Die NSA und Edward Snowden...Eure Meinung?

Der Umfang wie weit das ging wird erst jetzt nach und nach bekannt und bedurfte eines Edward Snowden, der nicht als Aufdecker eines Skandals erster Güte gefeiert wird, sondern ausgerechnet in Russland Schutz und Zuflucht suchen musste.
Da kann er wenigstens nicht ganz so leicht verunfallt oder geselbstmordet werden...obwohl....
 
Da kann er wenigstens nicht ganz so leicht verunfallt oder geselbstmordet werden...obwohl....

Deutsche Behörden müssten ihn festnehmen und ausliefern, mehr würde nicht passieren.
Dann geht Snowi für viele Jahre in den Bau, als Vaterlandsverräter in einem US-Knast... Bradley Manning hat 35 Jahre bekommen, sie zu ermorden erzeugt nur Märtyrer und nährt die Idee, dass "die da oben" tatsächliuch was zu verbergen hätten. Der Anschein muss noch etwas gewährt bleiben, da interessiert sich derzeit noch eine zu große Öffentlichkeit für dieses Thema, aber zumindest haben wir die TTIP-Verhandlungen etwas aus den Fokus genommen... alles cool!
 
Und an der Stelle verlassen wir wieder die ernsthafte Diskussion und nähern uns den Irren mit Aluhüten 🙂
Es gibt eine (1) nachgewiesene False Flag Operation eines westlichen Geheimdienstes. Und das waren 1954 die Israelis, die amerikanische Einrichtungen in Ägypten angegriffen hatten und die schuld auf die Moslembrüder schieben wollten.

Man kann es sich auch sehr einfach machen. Es gab nicht nur die eine false flag operation. Stichwort Gladio. Da war die Gemengelage genau so. Die KP stand in Italien so gut da, dass NATO und konservative Kreise in Italien befürchteteten, die könnten tatsächlich die Wahlen gewinnen. Just in der Zeit ging der Terror der roten Brigaden los. Und weil das nicht reichte, schickte man rechte Terrorkommandos los, die spektakuläre Bombenanschläge verüben sollten. Das ist kein Hirngespinst. Das wurde von Gulio Andreotti vor dem italienishen Parlament eingestanden.

Oder ein bekanntes Beispiel aus Deutschland. Jeder kennt das Bild brennender Lieferfahrzeuge, vor dem Springerhochhaus. Es war ein Verfassungsschutzmann, der in der empörten, aber bis dahin friedlichen Menge Molotowcocktails verteilte und erklärte, wie die anzuzünden sind. Der MAnn hieß Peter Urbach.

Also nichts da mit Aluhüten.

Und letztlich fehlt allen 9/11 Theorien einfach eins: Plausibilität.
Wenn du offizielle Version mit einbeziehst, hast du völlig recht. Der offizielle Berichtgeht nämlich auch garnicht erst auf unpassende Aspekte ein, wie etwa den Zusammenbruch eines weiteren Hochhauses in unmittelbarer Nähe.

Fakt ist nur eines. Die ganze Angelegenheit ist viel zu komplex um sagen zu können, was da wirklich vorgefallen ist.
 
Also es ist ja nunmal Fakt dass die NSA und Co uns überwachen und Profile erstellen. Ich bezweifle zwar dass sie wirklich jeden unserer Schritte verfolgen, aber die schauen hier und da mal rein, ich denke mal dass sie uns abhören und unsere Nachrichten lesen, denn wenn sie uns auf den einfachen Profilweg stalken, dann würden sie ja garkeine Fortschritte machen. Und dass sie Telefongespräche abhören wurde ja schon hundert oder tausend mal in allen möglichen Nachrichten erwähnt.

Egal ob NSA, Amazon, die Polizei oder die Telekom, jeder Fall wird aufgeschrieben und genau so werden Kommentare zu fast jeden Anruf und jeden beobachteten Chatverlauf hinterlassen. Dadurch werden von uns allen Profile erstellt, wenn sie uns auf den Kieker haben. Der Beweis dafür: Edward Snowden.

Vor gut 1,5 Jahren hatte ich noch den Standpunkt dass ich nicht wusste wem ich glauben sollte, den einerseits hieß es dass Snowden ein Held sei, welcher die Spionage der gesamten Bevölkerung aufklären wollte, doch andererseits wird er als weltweiter Verbrecher von der USA gesucht, der Daten vom Geheimdienst klaut und diese dann nach Russland bringt.

Mittlerweile bin ich echt dankbar für das, was Snowden für uns alle getan hat. Denn dass Geheimdienste einfache Leute beobachten und Profile erstellen lag zwar in aller Munde, aber es gab kaum lebende Beweise dafür, da die Quellen oft Mundpropaganda, Gerüchte oder Verschwörungstheorien waren. Und einen besseren Beweis, als einen ehemaligen Agenten mit einen Koffer voller Spionageinfos, der weltweit in den Nachrichten gezeigt wird, gibt es nicht.

Vor etwa 2 Monaten habe ich mich mit jemanden darüber gestritten, was die NSA so macht. Er glaubte die typische NSA-Propaganda:,, Die NSA erstellt keine Profile! Die schauen nur überall rein und wenn sie ein Verbrechen bemerken dann bleiben sie dran!" Meine Antwort darauf:,, Natürlich erstellen die Profile! Solche Sachen werden notiert oder kennst du nicht Edward Snowden?" Seine Antwort:,, Hä? Snowden? Wer is denn Snowden? Das tut ja auch garnichts zur Sache!" Dann habe ich mir an den Kopf gefasst und es dabei belassen. (Aber was erwartet man auch wenn man mit jemanden diskutiert, der seine Schule anzeigt weil er sein Abitur nicht geschafft hat und meint die Lehrer sind Schuld weil er intelligenter ist als jeder seiner Lehrer)

Also klar, es gibt immer Leute die mit ihren Glauben an die Überwachung übertreiben. Einerseits ist der NSA-Verein garnicht gut genug dafür, andererseits muss man ja nicht jeden Schritt beobachten um Profile zu erstellen und ob ein Bastler seine Ork Armee nun grün anmalt oder rot, interessiert die Agenten der NSA sicher Null, auch wenn sie das warscheinlich aufschreiben würden wenn sie mal wieder einen belanglosen Chat beobachten.

"Liebes Profile-Book, heute habe ich Tim M. und Carl K. beim Chat beobachtet. Es war nichts ungewöhnliches. Carl hat einen neuen Avatar und sie redeten darüber, wie Tim seine neue Orkarmee anmalen soll. Er tendiert zwischen Grün und Rot. Ich persönlich finde grüne Orks besser. Mit freundlichen Grüßen, NSA Geheimagent Marth Lec. Mish."

Und dann gibt es halt diese Menschen die immer mit der Verharmlosung übertreiben, ich sage nur das Beispiel mit den Typ vor zwei Monaten dazu.

Natürlich kommen auch viele Gerüchte über Snowden und NSA von Aluhut-tragenden Kopp-Verlag Lesern die auf "Wahrheitsmessen" gehen, aber die versuche ich sowieso an jeder Stelle provokant auszulachen damit sie merken wie lächerlich sie sind mit ihren Theorien. Wer meint dass die Evolution blödsinn ist weil wir eine Mischrasse der Aliens sind, dass die Regierung Zombies in Pyramiden und Meerjungfrauen in Aquarien vertuscht, den hilft sowieso nurnoch ein Kopfschuss.
Achja und immer wenn Kleinigkeiten verschwinden weil sie auf den Boden gefallen sind, man sie übersehen hat oder man vergessen hat wo man sie hingelegt hat, dann sind entweder Geister oder unsichtbare Kobolde Schuld daran... *kuckuckuckuckuck*
Diese Theorien kenne ich auswendig weil meine Familie viel mit solchen Spinnern zu tun hat.
 
Ich zitiere mal aus dem verlinkten Artikel.

Schließlich müssen die deutschen Geheimdienste endlich einer wirksamen rechtsstaatlichen Kontrolle seitens der Exekutive, der Legislative und vor allem der Judikative unterworfen werden. Nur so kann das Grundrecht auf Unversehrtheit des Post- und Fernmeldegeheimnisses, das es faktisch nicht mehr gibt, wiederhergestellt werden.

Hierauf könnte man auch einwenden, dass es das Post- und Fernmeldegeheimnis allenfalls de jure aber nicht faktisch gegeben hat. Eine weitere Frage ist, ob sich Geheimdienste überhaupt kontrollieren lassen. Und ob geheimdienstlich gewonnene Erkenntnisse überhaupt einen solch großen WErt haben, dass es rechtfertigen, den Diensten freie Hand zu lassen. Helmut Schmidt hat in einem Interview einmal gesagt, dass er grundsätzlich keinen Pfifferling auf Geheimdiensterkenntnisse gegeben hat sondern lieber mit seinem Gegenüber auf politischer Ebene solche Dinge besprochen hat.

Was die Souveränität angeht. Solange fremde Streitkräfte in Deutschland stationiert sind, ist Deutschland nicht souverän.
 
Hierauf könnte man auch einwenden, dass es das Post- und Fernmeldegeheimnis allenfalls de jure aber nicht faktisch gegeben hat.

Bravo, die Erkenntnis hat leider nicht jeder. Meine Meinung hierzu: Ein Staat der seinen Verpflichtungen gegenüber seinen Bürgern nachkommt, hat es wenig bis gar nicht nötig diese zu bespitzeln. Sollte tatsächlich einer auf die Idee kommen den Aufstand zu proben, wird er wenig bis gar keine Gefolgschaft anziehen, mangels Incentive.

Helmut Schmidt hat in einem Interview einmal gesagt, dass er grundsätzlich keinen Pfifferling auf Geheimdiensterkenntnisse gegeben hat sondern lieber mit seinem Gegenüber auf politischer Ebene solche Dinge besprochen hat.

Schmidt hat aber, auch heute noch, die Persönlichkeit dies zu können. MMn der letzte wirkliche Staatsmann unseres Landes. Ein wenig mehr von ihm bzw seiner Tradition und Deutschland ginge es besser, wetten?

Was die Souveränität angeht. Solange fremde Streitkräfte in Deutschland stationiert sind, ist Deutschland nicht souverän.

Dem halte ich entgegen, dass die nichtmal vor Ort sein müssen. Einflußnahme reicht völlig aus. Siehe Ukraine, siehe Steinbeisser und Co. Das Paradebeispiel wie man eben jenes komplett vergeigt.
 
Schmidt hat aber, auch heute noch, die Persönlichkeit dies zu können

Das hat meines Erachtens weniger mit der Persönlichkeit als mit dem Politikstil zu tun. Im Wesentlichen war die Außenpolitk der Bundesrepublik bis Kohl(und zwar sowohl unter CDU als auch SPD Regierung) immer von einem wesentlichen Moment geprägt: Verlässlichkeit und Berechenbarkeit. Man konnte darauf setzen, dass es keine verdeckte Agenda gegenüber außenpolitischen Widersachern gibt. Das hatte etwas damit zu tun, dass die Bundesrepublik ersten nicht souverän war und zweitens auch nicht die Ressourcen und den Willen, international zu eskalieren. Berechenbarkeit ist wichtig, wenn man Konflikte verhüten will. Denn nur damit lassen sich Missverständnisse vermeiden.

Die Amerikaner haben einen anderen Stil. Und zwar den hegemonialen Stil einer Supermacht. Das genaue Gegenteil von Berechenbarkeit. Aus amerikanischer Sicht habe sie den Kalten Krieg gegen die Russen gewonnen. Und zwar mit permanenter Drohung und Unberechenbarkeit. Dieser Poker hat die Welt beinahe in die Katastrophe geführt, als nämlich die Russen ein großangelegtes Natomanöver für den Aufmarsch eines Natoangriffs interpretiert haben.

Seit dem Ende des Kalten Krieges hat in der deutschen Außenpolitk ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Stichwort Auslandseinsätze und " VErantwortung" übernehmen. Die Krönung war die Beteiligung an Destabilisierungsmaßnahmen in der Ukraine. Und zwar verdeckt.

Was Schmidt angeht, so ist wohl auch deshalb einer der letzten großen Mahner, weil er aus einer Generation stammt, die den Krieg noch hautnah erlebt unddadurch ein für alle Male davon geheilt war. Das galt sogar für solche Rechtsausleger wie Strauss.
 
Seit dem Ende des Kalten Krieges hat in der deutschen Außenpolitk ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Stichwort Auslandseinsätze und " VErantwortung" übernehmen. Die Krönung war die Beteiligung an Destabilisierungsmaßnahmen in der Ukraine. Und zwar verdeckt.
Dieser "Paradigmenwechsel", wenn man das überhaupt so nennen kann, wurde aber nie kosequent umgesetzt. Denn weder das deutsche Militär noch die Engagements auf weltpolitischer Ebene haben das Potential diesen Sonntagsreden auch Taten folgen zu lassen. Die Bundeswehr und ihre Ausrüstung nach deutscher Militärtradition ist ein tragischer Wunschtraum für jeden Pazifisten, die deutsche Aussenpolitik mittlerweile kaum mehr als der Türaufhalter und Werbezettelverteiler für Dax50-Konzerne, wenn sie nicht gerade "Flüchtlingspolitik" machen und sich aus Verantwortung rauswieseln. Deutschland bzw. seine politischen "Spitzenkräfte" verspielen ein gehörig Maß an mühsam erworbener Reputation mit diesem realsatirischen Schaustück "Mehr Verantwortung übernehmen, militärische Interventionen nicht ausgeschlossen!" und das nicht nur im Ausland. Selbst den Versuch ein ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates zu werden hat man unter Merkel faktisch aufgegeben; aber da sollten auch nur souveräne Staaten vertreten sein!

Was Schmidt angeht, so ist wohl auch deshalb einer der letzten großen Mahner, weil er aus einer Generation stammt, die den Krieg noch hautnah erlebt unddadurch ein für alle Male davon geheilt war. Das galt sogar für solche Rechtsausleger wie Strauss.

Alle Ureinwohner, die dieses Fieber heute und in Zukunft wieder plagt, sollten sich mal fragen, ob es uns die Siegermächte nicht gut genug besorgt haben nach der Kapitulation und wieviel Deutschland noch verlieren kann an Landmasse, Eigenständigkeit, kultureller Identität und wirtschaftlichem Wohlstand?
 
Wie realitätsfern sowas ist sieht man doch immer wieder.

Ich hab pro Tag mindestens 1 Gig Traffic, wenn ich nicht noch mein Entertainment streame. Die Wissenschaft hat eben Bedarf, sowohl rein als auch raus. Meine Festplatte hat 2TB. Viel Spaß da täglich zu speichern und ne Kopie meiner Platte anzufertigen. Die arme Sau die sich das ansehen muss bedaure ich zutiefst (tödlich langweilig). Nun spinnen wir das mal hoch auf die entsprechnde Zahl von Bürgern. Das kann man gar nicht speichern, geschweige denn auswerten. Selbst die ganzen flase positives übersteigen die Kapazität sämtlicher Behörden.

Viel wichtiger sind da Dinge wie das Referendum in Griechenland. Der Ukrainekonflikt und ganz besonders die Machenschaften der Regierungen. Haben wir alles schon besprochen. Wie kann es denn sein, dass Regierungen über ihren eigenen Gesetzen stehen? Wie kann es sein das der Bürger immer noch schweigt und zusieht wie er entrechtet wird?

Die Vorratsdatenspeicherung ist da, bei aller Liebe, das geringste Übel.
 
Die Vorratsdatenspeicherung ist da, bei aller Liebe, das geringste Übel.

Da diese Daten zu jeder Zeit manipulierbar sind, aber dennoch als aktzeptables und "stichhaltiges" Beweismittel herhalten (sollen)... "Regierungs"bandenkrieg im Osten oder mein Land, meine Regierung hält mich für einen, der überwacht gehört!
 
Flüchtlingsthematik, by the way....

Was sagt ihr dazu? Sollen wir wirklich jeder reinlassen zu uns? Oder das Asylrecht doch eher einschränken durch eine Grundgesetzänderung?
Sind ja gerade spannende Zeiten in Deutschland...

Was um aller Welt hat das mit der NSA zu tun?
Mach doch dafür einen eigenen Thread auf, gabs hier nicht sogar mal einen allgemeinen Politik/Weltgeschehen Thread? Da würde das besser passen.
 
Flüchtlingsthematik, by the way....

Was sagt ihr dazu? Sollen wir wirklich jeder reinlassen zu uns? Oder das Asylrecht doch eher einschränken durch eine Grundgesetzänderung?
Sind ja gerade spannende Zeiten in Deutschland...
Ich hatte schon überlegt dazu ein Thema aufzumachen (sollte das vielleicht einer von uns tun?), weiß nicht ob das hier so gut rein passt!? Bisher hatte ich kein neues Thema gestartet, weil ich befürchtet habe, dass das Thema Flüchtlinge/Naher Osten wieder zwangsläufig zum Islam abdriftet und das Thema dann schnell von den Mods geschlossen wird...

Was das Thema Flüchtlinge angeht: Ich bin da etwas ratlos. Humanitäre Hilfe muss sein, ohne wenn und aber. Dieses "Hurra" mit dem jetzt so viele Menschen begrüßt werden, halte ich allerdings für übertrieben, da wird Hals über Kopf gehandelt ohne sich der Konsequenzen klar zu sein. Vor kurzem war die Presselandschaft noch dabei, den Mythos vom Fachkräftemangel etwas zu entzaubern, jetzt springen sie wieder darauf an und sehen in den Flüchtlingen die benötigten Arbeitskräfte (bemerkt den Widerspruch niemand? Ist das Kurzzeitgedächtnis der Bürger so schlecht?). Vor gut 10 Jahren mussten wir feststellen (Rütlischule und der Brandbrief), dass die Integration der Gastarbeiter und ihrer Nachkommen ziemlich daneben gegangen ist, meiner Meinung nach wurde da in diesen 10 Jahren auch nichts besser und jetzt glauben plötzlich alle, dass man mal so eben 1+ Millionen Menschen integrieren kann, die im Gegensatz zu den Gastarbeitern zum Teil auch noch traumatisiert sind und auch nicht so schnell in Arbeit kommen werden!? Woher sollen plötzlich so viele Sprachlehrer kommen, die diesen Menschen adäquat Deutsch beibringen?
 
Tja gute Frage. Ich weiß nicht, ob das Kind nicht schon längst in den Brunnen gefallen ist. Der derzeitige Umgang der Politik mit dem Thema zeugt von absoluter Ratlosigkeit. Nicht dass ich dafür ne Antwort hätte. Ich glaube, es wird noch weit schlimmer kommen. Das ist erst der Anfang.

Im Grunde kann man eigentlich nur Eines machen. Versuchen, den Strom in geordnete Bahnen zu lenken. Wegdefinieren von Fluchtgründen wird nicht helfen. Stichwort "sichere Herkunftsländer". Langfristige Maßnahmen, wie etwa die Beendigung der Destabilisierungspolitik im Nahen Osten lösen nicht das unmittelbare Problem.

Verschärfung des Asylrechts? Das ist genauso eine Augenwischerei wie etwa Zäune zur Abwehr zu errichten. Das mag es erschweren, nach Deutschland zu kommen und hier einen legalen Aufenthaltsstatus zu erlangen, das wird die Flüchtlinge aber nicht davon abhalten, hier her zu kommen. Löst also auch nicht grundlegend das Problem.

Ich denke eher, entweder Deutschland stellt sich der Tatsache, dass es ein Einwanderungsland ist und macht das Beste draus. Oder in Deutschland könnte die Flüchtlingsfrage ganz schnell dazu führen, dass der soziale Kitt anfängt zu bröckeln.
 
Mir stellen sich im Zusammenhang mit dieser Krise auch immer wieder einige Fragen, auf die ich keine Antwort weiß. Eine Beispiel: Gerade in letzter Zeit war ja oftmals der Wohnraummangel und der vom Staat vernachlässigte soziale Wohnungsbau ein Thema, auch mit dem Stichwort Luxussanierung/Gentrifizierung. Wenn also schon normale Bürger mit akzeptablem Gehalt Schwierigkeiten haben Wohnraum zu finden, wie soll das plötzlich für so viele Flüchtlinge möglich sein? Klar, erst mal gehen Zeltlager, aber wenn der Winter kommt, braucht es Wohnungen. Damit wird der Staat wahrscheinlich zum direkten Konkurrenten der Bürger, die heute schon schwer eine Wohnung finden. Ich meine, eine Millionen Flüchtlinge, das ist zweimal die Einwohnerzahl meiner Heimatstadt Hannover. Auch wenn es über ganz Deutschland verteilt ist, so viel Wohnraum schießt nicht einfach so wie die Pilze aus dem Boden, das braucht Bauunternehmen die Zeit haben und es braucht Baumaterialien, das klappt doch nicht mal eben so in 14 Tagen, das braucht eher Monate. Es wird also wohl auf einfache Flüchtlingsheime in Fertigbauweise und Containersiedlungen hinauslaufen, etwas das meiner Meinung nach der Integration entgegen wirkt.

Ein weiterer Aspekt dieser Krise ist die Wirkung auf die EU. Ich befürchte in Kombination mit der Griechenlandkrise und anderen Problemen steht die europäische Idee davor zu scheitern.

@Mods: Vielleicht mag ein Mod die heutigen Beiträge auslagern, ein Thema mit dem Titel Europa/Flüchtlingskrise aufmachen und die Beiträge dort hin verschieben? Ich denke das passt besser als hier in den Thread zur NSA.
 
Der soziale Kit muss nicht anfangen zu bröckeln, er hat bereits tiefe Risse. Ob es gut ist, dass Deutschland da nicht alleine ist würde ich aber bezweifeln.

Fachkräftemangel haben wir keinen! Unsere Fachkräfte kassieren im Ausland ab oder sagen ganz deutlich NEIN wenn der AG meint er kann seine Lohnkosten sozialisieren.

Zum Thema Flüchtlinge kommen mir ganz andere Fragen:

- Warum haben die Saudis ihre Grenzen zugemacht? Bleiben wir in der Region, die ja muslimisch geprägt ist. Niemand nimmt diese Leute auf, bzw die wollen da nicht hin. Warum?
- Arbeitskräfte bei den Flüchtlingen suchen. Super Idee, da kann man bestimmt weiter Löhne drücken. Ich fass es nicht... eigentlich jedes Wort zuviel.
- Der Syrische Krieg und ISIS toben nicht erst seit gestern. Plötzlich kommen da jede Menge Flüchtlinge. Ich glaub ja an vieles, aber nicht an alles.
- Integration: Zweifelhaft ob die "bösen Nazis" die Eier haben eben jene zu fordern bzw durchzusetzen, auch da ist Deutschland leider nicht alleine.

Zum Thema Europa vor dem scheitern: Soll vorkommen. Gründe dürften unter anderem das Nichtschaffen einer politischen Union sein, sowie die Erkenntnis des Bürgers, das er im Zweifel genau 0,00 zu sagen hat. Betrachtet man sich die Thematik wie Politik und Wirtschaft gegen den Bürger operieren (nicht nur in Deutschland) dann ist es kein Wunder, nein mich wundert das es bei uns noch so ruhig zugeht.
 
Der Syrische Krieg und ISIS toben nicht erst seit gestern. Plötzlich kommen da jede Menge Flüchtlinge. Ich glaub ja an vieles, aber nicht an alles.

Sieht man einzig den Zusammenhang Krieg-> Vertreibung-> Flüchtlinge kann man tatsächlich nicht erklären, warum das gerade jetzt so massiv kommt. Wenn man aber auch in den Blick nimmt, was in anderen Bereichen gleichzeitig abgelaufen ist, so wird es verständlich. Der erste Damm, der die Flüchlingsbewegung ins Rollen gebracht hat, war der Sturz Gadhaffis. Damals begannen die Bilder von überfüllten Flüchtlingsbooten. Und jetzt ist eine weitere Route durch den Zusammenbruch Griechenlands aufgetan worden.

An der Zerschlagung Libyens hatte Deutschland keine Aktie. Sehr wohl allerdings an der Politik Europas gegenüber Griechenland. Nach der Wahl der Syriza hat Deutschland alles dafür getan, Griechenland aus dem Euro unter unkontrollierten Bedingungen zu drängen. Schäubles Politik zielte darauf ab, die Syrizaregierung zu demontieren. Mit Erfolg. Die Nebenkosten sind die, dass die Situation in Griechenland sich derart verschlimmert hat, dass die griechischen Behörden, selbst wenn sie es wollten, beim besten Willen nicht mehr in der Lage sind, die Flüchtlingsströme in geordnete Bahnen zu lenken. Deutschland legt mit seiner Wirtschaftspolitik die Axt an die Peripherie der EU und unterminiert damit deren Möglichkeiten, ein geordnetes Grenzregime aufrecht zu erhalten. Alle Länder, die unmittelbar an der südlichen Außengrenze der EU sind, haben massive wirtschaftliche Probleme. Und Deutschland verschärft diese Probleme noch.
 
Zum Thema Flüchtlinge kommen mir ganz andere Fragen:

- Warum haben die Saudis ihre Grenzen zugemacht? Bleiben wir in der Region, die ja muslimisch geprägt ist. Niemand nimmt diese Leute auf, bzw die wollen da nicht hin. Warum?
Die wollen da nicht hin, weil die Syrer tatsächlich recht säkular geprägt sind und keinen Bock auf einen solch religiösen Staat haben. Saudi Arabien selbst hat dann wohl auch wenig Lust darauf diese vielen Flüchtlinge durch zu füttern.
- Arbeitskräfte bei den Flüchtlingen suchen. Super Idee, da kann man bestimmt weiter Löhne drücken. Ich fass es nicht... eigentlich jedes Wort zuviel.
Dem stimme ich zu. Wenn man davon ausgeht, dass es keinen Fachkräftemangel gibt, dann werden die Flüchtlinge noch mehr Druck auf die Arbeitnehmer ausüben. Ein Vorwurf in diese Richtung kam die Tage auch aus Frankreich, war irgendwo in den Online- oder Printmedien zu lesen.
- Der Syrische Krieg und ISIS toben nicht erst seit gestern. Plötzlich kommen da jede Menge Flüchtlinge. Ich glaub ja an vieles, aber nicht an alles.
Ich beteilige mich ja ungern an VTs, aber dass gerade jetzt die Flüchtlingswelle nach Europa schwappt, könnte durchaus an der Türkei liegen, diesbezüglich geistern manche Gerüchte durchs Netz.
- Integration: Zweifelhaft ob die "bösen Nazis" die Eier haben eben jene zu fordern bzw durchzusetzen, auch da ist Deutschland leider nicht alleine.
Ich befürchte auch, dass die Integration nur ein paar schöne Worte bleiben werden. Sobald die Krise leicht abebbt, werden die Politiker ihre Aufmerksamkeit woanders hin wenden (spätestens wenn in 1 bis 3 Jahren Griechenland wieder Thema sein wird) und die klammen Kommunen werden wieder alleine gelassen. Das war auch nicht anders, als festgestellt wurde, dass die Gastarbeiter nicht vernünftig integriert worden sind. Heute redet darüber kaum noch wer, andere Themen sind interessanter.

Ich selbst habe mittlerweile, nach meiner Euphorie um das Jahr 2000, kaum noch Lust auf die EU. Eine Transferunion wollte ich sowieso nie und erst recht keine United States of Europe. Eine Handelsunion und aufgelockerte Grenzkontrollen kann man trotzdem haben, das lässt sich (Staats-)rechtlich problemlos umsetzen.

Edit: Ich mache mal ein neues Thema auf.