Die Tyraniden: Theorien zum Hintergrund im Licht der modernen Biologie

Barnabas-Basilius

Tabletop-Fanatiker
13 Oktober 2010
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Ich hoffe auch, dass GW nicht präziser wird in Zukunft, sowohl bei den biologischen Eigentschaften als auch beim Schwarmbewusstsein. GW ist zwar Meister im Zusammenkl... äh in neuen Kontext zu setzen vom allem..., aber ich fürchte, dass die Leute die FLuff für einen neuen Codex schreiben, nicht das biologische Wissen vorweisen, das hier einige haben und das dann ggf. durch Designentscheidungen (...Dominatrix...Bausatz...) unbewusst zu wissenschaftlichen Schlussfolgerungen, die etwas präziser sind als das was wir jetzt haben, führen. Wenn ich Eure Ausführungen lese kommt es mir so vor, als schlingert GW schon ganz scharf an der Grenze herum sich in irgend so eine Richtung zu verfahren, z.B. indem Dinge wie Pheromone eingeführt wurden, obwohl es doch das Schwarmbewusstsein und die Rottentelepathie gibt (ok, kann man beim Liktor so erklären, dass er weit vor dem Eintreffen der Schwarmflotte agiert... aber Reichtweite im Warp, ist ja eigentlich egal...). Ich glaube auch, dass diese ganzen Eigenschaften, die hier im Thread seziert werden, gar nicht mit Absicht so angelegt wurden, und nach Jahren des daran Herumdokterns durch GW nur durch Zufall noch einigermaßen Sinn ergeben. Und dass von GW niemals der Anspruch an Tyraniden gestellt wurde einer wissenschaftlichen Analyse standzuhalten. Letzteres macht mir Sorge, dass GW tatsächlich nochmal mehr Licht ins Herkunftsdunkel der Niden bringen könnte...
Das heißt natürlich nicht, dass ich den Thread für unsinnig halte, ganz im Gegenteil!
 

TBRY87

Hintergrundstalker
13 Juli 2021
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Immerhin finde ich es von GW noch sehr kohärent, dass sie keine wirklich individuellen Charaktermodelle verkaufen. Auch wenn ich die Entwicklung bei den Necrons in den letzten Jahren ganz cool fand, haben sie ja schon etwas an Schrecken eingebüßt, da sie nun „menschlichen“ Zuschreibungen wie Arroganz, Stolz, Hass usw. unterliegen. Das kam in erster Linie durch die Einführung spezieller Charaktermodelle, die einen freien Willen haben. Und ich kann ja auch nachvollziehen, das individuelle Charaktermodelle für das Tabletop als Spiel vorteilhaft sind.

Bei den Tyraniden fällt mir dazu jetzt aber noch nichts ein. Eine Sonderrolle spielt hier vielleicht „Old One Eye“, bei dem GW aber denk ich noch gerade die Kurve gekriegt hat. Ich stecke in seiner Lore nicht 100% drin, sehe ihn jetzt aber auch nur als besonderen Carnifex. Oder würdet ihr ihn als Individuum mit freiem Willen sehen, der außerhalb des Schwarbewusstseins agiert? Ich habe zu ihm nur wenig gelesen. Kommt er in Büchern vor?
 

torsten7048

Hintergrundstalker
30 August 2005
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@Darius4118
Mega gut ! 👍🥳

Auch wenn ich nicht vom Fach bin und damit nicht alles im Detail nachvollziehen kann, muss ich doch sagen, das ist genau die Art Nerdkram, die ich total klasse finde.

Neben dem Malen als mein Haupthobby liebe ich die von dir auch öfter erwähnten Hintergrundbände (Liber Xenologis, etc.) sehr, die quasi als „In-Game“-Sachbuch oft eine tolle neue Perspektive bieten. 😊
 

Lord Protector

Tabletop-Fanatiker
11 April 2012
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Bei den Tyraniden fällt mir dazu jetzt aber noch nichts ein. Eine Sonderrolle spielt hier vielleicht „Old One Eye“, bei dem GW aber denk ich noch gerade die Kurve gekriegt hat. Ich stecke in seiner Lore nicht 100% drin, sehe ihn jetzt aber auch nur als besonderen Carnifex. Oder würdet ihr ihn als Individuum mit freiem Willen sehen, der außerhalb des Schwarbewusstseins agiert? Ich habe zu ihm nur wenig gelesen. Kommt er in Büchern vor?
Old One Eye ist kein Individuum, sondern ne Carniefex Subspezies.
 
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Großmeister Uziel

Hüter des Zinns
27 Dezember 2008
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Regensburg
Ich hab jetzt nur ein paar Teile überflogen, aber der Einordnung als Tiere am Anfang würde ich widersprechen. Eigentlich, so sah ich das immer, sind es doch Roboter, nur biologisch statt mechanisch, gesteuert von einem zentralen Server (aka Schwarmbewusstsein/Schwarmschiff). Sie werden für eine bestimmte Funktion gebaut und dann mit evtl. gesammeltem Biomaterial wieder recycled, um neue zu bauen.
 
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Haakon

Tabletop-Fanatiker
Moderator
25 Juli 2012
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Ich hab jetzt nur ein paar Teile überflogen, aber der Einordnung als Tiere am Anfang würde ich widersprechen. Eigentlich, so sah ich das immer, sind es doch Roboter, nur biologisch statt mechanisch, gesteuert von einem zentralen Server (aka Schwarmbewusstsein/Schwarmschiff). Sie werden für eine bestimmte Funktion gebaut und dann mit evtl. gesammeltem Biomaterial wieder recycled, um neue zu bauen.
Das ist ja nun fast hochphilosophisch. In diesem Fall muss ich dir aber wie folgt widersprechen "Warum nicht beides?"

Tiere, Animalia, systematisch zusammengefaßt als Tierreich („regnum animalium“; Reich), sind eukaryotische, ausschließlich heterotrophe und überwiegend frei bewegliche (Bewegung) Organismen.

Ich sehe da nun kein Ausschlusskriterium dafür, dass es Tiere sein sollen... oder eben Pilze.

Ob nun ein "zentraler Server" dich steuert, oder Hormone oder deine Gene usw. ist dann meiner Meinung nach eher Interpretation. Ich würde eine männlichen Spinne nun auch nicht absprechen, ein Tier zu sein, nur weil sie sich mehr oder weniger bereitwillig als Nahrung zur Verfügung stellt, nachdem sie sich verpaart hat.

Interessanter ist dann noch die Organisationsebene, ab der man vom "Tier" sprechen würde. Eben beim einzelnen Tyraniden oder bei der Gesamtheit der Schwarmflotte.
 

Darius4118

Blisterschnorrer
14 November 2022
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Ich hab jetzt nur ein paar Teile überflogen, aber der Einordnung als Tiere am Anfang würde ich widersprechen. Eigentlich, so sah ich das immer, sind es doch Roboter, nur biologisch statt mechanisch, gesteuert von einem zentralen Server (aka Schwarmbewusstsein/Schwarmschiff). Sie werden für eine bestimmte Funktion gebaut und dann mit evtl. gesammeltem Biomaterial wieder recycled, um neue zu bauen.
Ok, damit haben wir das erste klare Votum für eine „brain entity“ im Hintergrund 😉 Danach hatte ich ja im Kapitel zum Schwarmbewusstsein gefragt. Danke Uziel.

Ich sehe es anders, aber das hab ich ja schon erklärt. Für mich ist das Schwarmbewusstsein keine Wesenheit, die quasi „über“ oder hinter den Tyraniden steht und sie steuert, sondern es ist einfach ihre kollektive Intelligenz. Sie selbst produzieren das Schwarmbewusstsein.

– Aber damit kommen wir jetzt tatsächlich ins Philosophische, denn die Frage ist ähnlich wie die nach dem „freien Willen“: Werde ich von meinen Gefühlen und Trieben beherrscht oder bin ich frei? – Naja, klar werde ich von meinen Gefühlen und Trieben beherrscht, aber die stehen ja quasi nicht „hinter“ oder „über“ mir, sondern sind Produkte desselben Gehirns, das da „beherrscht“ wird. Also werde ich bloß von mir selbst beherrscht und bin autonom (=frei), obwohl ich beherrscht werde^^. Klingt trivial, aber ich erinnere mich an eine Philosophie-Vorlesung, wo genau dieser Gedanke eine Menge Streit hervorrief.

Also, noch mal in möglichster Kürze: Für mich werden die Tyraniden nicht vom Schwarmbewusstsein „gesteuert“, sondern sie sind das Schwarmbewusstsein. Klar werden sie für bestimmte Funktionen gebaut und mit Biomasse recycelt – aber von wem? Von sich selbst. Deshalb sehe ich sie auch nicht als organische Roboter, denn ich glaube, dass sie nicht tun, was ein anderes (höheres) Wesen will, sondern was ihr eigener kollektiver Wille ist. Ich sehe sie daher tatsächlich als hochorganisierte Tiere und fände es eher schade, wenn sich am Ende herausstellen sollte, dass sie doch bloß eine künstliche Schöpfung von irgendwem sind; seien es die Alten oder wer auch immer. Das würde sie irgendwie entzaubern, finde ich, denn das Prinzip, auf dem diese Fraktion aufgebaut ist, lautet doch: Alles ist bei ihnen natürlich, biologisch, gewachsen; nichts ist künstlich, konstruiert, entworfen. Ich fände es schön, wenn es dabei bliebe.

Am meisten hat mir Dragunov_67 aus der Seele gesprochen, ich muss das noch mal zitieren:

[Ein „brain bug“ oder eine leitende Entität im Warp] … „würde mMn den ‚Mythos‘ der Tyraniden zerstören und sie wieder bloß zu einer Armee machen, die plant, taktiert und mit einem bestimmten Ziel geführt wird. So wie sie jetzt sind erinnern sie eher an eine Naturgewalt kosmischen Ausmaßes.“

Dein Wort in GWs Ohr…

Trotzdem kann es natürlich sein, dass GW sich die Sache eher so denkt, wie Uziel sagt. Deshalb ja die Bitte um Diskussion.
 

Iryan Farros

Erwählter
28 März 2022
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Wiesbaden
Old One Eye ist kein Individuum, sondern ne Carniefex Subspezies.
Absolut Richtig!
The Old One Eye und der Rote Schrecken waren der Versuche von GW in der dritten Edition den Niden Spielern auch besondere „Charaktermodelle“ zur Verfügung zu stellen.
Am Ende handelte sich um spezielle Mutationen von Venatoren und Fexen, welche vom Imperium damals zum ersten Mal identifiziert wurden.
Bei all den Codex Beschreibungen darf man nie ausser Acht lassen, dass sie aus dem Blickwinkel des Imperiums geschrieben sind.

Edit: Was das Schwarmbewusstsein angeht scheinen zumindest die Dominatrices eine Art zentraler Knotenpunkt zu sein:

Zitat Lexicanum: „
Eine Dominatrix nimmt DNA Material in sich auf um es dann in ihrem Inneren zu verändern und legt nach kurzer Zeit einige Eier aus denen dann die gewünschten Tyraniden schlüpfen. Sie bildet das Oberhaupt ihres Schwarms.

Je größer ihr Schwarm ist umso mehr Macht des Schwarmbewusstseins manifestiert sich auch in der Dominatrix. Inwiefern die Dominatrices untereinander in Verbindung stehen ist bis dato nicht bekannt. Imperiale Wissenschaftler vermuten, dass es eine Art Rangordnung innerhalb der Reihen der Dominatrices gibt, dies ist jedoch reine Vermutung.

Gelingt es die Dominatrix zu töten, so zerfällt die Kontrolle des Schwarmbewusstseins in einem großen Umkreis, der durchaus einen Planeten umfassen kann.“

Das bedeutet allerdings meiner Ansicht nach, dass sie die „Generäle“ des Schwarmbewusstseins darstellen, sondern eher ein Verteilzentrum für selbiges.
 
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Naysmith

Tabletop-Fanatiker
6 November 2009
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Es ist halt die Frage ob das "Mutterschiff" alles steuert oder nur ein zentraler Teil des Organismus ist.

Für mich sind die Tyraniden "ein Tier" was ja die Fremdartigkeit des Wesens noch einmal verstärkt, da nicht alle "Zellen" physisch miteinander verbunden sind. Organisatorisch stelle ich mit das eine wenig wie beim Octopus vor, der hat - wenn ich das jetzt richtig erinnere - ja auch "Gehirn" in seinen Tentakeln.

cya
 

Wildschwein

Bastler
16 März 2013
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Erstmal riesen Respekt für die Arbeit die du dir getan hast👍. Gehört eigentlich in den Codex sowas.
Eine Anmerkung als ich das gelesen hatte warum Niden ihre Energie nicht aus Licht und Pflanzen beziehen lag ich lachend in der Ecke.
" Sir eine Schwarmflotte dringt in das Sonnensystem ein!!" " Ruhig bleiben Junge, Lichter aus, dass sind Veganer."
😉😉
 

Darius4118

Blisterschnorrer
14 November 2022
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Also zumindest laut den Quellen, auf die sich dieser Lexicanumeintrag beruft


gibt es schon immer ein zentrales Mutterschiff, dass alles steuert.

Danke für den Link 😊 Ich kenne die Seite, und natürlich könnte es sein, dass GW sich das tatsächlich so denkt, wie es dort dargestellt wird. Ich habe aber erhebliche Zweifel.

Gerade die Schwarmschiffe der Tyraniden zeigen Formen und Eigenschaften sehr primitiver Organismen und haben wahrscheinlich keine größere Intelligenz als eine Zecke. Wenn sie Knotenpunkte des Schwarmbewusstseins sind, dann wohl am ehesten, weil sie eine Königin an Bord haben. Auch die Königin allerdings würde ich mir eher wie eine Ameisen- oder Bienenkönigin vorstellen: Ein „zentraler Teil des Organismus“, wie Naysmith treffend formuliert hat, aber eben doch nur ein Teil. Das Schwarmbewusstsein ist die kollektive Intelligenz des Ganzen, während ein Einzelwesen, das alles steuert, ja nur ein single mind wäre und eben kein hive mind.

GW lässt das bewusst ein wenig offen, und sicher sind auch nicht alle Autoren dort einer Meinung. Das Lexicanum reflektiert diese Unentschiedenheit. Da heißt es z.B.: Mutterschiffe bilden das „Zentrum des Schwarmbewusstseins und koordinieren die Handlungen des Schwarms“ (Artikel „Mutterschiff“). Aber es heißt: Koordinieren, nicht „kontrollieren“.

Im Artikel zum Schwarmbewusstsein wiederum heißt es:

Woher das Schwarmbewusstsein kommt, ob es von einer einzelnen oder wenigen Wesenheiten oder der Masse an Tyraniden erzeugt und durch den Warp an die Synapsenkreaturen weitergegeben wird, kann niemand mit Sicherheit sagen.“

Hier wird also offengelassen, ob es eine leitende Identität gibt oder ob es sich um eine echte kollektive Intelligenz handelt, also eine „Masse ohne Führer“.

Im Artikel über die Dominatrix heißt es:

Je größer ihr Schwarm ist[,] umso mehr Macht des Schwarmbewusstseins manifestiert sich auch in der Dominatrix.“

Das würde bedeuten: Selbst eine Dominatrix ist keine „Alleinherrscherin“, sondern braucht den Schwarm ebenso wie dieser sie. Daher wird sie in dem Artikel auch als das „höchste bekannte Element im Schwarmbewusstsein“ bezeichnet. Wohlgemerkt: Element, also Teil des Schwarmbewusstseins, nicht identisch damit.

Gegen eine leitende Entität spricht meines Erachtens die Analogie zu den Insektenstaaten, einschließlich der „Königin“. Bei Bienen oder Ameisen ist die Königin ja auch keine Herrscherin, sondern ein spezialisierter Brutorganismus, der eigentlich nichts weiter tut, als Eier zu legen. Die „Entscheidungsbefugnisse“ einer Ameisenkönigin beschränken sich darauf, ihre Eier entweder zu befruchten oder es sein zu lassen (und damit ihr Geschlecht zu determinieren), und mutmaßlich durch Pheromone andere Weibchen an der Ausbildung funktionsfähiger Geschlechtsorgane zu hindern (Ich bin kein Entomologe und bitte um Korrektur, falls mein Wissen fehlerhaft ist). Die Königin gibt aber keine Befehle und „lenkt“ das Geschehen im Ameisenstaat nicht. Die anderen Ameisen – Brutpfleger, Arbeiter, Soldaten – fahren ihre eigenen Programme und werden von der Königin weder angeleitet noch gesteuert. Selbst wenn die Königin stirbt, gehen sie weiter ihren Aufgaben nach; es scheint also nicht plötzlich die Leitung zu fehlen. Die Kolonie geht lediglich irgendwann durch Mangel an Nachwuchs ein.

Bei den Bienen ist es sogar so, dass sie selbst die Königin schaffen, indem sie eine Larve auf besondere Weise füttern. Also: Nicht die Königin schafft da das Schwarmbewusstsein, sondern umgekehrt: Das Schwarmbewusstsein schafft die Königin.

Nun glaube ich zwar durchaus, dass Games Workshop einer Tyraniden-Schwarmkönigin mehr Macht zutraut als einer Ameisenkönigin. Aber ich würde daraus nicht folgern, dass sie sozusagen das einzige denkende und planende Wesen im Schwarm ist und alle anderen – oder zumindest die meisten – nur Bio-Roboter sind. Die Ameisen sind ja auch keine Roboter, obwohl manche ihrer Verrichtungen so aussehen mögen, z.B. wenn sie unbeirrbar bestimmte Ziele verfolgen und dabei notfalls über die eigene Leiche gehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Tyranidenkönigin das Schwarmbewusstsein vom Mutterschiff aus koordiniert, also Informationen und Impulse von allen Teilen des Schwarms sammelt, bündelt und weiterleitet, sodass Kollektiventscheidungen getroffen werden können. Als „Herrscherin“ sehe ich sie aber nicht. Gewiss ist sie der Mittelpunkt des Schwarms, aber nicht dessen Spitze im Sinne einer Befehlshierarchie.

Noch mal zum Thema: Sind Tyraniden Tiere? Wenn wir auch hier die Ameisen als Vergleich nehmen, kann ich meine Einschätzung vielleicht besser begründen. Eine Ameisen-Arbeiterin z.B. wird zu einem bestimmten Zweck erschaffen („kasten-determiniert“); sie hat bestimmte vorgegebene Aufgaben und erfüllt sie. Aber sie bleibt doch trotzdem ein Tier, denn sie folgt genetischen, instinktiven und hormonellen Programmen, die aus ihr selbst kommen (also „endogen“ sind) und ihr nicht von irgendeinem Kontroll-Server „zugefunkt“ werden. Sie ist kein Automat, kein Roboter. Wenn die Ameise von ihrer Kolonie (und damit vom hive mind) getrennt wird, bleibt sie nicht einfach stehen wie eine abgelaufene Uhr oder friert ein wie eine Figur in einem Online-Spiel, wenn die Verbindung zum Server abbricht. Sie ist immer noch ein Tier und zeigt tierisches Verhalten.

Die Tyraniden übrigens auch: Es wird öfter berichtet, dass von ihrem Schwarm getrennte Tyraniden in „instinktives“ Verhalten zurückfallen. Sie sind dann verunsichert, verstecken sich oder fressen unmäßig. Auch einige Spielregeln reflektieren das. Geht daraus nicht hervor, dass sie eben doch Tiere sind? Ich glaube schon, und ich würde das auch für die Königin gelten lassen.

…wobei „Tiere“ auch wieder nicht abwertend klingen soll. Ich meine es in dem rein biologischen Sinn, in dem ja auch wir Tiere sind 😉
 

Iryan Farros

Erwählter
28 März 2022
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Wiesbaden
Irgendwie klingt das mit dem Schwarmbewusstsein mit einer Dominatrix im Zentrum nicht viel anders wie eine normale menschliche Armee.

Der General/Feldmarschall steht im Zentrum erhält eine Vielzahl an Informationen, bündelt diese und entwirft mit seinem Stab eine Strategie, diese wird zusammen mit den wichtigsten nach unten in die nächste Hierarchieebene gegeben. Diese entwickelt Schlachtpläne und gibt diese wieder an die nächste Ebene, welche Taktiken entwickelt. Diese werden an die Unterste Ebene gegeben, welche diese auf dem Schlachtfeld umsetzt. In diesem Prozess werden immer wieder Informationen horizontal und vertikal Inder Hierarchie ausgetauscht und die Strategien, Schlachtpläne, Taktiken und Handlungen angepasst.
Diese Beschreibung ist natürlich sehr grob (Eventuell kann ja ein Wissender aus dem Forum der zum Beispiel beim Bund Offizier war, eine genauere Beschreibung liefern).
Der Vorteil der Tyraniden ist hier höchstens, dass durch das Schwarmbewusstsein, das Kommunikations- und Informationsnetzwerk allumfassender, simultan und extrem schnell ist.
Die Armee ist dadurch extrem anpassungsfähig.

Ich muss sagen ich genieße diese Diskussion!
 

Iryan Farros

Erwählter
28 März 2022
509
708
4.094
43
Wiesbaden
... oder sogar in einer Armee.😉😁🤣
.. sorry, aber es gibt Vorlagen,da kann man nicht anders.😁😁
Hey, die Bundeswehr ist immerhin dafür da den Feind an der Grenze so lange aufzuhalten bis richtige Soldaten kommen!
Das erfordert auch Strategie, Schlachtplan und Taktik!
Also möchte ich Dich darum bitten meine hier getätigten Aussagen ernst zu nehmen!!!1111😉😂😂😂
 

Dragunov 67

Tabletop-Fanatiker
14 Juni 2020
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So wieder ernst.😉
Ich würde es schöner finden wenn eine Dominatrix eher wie eine Bio-KI dargestellt würde, die "einfach" nur die Intelligenz des Schwarms koordiniert bzw als Zentralknoten ohne eigene Ambitionen funktioniert. Also Teil des Schwarms ist,bzw bei wachsender Größe ein nötiger Teil wird,ohne diesen Königs/Kommandeurs Status.
Ein Rad im (großen, hungrigen) Getriebe,welches nötig ist ohne dominant (trotz des Namens) zu sein.🤔
 

Lord Protector

Tabletop-Fanatiker
11 April 2012
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Mal ne Frage.
Und bitte mal die Praktikabilität außer achte lassen.

Was passiert denn wenn man diese "großen Knoten" alle Simultan vernichten würde?
Angenommen in einer Schwarmflotte werden alle Königin und Dominatrixe vernichtet, auf einen Schlag.
So das nur noch die unteren Synapsen Kreaturen übrig bleiben.

Werden diese Synapsen Kreauten ohne Verbindung zu den Hohen Synapsenkreaturen zu Individuem, oder geht bei denen das Licht aus weil Sie nur verteiler der großen Knoten waren?
 
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Dragunov 67

Tabletop-Fanatiker
14 Juni 2020
12.211
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Ich würde darauf tippen,daß der große Schwarm in mehrere kleine, nicht mehr so effiziente zerfällt. Bis er wieder größer wird, einen Knotenpunkt bildet usw. Ich spiele zwar keine Niden,aber passiert etwas ähnliches nicht auch auf dem Tisch? Wenn eine platt gemacht wird, funktioniert der Rest ja trotzdem noch.🤷
Redundanz/Ersatz durch kleinere "Systeme" sollte es auch/gerade auf höheren Ebenen geben.
So funktioniert es übrigens auch in einer (gut ausgebildeten, ausgerüsteten und unterstützten) Armee.😉
 
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Darius4118

Blisterschnorrer
14 November 2022
405
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Ich würde darauf tippen,daß der große Schwarm in mehrere kleine, nicht mehr so effiziente zerfällt. Bis er wieder größer wird, einen Knotenpunkt bildet usw. Ich spiele zwar keine Niden,aber passiert etwas ähnliches nicht auch auf dem Tisch? Wenn eine platt gemacht wird, funktioniert der Rest ja trotzdem noch.🤷
Redundanz/Ersatz durch kleinere "Systeme" sollte es auch/gerade auf höheren Ebenen geben.
So funktioniert es übrigens auch in einer (gut ausgebildeten, ausgerüsteten und unterstützten) Armee.😉
Ich vermute das auch. Es ist ein dynamisches System, in dem prinzipiell jeder Teil fähig ist, "nachzuwachsen" und wieder die ursprüngliche Struktur auszubilden. Ein wenig wie bei einem Pilz, wo ja auch jedes abgetrennte Stück wieder zu einem vollständigen Pilz werden kann.

Im Lexicanum steht dazu:

"Eine sterbende Schwarmkönigin stößt einen psionischen Schrei aus, der auf anderen Bioschiffen die Entstehung neuer Schwarmköniginnen auslöst, so daß selbst die Vernichtung eines dieser Wesen die Schwarmflotten nur temporär schwächt." (Artikel "Schwarmkönigin")

Das wird dort als "Hydraeffekt" bezeichnet. Hydra war ja ein vielköpfiges Wesen in der griechischen Mythologie, dessen Köpfe nachwuchsen, wenn man sie abschlug.

Gerade deshalb würde ich wieder sagen: Auch eine Schwarmkönigin ist keine leitende Intelligenz. Sie ist ersetzbar. Dann kann sie aber eigentlich auch kein "autoritärer" Befehlshaber sein, denn autoritäre Systeme brechen leicht zusammen, wenn die Führerfigur weg ist. Ich halte das Schwarmbewusstsein daher eher für ein dynamisches (Kollektiv-) System, in dem die Inhaber zentraler Positionen sozusagen nur temporäre "Platzhalter" sind.