho uno der Freihändler Conari vor noch ein Kopf .....

Allerdings war das nie in Flavions Interesse. Jedenfalls Calligos Wintersale nicht.

"Nein, die von der Schwarzen Bibliothek habe ich geflissentlich gemieden. Überhöhte Preise, unstimmiger Hintergrund, minderwertig Bindung, unlogische Plots und zu viele Rechtschreibfehler!"
Wegen dir habe ich fast einen Herinfarkt vor lauter Lachen bekommen!! DANKE!! 😉

Dieser kleine Seitenhieb musste einfach sein. :lol:

Super Teil, wieso nimmst du noicht ihr Schiff als neues Flagschiff?

Weil die "Audacia" die Möglichkeiten in sich trägt, den leten Yu´vath und Lady Anagai zu besiegen.

Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
"Perfekte Flamme"
Brücke
Zeit: 2 566 785.M41


Im letzten Moment ziehe ich "Blitzgewitter" und pariere den machtvollen Hieb mit seiner Axt. Sofort setze ich eine Riposte, die aber von ihm abgewehrt wird. Dann rammt er mich mit seinem vollen Körpergewicht. Ich kann die Balance nicht halten, taumle zurück über die geländerlose Plattform und falle in einen der Gräben voller Konsolen. Der Aufprall treibt mir die Luft aus den Lungen. Mit großen Augen muss ich sehen, dass Calligos mit einem Wutschrei und hoch erhobener Axt sich auf mich stürzt. Ich bin zu geschockt, um diesen kraftvollen Hieb noch zu parieren. Das wuchtige Schneidblatt durchtrennt nicht nur das Adamantium meiner Rüstung, sondern auch Fleisch in meinem Körper. Autsch!


Sein Gefolge eröffnet das Feuer aus allen Rohren. Einer seiner wuchtigen Leibwächter hat einen Multimelter dabei und schießt damit auf Althea, die sich noch auf der Plattform mit dem Thron befindet, ebenso wie Bruder Obskurus. Zum Glück wird der Treffer durch das Schutzfeld des Thrones absorbiert. So was Cooles brauche ich auch auf der "Audacia". Ein weiterer hat einen Sturmbolter, dessen Schüssen muss Meisterin Puppila aber mit ihrer ganzen Grazie ausweichen. Irgendwie haben die es auf die arme Pilotin abgesehen, denn auch ein überladenes Plasmageschoss schlägt dort in das Schutzfeld ein, wo sie gerade steht. Dann faucht noch ein Schwerer Flammenwerfer, dessen grüne Flammen aber dem Schutzfeld ebenso nichts anhaben können.


"Töte deine Vasallen!", befiehlt Bruder Obskurus Lordkapitän Calligos, wohl in der dümmlichen Hoffnung, dass er von mir ablässt.

"Vollidiot von einem närrischen Psioniker. Ich bin doch auch sein Vasall!", rufe ich diesem Schwachkopf von einem Astropathen zu.


"Ups!", meint der Sanktionierte Psioniker, der einst vor dem Goldenen Thron gestanden hatte. Eins ist damit absolut sicher, Seelenbindung erhöht nicht die Intelligenz!


Meisterin Puppila schießt auf den Multimelterschützen, trifft ihn, aber kann ihn nicht ausschalten. Nicht gut! Ich stehe auf und versuche Calligos auf Abstand zu halten. Was mir aber nicht besonders gut gelingt. Er zieht noch eine kleine Energieklinge, um besser parieren zu können, da seine Axt nicht gerade eine tolle Paradewaffe ist.


"Hör auf mit diesem Wahnsinn!", rufe ich dem tobenden Winterscale zu.


"Glaubst du Narr wirklich, ich lasse zu, dass du den Krieg weiter führen wirst?", brüllt er mich blutunterlaufenen Augen an. Seine Energieaxt "Brecher" rast auf mich zu, ich kann seinen machtvollen Hieb geradeso noch abwehren, auch seinen zweiten Hieb, diesmal verletze ich ihn sogar mit einer gelungenen Riposte. Ha! Ausgleich! Dann schnappt sich der tobende Irre einen von der Crew der Brücke, indem er mit "Brecher" dessen Schädel spaltet und dann die Leiche auf mich wirft. He! Wie ein Kegel falle ich getroffen um und werde unter der Leiche begraben. Das nenne ich mal eine unfaire Art zu kämpfen!


Auf Bruder Obskurus wird nun mit dem Multimelter geschossen, aber der Psioniker kann ausweichen. So viel Glück hat Meisterin Puppila nicht. Eine Garbe Geschosse aus einem Sturmbolter findet Lücken im Schutzfeld des Thrones, trifft sie und schleudert sie schwer verletzt von der Plattform. (Unter 76% kann so schwer sein! Drei von vier Würfen versaut! Ins Negative gerutscht und durch einen dadurch ausgelösten Effekt von der Plattform geschleudert worden. Nicht nur ich hab Pech!) Der Psioniker macht sich nützlich, indem er mich wenigstens etwas heilt.


"Was soll das! Calligos! Ich hatte nie vor dich zu hintergehen! Ich halte meine Verträge! Beim goldenen Arsch des Imperators! Hör auf!", brülle ich ihn an, während ich versuche, mich unter der Leiche hervorzuarbeiten, was mir aber nicht gelingt. Thronverdammt!


Mühsam versuche ich, wenigstens "Blitzgewitter" hoch zu bringen, was mir gelingt. Ich schaffe es sogar, mit einer Riposte das Bein von Winterscale zu treffen. Sein nächster Hieb schlägt aber meine Deckung beiseite und die Leiche auf mir bremst die Axt nur unwesentlich. Ein weiteres Mal werde ich schwer verwundet, aber mein Leibpsioniker macht sich ausnahmsweise einmal wirklich nützlich und stellt den alten Zustand wieder her. Dafür zieht er ziemlich viel Feuer auf sich und er wird sogar oberflächlich verletzt. Meisterin Puppila schießt aus liegender Position auf den Kopf von Calligos und verletzt ihn etwas. Aber der Kerl ist verdammt hart im Nehmen. Trotzdem taumelt er kurz zurück und mir gelingt es endlich, mich aus dieser misslichen Lage zu befreien. Kaum stehe ich, greift mich der tobende Irre wieder an. Seine Wut ist nicht von ungefähr sprichwörtlich.


Der Witz bei der ganzen Sache ist, ich hab noch nicht mal was gemacht, um ihn so aufzubringen. Was ihn in Rage versetzt, ist wohl, dass ich den Platz von Aspyce Chorda einnehmen könnte, da ja ihre Schwester Anastasia Chorda meine Verlobte ist. Dabei hatte ich nie vor, irgendwelche Ansprüche auf Lucins Odem anzumelden, welche über die von mir eroberten Sektoren gehen. Irgendwie muss ich ihm das klar machen. Ich will ihn nicht töten, da ich dann alleine gegen den Gesichtslosen Fürsten dastehe und obendrein noch seine Dynastie gegen mich habe. Wer weiß schon, wer sein Nachfolger wird?


Also setze ich alles auf eine Karte. Misslingt dieses Manöver, bin ich wahrscheinlich tot. Aber zuerst greift er mich ein weiteres Mal, aber ich kann seine Schläge parieren und mir gelingt es seinen Tritt auszuweichen. Für einen kurzen Moment ist er aus dem Gleichgewicht. Mit einem wuchtigen Schlag prelle ich ihm seine legendäre Energieaxt "Brecher" aus der Hand. Geschickt fange ich die Axt mit meiner Linken auf.


"Halte ein mit diesem Wahnsinn!", brülle ich ihn an. "Sei kein Narr! Mir liegt nichts an diesem verdammten Planeten. Ich bin ein wahrer Streiter des Imperators! Mein Ziel ist die Vernichtung des Chaos in der Weite, nicht dich zu bestehlen. Wir haben Verträge und ich werde mich daran halten. Wenn wir gegeneinander kämpfen, gewinnt nur einer, der Erzfeind! Nur vereint können wir den Gesichtslosen Fürsten schlagen. Also beruhige dich endlich und benutze zur Abwechslung mal dein Hirn", rede ich auf ihn ein. Schwer atmend bleibt er vor mir stehen, mit der linken hält er immer noch seine kleine Paradewaffe und er hat, wie es sich für einen Freihändler gehört, noch ein ganzes Arsenal verschiedener Pistolen dabei. Für einen kurzen Moment denke ich schon, meine Worte prallen wie Erbsen an einem Leman Russ ab, aber dann beruhigt er sich wieder.


"Nun gut! Belassen wir es dabei! Rückzug!", befiehlt er seinen Leuten und stampft immer noch aufgebracht von dannen. Ich habe immer noch "Brecher" in der Hand, den ich ihn bei unserem nächsten Treffen wiedergeben werde. Puh! Das war jetzt hart gewesen. Erschöpft lasse ich mich auf dem Thron fallen und starre auf die Brückenbesatzung. Was für ein Tag!


Gespielt am 06.06.2014
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler
Althea Puppila Meisterin der Leere
Bruder Obskurus Astropath
EP: 700
Besiegte Feinde:
8 Orgryns
10 + Elitegardisten
Aspyce Chorda
2 Nahkampfservitoren
Caligos Winterscale
Beute:
Schwerer Kreuzer "Perfekte Flamme"
Hervorragendes Energieschwert "Disziplin"
Plasmakanone
Digitalwaffe Melter


Gedanke des Tages
Super Mega Wow! Ultraharte und sehr abwechslungsreiche Kämpfe. Unser SL hat sich echt was einfallen lassen, um die Sache äußerst interessant und wirklich spannend zu gestalten. Der Angriff von Calligos hat mich echt überrascht. Seine Handlungsweise ist auf der einen Seite sicherlich nachvollziehbar, aber hätte nicht gedacht, dass unser SL bereit ist, eine Ikone des Settings so in Todesgefahr zu bringen. Flavion hätte ihn töten können, aber ich wollte das nicht. Es wäre sicherlich ruhmreich gewesen, zwei so mächtige NSC an einem Tag zu töten. Aber ich wollte nicht noch einen Feind in Form der Dynastie von Winterscales Erben haben. Nicht nachdem ich gerade Aspyce Chorda erledigt habe und eine Chaosflotte auf dem Weg hier nach Lucins Odem ist. Am Ende hatte ich wahnsinniges Glück, dass unser SL trotz Schip beim Entwaffnen für Caligos so schlecht und ich mit einer 05 fast die maximalen Erfolgsränge hatte und Caligos nicht nur entwaffnen konnte, sondern auch seine Axt nun in der Hand hielt. Das war dann wirklich episch. Eine wirklich äußerst geile Sitzung.


Schade, dass nur drei Spieler anwesend waren. Unsere Navigatorin war auf einem Mittelaltermarkt, unser Techpriester gerade aus dem Krankenhaus entlassen (Fleisch ist schwach) und unser Magister Militaris war unpässlich wegen dem heißen Wetter.
 
Puuh, wirklich ein wow.
Ich hätte mal gedacht das Caligos einfach nicht teilen will, aber so mit Erklärung macht es ja fast Sinn dass er sich verraten fühlen könnte.
Aber zwei Leute in so kurzer Zeit die vermeintlich das fast richtige aus ihrer Sicht tun, aber damit nur dem Chaos nützen?
*I smell a rat*
😉

Der Ruhm ist Conari immerhin sicher, die Axt beweißt es. Somit kann er nun wohl seine eigene Dynastie starten, wobei ich der Schnalle ja immer noch nicht vertraue. Nachher schneidet sie ihm noch was ab...😉

Grüße
 
Puuh, wirklich ein wow.
Ich hätte mal gedacht das Caligos einfach nicht teilen will, aber so mit Erklärung macht es ja fast Sinn dass er sich verraten fühlen könnte.
Aber zwei Leute in so kurzer Zeit die vermeintlich das fast richtige aus ihrer Sicht tun, aber damit nur dem Chaos nützen?
*I smell a rat*
😉

Das letztere war wohl eher Calligos bekanntem cholereischen Temperament geschuldet. Erst draufhauen und auch dann nicht nachdenken.

Der Ruhm ist Conari immerhin sicher, die Axt beweißt es. Somit kann er nun wohl seine eigene Dynastie starten, wobei ich der Schnalle ja immer noch nicht vertraue. Nachher schneidet sie ihm noch was ab...😉

Manche Siege bleiben lieber unter dem Tisch.

Kapitel 56
Hochzeit!​

Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
"Perfekte Flamme"
Brücke
Zeit: 2 566 785.M41

Gewonnen! Ich habe gewonnen! Und ich bin noch am Leben. Tief atme ich durch und schließe die Augen. Für einen kurzen Moment gehe ich in mich und fühle langsam den Triumph in mir hochsteigen. Dieser Sieg war teuer erkauft und jetzt geht es darum, die Beute zu sichern. An Ruhe oder gar an eine Schlafpause ist nicht zu denken. Die nächsten Stunde ich hänge hier fest. Ich lasse meine Verlobte Anastasia Chorda mit einem Guncutter herbringen. Sie trägt eine prachtvolle Uniform, einer Kapitänin eines schweren Kreuzers würdig. Ich übergebe ihr "Disziplin", dass legendäre Schwert von Aspyce Chorda mit der roten Klinge. In ihrem Gesicht ist durchaus Genugtuung zu sehen, dass ihre Schwester tot ist. Aber auch Trauer über den Verlust einer engen Verwandten, auch wenn dieses ein hinterhältiges grausames psychopathisches Stück Scheiße war. Eine einzelne Träne rollt über ihre lieblich rote Wange, die ich galant mit einem mit Spitzen besetztem Taschentuch wegwische. Ich gönne ihr mehrere Minuten der Trauer und Besinnung, dann sorgt sie mit befehlsgewohnter Stimme dafür, dass sich die restlichen Besatzungsmitglieder der "Perfekten Flamme" ergeben. Ich habe kein Interesse an weiterem Blutvergießen. Was geschehen ist, ist geschehen. Nun gilt es nach vorne zu blicken. Die Ressourcen zu bündeln und die "Perfekte Flamme" so schnell wie möglich wieder in einen kampffähigen Zustand zu versetzen. Diese Schlacht mag gewonnen sein, aber die Chaosflotte des Gesichtslosen Fürsten ist auf dem Weg hierher und wir werden jedes bisschen Feuerkraft nötig haben, um ihn zu besiegen.

Mein Astropathenchor verbreitet die Nachricht, dass Aspyce Chorda gefallen ist. Die meisten Schiffe der Flotte von Aspyce Chorda treten die wilde Flucht an. Nicht gut, da diese Schiffe quasi nun eigentlich meiner Verlobten gehören. Da fliehen gerade Milliarden von meinen Thronen in die Weite. Thronverdammt!

Innerhalb der nächsten vier Stunden gelingt es meiner Verlobten, die noch Widerstand leistenden Truppenkontingente dazu zu bringen, die Waffen ruhen zu lassen. Der Lordkapitän ist tot, es lebe der Lordkapitän. Immerhin müssen noch nicht mal die Initialen geändert werden und der Nachname ist der gleiche. Die Besatzung ist zwar auf Aspyce Chorda eingeschworen, aber wenn die eine Chorda tot ist, muss eine andere Chorda das Kommando übernehmen. Der Übergang verläuft nicht reibungslos, aber meine Frau gelingt es, weiteres unnötiges Blutvergießen klein zu halten. Wie heißt es so schön, nach der Schlacht ist vor der Schlacht.

Nachdem ich das Gefühl habe, Anastasia hat die Sache im Griff, begebe ich mich mit meinem engsten Gefolge zurück zur "Audacia". Als erstes muss ich die Rettungsaktionen leiten. Inzwischen ist Lordkapitän Sabrehagen sicher an Bord der "Audacia" in Gewahrsam genommen. Die "Leerenstürmer" ist zwar kaum mehr ein Wrack, aber ich lasse es von einem meiner Zerstörer weiter bewachen und noch lebende Besatzungsmitglieder retten. Es ist zwar unmöglich, dass dieser Leichte Kreuzer an der kommenden Schlacht teilnehmen wird, aber nach der nächsten Schlacht, wird es weitere Kriege geben, wo sie sich bewähren kann. Schließlich muss ich noch die "Ignes et Amnestia" entgegentreten, die Brut der Saynays auslöschen, die Flotte des Engelstöters vernichten und wahrscheinlich wird die nächste Schlacht gegen den Gesichtslosen Fürsten nicht seine vollständige Auslöschung beinhalten.

Das nächste Problem ist, dass Lordkapitän Ludd Kelvo der Meinung ist, ich hätte ihm die komplette "Sagitarius" überlassen. Der Deal war, er bekommt das Labor, welches sein Gegenmittel herstellt und nicht gleich das ganze Schiff. Inzwischen hat er einen Vertrag mit Calligos Winterscale ausgehandelt und hat vollständige Amnestie erhalten. Im Gegenzug haben sie auch gleich noch ein Bündnis geschlossen. Das beflügelt ihn so, dass er versucht mich um die "Sagitarius" zu betrügen. Durch seine von mir recht früh in der Schlacht erzwungene Neutralität hat die Kampfkraft seiner Flotte geschont, die zum größten Teil noch kampffähig ist. Ich muss einiges an Drohkulisse auffahren, um ihn zum einlenkten zu zwingen. Kelvo versucht noch eine Xenosverseuchung vorzuschieben, aber mit ein paar frei herumlaufenden Symbionten werde ich fertig. Die "Sagitarius" ist wohl eher ein Forschungs- als ein Kriegsschiff. Nach einigen Stunden räumt er schließlich den leichten Kreuzer und ich schicke ein Prisenkommando auf das Schiff. Nicht schlecht, ich habe gerade meiner Flotte einen Schweren Kreuzer und zwei Leichte Kreuzer hinzugefügt. Allerdings ist die "Leerenstürmer" kaum mehr als ein Wrack, die "Sagitarius" ein Forschungsschiff und die "Perfekte Flamme" hat einiges abbekommen. Der "Imperators Schwur" ist es inzwischen gelungen, sich zu lösen. Beide Schiffe haben im Bugbereich massive Schäden abbekommen. Es wird ein Vermögen kosten, die "Perfekte Flamme" wieder zu reparieren. Auch die Rammbock hat sich erfolgreich wieder gelöst und ist nun in weitere Rettungsaktionen eingebunden. Es gilt qualifiziertes menschliches Leben zu retten.
 
Position:
Winterscales Reich
Lucins Odem
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 569 785.M41

Nun bin ich seit zwei Tagen ununterbrochen auf den Beinen. Meine Wunden wurden zwar im gut ausgerüsteten Hospital der "Audacia" von den besten Ärzten des Schiffes behandelt, trotzdem können auch sie keine Wunder vollbringen. In der Zwischenzeit habe ich mich ein weiteres Mal mit Calligos getroffen und habe ihm "Brecher" zurückgegeben. Es gab so etwas wie eine inoffizielle Siegesfeier, wo mich Calligos als zuverlässigen Waffenbruder lobt. Kein Wort über seinen Ausfall auf der Brücke. Es gibt ein zähes Ringen um die von mir beanspruchten Schiffe. Ich bin froh, dass ich im Vorfeld schon meine Besitzansprüche auf die "Perfekte Flamme" schriftlich mit einem wasserdichten Vertrag fixiert habe. Auch um die übrige Beute wird mit allen Mitteln und Finten gerungen. Auch die Geisterflotte will mehr als vereinbart und verhandelt hart nach. Ich habe aber noch genug kampffähig Schiffe, um meinen Argumenten die notwendige Gewichtung zu geben. Hunderttausende von Überlebenden konnten geborgen werden und mir ist es gelungen, die besten abzufischen, bevor das ganze Geschachere losgeht. Ich besitze nun vier Großkampfschiffe, die alle bemannt sein wollen. Und qualifiziertes Personal ist in der Weite schwer zu finden.

Schon während der ersten kleinen Siegesfeier im engsten Kreis von Lordkapitänen sind wir mehr mit Streiten als mit Feiern beschäftigt. Schon bald bekomme ich zu hören, dass es Calligos war, der Aspyce Chorda im Duell getötet haben soll. In meiner Anwesenheit bringt Lordkapitän Winterscale das natürlich nicht zur Sprache, aber hinter meinem Rücken prahlt er damit. Ich habe ein Deja vu. Mir wird klar, dass wahrscheinlich der Großteil der Heldentaten des Calligos Winterscale sich nicht so abgespielt haben mag, wie allgemein behauptet. Aber wenigstens kann ich meine Ansprüche durchsetzen und mache innerhalb weniger Stunden ein gewaltiges Vermögen an Beute. Teilweise geht es hier zu wie in einer Schola, wo sich Kleinkinder um einen Apfel zanken.

Im Laufe des folgenden Tages treffen einige Transporter voller Missionare und aufgeputschter Eiferer ein. Die Missionare verteilen sich auf den Schiffen und es kommt zu einigen Reibereien mit den dort schon länger dienenden Priester. Und nicht alle davon gehören der orthodoxen Eklesiarchie an. Auch Lordkapitän Trusk mit seinem Flaggschiff Zerberus I und seinen beiden begleitenden Zerstörern Zerberus II und III trifft nun ein. Jetzt wo der eigentliche Spaß schon vorbei ist, kommen die von Calligos gerufenen Freihändler in Scharen an. Aber nach der Schlacht ist bekanntlich vor der Schlacht.

So langsam wird klar, wer gefallen ist und wer überlebt hat. Der Teufelskerl Maximilian Bach konnte lebend vom Wrack der "Mauritius" geborgen werden. Sein Leichter Kreuzer ist aber nunmehr ein fliegender Haufen Schrott und es ist fraglich, ob er noch repariert werden kann. Von der Flotte meiner Verlobten ist neben der "Perfekten Flamme" noch ein schwer beschädigter Leichter Kreuzer, drei Zerstörer und zwei Fregatten übrig. Der Rest sind Wracks, geflohen oder verschollen. Nicht gerade das, was mich jubeln lässt. Aspyce Chorda hatte neben Calligos Winterscale die wohl stärkste Kriegsflotte in der Weite. Nun ist kaum mehr etwas davon übrig. Von der Mitgift meiner Frau habe ich mir mehr erhofft.

Die Fregatte "Hohes Risiko" unter Lordkapitän Machenko ist zu schwer beschädigt, um noch einen weiteren Kampf in naher Zukunft führen zu können. Die "Knochenschinder" ist noch einsatzbereit, wenn auch etwas angeschlagen. Die "Handbeißer" von der kleinen frechen Lenea ist zu beschädigt, um in der Schlacht von Nutzen zu sein. Meine drei Zerstörer sind im guten Zustand und voll einsatzbereit. Zu Ehren der Treffsicherheit von Solun Ares, meines geschätzten Magister Militaris, taufe ich einen davon in "Soluns Treffsicherheit" um.

Ludd Kelvo hat inzwischen ein festes Bündnis mit Calligos geschlossen und verfügt neben seinem Leichten Kreuzer "Lichtermeer" über drei voll kampffähige Zerstörer. Winterscale selbst hat neben der "Imperators Schwur" noch zwei Leichte Kreuzer, sechs Fregatten und zwei Zerstörer unter seinem direkten Kommando. Der Rest seiner Flotte ist vernichtet oder zu schwer beschädigt, um in der nächsten Schlacht noch eine Rolle zu spielen. Alexa von Orthen hatte großes Glück und verfügt noch über ihre drei Zerstörer und vier Transporter. Die Geisterflotte hat noch vier einsatzbereite Zerstörer und vier Transporter, die sie in die Waagschale zu unseren Gunsten werfen kann. Nathan Zakaris verfügt weiterhin über die "GH-12" und einen Zerstörer.

Die Schiffe von Hagenbrecht sind alle zerstört. Al´Rahti ist mit der "Orthun Vej" verschollen. Die Augurendaten sind nicht eindeutig genug, um sein Schicksal endgültig zu klären. Auch die Schiffe der Schillak Dynastie sind ausgelöscht. Mit den Neuankömmlingen können wir einundzwanzig Zerstörer, sechs Leichte Kreuzer, zwei Schwere Kreuzer und neun Fregatten ins Feld führen. Dazu noch eine kleine Flottille aus Transportern, deren Kampfkraft aber vernachlässigbar ist.

Ich habe ein verdammt mieses Gefühl bei der Sache. Es gibt noch eine weitere Siegesfeier, welche gleichzeitig als Strategiebesprechung für die kommende Schlacht dient. Auf dem Papier sieht unsere Flotte beeindruckend aus, aber die meisten Schiffe sind kurz davor, ins Trockendock gehen zu müssen. Ein weiterer Kampf wird verheerende Verluste fordern. Aber Flucht ist keine Option, also tüfteln wir einen halbwegs stimmigen Plan aus, wie wir dem Erzfeind begegnen. Wenn das mal nur gut geht.
 
hoho, sieht so aus als wenn es jetzt erst richtig losgeht. Der Gesichtslose Fürst ist bestimmt nochmal ne ordentlich hausnummer, wir dConarid en auch im eins gegen eins angehen?

Ich haette gedacht, Winterscale haelt sich zurueck wenn du ihm die axt wiedergibts. Vielleicht haettest du damit noch ein bischen warten sollen, bis klar ist, daß du hier den Ruhm einfaehrst?

Nichtsdestotrotz hattest du ja angekuendigt das bald schluss ist. Das macht mich ja schon ein bsichen traurig. So wie beim Schwinden macht es echt spass deienen Charakteren mitzufiebern. Deswegen nochmal ein Danke und well done 😉

Grüße
 
hoho, sieht so aus als wenn es jetzt erst richtig losgeht. Der Gesichtslose Fürst ist bestimmt nochmal ne ordentlich hausnummer, wir dConarid en auch im eins gegen eins angehen?

Man wird sehen. 😉

Ich haette gedacht, Winterscale haelt sich zurueck wenn du ihm die axt wiedergibts. Vielleicht haettest du damit noch ein bischen warten sollen, bis klar ist, daß du hier den Ruhm einfaehrst?

Wäre vielleicht klüger gewesen. Aber hinter her ist man ja immer schlauer.

Nichtsdestotrotz hattest du ja angekuendigt das bald schluss ist. Das macht mich ja schon ein bsichen traurig. So wie beim Schwinden macht es echt spass deienen Charakteren mitzufiebern. Deswegen nochmal ein Danke und well done 😉

Danke schön! Aber es wird schon noch etwa ein halbes Jahr dauern, bis die Kampange durch ist.

Position:
Winterscales Reich
Chordas Grab
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 575 785.M41


Die Auguren haben vor einer Stunde den Eintritt der feindlichen Flotte gemeldet. Wir sind gewappnet und unsere eigene Flotte ist in Formation zu drei Keilen aufgereiht. Wir befinden uns in enger Formation vor Lucins Odem oder Chordas Grab, wie der Planet jetzt offiziell heißt. Auf dem Hologlobe sieht unsere Flotte eindrucksvoll aus, aber in Wahrheit werden die meisten Schiffe die ersten zwei Stunden der Schlacht nicht überleben. Inzwischen ist es mir gelungen, wenigstens sechs Stunden Schlaf zu bekommen und meine beiden Konkubinen zu beglücken. Da hat sich einiges bei mir angestaut gehabt.


Die feindliche Flotte hat sich in klassischer keilförmiger Schlachtlinie aufgereiht. Im Zentrum befinden sich drei Leichte Kreuzer. Wobei die Sensordaten nicht eindeutig sind, ob das zentrale Schiff nicht doch eher schon ein ausgewachsener Kreuzer ist. Würde jedenfalls zu den uns bekannten Daten über Karrad Vall, den Gesichtslosen Fürsten, Kriegsherrn des Chaos und Schlächter vom Dienst, passen. Vier Fregatten reihen sich je links und rechts des Zentrums auf. Die Flanken des Keils bilden auf jeder Seite fünfzehn Zerstörer. Die Übermacht ist also nicht so erdrückend wie befürchtet, aber es sind mehr Schiffe als erhofft. Thronverdammt! Das wird hart werden.


Rein rechnerisch haben wir sogar die numerische Überlegenheit, da die Transporter sich ebenfalls in unsere Angriffsformation eingegliedert haben. Der Grundgedanke unseres Planes ist, dass wir mit einer größeren Anzahl an Schiffen den Feind einschüchtern. Vall wird aus der Entfernung keine eindeutige Identifizierung vornehmen können, da wir in sehr enger Formation fliegen und sich die Sensorschatten überlagern. Mit etwas Glück halten die dort drüben die Transporter vielleicht für Zerstörer. Auch kann er nicht wissen, wie schwer beschädigt manche der Schiffe sind, die sich momentan in Formation halten, aber keinen Vormarsch mitmachen, geschweige denn ein Gefecht bestreiten können. Diesen Plan habe ich ersonnen, wir demonstrieren Stärke und versuchen so den Gesichtslosen Fürsten von einer Schlacht abzuhalten. Seine Strategie beruht aller Wahrscheinlichkeit auf der Annahme, sich mit der intakten Flotte von Aspyce zu vereinen und gemeinsam einen numerisch weit unterlegenen Gegner zu zermalmen. Stattdessen stößt er nun auf eine kampfbereite Flotte, die der seinen überlegen zu sein scheint.


Der Erzfeind scheint unseren Bluff nicht zu schlucken und hält weiter Kurs auf uns. Ich beende das Mahl, welches mir meine liebliche Colette auf der Brücke serviert hat und tupfe mir mit einer Goldbestickten Serviette den Mund ab. In diesem Moment beginnt die rechte Flanke des Feindes in Unordnung zu geraten. Sensoren registrieren Energieausbrüche und Explosionen. Innerhalb der nächsten zehn Minuten werden fünf feindliche Zerstörer zerstört. Hier und da gelingt es den Auguren ein Eldarschiff zu orten, kurz bevor es wieder verschwindet. Vall gruppiert seine Flotte sofort um und die Eldar verschwinden einfach. Die nächsten anderthalb Stunden scheint er Katz und Maus mit den Eldar zu spielen. Die stellen sich aber nicht mehr zum Kampf. Dann dreht die Formation ab und scheint auf den nächsten Sprungpunkt zuzuhalten. Offensichtlich hat der Gesichtslose Fürst keine Lust, uns mit ein paar Eldarschiffen im Rücken zu bekämpfen. Bald kommt über Breitband eine Botschaft des Geschichtslosen Fürsten herein. Einen Mund scheint er demnach wohl zu haben.


"Heute habt ihr Leichenanbeter noch einmal Glück gehabt. Bedankt euch bei der verfaulten Leiche auf der goldenen Pyramide. Aber der Sturm zieht auf und ihr werdet davon hinweggefegt werden!" Damit endet die Übertragung. Ich rechne unsere Chancen durch, einen Gegenangriff zu führen. Allerdings hat niemand so richtig Lust darauf. Auch Calligos nicht, der sofort eine Hinterlist meinerseits gegen sich vermutet. Winterscale traut mir immer noch nicht! Nun gut, ein Mann muss wissen, wann man kämpft und wann man besser seinen Feind ziehen lässt. So schauen wir tatenlos zu, wie nach und nach die Signale der feindlichen Schiffe verlöschen. Die Flotte des Erzfeindes ist in den Warp eingetreten. Der Sieg ist unser! So geht die Schlacht um Chordas Grab zu unseren Gunsten aus, ohne dass unsere Flotte auch nur ein Schuss abgefeuert hat. In den offiziellen Geschichtsbüchern wird das anders dargestellt und endet damit, dass nur der Gesichtslose Fürst gerade so der imperialen Gerechtigkeit entkommen kann, nachdem seine ganze Flotte durch die überlegene Strategie des Calligos Winterscale zermalmt worden ist. Die Eldar werden mit keinem Wort erwähnt. Inzwischen bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass die gesamte Geschichtsschreibung nichts weiter als eine Aneinanderreihung von Lügen ist.
 
Position:
Winterscales Reich
Chordas Grab
Neutrale Kirchenfestung des Drusus
Gruft von Aspyce Chorda
Zeit: 2 613 785.M41

Es hat schon etwas Bizarres, was ich hier mache. Ich stehe an der Seite meiner Verlobten Anastasia Chorda und gebe Aspyce Chorda das letzte Geleit. Also der Frau, die ich getötet habe. Mit allem Pomp und militärischen Ehren wird diese einst so mächtige und doch auch so berüchtigte Freihändlerin nun begraben. Als hätte sie nie versucht, mit dem Erzfeind ein Bündnis einzugehen. Auf ihrem prunkvollen Sarg liegen zwei Fahnen, einmal ein Banner des Hauses Chorda, zum anderen das der Imperialen Flotte, der sie einige Jahre gedient hatte, bevor sie den Abschied nahm. Zum einen um das Erbe ihres Vaters anzutreten, zum anderen um den Ermittlungen des Flottenkommisariats zu entgehen. Es gab unschöne Gerüchte, dass sie in ihrem Wirkungsbereich zum einen nicht nur Schutzgeld von Händlern kassierte, ein Problem, das Gang und Gebe ist, sondern dass sie auch Schutzgelt von Piraten und Freibeutern eintrieb, die sie eigentlich hätte vernichten sollen. Korruption hat Grenzen. Und was sie ihrer Familie angetan hat, ist auch genug Stoff, um eine ganze Reihe an Theaterstücken zu füllen. Sie hat alle Konkubinen, Liebschaften und Affären ihres lebenslustigen Vaters samt dessen Bastarden von Söldnern umbringen lassen. Einige der Bastarde waren noch Kleinkinder gewesen. Und das nur, um die Ausgaben der Apanagen zu senken. Und dann ist da noch das, was sie ihren leiblichen Geschwistern angetan hat. Durch unlautere Beschuldigungen vernichtete sie deren Karrieren und/oder fror sie ein.

Der reich verzierte Sarg aus poliertem Silber wird von ihren höchsten Offizieren getragen, welche am Leben geblieben sind. Die Gruft ist bis jetzt noch ein Rohbau, die komplette Verschalung aus erlesenem weißem Marmor mit Goldeinlagen fehlt noch. Das Ganze kostet einen Haufen Gelt und es ist mir eine heimliche hämische Freude, dass Calligos die Rechnung bezahlten darf. Als großzügige Geste gegenüber einem von ihm erschlagenen Feind. Natürlich wissen es hier alle besser und wenn Blicke töten könnten, wäre ich schon längst tot. Bei ihren Leuten ist Aspyce selbst im Tod noch wohl gelitten. Kann ich zwar nicht ganz verstehen, aber solange sie nicht meinen, ihre Herrin rächen zu müssen, kann es mir egal sein.

Die Grabrede hält der amtierende Bischof der Schreinfeste. Er hat einiges über die gute und loyale Dienerin des Imperators zu berichten. Ihre großen Erfolge bei der Piratenjagd als Flottenoffizier, wohl jene die zu dumm waren, ihre Schutzgeltvorderungen zu erfüllen. Ihre Verdienste in der Weite, an denen sich die Familie Chorda gesund gestoßen hat. Offiziell hat sie ihr Vermögen mit Luxusgütern gemacht. Wahrscheinlich gehören die hinterlistigen Schneider und Damenausstatter, die mich schon mehrmals an den Rand des Herzinfarktes gebracht haben, zu ihrem weit verzweigten Netzwerk an Geschäften. Im Geheimen, was hier natürlich unerwähnt bleibt, hat sie ihr Gelt mit dem kalten Handel verdient. Also mit dem illegalen Besitz und Verkauf von Xenosartefakten. Schließlich wird ihr prunkvoller Sarg in die Gruft hinabgelassen und ein marmorner Deckel versiegelt ihr Grab. Später wird darauf noch eine liegende Statue von ihr zu sehen sein. Eine Gruppe von Künstlern arbeitet schon emsig daran.

Stoisch nimmt nun Anastasia die Beileidsbezeigungen entgegen. Als ob nicht die meisten froh über deren gewaltsames Ableben wären. Sogar Calligos tituliert Aspyce als geschätzte Feindin. Normalerweise waren seine Worte für sie meist Schlampe, Fotze, Hure oder eine beliebige Kombination daraus. Anschließend gibt es im Speisesaal der Schreinfestung einen Leichenschmaus. Ich lass es mir schmecken, auch wenn mich manche anblicken, als würden sie mich am liebsten töten. Ich lächle meist verhalten zurück. Sollen sie nur kommen, "Blitzgewitter" dürstet nach Blut.

Nach dem offiziellen Essen wird die Gelegenheit genutzt, Geschäfte zu machen und zu schachern. Calligos unterbreitet mir das Angebot, mich aus dem Verbündetenvertrag zu entlassen. Lustiger weise habe ich das gleiche Thema schon mit meinen Beratern durchgesprochen. Momentan wäre die Gelegenheit günstig, relativ gut aus dem Vertrag herauszukommen, da Chordas Grab nicht unmittelbar bedroht ist. Auf der anderen Seite wäre jetzt Calligos verpflichtet, mir zu helfen. Und wir wissen ja alle, dass noch einige harte Kämpfe gegen verschiedene Chaosfraktionen anstehen. Die Saynays, der Engelstöter, der Gesichtslose Fürst und Lady Anagai mit ihrer "Ignes et Amnestia".

Verbündete sind gut, aber Calligos hat bewiesen, dass er weder mir traut, noch das ihm zu trauen ist. Vielleicht sieht er in mir sich selbst, als er noch jünger war. Als er aus dem Nichts auftauchte, die Familiengeschäfte übernahm und Winterscales Reich zu neuem Reichtum führte. Er sieht in mir einen lästigen Konkurrenten, der nun genug Macht hinter sich versammelt hat, um ihn gefährlich zu werden. Gestern beschloss ich noch, den Vertrag erst dann zu kündigen, falls Calligos von selbst auf mich zu käme. Und damit ist diese Bedingung nun erfüllt. Ich bin mir nun fast sicher, dass wir keine Freunde mehr werden können. Vielleicht hätte ich ihn auf der Brücke der "Perfekten Flamme" töten und frech behaupten sollen, Aspyce hätte ihn getötet. Zwar nicht wirklich glaubwürdig, da die Lordkapitän im Gegensatz zu Calligos nicht gerade als überragende Nahkämpferin oder Duellantin galt. Aber Wahrheit ist hier in der Weite nur zweitrangig. Eine verpasste Chance, wie mir inzwischen scheint. Also kündigen wir im gegenseitigen Einvernehmen unseren Pakt und ich lasse mir das natürlich noch versilbern. Ich schlage weitere Nephiumkonzessionen und zusätzliche Kompensationen heraus.
 
Na das macht Conari ja gut, ersetzt einen Feind durch den nächsten?!
Ich weiss nicht ob das nicht noch auf ihn zurückfaellt. Gerade wenn er aufstrebend ist, kann Winterscale ihm ja nun die Stöcker zwischen die Beine werfen, als Konkurrenten.

Naja Der Gesichtslose Fürst war irgendwie ein bischen anti-klimatisch abgehandelt. Natürlich gut für Conari, sicher leben ist meistens besser als vielleicht sterben, aber nicht das da dann noch so eine Xenosbraut mit tiefem Ausschnitt einen Gefallen einfordert.

Grüße
 
Genial geschrieben und das mit Winterscale war mal wieder ne geniale wendung 🙂 War das vom SC geplant oder ist das durch Würfeln passiert?

Das war vom SL her so geplant, dass Calligos mir in den Rücken fällt.

Na das macht Conari ja gut, ersetzt einen Feind durch den nächsten?!
Ich weiss nicht ob das nicht noch auf ihn zurückfaellt. Gerade wenn er aufstrebend ist, kann Winterscale ihm ja nun die Stöcker zwischen die Beine werfen, als Konkurrenten.

Nur weil sie keine Freunde sind, heißt das ja nicht zwangsläufig, dass sie sich Spinnefeind sind.

Naja Der Gesichtslose Fürst war irgendwie ein bischen anti-klimatisch abgehandelt. Natürlich gut für Conari, sicher leben ist meistens besser als vielleicht sterben, aber nicht das da dann noch so eine Xenosbraut mit tiefem Ausschnitt einen Gefallen einfordert.

Ich war ziemlich froh, dass es so abgelaufen ist. Und ob die Xenosbraut nun einen gefallen einfordert...

Position:
Kessel
Damaris
Damaris Stadt
Kathedrale des Drusus
Zeit: 2 651 785.M41


Heute ist der große Tag meiner Hochzeit. Die gigantische Kathedrale ist bis auf dem letzten Platz besetzt. Der Offizierschor der "Audacia" und der "Perfekten Flamme" bilden dabei eine verschwindend kleine Minderheit im farbenfrohen Meer der oberen Hunderttausend von Damaris. Gelassen warte ich am Altar auf meine Braut. Als Trauzeugin habe ich Meisterin Puppila bestimmt, die ein reines Nervenbündel ist. Wenn sie sich nicht gerade überzeugt, dass die Ringe wirklich noch in der Schatulle sind, schnippt sie sich unsichtbare Staubkörnchen von ihrer prächtigen Uniform. Normalerweise ist sie die Gelassenheit in Person, die selbst im dichtesten Abwehrfeuer einen kühlen Kopf bewahrt. Aber hier im Fokus der Öffentlichkeit ist sie eine Inkarnation der Nervosität.


Endlich kommt die Kolonne mit meiner Braut heran. Voran schreiten je sechs kleine Mädchen, welche Blütenblätter mit großer Begeisterung verstreuen. Diese Kinder wurden sorgsam aus den Familien von Besatzungsmitgliedern beider Schiffe ausgewählt. Sie sollen auch symbolisieren, dass sich gerade zwei mächtige Dynastien zusammenfinden. Am Arm ihres XO geführt schreitet meine Braut in einem blütenweißen Brautkleid heran. Es besteht aus Spinnenseide mit eingenähten Elektrumfäden. Das Teil ist mehr wert als ein Leman Russ Kampfpanzer. Aber dieser Anblick ist einfach unbezahlbar!


Die gewaltige Schleppe wird von weiteren hübschen Kindern aus den Familien der Besatzungen getragen. Die letzten vierhundert Meter über den roten Teppich ziehen sich wie eine Ewigkeit dahin. Ein Kinderchor singt dazu eine erbauliche Hymne im Rhythmus eines klassischen Hochzeitsmarsches. Endlich kann ich meine Braut in Empfang nehmen. Ihr Antlitz ist unter einem halbdurchsichtigen Schleier zu erahnen. Sie sieht unglaublich lieblich aus.


Bischof Arendt hält die Rede vor der eigentlichen Zeremonie. Dabei erwähnt er den großartigen Sieg gegen die Chaosflotte, die unter solch großen Verlusten errungen wurde. Kein Wort darüber, dass die Schlacht eigentlich zwischen zwei verfeindeten Freihändlerfraktionen stattgefunden hatte und die Schlacht gegen den Erzfeind am Ende gar nicht von uns, sondern von den Eldar geschlagen wurde. Es wird auch geflissentlich tot geschwiegen, dass Aspyce den Erzfeind selbst ins System eingeladen hatte. Solche Details würde die Bevölkerung nur verschrecken. Erst vor einigen Tagen wurde die Totenmesse für den großen Helden von Damaris, den Träger des blauen Sterns Jeremiah Blitz gelesen, der Heldenhaft im Kampf gegen den Erzfeind gefallen ist. Techpriester Fidilius hatte die lukrative Idee, wirklich originale Bruchstücke der Ripper mit den entsprechenden Reliquiengefäßen und einem Echtheitszertifikat zu verkaufen. Das brachte mir ein kleines Vermögen und ihm einen dicken Bonus ein.


Schließlich tauschen wir die Ringe und ich darf die Braut küssen, nachdem sie ihren Schleier gelüftet hat. Anastasia lächelt verhalten und scheint sogar etwas glücklich über ihre Vermählung zu sein. Immerhin bin ich keine schlechte Partie. Ich bin einer der bekanntesten Freihändler der Weite. Mein Name ist in aller Munde und viele der Neugeborenen auf Damaris tragen den Namen Flavion. Dabei sehe ich noch gut aus, bin gut gebaut und durchaus charmant. Auch wenn diese Heirat politischer und dynastischer Natur ist, sie hätte es kaum besser treffen können. Und auch ich bin durchaus über meine hübsche Frau entzückt. Ihr Körper ist wohlgeformt, sie kann witzig sein und ist kein Kind von Traurigkeit. Ich schätze mal, wir werden noch gemeinsam viel Spaß haben. Gemessenen Schrittes verlassen wir die Kathedrale und besteigen einen offenen, mit Blumengebinden geschmückten Prunkwagen, der uns zum Gouverneurspalast bringt. Heute ist ein Feiertag und der Weg zum Palast ist mit Millionen von jubelnden Menschen gesäumt. Immerhin bin ich Flavion Conari, Befreier von Maleziel, Verteidiger von Damaris, Träger des Blauen Sterns, Vollstrecker der Kirche und Befrieder von Chordas Grab. Wenn es so weiter geht, wird man in fünf Jahren mehrere Minuten brauchen, um mich mit all meinen Titeln vorzustellen. Ein Gedanke, der ein breites Lächeln auf mein Gesicht zaubert.


Als nächstes erwartet uns ein Bankett, an dem die tausend wichtigsten Leute von Damaris und Umgebung teilnehmen. Draußen gibt es an vielen Stellen Festzelte oder Tafeln unter freiem Himmel, wo Speisen und Getränke verteilt werden. Der Großteil der Besatzungen der "Audacia", "Perfekten Flamme" und des Zerstörers "Rammbock" befinden sich am Boden. Ich habe hunderte von Kneipen und Bordellen exklusiv für meine Leute angemietet, um deren Moral wieder zu heben. Auch gab es besonders für meine Leute von der "Audacia" einen fetten Bonus. Aber auch meine anderen Leute sind nicht zu kurz gekommen.


Nach dem Zwanzig-Gänge-Menü gibt es einem Empfang. Ich muss tausende Hände schütteln und Berge von Geschenken annehmen. Meine Frau ist dabei äußerst liebreizend und Herr der Lage, während ich mich bald zu Tode langweile. Danach werde ich hin und hergereicht, um weitere Glückwünsche entgegen zu nehmen oder Geschäfte zu besprechen. Selbst an einem solchen Tag ruhen die Geschäfte nicht. Kaum habe ich eine ruhige Minute, spüre ich, wie mich jemand von hinten antippt. Ich bin nicht wirklich überrascht, als ich mich umdrehe und in das schelmisch grinsende Gesicht von Lady Marati blicke.
 
Ach ja, Lucins Odem. Definitiv einer meiner Lieblingsplots in der Kampagne. Rückblickend bin ich froh, dass alles relativ gut funktioniert hat. Der Plot war ziemlich komplex, hätte mir leicht um die Ohren fliegen können. Speziell die finale Raumschlacht und die Konfrontation mit Winterscale.
Bei der Planung war ich übrigens relativ sicher, dass Winterscale die ganze Sache nicht übersteht. Damit, dass Conari ihn nicht getötet hast, hat er sich noch ne ganze Menge Ärger erspart (z.B. die Raumschlacht gegen die Piraten).