1) Tervigone sind tatsächlich nur 'Brüter' im eigentlichen Sinne. Die kommen mit fertig 'befruchteten' Eiern auf den Planeten und erschaffen keine neuen.
2) Bezüglich DNA-Analyse, weil du geschrieben hast, dass das nicht 'intelligent' stattfindet: Die Malanthrophen sollen laut Hintergrund die DNA analysieren und die nützlichen Teile rausschnibbeln. Inwiefern das mit einer uns verständlichen Intelligenz vergleichbar ist, sei mal dahin gestellt. Es ist aber durchaus von bestimmten, speziell dafür gezüchteten (wie sollte es anders sein) Orgsanismen gesteuert. Eventuell ist dieser Aspekt auch für die Einschätzung des Urtyps relevant, aber ehrlich: Ich hab da viel zu wenig Ahnung von 😀 Ich lese hier aber sehr gern weiter mit. Wahnsinnig informativ!
Hallo und thanks for joining! ?
Das mit dem Tervigon ist ja spannend. Das löst das Problem, wie es kommt, dass er Lebewesen ausbrütet, die nicht zu seiner eigenen (Unter?-)Art gehören. Ich hatte ja schon spekuliert, ob er vielleicht eher eine Art "Chassis" oder bloßer Träger des Brutsacks sein könnte, und ob der Brutsack womöglich selbst ein symbiotischer Organismus ist, der ihm bloß angehängt wird. Wenn es so ist, wie du sagst, dann würde das auch den "Graben" zwischen Terma- und Hormaganten schließen, denn dann schlüpfen ja letztlich doch beide Formen aus Eiern - nur sieht man das dann beim Tervigon wohl nicht, weil es eben innerhalb des Brutsacks geschieht.
Das mit dem Malantrophen ist interessant - aber was immer der tut; er tut es sicherlich nicht auf (in unserem Sinne) "intelligente" oder gar wissenschaftliche Weise. Um überhaupt zu
entdecken, dass es so etwas wie DNA gibt, brauchst du Elektronenmikroskope und Computer zur Bewältigung der gigantischen Datenmengen; das kann kein Lebewesen ohne Hilfsmittel. Und der Malantroph steht ja nicht im Labor und schnippelt mit irgendwelchen Instrumenten Stücke aus der DNA. Wie auch immer er es macht; es muss im Innern seines Körpers, wahrscheinlich psionisch ("magisch") oder eben instinktiv vor sich gehen; jedenfalls so, dass er selbst es nicht erklären könnte. Er
kann ja nicht wissen, was passiert, wenn man z.B. eine Methylgruppe an ein Gen anheftet, denn so einen Vorgang kann er weder beobachten noch aus irgendwelchen Daten erschließen. Ich würde das DNA-Geschnippel deshalb nicht als eine Technik auf der Grundlage abstrakten Denkens auffassen, sondern allenfalls als ein (instinktives oder erlerntes) "Drücken der richtigen Knöpfe". Das können auch viele Tiere lernen, also z.B., welchen Schalter sie drücken müssen, damit etwas Bestimmtes passiert, und das ist fraglos auch eine Form von Intelligenz. Aber sie müssen dazu nicht den Mechanismus verstehen, den der Schalter auslöst; sie müssen nicht mal überhaupt wissen, dass es einen Mechanismus hinter dem Schalter gibt.
Ich habe ja in einem früheren Abschnitt bereits versucht, "instinktive Gentechnik" zu erklären. Nehmen wir noch mal die Bakterien als Vergleich: Die sind ja in der Lage, sich beim horizontalen Gentransfer einzelne Gene zuzuschieben. Woher "weiß" nun das Bakterium bei dieser gentechnischen Operation, welches Plasmid welchem anderen Bakterium nützen könnte? - Naja; eben
gar nicht. Da passiert etwas Sinnvolles und Zweckmäßiges, aber ohne jegliches Bewusstsein. Und ich verweise noch mal (sorry^^) auf die Staateninsekten: Die verändern ja auch Gene bei ihren Larven durch Fütterung, aber das wissen sie eben nicht. Systeme dieser Art sind zweckmäßig, ohne intelligent zu sein. Ich glaube, wir folgern immer zu leicht Intelligenz aus Zweckmäßigkeit - und das ist genau derselbe Fehlschluss, wie wenn man sprachlos vor dem Antriebsapparat einer Bakteriengeißel steht und sagt: "Wow, sowas Komplexes und Funktionelles; das muss doch irgendwer konstruiert haben!" - Nö, eben nicht.
Ich traue einem Malantrophen eine Menge zu, und ich halte ihn (und auch andere Tyraniden) für mindestens so intelligent wie irdische Raubtiere, was wirklich etwas heißen will. Aber daraus würde ich nicht folgern, dass sie wirklich abstrakt denken und die Dinge verstehen, die sie tun. Auch wenn der Malantroph ein Riesen-Gehirn hat, kann dieses Gehirn doch keine DNA schneiden und weiß vermutlich nicht einmal, dass DNA existiert. (Woher auch?) Da er keine Instrumente benutzt, kann er vielleicht allenfalls auf irgendeine geheimnisvolle Weise die Tätigkeit seiner Enzyme steuern - aber selbst dann wüsste er nicht, was da passiert, denn von seinen Enzymen kann er genauso wenig etwas wissen wie von DNA. Dazu müsste er erst mal forschen, also
sich selber zum Objekt seines Denkens machen - und ich glaube, das ist es wohl, was wir im eigentlichen Sinn unter höherer Intelligenz verstehen und bei Tieren bisher nicht gefunden haben.
Trotzdem kann es ja sein, dass der tyranidische Instinkt der Gen-Absorption und -transformation bei den Malantrophen besonders ausgeprägt ist, und dass sie auf diese Arbeit spezialisiert wurden. Es wäre in der Tat erstaunlich, wenn die Tyraniden für diese Aufgabe keine Spezialisten hätten, wo sie doch für so ziemlich alles andere auch welche haben.