Haha 👍 Gut gesagt.? Ich sollte das eigentlich so stehenlassen und mir philosophische Erörterungen sparen (weil zu sehr off-topic). Aber du stößt mich gerade darauf, dass ich mich wahrscheinlich zu schwammig ausgedrückt habe. Ich versuch's noch mal.Na,na.AuchTiere haben eine Bedürfnisspyramide,zwar mit ein paar weniger Ebenen(vermutlich) aber sie ist da.??
Mit "Sinn" und "Absicht" meinte ich wohl etwas anderes. Natürlich hat auch ein Raubtier, das mich anfällt, eine Absicht (nämlich mich zu fressen), und das Ganze hat einen Sinn, nämlich das Tier zu ernähren. Das ist aber nicht die Art von Sinn, die wir Menschen üblicherweise suchen. Wenn man z.B. nach dem Grund fragt, warum das Universum so ist, wie es ist, dann werden sich die meisten Menschen nicht mit der Antwort des Physikers zufrieden geben, es folge einfach diesen und jenen Gesetzen. Folgerichtigkeit oder Zwangsläufigkeit ergeben noch keinen Sinn; das ist ja der Grund, warum Menschen z.B. an Religionen glauben oder sich andere metaphysische Erklärungen zurechtmachen. Es genügt ihnen kein "warum"; sie fragen vielmehr: "wozu"? Bei der Attacke des Raubtiers ist es ganz ähnlich: Klar folgt das Geschehen einer Notwendigkeit und einem funktionalen Programm, aber daraus ergibt sich für mich (als Opfer der Attacke) kein Sinn. Vielmehr fühlt es sich für mich wie eine Art Naturkatastrophe an, weil es keinen Bezug zu mir als Person hat. Ich bin ein zufälliges Opfer, genau wie bei einem Tsunami oder einem Blitzschlag.
Ok, zurück zu den Tyraniden. Mit dem speziellen Horror meinte ich eben gerade dies: Dass ich mir zwar vielleicht als Wissenschaftler Erklärungen für das Verhalten der Tyraniden zurechtlegen kann, dieses Verhalten aber dennoch keinerlei sinnhaften Bezug zu meiner Person hat (weil ich unter meiner Person normalerweise etwas anderes verstehe als einen Haufen essbares Fleisch?). Und selbst, wenn ich mich in die Sichtweise der Tyraniden hineinversetze, kann ich meine Funktion als Biomasse für ihre Reproduktion nicht als sinnvoll empfinden, weil sie ja letztlich nur dazu dient, neue Tyraniden hervorzubringen, die dann wieder Futter brauchen usw., dass das Ganze also ein endloser Kreislauf ist, bei dem - nach menschlichen Sinnbegriffen - nichts herauskommt außer dem Immergleichen. Es ist gerade dieses irrationale, maschinenhafte Vor-sich-hin-Funktionieren, das im Grunde schon der Evolution als solcher etwas gruselig Vergebliches und Sinnloses verleiht, sofern kein Fortschritt dabei herauskommt, der über bloße Effizienz beim Nahrungserwerb oder bei der Fortpflanzung hinausginge. Wozu fressen? Um sich zu reproduzieren. Und wozu reproduzieren? Um neue Wesen hervorzubringen, die wieder fressen müssen. Das kann ich wissenschaftlich erklären, verstehen und akzeptieren, aber Sinn ergibt sich daraus nicht.
Ich glaube, deshalb gefällt mir auch die Idee nicht so gut, dass die Tyraniden eine beabsichtigte Schöpfung von irgendwem waren. Mir würde es am besten gefallen, wenn ihr Verhalten wirklich keinen anderen Zweck als Fressen (=Selbsterhalt/Vermehrung) hätte und ihnen vielleicht selbst das noch nicht einmal bewusst ist. Dann kommen sie wirklich wie eine blinde Naturgewalt daher, und gerade die kalte Sinnlosigkeit ihres Tuns würde sie so fremdartig und unheimlich machen. Ihre Botschaft wäre dann: Das Universum ist bloß ein Räderwerk, und nichts dient irgendeiner höheren Absicht. Das ist aber wirklich - nochmal sei's gesagt - reine Geschmackssache; je nachdem, was man als den größeren Horror empfindet.
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